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Jede Geburt schreibt ihre einzigartige Geschichte, schlägt ein neues Kapitel des Lebens auf.

Danke für Euer Vertrauen ...

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schön, dass es Euch gibt ...

Geburtsberichte...

...das sind Geschichten, Erlebnisse und Gedanken von Eltern, die im s'Hebammenhaus oder in unserer Begleitung ihr Kind geboren haben. Manches wird von uns gekürzt (...), aber was zu lesen steht, ist ausschließlich die Meinung und das Erleben der Autor/innen!

Wenn Fragen zu den Texten auftauchen oder Sie/ Ihr das Gefühl habt, etwas dazu sagen zu wollen, freuen wir uns über Rückmeldungen per Mail oder auch direkt!

07.01.24

Levan

Ich hatte eine längere Pause, in der ich kurz eingenickt bin und es sich anfühlte wie ein 15 min. Power Nap und anschließend ging es wieder voller Kraft los und ich wusste, ich werde jetzt alles geben, ...

Am 07.01. hat unser Sohn uns zu Eltern gemacht und uns somit den schönsten Tag unseres Lebens beschert.

Unser ET war am 01.01. und pünktlich dazu äußerte sich als erstes Geburtsanzeichen der Schleimpfropfabgang, jeweils am 30.12., 31.12. und 01.01., voller Vorfreude wartete ich auf die nächsten Signale.

Umso größer die Ungeduld, dass in den darauffolgenden 6 Tagen nichts passierte.
In der gesamten Schwangerschaft hatte ich keine spürbaren Übungs- oder Senkwehen. In manchen Momenten überkamen mich leichte Sorgen, denn ich wollte keinesfalls eine Einleitung, - aber wir hatten ja noch Zeit und ich war mir sicher, es würde von alleine losgehen.

Nach der Vorsorge und einer Beckenlösung im Hebammenhaus am 05.01., hatte ich das Gefühl, dass er bis zur nächsten Vorsorge sich auf den Weg macht.

In meiner Vorstellung ging es in der Nacht los und mein Sohn und ich würden die Geburt im Wasser erleben.

Also ging ich jeden Abend voller Erwartung und Freude schlafen, mit der Hoffnung, einige Wehen zu verschlafen und sobald diese an Intensität zunehmen, dann aufzuwachen, - total banal.

In der Nacht vom 06.01. auf den 07.01., waren wir noch länger wach, ich musste mir ja noch eine Pediküre verpassen, bevor ich in der Gebärwanne liege, die Hebammen würden mich ja sehen. Anschließend bekam ich noch eine Massage mit den Ut-Öl von meinem Mann und hinterher die erste Wehe inklusive.

Ich habe meinem Mann gesagt, er soll sich die Uhrzeit merken, es war 01:06 Uhr - eigentlich einfach nur so, denn ich wusste von den Hebammen und aus meinem Umfeld, dass es sehr unregelmäßig zu Beginn sein kann und auch mehrere Stunden/Tage dauern kann. Ich beobachtete 3-4 Wehen in Abständen von ca. 7 min. und beauftragte meinen Mann mit dem Tracken. Ich setzte mich auf meinen Gymnastikball und kreiste mein Becken und währenddessen schauten wir eine leichtverdauliche Reality Show. Nach 1 Stunde, waren die Abstände 5-7 min. und ich dachte ich informiere schon mal die Hebammen. Larissa ging ans Telefon und wir vereinbarten, dass ich nochmal anrufe, sobald ich alleine nicht mehr zurechtkomme, denn bisher waren die Wehen noch total easy und ich dachte mir „Mega, ich kann total entspannt und konzentriert durch die Geburt“, wie in meiner Vorstellung.

Ich dachte ich würde die Rufbereitschaftsnummer erst am nächsten Morgen wieder anrufen, jedoch musste ich Larissa bereits nach 1 Stunde aufwecken, denn die Wehen kamen alle 2-3 min. und ich kam nicht mehr alleine klar. Das ging mir plötzlich zu schnell und die Intensität nahm zu, darauf war ich noch nicht vorbereitet.

Larissa kam bei uns vorbei und wir beschlossen uns in 15 min. im Hebammenhaus zu treffen, sie würde vorfahren und alles vorbereiten. Wir kamen um ca. 5 Uhr im Hebammenhaus an, ich habe eine Erleichterung verspürt durch die angenehme Atmosphäre und durfte direkt ins Wasser. Und ich wusste sofort, das war genau das was ich brauchte, ich fühlte mich total wohl. Während meine Geburtsplaylist rauf und runter spielte, mein Mann mir keine Sekunde von der Seite wich und mich mit meiner Saftschorle versorgte, habe ich die Wehen veratmet, immer wieder mit den Gedanken „Tief in den Bauch einatmen - Sauerstoff zu meinem Baby schicken“. Immer wieder dachte ich an die Worte aus meinem Buch, sich vorzustellen, dass der Muttermund sich wie eine blühende Rose öffnet. Irgendwann kam diese eine Wehe, die vermutlich jede Frau hat, bei der sie denkt, sie kann nicht mehr. Ich persönlich dachte mir, wieso habe ich keinen Kaiserschnitt gemacht, wusste aber unterbewusst ganz genau, dass das für mich nicht in Frage käme. An diesem Punkt dachte ich erneut an die aufblühende Rose, jedoch in x5 Geschwindigkeit und das in Dauerschleife und habe gehofft, dass es bald vorbei ist.

Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und sehr nah an Wasser gebaut und zwischendrin habe ich 2 mal versucht zu weinen - ja versucht. Es kam keine einzige Träne, ich wollte sozusagen ein wenig nörgeln und wie so oft von meinem Mann getröstet werden, aber er gab mir Kraft anstatt in Mitleid zu verfallen, zum Glück!

Zwischendrin bot Larissa mir an, die Wanne zu verlassen und es auf der Toilette und gekniet vor dem Bett zu versuchen, denn ich musste mittlerweile mitschieben - vielleicht hatte sie aber auch Sorgen, dass ich so langsam Kiemen bekommen würde, denn ich war schon sehr lange im Wasser. Anschließend bin ich erneut ins Wasser und da kam auch schon Monja, die zweite Hebamme, dazu. Als ich sie gesehen habe, habe ich nochmals Erleichterung verspürt. Leider hatte ich keine Zeit alle Hebammen kennenzulernen, hätte mich über jede Hebamme bei der Geburt gefreut, denn sie alle haben eine ganze besondere Ausstrahlung - jedoch habe ich mir Larissa oder Monja sehr gewünscht. Zu diesen Zeitpunkt dachte ich mir, es ist bisher alles wir in meiner Vorstellung und in dieser habe ich eine schöne Geburt und genau so wird es sein.

Ich hatte wohl eine Hemmung mitzuschieben oder habe es nicht richtig gemacht. Monja und Larissa haben mir verschiedene Positionen vorgeschlagen und nachdem ich diese ausprobiert habe, habe ich bemerkt wie effektiv die Wehen wurden. Danach haben sie ein wenig an Intensität abgenommen, weil meine Kraft mich verlassen hat. Ich hatte eine längere Pause, in der ich kurz eingenickt bin und es sich anfühlte wie ein 15 min. Power Nap und anschließend ging es wieder voller Kraft los und ich wusste, ich werde jetzt alles geben, denn mein Baby tut es auch und wir möchten uns jetzt kennenlernen.

11:31 Uhr - der schönste Moment unseres Lebens, der schönste Schrei und die schönsten Augen die einen ansehen, unser Sohn war geboren. Ich wollte schreien und weinen und es kam keine Träne, ich fühlte mich wie unter Adrenalin, ich fühlte mich sehr gefasst und dennoch wie in einer anderen Welt. Ich bin unfassbar dankbar, so viele Stunden und solch Unterstützung durch die Hebammen und meinen Mann, erlebt zu haben. Für mich verlief die Geburt wie gewünscht.

Daraufhin durften wir uns gemeinsam hinlegen und den Moment genießen. Wenn ich daran zurückdenke, schießen mir erneut Tränen in die Augen, noch nie waren wir so glücklich, wir konnten es gar nicht realisieren, wir fühlten uns ganz besonders, weil dieser kleine Mensch unser Sohn ist.

Gemeinsam mit den Hebammen Larissa, Monja, Celine und der Studentin Elisa feierten wir Levans Geburtstag, bevor wir dann gemeinsam nach Hause durften.

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18.12.23

Oskar

Im s‘Hebammenhaus war ich in der Geburtsverarbeitung, wo ich die erste Geburt aufarbeiten konnte. Ich begann zu heilen.

Unsere erste Geburt war nicht so, wie wir uns das wünschten.
Im s‘Hebammenhaus war ich in der Geburtsverarbeitung, wo ich die erste Geburt aufarbeiten konnte. Ich begann zu heilen.

Immer wenn ich gegen Ende der Schwangerschaft von der Geburt träumte, sah ich mich im Bad oder Schlafzimmer. Zu Hause und allein. Das sprach ich bei der Vorsorge an. Dass ich eigentlich im Geburtshaus entbinden will, die letzte Geburt aber auch im Geburtshaus stattfinden sollte (und dort auch zum Teil stattfand) aber es immer wieder Stillstände gab, ich nicht bei mir war, mich nicht ganz wohl fühlte und sehr unsicher war.

Es ist unser zweites Kind, und auch wenn alles sagten es geht schneller als beim Ersten konnte ich es kaum glauben.

Eine Woche vor der eigentlichen Geburt wachte ich von Wehen auf. Stabil alle 20 Minuten wehte es ab ca. 23:30. Ich richtete das Badezimmer her, Musikbox für die Mantragesänge, Kerzen. Legte mich nochmals hin. Morgens um 7 waren die Wehen immer noch gleichmäßig alle 20min. Ich fuhr zur Vorsorge. Kaum saß ich im Auto waren alle Wehen weg.

Drei Tage vor Geburt. Wieder ein Freitag und wieder gleichmäßige Wehen. Wieder alle 20 Minuten. Beim Kind für den Kindergarten fertig machen hörten sie aber auf und kamen nicht wieder.
Am Sonntag war ich mit dem Großen in der Kinderoper. Mama-Sohn-Event, in der Befürchtung nach der Geburt wieder lange auszufallen und ihm keine gemeinsame Zeit bieten zu können (außer beim Bücher lesen, gemeinsam einen Film schauen).

Montag, 18. Dezember. Am Morgen machen sich leise Wehen bemerkbar. Diesmal alle 30min. Das kann noch dauern, denke ich. Nachmittags gegen 16:00 schicke ich Mann und Sohn ins Schwimmbad. Telefoniere mit der Tante, die den Großen betreut, wenn wir ins Geburtshaus fahren. Bitte sie, nachts das Handy laut zu machen, sage ihr aber auch dass ich nicht denke, dass es vor Dienstag was wird.
17:00 Uhr. Die Wehen kommen immer noch alle 25-30min. 17:40. 17:49. Plötzlich springt mein Körper um, Wehen alle 10 Minuten.
Ich warte auf Moritz und unseren Sohn. Beim Abendessen töne ich die Wehen mit. „Mama immer Ooooh sagen?“ fragt der große Kleine. Beim Tönen auf dem Sofa schläft er erschöpft vom Schwimmen zwischen zwei Wehen ein. Es ist zwischen 19:00 und 19:30 Uhr als Moritz ihn ins Schlafzimmer trägt und ich ins Bad wechsle. Die Wehen sind bei etwa alle 4-5 Minuten.
Als Bruno gut schläft kommt Moritz zu mir. Ich sage ihm, er soll seine Tante anrufen, sie solle zu uns kommen. Er ruft auch die Hebammen an.
Christina Hügel sagt am Telefon: „Das klingt nach Geburt.“ Wir sollen uns auf den Weg machen.
Die Tasche steht bereit, aber ich kann einfach nicht los. Am Telefon sage ich Christina, dass ich es nicht mehr ins Geburtshaus schaffe.
Christina, Larissa und Leonie fahren zu uns. Ich wechsle ins Wohnzimmer, Moritz‘ Tante geht zu Bruno ins Schlafzimmer.
Das Tragetuch, eigentlich Brunos Schaukel hängt perfekt, um Wehen zu verarbeiten. Ich kreise und sitze derweil auf dem Pezzi-Ball. Ich höre die Mantren, die wir in Prenatal Retreat eingesungen haben. Moritz hält in der Wehe meine Hand und kühlt Nacken und Stirn in der Pause.
Was mir als Minuten später vorkommt, soll eine Stunde gewesen sein. Die Hebammen sind da. Sie hören nach den Herztönen und ziemlich bald sagen sie, ich soll an die Ofenbank wechseln. In einer kraftvollen Wehe platzt die Fruchtblase. Ein paar Wehen später kann ich das Köpfchen ertasten! Christina sagt, das Köpfchen gehe vor und zurück, das soll so und ist gut so. Als das Köpfchen geboren ist, höre ich mein Baby glucksen. Die Wehe ist vorbei aber statt die Pause zu nutzen presse ich ein letztes Mal und Oskar ist geboren - zwischen geschmücktem Christbaum und dem Kachelofen. Zum ersten Kuscheln wechseln wir aufs Sofa, wir werden versorgt, Oskar erstmals angelegt und dann wacht Bruno auf und lernt seinen Bruder kennen.

Mein Körper hat für mich entschieden, zu Hause zu bleiben. Nach der ersten Geburt war dieses Geburtserlebnis so kraftvoll, in Ruhe, in Liebe, in Trance, so heilsam nicht nur für mich sondern auch für Moritz! Wir können uns keine schönere Geburt vorstellen.

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08.12.23

Maila

Die Geburt unseres dritten Wunders...

Am 30. März 2023 testete ich endlich positiv. Nach vierzehn Monaten großem Kinderwunsch. Das war bereits die erste große Herausforderung, die ich bisher nicht kannte. Unsere ersten beiden Kinder haben sich sehr schnell auf den Weg zu uns gemacht, wofür wir immer unendlich dankbar waren. Ich habe unseren zweiten Sohn Levi bis dahin noch gestillt und hatte mir sehr gewünscht, dass er den Zeitpunkt bestimmt, an dem unsere Stillbeziehung endet.
Leider stellte sich keine Schwangerschaft ein und ich vermute, dass es am vielen Stillen mit Levi lag. Dadurch hat die kleine Seele, die so sehr nach mir gerufen hat, noch keinen Weg zu mir gefunden. Im März stillte ich schweren Herzens ab. Hatte ich mir doch so sehr gewünscht, beide Kinder Tandemstillen zu dürfen und musste mich dann von dieser Vorstellung verabschieden. Genau in dem Zyklus wurde ich dann endlich schwanger. Das bestärkte mich darin, dass es nötig und richtig gewesen war, diesen Weg gegangen zu sein.
Von Anfang an fühlte sich diese Schwangerschaft ganz anders an als die anderen beiden Schwangerschaften. Sie war sehr geprägt von viel Übelkeit, Schwindel und Kreislaufproblemen und diese Symptome begleiteten mich bis zum Ende. Psychisch und seelisch war ich auch sehr empfänglich für jegliche Einflüsse von Außen, ganz besonders die negativen. Davon gab es einige und sie belasteten mich sehr. Ich war hochsensibel, konnte aber in dieser besonderen Zeit endlich lernen für mich und meine Familie einzustehen. Ich war sehr klar indem was ich brauchte und konnte viel besser Grenzen setzen als sonst. Ich hoffe, dass mir diese Stärke Grenzen zu setzen erhalten bleibt.
Auch in dieser Schwangerschaft bereite ich mich wieder mit „Der friedlichen Geburt“ vor, was mir zusätzlich sehr half bei mir zu bleiben und mich mit dem kleinen Menschen in mir zu verbinden. Ich hatte dieses Mal deutlich weniger Freiräume für die Hypnosen, aber wenn ich sie mir nahm, dann erdeten und stärkten sie mich so sehr. Ich merkte, dass ich Vieles wieder abrufen konnte, was ich zwei Jahre zuvor so fleißig geübt und verinnerlicht hatte. So hatte ich dennoch das Gefühl gut vorbereitet zu sein, obwohl es mir nicht gelang jeden Tag zu üben.
Die Schwangerschaftsvorsorgen ließ ich wieder durch das Hebammenhaus durchführen. Ich war nur zu den Screenings bei meiner Gynäkologin und lehnte dieses Mal auch CTG und Zuckertest ab. Ich wusste einfach, dass alles in Ordnung ist und ich diese Untersuchungen nicht benötigte. Sind sie doch meiner Meinung nach nur Momentaufnahmen, die nichts darüber aussagen wie es Mutter und Kind geht.
In meiner Vorstellung ging die Geburt unseres Kindes wieder nachts los. Wir planten eine Hausgeburt mit den wunderbaren Hebammen des Hebammenhauses, mit denen ich mich während der Betreuung in der Schwangerschaft immer so wohl und rundum gut versorgt gefühlt habe. Meine Söhne hab ich immer mitbringen dürfen, und so wurde auch für die beiden meine Schwangerschaft greifbarer und verständlicher. Sie wurden immer miteinbezogen, durften den Bauch tasten und die Herztöne hören. Das waren so schöne Momente für uns.
Außerdem hatte ich im Gefühl, dass unser drittes Wunder sich etwas früher auf den Weg machen würde. Anfang Dezember vermutete ich. Der ausgerechnete ET war der 10.12.23.

Freitag, der 8.12.23 5:45Uhr
Ich hatte bereits seit einigen Wochen viele Übungswellen, die letzten Tage hatten sie sich schon wie echte Wellen angefühlt, sie wurden jedoch nie regelmäßig. Den gestrigen Nachmittag hatte ich etwa für eine Stunde, zehnminütige Abstände und diese Wellen lösten bereits eine Darmtätigkeit aus. Ich überlegte noch, ob ich die Verabredung abends mit meinen Freundinnen absagen sollte. Da danach aber wieder Ruhe war, beschloss ich zu gehen und hatte nochmal einen richtig schönen Abend.

Nun zum Morgen des 8.12:
Es war eine richtig unruhige Nacht gewesen. Unsere beiden Söhne spürten bereits seit Wochen die große Veränderung die vor der Türe stand und suchten viel mehr unsere Nähe, auch nachts und schliefen wieder jede Nacht bei uns im Familienbett. Es gab viele Unterbrechungen und lange Wachphasen und ich war sehr müde, als mich morgens um fünf die Katze aus dem Bett miaute, weil sie rausgelassen werden wollte. Nachdem ich sie rausgelassen hatte, beschloss ich mich aufs Sofa zu legen, da ich dort mehr Platz hatte und ohnehin klingelte der Wecker in einer Stunde.
Ich döste ein wenig vor mich hin, als ich um 5:45Uhr eine intensivere Welle spürte. Intuitiv wusste ich gleich „Heute ist es soweit!“ und freute mich riesig. Ich trackte die Wellen eine Weile und zeichnete etwa alle 5-7 Minuten eine auf.
Das ging bis 6:30Uhr so. Dabei musste ich bereits meinen Darm entleeren. Dann stand mein Mann mit unseren Söhnen auf. Außerdem wurde es langsam hell. Ich sagte ihm, dass er heute Zuhause bleiben wird, da die Geburt gestartet hatte. Mit Beginn des Tages und unserem Alltagstrubel merkte ich, dass die Abstände wieder länger wurden.
Es kam nur noch etwa alle 15´ eine Welle angerollt. Trotzdem hatte ich das Bedürfnis, die Rufbereitschaftsnummer des Hebammenhauses zu wählen und meine beste Freundin zu informieren, dass die Geburt losgegangen war. Die zweite Geburt meines Sohnes Levi ging nur insgesamt drei Stunden und am Ende schafften es die Hebammen und die Geburtsfotografin nicht rechtzeitig bei uns zu sein. Dieses Mal wollte ich lieber etwas früher Bescheid geben.
Meiner besten Freundin sagte ich, dass ich mich rechtzeitig melden werde, wenn sie losfahren kann. Ich wollte nicht, dass alle zu früh da sind und dann lange warten müssen. Ich blieb auf dem Sofa und hörte mit den Kopfhörern die „Geburtshypnose“. Die Kinder suchten viel meine Nähe und waren auch sehr aufgedreht, wodurch ich oft auftauchen musste und mich weiterhin zuständig für sie fühlte. Mein Mann kümmerte sich sehr liebevoll um sie, dennoch war es nicht möglich, dass ich mich komplett raus nehmen konnte. Unser großer Sohn Elias wollte an diesem Tag nicht in den Kindergarten gehen. Verständlicherweise, da sich das kleine Geschwisterchen auf den Weg zu uns machte. Mit der Rufhebamme schrieb und telefonierte ich hin und wieder, wie der Stand der Dinge war. Um 9.30 Uhr klingelte es an der Haustüre und sie kam auf einen kleinen Besuch vorbei, um sich ein Bild von der Lage zu machen. In der Stunde in der sie da war, merkte ich keine einzige Welle mehr. Sie überprüfte noch die Herztöne und machte sich daraufhin wieder auf den Weg zu einem Wochenbettbesuch. Wir vereinbarten in regelmäßigem Kontakt zu bleiben. Ich war etwas enttäuscht, dass die Geburt pausiert hatte, wusste aber, dass alles sein darf und genauso wie es war richtig und gut war. Ich beschloss, mich ins Schlafzimmer zurück zu ziehen und nochmal Kraft und Ruhe zu tanken. Ich machte alles dunkel und hoffte, so meine Hormone wieder ins Fließen bringen zu können.
Die Wellen pausierten weiterhin, aber so konnte ich zwei Stunden tief und fest schlafen und mich erholen. Als ich wieder wach wurde, war es bereits 13:00Uhr. Wir aßen zu Mittag und etwa um 13.30 Uhr begannen die Wellen wieder.
Ich hatte das Bedürfnis mich zu bewegen und ein wenig aufzuräumen. Zu der Zeit hatte ich keine Hypnose auf den Ohren. Im Bett hatte ich noch „Geburtsbeginn mental fördern“ gehört und dann ausgemacht. Die Abstände waren bei ca 15-20. Um 16:30 Uhr zeichnete ich wieder Abstände von zehn Minuten seit einer Stunde auf. Das kurze Auftauchen zum Drücken auf den Knopf, brachte mich nicht aus meiner Konzentration und die Kopfhörer, die ich seit einer Stunde wieder in den Ohren hatte, halfen mir, mich auf meine Wellen und meinen Körper zu konzentrieren. Die Kinder waren sehr laut und wild an diesem Tag aber das brachte mich nicht aus der Ruhe. Ich informierte die Hebamme und meine beste Freundin darüber, dass es mehr und mehr wurde, auch von der Intensität her und so trafen beide um 17:30Uhr bei mir ein. Es dauerte nicht lange und dann kamen auch die zweite Hebamme und die Studentin dazu. Alle waren sehr zurückhaltend und ließen mich meine Wellenarbeit machen. Die Jungs wurden mit zunehmendem Abend immer wilder. Ich denke sie waren auch sehr irritiert von dem vielen Besuch bei uns, der ja auch fremd für sie war. Ich merkte durch die Unruhe und die Erwartungshaltung aller, dass meine Abstände wieder länger wurden. Außerdem spürte ich die Überforderung von meinem Mann, der mit großer Mühe versuchte, die Kinder zu beruhigen und ins Bett zu bringen. Die Gesamtsituation störte mich sehr in meinem Geburtsprozess.
Wir beschlossen daher um 19.30Uhr, dass sich alle wieder verabschieden würden und auch meine beste Freundin wollte nochmal nach Hause um ihren Sohn zu stillen. Die liebe Hebamme versicherte mir, dass alles seinen Weg gehen würde, wenn die Jungs im Bett und ich mich ganz auf mich konzentrieren könne und sie sollte Recht behalten.
Nachdem alle gegangen waren, legte ich mich mit meinen beiden Jungs ins Bett und sie schliefen schnell ein. Im Bett bemerkte ich bereits, dass die Abstände immer kürzer und die Wellen im Liegen sehr herausfordernd wurden. Noch oben im Bett liegend, schrieb ich meinem Mann eine Nachricht, dass er bereits Wasser in den Pool einlassen soll. Am liebsten wäre ich schon viel früher am Tag in den Pool gegangen, aber vermutlich wäre dann eine große Poolparty ausgeartet :D
um 20:15Uhr schrieb ich meiner besten Freundin, dass ich nun in den Pool gehen würde und das die Wellen mittlerweile sehr intensiv sind. Im Wasser fühlte ich mich wunderbar geborgen und konnte endlich richtig loslassen.
Ich merkte ziemlich schnell, dass die Intensität und die Dauer im Wasser schnell an Fahrt aufnahmen. Außerdem kam eine Welle nach der anderen angerollt. Wir hatten die Geburtshypnose nun laut laufen und manchmal bat ich meinen Mann mit dem Wort „Welle“ oder „Jetzt“ aufzuzeichnen wie die Abstände waren. Mittlerweile alle 2-4´.
Wir riefen wieder im Hebammenhaus an und kommunizierten das. Ich war aber etwas verunsichert, ob es nun so bleiben würde, und wollte nicht, dass die Hebammen nochmals zu früh kamen oder die Wellen wieder durchs Außen gestört wurden. Wir vereinbarten, nochmal in einer halben Stunde zu telefonieren. Mittlerweile tönte ich bereits bei jeder Welle mit und die tiefe Bauchatmung fühlte sich nicht mehr stimmig an. Hatte sie doch zuvor immer wunderbar lindernd einen Gegendruck erzeugt, war sie nun mit der hohen Intensität nicht mehr passend und ich atmete eher tief und lange aus, und tönte dabei auf „A“ und „O“ Ich bat meinen Mann die Hebammen und meine beste Freundin wieder kommen zu lassen. Mittlerweile war es etwa 21Uhr. Diese halbe Stunde bis alle eintrafen, fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, denn ich spürte bereits, dass es nicht mehr lange dauern würde. Ich fing bereits mit dem Schieben an, als endlich meine Freundin eintraf, und kurz nach ihr die Hebamme. Ich freute mich, dass sie es rechtzeitig geschafft hatten und gab mich ganz der Energie meines
Körpers hin. Vier Minuten später, um 21:39Uhr wurde unsere kleine, zarte Maila ins Wasser geboren. Ich nahm sie auf und legte sie in meinen Arm. Sie sah mich kurz an und fing augenblicklich kräftig zu schreien an. Sie hatte noch etwas Käseschmiere am Kopf und den Armen und sah so bezaubernd und wunderschön aus. Wir wunderten uns sehr, dass die großen Brüder bei dem lauten Schreien nicht wieder wach wurden, sie schliefen einfach weiter.
Kurz nach der Geburt, suchte sie bereits und begann fleißig zu stillen. Die Wellen kündigten die Nachgeburt auch bereits an. Ich veränderte nochmals meine Position ins Knien und gebar die Plazenta. Zur Geburt von Maila lag ich links auf der Seite und hielt mich an den Griffen des Pools fest. Als die Geburt der Plazenta auch geschafft war, wollte ich raus aus dem Wasser und freute mich bereits sehr auf das bequeme Sofa. Es wurde alles für uns vorbereitet und wir machten es uns richtig gemütlich. Kurz nach der Geburt kamen auch die zweite Hebamme und die Studentin noch dazu. Dann wurde erst einmal nach mir geschaut. Ich hatte dieses Mal nur einen Dammriss ersten Grades, der nicht versorgt werden musste. Maila bekam ihre U1 und wir staunten darüber, wieviel zarter sie war, als ihre Brüder:
50cm, 2800g und 34cm Kopfumfang. Wir bestaunten noch die schöne Plazenta und ich spülte ein Stück davon mit einem großen Schluck Fanta herunter. Ich wollte damit die herausfordernden Nachwehen reduzieren, die mich bei Levi sehr geplagt hatten. In den nächsten Tagen verzehrte ich immer wieder ein kleines Stück und tatsächlich half es mir sehr gegen die Schmerzen. Auch der Milcheinschuss am dritten Tag, war gar nicht so unangenehm wie die vorigen Male und meine Wochenbetthebamme schob das auf meine Plazentaeinnahme.
Um 12Uhr nachts verabschiedeten sich alle nach und nach. Ich aß noch eine Kleinigkeit und dann gingen wir schlafen. Die Plazenta samt Nabelschnur, haben wir zum Durchtrennen für die frischgebackenen Brüder dran gelassen bis zum nächsten Tag. Am nächsten Morgen war die Überraschung groß, als die Jungs zu mir ins Wohnzimmer kamen und dort ihre Schwester begrüßen durften. Es war so magisch und ergreifend.
Rückblickend finde ich es so erstaunlich, wie jede einzelne Geburt völlig unterschiedlich verlaufen kann. So ging die erste Geburt meines Sohnes Elias drei Tage, mit sehr langer Latenzphase und Einleitung im Krankenhaus. Die Geburt von Levi 3h 15´ungeplant Zuhause als Alleingeburt statt im Geburtshaus. Und nun Mailas Geburt, die mich wieder lehrte, wie schlau und weise unser Körper und unsere Babys doch sind. Die genau spüren, wann grade ein unpassender Zeitpunkt ist und die Geburt wieder „anhalten“ und nach hinten schieben können.
Diese Geburt hielt die ein oder andere Herausforderung für uns bereit, und war dennoch genauso wie sie sein sollte:
kraftvoll, selbstbestimmt, im Kreise der Familie, voller Liebe und einfach nur magisch.
Ich bin voller Liebe und Dankbarkeit für unsere wunderschöne Geburtsreise und all die Menschen die uns während der Schwangerschaft und der Geburt unterstützt und begleitet haben.

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10.11.23

Ariane

Morgens früh (ET+1) hatte ich zum ersten Mal Fruchtwasser verloren - wenig aber kontinuierlich den ganzen Vormittag....

Morgens früh (ET+1) hatte ich zum ersten Mal Fruchtwasser verloren - wenig aber kontinuierlich den ganzen Vormittag. Mittags gegen 13 Uhr rum die ersten etwas kräftigeren Wellen. Ich also auf dem Weg zum Viviane (älteres Kind)-Abholen, Alex (mein Mann) und meine Mutter verständigt. Viviane zu Hause durfte Peppa gucken dann. Alex kam gegen 16 Uhr, dann haben wir zusammen das Wohnzimmer mit Malervlies präpariert (ich immer mal Pausen für die Wellen gemacht) 16.30 kam die Hebamme zum ersten Mal, geschaut ob alles ok - ja - wieder gegangen.
Später haben wir Pizza gegessen und ich Viviane ins Bett gebracht, danach wurden die Wellen häufiger und kräftiger. Irgendwann haben wir die Hebammen gebeten, zu kommen. In der Zwischenzeit bin ich in die Badewanne. Weiter Hypnobirthing-Audios gehört im Hintergrund, das half. Hebammen kamen und haben immer mal das richtige gesagt ("nein du bist nicht zu eng, das Kind kennt den Weg, ..."), ab und zu Rücken massiert, Alex war auch da. Die letzte Stunde bin ich dann auch laut geworden das war schon sehr intensiv jedes Mal. Und dann war es irgendwann so weit, Köpfchen in der Fruchtblase geboren und in der nächsten Welle kam der Rest vom Kind; die Hebammen haben ihr einen Schubs gegeben und zwischen meinen Beinen durchschwimmen lassen und dann habe ich sie aus dem Wasser gehoben, da hat sie sich gleich beschwert und wir konnten kuscheln und ausruhen. Zwischenzeitlich war meine Mutter auch gekommen, die hatten viel Stau auf dem Weg. Kurz nach der Geburt ist Viviane aufgewacht und kam ins Bad, konnte die kleine Schwester auch begrüßen und ist dann mit meiner Mutter in die Küche. Noch in der Badewanne ist dann die Plazenta geboren, alles in Ordnung. Nabelschnur durchtrennt, Alex durfte sich ums Baby kümmern und die Hebammen haben mir aus der Badewanne geholfen aufs Bett, da haben wir dann die ersten Stillversuche gemacht und konnten ausruhen.

Ja das war so ungefähr die Geburt - ich bin sehr dankbar dass es zu Hause geklappt hat, die Vorbereitung war sehr hilfreich mit den Hypnobirthing-Affirmationen und Audios und so, da hatte ich immer das Gefühl ich komme klar und die Wellen sind effektiv; wenn auch nicht schmerzfrei.

Einen riesengroßen Dank gilt auch Monja und den anderen Hebammen vom Hebammenhaus für das Zutrauen in uns und die vertrauensvolle Begleitung auch während der gesamten Schwangerschaft.

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04.11.23

Maxim

Wann die Geburt losging und wie lange sie gedauert hat kann ich gar nicht genau sagen.

Wann die Geburt losging und wie lange sie gedauert hat kann ich gar nicht genau sagen. Am ET (1.11.) wurde ab nachmittags in unregelmäßigen, größeren Abständen der Bauch hart. Mehr nicht. Aber es schien als würde ab diesem Zeitpunkt der Körper anfangen zu arbeiten. Ich war sehr entspannt und voller Vertrauen in meinen Körper und das Baby, dass sie schon zum für sie richtigen Zeitpunkt das Signal für die Geburt geben würden. Auch die Hebammen waren bzgl ET-Überschreitung ganz entspannt und niemand machte mir Druck von außen - das lief bei der ersten Geburt anders und die Einstellung dazu dieses Mal hat sicher viel Einfluss auf den positiven Verlauf gehabt. Ich konnte mich zu jedem Zeitpunkt total gut auf den Verlauf und die Wehen einlassen und einfach mit deren Flow „mitgehen“.

Nachts konnte ich gut schlafen, und weiß daher gar nicht ob es eine Pause gab oder diese Wehen durchgehend kamen. So ging es auch am nächsten Tag weiter. Am 3.11. morgens war plötzlich erst mal komplette Ruhe und ich wusste für mich, heute kommt das Baby nicht. Etwa eine Stunde nach einem Entspannungsbad am Mittag (nicht aufgrund von Wehen, sondern weil ich das am Ende der Schwangerschaft einfach so für mich oft gemacht habe) hatte ich auf einmal wieder leichte Wehen (schmerzfrei, einfach nur harter Bauch), im Abstand von ca 15 Minuten. Bevor ich meinen Großen von der Kita abholte, war ich noch kurz einkaufen - und merkte dass das nichts mehr für mich war: allein die 15 Minuten im Laden den Einkaufswagen herumschieben war irgendwie undefinierbar unangenehm und es zog manchmal so fest in die Oberschenkel, dass ich stehen bleiben musste. Daheim angekommen musste ich mich erst mal ausruhen, nach mit in den Garten gehen fühlte ich mich absolut nicht. Den Rest des Tages wurde der Bauch weiterhin im 15 Minuten Abstand hart, weiterhin schmerzfrei, aber ich merkte irgendwie dass sich an diesem Nachmittag was verändert hatte im Vergleich zu den beiden vorherigen Tagen: alles war irgendwie beschwerlicher, anstrengender, und der Wehenabstand etwas regelmäßiger. Ich fragte mich noch kurz ob es sinnvoll wäre den Großen bereits zu Oma & Opa zum übernachten zu schicken, entschied mich aber dagegen. Es fühlte sich irgendwie noch nicht an als würde es nachts losgehen.

Das tat es auch nicht wirklich. Ich konnte bis 2 Uhr sehr gut schlafen, dann musste ich auf die Toilette und bekam Hunger. Ich aß etwas Jogurt und merkte dabei dass der Bauch inzwischen alle 10 Minuten hart wurde. Da ich dann eine Weile nicht mehr einschlafen konnte, beobachte ich dass dieser Rhythmus sich auch nicht veränderte. Ich hörte ein paar Meditationen und konnte gegen 4 Uhr wieder einschlafen. Um 6 war ich plötzlich hellwach, merkte dass sich die Wehen ein bisschen verändert hatten in dem Sinne dass ich sie mehr „spürte“. Ich konnte zwar nicht mehr schlafen, aber weiterhin entspannt im Bett liegen und mich ausruhen und die Wehen bewusst wahrnehmen und, eher für mein eigenes Gefühl als weil ich es brauchte, mit meinem Atem begleiten. Um 7 waren dann alle wach und wir sind aufgestanden (es war übrigens ein Samstag) - ich fühlte mich ausgeschlafen und fit. Nach einer kurzen Dusche - auch als Test was aus den 10-minütigen Abständen werden würde - wurden die Abstände tatsächlich etwas kürzer (ca 7-8 Minuten) und ein bisschen intensiver / noch spürbarer als vorher. So, dass ich mich beim gemeinsamen Frühstück (das irgendwie wirklich schön und lustig war) schon etwas drauf konzentrierte, ohne es aber wirklich als schmerzhaft zu empfinden. Eher eben als „gut spürbar“. Da fiel auch meine Entscheidung, dass ich für den Tag meine Ruhe brauchen würde um mich wirklich auf die Wehen zu konzentrieren, und nicht nebenbei mit meinem Sohn spielen könnte. Ich hatte noch kein Gefühl dafür wie lange es gehen könnte, aber ich war sicher, dass die Wehen nicht mehr aufhören würden.

Also brachte mein Mann ihn um 9 zu Oma & Opa (ein für mich sehr emotionaler Moment in dem Wissen dass ich ihn vermutlich erst wieder sehen würde wenn sein Bruder da wäre), während ich noch einen Spaziergang machte (es schien ein bisschen die Sonne, und es war einfach ein schöner, kleiner Herbstspaziergang - ich war sehr entspannt, voller Vorfreude und gleichzeitig total emotional in dem Moment). Nach ein paar Minuten verspürte ich das Bedürfnis, meinen Mann dabei haben zu wollen, also verabredeten wir uns für kurz nach 9:30 zuhause. Ich musste inzwischen bei dem Spaziergang alle paar Minuten stehen bleiben, und die Wehen auf die Knie abgestützt veratmen. So kam ich damit gut klar. Zuhause machte ich eine kleine Pause auf dem Sofa, und besprach mich mit meinem Mann. Gefühlt waren die Abstände beim Spazieren nochmal kürzer geworden, ich war aber unsicher ob das nun mit Ruhe auch so bleiben würde. Wir riefen bei der Rufbereitschaft an, Julia Steinmann war dran, gaben den aktuellen Stand durch und vereinbarten dass ich wie geplant mal in die Badewanne gehen und mich wieder melden würde, wenn sich was verändern würde. Gegen 10 war ich in der Wanne. Zunächst wurden die Abstände größer, blieben aber bei max 10 Minuten. Die Wärme tat total gut und ich konnte richtig gut mit den Wehen umgehen, mitatmen und entspannen. Vor allem habe ich aber bei jeder Wehe meine Visualisierungen genutzt, die ich seit Wochen verinnerlicht hatte: einatmen - mein Muttermund dehnt sich und öffnet sich wie eine Sonnenblume (all das habe ich mir dann bildlich vorgestellt); ausatmen - mein Muttermund wird ganz weich und ich lasse los und gebe mich der Dehnung hin (vor meinen Augen hab ich mich im Bodensee treiben lassen). So war ich voll auf die Wehen und meinen Körper konzentriert und habe nicht wirklich Schmerzen empfunden. Und ich habe mich sehr über jede Wehe und deren nach kurzer Zeit regelmäßig werdenden 5-Minuten-Abstände gefreut, denn sie bestätigten mir dass ich meiner Intuition vertrauen konnte, dass die Geburt wirklich losging. Zwischendrin kamen einzelne Wehen gleich im Doppelpack, so dass mein Mann nach ca 1 Stunde meinte, ich sollte doch mal aus der Wanne herauskommen. Ich fand es dort eigentlich sehr entspannt und schön und hatte etwas Angst davor, dass die Wehen an Land intensiver werden könnten, hörte aber auf ihn. Ich rief wieder bei Julia an und kündigte an, dass wir uns gern langsam auf den Weg ins Geburtshaus machen würden. Sie meinte „gerne, und ganz entspannt, falls die Wehen nochmal weniger werden könnt ihr hier ja auch nochmal spazieren oder euch im Bett ausruhen. Monja nimmt euch in Empfang“ - sie sagte das wohl um jeglichen Druck von mir zu nehmen, das war super. Danach folgten ein paar unangenehmere Wehen - auf der Toilette (wo etwas blutiger Schleim abging), auf der Treppe, beim Anziehen. Und zwar in recht kurzen Abständen. Zum ersten Mal musste mein Mann mir ins Kreuzbein drücken, da es dort auf einmal schmerzte. Mein Mann fragte mich ob wir es noch ins GH schaffen würden, was ich entspannt bejahte. Ich dachte wir hätten bestimmt noch ein paar Stunden vor uns, und dass gerade vermutlich erst die Eröffnungsphase begann. Die Fahrt von ca 30 Minuten war nicht so schön, aber irgendwie auszuhalten und verging überraschend schnell (mit den Füßen auf dem Armaturenbrett abgestürzt, Sitzheizung für den Rücken und die Hände am Kleiderhaken festgekrallt) - auch wenn die Wehen wirklich unangenehm waren in dieser Position und ich ordentlich mittönen und -atmen musste um sie gut auszuhalten. Angekommen am Hebammenhaus (inzwischen war es stürmisch regnerisch und kalt) musste ich erstmal auf dem Parkplatz kniend eine Wehe veratmen und bin dann gefühlt ins Geburtshaus reingewankt - Monja schien etwas überrascht als sie mich so sah und schickte uns direkt in den grünen Raum. Ich hatte mir eigentlich gewünscht nochmal in die Badewanne zu steigen weil ich es da so schön entspannt fand, aber kaum war ich im Raum angekommen, zog mich eine Kraft auf den Boden von wo aus ich mich gar nicht mehr wegbewegen konnte. Die Wehen waren auf einmal ganz anders - fast ohne Pause und sehr intensiv. Nicht mal übers Bett gelehnt war angenehm, nur mit dem Oberkörper auf dem Boden oder - nach Tipp von Julia - auf meinen vor mir sitzenden Mann gelehnt, war es auszuhalten. Julia fragte mich ob ich schon mitschieben könnte, was mich erst irritierte, da mir noch gar nicht klar war, dass wir schon so weit waren, aber dann merkte ich, dass es tatsächlich der Fall war. Diese Frage war daher total wertvoll für mich, da ich nicht überrumpelt wurde von der Kraft und der finalen Geburtsphase, sondern mich vollständig hingeben und sie bewusst erleben konnte. Also halfen mir alle noch irgendwie meine Hosen auszuziehen und ich lehnte mich mit einem Bein angewinkelt stehend, mit einem Bein kniend (im sog. Hirtenstand wie ich im Nachhinein erfuhr) an meinen Mann und schob mit. Es war eine wahnsinnige Kraft, eine unbeschreibliche „krasse“ Empfindung, zu spüren wie sich der Kopf durch mich durch schob. Nach ein paar Minuten merkte ich wie die Fruchtblase platzte und nach nur insgesamt ca. 15 Minuten im Geburtshaus habe ich den Kopf meines Sohnes ganz sanft in meine Hand geschoben und dabei zugeschaut, wie er geboren wurde - was ein sehr kraftvolles und wahnsinnig schönes Gefühl und Erlebnis war. Die Schultern kamen direkt hinterher, ich habe einfach nur dabei zugeschaut und gespürt wie mein Sohn selbstständig die Drehung vollführt hat - WOW. Ich erinnere mich, nur noch „oh Gott“ gerufen zu haben. Direkt danach, um 12:21, flutschte der restliche Körper hinterher und ich war total berührt und glücklich, diesen kleinen Körper unter mir liegen zu sehen und zu spüren wie weich und warm er war, als ich ihn anfasste und hochhob. Ich nahm noch wahr, wie mein Mann vor Freude ein paar Tränen vergoss.

Dann halfen sie mir hoch und legten mich ins Bett, wo wir erst mal intensiv und in völliger Ruhe und Entspannung zu dritt kuscheln durften. mein Sohn schaute mich total wach und aufmerksam mit großen Augen an - was für ein schönes Gefühl. Die Plazenta wurde ca 50 Minuten später nach ein paar kräftigen Wehen geboren. Monja, die kurz vor der Geburt des Kopfes dazugekommen war und inzwischen übernommen hatte, war total liebevoll und sanft und schaffte eine ganz ruhige und entspannte Atmosphäre - das perfekte Ankommen. Nach ca. 3 Stunden durften wir nach Hause fahren und den restlichen Tag und die erste Nacht weiter kuschelnd genießen. Ich war hellwach und gar nicht erschöpft, sondern einfach nur glücklich und unendlich dankbar für diese Geburt und fasziniert von meinem kleinen Baby.

Obwohl die Geburt am Ende sehr schnell ging, so war sie trotzdem entspannt, sanft und ich konnte alles richtig bewusst wahrnehmen. Ich war auch nicht überrumpelt, einerseits da mein Körper sich (und mich) schon über Tage vorbereitet hat, andererseits dank Julia, die mir ermöglicht hat, ganz bewusst in die letzte Phase einzusteigen. Ich habe die Geburt auch nicht als schmerzhaft wahrgenommen, sondern einfach als sehr kraftvoll. Sie war wunderschön und entspannt - so wie ich es mir gewünscht hatte. Die Hebammen haben letztlich gar nicht viel gemacht, außer ein paar bestärkenden Worten und kleinen Tipps und einfach da zu sein und mich und mein Baby machen zu lassen - und das war genau richtig so. Das Erlebnis hat mir die Sicherheit wiedergegeben, dass wir Frauen und unsere Körper und unsere Babys Geburt einfach können - was für ein tolles Wunder.
DANKE an Julia und Monja für die Begleitung dieser unvergesslich schönen Geburt, und an alle anderen Hebammen des Teams die mich während der Schwangerschaft begleitet haben - auch diese Zeit mit den Vorsorgen und Gesprächen hat zu der Geburt so positiv beigetragen. Ich bin euch allen unendlich dankbar für eure Art und den Umgang mit mir, der Schwangerschaft, der Geburt, meinem Baby und meinem Partner.

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30.09.23

Meine kleine Geburt

Man hört ja schon hin und wieder von Fehlgeburten. Bisher war dieses Thema für mich kein persönliches. Ich habe immer gedacht, ja traurig, aber so früh ist es ja noch nicht mal ein richtiger Mensch. Man ist betroffen, aber denkt nicht, dass einem das mal selbst passiert.

Meine kleine Geburt

Man hört ja schon hin und wieder von Fehlgeburten. Bisher war dieses Thema für mich kein persönliches. Ich habe immer gedacht, ja traurig, aber so früh ist es ja noch nicht mal ein richtiger Mensch. Man ist betroffen, aber denkt nicht, dass einem das mal selbst passiert.

Als ich gemerkt habe, dass ich wieder schwanger bin, habe ich mich sehr gefreut. Ich habe mir ausgemalt, wie wir im Frühling zusammen spazieren gehen werden und wie sich die große Schwester über das Geschwisterchen freuen wird. Ich habe sogar schon begonnen über Namen nachzudenken.

Ich wollte dieses Mal total auf mich und meinen Körper hören und eine Hebammengeführte Vorsorge mit dem Hebammenhaus machen. Daher war ich noch nicht beim Gynäkologen gewesen. Doch in der achten Woche habe ich angefangen, zu bluten. An sich nicht unbedingt ungewöhnlich, bei meiner ersten Schwangerschaft war das auch so gewesen aber ich wollte es sicherheitshalber abklären lassen.

Ich hatte eigentlich kein schlechtes Gefühl, das einzige war, dass ich mich irgendwie noch gar nicht richtig schwanger gefühlt hatte. Es hat sich irgendwie so unwirklich angefühlt.
Als mir der Frauenarzt erklärte, dass das Kind bereits aufgehört hat, sich zu entwickeln und zu klein ist, bin ich aus allen Wolken gefallen. Alle Träume sind auf einen Schlag geplatzt.

Die nächsten zwei Wochen waren schlimm für mich. Ich sollte zur Kontrolle nach anderthalb Wochen noch einmal zur Untersuchung zum Gynäkologen kommen. Auch mit Julia vom Hebammenhaus hatte ich in der Zeit einen Termin. Die Blutungen hatten wieder aufgehört und es war nicht wirklich eindeutig, dass diese Schwangerschaft enden würde. Ich hatte die vage Hoffnung, dass der Frauenarzt sich vielleicht geirrt haben könnte.
Leider war dies nicht der Fall, beim nächsten Termin wurde festgestellt, dass sich nichts verändert hatte.
Nun begannen auch die Blutungen wieder und nach 2-3 Tagen war ich mir sicher, dass die kleine Geburt bald anstehen würde.
Julia hatte mir alles erklärt und mir auch wiederholt Blut abgenommen, um den HCG-Wert zu checken, das Schwangerschaftshormon. Ich bekam die Notfallnummer des Hebammenhaus.

Am Samstag Mittag war es dann soweit und ich bekam so etwas wie Krämpfe im Unterleib. Es war schon Wehenähnlich. Ich hockte mich über eine Schüssel und habe mich auf die Atmung konzentriert. Es kam schon einiges an Blut und so rief ich das Bereitschaftstelefon an. Monja war gerade bei einer Geburt, versprach mir aber, dass jemand vorbeikommen würde. Nach einiger Zeit kam Janine zu uns. Ich war schon etwas erschöpft und sie meinte, dass es wahrscheinlich auch vorbei wäre. Ich war sehr froh, mich ins Bett legen zu können. Bei dieser Geburt wartete am Ende kein freudiges Ereignis. Eigenartigerweise war ich in diesem Moment nicht einmal besonders traurig sondern einfach nur müde und habe mich leer gefühlt. Die Nachblutungen endeten zum Glück schon nach einigen Tagen.

Nach ziemlich genau drei Wochen hatte ich auch schon meine Periode wieder. Der HCG-Wert wurde laufend kontrolliert und Elisabeth war zur kleinen Wochenbett-Betreuung bei mir. Die Gewissheit, dass mein Körper die kleine Geburt so schnell verarbeitet hat, ist beruhigend. Was allerdings bleibt, ist ein Gefühl der Leere. Der Kopf kann diesen Verlust nicht so schnell verarbeiten wie gedacht. Auch wenn das Baby noch so klein war.
Wie kann etwas so kleines so ein großes Loch in unser Herz reißen?

Ich möchte mit meiner Geschichte niemandem Angst machen.
Ich möchte Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, Mut machen. So wie mich der andere Bericht von der kleinen Geburt bestärkt hat, dass man es schaffen kann. Ihr seid nicht alleine!
Unser Körper kann es ohne weiteres Eingreifen schaffen und weiß genau, was zu tun ist.
Außerdem möchte ich dem Team vom s’Hebammenhaus danken, die mich auch bei der kleinen Geburt alle so einfühlsam begleitet haben. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft. Danke!

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21.09.23

Matti

Im Hebammenhaus wurde ich jedoch mit meinen Sorgen nicht alleine gelassen. Bei den Vorsorgen und in Telefonaten werde ich aufgefangen.

In den 2,5 Wochen vor der Geburt hatte ich einige Male das Gefühl es würde bald losgehen: Wehen waren immer wieder da, ich fühlte mich anders. Also bereitete ich mich vor. Hörte meine Meditationen, Geburtsmusik, machte Yoga. Doch irgendwann machte sich Ernüchterung breit. Es wollte nicht losgehen. Die dritte Geburt ließ auf sich warten. Meine Lust auf Geburtsvorbereitung schwand. Und wie der Geburtstermin näher rückte, wandelte sich der Frust auch in Sorge: Lag es an mir? Was wäre, wenn es ihm nicht mehr gut ginge? Bräuchte ich gar eine Einleitung?
Im Hebammenhaus wurde ich jedoch mit meinen Sorgen nicht alleine gelassen. Bei den Vorsorgen und in Telefonaten werde ich aufgefangen.
Der Tag der Geburt ist ET + 2. Es ist halb acht morgens. Die Pläne für den Tag sind gemacht. Mein Mann will gleich mit den Kindern aus dem Haus. Ich stehe im Wohnzimmer und spüre eine Wehe. Sie fühlt sich anders an und die Uhrzeit ist ungewöhnlich. Ganz plötzlich habe ich den Impuls meinen Mann zu begleiten. Die zwei großen Kinder zu verabschieden, im Kindergarten und bei Oma&Opa. Ein völliger Umschwung, denn ich wollte eigentlich zu Hause bleiben. Mein Mann ist von meiner Planänderung irritiert. Im Auto meine ich zu ihm - kann sein, dass wir die Kinder heute gar nicht mehr sehen. Unterwegs bleiben die Wehen. Unregelmäßig, gemächlich, aber anders als bisher.
Zu Hause liege ich morgens um neun in die Badewanne. Ruhe überkommt mich. Der Frust der letzten Wochen schwankt plötzlich in Dankbarkeit für den langsamen Abschied der Schwangerschaft in den letzten Wochen.
Gegen 10 Uhr verlasse ich die Badewanne. Von da an habe ich regelmäßige Wehen alle 10 Minuten. Leicht, aber regelmäßig. 2 Stunden ziehe ich mich zurück ins Schlafzimmer, träume vor mich hin. Nach 2 Stunden bin ich sicher - die Geburt hat begonnen.
Ich rufe die Rufbereitschaft an. Ich weiß, dass Julia heute Dienst hat und freue mich, weil sie mich von Anfang an sehr intensiv begleitet hat.
Ich erzähle ihr, dass es losgeht und wir vereinbaren, ich melde mich, wenn ich denke wir wollen los. Es ist 12:30 als ich auflege. Und wie ich auflege, nehmen die Wehen direkt Fahrt auf. Intensität und Zeitabstände. Alle 5 Minuten sind sie nun da. Die plötzliche Dynamik bringt mich zurück in meinen Kopf. Ich rechne, schaue auf die Uhr, überlege wie viel Zeit wir brauchen um rechtzeitig vor Ort zu sein. Das stört mich. Ich rufe Julia noch einmal an - 13 Uhr. Für sie ist in Ordnung, wenn wir früher kommen. Sie ist bereits im Geburtshaus wegen einer anderen Geburt, die am Vormittag war. Wir vereinbaren, dass ich mich melde, wenn wir los gehen. Ich lege auf. Und wieder: Die Intensität wird wieder plötzlich und schnell mehr. Ich muss tönen und veratmen, möchte nun endlich an den Geburtsort. Um 13.50 Uhr sitzen wir im Auto. Die Wehen sind stark. Wir gegen 14.20 Uhr an. Wir denken alle noch, dass ich gleich ins rote Zimmer wechseln werde, die Wanne eingelassen wird. In Ruhe ankommen. Maria möchte das Baby tasten, aber ich kann mich nicht mehr hinlegen. In mir brodelt es. Ich fühle plötzlich Angst. Bei meiner zweiten Geburt habe ich diese Angst auch gespürt - kurz bevor der Muttermund vollständig eröffnet war. Doch noch verstehe ich das gar nicht. Bin so sehr im Geschehen. Die Intensität wirft mich um, die Kraft nach unten wird immer stärker. Es zieht mich mit und gleichzeitig will etwas in mir noch nicht mitgehen. Julia und Maria sind Raum. Doch in nehme sie kaum wahr. Ich gehe unwillentlich in die Knie vor dem Bett. Maria und die Studentin Lynn holen eine Matte. Julia ist plötzlich neben mir und meint: Dein Baby ist gleich da. Sie hält meine Hand.
Die nächste Wehe überrollt mich. Zieht mich nach unten. Ich spüre wie du tiefer in mein Becken rutscht. Ich brülle nur noch „Kleider weg.“ und viele Hände helfen mir. Doch um mich herum nehme ich kaum noch jemanden war. Die Kraft der Wehen hält mich. Ich spüre Widerstand. In mir, in meinem Geist. Mein Körper arbeitet weiter und ich brülle meine Widerstand durch das Geburtshaus. Julia spricht mir Mut zu. Immer und immer wieder. Maria begleitet den Geburtsfortschritt. Ich spüre, dass der Kopf gleich geboren wird. Spüre, dass ich reißen werde. Mein Geist will noch nicht loslassen. Wieder und wieder eine Wehe. Wieder und wieder denke ich „ich kann das nicht.“ Und dann kann ich loslassen. Lass zu was passiert. Und dein Kopf wird geboren. Die nächste Wehe dein Körper. Maria fängt dich auf. Legt dich von hinten unter mich. Es ist 15:04 Uhr. Ich schau dich an. Hebe dich hoch, höre dein Schreien. Sehe dein Gesicht, deine Nabelschnur. Dein Geruch. Fühle deine glitschige nasse Haut. Da bist du. Du bist so echt. So real. Du warst immer da. In meinem Bauch. Jetzt bist du hier, kleiner Matti. In meinem Arm.

Wir danken allen, die uns begleitet haben für ihre Arbeit und den Raum des Vertrauens, den sie schaffen! Wir können es jedem nur empfehlen sich vom s‘Hebammenhaus begleiten zu lassen.

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16.09.23

Lena

Hallo Welt,
ich bin Lena und so bin ich auf die Welt gekommen:

Hallo Welt,

ich bin Lena und so bin ich auf die Welt gekommen:

Am Freitag vor meiner Geburt hatte meine Mama noch einen Kontrolltermin im Hebammenhaus. Hier war noch alles ruhig und sie bekam die Zutaten für den Wehentee mit, den sie am Sonntag hätte trinken sollen, da auch ich auf mich warten ließ. So wie mein großer Bruder wollte ich einfach nicht aus Mamas Bauch heraus.

Meine Mama war mit meinem großen Bruder, Oma und Opa an dem Tag meiner Geburt (16.09.) auf der Übung der Feu-erwehr Villingen. Sie hatte die leichte Hoffnung, dass ich durch die Geräusche neugierig werde und mich endlich auf den Weg mache :-) Mein großer Bruder wurde von den Großeltern nach der Übung noch auf dem Spielplatz ausgepo-wert und meine Mama konnte etwas schlafen. Irgendwann sind Oma und Opa gefahren und Mama und Bruder saßen auf der Couch. Als sie dann aufgestanden ist, so um halb sieben, habe ich mich dann bemerkbar gemacht und gezeigt, dass ich nun raus wollte. Die Wehen waren von Anfang sehr stark und kamen in kurzen Abständen, sodass meine Mama bald schon meinen Papa nach Hause rufen musste. Sie hatte in der Zwischenzeit mit der Rufbereitschaft gesprochen und Elke hat sich auf den Weg gemacht, um im Hebammenhaus alles vorzubereiten. Als dann mein Papa zu Hause war, hat er seine Eltern angerufen, dass sie kommen sollen, um auf meinen großen Bruder aufzupassen. Dieser durfte noch mit Papa baden und die gewohnte Abendroutine machen. So gegen Acht hat dann meine Mama entschieden, dass sie sich aufmachen, um ins Hebammenhaus zu fahren. Dort angekommen, kamen die Wehen gefühlt alle 30 Sekunden. Meine Mama hatte kaum Pausen, um mal durchzuschnaufen. Aber sie hat zumindest noch bemerkt, dass mein Papa Löcher in den Socken hat :-)
Es ging rasant weiter und meine Mama ist nur rumgelaufen und hat sich durch die Wehen gearbeitet. Sie wollte weder liegen, noch sitzen oder in die Wanne gehen. Es war sehr heftig für meine Mama, aber sie hat es gepackt. Um ca. 23:11 ist dann die Fruchtblase auf der Toilette geplatzt. Dies war noch mal ein richtiger Motivationsschub für meine Mama und sie hat bei den Presswehen alles gegeben. Um 23:25 war ich dann auf der Welt und habe mich laut bemerkbar ge-macht. Elke hatte meine Mama bei den Presswehen gesagt, dass sie mal nach meinem Köpfchen fühlen sollte, aber das wollte sie am Anfang nicht. Letztendlich hat es sich doch getan um die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Es war ein unbeschreibliches Gefühl für sie, meinen Kopf zu fühlen und dann ein paar Momente später zu wissen, dass sie eine Tochter geboren hat. Für meine Mutter war es die Traumgeburt, so wie sie ich es gewünscht hatte. Es war eine sehr ruhi-ge, stimmungsvolle und störungsfreie Atmosphäre. Sie konnte das machen, was ihr guttat und wurde nicht ständig untersucht. Sie muss auch gestehen, dass es teilweise sehr schmerzhaft war, aber der Weg ist bekanntlich das Ziel. Sie ist kaum gerissen und war wesentlich fitter als nach der Geburt von meinem Bruder. Mein Papa hat ihr immer gut zuge-redet und hat sie gehalten, wenn sie es gebraucht hat.

Sie möchte allen werdenden Mamas Mut machen, sich für eine Geburt im Hebammenhaus einzusetzen. Traut euch und genießt die wundervolle Erfahrung. Auch in der Zeit nach der Geburt konnten wir erst mal in Ruhe kuscheln und an-kommen. Ich war fit, gesund und habe gut getrunken. So konnten wir um ca. halb drei nachts wieder nach Hause und haben in der ersten Nacht nicht geschlafen, weil wir erst mal die Eindrücke der Geburt verarbeiten mussten. Das Wo-chenbett konnten wir zusammen mit meinem Bruder beginnen. Er war natürlich sehr neugierig auf mich. Die erste Zeit ungestört zu viert zu genießen war sehr schön für meine Eltern.

Vielen lieben Dank Elke und Monja, für diese wundervolle und einmalige Geburt, auch im Namen meiner Eltern. Wir hoffen, dass noch viele Eltern die Geburt ihres Kindes bei euch erleben dürfen!

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05.09.23

Felix

Einfach nur Danke, dass ihr so eine großartige Arbeit macht und für all die Frauen und Familien da seid. Eine absolute Bereicherung für unsere Region, ohne euch würde hier etwas fehlen!

Felix – geboren am 05.09.2023

Am 01.01.23 hielt ich morgens den positiven Test in den Händen. Mir ging es, wie auch in den beiden Schwangerschaften zuvor, bis auf die Übelkeit, die mich immer 5 Monate begleitet, sehr gut und ich konnte auch bis zur Geburt fleißig bei unserer Haussanierung helfen. Wir hatten wieder einen Ultraschall um die 20. Woche, um zu schauen, ob alles so weit in Ordnung ist. Außerdem wollten wir diesmal wieder das Geschlecht wissen, denn geplant war noch vor der Geburt ins Haus zu ziehen und
ich wollte so viel Kinderkleidung wie möglich aussortieren. Alle weiteren Vorsorgen hatte ich im Hebammenhaus.

Der ET war auf den 09.09. datiert und der Umzugstermin verschob sich von ursprünglich Mitte August auf Ende August. Mitte August hatte ich dann noch die dritte Nebenhöhlenentzündung in diesem Jahr, man merkte meinem Immunsystem den Baustress und die Schwangerschaft wirklich an. Am Freitag, den 01.09. haben wir es dann geschafft und die letzten Möbel aus der Wohnung ins Haus gebracht und das Bett aufgebaut.

Ich nutzte jeden weiteren Tag und packte so viele Kisten wie möglich aus. Am Montag den 04.09. haben wir noch bis abends um 22.00 Uhr Kisten ausgepackt und ich musste immer wieder kurz mal stehen bleiben, weil der Bub extrem im Bauch geturnt hat, so dass es schmerzhaft war. Außerdem hatte ich vom vielen laufen, stehen und bücken Rückenschmerzen. Also habe ich mich, bevor ich ins Bett bin noch 10min auf die Akupressurmatte gelegt (den unteren Rücken sollte man normalerweise in der Schwangerschaft nicht drauflegen, hab ich aber gemacht, da ich ja bereits im Geburtszeitraum war).

Am nächsten Morgen war ich gegen 6 Uhr wach und hatte auf der Toilette sehr viel Schleim am Toilettenpapier. Ich vermutete, dass der Schleimpropf abging, sicher war ich mir allerdings nicht, da ich diese Erfahrung bei den vorherigen Geburten nicht gemacht hatte. Der Schleim war klar und er kam mir auch leicht flüssig war. Im Nachhinein denke ich, dass ich da schon etwas Fruchtwasser mit dabei hatte. Außerdem waren blutige Schlieren mit dabei. Ich verlor ca 2-3h lang immer wieder
größere Mengen Schleim. Ich hatte ein ganz leichtes Ziehen im Bauch und so langsam reifte in mir der Gedanke, dass die Geburt anscheinend los ging. Mein großer Sohn wurde von meinem Mann in den Kindergarten gebracht, unsere Tochter wollte zuhause bleiben. Wir sind dann gegen 9 Uhr erstmal zum Bauernhof gefahren und haben Milch geholt. Bis dahin hatte ich 3-4 Miniminiwehen. Ich hätte am Mittag noch einen Termin zur Vorsorge gehabt und beschloss, dass es sich sicherlich nicht mehr lohnen wird, noch nach Villingen zu fahren. Also rief ich auf dem Weg Frau Schnee im
s‘Hebammenhaus an und sagte den Vorsorgetermin ab. Als wir wieder zuhause waren, wurde ich etwas hektisch, ich wollte plötzlich noch alles Mögliche erledigen, bevor das Baby da war. Überall standen Kisten, das Bad war nicht eingerichtet, die Treppe schmutzig…mein Kopf war noch nicht bereit. Bisher musste ich noch keine Wehen veratmen oder innehalten, aber sie wurden präsenter, in 20 min Abständen. Ich hatte dann das Bedürfnis meine Tochter zur Oma zu bringen. Gegen 11 Uhr bin
ich dann zu ihr gefahren, das sind von uns aus nur 5min Fahrt. Leider war meine Mutter noch unterwegs und wollte in wenigen Minuten da sein, das verzögerte sich aber und ich wartete insgesamt eine Stunde, bis sie da war. In der Zeit hatte ich eine starke Wehe und bekam etwas Panik,
dass es jetzt richtig schnell geht. Ich habs dann noch gut nach Hause geschafft, war aber ziemlich aufgeregt und hektisch.

Daheim habe ich mir schnell was zu Essen in den Backofen getan. Wir hatten einige Gerichte fürs Wochenbett vorbestellt und eingefroren, das kam mir jetzt ganz gelegen. Danach habe ich dann die Rufbereitschaft angerufen. Christina Hügel hatte Dienst und wir vereinbarten, dass ich mich nochmal melden würde, wenn ich die Wehen veratmen müsse und die Abstände kürzer werden. Vom Hebammenhaus bis zu uns war es ca 1h Fahrt. Dann habe ich die Geburtskiste ins Schlafzimmer gebracht und noch schnell die Umzugskiste im Badezimmer ausgeräumt. Es war ca 13 Uhr als ich dann Mittag gegessen hatte. Mein Mann hat direkt von der Arbeit aus unseren Sohn vom Kindergarten geholt und zu meinen Eltern gebracht. Er war dann kurz vor 13.30 Uhr auch daheim. Eigentlich wollte ich die Treppe noch sauber machen, der Elektriker hat da nämlich noch ein bisschen Dreck gemacht die Tage vorher, aber da musste ich dann kapitulieren, die Wehen wurden zu stark. Außerdem musste ich dringend den Kopf von „Umzug“ auf „Geburt“ schalten. Denn die Wehen, die inzwischen geschätzt alle 5-15min kamen, waren viel zu schmerzhaft, weil ich so verkrampft war. Ich
musste dringend loslassen und entspannen. Also ab in die Badewanne. Das hat mir sehr geholfen, um mich auf die Geburt einzulassen. Mein Mann rief derweil dann nochmal bei Christina an, dass sie sich auf den Weg machen können. Ich hielt es nicht sehr lange in der Badewanne aus. Das wurde wohl wieder nichts mit der Wassergeburt, ist wohl einfach nicht mein Place to be. Ich zog mir ein längeres Oberteil an und kniete mit vielen dicken Sofakissen unter meinem Oberkörper vor das Bett. Und dort blieb ich dann auch. Mein Mann brachte mir noch ein paar Dinge wie Trinken und Snacks, brühte Kaffee auf für den Dammschutz usw. Ich fing an die Wehen zu vertönen. Gegen 15 Uhr war Christina da und kurz darauf auch Elisabeth. Das bekam ich nur am Rande mit, ich war schon sehr in den Geburtsprozess vertieft.

Während jeder Wehe kreiste ich das Becken, dadurch kam jedes Mal viel Fruchtwasser. Ich war selbst erstaunt, wie genau ich diesmal spürte, wie weit ich bereits war. Christina hörte 2-3x die Herztöne ab, die jedes Mal super waren. Anhand der Intensität der Wehe spürte ich genau den Wechsel von der Eröffnungsphase zur Übergangsphase. Auch daran, welche Töne ich plötzlich von mir gab. Das Ende
jeder Wehe wurde langsam schmerzhafter und ich tönte nicht mehr, sondern wurde wirklich laut am Ende der Wehen. Dann kam ich wieder an den Punkt, an dem ich keine Lust mehr hatte und meinem Mann schwor, dass das jetzt definitiv das letzte Mal war, dass ich das alles hier mitmache. Er hats auf Video festgehalten, damit ich es auch wirklich nicht vergesse :-D Ich erinnere mich noch, wie ich zu Christina sagte, dass bald der Kopf kommt. Ich spürte am Ende der Wehe schon einen leichten Pressdrang. Ich tastete dann den Muttermund, da war noch kein Kopf zu ertasten, aber 2-3 Wehen
später konnte ich den Kopf fühlen und hatte nun auch richtige Presswehen. Christina wies mich noch darauf hin, dass ich nur so stark pressen sollte, wie die Wehe es zulässt. Das war gut, denn ich wollte unbedingt, dass das Baby geboren wird, so dass ich fast schon über die Wehe hinaus presste. Der Kopf war fast geboren. Ich hatte diesmal einen starken Spannungsschmerz, der mehr wehtat als die Wehen selbst. Das kam überraschend, denn bei der zweiten Geburt, hatte ich während der
Austreibungsphase überhaupt keine Schmerzen und hab keinen Mucks von mir gegeben. Automatisch ging ich wohl davon aus, dass das diesmal auch so sein wird. Ich sagte dem Baby, dass es bitte nochmal ein paar Millimeter zurückrutschen soll, bis die nächste Wehe kommt. Was dann auch passierte. Mit der nächsten Wehe kam der Kopf noch etwas weiter runter und dann ging der Spannungsschmerz auch nicht mehr weg, nachdem die Wehe vorbei war. Ich zerquetschte die Hand meines Mannes, um den Schmerz irgendwohin zu leiten und habe die Schmerzen bis zur nächsten
Wehe auch irgendwie veratmet. Bei der nächsten Wehe war der Kopf dann vollständig geboren. Alle Schmerzen waren dahin und mit der nächsten kurzen, schmerzfreien Presswehe kam der Körper und ich fing unser Baby auf.

Ich war mal wieder erstaunt, trotz 9 Monate Schwangerschaft, dass da tatsächlich ein Baby in mir drin war. Und das Nächste, was ich laut feststellte, war: „Endlich nicht mehr schwanger!“. Der Hormonrausch direkt nach der Geburt ist unbeschreiblich. Christina zog mir noch schnell mein Oberteil aus und wickelte den kleinen in ein Handtuch. Meinen Mann beauftrage ich nebenbei noch, dass er Fotos machen muss. Christina und Elisabeth halfen mir dann auch gleich ins Bett, denn es war mir schnell unbequem auf dem Boden. Der Beckenboden und der Bauch fühlten sich sehr instabil an. Christina untersuchte mich auch gleich auf Geburtsverletzungen, aber wie ich vermutete, war alles gut. Die zwei erledigten dann erstmal den Papierkram, einen Namen hatten wir allerdings noch nicht. Nach einiger Zeit haben sie mir nochmal kurz aus dem Bett geholfen, um in der Hocke die Plazenta zu gebären. Dann war die Geburt auch endlich geschafft. Alles war vollständig und der Blutverlust insgesamt sehr gering. Ich hatte bisher immer etwas Kreislaufprobleme und wurde nach jeder Geburt für 3-4 Sekunden Ohnmächtig, wenn ich für den ersten Toilettengang aufstehen sollte. Diesmal war ich etwas besser darauf vorbereitet und wir tasteten uns langsam vor. Ich fühlte mich immer noch sehr instabil durch die fehlenden Bauchmuskeln. Christina gab mir dann eine Bauchbinde, die man normalerweise fürs CTG anzieht, das war ein absoluter Gamechanger und ich konnte viel besser aufstehen. Meinem Kreislauf half das auch ungemein und mir wurde nicht schwarz vor Augen. Wir sind dann zusammen zur Toilette, pinkeln konnte ich nicht, aber das war okay, das dauerte nach den
Geburten immer etwas bei mir. Wir mussten uns noch für einen Namen entscheiden, diesmal haben wir etwas länger gebraucht, bis wir uns sicher waren. Felix fühlte sich für uns dann richtig an und er macht seinem Namen auch alle Ehre :-)

Wir kuschelten uns ins Bett, stillten und genossen noch 2-3h zu dritt unsere Ruhe, bevor die zwei großen Geschwister kamen.

Und so war plötzlich wieder ein Baby mitten unter uns und stellte den Alltag auf den Kopf. Die ersten Tage waren für uns alle turbulent, denn ein Umzug + neues Geschwisterchen war schon eine große Nummer. Nach 2 Wochen hatten wir uns gut eingelebt und der Alltag mit drei Kindern wurde langsam routinierter. Inzwischen sind 2,5 Monate vergangen und jeder hat seinen Platz gefunden, gut Ding will Weile haben! Unseren Kindern haben feste Routinen sehr geholfen, so sind wir zb auch entgegen
unserem ursprünglichen Vorhaben auch wieder schnell in den Kindergartenalltag gestartet. Das tat beiden sehr gut.

Was ich im Nachhinein anders machen würde fürs Wochenbett: Mein Umfeld mehr einspannen, Essen kochen lassen und Kinderbetreuung auch für ein paar Nachmittage die Woche organisieren. Wenigstens die ersten 3-4 Wochen. Das habe ich leider verpasst und angenommen, dass sich alles fügen wird. Aber Hilfe sollte man aktiv vorab organisieren.

Ich bin glücklich und dankbar, dass wir bereits zum dritten Mal so fürsorglich im s’Hebammenhaus begleitet wurden, sowohl in der Schwangerschaft als auch während der Geburt. Einfach nur Danke, dass ihr so eine großartige Arbeit macht und für all die Frauen und Familien da seid. Eine absolute Bereicherung für unsere Region, ohne euch würde hier etwas fehlen!__

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23.08.23

Janne

Anders als bei meinen beiden vorangegangenen Geburten, welche mit Einsetzen der Wehen begannen, startete meine dritte Geburt mit einem Blasensprung...

Montag, der 21.08.23 war ein sehr warmer und sonniger Tag, weshalb die Tasche für einen Schwimmbadbesuch mit meinen zwei Jungs schon gepackt war. Kurz bevor wir loswollten, ging ich zur Toilette und spürte plötzlich etwas, was mir noch nicht bekannt war. Ich verlor Fruchtwasser, nicht viel, aber so unkontrolliert, dass ich wusste das war kein Urin.
Der Schwimmbadbesuch war für mich somit natürlich erledigt. Damit die Jungs trotzdem gehen konnten, gingen Oma und Opa mit ihnen. Die Tasche zum Übernachten gaben wir natürlich auch schon mit, da wir nicht wussten, wann wir in s´Hebammenhaus fahren mussten.
Den ganzen Tag passierte nichts, das heißt wir warteten und warteten. Abends kam Christina H. noch zu uns, da wir uns mit einer Kontrolle vor dem Schlafengehen sicherer fühlten. Auch in der Nacht zum Dienstag tat sich nichts. Am nächsten Morgen kam Elke zur Kontrolle und Blutabnahme vorbei. Es war alles gut, aber immer noch ruhig. Ganz nach dem Motto „die Dritten lassen bitten“ hieß es für uns somit weiterhin: abwarten.
Im Vorfeld bevorzugten wir eine Geburt im s´Hebammenhaus, wie bei den beiden anderen Geburten, schlossen eine Hausgeburt jedoch nie aus. Doch nun kam immer mehr der Gedanke auf, dass wir das Haus gar nicht mehr verlassen wollen, bis unser kleiner Schatz auf der Welt ist.
Mittags rief Elke noch einmal an, um mitzuteilen, dass die Blutwerte gut seien und dass ich die nächste sein werde, die ihr Kind bekommt 😊. Wir müssten daher nur noch warten, bis es wieder dunkel wird. Für mich war das ein sehr guter Plan.
So verbrachten wir einen weiteren sonnigen Tag bei uns zu Hause, liefen im Garten spazieren und genossen die Ruhe. Unsere beiden Jungs waren immer noch bei Oma und Opa und warteten natürlich sehnsüchtig auf ihren kleinen Bruder.
Gegen 23:00 Uhr spürte ich immer wieder ein leichtes Ziehen, es war also klar, dass es bald losgehen könnte. Wir gingen schlafen und ich wachte immer mal wieder wegen des Ziehens auf. Gegen 01:00 Uhr ging ich duschen, da beruhigten sich die Wehen wieder. Also wusste ich, dass es wohl noch ein wenig dauern wird und ging wieder ins Bett. Die Wehen wurden zwar stärker, doch ich konnte sie weiterhin gut aushalten und veratmen. Erst gegen 04:00 Uhr wurden sie stärker. Ca. 45 Minuten später war erstmals Blut zu sehen, worauf ich meinen Mann Hardy bat, im s´Hebammenhaus anzurufen. Da ich zuvor während der Wehen immer wieder eingeschlafen war und wir somit keinerlei Angaben zu Abstand und Dauer machen konnten, entschied ich mich in die Wanne zu gehen und zu schauen, ob wir somit bessere Informationen bekämen. So war es dann auch, bereits die zweite Wehe im warmen Wasser war ziemlich stark. Hardy rief also um kurz nach 05:00Uhr an. Nach einer Wehe am Telefon beschlossen Elisabeth und Leonie sich auf den Weg zu machen.
Zwischenzeitlich wurden die Abstände und Intensitäten der Wehen so kurz bzw. stark, dass ich dachte, Hardy und ich werden unseren kleinen Mann wohl allein zur Welt bringen. Dieser Gedanke war jedoch kein negativer, denn ich war mir sicher, dass wir das auch geschafft hätten. Doch um ca. 05:45 Uhr kamen die beiden schließlich bei uns zu Hause an. Die Wehen waren immer noch sehr stark und ich hoffte, dass es nun wirklich nicht mehr lange dauern würde. Weiterhin versuchte ich jedoch tief in mich hineinzuhören und alles anzuwenden, was ich im Yoga-Kurs gelernt hatte. Diese positiven Gedanken konnte ich oft in den Wehen nutzen, was sie teilweise erträglicher machten.
Zwischenzeitlich bat ich Hardy noch, einen Tee für mich zu machen. Er ging in die Küche, doch nach kurzer Zeit wurde er wieder nach oben in unser Bad geholt. Nun würde es wirklich nicht mehr lange dauern.
Ich spürte, wie ich endlich pressen konnte und veratmete noch 1-2 Wehen, damit die Geburtsverletzungen so gering wie möglich blieben. Es war ein toller Moment, zu wissen beim nächsten Mal kommt schon das Köpfchen. Und so war es dann auch! Bei der darauffolgenden Wehe kam auch schon der Rest unseres Sohnes.
Er hatte somit am 23.08.2023 um 06:23 Uhr in unserer eigenen Badewanne das Licht der Welt erblickt. Wir hatten niemals damit gerechnet, dass es wirklich der 23.08. werden würde und freuten uns umso mehr! Denn dieses Datum war sehr besonders für uns. Hardys Papa, der vor einigen Jahren und somit viel zu früh verstorben war, hatte ebenfalls am 23.08. Geburtstag.
Überglücklich und völlig durchströmt von Glücksgefühlen nahmen wir ihn in die Arme!
Nach kurzer Begrüßungszeit gingen wir ins Schlafzimmer, wo wir noch auf die Plazenta warteten. Wie bei den vorherigen Geburten, ließ diese ziemlich lange auf sich warten. So konnte unser Janne bereits erste Stillerfahrungen sammeln und wir einfach weiter kuscheln.
Nachdem die Plazenta schließlich geboren wurde und alle Untersuchungen erledigt waren, verabschiedeten sich Elisabeth und Leonie. Wir starteten somit ins Wochenbett als fünfköpfige Familie.
Die Entscheidung unser Kind zu Hause zur Welt zu bringen, war im Nachhinein die beste, die wir hatten. Die Freiheit schon ab Beginn der Wehen zu tun und zu lassen, was ich in diesem Moment brauchte, aber auch nach der Geburt einfach mit dem Kleinen bereits im eigenen Bett zu liegen und nicht mehr nach Hause fahren zu müssen, war einfach perfekt für uns.

Wir bedanken uns nochmals für eure unglaublich tolle und so wichtige Arbeit! Allein zu wissen, dass ihr da seid, gab uns erneut ein absolutes Gefühl der Sicherheit, was eine Geburt mit Sicherheit positiv beeinflusst!

Liebste Grüße Carina und Hardy mit Marek, Tino und Janne!

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02.08.23

Frida

Schon während der gesamten Schwangerschaft genossen mein Mann und ich die Besuche, die tollen Tipps und die angenehmen Gespräche mit den Hebammen im Hebammenhaus in Villingen sehr. Stets verließen wir das Hebammenhaus beschwingt und mit dem Gefühl, wirklich gut betreut zu sein.

Es war an einem Sonntag, nur vier Tage vor dem errechneten Geburtstermin, als ich zum ersten Mal leichte Kontraktionen spürte. Später in der Nacht wurden die Wellen regelmäßiger, aber sie ließen sich noch leicht veratmen. In unserer Unsicherheit nutzten wir zum ersten Mal die Rufbereitschaft. Es war noch sehr früh und die Geburt noch weit entfernt.

Bis Dienstagabend wurden die Abstände zwischen den Wellen wieder länger. Teilweise konnte ich tagsüber etwas Schlaf nachholen, wurde aber trotzdem von Tag zu Tag müder, weil der Schlaf in der Nacht fehlte. Zwischendurch riefen wir nochmal die Hebamme an, weil wir uns unsicher waren, ob die Fruchtblase eventuell geplatzt sein könnte (war sie wahrscheinlich nicht). Nachts wurden die Wellen weiter stärker und häufiger und mein Mann ließ für mich ein Bad ein. Wir riefen dann noch einmal im Hebammenhaus an. Ich befolgte den Rat und versuchte, mich wieder hinzulegen und zu schlafen. Diesmal war es nicht mehr möglich, da die Wellen immer häufiger kamen und ich nun dabei einen deutlichen und unangenehmen Druck auf den unteren Rücken verspürte.

Am frühen Morgen habe ich dann meinen Mann geweckt. Bei den Wellen massierte er meinen unteren Rücken und machte die Wellen viel besser erträglich. Um halb sieben am Morgen riefen wir dann wieder im Hebammenhaus an, als der Druck zunehmend stärker wurde. Hebamme Julia schickte Elisabeth, um bei uns zu Hause nach uns zu schauen.

Gegen 7 Uhr war Elisabeth dann da und stellte erstaunt fest, dass der Muttermund bereits 7–8 cm geöffnet war. Wir packten schnell unsere letzten Sachen und begaben uns ins Hebammenhaus. Dort angekommen sind wir direkt in den kleineren Geburtsraum (der Größere war bereits belegt). Der kleine Raum war wunderschön abgedunkelt und mit Kerzen vorbereitet. Ebenso der Raum mit der Geburtswanne und ich konnte direkt in das wärmende Wasser einsteigen. Im Hintergrund lief Musik, die mein Mann anmachte, und ich konnte mich zum Glück etwas entspannen.

Mit der Zeit wurden die Wellen stärker. Elisabeth ermutigte mich, auf meinen Körper zu hören und aktiv mitzuhelfen. Ihre ruhige Gewissheit übertrug sich auf mich, und ich schöpfte daraus Kraft. Zwischen den Wellen fand ich Momente der Ruhe und schlief sogar in den kurzen Pausen zwischen den Wellen ein.

Irgendwann schlug Elisabeth vor, dass ich mal fühlen sollte. Und tatsächlich konnte ich das Köpfchen des Babys spüren! Ein besonderes Gefühl durchströmte mich, und ich konzentrierte mich darauf, bei jeder Welle mein Bestes zu geben und darauf zu hoffen, dass bald das Köpfchen geboren wird.

Die Stunden verstrichen, und obwohl es dem Baby gut ging, spürte ich die Erschöpfung. Es fiel mir schwer, die nötige Energie aufzubringen, um aktiv mitzuhelfen. Elisabeth schlug vor, dass ich die Position in der tiefen Hocke außerhalb der Wanne versuche, angelehnt an meinem Mann. In diesem Moment hoffte ich einfach, dass das Köpfchen bald herauskommt, und ich fühlte mich sicher, dass ich den Rest bewältigen konnte.

Zwei oder drei Wellen später war es soweit. Das Köpfchen wurde geboren und überraschenderweise kam damit auch das ganze Baby auf einmal rausgerutscht. Elisabeth fing es auf, und um 13:01 Uhr erblickte Frida die Welt. Ich war in diesem Moment einfach unendlich erleichtert, dass es schon vorbei war. Wir waren wirklich überwältigt von dem kleinen Wesen in unseren Armen. “Willkommen, willkommen Frida”.

Ich legte mich ins Bett und Frida wurde auf meinen Bauch gelegt. Die Hebammen haben uns dann Raum gegeben, uns mit Frida zu verbinden und sie zu bestaunen. Vom Weg durch den Geburtskanal, bei dem sie wohl nicht ganz optimal lag, hatte sie eine kleine Beule und einen blauen Fleck am Hinterkopf. Ansonsten hat sie einen sehr gesunden Eindruck gemacht. Deine kleinen, wachen Augen waren offen und haben uns neugierig angeschaut. Elisabeth hat uns dann auf die Nabelschnur aufmerksam gemacht und wir spürten, wie der Puls darin schwächer wird. Daraufhin fand Frida mit ein bisschen Hilfe die Brust und trank zum ersten Mal Muttermilch.

Später spürte ich erneut leichte Wellen, und ich konnte die Plazenta im Vierfüßlerstand gebären. Die Geburt war vollendet! Elisabeth hat uns die Plazenta gezeigt und wir haben über dieses Wunderwerk des Körpers gestaunt. Danach, während die Hebammen den Papierkram erledigten, hatten wir länger Zeit, mit Frida zu kuscheln, uns anzuschauen und miteinander zu sprechen.

Später führten die Hebammen die U1-Untersuchung durch und ich wurde genäht, da ich ein paar kleinere Dammrisse hatte. Durch die gute Betäubung habe ich bis auf ein ganz leichtes Ziehen nichts gespürt und wurde gut versorgt.

Dann kamen die Hebammen mit einem Tablett mit Geburtstagskuchen und O-Saft in Sektgläsern herein. Alle zusammen haben wir auf Frida angestoßen. Es war ein sehr schönes, “nulltes” Geburtstagsfest.

Nach den Formalitäten und ein paar Unterschriften haben wir uns schließlich gegen 17 Uhr auf den Rückweg nach Hause gemacht. An diesem Abend waren wir trotz Müdigkeit noch eine Weile wach und haben das kleine Wunder einfach nur bestaunt.

Vielen lieben Dank an das Hebammenhaus und alle Hebammen dort! Dank euch konnten wir eine selbstbestimmte und wirklich schöne Geburt erleben.

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27.06.23

Liana

Schon eine Woche vor dem Geburtstermin fuhren wir aufgrund unklarer Schmerzen ins Hebammenhaus. Es stellte sich dann als „Fehlalarm“ heraus. Trotzdem war Elke sehr geduldig mit uns und versuchte uns weiterzuhelfen. Am nächsten Tag rief sie sogar persönlich an, um sich zu informieren, wie es mir geht.

Am errechneten ET Samstag, 23.06. stellte ich dann plötzlich einen ungewohnten Ausfluss (eventuell sogar schon 2 Tage zuvor) fest. Wir kontaktierten die Rufbereitschaft vom s’Hebammenhaus, da ich damit rechnete, dass es Fruchtwasser war. Wir konnten direkt kommen und Christina D. bestätigte mit einem Test, dass es sich um Fruchtwasser handelte. Sie klärte uns über die verschiedenen Vorgehensweisen (klinisch und die vom s’Hebammenhaus) und Risiken auf. Wir entschieden uns abzuwarten und nicht in die Klinik zu fahren. Leider blieb jedoch jegliche Wehentätigkeit an diesem Tag aus, sodass auch nach über 24h nichts passierte. Wir telefonierten jeden Abend sowie direkt morgens mit der zuständigen Hebamme der Rufbereitschaft und gingen jeden Tag im s’Hebammenhaus vorbei, um alles kurz zu checken und dann am Montag auch die Blutwerte zu kontrollieren. Jede Hebamme (Christina D., Christina H. und Leonie) bot uns verschiedene Möglichkeiten, um die Wehen in Schwung zu bringen, ohne irgendwelche falschen Versprechungen. Wir versuchten alles Mögliche, von Wehentee, Bauchmassage, Entspannungstechniken, Fußbäder bis zu Akkupunktur. Natürlich kamen spätestens nach 48h ohne Wehen Zweifel und Ängste vor einer aufsteigenden Infektion auf sowie der Frust, dass sich einfach nichts tat. Bei jedem Termin im s‘Hebammenhaus fühlten wir und ich uns jedoch so gut aufgehoben und beraten, dass wir mit einem sicheren Gefühl bei dem Weg abzuwarten blieben. Als dann am Dienstag 27.06. früh morgens eine leichte Blutung dazukam, rief ich mit der Überzeugung, dass ich jetzt nach mehr drei Tagen doch in die Klinik fahre, bei der Rufbereitschaft an. Leonie beruhigte mich sehr schnell und sah dies als einen weiteren Fortschritt im Geburtsvorgang. Ohne mich zu irgendeiner Entscheidung zu drängen, bot sie mir die Möglichkeit an, nochmal im s’Hebammenhaus vorbeizukommen, um darauf zu schauen. Also packten wir unsere Große ein und fuhren zusammen ins s’Hebammenhaus, wo Leonie auf uns wartete. Wieder konnte sie uns sehr viel Sicherheit vermitteln und versuchte die Wehen manuell etwas anzuregen. Wir verließen gegen 08:00Uhr wieder mal s’Hebammenhaus und machten einen Spaziergang mit unserer Tochter. Dabei bekam ich schnell immer stärker werdende Wehen, sodass wir unsere Große zu Oma brachten. Auf dem Rückweg durften wir dann direkt um 09:00 Uhr wieder ins s’Hebammenhaus kommen und dann ging es tatsächlich nach mehr als drei Tagen nach dem Blasensprung los. Leonie gab mir direkt die Möglichkeit in die Wanne zu steigen, da es draußen an diesem Tag sehr heiß war. Obwohl ich von der ersten Geburt die Entspannungswanne der Klinik eher negativ in Erinnerung hatte, wollte ich es versuchen. In der Wanne waren die Wehen größtenteils gut auszuhalten. Leonie und Larissa waren die ganze Zeit an unserer Seite. Sie gaben mir immer wieder super Tipps und Hilfestellungen, überließen mir selbst jedoch die Entscheidung wie ich mich positionieren möchte. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl sehr sicher aufgehoben zu sein und konnte mich sehr gut auf mein Körpergefühl verlassen. Nachdem ich nach einer Weile kurz aus der Wanne raus ging und Leonie und Larissa uns zu zweit entspannen ließen, stieg ich wieder in die Wanne. Leonie war ständig mit einer helfenden Hand an meiner Seite und auch als unser kleiner Schatz dann mit den letzten Presswehen endlich in der Wanne zur Welt kam, war sie helfend da, überließ mir jedoch die volle Kontrolle. Am Ende konnte ich Liana selbst entgegennehmen, mit der Sicherheit, dass Leonie da ist falls irgendwas ist. So konnte ich selbst als erstes sehen, dass wir ein Mädchen bekommen hatten (wir haben uns in der Schwangerschaft überraschen lassen, was das Geschlecht angeht). Das war wirklich ein unbeschreibliches Gefühl. Nachdem die Placenta geboren wurde, blieben wir noch einige Zeit in der Wanne. Dann durfte mein Mann die kleine Liana auf die Brust nehmen und Leonie und Larissa halfen mir aus der Wanne und begleiteten mich. Am Ende schauten sich die beiden unsere kleine Liana gründlich an, halfen mir bei den ersten Stillversuchen, ohne sich wesentlich einzumischen und gaben mir vorsorglich schon mal Stillhütchen mit, die ich tatsächlich später gebraucht habe, da Liana sich beim Trinken schwer tat.
Rückblickend war es die beste Entscheidung, trotz aller Unsicherheiten durch den Blasensprung geduldig zu sein und nicht in die Klinik zu fahren, wo die Geburt wahrscheinlich bereits nach 24h eingeleitet worden wäre. Das verdanken wir dem Team vom s’Hebammenhaus, das uns so gut begleiteten und uns mit der Entscheidung ein sicheres Gefühl gaben. Vielen Dank! Vielen Dank geht vor allem auch an Leonie und Larissa, die mich und uns bei der Geburt so ruhig, entspannt und mit Humor unterstützt haben.

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21.06.23

Leo

Für meinen Mann und mich war gleich klar auch unser zweites Kind sollte im
s´Hebammenhaus zur Welt kommen.

Wir waren schon auf eine schnelle Geburt eingestellt, da auch unser erstes Kind sehr rasch zur Welt kam. Und sollte es dieses Mal auch wieder sein.
Wir hatten uns schon seit einigen Tagen auf die herannahende Geburt eingestellt und soweit alles vorbereitet und gepackt.
Dann war es schließlich ganz unerwartet soweit. Als ich am Abend des 20. Juni um kurz vor 23 Uhr aus dem Bett kroch, um auf die Toilette zu gehen, spürte ich das erste merkwürdige Ziehen im Unterleib, welches an Menstruationsschmerzen erinnerte. Auf dem Weg zurück ins Bett vernahm ich direkt das nächste Ziehen, weshalb ich mir jetzt sicher war, es würde losgehen. Deshalb setzte ich mich ins Esszimmer und fing an die Abstände der einzelnen Wellen einzuschätzen. Die Abstände waren unregelmäßig aber nahmen schnell an Intensität zu, sodass ich anfing auf und abzugehen.
Bevor ich meinen Mann weckte und im Geburtshaus anrief, wollte ich nochmal unter die warme Dusche, um mir absolut sicher zu sein.
Kurz nach Mitternacht weckte ich meinen Mann, welcher mich bat. sofort im Geburtshaus anzurufen. Er weckte unseren Sohn und brachte ihn zu Oma und Opa im oberen Stock. Ich wählte die Bereitschaftsnummer und hatte gleich darauf Monja am anderen Ende. Sie meinte ich solle nochmals abwarten und mich später nochmal melden. Keine halbe Stunde später rief ich sie jedoch erneut an, weil die Wehen immer stärker wurden und sich auch mein Mann sicher war, wir würden es nicht rechtzeitig ins Geburtshaus schaffen, wenn wir länger warten. Monja gab uns ihr okay und meinte sie würde sich auch auf den Weg machen. Schnell packten wir alles zusammen, mein Mann fuhr das Auto vor und dann gings los. Auch auf der fast 40minütigen Fahrt verstärkten sich die Wehen weiter, weshalb ich froh war, gleich im Geburtshaus zu sein. Kurz nach 1 Uhr nachts im Geburtshaus angekommen, empfing uns Julia welche meinte, Monja musste selbst noch weiter zu einer Hausgeburt. Julia ließ uns Zeit anzukommen und bereitete die Räume für die bevorstehende Geburt vor. Sie schaffte mit Schummerlicht und Kerzenschein eine warme und heimelige Atmosphäre und ließ uns immer wieder Zeit zu zweit. Sie fragte mich, ob ich gerne in die Wanne möchte, was ich sofort bejahte, da wir auch bei unserem ersten Kind eine wunderschöne Wassergeburt erleben durften. Während das Wasser einlief, zündete sie auch dort Kerzen an und ließ uns nochmal alleine. Kurz bevor die Wanne voll war, bemerke ich dann auch die Zeichnungsblutung und stieg in die Wanne, wo die Wehen direkt in die letzte Phase der Geburt übergingen. Am Wannenrand kniend überkam mich die erste Presswehe. Mein Mann stand dicht bei mir, hielt meine Hand und streichelte mir Kopf und Rücken. Julia unterstützte uns mit ihrer ruhigen und gelassenen Art und den aufmunternden Worten. Nach einigen wenigen aber starken Wellen, in denen ich mich in den Händen meines Mannes festkrallte, hatten wir es geschafft. Der Kopf unseres kleinen Wunders war geboren, und mit der nächsten Wehe konnten wir um 2:15 unseren Leo begrüßen, welcher sich auch gleich mit einem zögerlichen Schrei bemerkbar machte. Ich setzte mich richtig in die Wanne und legte mir Leo zum ersten Kennenlernen und Stillen auf den Bauch. Wir waren überglücklich und Leo wartete nicht lange, um das erste Mal an der Brust zu saugen. Einige Minuten später war dann auch die Plazenta geboren und mein Mann durfte die Nabelschnur durchtrennen. Nun begrüßten wir auch Elisabeth, welche zur Geburt dazu gekommen war. Julia zeigte und erklärte uns noch die Plazenta und verpackte sie dann für uns. Während ich mich noch abduschte und hygienetechnisch versorgt wurde, durfte sich mein Mann schon mit Leo zum Kuscheln ins Bett zurückziehen. Danach legte ich mich zu meinen beiden Männern, wo mich Elisabeth nach Geburtsverletzungen untersuchte. Mein Mann zog sich dann in die Küche zurück, um unser Geburtsessen zu kochen und ich stillte Leo nochmals. Wir waren gleich ein eingespieltes Team. Julia und Elisabeth gaben uns nun Zeit, uns als Familie aneinander zu gewöhnen und zogen sich für alles Schriftliche zurück. Wir aßen unsere Nudeln und kuschelten noch eine Weile, bis uns Julia und Elisabeth dann mit einem kleinen Geburtstagskuchen und 4 Gläsern Orangensaft überraschten, um auf den Geburtstag von Leo anzustoßen. Die kleine Geburtstagskerze durften wir gemeinsam auspusten und uns etwas für Leo wünschen.
Nachdem dann das Schriftliche erledigt und wir angezogen und gerichtet waren, hieß es auch schon Abschied nehmen. Mein Mann holte das Auto, wir luden Leo ein und verabschiedeten uns mit einer herzlichen Umarmung von Julia und Elisabeth, zwei weiteren wunderbaren und liebevollen Hebammen, welche uns wieder den Raum und die Freiheit für eine selbstbestimmte und wunderschöne Geburt ermöglichten.
Vielen Dank an das ganze Team, insbesondere an Julia und Elisabeth für diese unvergesslichen Stunden.
Sabrina, Christoph und Leo

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31.05.23

Juna

Alle unsere vier Kinder haben wir im Hebammenhaus bzw. mit Hilfe des Hebammenhauses geboren- da ist es höchste Zeit, dass ich auch mal einen Geburtsbericht schreibe....

Sieben Jahre bin ich nun mit dem Hebammenhaus in Verbindung. Angefangen hat es mit dem Geburtsvorbereitungskurs, in dem ich zum ersten Mal von der Möglichkeit gehört habe, ambulant in einem Geburtshaus entbinden zu können. So toll! Das hat mich und meinen Mann sofort angesprochen. Vom ersten Kind an- bei dem wir noch keine Ahnung hatten, was auf uns zukommt- bis zum vierten, wo wir schon eine gewisse Sicherheit im Umgang mit Wehen und Entbindung hatten- fühlten wir uns sehr gut vom Team des Hebammenhaus betreut. Jede Geburt war unterschiedlich und eine wunderbare Erfahrung für uns. Wir sind total dankbar, dass wir all die Jahre Vor- und Nachsorge, Vorbereitungs- und Rückbildungskurse und die wundervolle Begleitung während der Geburten im Hebammenhaus in Anspruch nehmen durften. Im Laufe der sieben Jahre habe ich sämtliche Mitarbeiter kennenlernen dürfen und habe mich ausnahmslos von jedem ernst genommen und gut beraten gefühlt.
So haben wir uns vor einigen Wochen bei unserem letzten Kind auch die Erfahrung einer Hausgeburt gegönnt. Und das, obwohl es diesmal ganz anders verlief, als ich es gewohnt war. Am Montag in der 39. Woche hatte ich um 4 Uhr morgens eindeutig einen Blasensprung. Die Fruchtblase war bei den anderen Kindern immer erst in den Presswehen geplatzt. Ich war mir also sicher, dass wir unser Baby noch am selben Tag in den Armen halten würden. Aber außer ein paar müden Wehen an dem Morgen, war den ganzen Tag nichts los. Auch der Dienstag verlief ruhig, obwohl ich an diesem Tag sicher 4 km zu Fuß unterwegs war, um noch Besorgungen zu machen. Seit Montag war ich täglich im Hebammenhaus, um Entzündungsparameter und Herztöne abzuchecken. Alles in Ordnung- kein Grund zur Sorge. Diese Termine haben mir unglaublich gut getan. Denn obwohl ich das vierte Kind erwartete, hat mich der vorzeitige Blasensprung doch etwas verunsichert. Am Mittwoch Abend um 18 Uhr kam die diensthabende Hebamme nochmal zu mir nach Hause, um nach den Herztönen unseres Babys zu schauen. Immer noch alles gut- nur meine Geduld neigte sich langsam dem Ende zu. Es gab einfach immer noch keine ernsthaften Wehen. Aber kaum war die Hebamme zur Tür raus, ging die Post ab. Um 20.30 Uhr, nachdem unsere Kids im Bett waren, rief ich die Rufbereitschaftsnummer an und wenige Minuten später standen zwei Hebammen in unserem Schlafzimmer und mein Mann und ich konnten uns auf die letzte Phase der Geburt konzentrieren. Um 22 Uhr durften wir überglücklich unser Mädchen willkommen heißen. Sie hat uns ganz schön zappeln lassen und bedankt sich dafür nun mit ihrem ausgeglichenen, sonnigen Wesen. Weder der vorzeitige Blasensprung noch der Trubel hier im Haus mit drei großen Geschwistern bringt sie aus der Ruhe 😉 Danke an das ganze Team des Hebammenhaus - ihr seid ein Segen für die Region!

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22.05.23

Max

Und unsere Zeit zuhause mit dem 4 Stunden jungen Wunder war herrlich: das eigene Bett, die eigene Dusche und keine Entlassung mit Milcheinschuss haben für einen geglückten Start eines wirklich schönen, entspannten Wochenbetts gesorgt.

Wir hatten uns bei unserem 1. Kind schon sHebammenhaus angeschaut, uns dann doch für eine Geburt in der Klink entschieden – weil wir es uns nicht zutrauten, mit einem Neugeborenen alleine zuhause zu sein. In der zweiten Schwangerschaft habe ich die Geburt in der Klinik noch einmal Revue passieren lassen. Um die anfänglichen Bedenken meines Mannes, es könne ohne Ärzte nicht sicher sein, auszuräumen, haben wir fast alle Termine im sHebammenhaus als Eltern zusammen wahrgenommen.
Nach und nach haben wir uns so sicher und wohl gefühlt, dass sich die Entscheidung, dort zu gebären, richtig und sicher angefühlt hat – auch für meinen Mann. Und obwohl ich mir eine Geburt in den Geburtsräumen noch immer nicht vorstellen konnte. Das vorgegebene Kino-Bild einer Geburt hatte mich fest im Griff. In den letzten Tagen der Schwangerschaft hatte ich dann immer wieder sehr gehofft, dass es klappt und ich nicht doch noch in eine Klinik muss – ja, mein Bauchgefühl hat sich gegenüber der Klinik verändert.
Die Geburt selbst war anstrengend und dennoch sehr entspannt, ruhig, hat sich selbstverständlich angefühlt. Die begleitenden Hebammen waren zurückhalten, dennoch stärkend und unterstützend an unserer Seite, deshalb hatten wir einen wirklich sehr gelungenen Start in’s Leben unseres 2. Kindes.
Und unsere Zeit zuhause mit dem 4 Stunden jungen Wunder war herrlich: das eigene Bett, die eigene Dusche und keine Entlassung mit Milcheinschuss haben für einen geglückten Start eines wirklich schönen, entspannten Wochenbetts gesorgt. Das sofortige Ankommen zu viert als Familie in gewohnter Umgebung hatte so eine Selbstverständlichkeit, das möchte ich nicht missen. Es war toll! Auch mein Mann ist jetzt – nach der erlebten Geburt - glücklich und froh über die Entscheidung. Die Geburt eines Kindes hat einen solchen Zauber und s`Hebammenhaus hat es uns möglich gemacht, diesen Zauber zu erleben: in der Besten Art und Weise.

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08.05.23

Junge

Hausgeburt mit perfektem Timing

Als mich am 08.05.23 um 00:03 die erste Welle weckte, war ich noch nicht überzeugt, dass die Geburt auch wirklich los ging. Wir hatten diese Woche so einige „Fehlstarts“ gehabt und somit wartete ich erstmal weitere Wehen ab und ließ meinen Mann noch schlafen. Jede weitere Welle erfüllt mich mit Freude, sollte es diesmal – immer noch 1 Woche vor ET - tatsächlich so weit sein?
Um 1 Uhr riefen wir dann tatsächlich schon die Oma an, damit sie unseren 2-jährigen Sohn abholen kam, der zuerst etwas verwirrt war als er mitten in der Nacht aus dem Haus sollte. Doch als er sich daran erinnerte, dass bei Oma auch der Opa mit Hund wartete, freute er sich.
Und selbst wenn die Wellen sich doch noch mal beruhigen sollten, hatte ich das Bedürfnis diese Nacht nur die Verantwortung für mich und mein Baby zu haben. Und mein Gefühl entpuppte sich als richtig, denn nun hatten mein Körper und Baby freie Bahn, mein Kopf konnte abschalten, die Wellen wurden intensiver.
Zeitgleich mit Abholservice Oma riefen wir auch im s‘Hebammenhaus zur ersten Kontaktaufnahme an – Kerstin war am Telefon. Sie war bereits bei unserer 1. Geburt im Hebammenhaus dabei gewesen. Sollte sie nun auch die 2. unterstützen?
Kerstin signalisierte uns, dass sie aktuell im s‘Hebammenhaus bei Geburt war und wir uns daheim schon mal alles hinrichten sollten (Geburtspool, etc) damit alles bereit war. Wir sollten uns wieder melden, wenn es konkreter wurde und wir tatsächlich eine Hebamme benötigten.
Gesagt getan: Während ich die Wellen im 6-8 Minutentakt entspannt beim Laufen veratmen konnte, heizte mein Mann den Holzofen an, baute den Pool fertig auf und machte den Kaffee. Meine Yogamusik und Ludovico Einaudi sorgten ebenfalls für eine entspannte Atmosphäre und ich war voller Vorfreude auf unser Kind.
Um 3 Uhr war es dann so weit – der 2. Anruf im s‘Hebammenhaus ergab, dass Kerstin immer noch bei Geburt war (später erfuhren wir, dass kurz nach 3 das Kind dort auf die Welt kam). „Ich schicke jemanden. Ich muss zwar erst schauen wer kommt, aber es kommt jemand!“ versprach sie.
Auch wenn das Gefühl, nicht zu wissen wer wann kam, erst mal beunruhigend war, wurde Kerstin’s Versprechen schon bald erfüllt. 30 Minuten später klingelte es – Christina Hügel hatte das Wunder vollbracht, innerhalb von einer halben Stunde aus dem Nichts mit gepacktem Geburtskoffer und viel Ruhe und Erfahrung im Gepäck vor unserer Haustüre zu stehen. Respekt und vielen Dank dafür!!!!
Und es war auch nicht zu früh dafür, denn gegen 4 Uhr kamen die ersten Presswehen – Baby und ich hatten es eilig.
Schnell stellte sich heraus, der Geburtspool war heute Nacht doch nur Deko, da unser Warmwasserspeicher beim besten Willen nicht genug heißes Wasser lieferte. Wasser auf dem Herd heiß zu machen, erwies sich auch als sinnlos.
Puh, also musste es auf dem Trockenen gehen – kurze Panik überkam mich. Bei meiner 1. Geburt war die Badewanne im s‘Hebammenhaus meine Rettung gewesen! Das sagte ich auch Christina und sie schaffte es mit ihrer erfahrenen und ruhigen Art mir Mittel und Wege zu geben, wie ich die Presswellen gut veratmen und trotzdem loslassen konnte.
Es klappte diesmal sogar viel besser als im Wasser! Auch dank dem Kaffee als Dammschutz, der war eine Wohltat und half mir beim Loslassen!
Kurz vor 5 erschien dann Larissa als 2. Hebamme – sie kam direkt von der anderen Geburt im s‘Hebammenhaus zu uns. Und das auch wieder keine Minute zu spät, denn 05:08 erklang der erste Schrei unseres 2. Kindes bei uns im Wohnzimmer. Woooooow!!!
Erst einmal kuscheln und staunen. Das Wunder mit dem Sonnenaufgang genießen.
Irgendwann die Frage: Ist es nun eigentlich ein Junge oder ein Mädchen?? Ahhh, eindeutig ein Junge 😊
Kurz darauf kam dann die Plazenta, auch ein sehr gutes Timing, denn die Nabelschnur war ein paar Zentimeter zu kurz, als dass der Kleine schon an die Brust rankommen konnte. Das war fies!
Aber als die Plazenta uns zum Glück nicht lange hatte warten lassen, konnte der kleine Mann zur Brust und wooooow, es klappte auf Anhieb! Ich war total geflashed – so schnell, so komplikationslos, so schön und was für ein kräftiger Zug! Der Kleine war super fit und wusste was er wollte 😉
Nachdem die Plazenta auspulsiert war, hat mein Mann mit Anleitung von Christina das von ihm gefertigte Nabelschnurbändchen um die Nabelschnur geschnürt und diese dann abgeschnitten. Wir waren froh, dass das Bändchen seinen Zweck erfüllte und wir die Klammer nicht brauchten.
Ich hatte mir die ganze Schwangerschaft eine Hausgeburt gewünscht und mir war wichtig, dass mein Mann auch entspannt an die Sache rangehen konnte. Er hat zwar etwas mehr Bedenkzeit dafür benötigt als ich, allerdings hat die komplikationslose Schwangerschaft zur für ihn notwendigen Sicherheit geführt und ihn bald überzeugt, dass dies ein ganz besonderer Moment im eigenen Haus wird. Aber dass die Hausgeburt dann so perfekt, so reibungslos, selbstbestimmt und so wunderschön verlaufen würde, hatte ich mir nicht träumen lassen. Ich bin so unglaublich dankbar dafür!!!
Nach den Untersuchungen ging es für mich kurz unter die Dusche zum Abbrausen – der Kreislauf war stabil! Dann gingen wir alle ab ins Bett zum Bonding und Genießen. Herrlich!
Unsere zwei tollen Hebammen verabschiedeten sich und wir genossen noch ein paar Stunden zu dritt, bis dann nach dem Mittagschlaf der große Bruder zu uns stieß und seinen kleinen Bruder kennen lernen durfte. Seitdem sind wir zu 4. komplett <3

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06.03.23

Rahel

Liebe Rahel, wir haben uns beim Auspusten der Geburtstagskerze für Dich lebenslange Gesundheit gewünscht. Auf dass dich diese wunderschöne Geburt genau so gestärkt hat wie mich und du voller Kraft ins Leben startest.

Liebe Rahel,
am 06.03.2023 war es so weit – du hast das Licht der Welt erblickt. Wie alles begann und unsere Geburtsreise losging, erfährst du hier:
Am Sonntag, 05.03.23 waren wir noch zur Vorsorge im Hebammenhaus, da ich inzwischen über dem ET lag. Julia tastete alles ab und sagte uns, dass alles bestens sei. Danach sind wir noch zusammen einen Baum kaufen gegangen, denn wir wussten, wir wollen für dich auf deiner Plazenta einen Kirschbaum pflanzen. Wir haben schnell ein schönes Bäumchen und noch ein paar Blümchen gefunden. Zu Hause angekommen waren wir so hungrig und haben uns unsere Lieblingspizza bestellt. Beim Abholen fragte mich der „Döner“-Mann: Wann kommt Baby? Ich meinte nur so, eigentlich jetzt, aber es will noch nicht. Als eine große Hunderunde anstand verspürte ich ein extremes Ruhebedürfnis, fühlte mich nach schlafen und so blieb ich tatsächlich das erste Mal in der gesamten Schwangerschaft vom großen Mittagsspaziergang zu Hause und schlief. Abends waren Papa und ich super früh müde und das TV Programm ermunterte uns, schon um 20.30 Uhr ins Bett zu gehen. War das eine Vorahnung? Um 23.00 Uhr wurde ich wach. Ich spürte, wie mein Bauch, die Gebärmutter und auch Du liebe Rahel, arbeiteten. Einschlafen konnte ich nicht mehr, im 10/15 Minuten Takt zog es im oberen Bauchbereich, in den Pausen hast du dich ganz viel bewegt. Das war sicherlich auch für dich super aufregend. Ich kochte mir meinen Lieblingstee, zündetet eine Kerze an und wanderte bei der Musik vom Mothers Blessing durchs Schlafzimmer und atmete, Ein und Aus. Ganz bewusst in voller Vorfreude. Um 3 Uhr beschloss ich, deinem Papa Bescheid zu sagen, dass er morgens den Hund übernehmen muss, weil ich nicht einschätzen konnte, wie das weiter geht und ob ich die Kraft und Stimmung habe für die Gassirunde. Auch er war ein bisschen wach und konnte warum auch immer nicht gut schlafen. Wir beschlossen morgens gemeinsam aufzustehen und zu schauen. Auf dem Weg ins Schlafzimmer schnappte ich mir noch die letzten beiden Stücke Pizza die über waren – noch wusste ich nicht, dass das letzte Essen vor deiner Geburt war. Von 3 Uhr an konnte ich bis um 5 Uhr dösen und dann bin ich eingeschlafen. Um 7 Uhr standen wir also auf, und gingen zusammen mit unserem Hund raus – keine Wehen, kein ziehen – als wenn nie etwas gewesen wäre. Papa ging also wie immer ganz normal zur Arbeit und ich rief trotzdem die Rufbereitschaftsnummer an, um die letzte Nacht zu schildern. Larissa sagte mir, dass es oft so sei, dass es tagsüber nochmal einschlief und evtl wieder abends losgehen könnte. Ich legte auf, ging auf die Toilette und spürte und sah wie sich der Schleimpropf löste. In dem Moment spürte ich Erleichterung und richtig viel Schwung und Energie. Also putze ich noch das Bad, pflanzte zwei Blumenkästen und ging noch zur Post – die Briefe an deine zukünftigen Patentanten mussten noch los. So stand ich um kurz vor 12 Uhr am Briefkasten und spürte erst dich und dann wieder dieses ziehen. Einmal ganz stark. Ich verzog kurz das Gesicht, unser Hund schaute mich an und ich sagte ihm, dass wir jetzt schnell nach Hause gehen. Da war es also wieder: das Ziehen und Arbeiten. Ich hab mich gefreut, dich so intensiv zu spüren und ahnte, dass es nicht mehr lange gehen müsste. Ich habe mir Tee gekocht, Musik angemacht, den Pezziball geholt und mich erst einmal hingelegt und ausgeruht. Doch Schlafen konnte und wollte ich nicht mehr. Also begann ich, das hier alles aufzuschreiben. Ich spürte die Wellen jetzt tiefer, nicht mehr im Bauch, eher im Becken. Um halb drei habe ich deinen Papa angerufen, dass er Feierabend machen soll, da ich wusste ich kann mich nicht mehr um unseren Hund Willy kümmern. So saß ich mit meinem Lieblingstee und der Bettflasche im Rücken am Tisch und schrieb weiterhin von unserer Geburtsreise. Ich schaute immer wieder auf die Uhr und beschloss gegen 16/17 Uhr nochmal die Rufbereitschaft anzurufen. Bis dahin schrieb ich, trank Tee, lief durch das Haus, ging viel zur Toilette, atmete und freute mich, als Stefan nach Hause kam. Wir mussten gar nicht viel sprechen, ich glaube wir wussten es beide, dass wir dich ganz bald in den Armen halten werden. Meine Schreiberei auf dem Papier endet übrigens mit dem Satz: „Ich freu mich auf Dich. Vielleicht schaffen wir es noch heute? Ich fänds Klasse!“ Das muss ich gegen 16 Uhr geschrieben haben. Denn dann gings los. Die Wellen wurden stärker, ich musste jetzt wirklich arbeiten, nicht nur atmen. Ich hielt mich, spürte bewusst in mich, streichelte dich bzw den Bauch und stützte mich immer wieder am Türrahmen und Kachelofen ab. Zwischen den Wehen telefonierte ich noch einmal mit Kerstin. Sie riet mir nichts wuchtiges mehr zu essen und mich auszuruhen. Wir vereinbarten, dass wir gegen 19.00 Uhr vorm Schichtwechsel nochmal telefonieren werden. An Essen und Ruhen war für mich aber nicht mehr zu denken. Ich hatte tagsüber nichts gegessen, keinen Hunger, keinen Appetit. Ja liebe Rahel, so vergingen die Stunden. Die Wehen wurden intensiver, ich war nicht mehr still, sondern wurde beim Atmen laut, ich habe getönt und lief wie ein Tiger auf und ab. Dein Papa zog sich zurück, war aber für mich da und hat mir ein Bad vorgeschlagen. Das habe ich auch ausprobiert. Aber nach der ersten Wehe in der Badewanne, das war gegen 18. Uhr, wollte ich sofort raus, ich musste laufen, mich bewegen und stützen. Es stand der Abendspaziergang an und Papa beschloss deinen Onkel zu bitten, ob er das übernehmen könnte. Doch es kam anders – er erreichte niemanden und so sicherte ich ihm zu, dass er ruhig nochmal kurz gehen könne. Der Hund musste ja schließlich raus. Jetzt, nach der Geburt, weiß ich, dass das die schlimmste und schnellste Abendrunde für deinen Papa gewesen sein muss – das hat er mir gesagt. Mir war das in dem Moment nicht bewusst, ich kämpfte mit immer heftigeren Wehen. Als Stefan zurück war, riefen wir nochmals Kerstin an. Ich habe es versucht. Die Wehe war vorbei, ich drückte den Hörer, Kerstin ging ran und ich drückte Stefan das Telefon in die Hand – die nächste Wehe war da und ich konnte nicht klar denken oder reden. Nach dem Telefonat sagte mir Stefan, dass Leonie, die ab dann Dienst hatte, gleich zu uns kommen wird. Um kurz nach halb acht war sie da und sie untersuchte mich zu Hause im Bett. Der Muttermund war bei 5/6 cm. Ich dachte nur, oh man, das dauert ja noch ewig bis zu den „magischen“ 10 cm. Sie riet uns, uns auf den Weg zu machen und ihr noch einen kurzen Vorsprung zu lassen. Gesagt getan. Sie machte sich auf den Weg ins s‘Hebammenhaus und auch ich schlupfte in meine Adiletten, warf mir eine Jacke um und Stefan machte den Autositz Fruchtwasserfest – die Blase war noch nicht geplatzt. Die Autofahrt war ein wilder Ritt für uns beide. Ich habe das letzte Mal um 20.35 Uhr auf die Uhr geschaut als wir losfuhren. Von da an hatte ich die Augen zu und wurde von Wehe zu Wehe lauter. Ich drückte mich in den Sitz rein und stütze mich an der Tür. In Villingen angekommen bin ich so schnell wie noch nie ausgestiegen, und habe gefühlt das s‘Hebammenhaus gestürmt. Es war so schön wie Leonie uns empfing, die Kerzen leuchteten, sie bat mir Tee an und ließ mich in Ruhe ankommen. Ich arbeitete noch eine Weile wie zu Hause weiter, war viel auf der Toilette und bekam volle Unterstützung von Leonie mit mutmachenden und kräftigenden Worten. Bald schon kam Elisabeth dazu, worüber ich mich sehr gefreut habe – sie war unsere erste Kontaktperson im s‘Hebammenhaus. Meine Kräfte schwanden einerseits, und andererseits war ich wohl so stark wie nie zuvor. Als ich noch einmal auf der Toilette saß spürte ich, wie die Fruchtblas platzte. Das gab mir nochmal Motivation und Kraft und ich wusste, es geht voran. Die Wehen fühlten sich jetzt anders an. Sie waren ganz tief und hart. Ich spürte auch einmal, wie sich dein Kopf im Becken gedreht hat. Leonie hörte immer wieder ganz kurz nach deinen Herztönen und versicherte uns immer, dass alles gut war. Doch ich wollte nicht mehr. Als ich das gesagte hatte, wusste ich, es kann nicht mehr lang gehen. Und Leonie ermutigte mich, deinen Kopf zu ertasten. Denn der war tatsächlich prompt zu spüren. Ich stand auf, arbeitete im Wechsel im Stehen am Tuch und im Vierfüßler Stand weiter. Leonie war immer an meiner Seite, bot mir an, den Schweiß abzutupfen, kalte und warme Tücher aufzulegen und kümmerte sich so einfühlsam und in aller Ruhe um mich. Jetzt ging es schnell. Ich wollte Pressen und tat dies auch. Dein Papa war eine große Stütze, ich krallte mich an seinen Hosentaschen fest und er hielt mich am Rücken. Kurz danach lagst du vor mir. Dein erstes Schreien war eher ein gurgeln, bis Leonie dir das Fruchtwasser absaugte. Da wussten wir noch gar nicht, ob du nun ein Junge oder ein Mädchen bist. Das hat Leonie dann für uns übernommen und wir wussten: Du bist unsere Rahel. Dein Papa hatte recht: Er hat schon länger gesagt, dass das Baby in meinem Bauch ein Mädchen sein wird. Du hast uns begrüßt, ich habe dich begrüßt und schon durften wir uns zu dritt ins Bett legen und kuscheln. Es war noch ganz surreal für uns, dass du nun da warst. Dann passierte so vieles und während ich das hier so schreibe merke ich, dass ich gar nicht mehr weiß, was wann geschah – du hast meine Welt angehalten. Aber ich weiß noch, dass dein Papa die Nabelschnur durchgeschnitten hat und auch mit dir gebondet hat, während Leonie und Elisabeth sich ganz einfühlsam um meinen schwachen Kreislauf und die Verletzungen gekümmert haben. Die Geburt der Plazenta war der letzte Meilenstein, der uns zur Vollendung der Geburt gebracht hat. Wir haben sie uns alle gemeinsam angeschaut, bevor sie für den nach Hause Weg verpackt wurde. Jetzt gratulierten uns auch Leonie und Elisabeth. Während dem ersten Stillen hat Papa uns dein Geburtstagsessen warm gemacht: Spaghetti Bolognese- wir hoffen du liebst dieses Essen eines Tages genau so wie wir. Bevor wir dann dein erstes Schläfchen nach der Geburt genutzt haben um nach Hause zu fahren, haben wir noch Geburtstag gefeiert: Mit Kuchen, Orangensaft und Kerze. Erschöpft aber überglücklich sind wir ins Auto eingestiegen und wurden von den Hebammen in die Nacht und das Wochenbett verabschiedet. Um 22.48 Uhr hast du das Licht der Welt erblickt. Um punkt 03.00 Uhr morgens sind wir zu Hause ausgestiegen und dein „Hundebruder“ Willy war ganz verwirrt und sehr vorsichtig, als er dich auf einmal sah. Wir verschwanden zu dritt ins Bett und konnten uns die restlichen Stunden der Nacht nicht an dir satt sehen. Unser kleines Wunder war nun einfach da und lag in unseren Armen. All diese Gefühle, Kräfte, Höhen und Tiefen der Geburtsreise kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben.
Liebe Rahel, wir haben uns beim Auspusten der Geburtstagskerze für Dich lebenslange Gesundheit gewünscht. Auf dass dich diese wunderschöne Geburt genau so gestärkt hat wie mich und du voller Kraft ins Leben startest. Diese Stunden, aus meinem Bauch raus auf die Welt, werden uns für immer verbinden. Ich danke dir, dass du dich genauso auf diese Reise eingelassen hast, wie ich. Ich bin mir sicher, dass wir mit deinem Papa und besonders auch mit Leonie und Elisabeth, die besten ReisebegleiterInnen an unserer Seite hatten. Sie waren für uns da, haben alles ermöglicht und uns motiviert und gestärkt bis zur letzten Sekunde. Ich freue mich riesig auf unsere ganzen Erlebnisse, auf unseren Weg als Familie. Schön, dass Du da bist liebe Rahel.
Deine Mama

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23.02.23

Ela

Jedem wünsche ich eine selbstbestimmte Geburt und den Mut, sich auf den Weg zu machen und das Wunder der Mutter Erde zu erleben.

Selbstbestimmt und kraftvoll mit der Mutter Natur. Das geht auch überraschend alleine und sehr schnell – die ungeplante Alleingeburt
Mein eigener Geburtstag (16.02.) und die Fasnet ist rum, so war der Mamis Wunsch … Vor mehreren Wochen sagte ich als Spaß, der 23.02.2023 ist auch ein tolles Geburtsdatum. Der 26.02.2023 war der ET und dann kam unsere ELA am 23.02.2023 um 13:23 Uhr zur Welt.
Nach 1 Liter Eisenkraut-Nelken-Ingwertee krümelte es in meinem Bauch ganz schön, alles gut auszuhalten und einfach nur viel gegluckert. So war der Mittwochabend auf dem Sofa gut auszuhalten. Es ging ins Bett und ich schlief tief und fest, wie ein Murmeltier die ganze Nacht, ohne einmal aufzuwachen und aufs Klo zu gehen. Morgens gegen 6:30 Uhr wachte ich auf, hatte etwas Fruchtwasser verloren, die Hose war feucht. Erst konnte ich es gar nicht zuordnen, da ich es von den beiden anderen Geburten nicht kannte, Fruchtwasser zu verlieren. Keine Wehen waren da, das wird im Laufe des Tages noch kommen sagte Kerstin zu mir. Sie war da, hatte die Herztöne gehört, beim Kindle alles gechekt und passt super. „Ich komme heute mittag wieder“ waren ihre Worte und ich richtete gedanklich mich drauf an, dass heute Abend/ Nacht oder morgen dann unser 3. Sonnenschein auf die Welt kommt.
Die beiden Geschwister von Ela wurden von der Omi abgeholt, sodass ich einfach noch etwas Ruhe hatte. Mir gings die ganze Zeit super gut, für mich war es einfach toll in meinen eigenen 4 Wänden zu sein und machen zu können wann was und wohin ich wollte. Die Wohnung musste noch bissle aufgehübscht werden, ein Filmteam für den neuen Imagefilm des sHebammenhaus über eine Hausgeburt war geplant – doch da wurden wir alle überrascht und Ela wollte es überschnell zu uns schaffen. Eine Waldrunde bis 12.15 Uhr war schwerfällig und ganz schön schnaufend den Berg hinauf, zwischendurch immer wieder die Naturwellengespürt und kurz angehalten, durchgeschnauft und weiter geht’s. Die Walkingstöcke hatten mir gutgetan, halt gegeben und mich getragen
Zu Hause angekommen, geduscht, die Wellen wurden mehr, unregelmäßig und waren gut auszuhalten. Um 12:47 Uhr rufte ich Kerstin an, fragte wann sie kommt, und ich wusste Bescheid, sie ist gegen 14 Uhr bei uns. Die Wellen wurden mehr und mehr, waren länger und kürzer und für mich immer noch nicht für die Geburt schon nahe. Das nächste Mal rief Elas Papa bei Kerstin an, Funkloch und sie ist bestimmt bald da. Vor unserem Sofa knieend auf dem gepolsterten Boden ließ es sich gut aushalten. Tücher waren bereit, die erste Presswehe kam. Ich blickte zu meinem Mann, er war mein wertvoller Handlanger und meisterte sich als „Hebamme“ wundervoll, beruhigend, kräftigend und vorallem lächelnd an meiner Seite. Bei der zweiten Presswehe war das Köpfchen schon da „unser Kind ist auf dem Weg“ und Kerstin am Telefon bei uns 😊 Noch eine Presswehe und ich habe dich liebe Ela in meine Hände genommen und war so stolz, alleine haben wir es geschafft. Ela blickte uns an, hatte große wache Augen und etwas Käseschmiere am Kopf. Die Plazenta hatte sich gelöst, kam ca. 10 Minuten später, wir legten Sie in eine Tupperschüssel und machten es uns auf dem Sofa gemütlich, bis Kerstin kam – der Papa nabelte ab. Ela und mich warm zu halten war die Aufgabe von Papa und wir hatten Steinsäckle und Teppiche parat.
Es war eine Traumgeburt, machte unsere 3 Geburtserfahrungen perfekt und jedes Kind ist einzigartig und individuell. Jedem wünsche ich eine selbstbestimmte Geburt und den Mut, sich auf den Weg zu machen und das Wunder der Mutter Erde zu erleben.

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12.02.23

Raphael

Im Auto konnte ich dank der Sitzheizung nochmal richtig entspannen...

11.02.2023 Woche 39+1
Ich fühle mich seit Tagen bereit für die Geburt und sehne sie von Tag zu Tag mehr herbei. Gestern habe ich sogar schon angefangen, meine Umstandsmode in einen Karton zu packen. Bei meinem täglichen Spaziergang heute fühle ich mich sehr schwerfällig und habe das Gefühl, dass das Gehen heute viel anstrengender ist. Außerdem sehne ich mich nach Ruhe und danach alleine zu sein. Als ich ins Bett bin ist alles wieder normal und ich fühle mich gut.

12.02.2023 Ich wache nachts um 2.00 Uhr auf und gehe zur Toilette und siehe da, beim aufstehen von der Toilette platzt meine Fruchtblase. Ich wecke meinen Mann und wir entscheiden uns nochmal zu schlafen und noch nicht die Hebamme anzurufen, da ich noch keine Wellen spürte. Um 5.15 Uhr schrecke ich aus dem Schlaf, da ich eine erste starke Welle wahrnehme. Wir versuchen vor dem Anruf noch den Zeitabstand der Wellen zu messen, allerdings waren diese sehr unregelmäßig. Christina meinte im Telefonat wir sollten nochmal versuchen zu entspannen, einen heißes Bad zu nehmen und Kraft zu tanken. Um 8.15 Uhr gings dann los ins Hebammenhaus. Im Auto konnte ich dank der Sitzheizung nochmal richtig entspannen.
Angekommen im Hebammenhaus war mein Muttermund schon 8cm geöffnet. Christina, Leonie und Anita waren die ganze Zeit an unserer Seite und haben mich unterstützt und motiviert. Die ständige Präsenz tut meinem Mann und mir unheimlich gut. Auf meine Wünsche einen Positionswechsel zu machen wird immer sofort eingegangen und verschiedene Positionen vorgeschlagen. Am Ende kommt unser Sohn Raphael um 10.59 im Stehen zur Welt. Wir bekommen ganz viel Zeit zu kuscheln und fürs erste Kennenlernen. Auch als meine Gebärmutter sich nach der Geburt erst nicht richtig zusammenzieht und ich etwas mehr Blut verliere als üblich, bleiben die drei ruhig, gefasst und super professionell. Ich fühle mich gut aufgehoben und in guten Händen. Später versorgt Christina noch meine Geburtsverletzungen mit unglaublich viel Achtsamkeit, sodass ich hier kaum Schmerzen hatte. Zum Abschluss gibt es noch Geburtstagskuchen und Orangensaft zum Anstoßen.
Meine Geburt war dank der unglaublich tollen Betreuung perfekt und ich kann glücklich und ohne Ängste daran zurück denken.

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03.02.23

Ilvie

Wir warteten schon eine Weile darauf, dass sich unser Baby auf den Weg macht, denn unser Sohn wollte schon zwei Wochen früher zu uns kommen und so dachten wir, dass es unser zweites Kind bestimmt auch so eilig hat.

Aber sie entschied sich erst am ET+2 dazu, zur Welt kommen zu wollen. Als ich abends merkte, dass die Geburt jetzt dann tatsächlich bevorsteht und ich dann auch ein paar Stunden später den Blasensprung hatte, rief ich im s’Hebammenhaus an und Monja und ich einigten uns darauf, dass ich mich wieder melde, sobald ich das Gefühl habe, ich möchte los. Als die Wehen ca. 45 Minuten später schon alle 4 Minuten kamen und auch wirklich intensiv waren, drängte mich mein Mann, Monja anzurufen und dann loszufahren. Als wir im Geburtshaus ankamen, war ich wirklich froh, dort zu sein, da ich schon starken Schüttelfrost hatte, aber nicht wirklich wusste, was ich will.

Da ich bei der Geburt unseres Sohnes im Wasser war, sagte ich während der Schwangerschaft immer, dass auch unser zweites Kind im Wasser zur Welt kommen darf, also zog ich mich aus und stieg in die Wanne, weil ich das ja die ganze Zeit über wollte und dann wird das schon auch wieder gut sein. Aber auch dort war keine Position passend, mir war schlecht, meine Beine, Hände und Lippen kribbelten, ich war müde. Mein Mann war ständig an meiner Seite und wir konnten uns eigentlich fast die ganze Zeit über unterhalten, auch mit Monja, Maria und Elisabeth haben wir immer wieder geredet und uns ausgetauscht. Ich suchte aber immer noch nach einer passenden Position und die Wehen waren stark und häufig, dann aber auch wieder weniger heftig und mit längeren Abständen.

Ich hatte schon früh den Drang mitzupressen, obwohl es irgendwie noch keine Presswehen waren, aber ich merkte, dass es nicht so rund lief wie bei der Geburt unseres Sohnes und hatte mich auch schon ein paar Mal gefragt, ob alles gut läuft und ob unser Kind bald bei uns in den Armen liegt oder ob ich das hier gar nicht schaffen kann. Aber immer, wenn ich in Monjas Gesicht geschaut habe und sie mich aufmunternd angelächelt hat und meinte, ich solle so weitermachen, wusste ich, dass alles gut ist und alles gut sein wird. Irgendwann meinte Monja, ich solle doch mal raus aus der Wanne, sie würde mir gern neues Wasser einlassen. Ich hatte aber überhaupt keine Lust, aufzustehen und aus der Wanne zu steigen, also blieb ich drin. Ein paar Minuten später sagte sie mit etwas mehr Nachdruck, dass ich jetzt doch wirklich mal für ein paar Minuten raus soll und im Storchenschritt oder beckenkreisend durch das Zimmer laufen soll. Als ich aus der Wanne ausstieg, merkte ich sofort, dass sich was verändert hat und die nächste Wehe war viel heftiger und ich hatte das Gefühl, im muss aufs Klo. Genau dort kam dann bei der nächsten Wehe das Köpfchen. Ich habe weiter gepresst und Monja meinte, ich solle in der Wehenpause wieder in die Wanne. Ich war aber einfach so müde und erschöpft und ich wollte nur noch, dass unser Kind auf die Welt kommt. Außerdem hat eine Freundin von mir genau dort auf der Toilette ihren Sohn geboren und ich dachte, dann kann auch unser Kind hier geboren werden. Aber Monja und mein Mann hievten mich zum Glück wieder zurück in die Wanne, sodass unser Baby dort im Wasser geboren wurde. Als das Köpfchen geboren wurde, war klar, warum die Geburt nicht ganz so einfach war: Unsere Tochter war eine Sternenguckerin.

Es ist einfach so ein Glück, dass es das s’Hebammenhaus gibt. Unsere Tochter hat sich für den nicht so einfachen Weg entschieden, aber sie hat die Zeit bekommen, die sie dafür gebraucht hat und ich wurde zu jeder Zeit bestärkt, dass alles gut ist. Wir haben uns, wie auch bei der Geburt unseres Sohnes, so gut aufgehoben gefühlt und sind einfach wieder so unendlich dankbar für die Arbeit vom s’Hebammenhaus, insbesondere von Monja, Maria und Elisabeth. Vielen, vielen Dank!

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18.12.22

Bastian

Es ist so schön, bekannte Gesichter an seiner Seite zu wissen, denen man so vollkommen vertrauen kann.

Donnerstag, 15.12.2022 - Ich war seit ein paar Tagen erkältet. Davor und auch jetzt waren die Kinder der Reihe nach krank und ich fühlte mich sehr erschöpft. Da ich mittlerweile bei 37+2angekommen bin, musste ich damit rechnen dass es jeden Tag losgehen könnte, auch wenn es ungewöhnlich wäre, da meine anderen 3 Kinder nach dem Termin gekommen sind.

Ich hatte aber ein komisches Gefühl und habe im Hebammenhaus angerufen und um einen Termin gebeten, weil ich mich nicht bereit für die Geburt gefühlt habe.

Nachts gegen 2.30 hatte ich plötzlich das Gefühl, dass meine Blase nachgegeben hat und bin auf Toilette, dort ist dann ein Schwall Wasser gekommen. Ich habe Kasi geweckt und wir sind ins Wohnzimmer und haben erstmal auf der Bereitschaftsnummer angerufen. Julia S. Sagte, wir sollen uns wenn möglich ausruhen und ich soll mich gegen 8 am Morgen wieder melden, wenn bis dorthin keine Wehen da wären. Leicht panisch fingen wir erstmal an, die Liste der Gegenstände zusammen zu suchen, die man für die Hausgeburt braucht und Kasi begann damit, den Pool aufzupusten. Irgendwann in den Morgenstunden hatte ich dann auch ein paar Wehen und ich bin fest davon ausgegangen, dass es losgeht, sobald die Kinder aus dem Haus sind. Meine Mutter hat die Kids direkt nach dem Aufwachen abgeholt, so konnte ich mich nochmal richtig gut ausruhen. Da die Wehen nicht kräftiger und regelmäßig wurden, sollten wir gegen 14.00 zur Blutabnahme und zum CTG ins Hebammenhaus kommen. Auf dem CTG waren ein paar leichte Wehen zu sehen und ich spürte sie auch. Julia gab uns Globuli und UT Öl mit und so fuhren wir erstmal zu den Kindern. Abends sind wir wieder heim und haben uns ausgeruht. Nachts bin ich für 2 Stunden durchs Wohnzimmer geschlichen und habe Wehen veratmet, gegen 7 bin ich aber wieder ins Bett, weil die Wehen wieder unregelmäßiger wurden. Morgens um 8 telefonierte ich mit Elke, sie sagte, ich soll den Tag relativ normal aber mit einem langen Mittagsschlaf verbringen und erst in der nächsten Nacht damit rechnen, dass es losgeht. So sind wir also wieder zu den Kindern und gemeinsam Einkaufen, mittags bin ich aufs Sofa und habe gedöst. Um 15.00 hat Leonie angerufen, der Blutentzündungswert war leicht erhöht. Da Wochenende war konnte er nicht nachkontrolliert werden und es konnte nicht sicher gesagt werden, ob es am Blasensprung oder an meiner Erkältung lag. Somit haben die Hebammen beschlossen, dass wir zur Geburt ins Hebammenhaus müssen und nicht zuhause bleiben können. Hier fielen wir beide erstmal in ein Loch. Ich hatte Angst, weil ich es unglaublich schwer fand, den richtigen Zeitpunkt zur Abfahrt festzulegen. Kasi, weil er Angst hatte, dass wir schlussendlich im Krankenhaus landen würden. Natürlich verstanden wir die Entscheidung, aber wir brauchten ein paar Stunden um uns damit abzufinden. Zum Abendessen sind wir wieder zu den Kindern gegangen, Kasi hat die Kinder wieder mit und bei Oma ins Bett gebracht, während ich heim gegangen bin. Wir ließen den Abend ruhig ausklingen, gegen 22.30 hat Kasi mir den Bauch mit UT Öl einmassiert und ich bin dann noch 30 Minuten mit UT Öl baden gegangen, in der Zeit hatte ich eine ganz leichte Wehe. Raus aus der Wanne, im Bett, hatte ich ca 15 Minuten später die erste kräftigere Wehe. Somit bin ich wieder ins Wohnzimmer und habe die Wehen auf dem Pezziball verbracht und zwischendurch auf dem Sofa gedöst. Gegen 1.20 merkte ich, dass die Wehen kräftiger, wenn auch nicht regelmäßiger wurden und rief auf der Bereitschaftsnummer an. Ich sagte Leonie, dass ich bei einer Hausgeburt jetzt gerne in den Pool gehen würde es mir aber für die Abfahrt ins Hebammenhaus noch zu früh vorkäme. Sie schlug vor, dass ich dort in die Wanne könne und sie sich im Nebenzimmer nochmal hinlegen könnte. Ab da war ich vollkommen entspannt damit, dass die Geburt nicht zuhause stattfinden konnte. Im Hebammenhaus angekommen, wo der Raum schon in Kerzenlicht gehüllt war, hat sie mir die Wanne eingelassen und einen Tee gekocht. So verbrachte ich die restlichen Wehen in der Wanne, umsorgt von Kasi und Leonie. Hier kam um 3.54 unser kleiner Sohn Bastian zur Welt. Als die Plazenta geboren war, wechselten wir zum Bett wo wir kuscheln, stillen und unseren kleinen Schatz bestaunen durften. Der Papa machte noch kurz ein Power nap, bevor er zur U 1 geweckt wurde. Nach der emotionalen Begrüßungsfeier packten wir unsere Sachen und haben unseren ersten gemeinsamen Morgen zuhause in unserem Bett verbracht.

Wir danken euch so sehr, dass ihr diese aufwühlende Geburt mit so viel Verständnis und Geduld begleitet habt. Es ist so schön, bekannte Gesichter an seiner Seite zu wissen, denen man so vollkommen vertrauen kann. Auch wenn es sich komisch anhört, ich war froh dass Bastian mir die Zeit gegeben hat, mich für seine Geburt zu erholen und darauf vorzubereiten. Ich war nervös, weil ich Angst vor einer Einleitung hatte, aber gleichzeitig froh über die Zeit, die er mir hier geschenkt hat.

Ich schreibe hier rein aus meiner Erinnerung auf, es kann also sehr gut sein, dass ich etwas durcheinanderbringe oder vergesse.

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20.10.22

Emilio

Am Donnerstag wachte ich wie bereits die Tage zuvor um 3 Uhr nachts auf. Da ich nicht mehr einschlafen konnte, las ich ein Buch. Um halb 6 hörte ich plötzlich zweimal ein eigenartiges Knacken im Bauch, ...

Am Donnerstag wachte ich wie bereits die Tage zuvor um 3 Uhr nachts auf. Da ich nicht mehr einschlafen konnte, las ich ein Buch. Um halb 6 hörte ich plötzlich zweimal ein eigenartiges Knacken im Bauch, verbunden mit Bewegung unseres Babys. Ich ging auf die Toilette und dort ging ein kleinerer Schwall ab, bei dem ich jedoch nicht wusste, ob es nun Fruchtwasser oder Urin war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Wehen, sondern nur periodenartige Schmerzen. Ich verbrachte eine unruhige Stunde im Badezimmer, bis mein Mann aufwachte. Ich teilte ihm mit, dass eventuell meine Fruchtblase geplatzt war. Als unregelmäßige Wehen einsetzten und immer wieder Tropfen und der Schleimpfropf abgingen, wussten wir, dass es an der Zeit war die Rufbereitschaftsnummer zu wählen. Christina Decker bat uns um 11 Uhr ins Geburtshaus zu kommen, da sie mich untersuchen wollte. Innerhalb der nächsten Stunde wurden die Wehen stärker und regelmäßiger. Ich bat meinen Mann Christina nochmal anzurufen und sie schlug vor, uns um 9 Uhr zuhause zu besuchen. Als sie bei uns eintraf untersuchte sie mich und stellte fest, dass der Muttermund erst 1-2cm geöffnet war. Anfangs hatte ich große Schwierigkeiten mit der Intensität der Wehen und kam nicht wirklich gut damit zurecht. Christina gab mir gute Tipps und erklärte uns, dass es besser wäre, wenn wir noch eine Weile zuhause im gewohnten Umfeld blieben und ich mich versuchte abzulenken beziehungsweise auszuruhen. Sie gab mir noch ein Buscopan-Zäpfchen, um alles etwas zu entkrampfen und teilte uns mit, dass sie im Geburtshaus warten würde, bis sie etwas von uns hört. Mein Mann unterstütze mich die nächsten Stunden beim Veratmen der Wehen und wich die ganze Zeit nicht von meiner Seite. Er sprach mir Mut zu, massierte mir den Rücken während der Wehe und half mir, mich auf mich und meinen Körper zu konzentrieren. So schaffte ich es bis mittags gut mit den Wehen zurecht zu kommen und jede einzelne ruhig zu veratmen. Gegen 12:30 Uhr wurden die Wehen intensiver und wir kontaktierten Christina, die dann um 13:30 Uhr nochmals bei uns zuhause eintraf. Ich bat Christina nach der Öffnung des Muttermunds zu schauen, um einen Anhaltspunkt zu haben und war ziemlich enttäuscht, als dieser nur 3cm geöffnet war. Daraufhin entschied Christina, dass es am besten sei wenn wir uns in aller Ruhe Richtung Geburtshaus aufmachten und sie dort alles schonmal vorbereitete. Dort könnte ich vielleicht in der Geburtswanne etwas besser entspannen, um die kommenden anstrengenden Stunden zu überstehen.
Wir trafen um 14 Uhr im Geburtshaus ein und Christina bot mir an, mich direkt in die Wanne zu setzen. Allerdings gelang es mir in der Geburtswanne nicht eine geeignete Position zu finden, in der ich die Wehen gut aushalten konnte. Ich verließ die Geburtswanne also wieder und verbrachte die nächste Stunde wie bereits zuvor im Sitzen. Die beste Position hierfür bot sich auf der Toilette, wo ich mich links und rechts an Griffen festhalten konnte. Irgendwann empfand ich den Drang mitzuschieben und Christina bat mich weiterhin zu versuchen die Wehen zu veratmen, bis der Muttermund vollständig geöffnet war. Der Drang war jedoch sehr stark, deshalb entschied Christina mich zur Sicherheit nochmal zu untersuchen. Wir waren alle überrascht, als sie feststellte, dass sich der Muttermund vollständig geöffnet hatte und Christina motivierte mich auf meinen Körper zu vertrauen und dem Drang zu pressen nachzukommen. Ich nahm wieder meine sitzende Position ein und konnte mit den darauffolgenden Wehen wesentlich besser umgehen. Etwa gegen halb 4 fragte ich Christina, ob ich denn wieder in die Geburtswanne könne, um mein Kind dort zur Welt zu bringen. Sie bereitete alles vor und die zweite Hebamme Elisabeth und die Hebammenschülerin Marie kamen dazu. In der Wanne hatte ich dann kräftige Presswehen und konnte kurz darauf selbst schon das Köpfchen ertasten. Christina kontrollierte immer wieder die Herztöne. Ich bekam am Rande mit, dass sie meinte das Kind solle nun zügig geboren werden, da wir sonst die Wanne verlassen müssten und eine andere Position einnehmen. Das motivierte mich zusätzlich und nur ein paar Presswehen später wurde unser Emilio um 16:32 Uhr im Wasser geboren. Danach durften wir uns zu dritt ins warme Bett kuscheln und hatten Zeit fürs erste Kennenlernen und Stillen. Kurz darauf folgte auch schon die Plazenta und die Hebammen versorgten meine kleineren Geburtsverletzungen. Wir stießen auf die Geburt an und durften die Kerze vom Geburtstagskuchen auspusten. Da ich nicht wirklich Hunger hatte, machten mein Mann und Marie unseren Kleinen fertig und wir machten uns bald auf den Weg ins heimische Wochenbett.
Christina war die gesamte Zeit über ein Ruhepol und sprach mir unentwegt Mut zu. Sie war sich sicher, dass ich es schaffen würde. Sie erkannte, dass manche meiner Forderungen nicht wirklich meinem Wunsch entsprachen und ich lediglich Zuspruch benötigte. Wir sind ihr unglaublich dankbar, dass sie die Geburt unseres ersten Kindes zu solche einer schönen Erfahrung hat werden lassen. Auch ein großes Dankeschön an Elisabeth und Marie, die uns am Ende begleitet haben. Ihr macht alle einen großartigen Job!

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18.10.22

Titus

Auf der Fahrt trafen wir einen alten Bekannten wieder, der uns vom
Straßenrand aus direkt anschaute: unseren Fuchs! Er hatte uns schon bei der
Geburt deines Bruders, damals vor der Tür des Geburtshauses unerschrocken
und neugierig begutachtet.

Lieber Titus,
fast zwei Wochen ist es nun her, dass du es ganz plötzlich sehr eilig hattest uns
kennen zu lernen und wir dich das erste Mal in den Armen halten durften.
Ein undefinierbares Gefühl, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde bis es
losgeht, hatte ich schon den ganzen vorigen Tag. Als ich dann abends deinen
großen Bruder ins Bett brachte, ahnte ich allerdings noch nicht, dass wir bereits
am nächsten Morgen beim Frühstück zu viert sein würden. So sind auch dein
Papa und ich einige Zeit später ohne weitere Anzeichen schlafen gegangen.
Nachdem ich dann nachts kurz aufgestanden war, lag ich kaum wieder als ich ein
knackendes Geräusch hörte und auch schon das Fruchtwasser spürte, das
unaufhaltsam alles durchnässte. Während ich im Bad war, rief dein Papa bei den
Hebammen an, um zu erfragen wie nun das weitere Vorgehen ist. Da der
Blasensprung bisher ohne Wehen war, legte uns Kerstin nahe uns nochmal
hinzulegen um zu schlafen und dann am nächsten Morgen ins s‘Hebammenhaus
zu kommen. Im Bett hielt ich es dann aber nicht lange aus, da immer wieder
Fruchtwasser lief und auch schon bald die ersten Wehen einsetzten. Zurück im
Bad wurden diese dann schnell heftiger und kamen schon in sehr kurzen
Abständen. Dein Papa informierte Kerstin, die uns sagte wir sollen uns wieder
melden, wenn wir losfahren wollen. Zusätzlich rief er bei deiner Patentante an,
die bei deinem Bruder bleiben würde. Meine Versuche ihn etwas auszubremsen
und damit noch zu warten, liefen dabei (zum Glück) ins Leere. Die Wehen
steigerten sich rasant, was ich aber nicht als schlimm empfand. Eher war es
„angenehm“ und richtig und ich freute mich, dass es spürbar voranging. Als meine
Schwester da war, drängte dein Papa mich regelrecht loszufahren, da nun auch
die 15 Minuten vorbei waren, die Kerstin sich als Vorsprung erbeten hatte. Dein
Bruder schlief derweil, trotz der Unruhe im Haus, weiter selig.
Vor mir lag jetzt also eine halbe Stunde Autofahrt mit heftigen Wehen und
selbst die Wehenpausen waren nicht komplett schmerzfrei. Trotzdem konnte ich
mich mental gut darauf einlassen und dein Papa tat sein bestes, um die Autofahrt
so schnell wie möglich hinter uns zu bringen.
Auf der Fahrt trafen wir einen alten Bekannten wieder, der uns vom
Straßenrand aus direkt anschaute: unseren Fuchs! Er hatte uns schon bei der
Geburt deines Bruders, damals vor der Tür des Geburtshauses unerschrocken
und neugierig begutachtet. Und auch jetzt schien es als blickte er uns gezielt
an. Dein Papa und ich hatten ihn zeitgleich entdeckt und freuten uns sehr ihn
wieder als gutes Omen „dabei zu haben“.
Bereits nach 20 Minuten kamen wir vor dem Hebammenhaus an. Jetzt stellten
sich für mich nur die Fragen, wie ich mit diesen heftigen Wehen aus dem Auto
steigen und wie ich es dann auch noch die etwa 15 Meter in den Geburtsraum
schaffen sollte. An deinem Papa hängend ging es dann irgendwie. An der Tür
hing schon das Nicht-klingeln-Schild, was deinen Papa kurz verunsicherte.
Nachdem er dann aber doch geklingelt hatte, begrüßte uns Kerstin mit den
Worten: „Oh, das gibt ne schnelle Nummer“ und führte mich vor das Bett. Ich
spürte jetzt, wie dein Köpfchen stark nach unten drückte, was ich auch
formulierte. Bereits die nächste Wehe war eine Presswehe und ich kniete bereits
vor dem Bett, so dass Kerstin auch schon das Köpfchen sehen konnte. Dein Papa
fuhr noch das Auto auf den Parkplatz und ich war nicht sicher, ob er rechtzeitig
wieder zurück sein würde. Gleich darauf war er dann aber an meiner Seite, um
mich zu unterstützen. Bei der nächsten Wehe wurde dein Köpfchen dann auch
schon geboren. Bereits jetzt hast du Kontakt mit uns aufgenommen und erste
Laute von dir gegeben. Mit dem nächsten Pressen warst du dann auch schon da.
Du und ich begrüßten uns und ich habe dich ganz fest an mich genommen.
Zusammen im Bett bestaunten dein Papa und ich dich dann ausgiebig und
fasziniert.
Als wir deine Geburtszeit sahen, konnten wir es nicht fassen, dass seit dem
Blasensprung gerade einmal zwei Stunden und zwanzig Minuten vergangen
waren bis du da warst. Somit waren es vom Aussteigen aus dem Auto bis zu
deiner Geburt zehn Minuten!
Nach kurzer Erholung und Stärkung haben wir uns dann zu dritt auf den Weg
gemacht. Begleitet wurde unsere Heimfahrt von zwei weiteren Füchsen, die diese
tolle, entspannte Geburt nochmal abrundeten.
Zuhause war dein großer Bruder seit 20 Minuten wach und kam uns aufgeregt
entgegen. Stolz hat er geholfen dich auszuziehen, dich auf den Arm genommen,
dich genau betrachtet und dir ein Küsschen gegeben.
Deine Mama 

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30.09.22

Jannik

...Leider hatte ich es nicht mehr in den Pool geschafft, aber die Geburt im Stehen aufgestützt auf den Pool war die schönste meiner 3 Geburten...

Am Donnerstagabend hatte ich um 23 Uhr einen Blasensprung, jedoch noch keine Wehen. Mein Mann rief daraufhin bei der Rufbereitschaft an, Leonie hatte Dienst. Sie fragt ob das Fruchtwasser klar sei und wie es mir ginge. Ich war etwas nervös, da bei den ersten beiden Kindern die Geburt nicht mit einem Blasensprung startete. Sie sagte mir, dass ich versuchen sollte nochmal zu schlafen und regelmäßig meine Temperatur zu kontrollieren. Wenn ich keine Wehen bekommen sollte, dann würden wir uns am nächsten Morgen um 10 Uhr im Hebammenhaus sehen. Ich konnte mich dann etwas beruhigen und mein Mann fing schon einmal an den Pool aufzubauen. Danach gingen wir schlafen. Am nächsten Morgen war immer noch alles ruhig, also brachten wir die Kinder in Kindergarten und gingen zunächst noch zu meiner Wochenbetthebamme zur Akkupunktur (diese war sowieso für Freitagvormittag geplant) und danach zu Leonie ins Hebammenhaus. Dort machte sie eine Vorsorgeuntersuchung, nahm mir Blut ab und schrieb ein CTG. Es war alles in Ordnung und ich hatte genau 1 Wehe. Sie empfahl mit noch eine wehenanregende Massage und wir fuhren wieder nach Hause. Ab 12.30 Uhr hatte ich dann direkt Wehen mit einem durchschnittlichen Abstand von 5 Min., allerdings noch von unterschiedlicher Intensität. Die Kinder waren inzwischen wieder zu Hause und nachdem ich beim Mittagessen doch etwas mehr atmen musste, rief ich um 13.15 Uhr Leonie an. Sie meinte, dass wir uns wieder melden sollten, wenn die Wehen alle die gleiche Intensität hätten und auch den gleichen Abstand. Das Baby würde also heute Nachmittag kommen. Wir fragten die Kinder, ob sie bei der Geburt dabei sein möchten oder ob die Oma sie abholen soll. Und sie wollten dann, dass die Oma sie abholt, diese musste allerdings noch bis 14 Uhr arbeiten. Mein Mann fing dann an das Wasser in den Pool einzulassen. Um 13.45 Uhr waren die Wehen bereits so stark und im Abstand von 2 Min., dass sie bereits anfingen auf meinen Darm zu drücken. Ich sagte meinem Mann, dass er Leonie wieder anrufen soll und sie fuhr dann direkt los. Er rief dann auch gleich der Oma an. Direkt danach fingen auch schon die Presswehen an. Ich bat meinen Mann mir zu helfen die Hose auszuziehen und ging Richtung Pool. Ich wollte gerne eine Wassergeburt, aber das Wasser war noch zu warm und der Pool nicht richtig gefüllt. Mit der ersten Presswehe, meinte mein Mann noch ich solle sie veratmen, was zu einem gewissen Teil funktionierte, jedoch nach der Hälfte musste ich mitschieben. Ich stand also vor dem Pool und nachdem mein Mann sagte er sehe schon den Kopf, war klar, dass wir das Baby ohne Hebamme zur Welt bringen werden. Mit der nächsten Presswehe war der Kopf auch schon da. Kurz davor hatte unsere älteste Tochter von sich aus ihren kleinen Bruder mit ins Spielzimmer genommen und die Tür zugemacht. In der Wehenpause fragt mich mein Mann noch wie sich denn der Kopf jetzt drehen müsse. Ich sagte dann zu irgendeiner Seite, aber das mache das Baby alleine. Und mit der nächsten Presswehe wurde unser Sohn um 14.02 Uhr in die Arme seines Papas geboren und sofort aus voller Kehle geschrien. Als die Kinder das Baby schreien gehört haben, sind sie dann wieder aus dem Spielzimmer rausgekommen. Leider hatte ich es nicht mehr in den Pool geschafft, aber die Geburt im Stehen aufgestützt auf den Pool war die schönste meiner 3 Geburten. Ich habe Jannik dann auf die Brust genommen und mich ans Sofa angelehnt mit Handtuch eingewickelt auf den Boden gesetzt. Dort haben wir dann die 15 Minuten als Familie genossen bis Leonie da war. Kurz darauf kam auch die Oma und hat sich um die anderen beiden Kinder gekümmert. Leonie hat dann gleich Christina Decker angerufen, die als 2. Hebamme kam. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war und ich bereits wieder leichte Wehen hatte, half Leonie mir noch bei der Geburt der Plazenta. Jannik hatte in der Zwischenzeit auch schon meine Brust gefunden und das erste Mal gestillt.
Auch wenn die Geburt ohne Hebamme nicht geplant war, war es eine sehr schöne Geburt und die richtige Entscheidung zu Hause zu entbinden. Liebe Leonie, dir vielen Dank für die gute Betreuung vor und nach der Entbindung, danke auch an Christina für ihre Unterstützung nach der Geburt und danke an das restliche Team für die gute Betreuung in der Schwangerschaft. Der größte Dank gilt aber meinem Mann und meinen Kindern, die das so toll gemacht haben.

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18.08.22

Zara

Es war eine wirklich schöne Erfahrung unsere Tochter im Geburtshaus zur Welt zu bringen!

15 Tage vor dem ET ging mein Schleimpfropf ab dem Vormittag portionsweise ab und ich hatte recht häufig leichte Wehen, die zum Abend hin auch einigermaßen regelmäßig wurden. Abends legte ich mich hin und wollte versuchen zu schlafen – ich schlief ein und die Wehen waren verschwunden. Selbst die Übungswehen, die ich sonst mehrfach täglich hatte, kamen nicht mehr, sodass es dann über zwei Wochen lang sehr ruhig war im Bauch. Am 16.08. (40+2) war ich mit unserem dreijährigen Sohn Bruno im Bärenpark und hatte keine Probleme den etwa 2 km langen Rundweg bergauf und –ab zu gehen. Am Tag darauf hatte ich ständig einen harten und empfindlichen Bauch, sodass ich den geplanten Spaziergang lieber ausfallen ließ. Am 18.8. ging es genauso und gegen 18 Uhr hatte ich die ersten Wehen, die sich auch schon etwas von den sonstigen Übungswehen unterschieden. Zu der Zeit waren wir noch zu Besuch bei meiner Schwiegermutter und ich begann gegen 18:30 Uhr als wir zu Hause waren die Wehen per App aufzuzeichnen. Sie kamen unregelmäßig im Abstand von 5-10 Minuten, wurden aber immer stärker, sodass ich so langsam ein wenig konzentriert atmen und die Hüfte bewegen musste. Außerdem musste ich ständig zur Toilette.
Um 19:50 Uhr habe ich im Geburtshaus angerufen und Leonie die Lage geschildert und auch meiner Schwiegermutter Bescheid gegeben, dass es losgehen könnte. Meine Doula Melody wusste bereits Bescheid, da ich es im Gespräch zu einem weiteren Termin nebenbei erwähnt hatte. Ich legte mich dann nochmal ins Bett, um möglichst noch etwas entspannen und Kraft tanken zu können. Die Wehen wurden immer intensiver, sodass ich währenddessen immer dachte, dass ich gern schon ins Geburtshaus fahren würde. In den (gefühlt) langen Pausen (zwischen 2 und 6 Minuten), dachte ich aber immer wieder, dass es bestimmt noch zu früh sei, und wollte keine „Panik“ machen – nicht dass es dann wie 2 ½ Wochen zuvor doch wieder aufhört.
Kurz nach 20:30 Uhr habe ich dann beschlossen, dass es Zeit ist loszufahren, und im Geburtshaus Bescheid gegeben, dass wir kommen sobald meine Schwiegermutter da ist, um auf Bruno aufzupassen (ihr habe ich natürlich auch Bescheid gegeben). Melody habe ich geschrieben, dass wir uns im Geburtshaus treffen, statt wie eigentlich geplant bei mir zu Hause, und dass ich Bescheid gebe, sobald wir losfahren. Meinem Mann Christoph habe ich dann Anweisung gegeben einen Übernachtungsplatz für seine Mutter herzurichten und mir eine Banane und Cola zu bringen. Im Endeffekt habe ich nur einen Schluck Cola getrunken und wir haben beides einfach mit zum Geburtshaus genommen.
Gegen 21:00 Uhr kam dann meine Schwiegermutter und ich zog mir ein Nachthemd für die Fahrt über. Die Wehen kamen mittlerweile alle 2 Minuten und dauerten ca. 1 ½ Minuten. Zuletzt hatte ich auf der Bettkante gesessen und war während der Wehen mit den Händen auf dem Boden leicht aufgestanden. Ich verabschiedete mich noch von Bruno und sagte ihm, dass seine Schwester wohl jetzt zur Welt kommen wolle. Nachdem ich nochmal auf der Toilette gewesen war, machte ich mich auf den Weg zum Auto. Ich lief fast nur mit geschlossenen Augen und machte trotzdem unterwegs die Lichter aus, da sie mir zu grell waren. Nebenbei genoss ich es noch ein wenig barfuß zu sein und den Boden direkt zu spüren. Unterwegs hatte ich noch zwei weitere Wehen und ich bat Christoph anzurufen und Bescheid zu geben, dass ich bei 2 Minuten-Intervallen war und wir nun versuchen würden zu kommen (ich zweifelte noch daran, im Auto eine gute Position zu finden, da ich die Wehen nun immer vornübergebeugt veratmete). Im Gespräch merkte ich, dass Christoph mit Melody telefonierte, nicht mit Leonie (zum Glück hatte er mich missverstanden – ich hätte gar nicht mehr daran gedacht ihr Bescheid zu geben, dass wir losfahren). Also sagte ich ihm, dass Melody direkt ins Geburtshaus kommen solle und er nun noch im Geburtshaus Bescheid geben solle, dass wir losfahren und sie die Wanne füllen sollen.
Als ich draußen gerade eine weitere Wehe veratmete (sie flossen schon ineinander, sodass es gar keine richtigen Pausen mehr gab und ich begann die Pferdelippen-Atmung anzuwenden), fuhr Christoph das Auto möglichst nah an mich heran und öffnete die Beifahrertür (und ich dachte noch: „Ist ja lieb, aber ich kann doch auch zum Auto laufen…“). Ich versuchte zunächst eine vornübergebeugte Position einzunehmen, indem ich mich in den Fußraum kniete und am Sitz festhielt (das funktionierte nicht wirklich) und mich anschließend auf den Sitz kniete und mich an der Lehne, die sehr weit zurückgelegt war, festhielt. Für eine Wehe war das ganz ok, aber danach merkte ich, dass es in den Wehenpausen doof war. Als Christoph also gerade zur Ausfahrt hinausrollte, habe ich mich irgendwie umgedreht, sodass ich normal auf dem Sitz saß (oder eher lag, bei der Lehnenneigung). Ich verkeilte mich in gewisser Weise mit einem Fuß auf dem Boden, dem anderen Knie am Schalthebel und dem Kopf neben der Kopfstütze. Meine Hände hatte ich eine auf dem Bauch und eine im Rücken, um dort während der Wehen einen Gegendruck geben zu können. Zu Anfang überlegte ich noch, ob ich Christoph, der sehr schnell fuhr, sagen solle, dass er lieber vorsichtig als schnell fahren sollte – kurz danach dachte ich nur noch „Fahr einfach!“. Da die Wehen immer intensiver wurden, brauchte ich auch beim Einatmen eine Möglichkeit dem Druck standzuhalten und begann die Luft zwischen den Zähnen hindurch einzusaugen. Zwischendurch hatte ich den etwas absurden Gedanken, dass ich gerade bestimmt die Seitenscheibe vollspucke (Wochen später bekam ich bei dem richtigen Sonneneinfallswinkel die Bestätigung). Die meiste Zeit der Fahrt hatte ich meine Augen geschlossen und war sehr auf mich und das Veratmen der Wehen konzentriert. Durch kurze Blicke zwischendurch hatte ich ein grobes Gefühl wo wir gerade waren. Kurz vor Ankunft im Geburtshaus gingen dann schon die Presswehen los, was ich weniger an der Art der Wehen, als mehr an meiner Reaktion darauf (ich begann intuitiv zu tönen) bemerkte. Nach der zweiten Presswehe bat ich Christoph nochmal im Geburtshaus anzurufen. Als ich jedoch kurz die Augen öffnete, sah ich, dass wir gerade da waren und Christoph zum Parkplatz einbog. Er fuhr bis direkt vor die Tür und ich dachte noch in gnadenloser Selbstüberschätzung, dass ich doch auch vom Parkplatz aus hätte laufen können. Es war nun 21:50 Uhr, Leonie und Melody erwarteten uns bereits und Leonie fragte, ob die Fruchtblase bereits geplatzt sei. Da ich nichts dergleichen gespürt hatte, verneinte ich und tastete zur Bestätigung nochmal nach meiner trockenen Unterhose. Leonie und Melody halfen mir nach der nächsten Wehe aus dem Auto. Wir waren alle drei barfuß, was ich auch hier wieder genoss. Auf dem kurzen Weg zur Wanne stützte ich mich fest auf die beiden und gab bei der Wehe unterwegs meinem bis dahin kaum bemerkten Harndrang nach. Melody erinnerte mich daran die Pferdelippenatmung anzuwenden, sodass ich alle weiteren Wehen in einem Wechsel aus immer tieferem Tönen und der Pferdelippenatmung verarbeitete. Ich stieg in die Wanne und kniete mich breitbeinig und über den Wannenrand gebeugt hin. Als ich zwischen meine Beine tastete, glaubte ich schon das Köpfchen zu spüren. Leonie erklärte mir allerdings, dass es sich lediglich um die Vorblase handelte. Ich hörte Leonie recht bald mit Christina telefonieren und ihr sagen, dass sie dazukommen solle. Melody, die gleich mit mir in die Wanne gestiegen war, drückte mir nun während der Wehen das Becken zusammen, was sehr angenehm war. Da Leonie die Herztöne nicht richtig hören/messen konnte, sollte ich mich kurzzeitig auf den Rücken legen (es lag dann wohl doch am Dopton, das irgendwie falsche Werte anzeigte…). In dieser Position brauchte ich dann Melodys Hand, um mich während der Wehe festhalten zu können. Als der richtige Wert ermittelt war, sagte ich lächelnd „Na das hört sich doch gut an.“ und durfte ich mich auch schon wieder hinknien. Auch hier dachte ich lächerlicher Weise wieder daran, dass ich bei der Pferdelippenatmung sicherlich den Boden vollsabbere. Irgendwann fragte ich, ob Christoph noch da sei - er wollte eigentlich nicht bei der Geburt dabei sein, aber ich dachte mir schon, dass er, da ja abzusehen war, dass es nicht lange gehen würde, dageblieben war – das war er dann auch. Während der Presswehen dachte ich dann, dass die Dehnung ja doch recht schmerzhaft (aber doch gut auszuhalten) sei. Nach meiner ersten Geburt, bei der ich erst beim (unfreiwilligen, angeleiteten) Mitpressen Schmerz empfand, hatte ich gehofft die zweite Geburt schmerzfrei erleben zu können, indem ich meinen Körper alleine arbeiten ließe. Die Wehen selbst empfand ich zu keinem Zeitpunkt als schmerzhaft. Ich glaube, ich sagte mehrfach, dass unsere Kleine es wohl sehr eilig habe. Als ich dann das Köpfchen kommen spürte, konnte ich dem Drang mitzupressen dann doch nicht mehr nachgeben. Leonie sagte mir, dass nun die Fruchtblase geplatzt sei und ich sagte ungläubig, dass da ja wohl auch das Köpfchen dabei gewesen sei. Nach einem kurzen Blick bestätigte sie mir, was ich schon sicher gespürt hatte. Da ich nun eine kurze Wehenpause hatte, bat ich Christoph zu mir, gab ihm einen Kuss und sagte ihm, dass unsere Kleine gleich da sei. Dann spürte ich wie Zara sich in meinem Schritt drehte und sagte überrascht lachend, dass sie sich bewegte. Bei der dann folgenden letzten Wehe schob ich wieder mit und war überrascht wie „lange“ ich das tun musste, bis Zara draußen war. (Bei meiner ersten Geburt war es nach dem Köpfchen ein „Flutsch“ und da war er. Im Nachhinein erkläre ich mir das durch das Wasser, welches die Schwerkraft abschwächt und welches ich bei der ersten Geburt nicht um mich hatte.) Um 22:13 Uhr war Zara geboren. Ich durfte mich nun auf den Rücken legen und Zara auf die Brust nehmen. Da sie nicht gleich anfing selbstständig zu atmen wies Leonie mich an, sie etwas zu reiben, anzupusten und mit ihr zu sprechen. Da das leider nicht half, saugte Leonie ihr die Atemwege frei. Als auch das nicht reichte, wurde die Lunge einmal mit dem Beutel aufgeblasen, sodass Zara selbst atmen konnte. Da die Herzfrequenz jedoch wieder fiel, ließ Leonie etwas Wasser ab und nabelte Zara sicherheitshalber schon ab. Kurz darauf atmete sie jedoch regelmäßig und erholte sich gut. Bei diesem ganzen Prozess waren Leonie und Christina angenehm gefasst und teilten mir ruhig mit, was getan werden musste. Da ich gern noch etwas in der Wanne bleiben wollte, wurde wieder etwas Wasser nachlaufen gelassen. Bei diesem ersten Kuscheln aß ich dann auch noch die Banane, die ich mir zu Hause gewünscht hatte und trank etwas von der Cola. Leonie half mir dann noch mit leichtem Zug an der Nabelschnur bei der Geburt der Plazenta, die sie mir später auch noch zeigte und erklärte. Kurz danach nahm Christoph Zara auf die Brust, sodass ich aus der Wanne steigen und mich ins Kreißbett legen konnte. Bei der Damminspektion zeigte sich, dass ich lediglich eine leichte Schürfung hatte – und das trotz der schnellen Geburt und dem dicken Köpfchen von 37 cm Umfang. Wir hatten dann viel Zeit für’s erste Kennenlernen und Stillen. Ich fühlte mich deutlich weniger schlapp als nach der ersten Geburt – vermutlich weil es so schnell ging und ich mich dementsprechend nicht so lange anstrengen musste. Beim späteren Aufstehen hatte ich auch keinerlei Kreislaufprobleme und konnte sogar helfen den MaxiCosi im Auto zu befestigen.

Es war eine wirklich schöne Erfahrung unsere Tochter im Geburtshaus zur Welt zu bringen! Auch mein Mann fand es dann schön und viel besser als im Krankenhaus. Es ist einfach ein sehr schönes (und schon bekanntes) Ambiente und Leonie und Christina haben uns toll begleitet und auch das erste Ausbleiben des Atmens ruhig gehändelt. Vielen Dank für diese tolle Erfahrung!

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12.07.22

Lilou

Vorneweg, falls du wenig Zeit fürs Lesen hast, hier kommt der Abstract: Überragend, genial & top! Maximal empfehlenswert. Alle Hebammen, die wir im s`Hebammenhaus Villingen kennen lernen durften, waren unterschiedlich in ihrer Natur & Charakter, sehr sehr einfühlsam und insbesondere geduldig. Empathisch und respektvoll, demütig und dienend. Wir sind unendlich dankbar und werden die vielen vielen Stunden dort sicher nicht vergessen. DANKE!

Nun die etwas detailliertere Variante:
Als Anästhesist und Schulmediziner bin ich sicherlich sehr klinisch geprägt. Doch für mich war immer klar, dass eine Geburt in erster Linie, ebenso wie der Tod, ein normaler Akt des Lebens ist und nicht per se etwas mit Krankheit zu tun haben muss. Daher waren wir entschieden, wenn alles physiologisch abläuft, nicht in einer Klinik, wortklarer formuliert, nicht in einem Krankenhaus, entbinden zu wollen. Ich schätze diese Einrichtung sehr und genieße meine Arbeit in eben diesem, doch diese Institution existiert für mich primär für die Heilung von Krankheiten und nicht für all die, sicher mit Ausnahmen und für diese ist eine klinische Geburt dann ganz sicher indiziert, normalen und gesunden Geburten. Dass wir uns also gegen eine klinische Geburt entschieden haben, dafür musste ich ordentlich Häme & Kritik meiner KollegInnen kassieren, was mich kurz vor Geburt überaschenderweise doch nicht kalt gelassen hat.
Unsere Tochter wurde zwölf Tage nach ET entbunden. Ungefähr zehn Tage vor der Geburt hatte meine Frau immer wieder, dynamisch, Wehen. Wir waren, da unsere Tochter unser bislang einziges Kind ist, verunsichert, was diese Wehen in Bezug auf Geburtstermin bedeuten. By the way, ein Tipp für all die Kerle, in der Phase der Terminüberschreitung benötigte meine Frau schon gut Unterstützung. Sowohl psychisch, in den letzten Tagen vor Termin erlebt man als Frau wohl nicht mehr so viel, die Arbeit „fehlt“ schon seit acht Wochen und das Leben spielt sich mehr zuhause ab, als auch physisch, z.B. schwerere Gegenstände tragen oder mit dem Hund raus gehen und vor allem (!) seelischen Beistand, liebevolle Worte und Empathie, ja, Empathie, kann Mann lernen :) Nun, durch die dann kurz vor und auch nach ET engmaschigen Treffen mit der Hebamme, war klar, dass unsere Tochter aktuell keinen ausgeprägteren Drang hat, den Uterus zu verlassen. Warum auch, es gibt Nahrung für Umme, ist warm und Miete kostet es ebenfalls nicht. Naja, wir Eltern haben in den zwölf Tagen der Überschreitung vor allem unter der Ungeduld gelitten. All die Fragen von Freunden, wann es denn endlich so weit ist, die alle liebevoll gemeint sind, kosten dennoch Kraft. Die Elternzeit verschiebt sich, geht man noch einmal arbeiten oder bleibt man lieber bei seiner Frau zuhause?
39 Stunden vor Geburt ist die Fruchtblase geplatzt. Dann wussten wir, jetzt geht es nicht mehr lange. Dachten wir… 32 Stunden vor Entbindung gingen dann die Eröffnungswehen los, jetzt dachten wir nur noch in „Stündchen“. Dass es dann doch noch sooooo lange ging, war uns nicht klar. Es waren 32 intensive und zerstörende Stunden. Körperlich anstrengend, auch als Mann. Wirklich! Das heißt, als Ehemann und Vater, sei fit und wach für diese Phase. Aufmunternde Worte, Massagen, Berührungen, die liebste Musik der Frau auflegen (laut, sehr laut!), sich um Essen kümmern (und auch darum, dass deine Partnerin isst) und all die persönlichen Motivationstricks, die du kennst, anwenden. Das belastendste während dieser Zeit für mich war „zu sehen & zu hören“ wie meine Frau gelitten hat, wobei Mann viel mehr tun kann als zuschauen. Retrospektiv hat sie dies überhaupt nicht als Leid empfunden, doch in all den Stunden war ich supertraurig und auch deprimiert, insbesondere habe ich mich hilflos gefühlt, sie dem Geburtsvorgang so ausgeliefert zu erleben. Ich dachte immer wieder, wie krass destruierend und rücksichtslos diese Biologie ist und regelmäßig die Vorstellung, dass ich sie jetzt endlich auswechseln könnte und ich an ihrer Stelle weiterspielen wollte. Und jedes Mal, wenn du denkst, jetzt ist es gleich geschafft, bricht die nächste und nächste und nächste Stunde an. In all der geschilderten Gefühlswelt waren die Hebammen, die wir erleben durften, ich meine wirklich durften, ein großer Segen. Aufmunternde Worte, dienende Taten, wohltuende Berührungen und am allerwichtigsten, Geduld. Sie haben unserer Tochter und uns die Zeit gegeben, die wir benötigt haben. Dies war die größte Erkenntnis und das absolut Essenziellste, was wir benötigt haben. Sorry für all meine Superlative :) Hierfür sind wir ihnen unendlich dankbar, Danke!
Ok, der Rest ist dann ein Fast Break. Bonding, Mama sauber machen, Papa auch mal Kind geben, Neugeborenes stillen, anstoßen, packen und unfassbar glücklich nach Hause fahren. Ach ja, Papa darf noch Nabelschnur klemmen.
Danke Christina Hügel. Danke Julia Heinze. Danke Julia Steinmann. Danke Kerstin Hellenthal. Danke Lena, du wirst eine großartige Hebamme sein.

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01.07.22

Yonna

Zwar wusste ich, dass ein vorzeitiger Blasensprung nicht automatisch bedeutet, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Jedoch hatte ich das sichere Bauchgefühl, dass unser kleiner Schatz heute noch zur Welt kommen würde!

Am 01.07.2022 ist auf die für mich denkbar schönste Art unsere Tochter im Hebammenhaus auf die Welt gekommen. Schon einige Tage zuvor hatte ich das Gefühl, es könne jetzt nicht mehr lange dauern, obwohl der ET erst der 11.07. war. Am 30.06. bin ich kurz vor 12 ins Bett und scherzte noch gegenüber meinem Mann, dass unsere Tochter sich jetzt sehr beeilen müsse, um noch ein Junibaby zu werden…
Ziemlich genau um 2 Uhr nachts wachte ich von etwas auf, was ich erst für einen Babytritt hielt. Es war ein dumpfes, leises und kurzes Ploppen, gleich darauf spürte ich etwas Nässe zwischen meinen Beinen - ein vorzeitiger Blasensprung. Vorsichtig hüpfte ich ins Bad bis in die Wanne und rief nach meinem Mann. Der war extrem aufgeregt und ich auch etwas nervös-vorfreudig, als ich die Rufbereitschaft informierte. Zwar wusste ich, dass ein vorzeitiger Blasensprung nicht automatisch bedeutet, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Jedoch hatte ich das sichere Bauchgefühl, dass unser kleiner Schatz heute noch zur Welt kommen würde!
Mit Hebamme Leonie vereinbarte ich die Variante „Abwarten“ für einen solchen Fall und einen Termin am Freitagmorgen um 10 Uhr. Sie riet mir, mich nochmal schlafen zu legen und Kräfte zu sammeln, was mir erstaunlicherweise auch gelang. Kurz vor dem Einschlafen dachte ich noch: „Ich wette, ich werde gegen 5 mit Wehen wach!“ Tatsächlich wachte ich gegen 4:45 Uhr mit leichten periodenartigen Krämpfen auf und verdöste so die nächste Stunde. Zu dem Zeitpunkt ging ich noch davon aus, dass wir nach dem Gespräch mit Leonie nochmal nach Hause fahren und abends zur Geburt wiederkommen würden. Eine halbe Stunde später wurde mir plötzlich furchtbar schlecht und ich musste mich übergeben, wobei mein Mann, der inzwischen ebenfalls wach war, mir netterweise die Haare hielt. Ich jammerte halb im Scherz: „Jetzt endet die Schwangerschaft tatsächlich, wie sie begonnen hat - mit dieser elenden Brecherei…!“
Während er noch einige arbeitsbezogene Dinge erledigte, tigerte ich durch die Wohnung, inzwischen mit Kopfhörern und der Friedlichen Geburt auf den Ohren. Ich visualisierte, wie der Muttermund sich öffnet, und vor allem der Satz „Jede Welle bringt dich näher zu deinem Baby.“ half mir sehr, mich auf die Geburt zu freuen. Ab 9 Uhr veratmete ich die Wellen im Türrahmen gestützt, vornübergebeugt übers Sofa oder hopsend bzw. halb liegend auf dem Pezziball. Das war der Moment, in dem ich dunkel ahnte, dass wir vielleicht gar nicht mehr nur zu zweit nach Hause fahren würden.
Die 40 Minuten Autofahrt fürchtete ich am meisten, wusste ich doch, wie wichtig für mich Bewegung zur Schmerzlinderung ist. Deshalb machte ich beim Einsteigen sofort die Augen zu und es gelang mir, richtig tief in die Entspannung zu kommen, sodass ich im Nachhinein gar kein Zeitgefühl für die Fahrt hatte. Wir waren fast da, als mein Mann den Anruf von Leonie entgegennahm: „Wir wollten fragen, wie es euch geht und wo ihr seid?“ Mann: „Wir sind in 60 Sekunden da, ich fahre gleich vorne vor!“ Leonie, verwirrt: „Vorne? Hat Anna Wehen?“ Mann, trocken: „So hört es sich zumindest an!“
Leonie und WeHe Lena wollten gern die Herztöne des Babys hören, jedoch startete jedes Mal in Rückenlage die nächste Wehe. Schließlich gelang es endlich - die Herztöne zeigten ein tiefenentspanntes Baby. Wir entschieden uns gemeinsam gegen eine vaginale Untersuchung und für ein warmes Bad, welches die Hebammen vorbereiteten. In der Zwischenzeit brachte mir mein Mann einen Pezziball, der mir im Gegensatz zu der Situation zuhause leider gar nicht half. Das war der Moment, in dem ich in eine kleine Krise geriet. Wie lange würde das hier noch gehen? Ich schätzte den Muttermund auf 2cm - würde ich diese rasch aufeinanderfolgenden, intensiven Wehen notfalls noch 8 weitere Stunden (oder mehr) aushalten? Tatsächlich war er zu diesem Zeitpunkt wohl schon vollständig geöffnet.
Zum Glück durfte ich dann selbstständig in die Geburtswanne klettern. Im Vorfeld hatte ich mir tatsächlich vage eine Wassergeburt vorgestellt. Für den Moment tat das Wasser wohl, dann kam die nächste Wehe. Hin- und herlaufen lautete die Devise und sich in den Pausen ins Wasser setzen. In der Zwischenzeit stellte sich die zweite Hebamme Melanie vor, redete beruhigend auf mich ein und versuchte, mich wieder anzuleiten mit der Bauchatmung, die frustrierenderweise nicht mehr funktionierte. Schließlich musste ich die Wanne wieder verlassen, da ich keinen sicheren Stand mehr hatte und die Schmerzlinderung so auch nicht greifen würde.
Nun hatte ich definitiv keinen Bock mehr! Ich sagte zu meinem Mann, es sei der Moment gekommen, an dem er mich ablösen solle! Wir lachten alle ein bisschen und das gab mir meine Kraft zurück. Und tatsächlich spürte ich einen Druck nach unten. Alle außer Melanie und mir zogen nach nebenan in den Geburtsraum um, sie checkte nochmal Babys Herztöne, die immer noch sehr gut waren. Dann begann eine klar als solche zu erkennende Presswehe. Ich dachte erst: „Oh nein, das ist viel zu früh, der Muttermund ist doch noch gar nicht auf!“, dann: „Juhu, das gibt´s doch nicht, sollte es wirklich schon so weit sein?!“ Leonie versicherte mir, ich könne meinem Körper vertrauen und solle einfach mitschieben. Ich fasste Mut und wir zogen um in den schön hergerichteten Geburtsraum: Die Vorhänge zugezogen, überall Kerzen, das Bett schon bereit. Ich strahlte meinem Mann entgegen: „Ich bin so happy! Ich weiß, dass wir es gut schaffen werden, das Baby und mein Körper!“ Währenddessen wurden zum dritten und letzten Mal die nach wie vor tadellosen Herztöne gemessen. Ich nahm eine kniende Position vor dem Bett ein und bat meinen Mann, auf einem Stuhl daneben Platz zu nehmen, da ich keinen Körperkontakt, sondern mich ganz auf die Verbindung zu unserer Tochter konzentrieren wollte. Es folgten einige koordinierte Presswehen mit Pausen dazwischen, die sich im Gegensatz zu den vorherigen Wehen anfühlten, als könne ich Start und Ende steuern. Als wolle unsere Tochter hinaus, würde aber auf mein „Jetzt!“ oder „Pause!“ reagieren - Magie der Natur!
Inzwischen zitterte und schwitzte ich extrem, vom Adrenalin und der körperlichen Anstrengung. Melanie reichte mir ein kaltes Tuch für Nacken und Gesicht, welches mein Mann zwischendurch erneuerte und mir dabei Mut zusprach. Er sagte, dass ich es gut mache, er stolz auf mich sei und mich liebe. Ich fühlte deutlich, wie Babys Köpfchen mit jeder Wehe schmerzlos, aber mit Druck immer tiefer rutschte. Leonie schützte meinen Damm mit warmen Kompressen, da war schon das Köpfchen halb draußen – ich wusste, wenn ich es jetzt zuließe, würde unsere Tochter geboren, ich aber wahrscheinlich Verletzungen davontragen. Deshalb bat ich um eine kurze Pause. Atmete ein und aus, gefühlt 5 Minuten lang. Und gab durch ein innerliches „Jetzt!“ mein Ja. Um 12:22 Uhr wurde unser Schatz mit der letzten Presswelle geboren.
Leonie fing das Baby auf und reichte es mir sofort nach vorn an die Brust. Ich konnte nur ihren Namen stammeln und drückte meine Tochter an mich - sie war wunderschön. Melanie und Leonie halfen mir rechts und links stützend ins Bett unter die warme Decke, wo ich noch eine gute halbe Stunde mit Baby auf der Brust weiterzitterte. Der Papa schlüpfte ebenfalls unter die Decke und durfte die Nabelschnur nach dem Auspulsieren durchtrennen. Die Geburt der Plazenta war überraschend unangenehm, aber schließlich war auch das geschafft; verletzt war ich abgesehen von einer kleinen Schürfung nicht. Anschließend blieb uns als frischgebackene Familie einige Stunden Zeit zum Kuscheln, unterbrochen nur vor der U1 direkt am Bett, einem ersten Anlegen und Julia St., die von der Geburt gehört hatte und mich persönlich beglückwünschen wollte.
Nach einer Dusche fand ein Abschlussgespräch statt, in welchem wir auf die schöne Geburt anstießen. Dann holte mein Mann das Auto, setzte unser friedlich schlafendes Baby in die Schale und alle drei Hebammen begleiteten uns zum Auto, wo ich nach einer herzlichen Verabschiedung neben unserer Tochter auf dem Rücksitz Platz nahm und ins Wochenbett startete.
Ich bin unglaublich dankbar, eine so ruhige, selbstbestimmte und kraftvolle Geburt erlebt haben zu dürfen, mit einem so herzlichen, kompetenten, empathischen und aufmerksamen Hebammenteam. Es war, ohne konkrete diesbezügliche Vorstellungen, wirklich meine Traumgeburt! Wenn ich etwas beim nächsten Mal anders machen würde, dann höchstens meinen Mann darum bitten, Leonie hinsichtlich der Wehen vorab zu informieren 😊

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08.06.22

Leon

Erstes Kind, von erster Wehe bis zur Geburt ca.5h ohne PDA

Geburtsbericht mit Verlegung in Klinik

Erstes Kind, von erster Wehe bis zur Geburt ca.5h ohne PDA

3 Tage vor unserem ET, waren mein Mann & ich gegen 20/21 Uhr noch spazieren, da haben wir noch gelacht und um ein Döner gewettet (den ich übrigens bis heute nicht bekommen hab…), wenn ich die Runde schaffe, kurz bevor die Runde zu Ende war, verspürte ich einen starken Druck auf meine Blase und irgendwie komische schmerzen, die jedoch noch auszuhalten waren. Wir haben noch Witze darüber gemacht, dass es jetzt losgehen könnte. Ich war jedoch froh am Auto angekommen zu sein.. Zuhause bin ich dann zur Toilette & danach war dann alles wieder gut, also hab ich mir keine weiteren Gedanken gemacht. Gegen 23 Uhr verspürte ich leichte Unterleibschmerzen, die jedoch schnell wieder weggingen. Um 2:24 Uhr bekam ich dann meine erste Wehe, die ich dann auch direkt getrackt hab, die waren noch gut zu veratmen, jedoch konnte ich direkt zu meinem Mann sagen „Es geht los“. Die Wehen kamen schon relativ regelmäßig alle 6-10 Minuten. Dann Entschied ich mich DIE Nummer vom Hebammenhaus zu wählen. Ich war gespannt, wer meinen Anruf entgegen nimmt & mich somit bei meiner Geburt begleiten würde, denn man hat einfach seine Favoriten. Ich war erleichtert als Leonie ans Telefon ging, denn sie gehörte definitiv zu meinen Favoriten. Sie riet mir, mich noch ein bisschen hinzulegen und mich auszuruhen. Haha, aber das war für mich definitiv nicht mehr möglich! Mein Mann ist in dieser Zeit schon durch die Wohnung geflitzt, ich meine sogar, dass ich noch zu ihm gesagt habe, dass er jetzt nicht stressen soll… Kurz danach hat sich mein Körper auch auf die Geburt vorbereitet und entleert. Ca. 1 h (gegen 3/4Uhr) später kamen die Wehen schon alle 3-5 Minuten und sie wurden von mal zu mal stärker, sodass ich schon leicht stöhnte, um sie gut veratmen zu können, weshalb ich wieder Leonie anrief, sie fragte, ob wir eine Badewanne haben & meinte ich soll mir Wasser einlaufen lassen und schauen, ob es mir gut tut. Gesagt getan & es tat mega gut! Ich informierte sie auch, dass meine Mutter sowie meine Geschwister schnelle Geburten hatten.
Jedoch merkte ich schnell, dass sich der Wehenabstand auf 2-3 Minuten verkürzt hat. Also rief ich Leonie wieder an, sie meinte, sie könne vorbeikommen, um zu schauen wie weit ich bin, jedoch meinte sie auch, dass wir auch direkt ins Hebammenhaus kommen können. Hier an dem Punkt muss ich sagen, dass Leonie immer ein bisschen mit mir telefonierte, ich denke, weil sie ein paar Wehen „mitbekommen“ wollte und somit die Situation besser einschätzen konnte, das gab mir ein sehr gutes Gefühl!
Wir entschieden uns ins Hebammenhaus zu fahren. Als ich in der Türe stand um rauszugehen, ist mein Mann immer noch hin & her gerannt, da hab ich ihn dann angemeckert, dass wir jetzt schnell gehen sollten, denn meine Wehen wurden immer stärker & ich wollte einfach nur LOS. Als wir dann gegen kurz vor halb 5 zugefahren sind und mein Mann langsam über den Randstein gefahren ist bin ich völlig eskaliert, wie konnte er jetzt nur langsam fahren? Ich muss dazu sagen, dass ich ihn in der Schwangerschaft, also wie auch den Abend zuvor angemeckert hatte, weil er zu schnell über den Randstein ist…. :D
Wir kamen kurz vor 5 im Hebammenhaus an, wo uns auch Leonie schon empfangen hat. Ich war gespannt, welchen Raum ich bekam, denn mein Wunsch war es, den roten zu bekommen und ich hoffte auch, dass parallel keine weitere Geburt stattfand. Uns so war es auch! Sie ließ mir direkt Wasser in die Wanne ein. Nach kurzer Zeit durfte ich dann auch schon ins Wasser. Es tat unglaublich gut. Ich hatte schon sehr starke Wehen, sodass ich wirklich schon „aufgeschrien“ habe. Meine Wehen hatte ich im unteren Rücken gespürt. Leonie betonte immer wieder, dass ich es gut mache, jedoch sagte ich immer „nein, mach ich nicht!“. Ich hatte nämlich zuvor ein Video angeschaut, wo auch die Elke mit dabei war (die auch 2 Wochen meine Wochenbetthebamme war & letzten Endes auch bei der Geburt dabei war) und diese Frau konnte noch in den Wehenpausen lachen und hat kaum ein mucks von sich gegeben und bei der Geburt nur leicht gestöhnt. Was eben bei mir definitiv nicht der Fall war. Auch der letzte Termin im Hebammenhaus hatte mich verunsichert, weil ich sagte, dass ich in letzter Zeit viel liege und schlafe, weil ich müde bin & die Hebamme daraufhin meinte, dass ich schon wüsste, dass man bei einer Geburt viel Ausdauer und Energie benötigt. Also ging ich tatsächlich davon aus, dass ich es nicht gut mache, was völliger Quatsch war! Aber das wusste ich natürlich erst im Nachhinein.
Als ich in der Wanne war, meinte Leonie, ich solle mich doch bitte nach vorne beugen, also machte ich das was sie sagte. Plötzlich verspürte ich ein schmerz und sagte „auaaa, was war das?“.. meine Fruchtblase ist geplatzt, plötzlich hatte ich ein wenig Panik und schaute runter und dachte, dass Wasser wäre jetzt trüb, Leonie schaute und zeigte mir auch, dass alles in Ordnung ist. Kurze Zeit später, meinte Leonie, dass sie jetzt die Elke anruft. Ich war wieder erleichtert, weil Elke natürlich auch zu meinen Favoriten gehörte. In diesem Moment schien, naja bis auf die Schmerzen, alles perfekt zu laufen. Als Leonie wieder da war, fragte ich immer wieder wann die Elke kommt, denn mein Gedanke war, „okay, wenn Elke da ist, geht es sicher Los und ich hab es hinter mir.“ Leonie meinte daraufhin nur, dass Elke mir aber auch nicht helfen kann & ich die Geburt alleine schaffe. Kurze Zeit später bat mich Leonie, aus der Wanne und in den 4 Füßler zu gehen. Was u.a. auch eine meiner „Wunschpositionen“ war.
Es kam dann zu irgendeinem Gespräch, ich glaub, ich sagte ich will nichtmehr & ehrlich hatte ich mir schon in der Wanne gewünscht, dass Leonie mich fragt, ob ich verlegt werden möchte :D, jedoch war ich im Nachhinein froh, dass sie das nicht getan hat! Auf jeden Fall fragte Leonie mich etwas und ich antwortete nein ich will nicht, daraufhin Fragte sie mich, ob ich mein Baby nicht haben möchte, daraufhin antwortete ich nein! Hahahah, natürlich wollte ich mein Baby, aber ich wollte diese Schmerzen nicht!
Als Elke da war, wurde geschaut wie weit ich bin & einen Katheter gelegt, weil ich andauernd das Gefühl hatte auf Toilette zu müssen, jedoch nicht konnte. Leonie meinte anschließend, wenn ich jetzt das Gefühl hab Drücken zu müssen oder das Gefühl hab auf Toilette zu müssen soll ich drücken. Kurze Zeit später war ich wieder im 4 Füßler, ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob es das Gefühl war, jedoch hatte ich am Ende der Wehe das Bedürfnis zu drücken. Leonie kontrollierte immer wieder die Herztöne unseres Babys.
Kurze Zeit später bat sie mich, mit dem Oberkörper nach unten zu gehen und Tief in den Bauch zu atmen. Ich kann mir nur noch daran erinnern, dass ich andauernd nach meinem Rücken schrie und es unheimlich gut tat, wenn jemand dagegen drückte, was Leonie auch immer Tat!
Irgendwann hörte ich Leonie zu Elke sagen, während Sie die Herztöne abhörte 82, dann wusste ich, es stimmt etwas nicht, denn seine Herztöne lagen beim CTG immer bei ca. 153. Leonie sagte dann zu mir, Denise, wir müssen dich verlegen. Ich sagte nur noch, okay. Um ca 07:10 Uhr wurde dann der Notruf abgesetzt. Leonie half mir mich anzuziehen, mein Mann packte die Sachen ins Auto. Dann war auch schon der Krankenwagen vor Ort. Ich wurde direkt eingeladen. Elke und mein Mann fuhren mit ihren Autos ins Krankenhaus und Leonie stand steht’s an meiner Seite. Ich weiß noch genau, wie sie mich darauf vorbereitet hat und gesagt hat, „Denise, es kann sein, dass du eine Vollnarkose und einen Kaiserschnitt bekommst“. Ab diesem Moment hab ich nur noch um die Vollnarkose gebettelt :D….
Ich hatte das Gefühl, ich kann die Wehen nichtmehr veratmen, ich hab am ganzen Körper gezittert & während den Wehen wirklich aufgeschrien. Leonie half mir dabei immer wieder, richtig in den Bauch zu Atmen, denn das war jetzt wichtig.
Als wir ankamen, in den Aufzug stiegen, hab ich nur zu meinem Sanitäter gesagt „Dich wollte ich nichtmehr sehen“, denn ein Paar Wochen vor der Geburt besuchten wir einen Säuglingskurs im Hebammenhaus, wo wir uns kennenlernten.
Als wir aus dem Aufzug kamen, stand auch schon mein Mann und die Elke da. Ich wurde direkt in den Kreissaal geschoben. Elke und Leonie durften Gottseidank mit rein.
Plötzlich standen Gefühlt 10 Leute um mich herum. Die Ärztin erzählte mir, was wer alles jetzt macht, daraufhin meinte ich nur, dass es alles zu lange dauern würde. Während mir ein Zugang & das CTG angelegt wurde, bekam ich irgendwas mit, ich schreckte auf und sagte aber kein Dammschnitt! Daraufhin meinte die Ärztin, nein, aber wir müssen die Saugglocke verwenden, da mein Baby sofort kommen müsse. Ich wollte nicht, jedoch hatte ich keine andere Wahl. Die erste Wehe wo ich pressen durfte, fühlte sich für mich komisch an, das Gefühl endlich pressen zu dürfen war aber eine Erleichterung! Jedoch dachte ich, dass man in einer Wehe nur einmal Luft holt und presst. Dem war nicht so. Die Hebamme aus den Krankenhaus hat mich auch immer wieder unterstützt. Zusätzlich war die Saugglocke defekt und musste ausgetauscht werden. Bei der nächsten Wehe hab ich alles gegeben und hörte plötzlich nur „stop stop nicht weiter pressen, der kopf ist schon da“. Ich war überrascht. Zwischendurch, ich weiß nicht genau wann, hab ich zu meiner rechten geschaut und Leonie gesehen, ich hatte einfach Leonies Hand in meiner Hand und während der Wehe natürlich zugedrückt, ich schaute sie in der Wehenpause an und lies meine Hand erschrocken los und entschuldigte mich bei ihr :D
Dann kam bei der nächsten Wehe, um 07.35 Uhr, mein Sohn zur Welt. Dieses Gefühlt werde ich nie vergessen! Er lag bei mir auf der Brust und ich fragte andauernd nur, weil er mir einfach so anstarrte, ob er noch atmet. Jetzt war alles gut! Mein Mann durfte anschließend die Nabelschnur durchtrennen. Dann kam noch die Nachgeburt, die Krankenschwester hat sie auch, auf meinen Wunsch hin, gezeigt und hat uns alles erklärt.
Jetzt hatten wir erstmal Zeit für uns.
Ein Paar h später kam der Arzt rein, der mich nähte, leider hatte ich viele und auch eher seltene Verletzungen, die teils nicht betäubt werden konnte & da es an dem Tag so viele Notfälle gab, wurde ich auch relativ spät genäht, weshalb das Adrenalin schon nichtmehr ganz so vorhanden war. Ich hab nur noch geweint und wollte einfach nichtmehr.
Trotz alledem, durfte ich ambulant entbinden & nachhause fahren, wo unser Hund Sammy schon auf uns wartete. Am Abend kam uns direkt die Elke besuchen. Ich war so froh, dass Elke dabei war, denn auch wenn ich die Geburt, trotz der Ereignisse, für eine Positive Geburt halte, auch immer noch, hat mich das mit der Saugglocke sehr belastet, da ich es unbedingt selbst versuchen wollte & mir Anfangs auch die Schuld für die niedrigen Herztöne gegeben habe, da man sich halt doch immer fragt, was hätte man besser machen können. Und da Elke dabei war und alles mitbekommen hat, konnte sie mir helfen, die Ereignisse zu verarbeiten.
Ich würde sofort wieder im Hebammenhaus entbinden! Ich bzw wir haben uns sehr sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Und es hat mir auch gezeigt, da man doch oft in der Schwangerschaft merkt, wenn man der Familie und Freunde davon erzählt, dass sie es unsicher finden, falls etwas passiert etc., dass die Hebammen so viel Erfahrung haben & auch rechtzeitig reagieren, wenn etwas ist.
Was ich jedoch ändern würde - ich würde mehr an mich glauben und mir nicht einreden, dass ich es nicht gut mache, nur weil ich gesehen habe, dass es bei manchen anders läuft. Es läuft immer anders, jeder verarbeitet die Wehen anders, jeder spürt die Wehen woanders und in einer anderen Intensität. Jeder ist individuell und jetzt kann ich aus eigener Erfahrung sagen, wenn jemand ein Kind zur Welt bringt, egal wie, hat er großes geleistet und kann verdammt stolz auf sich sein.

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24.04.22

Raphael

UNSERE UNGEPLANTE HAUSGEBURT – ODER WENN FRAU UNBEDINGT SELBSTBESTIMMT UND INTUITIV GEBÄREN WILL

Wir möchten mit diesem Geburtsbericht alle Frauen und Paare dazu ermutigen, auf sich selbst zu vertrauen und Geburt und Gebären als natürliche Vorgänge zu begreifen, die wir aus uns selbst heraus bewältigen können!

Für uns als Paar stand der Wunsch selbstbestimmt und interventionsarm zu gebären lange vor dem Kind fest. So waren wir froh, dass für s’Hebammenhaus-Team weder meine Vorerkrankungen noch die Entfernung von 80 km ein Ausschlusskriterium waren. Hier wurden wir als Einzelpersonen und auch als Paar auf diesem Weg sehr ernst genommen und wertgeschätzt.

Und nun zur eigentlichen Geburt:

Unsere Wochenbetthebamme war überzeugt, dass sich unser Kind vor dem berechneten Geburtstermin auf den Weg machen wird. Davon haben wir uns mitreißen lassen, obwohl wir wussten, dass dies nur ein Zeitpunkt im Geburtszeitraum ist. Der berechnete Geburtstermin kam und nichts passierte. In der dann folgenden Woche, die für mich emotional schwer auszuhalten war, wurden wir toll von Christina H. begleitet, die mich an
40+4 und 41+0 untersuchte.

Der Wehentee, den sie mir mitgegeben hatte, zeigte tatsächlich an 41+1 Wirkung und regelmäßige Wellen setzten ein, die sich nicht mehr vertreiben ließen. Vor 22 Uhr rief ich Leonie auf dem Bereitschaftstelefon an um ihr mitzuteilen, dass sich nun endlich etwas tat. Für den nächsten Morgen hatten wir sowieso einen weiteren Kontrolltermin bei ihr vereinbart und irgendwie war es ein gutes Gefühl für mich, zu wissen, wer in den nächsten 24 Stunden da sein würde.

Leonie meinte, dass wir so gut es geht essen und schlafen sollten und ich mich melden soll, wenn sich in der Nacht etwas verändert.

Ich bin dann bald ins Bett. Wer weiß, was passiert? Obwohl: beim ersten Kind soll ja alles nicht so schnell gehen.

Die Nacht war für mich eher unruhig. Die Wehen blieben, wenn auch gefühlt nicht mehr so häufig und ich musste stündlich aufs Klo, wobei mein Darm sich fleißig entleerte. Aha, es geht also in Richtung Geburt.
Gegen Morgen wurde mir dann ziemlich übel. Ich weckte meinen Mann zur Sicherheit und habe mich dann kurz darauf übergeben.

Das nahm ich zum Anlass, mich wieder bei Leonie zu melden. Wir berieten, ob wir uns wie vereinbart um 10 Uhr im s’Hebammenhaus treffen und damit vermutlich nochmal nach Hause fahren dürfen oder wir erst später kommen wollen. Ich wollte aber unbedingt auf 10 Uhr hin, einfach um zu sehen, ob es dem Kind noch gut ging.

Frühstücken konnte ich kaum und die Wellen waren wieder regelmäßiger geworden und von der Intensität so, dass ich besser mit ihnen zurecht kam, wenn ich tönte (langes O fürs Öffnen).

Gegen 9 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Villingen.

Ich hatte damit gerechnet, dass die Wehen während der Autofahrt wegen des Ortswechsels weggehen würden. Taten sie nicht. Sie blieben regelmäßig bei 10 Minuten. Ok, dann halt im Auto tönen und die Stunde Autofahrt so gut es geht rumkriegen.

Im s’Hebammenhaus angekommen, bat Leonie uns zu berichten, wie es bisher war. Bevor ich erzählen konnte, musste ich erstmal eine Wehe vertönen.

Leonie schaute nach der Lage des Kindes. Es lag immer noch in Startposition und war nicht tiefer ins Becken gerutscht. Also doch nichts mit der Eröffnungsphase. Für die Herztöne machten wir ein CTG.
Währenddessen zeigte Leonie meinem Mann, wie er mir das Kreuzbein massieren konnte, was mir sehr gut tat. Gleichzeitig löste sich beim Schreiben des CTGs der Schleimpfropf. Für mich ein positives Signal, dass es weiter geht in Richtung Geburt.

Ich sagte Leonie, dass ich froh bin, dass es jetzt los geht und ich das Vertrauen in mich und meinen Körper wiederfinden muss, das mir in der letzten Schwangerschaftswoche abhanden gekommen war. Sie machte mir Mut und meinte, dass das Kind wohl gegen Abend oder in Nacht kommen würde.
Ich hoffe sehr, dass es vor dem Schichtwechsel sein würde, weil ich Leonie schon aus einer Vorsorgeuntersuchung kannte und Kerstin und Elke, die danach im Dienst waren, hatte ich noch nicht kennengelernt.

Auf eine Untersuchung des Muttermundes verzichtete ich. Ich wollte nicht enttäuscht werden, falls er sich noch nicht so weit geöffnet hatte.

So verabschiedeten wir uns gegen halb zwölf und machten uns auf den Rückweg. Die Wehen jetzt auf der Autofahrt zu vertönen war um einiges anstrengender und unangenehmer als auf der Hinfahrt. Ich behielt die Abstände im Blick. Ok, wir waren inzwischen bei 6 Minuten angekommen.

Wieder zu Hause machte mein Mann sich ans Mittagessen und ich wehte in der Wohnung umher. Die Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins bei jeder Welle waren echt unangenehm und ich fragte mich zunehmend, wie ich das noch mehrere Stunden aushalten sollte. Also versuchte ich es gegen 13 Uhr mit dem Buscopan-Zäpfchen, das Leonie mir mitgegeben hatte. Danach wollte mein Mann mein Kreuzbein massieren, aber ich konnte weder sitzen noch liegen noch über das Sofa gebeugt die Wehen vertönen. Ich musste wirklich stehen dabei. Mir war zunehmend unwohler, sodass ich erneut mit Leonie telefonierte.

Sie meinte, dass wir in einer Stunde im s’Hebammenhaus treffen. Mein Mann packte zusammen und ich versuchte nochmal was zu essen. In diesen gefühlt 15 Minuten nahm die Intensität der Wellen nochmals um einiges zu. Während mein Mann noch packte, teilte ich ihm mit, dass ich auf keinen Fall mehr eine Stunde Autofahrt aushalte. Also riefen wir wieder bei Leonie an. Sie meinte, dass sie sich dann auf den Weg zu uns machen und die zweite Hebamme noch informieren würde.

Kurz fragte ich, ob ich ins Krankenhaus fahren solle, das wären nur 5 Minuten. Als sie mich fragte, ob ich das wollen würde und ich verneinte, war klar, dass sie auf jeden Fall zu uns kommt.

Ok, es wird also eine Hausgeburt. Soviel war uns ab diesem Moment klar.

Während Leonie noch mit der zweiten Kollegin telefonierte, platze meine Fruchtblase und ich verspürte auf einmal den dringenden Drang meinen Darm zu erleichtern. Wir gaben Leonie Bescheid und ich verzog mich aufs Klo.

Leonie blieb am Telefon und sagte meinem Mann, was er alles schon mal vorbereiten könne für die Geburt: Handtücher, warmes Wasser, Matte vors Sofa.

Soweit kamen wir dann gar nicht mehr. Ich saß nämlich aufm Klo und hatte das Gefühl, dass da wohl ziemlich viel Stuhlgang übrig sein müsse. Auf die Idee, dass das unser Kind sein könnte, kam ich nicht.
Weil der unangenehme Schmerz im Kreuz war einem massiven Druck gewichen.

Zwischendurch sah mich im Spiegel und hatte schon ziemlich Schweißperlen auf der Stirn und es schüttelte mich ordentlich durch bei den Wellen. Leonie erinnerte mich ans Atmen und Kraft sammeln in den Pausen.

Sie fragte mich , ob ich den Kopf des Kindes fühlen könne. Hä, wie jetzt? Ich fühlte also nach und tatsächlich war da was. Ich hielt es für den Ausstülpung meines Darms, Leonie für den Kopf. Echt – der Kopf?!? Ups, dann geht’s nicht mehr lange. Nämlich noch genau einen halben Mittelfinger. Ich erinnerte mich kurz an den Satz einer Freundin:
Gebären ist wie einen Backstein kacken.

Mein Mann wurden gebeten, Handtücher in die Toilette zu schaffen und mir bei der nächsten Wehenpause von der Toilette runter und in den Vierfüßlerstand vors Klo zu helfen, damit das Kind nicht ins Klo fällt.

Leonie erklärte uns übers Telefon, was nun passieren würde und wer von uns was tun solle.

So langsam realisiere ich, dass das Kind vermutlich schneller als unsere Hebamme da sein würde. Na, dann wollen wir mal: Gebären funktioniert.

Ich fühle mit der linken Hand den Kopf, mein Mann wartet hinter mir auf das Kind.

Und das gab jetzt nochmal richtig Gas. Von wegen das dauert beim ersten Kind und es fühlt sich an, als würde es 2 Zentimeter vor und wieder 1 zurück gehen. Ich habe genau einmal gemerkt, wie es vor und zurück ging. Dann kam mit der nächsten Welle ein Stück Kopf, dann der ganze Kopf. Beim Durchtritt merkte ich, wie sich meine Vagina ausdehnte und hoffte nur, dass der Damm hält.

Mein Mann und ich teilten Leonie mit, was so passierte. Das Kind dreht sich, ich spüre seine Bewegung. Dann wurden die Schultern geboren.
Leonie meinte, jetzt ist kurz eine Pause, dann käme der Rest vom Kind – aber Raphael war schon komplett geboren. Mein Mann hatte ihn sicher aufgefangen und wickelte ihn in das bereitgehaltene Handtuch ein.

Sie fragte: Wie sieht es aus? Komische Frage für mich: Na, wie ein richtiges Baby! Rosige Haut, lang gezogener Kopf. Mein Mann begriff Leonies Frage besser: Es ist ein Junge, er prustet…

Leonie bat mich, den Kleinen an auf den nackten Oberkörper zu legen.
Dazu musste ich mich erstmal umdrehen und ausziehen. Gar nicht so einfach mit einer Nabelschnur zwischen den Beinen. Ich war aber heilfroh, dass wir die hatten, denn so war unser Raphael auf der sicheren Seite, falls ihm das Anpassen noch schwer fallen sollte.

Ich sah zu, wie mein Mann unseren Sohn animierte, ein bisschen lauter Luft zu holen und nach ein bisschen Rubbeln quakte Raphael auch los.

Ich nahm unseren Sohn auf. Oh man, ist der winzig. Hab ich den grad echt geboren?

Ja, hab ich! Und zwar so wie ich es wollte: In meinem und seinem Tempo.
Vollkommen interventionsfrei, kraftvoll, intuitiv und selbstbestimmt.

Nach ein paar Minuten bat ich meinen Mann, nach der Uhrzeit zu schauen, nur falls später jemand fragt, wann unser Kind geboren wurde. Es war
14:30 Uhr. Wahnsinn! Vor weniger als 24 Stunden haben die Wehen eingesetzt und jetzt halten wir unser gesundes Kind in den Armen.

Mein Mann half uns nach Leonies Hinweisen aufs Sofa. Irgendwie watscheln wir zu dritt dorthin. Gerade richtig dort angekommen, taucht auch schon Leonie neben mir am Sofa auf. Ich war ziemlich froh, sie zu sehen.

Nach einem kurzen Update über die letzte 10 Minute, konnte ich mit ihr die Plazenta gebären und versuche alle Eihäute auszuhusten. Dann war erstmal Pause.

Christina H. war als zweite Hebamme eingetroffen. Schön, dass sie auch dabei ist. Irgendwie schließt sich der Kreis damit.

Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, durfte ich sie abklemmen und Raphael von mir abnabeln.

Die Plazenta wurde daraufhin begutachtet. Und Raphael erhielt auf unserem Sofa seine U1. Plötzlich überkamen mich fiese Nachwehen. Es stellte sich raus, dass sich da noch ein Rest Eihaut versteckt hatte.

Christina und Leonie versorgten meine Geburtsverletzungen, während mein Mann und Raphael bonden. Ja, das Nähen der Labienabschürfungen und des kleinen Scheidenrisses war nicht sonderlich angenehm, aber auszuhalten und dank Christinas Nähkünsten ist alles wieder prima verheilt.

Danach versuchten wir’s mit Stillen. Klappte nur halb.

In der Rückschau wird mir klar: Wir waren beide einfach zu müde. Unser Geburtstempo war doch anstrengender für uns beide als ich dachte, weil es mir während der Geburt überhaupt nicht so vorkam.

Gegen 18:30 Uhr verabschieden sich die beiden von uns. Leonie machte noch eine Übergabe an unsere Wochenbetthebamme, die daraufhin mit uns telefonierte und sich für den nächsten Morgen ankündigte um diese ungewöhnliche Geburt mit uns zu feiern.

Ein herzliches Dankeschön an alle Hebammen, denen wir in dieser Schwangerschaft in Vorsorgeuntersuchungen, Gesprächen, dem Vorbereitungskurs und am Telefon begegnen durften:

Janine, Nataly, Leonie, Julia H. Julia S., Marina, Maria (Hebamme in Ausbildung), Christina D., Christina H. und Kerstin. Ein großer Dank auch an Steffi Schnee in der Verwaltung für die Termin- und Abrechnungsorganisation.

Eure Begleitung war super und für uns drei einfach klasse. Schön, dass ihr unsere Vision einer kraftvollen, interventionsarmen, selbstbestimmten und intuitiven Geburt teilt und lebt.

Danke an Christina H., die extra nachgekommen ist und den Notfallkoffer mitgebracht hat, über den wir im Aufklärungsgespräch noch gewitzelt haben.

Danke an Leonie: Du hast einen überragenden Job gemacht – übers Telefon mich begleitet, meinen Mann gecoacht und dabei auch noch das Auto nach Konstanz gefahren. Wir haben einen riesen Respekt vor dieser Leistung und vor der Arbeit einer Hebamme insgesamt.

Danke an unser Kind Raphael: Du hast uns lange auf deinen Geburtstag warten lassen und es uns dann doch so einfach gemacht. Wir respektieren deinen Wunsch, kein Schwarzwälder wie deine Mama, sondern ein waschechter Konstanzer wie der Papa sein zu wollen.

Und Danke an meinen Mann: Ohne Deine Unterstützung von Anfang an hätte ich mir eine ambulante Geburt nicht vorstellen können. Dass Du die Nerven behalten hast, als klar war, wir bleiben zu Hause, rechne ich Dir hoch an. Danke, dass Du unser Kind mit mir geboren hast!

Und für all diejenigen, die sich fragen, ob hier jemand früher oder anders hätte reagieren müssen: Nein! Ich habe in diesem gesamten Geburtsprozess eigene Entscheidungen treffen dürfen und können. Das war mir so wichtig. Und genau diese haben in letzter Konsequenz zu der Geburt geführt, die wir hatten. Für uns war es die beste Option, die eintreten konnte.

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20.04.22

Maira

Wir haben eigentlich kaum gesprochen, weil die Wehen da schon recht intensiv und in immer kürzeren Abständen kamen.

Am Abend des 18.04. machten wir mit dem UT-Öl vom Hebammenhaus eine Bauchmassage, die ziemlich bald darauf ihre Wirkung zeigte. Der errechnete ET war der 14.04. und wir hätten nicht damit gerechnet, dass diese Massage so effektiv sein würde, sonst hätten wir vielleicht noch ein bisschen damit gewartet. Nele hatte seit einer halben Woche Magen-Darm-Erkrankung und war zwar relativ fit aber doch noch nicht ganz wiederhergestellt.
Nun hatten wir das Öl aber schon genommen und die ganze Nacht über hatte ich mehr oder weniger regelmäßige Wehen. Um 2 Uhr nachts auf der Toilette entdeckte ich dann auch eine mittlere Zeichnungsblutung, telefonierte das erste Mal mit Christina und sie sagte mir, dass ich mich die restliche Nacht noch ausruhen sollte.
Ich war guter Dinge, dass wir am Mittag unser Baby in den Armen halten durften, als ich morgens dann unsanft von einem erneuten Brechanfall unserer Großen geweckt wurde.
Sie hatte den Infekt immer noch nicht ganz überstanden und verschlief den kompletten Vormittag. Das hat mich wohl so durcheinandergebracht, dass ich zwar permanent einen harten Bauch aber nur noch gelegentliche, unregelmäßige Wehen hatte, die sich gegen Mittag dann auch komplett legten.
Ab Mittag war Nele zum Glück aber wieder fit und ich konnte mich nach und nach entspannen, so dass die Wehen gegen neun Uhr abends wieder einsetzten. Mein Mann maß die Abstände und gegen 23.30 Uhr machten wir uns nach Rücksprache mit Julia auf den Weg nach VS. Die Große erklärte sich im Halbschlaf damit einverstanden und durfte die Nacht bei Oma verbringen. Direkt als wir die Haustüre geschlossen hatten und mein Mann um die Hausecke gebogen war, um unsere restlichen Sachen im Auto zu verstauen, musste ich mich ins Blumenbeet neben dem Haus erbrechen, wunderbar...
Wenigstens konnte ich so nochmal kurz rein und die Zähne putzen um danach in gutgelaunter Aufbruchstimmung loszufahren.
Im Auto verringerten sich die zuvor zehnminütigen Wehen recht schnell auf 5 Minuten Abstände, was bei anderthalb Stunden Fahrt nicht unbedingt angenehm war, aber immerhin war kaum etwas los und wir kamen im Schutz der Nacht gut voran. Kurz vor Villingen musste ich das wenige Wasser, das ich bis dahin trinken konnte, wieder erbrechen aber kurz nach 0 Uhr hat es zum Glück niemanden gestört, dass wir an der Schnellstraße gehalten haben.
Es war gegen ein Uhr früh, als uns Julia in einem von Kerzenlicht angenehm schummrig beleuchteten Hebammenhaus begrüßte. Wir haben eigentlich kaum gesprochen, weil die Wehen da schon recht intensiv und in immer kürzeren Abständen kamen. Julia hatte zuvor nach meinem bevorzugten Zimmer gefragt (das grüne :)) und nach einem erneuten Erbrechen, was mich mittlerweile ziemlich verärgerte konnte ich dann endlich in die Wanne.
Das war so eine Erleichterung für mich, dass meine große Tochter gut versorgt war und wir es in aller Ruhe rechtzeitig ins Geburtshaus geschafft hatten. Diese einzigartige, wunderbare, entspannende Atmosphäre nachts im Geburtshaus ist einfach kaum zu beschreiben, ich habe mich gleich so wohl gefühlt, als ob wir immer noch zu Hause wären. Gleichzeitig wußte ich, dass Julia da ist und uns jederzeit unterstützen würde, wenn wir Hilfe benötigen. Sie hat sich dann meistens ins andere Zimmer zurückgezogen und mein Mann und ich vertönten die restlichen Eröffnungswehen in der Wanne. Irgendwann wurde mir schrecklich heiß, so daß die beiden ständig kühles Wasser nachlaufen ließen und mir kalte Tücher auf Stirn und Rücken legten.
Bald darauf merkte ich, wie sich etwas veränderte, die Wehen waren nun nicht mehr nur unterhalb des Bauchnabels zu spüren, sondern zogen sich über den kompletten Bauch hinauf. Nach kurzer Zeit fühlte ich, wie die Wehe sich sozusagen von unterhalb des Nabel über den gesamten Bauch hinaufarbeitete, um danach von oben mit einer ungeheuren Kraft wieder nach unten zu drücken. Nun wurden die Wehen auch ziemlich intensiv und mein Tönen dementsprechend länger und lauter.
Ich hatte recht schnell genug davon und äußerte das auch einigermaßen mißmutig.
Julia antwortete freundlich, dass ich doch selber am besten wüßte, wie gut es vorwärts geht und dass es nicht mehr lange gehen würde.
Sie sollte recht behalten, ich schätze, dass es nach der Eröffnungswehen höchstens noch 20 Minuten gedauert hat, bis die Kleine Maira geboren wurde.
Die Wehen waren jetzt richtig stark, ich merkte, wie sich mein Körper instinktiv anspannte und das Baby mit nach unten schob, die Töne hatten sich von einem „Aaah“ zu einem „Uuuh“ verändert und neben den intensiven Kontraktionen der Gebärmutter spannten sich meine Arme unwillkürlich an, um die Bauchpresse noch effektiver werden zu lassen.
Als ich wieder darüber nachdachte, dass ich jetzt eigentlich genug von den Wehen hätte, spürte ich, wie sich das Köpfchen ans Licht schob. Hier blieb die Kleine auch bis zur nächsten Wehe und schon war das Köpfchen geboren. Mit der letzten Wehe kam dann endlich unser Baby zur Welt. Julia reichte sie unter mir durch, wären ich versuchte, aus dem Kniestand in eine sitzende Haltung zu kommen und dann durfte ich um 3:44 unsere wunderbare kleine Maira endlich in meine Arme schließen.
Nach kurzer Begrüßung der kleinen Maus kam dann recht zügig die Plazenta und dann begleiteten Julia und Kerstin, die zum Schluß auch noch eingetroffen war, ins Bett im Nebenzimmer. Mir war urplötzlich wahnsinnig kalt, meine Zähne klapperten nur so vor sich hin, aber im kuscheligen Bett mit meiner Kleinen und umsorgt mit einer Wärmeflasche, wurde es bald wieder besser. Maira suchte und fand dann auch recht schnell ihre Futterquelle und so kuschelten wir die nächsten 4 Stunden gemütlich vor uns hin. Bis auf einen kleinen Dammriss, der zum Glück geklebt werden konnte, hatte ich keine Geburtsverletzungen und nach einem leckeren Chili con Carne Frühstück und ein paar kleineren Schlafeinheiten war ich soweit wiederhergestellt, dass wir uns gegen halb Acht Uhr früh auf den Heimweg machen konnten.
Julia und Kerstin brachten uns noch den kleinen Geburtstagskuchen und stießen mit Orangensaft auf unsere kleine Maira an. Zum Schluß wurde ich auch noch ein wenig rührselig mit ein paar Tränen und ganz viel Lachen.
Ich war und bin so unendlich dankbar, dass ich dieses unfaßbare Wunder der Geburt eines neuen, gesunden Menschen in dieser friedvoller Umgebung noch einmal erleben durfte.
Ich bin Julia und Kerstin wahnsinnig dankbar dafür, dass sie uns durch ihre Unterstützung (oder Zurückhaltung? „Man muß in der Geburtshilfe viel wissen um wenig zu tun“) eine wunderschöne, selbstbestimmte und glückliche Geburt in entspannter Atmosphäre ermöglicht haben, denn einen besseren Start ins Leben kann ich mir für ein Baby nicht vorstellen.
Wir danken euch von ganzem Herzen, dass ihr uns das ermöglicht habt!

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27.03.22

Lounis

Die Wehen waren richtig stark, ich dachte an meine Mutter, wie konnte sie nur 3 Kinder gebären...

Schon Wochen vorher habe ich gemerkt dass sich Lounis und mein Körper auf die Geburt vorbereitet. Schon in der 37 ssw spürte ich den Kopf bei jedem Schritt. Ich hatte immer wieder leichte Schmerzen im Unterleib.

Am 26.03.2022 um 23 Uhr als ich mich gerade ins Bett gelegt hatte machte es ,,Knack“ und die Fruchtblase platze. Ich setzte mich aufs Klo, es kam wie aus einer Flasche.
Ugur, mein Mann, rief bei der Rufbereitschaft an. Christina (Decker) hatte Dienst, wir kannten sie noch nicht. Sie meinte wir sollen nochmal versuchen zu schlafen um Kräfte zu sammeln.
Zu meiner Verwunderung war ich auch echt entspannt und konnte nochmal einschlafen. Um halb 1 wurde ich dann von Wehen wach. Sie kamen alle 10 min.
Ich konnte sie gut veratmen. Gegen 3 uhr waren sie schon regelmäßig alle 5 min.
Meinem Mann sagte ich dann dass ich im Hebammenhaus später in die Wanne wollen würde.
Die Wehen waren richtig stark, ich dachte an meine Mutter, wie konnte sie nur 3 Kinder gebären. Um ca 5 Uhr rief Ugur nochmal Christina an und fragte sie ob sie vorbeikommen könnte um zu schauen wie weit wir sind.

Als sie kam und nach dem Muttermund tastete und mir sagte es wären 3 cm, erschrak ich erstmal. Auf meine Frage ob die Wehen noch stärker werden würden, antwortete mir Christina :“Ich will ehrlich zu dir sein, sie werden nochmal einiges stärker“

Ich dachte bringt ja alles nichts... da muss ich jetzt durch.

Die Stunden vergingen wie im Flug, eine Wehe nach der anderen kam und ging. Ich wechselte zwischen Bett in der Seitenlage, dem Sofa in der Hocke und dem Gymnastikball.
Ich habe 5 Minuten geschlafen und 45 Sekunden während der Wehe war ich wach.
So lief das die Nacht, der nächste morgen bis in den Mittag.
Ich wartete auf die angekündigten stärkeren Wehen. Es war durchgehend gleich schmerzhaft.
Um 13 Uhr wollte ich dann ein Bad nehmen um ein bisschen los zu lassen.
Dort kamen die Wehen in viel kürzeren Abständen. Ich wollte, dass Christina nochmal nachschaut.
Als sie kam, brachten sie mich kaum aus der Wanne raus.
Meine Kräfte waren aufgebraucht und ich wollte einfach dieses Kind aus mir raus haben.
Ich konnte nicht mehr.

Sie fühlte nochmal nach meinem Muttermund und schaute mich dann verdutzt an: „Julia, du bist schon komplett offen“ sagte sie überrascht.
Ich war einfach erleichtert, dass es jetzt gleich soweit war, das gab mir Energie
Christina fragte mich ob ich ins Krankenhaus (äußerte in der Badewanne den Wunsch), ins Hebammenhaus oder hier bleiben wolle.
Ich wollte mein Lounis hier zu Hause zur Welt bekommen.
Damit hatte sie nicht gerechnet und rief die andere Hebamme an. Was für ein Glück, die Elke hatte Dienst. Sie brachte schon meinen Neffen zur Welt.
Ugur und Christina bereiteten alles vor im Wohnzimmer.
Es ging zu wie in der Formel 1 im Boxenstop.
Ich kniete auf dem Schoß von Ugur als die Presswehen richtig angefangen haben.
30 min vor Geburt kamen Elke mit ihrer Schülerin Annecke.
Dann kam Lounis auf die Welt.
So perfekt, er war so sauber und wunderschön.
Es war so ein Wunder ihn im Arm zu halten.

Danke an Christina, Elke und Annecke für diese spontane wunderschön selbstbestimmte Geburt

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25.03.22

Xaver

Nach einem geplanten Kaiserschnitt (1. Kind) und einer klinischen Spontangeburt (2. Kind), wuchs bereits vor der Schwangerschaft mit meinem dritten Kind der Wunsch nach einer ganz natürlichen Geburt.

Nach einem geplanten Kaiserschnitt (1. Kind) und einer klinischen Spontangeburt (2. Kind), wuchs bereits vor der Schwangerschaft mit meinem dritten Kind der Wunsch nach einer ganz natürlichen Geburt. Einmal aus eigener Kraft gebären - das habe ich mir so gewünscht. S‘Hebammenhaus kannte ich - wusste jedoch lediglich von der Existenz. Als ich dann meine ersten Gespräche vor Ort mit zwei Hebammen geführt und das Konzept und die Räumlichkeiten kennen gelernt hatte, war mir klar - hier möchte ich mein drittes Kind zur Welt bringen.
Die Vorsorgeuntersuchungen waren so angenehm und die Gespräche mit den Hebammen taten stets gut.

Fünf Tage vor meinem ET ging ich Vormittags schwimmen und entspannte gerade im Solebecken, als ich einen leichten Druck nach unten spürte. Als ich das Schwimmbad um 11:30 Ihr verließ, spürte ich bereits ein regelmäßiges starkes Ziehen im Unterleib.
Ich ging erstmal noch meine Einkäufe erledigen. Da sich meine vorherige Geburt über viele Stunden hingezogen hatte, rechnete ich nicht mit einer raschen Zunahme der Wehen.
Entgegen meiner Erwartungen waren die Wehen bereits gegen 12:30 Uhr schon sehr stark und kamen bereits in fünf-Minuten-Abständen.
Gegen 13:30 Uhr rief ich zum ersten Mal im s‘Hebammenhaus an. Christina fragte, ob ich kommen möchte oder noch Zuhause entspannen oder laufen wolle und mich dann jederzeit melden könne, wenn ich kommen möchte. 45 Min. später rief ich erneut an, um anzukündigen, dass ich mich mit meinem Mann nun auf den Weg machen möchte.
Nach einer ca. 25 minütigen Fahrt kamen wir um 14:45 Uhr im s‘Hebammenhaus an, wo ich bereits herzlich von „meiner“ Hebamme empfangen wurde. Es waren die Fenster zugezogen, Kerzen brannten im Raum und das Bett war schön hergerichtet. Nach einer kurzen Untersuchung bzgl. Lage und Herztönen meines Babys zwangen mich meine Schmerzen zum Aufstehen und ich kniete mich auf die Matte, die vor dem Bett bereit lag. Christina fragte, ob ich mich noch etwas bewegen möchte oder sie mir Wasser in die Wanne lassen soll. Ich wusste gerade einfach gar nicht mehr, was ich wollte und hatte das Gefühl, dass mein Körper schon pressen wollte. Sie sagte, dass sie mir nun einfach mal Wasser einlassen würde und dann könne ich entscheiden.
Gerne wollte ich es versuchen und bereits als ich in die Wanne hineinstieg, merkte ich, wie gut mir das tat. Nach einer heftigen Wehe platzte die Fruchtblase. Da ich den Pressdrang so kaum aushielt, fragte mich Christina, ob ich gerne einmal auf die Knie gehen möchte. Das tat ich. Bereits mit der nächsten Wehe spürte ich einen noch stärkeren Pressdrang. Christina ermunterte mich, einfach das zu tun, was mein Körper vorgab. Wahnsinn - ich konnte das Köpfchen bereits ertasten und nach 4-5 Presswehen erblickte unser kleines Wunder, ca. 40 Min. nach der Ankunft im s’Hebammenhaus, das Licht der Welt.

Wir kuschelten in der Wanne, wo ich dann auch noch die Nachgeburt gebar. Anschließend wurde ich abgeduscht, von meinen Hebammen warm eingepackt und konnte mit meinem Baby im Bett kuscheln.

Alles war wunderbar gemütlich und entspannt und wir konnten wunderbar ankommen. Nachdem wir gemeinsam mit der Hebamme unser Baby und die Plazenta untersucht hatten, ließen uns die Hebammen alleine - so hatten wir Zeit noch etwas in Ruhe zu entspannen. Gegen 18:30 Uhr machten wir uns, nach einer kleinen Stärkung, bereits auf den Nachhauseweg. Einfach wundervoll, das unser kleiner Schatz so gleich von seinen großen Geschwistern begrüßt werden konnte.

Es war die schönste und entspannteste Geburt, die ich erleben durfte und ich wir sind so dankbar, dass es das s‘Hebammenhaus gibt.

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18.02.22

Ida

Es plätschert !!!!!
So begann der Morgen ...

Es plätschert !!!!!

So begann der Morgen um kurz vor 8 Uhr des 18.02.2022.

Als es nach dem morgendlichen Duschen noch immer plätscherte, suchten wir Rat im Geburtshaus. Fachlich beraten, verbrachten wir den Morgen mit den alltäglichen Dingen des Lebens. Gegen Mittag wurde die Unruhe und Vorfreude dann größer und größer. Christina bestellte uns ein und so machten wir uns auf den Weg. Unterwegs, es war Sturm vorhergesagt, aber noch nicht angekommen, sahen wir aus der Ferne die dunklen Wolken näher ziehen. Mareike sagte kurz vor Villingen, dass so eine Geburt ja durchaus auch auf dem Feld sein könnte!
Im Geburtshaus hieß Christina uns willkommen. Während der „Untersuchung“ sagte Christina „Wir brauchen für die Geburt noch Wehen. Daher macht euch ruhig noch einmal auf den Weg nach Hause oder geht Spazieren, wie ihr es gerne wollt.“
Wir gingen hinter dem Geburtshaus durch den Park spazieren und nun kamen die Wehen laaaaangsam. Wir entschieden uns nach Hause zu fahren. Am Ortsausgang Villingen hielten wir auf dem Parkplatz und riefen Christina wieder an, da die Wehen im 4 Minutenabstand kamen. Nach kurzem Gespräch fuhren wir weiter. Gegen 17 Uhr waren wir wieder zu Hause, begrüßten unsere beiden anderen Kinder und warteten. Kurz vor 18 Uhr bekam Mareike schlechte Laune – und das war auch früher schon das Zeichen für „Jetzt aber los“.
Auf dem Weg nach Villingen war es mittlerweile so stürmisch, dass das Auto ordentlich durch geschaukelt wurde. Mareike behielt die Uhr und die Entfernung auf dem Navi im Blick. An der Stelle wo sie Mittags noch von der „Feldgeburt“ gesprochen hatte, drängte sie zur Eile. 18:45 Uhr waren wir wieder da.
Christina liess Wasser in die Badewanne laufen, während die Wehen immer kürzere Abstände hatten und stärker wurden. Im Roten Raum kniete sich Mareike dann am Bett auf die Matte, um auf die Wanne zu warten. Es wurde aber klar, dass das Wasser nicht mehr benötigt werden würde.
Da der Wechsel der Diensthabenden Hebammen anstand (Leonie und Elke waren schon etwas länger da), kam Christina zu Mareike und wollte sich gerade verabschieden. GENAU in diesem Moment entschied sich das Baby zur Welt kommen zu wollen. Kaum das das Köpfchen zu sehen war, rief eine der Hebammen „Noch nicht auf der Welt, aber das Baby schmatzt.“ Ganz offensichtlich sollte Christina den Tag nicht nur mit uns beginnen, sondern auch mit uns gemeinsam beenden. 19:43 erblickte unsere IDA HENRIKE gesund und munter das Licht der Welt. Die erste Geburtstagsfeier darf nicht unerwähnt bleiben. Liebevoll und schön feierten wir den Geburtstag mit Elke und Leonie.
Es war eine schöne und schnelle Geburt.
Irgendwie überraschend, aber doch genau zum richtigen Zeitpunkt wurden wir gegen 23 Uhr auf den Heimweg geschickt. Um Punkt 0:00 Uhr waren wir zu DRITT glücklich zu Hause. Hier begrüßte uns die große Schwester von IDA und strahlte über das ganze Gesicht.

Wir bedanken uns von ganzen Herzen, bei unseren wunderbaren Hebammen, Christina, Leonie und Elke für die Begleitung!

Im Namen der Familie Herrmann

Thomas Herrmann

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16.01.22

Luna

Die Kälte tat so gut, kurz blieben wir draußen stehen und ich konnte den Mond sehen, er hat unfassbar hell geleuchtet...

Am 15.01. wachte ich mit einem etwas anderen Gefühl von Schmerzen im Bauch auf. Viel dabei gedacht habe ich mir den ganzen Tag nicht, obwohl ich auch beim Spazieren öfter mal stillhalten musste und den Schmerz veratmen musste. Es war nicht sonderlich stark, dafür aber sehr regelmäßig. Am Abend wurde es dann schlimmer und ich wusste, dass es Wehen sind, bevor ich das erste Mal die Rufbereitschaft anrief, waren es schon 2-3h alle 10-15min. Der Versuch nochmal zu Schlafen und am nächsten Morgen ganz entspannt wieder aufzuwachen hat nicht funktioniert. Ich habe es versucht zu veratmen und „auszuhalten“. Nach einer heißen Dusche um ca. 1Uhr nachts war es nicht mehr auszuhalten und ich weckte meine Schwester, dass wir losmüssen. Ein komisches Gefühl, zu wissen, dass man später wirklich mit seinem Baby wieder zurückkommen wird.
Wir hatten leider eine etwas längere Fahrt (45min), keine Ahnung wie ich Sitzen, geschweige denn die Wehen aushalten sollte. Nach kurzer Zeit im Auto merkte ich wie meine Fruchtblase geplatzt ist und als dann die Presswehen losgingen hatte ich Angst, mein Baby bei Minusgraden im Nebel im Auto zur Welt zu bekommen. Veratmen konnte ich diese Wehen nicht mehr und musste drucken.
Glücklicherweise haben wir es geschafft und Christina hatte mich direkt herzlich abgeholt. Die Kälte tat so gut, kurz blieben wir draußen stehen und ich konnte den Mond sehen, er hat unfassbar hell geleuchtet. Drinnen angekommen, war der Raum gemütlich in Kerzenlicht beleuchtet, ich habe mich direkt in Vierfüßlerstand begeben und in den Pausen mein Oberkörper auf das Bett abgelegt, wo auch meine Schwester neben mir saß. Es war fast nicht auszuhalten und irgendwie dachte ich, dass ich das nicht schaffe. Aber Christina war so liebevoll und toll für mich da. Geschrien, geflucht, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, nach jeder Wehe habe ich gehofft die nächste Pause wird ewig dauern, was natürlich nicht der Fall war. Irgendwann kam auch Melanie dazu, ich kannte Sie schon von einem gemeinsamen Termin zusammen und die Anwesenheit hat einfach gut getan, sie musste gar nicht viel machen.
Ich spürte wie etwas in meinem Becken ist und immer wieder ein Stück nach oben rutschte, Christina bat mich, nach unten zu fassen und ich konnte tatsächlich den Kopf schon ertasten. Es hat mich berührt, musste noch mehr weinen, sie ist schon fast da! Ein paar Wehen später, nach nicht mal 2h im Geburtshaus war es soweit. Das Gefühl kann ich nicht beschreiben. Erleichterung, Erschöpfung, kurz auch etwas Angst, ich habe Luna nicht weinen gehört und dachte es wäre „normal“, dass die Babys erstmal schreien. Ich hörte meine Schwester sagen: „Luna ist da“. Es war noch nicht real, ich konnte es nicht glauben, bis ich sie sah. Direkt durften wir uns ins Bett legen und ich bekam mein kleinen Mondschein auf die Brust. Es war als hätten jetzt all die Zweifel, Sorgen und Ängste der letzten Monate einen Sinn.
Wir wurden ganz lieb umsorgt und versorgt, die ersten Stunden im Geburtshaus waren sehr warm und geborgen. Christina und Melanie waren tolle Geburtsbegleitungen und für diese Geburt genau was wir gebraucht haben. Ganz herzlich wurden wir in der früh verabschiedet und wir durften wieder nach Hause.
Vielen vielen Dank für eure Hilfe, eure Wärme und Geborgenheit bei der Geburt, aber auch schon bei der ganzen Vorbereitung und Vorsorge Terminen. Jedes Mal hab ich mich sehr wohl und bestens aufgehoben gefühlt.

Bis bald
Ann-Katrin, Juliana & Luna

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13.01.22

Jakob

Wir bedanken uns sehr bei unserer tollen Hebamme, die mich einfach ohne eingreifen instinktiv gebären ließ und uns trotzdem super unterstützt hat.

Ich wurde nachts um 1 Uhr wach und hatte Sodbrennen und leichte Wehen. Ich versuchte dann noch eine Stunde zu schlafen, allerdings kam dann unsere Große zu uns in Bett. Zum Glück schlief sie schnell wieder. Meine Wehen wurden nicht weniger, daher weckte ich meinen Mann und rief die Bereitschaftshebamme an. Diese sagte auch, ich sollte noch versuchen zu schlafen. Als ich dann auflegte und aufstand platze meine Fruchtblase. Also rief ich die Hebamme gleich wieder an und sagte ihr ich möchte gleich kommen, da es nach dem Blasensprung bei mir auch beim ersten Kind ganz schnell ging.
Also fuhren wir so kurz nach 2 Uhr los. Während der Fahrt hatte ich immer wieder Wehen, welche aber gut auszuhalten waren.
Dort angekommen wurden wir von unserer Hebamme empfangen und legten uns erst mal in das Bett. Es war eine wirklich tolle Atmosphäre. Nur im Kerzenschein kuschelten wir uns nochmal ins Bett, da ich nur keine starken und recht unregelmäßige Wehen hatte. Die Hebamme ließ uns die ganze restliche Nacht in Ruhe und war im Nebenzimmer abrufbar. Ich konnte leider nicht mehr schlafen. Irgendwann konnte ich auch nicht mehr liegen, sondern saß nur noch auf der Bettkante und veratmete meine Wehen. Gegen Morgen wurden die Wehen immer häufiger und auch stärker. Die Hebamme füllte dann so um 6 Uhr die Geburtswanne. In der Wanne wurden meine Wehen richtig stark. Nach kurzer Zeit merkte ich jetzt kommt unserer Kind. Ich konnte in der Geburtswanne nicht mehr sitzen. Ich musste instinktiv in den Vierfüßlerstand und pressen. Nach 2-3 Presswehen merkte ich auf einmal das der Kopf wieder zurück rutschte. Dies war sehr frustierend. Unsere Hebamme meinte, dies kann es geben und motivierte mich weiter zu machen. Nach weiteren 2-3 Presswehen war der Kopf da und darauf folgte auch der Rest unseres Zwerges. Die zweite Hebamme kam erst später, da unsere Spatz so schnell kommen wollte. Um 7:19 Uhr war dann unser Sohn auf der Welt und lag in meinen Armen. In der Geburtswanne ließen wir dann die Nabelschnur auspulsieren und die Plazenta gebären. Noch in der Wanne legte ich ihn an meiner Brust an. Anschließend durften wir im Bett kuscheln und unseren Sohn erstmal richtig begutachten. Nach einer kleinen Stärkung und Papierkram sowie Untersuchung von mir, durften wir etwa 3 Stunden nach der Geburt nach Hause fahren.

Wir bedanken uns sehr bei unserer tollen Hebamme Julia, die mich einfach ohne eingreifen instinktiv gebären ließ und uns trotzdem super unterstützt hat.
Wir haben uns sehr wohl gefühlt bei euch. Sollten wir noch ein weiteres Kind bekommen, werden wir auf jeden Fall wieder zu euch kommen.

Liebe Grüße Juliane, Damian mit Lina und Jakob

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29.11.21

Nora

Durch meine Arbeit habe ich vom s'Hebammenhaus erfahren und in mir reifte der Wunsch, dort mein Kind zur Welt zu bringen. So setzte ich mich direkt nach dem positiven Schwangerschaftstest mit dem s’Hebammenhaus in Verbindung und vereinbarte einen Termin.

Für mich stand bereits vor der Schwangerschaft fest, dass ich mein Kind nicht im Krankenhaus bekommen möchte. Ich wünschte mir eine natürliche Geburt ohne den Krankenhausstress, möglicherweise unnötiger Medikamente und sonstige störende Einflüsse.
Durch meine Arbeit habe ich vom s'Hebammenhaus erfahren und in mir reifte der Wunsch, dort mein Kind zur Welt zu bringen. So setzte ich mich direkt nach dem positiven Schwangerschaftstest mit dem s’Hebammenhaus in Verbindung und vereinbarte einen Termin. Bis auf die Ultraschalluntersuchungen, habe ich alle Vorsorgetermine im s’Hebammenhaus wahrgenommen.
Ich kämpfte mich die ersten 4. Monate durch andauernde Übelkeit. Die Schwangerschaft verlief ansonsten problemlos, sodass eine Geburt im s’Hebammenhaus nichts im Weg stand.
Am Abend des 25.11, einen Tag vor ET, verlor ich plötzlich etwas Blut, was mich ein wenig beunruhigte. Ich rief die Rufbereitschaftsnummer an und wurde beruhigt, das wäre in Ordnung. Im Laufe des Abends verspürte ich dann die ersten leichten Wehen. Über Nacht wurden die Wehen etwas stärker und die Abstände kürzer. Ich freute mich, dass es jetzt loszugehen schien. Ein Anruf über die Rufbereitschaft ergab, dass ich mich erneut melden soll, wenn die Wehen stärker werden.
Leider wurden die Wehen über den Tag immer weniger und hörten komplett wieder auf. Hierüber war ich dann doch recht enttäuscht, ich freute mich doch so sehr auf die Geburt und auf unsere Tochter.
Als die Wehen am Sonntagmorgen, den 28.11 gegen 08.00 Uhr wieder begannen und leicht stärker waren als zwei Tage zuvor, machte ich mir nicht allzu groß Hoffnung. Die Wehen waren sehr unregelmäßig und nicht übermäßig stark. Um 18.15 Uhr rief ich die Rufbereitschaftsnummer an und vereinbarte mit Grit, dass ich mich nach einem entspannenden, längerem Bad erneut melden sollte.
Während des Badens wurden die Wehen langsam stärker. Gegen 19.30 Uhr musste ich die ersten Wehen deutlich veratmen. Ich besprach nun mit Kerstin, dass es noch einige Zeit dauern kann und ich mich erneut melden soll. Um ca. 21.00 Uhr kamen die Wehen immer stärker ungefähr alle 4-5 Minuten und mein Mann rief Kerstin erneut an. Wir bräuchten noch nicht kommen, wenn wir wollten könnten wir dies jedoch. Wir entschieden uns noch zu Hause zu bleiben. Als um 22.10 Uhr erneut eine leichte Blutung einsetzte, entschieden wir uns ins s’Hebammenhaus zu fahren. Dies war genau die richtige Entscheidung. Denn während der Autofahrt verspürte ich bereits die Presswehen. Gegen 22.50 Uhr wurden wir im s’Hebammenhaus von Kerstin empfangen und ins schwach beleuchtete Zimmer geführt. Nach einem Toilettenbesuch begab ich mich kniend vor das Bett. Kerstin machte den Vorschlag, dass mein Mann sich vor mich aufs Bett setzt, sodass ich mich an ihn lehnen kann. Während der Wehen konnte ich mich so gut an meinen Mann klammern und ich war froh, ihn nah bei mir zu haben. Nach einiger Zeit, ich hatte keinerlei Zeitgefühl, schlug Kerstin vor, dass ich nochmals zur Toilette gehen könnte. Nach einigen Wehen hatte ich die Kraft gesammelt und ging zur Toilette. Hier verbrachte ich noch einige Wehen. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich auch Leonie als 2. Hebamme war, die zwischenzeitlich eintraf. Zurück am Bett begab ich mich wieder in meine kniende Position. Nun dauerte es nicht mehr lang und ich spürte, wie das Köpfchen den Damm dehnte und ich den Kopf mit meiner Hand fühlen konnte. Die Fruchtblase war noch nicht geplatzt und Kerstin meinte, ich könnte sie öffnen. Hierzu hatte ich jedoch keine Kraft. Noch einige Wehen und der Kopf war draußen, der Körper folgte auch direkt. Nora wurde um 0.03 Uhr geboren.
Kerstin gab mir meine Kleine in die Arme und zusammen legten wir uns ins Bett. Ich hatte einen Dammriss erlitten, der von Kerstin gut und schnell genäht wurde. Während dessen durfte mein Mann mit Nora kuscheln. Nach dem Nähen konnte ich aufstehen. Mein Kreislauf machte keinerlei Probleme, ich fühlte mich direkt wieder fit. Nach einiger Zeit kuscheln haben wir unsere Suppe gegessen und konnten gegen 4.00 Uhr nach Hause fahren.
Es war für mich eine wundervolle und kraftvolle Erfahrung. Die Geburt im s’Hebammenhaus war schöner als ich es mir vorstellen konnte.

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31.10.21

Friedrich

Vier Tage waren wir bereits über dem errechneten Geburtstermin, und außer ein paar Übungswehen und ab und zu mal ein Unwohlsein tat sich leider noch nichts. "ET" (errechneter Entbindungstermin), so nennen es ja die Frauenärzte, die Hebammen sprechen hingegen gerne vom "UT", dem unwahrscheinlichsten Termin....also zweiteres kann ich nur bestätigen!

Unsere ersten zwei Kinder sind beide in Kliniken geboren worden. Nachdem unser erstes Kind vor 4 Jahren mit 10 Tagen Verspätung auf der Welt ankam, und unser zweites sich sogar erst 12 Tage nach dem ET mittels Hebammencocktail auf den Weg gemacht hat, möchte ich hier nochmal gerne alle Frauen darin bestärken, mit Ruhe und Geduld auf den natürlichen Geburtsbeginn zu warten, und dem Kind auch die Zeit zu geben, die es eben benötigt, bis es von selbst beschließt, dass die Zeit reif ist. Mir scheint, es wird von außen oftmals ein Druck aufgebaut (sei es durch das Umfeld, oder durch die betreuenden Ärzte), der meiner Meinung nach nicht sein müsste.
Solange alles in Ordnung ist und es Mutter und Kind gut geht, kann man doch in Ruhe warten. Manchmal dauert es eben etwas länger als berechnet. Und ein Frauenkörper ist schließlich auch keine Maschine, die immer genau im berechneten Takt funktioniert. Ich fand es jedenfalls sehr schön und angenehm, dass die Hebammen aus dem Hebammenhaus uns die ganze Zeit mit viel Ruhe und Geduld unterstützt haben und mich darin bestärkt haben, in aller Ruhe auf den natürlichen Geburtsbeginn zu warten und darauf zu vertrauen, dass es ganz von selbst losgehen wird. In meinem Fall waren dann übrigens alle drei Kinder (ET +10, +12 und +5) keineswegs übertragen, sondern jeweils genau richtig!

Nun saßen mein Mann und ich also am Tag "ET +4" bei Julia Heinze zur Untersuchung ganz entspannt im Hebammenhaus auf dem Bett, auf welchem unser kleiner Schatz nur einen Tag später zur Welt kommen sollte, und haben uns sehr nett unterhalten. Obschon ich doch ein wenig beunruhigt war, weil ich fand, dass sich das Kind endlich mal auf den Weg machen sollte...es war mir langsam einfach eng im Bauch und ich hatte auch irgendwie keine Lust mehr schwanger zu sein. Julia hat sehr beruhigend auf mich eingewirkt und gemeint, wir sollen ganz entspannt das Wochenende genießen, mit einem Spaziergang und einer heißen Badewanne, vielleicht einer Massage...und einfach zuversichtlich bleiben, dass es bestimmt bald schon los geht. Sie habe ein sehr gutes Gefühl, sagte sie. Okay, das hat uns beruhigt. Mit einem viel besseren Gefühl als vor dem Termin sind wir also wieder nach Hause gefahren, natürlich nicht ohne auf dem Weg noch ein lecker Granatapfel-Eis in der Villinger Altstadt und einen kleinen Spaziergang zu genießen.

Am selben Abend gingen wir dann nach einer gut warmen Badewanne ins Bett.
Aber an Schlafen war erstmal nicht zu denken. Durchfall ohne Ende, und Schüttelfrost. Da ich das Gefühl hatte, dass dies der ersehnte Startschuss zur Geburt war, haben wir schnell die liebe Tante gerufen, damit sie bei unseren beiden großen Kindern übernachtet und diese gut versorgt sind. Es kamen am Abend noch erste leichte Wehen. Hurra es geht los, dachten wir uns.
Um ca Mitternacht haben wir im Hebammenhaus angerufen und um Rat gefragt.
Christina blieb ganz entspannt und riet mir, mich mit einer Wärmflasche ins Bett zu packen und versuchen zu schlafen. Das war ein super Tipp, denn ich habe es tatsächlich geschafft vier Stunden zu schlafen, trotz leichter Wehen (in etwa so wie Regelschmerzen). Auch mein Mann konnte nochmal in Ruhe schlafen. Das gab uns beiden Kraft und war einfach nur super. Ab ca 5 Uhr morgens war es dann bei mir vorbei mit dem Schlaf, die Wehen waren zu doll.
Aber ich konnte noch ca zwei Stunden liegen bleiben und halb-dösend die nächsten paar Wellen veratmen. Die Abstände wurden kürzer, die Wellen stärker. Dennoch konnte ich sogar am frühen Morgen noch eine Kleinigkeit frühstücken. Wir blieben immer wieder im Telefonkontakt mit Christina, die uns super am Telefon betreute.

Um ca 8.45 Uhr wurde ich unruhig, also sagte ich zu meinem Mann "Es wird Zeit, wir fahren jetzt los!". Schnell notdürftig was angezogen, noch die Tasche und das Essen geschnappt, und los gings. Ich behielt recht, auf der Fahrt ins Hebammenhaus nahmen auch die Wellen an Fahrt auf. Ich konnte bereits nicht mehr sitzen und musste tönend die Wehen im Vierfüsslerstand auf der Rücksitzbank veratmen. Zum Glück war es ein sonniger Sonntagmorgen und alle Straßen waren frei, und mein Mann behielt die Nerven, sodass wir nach nur 32 Minuten Fahrt sicher am Hebammenhaus ankamen. Gestützt auf meinen Mann schleppte ich mich zur Eingangstür. Die Kerze brannte bereits, und eine freudestrahlende Christina öffnete uns die Tür. Ich war dermaßen erleichtert. Nun wusste ich "alles wird gut werden". Leider konnte ich nicht mal Hallo sagen, denn ich durfte erstmal die grade einsetzende Welle an der Türe angelehnt veratmen. Christina wartete dies geduldig ab, begrüßte uns dann ganz freundlich und ließ uns in ein wunderschön vorbereitetes Geburtszimmer herein. Warm, kuschelig, gemütlich mit Kerzenschein. Sofort fühlte ich mich willkommen in diesem behaglichen Zimmer, ich ging in meinen geliebten Vierfüsslerstand aufs Bett und machte direkt weiter mit der Geburtsarbeit. Es gab also keinerlei Unterbrechung auf unserer Reise, und ich konnte mich direkt weiter voll auf mich und das Kind fokussieren und in meiner Welt bleiben. Nach einer gefühlt sehr kurzen Zeit musste ich mir instinktiv die Hose ausziehen, weil ich das Kind schon schieben spürte. Ich war verwirrt, dass das so schnell schon los ging. Aber Christina wusste genau, einfach anhand meines Verhaltens, wie weit wir auf unserer Geburtsreise schon waren, und bestärkte mich darin, meinen Instinkten zu folgen. Sie benötigte dafür keinerlei Untersuchung, das war einfach fantastisch. Ab und zu kurz nach den Herztönen gehorcht, und weiter gings.
Ich durfte einfach ungestört weitermachen, das war einfach fabelhaft. Kurz darauf platzte schon die Fruchtblase und wir tropften so vor uns hin. Die Wellen waren inzwischen sehr kräftig. Ich turnte viel herum, zwischen Bodenmatte, Bett und Toilette hin und her. Zwischendurch immer wieder mit Wasser oder einem Stückchen Schokolade versorgt, von Christina oder meinem Mann. Badewanne bot mir Christina noch an, aber ich lehnte dankend ab, wollte wohl lieber auf dem trockenen bleiben. Dann kam auch schon Elke dazu.
Auch sie, genau wie Christina, strahlte einfach nur Ruhe und Zuversicht aus, und das ist doch genau das was man in einer solchen Situation braucht. Ich war so dankbar und konnte mich richtig wohl und geborgen fühlen. Die ersten Presswehen rollten an. Es war ein hartes Stück Arbeit, und dauerte für mich gefühlt eine halbe Ewigkeit. Der kleine kam immer wieder ein Stückchen heraus, aber schaffte es dann doch nicht ganz und zog sich mit dem Ende jeder Welle immer wieder zurück. Ich hatte das Gefühl keine Kraft mehr zu haben den kleinen raus zu schieben. Christina aber war sich sicher, dass wir das schaffen und redete mir immer wieder gut zu. Das war so ermutigend. Also machte ich weiter. Auch wenn ich inzwischen das Gefühl hatte, es nicht mehr zu schaffen. Ich merkte, dass die Stellung auf den Knien nicht mehr funktionierte und ich mich in den Wehenpausen besser und tiefer ausruhen musste. Ich fragte Christina, ob sie eine Idee hatte. Sie schlug vor, nochmal seitwärts ins Bett zu liegen, und während der Wellen durfte ich meine Füße gegen Elke drücken und meine Hände gegen Christina. Im Nachhinein glaube ich war das bestimmt fast so viel sportliche Betätigung für die beiden Hebammen wie für mich! Mein Mann

war an meinem Rücken und hielt mich auch fest und redete mir immer wieder gut zu. Mit dieser Methode konnte ich die Pausen wieder besser zur Regeneration nutzen, das war fantastisch und gab mir wahrscheinlich nochmal die letzte nötige Power, um den kleinen Mann heraus zu schieben. Mit vereinten Kräften und einer kräftigen letzten Welle flutschte das Kind endlich heraus. Beide Hebammen riefen freudestrahlend "Hurra! Da ist er doch!" Und ich konnte nur noch ein müdes und glückliches "Halleluja!"
ausrufen. Mein Mann rief begeistert "Bor, ist der hübsch!" Es war kurz vor
11 Uhr. Wir haben also im Hebammenhaus nur ca 1,5 Stunden verbracht bis der kleine auf die Welt kam. Unglaublich! Das Baby war recht groß und dazu noch ein Sterngucker, das erklärte also warum es am Ende so viel Arbeit für uns war. Aber nun war es endlich geschafft! Sogleich war unser kleiner Schatz auf meiner Brust gelegen, wir beide extrem müde, erschöpft, aber unendlich glücklich. Er schaute mich mit großen Augen an und schnaufte dabei ganz feste. Dieser Moment - einfach unbeschreiblich schön. Die Welt stand still.
Mein Mann umarmte uns und strahlte. Elke schaute das Neugeborene kurz von oben an, wie er da so auf mir lag, und sagte "Na der sieht aber rosig aus!
Alles bestens! " Wieder genau das, was man in so einem Moment hören möchte.
Das pure Glück. Die Nabelschnur war etwas kurz, aber es reichte zum Glück gerade fürs Baby um auf meiner Brust zu liegen. Die Nachgeburt war dann in einem Hui ganz entspannt mit Christinas Hilfe heraus gekommen. Wir durften das Auspulsieren der Nabelschnur fühlen. Welch Wunderwerk der Natur. Erst dann durfte mein Mann Mithilfe der Hebammen die Nabelschnur kappen. Alles verlief total entspannt.

Dann ließen uns die beiden Hebammen alleine, unsere Dreisamkeit genießen und den kleinen in Ruhe ankommen lassen. Es war herrlich. Nach einem leckeren Teller Eintopf (es hat mir tatsächlich direkt nach der getanen Arbeit geschmeckt, das hätte ich im Vorfeld nicht erwartet), einer entspannt im Geburtsbett durchgeführten U1 und nach der höchst professionellen Versorgung meiner Wunden gab es noch eine liebevolle Überraschung für alle. Und dann waren wir auch schon wieder alle drei ins Auto gepackt auf dem Weg nach Hause. Es war der entspannteste Start ins Leben, den man sich nur vorstellen kann, und es gibt einfach nichts schöneres als direkt 3 Stunden nach Geburt wieder im eigenen Bett bei der ganzen Familie sein zu dürfen. Ganz ungestört und in Ruhe genießen und ankommen zu dürfen. Ich kann eine Geburt im Hebammenhaus allen werdenden Familien nur wärmstens empfehlen. Ich glaube nirgendwo sonst wird man so liebevoll, respektvoll und professionell begleitet wie hier. Wer sich eine naturnahe und selbstbestimmte Geburt wünscht, ist hier goldrichtig. Die Schwangerschaftsbegleitung und das Geburtserlebnis mitsamt dem gemütlichen Wochenbett zuhause waren allesamt wunderschöne Erfahrungen für uns.

Wenn wir das schon früher gewusst hätten, hätten wir liebend gerne alle drei Kinder dort zur Welt gebracht! Auf diesem Wege nochmal ein ganz herzliches Dankeschön ans ganze Hebammenhaus-Team und ein riesengroßes Lob für eure fantastische Arbeit! Wie wunderbar, dass es euch gibt!

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31.10.21

Friedrich

Ich als Papa kann zu dem kompletten Verlauf der Vorbereitung und Geburtsbegleitung nur eines sagen: Weltklasse.

Unser Drittes Kind kam am 31.10.2021 im s'Hebammenhaus in Villingen auf die Welt. Ich als Papa kann zu dem kompletten Verlauf der Vorbereitung und Geburtsbegleitung nur eines sagen: Weltklasse.

Gerade in diesen anstrengenden Zeiten war das s'Hebammenhaus für uns eine Insel der Menschlichkeit, der Selbstbestimmung, der Ehrlichkeit und des gelebten Optimismus. Gepaart mit einer riesigen Portion von Respekt gegenüber den Eltern.

In einer Welt, in der einem Menschen, Gesetze und Hinweisschilder andauernd sagen wollen, was man zu tun und zu lassen hat, gegen welche Vorschriften man verstößt und welche Verhaltensfehler man begeht, war der gesamte Umgang des s'Hebammenhaus auffällig und angenehm "anders".

Nicht uns wurde gesagt, wie wir uns verhalten sollen, sondern es wurde gefragt, was denn wir uns vorstellen.

Die bewußte Abwesenheit von (Hoch-)Technologie fühlte sich von Anfang an gut an, obwohl sie in starkem Kontrast zur täglichen Erfahrungswelt steht.

Keine Spritzen, keine Tests, keine unnötigen Schutzvorrichtungen zwischen Menschen, keine Messgeräte, keine Schläuche, keine Einwilligungsbögen, keine Plexiglasscheiben und keine Vorschriften.

Diese für uns sehr angenehme Philosophie und Kultur des Umgangs mit der werdenden Mutter und damit ganz automatisch mit dem Elternpaar und der Familie zeigte ihren Höhepunkt im Verlauf und der Gestaltung der Geburtsbegleitung.

Am Tag vor der Geburt wurden wir in aller Ruhe bei einem langen, überaus freundschaftlich lockeren Gespräch mit dem Raum angefreundet, in welchem dann absehbar unser drittes Kind auf die Welt kommen dürfte.

Der Raum ist eine gesonderte Erwähnung wert:

-Kerzen statt Geräten,

-ein schönes Bild, welches die Kraft der Natur darstellt, statt Bildschirmen,

  • ein kleiner Schreibtisch mit Uhr statt eines lärmenden "Wehenschreibers"

  • eine schöne dezent farbige Bettwäsche, statt klinisches "Weiss"

  • der freie Zugang zu Küche und Toilette, maximale Bewegungsfreiheit für Mutter bei gleichzeitig maximaler Gemütlichkeit und wohltuender, abgedunkelter "Höhlenathmosphäre" und in dem Raum das wohl Wertvollste, was das werdende Paar, insbesondere die Mutter braucht:

  • ein zuversichtliches Lächeln einer erfahrenen Hebamme, (später: zweier erfahrener Hebammen), ein ruhig gesprochenes aufmunterndes Wort, die Nähe und der Händedruck von Hebammen und Papa.

Es war: ein wunderbares, für uns immer ohne jegliche Einschränkungen als beglückend in der Erinnerung bleibendes, Erlebnis.

Der schöne Kontrast zur im Moment oft als unmenschlich, übertechnisch, übergriffig empfundenen Welt, steigerte dieses schöne Erlebnis für uns nur noch.

Wir können nur höchstes Lob und herzlichen Dank für alles sagen. Wir haben den Hebammen unendlich viel zu verdanken und fühlen uns vom Leben beschenkt, sind glücklich und zufrieden.

Wie das Neugeborene übrigens auch. Die entspannte und respektvolle Geburt scheint auf das Wesen des Kindes durchgewirkt zu haben. Das Kind ist ruhig und zufrieden, stark und gesund.

Wir sagen einfach nur DANKE und können allen werdenden Eltern die Zusammenarbeit mit dem s'Hebammenhaus nur von ganzem Herzen empfehlen. Das ganze Haus ist: Weltklasse.

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27.10.21

Leonard

Ohne jegliche medizinische Intervention. Es brauchte zu dem Zeitpunkt nur eine Wärmeflasche, den Zuspruch der Hebamme und meines Mannes, sowie die entspannende Wirkung der Geburtswanne, um Leonard zur Welt zu bringen.

Leonard – geboren am 27.10.2021

-Von der Entspannung in die Kraft-

Unser kleiner Leonard kam am 27.10.2021 als unser zweites Kind sehr kraftvoll und zügig, innerhalb einer Stunde vor Ort, im Geburtshaus zur Welt.
Für uns und vor allem für mich als Mutter war es unglaublich schön, diese so natürliche Geburtserfahrung machen zu können.
Ohne jegliche medizinische Intervention. Es brauchte zu dem Zeitpunkt nur eine Wärmeflasche, den Zuspruch der Hebamme und meines Mannes, sowie die entspannende Wirkung der Geburtswanne, um Leonard zur Welt zu bringen.

Unsere Vorerfahrung:
Unser erstes Kind war knapp ein Frühchen (4 Wochen zu früh), sodass wir damals gezwungen waren, in die Klinik zu fahren und sogar nach stundenlangem Untersuchen mitten in der Nacht noch nach Freiburg geschickt wurden, da die Kinderklinik voll war.
Auch diese Geburt passierte dann in Freiburg auf natürliche Weise, aber ich habe damals deutlich gespürt, dass mich die Ortswechsel, die ständigen Untersuchungen und das fehlende Personal rausbrachten. Raus aus meinen Versuchen mich mit Atemtechniken auf die Geburt einzulassen, raus aus dem Natürlichen. Es fühlte sich alles andere als selbstbestimmt an.

Unsere Vorbereitung:
Das sollte bei dieser Geburt anders werden und so meldete ich mich schon früh in der Schwangerschaft bei Grit, der Hebamme, die wir schon in der Vor- und Nachsorge bei unserer Tochter hatten. So fanden mit ihr und anderen Hebammen einmal im Monat Vorsorgetermine statt.
Zudem bereitete ich mich mit einem Online Entspannungskurs von „Die friedliche Geburt“ ab dem dritten Trimester auch mental auf diese Geburt vor. Jeden Tag meditierte ich so angeleitet, konnte auch im Alltag mit Kleinkind Entspannung finden und kam gut in Kontakt mit dem Kleinen im Bauch.
Mein Mantra war sehr oft auch: „Lass dir noch Zeit bis zur Geburt, mein Kleiner“. Ich wünschte mir diesmal so sehr eine Geburt im Hebammenhaus!
Und er wartete…😊 Und nach Beginn der 38. SSW wartete ich dann plötzlich auch auf ihn.

Die Geburt:
Als dann ein paar Tage vor Geburt abends immer mal wieder Senkwehen zu spüren waren und sogar einen Abend über drei Stunden, dachte ich es müsse nun losgehen.
Ich rief die Rufbereitschaft an und es meldete sich Julia S., was mich sehr freute.
Julia kenne ich über ein gemeinsames Hobby schon ein paar Jahre und so hätte ich mich sehr gefreut, wenn sie die unterstützende Kraft bei der Geburt sein könnte. (auch wenn ich jeder der Hebammen im Hebammenhaus Vertrauen schenken würde)
Nach drei Stunden ließen die Wehen dann aber nach und es hieß weiter zu warten.

Am Morgen der Geburt (5 Tage später, 39.2 SSW) spürte ich wieder stärkeren Druck nach unten und brachte unsere ältere Tochter eher etwas mühsam in die Kita. Der Druck verstärkte sich weiter und es stellten sich gegen 10:00 Uhr leichtere Wehen ein. Ich erledigte den Haushalt weiter, hatte aber ein Gefühl, dass es diesmal so weit sein könnte.
Um 10:30 Uhr wollte ich dann doch meinen Mann und die Schwiegereltern informieren, dass sie unsere Tochter auf jeden Fall heute von der Kita abholen gehen.
Mein Mann machte sich gegen 11 Uhr auf den Weg nach Hause und ich rief wieder die Rufbereitschaft an. Und ich wurde wieder positiv überrascht, als Julia S. sich erneut meldete.
Ich gab ihr Bescheid, dass es heute wohl losgehen könne. Nun war ich mir aber nach der Erfahrung am Freitag erstmal unsicher. Nach einer halben Stunde spürte ich (trotz Atemübungen und Meditation) so starke Wehen, dass es keinen Zweifel mehr gab.
Wir riefen Julia wieder an und ich beschrieb ihr alles und, dass wir nun besser ins Geburtshaus kämen, damit der Kleine nicht zu Hause zur Welt komme.
Und so machten wir uns 15 Min. später auf den zum Glück sehr kurzen Weg zum Hebammenhaus. Dort kamen wir gegen 12 Uhr an.
Dort erwarteten uns Julia und Kerstin schon mit einem abgedunkelten Raum im Kerzenschein. Ich begab mich gleich in den Vierfüßlerstand, unfähig viel zu Sprechen und veratmetete die nun im kürzeren Abstand auftretenden Wehen. Ich hörte weiter entspannende Meditationsmusik und konzentrierte mich auf die Atmung. Gleichzeitig merkte ich: „Junge, Junge…der Kleine gibt Gas!“
Dies bemerkte auch Julia nur durch Beobachtung, stellte in einer Wehenpause die gesunden Herztöne fest und erkannte anhand der Stellung im Bauch und meines Verhaltens, dass bald die Austreibungsphase folgen würde. So ließ sie auch gleich schon das Badewasser ein.
Die Schmerzen wurden in der Wanne etwas weniger, dafür intensivierte sich der Rhythmus der Wehen nochmal deutlich. Und dann platzte auch schon die Fruchtblase.
Ich ließ die Schmerzen heraus und tönte und schrie aus Leibeskräften. Mein Mann und Julia sprachen mir gut zu. Die zweite Hebamme Kerstin kam hinzu.
Und so kam dann nach nur einer Stunde im Hebammenhaus mit kräftigen Wehen unser kleiner Leonard in unsere Arme geschwommen.
Ich weinte vor Glück und konnte es nicht ganz fassen, dass wir es geschafft hatten.
Wir ließen die Nabelschnur auspulsieren und eine Stunde später kam auch die Plazenta.
Es folgten ein paar Untersuchungen und vor allen Dingen ganz viel Kuscheln zu dritt.
Die Hebammen halfen uns bei der Pflege von Baby und Mama und es gab dann noch einen kleinen Umtrunk mit ihnen und einen Minikuchen mit Kerze.
Wir stießen auf alle Beteiligten an und bliesen die Kerze mit guten Wünschen für unseren Kleinen aus.

Nach nur vier Stunden im Hebammenhaus konnten wir dann unser zweites kleines Wunder mit nach Hause nehmen.

Wir bedanken uns herzlich bei den beiden Hebammen Julia S. und Kerstin für die so kompetente und individuelle Unterstützung. Wir haben uns einfach wohlgefühlt und ich finde es so schön, wie der Gebärenden vertraut wird und der nötige Raum gelassen wird für eine selbstbestimmte Geburt.

Alles Gute Euch weiterhin für Eure wertvolle Arbeit!

Martina S.

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28.09.21

Theo

Lieber Theo, kleines Wunder!
Bald bist du 5 Wochen bei uns und wir können unser großes Wunderglück noch kaum „fassen“. Gleichzeitig können wir es uns überhaupt nicht mehr vorstellen, ohne dich zu sein…

Von Anfang der Schwangerschaft an, war deinem Papa und mir klar, dass auch du, wie deine ältere Schwester Jana, im s´Hebammenhaus zur Welt kommen darfst. Klar war es auch dieses Mal, dass ich alle Vorsorgetermine hauptsächlich im s´Hebammenhaus wahrnehmen wollte.
Auch dieses Mal wurden wir wieder von Anfang bis Ende liebevoll, stärkend und unterstützend begleitet. Transparenz, Respekt, Würde und Liebe stehen bei den Hebammen im s´Hebammenhaus an erster Stelle und dies spürt man bereits, wenn man die Türe im Geburtshaus betritt - wunderschön!
Leider hatte ich mir eine leichte Erkältung um deinem ET (20.09.21) eingefangen und durch die unachtsame Behandlung der Vertreterin meines Frauenarztes wurde ich stark gestresst und kurzzeitig aus meiner „Mitte und Balance“ geholt. Jedoch spürtest du dies, liebster Theo und liest dir einfach ein wenig mehr Zeit, bis du entschiedest, das Licht der Welt erblicken zu wollen.
Bereits ab dem 20.09.21 machten sich leichte bis stärkere Vorwehen, immer in den Abendstunden, bei mir bemerkbar.
Am 27.09.21 nahmen dein Papa Bruno und ich dann einen weiteren Vorsorgetermin bei der lieben Hebamme Kerstin wahr. Sie gab mir ein Rezept für einen Wehen fördernden Tee und das nach leckerem Zimt und Nelken riechende Ut-Öl mit. Ich spürte, dass du noch ein bis zwei Massagen, sowie Chai-tees genießen wolltest, ehe du bereit warst.
Dann am 27.09.21 gegen 22 Uhr begann wieder ein leichteres Ziehen im Kreuzbein und Unterleib, welches jedoch nicht mehr aufhörte. Das Ziehen wurde stündlich und später halbstündlich stärker. Bereits gegen 22 Uhr oder 24 Uhr informierte ich die liebe Hebamme Christina D. telefonisch. Wir besprachen, dass ich mich nochmals hinlegen und ausruhen würde und nach dem 2. Telefonat gegen 2 Uhr machten wir aus, dass ich entscheiden darf, wann ich die Fahrt ins Hebammenhaus antreten möchte.
Um 4 Uhr war mir klar: Du, lieber Theo, gabst mir ein Zeichen und das Gefühl, dass wir nicht mehr allzu lange warten sollten, den Rest zu organisieren und bald loszufahren, um es noch rechtzeitig ins Geburtshaus zu schaffen. Also gab dein Papa meinen Eltern Bescheid, welche sich auf den Weg zu uns machten, um auf unsere liebe Jana aufzupassen.
Bis wir bereit waren und ich noch Zähne geputzt hatte, fuhren wir gegen 5 Uhr los. In Villingen im s´Hebammenhaus kamen wir dann gegen 6 Uhr an. Während der Autofahrt verspürte ich schon recht starke Wellen, welche erst noch im 5minütigen Abstand, dann im 3,5minütigen Abstand kamen. Im Geburtshaus angekommen musste ich die Wellen schon stärker veratmen.
Es brannte bereits die Kerze und wir wurden liebevoll und geduldig von unserer lieben Hebamme Janine in Empfang genommen. Wir wurden ins gemütliche, grüne Zimmer (Gebären in Ruhe) begleitet. Gleich wurde um uns gesorgt und wir wurden mit Tee, Kaffee für Bruno und Wasser versorgt. Liebevolle, sowie unterstützende und warme Worte ließen uns ankommen und ein noch schöneres Wohlgefühl aufkommen. Meine mitgebrachte Lieblingsmusik wurde auf meinen Wunsch abgespielt. Niemand sprach, alles war ruhig, außer ich wollte reden. Überall war gedämpftes, angenehmes Licht und ich konnte entspannen.
Zwischendurch kontrollierte Janine in den Wellenpausen immer wieder deine Herztöne und gab dann an, dass deine Herztöne so gut seien, sie könnten nicht besser sein. Auch nach den ganz starken Wellen sagte sie, dass du so ein tiefenentspanntes Baby seist. Das beruhigte mich so sehr und gab mir ganz viel Kraft.
Janine brachte uns immer wieder Getränke und für mich einen immer kühlen Waschlumpen für meinen Kopf. Bruno versorgte mich mit Nüssen und als Bruno mal kurz auf Toilette musste, war Janine für mich da. Beide, dein Papa und unsere liebe Hebamme spürten, dass ich einfach die Nähe brauchte und heute nicht allein sein wollte. Anfangs veratmete ich die Wellen noch viel in Bewegung und im Stehen, ein paar auch in der Seitenlage auf dem Bett und später zunehmend im Vierfüßlerstand auf dem Bett. Dann kam eine leichte Blutung. Janine sagte mir dies auch und sagte mir aber gleich, dass mich dies nicht zu beunruhigen brauche, alles sei gut.
Während den immer wiederkehrenden Wellen massierte dein Papa mein Kreuzbein, dies war einfach so wohltuend. Dein Papa Bruno spürte immer genau, was du und ich brauchten - mit viel Feingefühl und Liebe begleitete er uns.
Die Wellen wurden dann schnell stärker und kamen in ganz kurzen Abständen. Mir wurde zunehmend warm und heiß und ich schwitzte viel. Kalte Waschlumpen wurden mir gebracht, kühle Getränke gereicht, Fenster geöffnet, als ich das wollte. In dieser Zeit war es so wohltuend, dass Janine da war und mir aufmunternde, stützende Worte zusprach, meine Hand hielt und mich liebevoll verstand. Sätze wie „ Du machst das super!“, „Genau das alles ist richtig!“, „Da möchte jemand ganz bald rauskommen und genau da wollen wir hin!“, „Was spürst du?“, „Wie geht´s dir?“, waren jetzt sehr wohltuend.
Als ich kurz ans Ende meiner Kräfte kam und ich Janine fragte, ob es denn noch lange gehen würde und sie mir sagte, dass es nicht mehr allzu lange gehen werde, schöpfte ich erneut Kraft und Energie. Sie bat mir an, dass ich auch im Vierfüßlerstand vor dem Bett knien könnte, und mich an Bruno anlehnen könnte, wenn mir dies gefallen würde. Ich war einverstanden.
Kurze Zeit danach kam der Blasensprung. Janine unterstützte dies mit ruhigen, beruhigenden Worten, dass alles gut sei. Es wurde mir überall warm.
Kurze Zeit darauf hatte ich das Gefühl, dass du, lieber Theo nun das Licht der Welt erblicken möchtest und ich nach unten atmen wollte. Als Janine mir sagte, dass sie schon das Köpflein sehen könne und ich noch 2 bis 3 tiefe, starke Wellen hätte, dann sei das Baby da, war ich so erleichtert und dachte mir, nein, es werden nur noch 2 ganz tiefe, starke Wellen sein. Und so war es. Dann war dein Köpflein geboren und im Anschluss ganz schnell dein restlicher Körper und dein Papa und ich waren außer uns vor Glück. Mein Baby!!! Unter mir, bei uns und wir konnten dich gleich in Empfang nehmen und sehen, dass du ein Junge bist. Gleich nahm ich dich zu mir auf den Arm, an meine Brust und ich wurde sanft und weich ins warme Bett eingebettet, zusammen mit dir.
Es ging nicht lange, da hattest du schon meine Brust gefunden und trankst schon kräftig.
Ich wurde dann mit leckerer Kürbissuppe, welche wir von meiner lieben Freundin Jule gekocht bekommen hatten, und leckeren Nüssen, Zartbitterschokolade und vielen Getränken verwöhnt. Dein Papa versorgte mich und dich wunderbar! Dann feierten wir zusammen mit Hebamme Janine Geburtstag, mit Orangensaft und Geburtstagskuchen. Wir bekamen ein tolles Halstuch für dich, eine wunderschöne Karte und ein Büchlein für deine Schwester Jana, geschenkt.
Danach wurde in Ruhe alles weitere Organisatorische mit Hebammen Janine und Christina D. und deinem Papa erledigt. Du wurdest gewickelt, warm eingepackt und wir wurden ins Auto für die Heimfahrt begleitet.
Auch dieses Mal fühlte ich mich wieder wahrlich als Kleopatra und Königin im Hebammenhaus und so wurde ich auch jede Sekunde behandelt.
Einen großen lieben Dank möchten wir allen Hebammen vom s´Hebammenhaus aussprechen, vor allen Dingen unserer lieben Hebamme Janine, die uns während unserer Geburt begleitet hat und auch später noch unserer lieben Hebamme Christina D., welche uns noch nach der Geburt zusammen mit Janine mit Rat und Tat unterstützt hat. Vielen herzlichen Dank euch beiden, Janine und Christina, für eure Begleitung, Aufmunterung und liebevolle Unterstützung - dies war alles so wunderbar wohltuend!!! 
Wir danken euch und allen anderen Hebammen vom s´Hebammenhaus von Herzen für eure tröstenden, liebevollen Worte, dass ihr uns noch kurz vor der Geburt wieder in unsere „Mitte“ und Balance zurückgeholt habt und uns mit liebevoller Unterstützung beigestanden seid, für eure Hochachtung und die Würde, mit der ihr uns in jeder Sekunde begegnet seid, für eure Ruhe und Gelassenheit, für eure Transparenz und gleichzeitigen Verschwiegenheit unnötiger Infos während der Geburt, für das gedämpfte Licht, für eure aufmunternden Blicke und Worte, für eure Zuversicht, eure Liebe. Vielen Dank dafür, dass ihr unsere 5seitige Wunschliste komplett beachtet habt. So durfte auch unsere zweite Geburt zur zweiten Traumgeburt und zum wunderschönsten, fabelhaftesten Tag in unserem Leben werden.
Wir sind so dankbar und glücklich, dass du, liebster Theo, unser kleines, großes Wunder zu uns kommen durftest! Du bist, wie auch deine Schwester Jana, ein zutiefst zufriedenes und ausgeglichenes Baby! Wie auch Jana, bist du geliebt, gewollt und wunderbar! Es ist sooo schön, dass es dich gibt und dass wir zusammen, in liebevoller Begleitung von deinem Papa Bruno mit viel Durchhaltevermögen, Geduld, Mut und Kraft eine natürliche, traumhafte und wunderschöne Geburt erleben durften. 
Deine Mama Deborah

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19.09.21

Elvira

ABER ich habe mich bei keiner Geburt so unglaublich wohl, geborgen und vor allem sicher gefühlt wie bei der Geburt unserer kleinen ELVIRA im s'HEBAMMENHAUS.

Elvira ist unser viertes Kind - unser viertes „zu kleines Kind“, wie uns die Ärzte in den letzten Monaten immer wieder zu verstehen gegeben haben.
Ja das ist richtig. Unsere Kinder sind kleiner wie viele andere. (Ich übrigens auch)
Unser ältester Sohn Adrian (5) wog bei seiner Geburt 2460 g
Unsere Tochter Leonie (3) wog bei ihrer Geburt 2290 g
Und unser Moritz (1,5) wog bei der Geburt 2720 g
Bei den ersten 3 Kindern ließen wir uns sehr verunsichern „ob wohl alles gut sein wird“ weshalb wir uns für die SBK entschieden. Die Geburten waren alle sehr schnell und gut, ich war soweit im SBK zufrieden.
ABER ich habe mich bei keiner Geburt so unglaublich wohl, geborgen und vor allem sicher gefühlt wie bei der Geburt unserer kleinen ELVIRA im HEBAMMENHAUS.
Gegen den Rat der Ärzte, fasste ich den Mut und beschloss unser Baby im Geburtshaus zu bekommen. Warum auch nicht, fragten wir uns. Ich hatte drei super Geburten und drei kleine aber gesunde Kinder. Meine Freundin, welche im Geburtshaus entbunden hat, machte mir dabei großen Mut.
In den Wochen und Monaten vor der Geburt, lernte ich die verschiedenen Hebammen kennen. Ich war begeistert, wie viel eine erfahrene Hebamme anhand des abtasten meines Bauches erkennen kann. Und wow, Christina Hügel schätzte das Gewicht des Babys anhand meines Bauches und sie hatte genau recht! DANKE
Aber nun zur Geburt: Am Sonntag war ich mit meinem Mann und meinen 3 Kids gemütlich wandern, da zwickte gegen 17 Uhr etwas in meinem Bauch. Ich dachte HUCH, da wird sich wohl bald was tun. Kaum zu Hause schlüpfte ich mit den 2 „Großen“ in die Badewanne. Wehen hatte ich nicht wirklich. Dennoch hatte ich eine Vorahnung. (Liebe Erstgebärende- verlasst euch auf euer Gefühl- ihr spürt, wenn es losgeht) Ich packte die Kids in ihr Bett wobei ich die ersten Wehen spürte. Adrian unser „Ältester“ hat Antennen für so etwas und wollte einfach nicht einschlafen. Dennoch wollte ich nicht, dass die Kids etwas mitbekommen. Kaum waren endlich alle eingeschlafen standen auch schon meine Eltern da und ich konnte mit meinem Mann los. Es war abends 20.30 Uhr. Die Wehen kamen in Abständen von 3 Minuten. Ohje, dachte ich, das wird aber knapp. Doch wir haben es geschafft. Um 21.00 Uhr waren wir im Hebammenhaus und wurden von der Hebamme Leonie herzlich empfangen. (Übrigens liebe andere werdende Mamas: habt den Mut zu sagen was für EUCH gut ist. Ich wollte bei der Geburt alleine sein. Mich nur auf mich und das Baby konzentrieren. Deshalb schickte ich meinen Mann spazieren bis das Baby auf der Welt war) Der Tag mit der Familie war actionreich und es viel mir schwer mich auf meine Wehen zu konzentrieren. Doch die beruhigende Atmosphäre mit Kerzenschein im Hebammenhaus und der unglaublichen Ruhe die meine Hebamme Leonie ausstrahlte half mir mich zu sammeln. Nach nur 20 Minuten kam unsere kleine (aber nicht ZU kleine) Tochter Elvira Finja (Geburtsposition: Kniend) zur Welt. Als mein Mann dazu kam, durften wir zu dritt ins Bett kuscheln und einfach nur genießen. Und das Allerbeste (das hätte ich nie gedacht) ist das Essen danach  Ich hatte mir Kartoffelbrei mit Soße eingepackt. Ich fragte mich zwar, wie ich direkt nach einer Geburt etwas essen soll, denn das kannte ich aus der Klinik nicht, doch kaum hatte ich angefangen zu essen fühlte ich mich wieder richtig gestärkt und fit. Die U1 wurde auf meinem Bett gemacht, so konnte ich alles genau mitverfolgen. Nachdem die Hebammen die Unterlagen ausgefüllt hatten gab es noch eine gelungene Überraschung (nicht verraten). Um 0.00 Uhr verabschiedeten wir uns herzlich von den Hebammen und fuhren nach Hause zu unseren anderen. Es war für alle 3 Kids eine riesen Überraschung, als am Morgen das Baby „endlich“ da war. Genau so haben wir uns das gewünscht und vorgestellt.
Das war für die ganze Familie die beste und tollste Art von Geburt die wir für uns vorstellen können.
Vielen Dank an alle die uns auf unserem Weg begleitet und gestärkt haben.
Eure Familie Jöhle

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09.09.21

Elina

Es war eine schöne Spätsommernacht und der Mond sehr hell scheinend, eine wundervolle Nacht .

Es war der 08.09.2021 - 02:30 Uhr in der Frühe als ich zum wiederholten Male die Toilette aufsuchte. Ich bemerkte einen leicht rosanen Ausfluss und ich war mir sicher es konnte nicht mehr lange dauern bis ich mein kleines Wunder endlich kennenlernen durfte.

Ich schrieb meiner Mama eine kurze Nachricht und huschte sofort wieder ins Bett, weckte meinen Mann und sagte ganz gelassen das unsere Maus es eilig hatte und auf sich nicht mehr lange warten lassen würde. Denn es war noch genau eine Woche Zeit bis zum errechneten Termin.

Meine Mama kam am nächsten Morgen direkt zu uns nachhause, ich hatte mir gewünscht, dass Sie meinen Mann und mich begleitet und sie tat es gerne. Ich hatte sehr unregelmäßige Wellen, die mit Periondenschmerzen zu vergleichen waren. Wir drei hatten die letzten Vorbereitungen für unser Wunder zuende gebracht und ruhten uns noch etwas aus. Ab 16 Uhr fingen die ersten starken Wellen an und kamen alle 5 min und ich hatte kaum Zeit mich zu erholen. Veratmete diese im Vierfüsslerstand und stützte meinen Oberkörper auf der Couch ab.
Mein Mann und meine Mama massierten mir abwechselnd den unteren Rücken und gaben mir einen Gegendruck was mir unheimlich gut tat.

Um ca 21:20 Uhr wollte ich nicht mehr zuhause bleiben und hatte das Bedürfnis loszufahren. Wir informierten Janine und nachdem ich eine dreiviertel Stunde ans Auto gebraucht habe und nebenbei kaum kaum eine Wellenpausepause hatte, bin ich im Vierfüsslerstand ins s'Hebammenhaus gefahren. Wir hatten eine längere Anreise und die Autofahrt war gefühlt die längste meines Lebens. Es war eine schöne Spätsommernacht und der Mond sehr hell scheinend, eine wundervolle Nacht . Janine hatte uns schon erwartet und ich war unglaublich erleichtert als wir ankamen. Wir wurden im Kerzenschein empfangen. Ich griff direkt das Seil um die nächste Welle zu veratmen, merkte aber dass es sich nicht gut anfühlte und kniete direkt danach auf den Geburtsstuhl und merkte auch, dass es so angenemer war. Mein Mann und meine Mama wechselten sich derzeit mit dem Massieren ab und gaben mir unglaublich viel Kraft. Um 22:57 Uhr hatte ich einen Blasensprung. Ich spürte jedesmal wie meine Tochter sich kraftvoll nach vorne drängte und kurz darauf immer eine Welle anrückte.

Zwischendrin suchte ich die Toilette mehrmals auf.
Mir ging die Kraft aus und ich fühlte mich so erschöpft. Janine hörte die Herztöne in den Wellenpausen ab und ich war nach wie vor positiv eingestellt und konnte lediglich keuchend die Worte "ich schaffe das" wiederholt zu mir sagen. Was anderes konnte ich mir in diesem Moment nicht erlauben.

Mit meinen letzten Kräften und Willen wurde das Köpfchen geboren und Janine sagte mir ich könne das Köpfchen tasten, was ich auch wollte aber meine Kraft reichte nicht um meine Hand in Gang zu kriegen.

Elina begrüßte meine Mama mit ihrem Gesicht voraus und daraufhin wurde der Körper geboren. Als Janine sagte, dass sie da ist und ich sie jetzt in den Arm nehmen durfte und ich sie ansah, habe ich noch nie was schöneres in meinem Leben gefühlt.

Wir gingen wenige Meter rüber ans Bett und ich legte Elina gleich an meine Brust.

Nachdem die Plazenta geboren war (ca. 30 min später) musste ich leider noch genäht werden. Es war nicht schmerzhafter als die Geburt, lediglich das i-Tüpfelchen nach dieser anstrengenden Geburt. Ich verlor eine Menge Blut und habe einige Zeit gebraucht bis mein Kreislauf wieder stabil war. Ich habe es erst beim zweiten Anlauf auf die Toilette geschafft. Nachdem die Plazenta auspulsiert war, band mein Mann die Nabelschnur mit dem selbstgemachten Kordelband ab, dass ich einen Abend zuvor gemacht hatte.

Meine jüngere Schwester, die wenige Minuten vom Geburtshaus wohnt, brachte uns eine heiße Suppe, die uns zu Kräften kommen ließ. Wir drei fuhren erschöpft und glücklich nachhause. Mir kullerten die Tränen und ich konnte meine Blicke nicht von ihr lassen.

Ich bin unglaublich dankbar das wir im s'Hebammenhaus so eine wundervolle Geburt erleben durften. Elina wurde unglaublich schön begrüßt.

Rückblickend kann ich nur positives mit meiner ersten Geburt verbinden und habe die Anstrengung und alle Schmerzen vergessen können.

Ich danke Christina und Janine für die tolle Geburtsbegleitung und hoffe Sie bald wieder zu sehen.

Alex, Daniela & Elina

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09.09.21

Zion

An alle Erstgebärende: Vertraut eurem Körper und eurem Baby. Hört in euch hinein und lasst es einfach Geschehen.
Verarbeitet eure Ängste noch während der Schwangerschaft indem ihr darüber mit den Hebammen spricht. Das hat mir sehr weitergeholfen.

Vorab: ich bin 24, wusste schon früh, dass ich in keiner Klinik gebären will, weshalb ich mich für eine Hausgeburt bei meinem ersten Kind entschied.

Da der Körper sich bereits Wochen vorher auf die Geburt vorbereitet fange ich etwas früher an.

Am Samstag den 4.09 bekam ich das erste Mal Wehen, als wir gerade auf den Weg zu einer Geburtstagsfeier (2h von Zuhause) waren. Kurz vor Ankunft hörten die Wehen aber glücklicherweise wieder auf und wir konnten den Abend noch genießen!

Am Dienstag den 07.09 hatte ich den Tag verteilt immer wieder periodenartige Schmerzen wie auch schon am Vortag, allerdings mit dem Unterschied, dass ich abends einen schleimigen Ausfluss bemerkte. War das etwa der Schleimpfropf?
Wie auch immer, ich geh mal schlafen! In der Nacht bin ich dann immer wieder etwas wach geworden, weil ich leichte Wehen hatte (da glaubte ich noch nicht daran, dass das Wehen seien)

Um 06:00 Uhr konnte ich dann nicht mehr schlafen und hatte das Bedürfnis, das Bad zu putzen.
Doch zuerst auf die Toilette. Da bemerkte ich dann, dass der schleimige Ausfluss leicht blutig und stärker war. Hurra es war wirklich der Schleimpfropf!

Am 08.09 um 08:00 Uhr rief ich bei der Bereitschaftshebamme an. Ich hatte zwar immer noch periodenartige Schmerzen, aber identifizierte diese noch nicht als Wehen. Die Hebamme (habe schon wieder vergessen mit wem ich telefoniert habe) meinte, es könne heute oder auch erst in ein paar Wochen losgehen. Ich solle die Zeit nutzen, um mich auszuruhen und Kraft zu sammeln. Na gut, dann mach ich mal so weiter wie bisher.

Um 14:30 Uhr nahm ich dann ein Bad und versuchte die Kontraktionen zu messen, falls sie in der Wanne noch kommen würden. Tatsächlich! Es waren richtige Wehen, alle 8 Minuten á 1 Minute, aber total erträglich. Drei bewusste, tiefe Atemzüge und die Wehe war vorbei.

Ich war somit in der Eröffnungsphase der Geburt! Wow! Gar nicht so schlimm wie ich dachte! Also machte ich normal weiter so lange es ging, anstatt mich auf die Wehen zu fokussieren (man weiss ja nicht wie lange sich diese Phase zieht). Außerdem hatte ich einen riesigen Hunger, der erstmal gestillt werden musste.
Dann fiel mir ein, dass unsere Waschmaschine nicht richtig funktionierte. Ein Wochenbett ohne funktionierende Waschmaschine?! Mit Boris‘ (mein Ehemann) Hilfe schauten wir nach dem Flusensieb. Beim Öffnen lief natürlich Wasser aus und wir stellten fest, dass das Sieb verstopft war.
Kurz zusammengefasst stand ich unter Wehen in der Waschküche und erklärte meinem Mann, was er machen musste und wischte den Boden trocken während er die Waschmaschine hochhob.
Die Wehen wurden zwischendurch veratmet und gemessen. Da waren sie bei unter 5 Minuten und gingen ca. 1 Minute.

Gegen 16:00 Uhr rief ich wieder die Bereitschaftsnummer der Hebammen an. Ich sollte in zwei Stunden wieder anrufen um zu sehen, wie weit ich dann sei.

Ich ging in den Pool, um mich zu entspannen. Die Waschmaschine hat wohl doch zu viel Energie geraubt.

18:00 Uhr: die Wehen wurden intensiver doch immer noch sehr gut zu veratmen, also beschlossen wir (Hebamme und ich), dass ich mich wieder melden würde, wenn ich das Bedürfnis hatte, sie bei mir haben zu wollen.

Ich blieb im Pool und ab da hatte ich kein Zeitgefühl mehr.
So gegen 20:00 Uhr sagte ich zu Boris: „ruf die Hebamme an!“ Er hielt mir das Telefon hin woraufhin ich mir nur dachte, sein Ernst?! „Red du!“ (Ja die Wehen wurden zunehmend intensiver).

Ich war in meinem „Flow“ und bemerkte irgendwann, dass die Hebammen Melanie und Grit in meinem Wohnzimmer standen. (Grit hatten wir bereits bei einer Vorsorge kennengelernt, Melanie kannten wir noch nicht)

Melanie stellte sich mir vor. Eine sehr liebe Dame, bei der ich mich sofort wohl fühlte.
Da ich doch nicht so weit war, wie sie vermutet hatten ging Grit wieder.
Melanie hörte das erste Mal nach den Herztönen und meinte, es sei alles gut.

Irgendwann machte es „plopp“ und ich sagte: „Ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt“.
Das Wasser im Pool hatte sich nicht verfärbt, (es waren aber auch schlechte Lichtverhältnisse) weshalb wir bis zum Schluss nicht sicher waren, ob sie wirklich geplatzt war - jetzt kann ich sagen, ja war sie -
Langsam wurde es mir zu gemütlich im Pool, da ich richtig müde wurde. Außerdem musste ich ständig auf die Toilette. Irgendwann fiel mir auf, wie bequem es dort ist und verblieb dann eine Weile dort.
Melanie kam und hörte wieder nach den Herztönen, wieder alles gut. Ihrer Schätzung nach war ich bei 6-7 cm.

Wie bereits gesagt hatte ich kein Zeitgefühl mehr und schaute auch nicht mehr auf die Uhr.
Mittlerweile war ich so müde, dass ich einfach nur noch schlafen wollte. Aber das war leider nicht möglich. Die Wehen waren so intensiv und ich hatte das starke Bedürfnis zu pressen.

Melanie meinte, ich solle mich ins Bett legen, dann könne ich in den Pausen kurz schlafen. Kaum lag ich im Bett kamen die Wehen super stark, kaum auszuhalten! Nach drei Wehen musste ich aufstehen, aufs Klo, pressen! Das tat ich dann auch bis Melanie zu mir sagte, dass ich noch nicht so weit war und dem Pressdrang widerstehen sollte.
Nach drei Versuchen schaffte ich es die Kraft zu sammeln, um im Bett liegen zu bleiben. Ich weiss nicht wie lange das ging, aber ich hatte mich damit abgefunden, dass es nie wieder aufhören würde. Warum habe ich nicht einfach einen Wunschkaiserschnitt gemacht? Ich hatte einfach keine Lust mehr!

Das äußerte ich auch gegenüber Melanie. Sie sprach mir gut zu, bettete mich gut ein und massierte mein Kreuzbein. Das tat gut! (Danke nochmal!)
Boris war an mich gekuschelt und versuchte auch etwas zu schlafen.

Ich wiederholte innerlich immer wieder meine positiven Affirmationen: „Zion und ich haben eine entspannte Geburt“ „Zion geht es gut, er weiss was er machen muss“ „Mein Körper ist dafür gemacht, zu gebären“ etc. Und irgendwann war es dann soweit.
Melanie fragte mich, ob ich wieder in den Pool wolle. Mein Körper wollte aber nicht wieder ins warme Wasser, weshalb Melanie Decken und Tücher vor dem Bett ausbreitete. Dann kontaktierte sie noch die zweite Hebamme Janine.
Bei der nächsten Pause dürfte ich dann in die Hocke kommen. Yeah, endlich geht es in die nächste Phase!

Ich kniete vor dem Bett und hielt mich an Boris fest. Jetzt durfte ich pressen, wenn der Drang kam. Mein Körper war so müde, dass ich zwischen hinknien, in der Hocke und dem Fersensitz wechselte.

Dann tastete Melanie bei mir und sagte: „Taste mal. Man kann schon das Köpfchen fühlen.“
Ich tastete auch und tatsächlich, ich konnte seinen Kopf berühren!
Motivation und Kraft waren wieder da! Bald ist es geschafft!
Einige Presswehen später kündigte Melanie an, dass ich mich konzentrieren müsse und nur wenig und nur dann, wenn der Drang da ist, pressen solle.
Alles klar! Ich presste und spürte ein starkes Brennen und da war schon Zions Köpfchen geboren. Verrückt! Da kam schon die nächste Wehe und um 03:38 Uhr war Zion geboren.

Da lag er nun, mein kleiner Sohn. Er nieste und schaute um sich herum. Wer waren wohl diese Leute, wer ist jetzt meine Mama? Fragende Blicke in seinem Gesicht.
Kurz darauf war auch Janine eingetroffen.
Ich war hoch emotional und konnte es nicht glauben: mein Sohn ist geboren! so sieht er also aus!

Ich fragte Melanie, ob ich mich ins Bett legen könne. Sie meinte, klar! Wenn ich so weit bin.
Natürlich bin ich das! Meine Beine waren schon seit Minuten eingeschlafen.
Kaum war er auf meiner Brust, fing er an zu weinen und mein Herz gleich mit! Diese Gefühle sind unbeschreiblich!

Doch die Geburt war noch nicht vollendet. Vor Überwältigung nahm ich die weiteren Wehen kaum wahr und Melanie tastete nach ein paar Minuten an meinem Bauch. Flupp und schon war auch die Plazenta geboren, ein wirklich seltsames Gefühl.

Wow wir haben es geschafft! Zion kam an dem Ort zur Welt, wo alles begann 😉 (und nicht im Wasser wie ich es mir vorgestellt hatte).

Da Zion sich nachdem sein Köpfchen geboren war, nicht gedreht hatte, riss ich etwas im Dammbereich. Diese Wunde wurde von Melanie mit ca. 6 Stichen genäht und dann schauten wir uns endlich Zion an.
Er war 49cm groß und wog 3440g.

An alle Erstgebärende: Vertraut eurem Körper und eurem Baby. Hört in euch hinein und lasst es einfach Geschehen.
Verarbeitet eure Ängste noch während der Schwangerschaft indem ihr darüber mit den Hebammen spricht. Das hat mir sehr weitergeholfen.

Danke an das Hebammenhaus und vor allem an Melanie, die eine so unfassbare ruhige Energie ausgestrahlt hat! Ich konnte mich komplett fallen lassen und es gab nichts was mir hätte peinlich sein müssen.

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30.07.21

Miko

Alles in allem weiß ich nun.. so sollte ein Geburt sein!

Sohn Miko Rion Berisha, 2. Kind, 3440g, 54 cm, 36 cm Kopfumfang

Am Mittag des 29.07.21 sagte ich zu meinem Mann und einer sehr guten Freundin beim Mittagessen „Ich bin innerlich unruhig wie ein aufgescheuchtes Huhn“ und darauf die beiden... „na ob es heute los gehen soll?“ und am Abend um 23 Uhr war es dann tatsächlich so weit. Mir ging beim Betten richten Fruchtwasser ab, erst nur ein wenig, dann immer mehr und nach weiteren 1.5 Std setzten die Wehen ein. Ich hatte mich mit dem Kurs „Die friedliche Geburt“ vorbereitet. Also dachte ich an meinen Kraftort, visualisierte das „Öffnen“ und atmete die Eröffnungswehen in den Bauch. Ich ging in die Wanne und es gelang mir gut bei mir zu bleiben. Nach einiger Zeit bekam ich eine Krise und wusste nicht warum es gefühlt so lange geht. Daraufhin hat mein Mann unsere Hebamme Grit angerufen und sie hat mir ein neues Mindset gegeben, dass eben jede Geburt anders ist. Nach weiter vergangener Zeit und 3 Schüttelfrosten rief mein Mann im Hebammenhaus an, dass wir uns nun auf den Weg machen werden. Unsere Freundin hat unsere ältere Tochter zu meinen Eltern gefahren. Auf der Autofahrt begannen die Presswehen und wir wurden um 8:00 Uhr von Leonie im Hebammenhaus ruhig in Empfang genommen. Sie hat uns hinein begleitet und mich gefragt, ob ich gerne in die Wanne möchte. Na klar!

Bei den Presswehen musste ich große Kraft aufwenden, aber unglaublich motivierend
waren Leonie´s Worte, dass ich fühlen sollte wo Miko steckt. Und tatsächlich... jede Wehe und Miko rückt immer näher an den Ausgang. Als er mit seinem Köpfchen meinen Damm dehnte, hatte ich erneut eine Krise, weil es stark brannte. Auch hier bin ich über Leonie´s Anleitung mehr als dankbar, eine Wehe zu veratmen und ihn dann sanft darüber zu schieben. Mein Mann hatte Miko in Empfang genommen und er wurde mir auf den Bauch gelegt. Da war unser kleines Wunder! Erst jetzt nahm ich Grit wirklich wahr.

Die komplette Geburt ging 6 Std davon waren wir ca. 55 min im Geburtshaus. Es war für mich eines meiner schönsten Erlebnisse! Wild, kraftvoll, natürlich und unsere beiden Hebammen waren eine wunderschöne Begleitung. Sie haben den für mich so wichtigen Spagat zwischen Dasein mit Rat und Expertise und Zurückhaltung perfekt gemeistert.
Wie 2 Engel im Hintergrund!

Ich bin unendlich dankbar, dass mir so eine heilsame Geburt ermöglicht wurde, nach der 1. Geburt im Krankenhaus, die für mich sehr traumatisch war.

Das gemeinsame Feiern bei Orangensaft und Törtchen und die lieben Worte, die
umsichtige und geduldige Nachsorge haben noch zusätzlich eine schöne Atmosphäre
geschaffen. Ich war die Tage danach noch so beflügelt und die Geburt hat mir mehr
Energie gegeben als sie gekostet hat.
Alles in allem weiß ich nun.. so sollte ein Geburt sein!

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23.07.21

Jakob

Danke auch an meine tolle Hebamme Elke, die mir und uns in Kennenlern-terminen alle Fragen beantwortet und (auch während der Geburt) so unglaublich ruhig und unterstützend war, was mir wiederum eine tiefe Sicherheit vermittelte.

Wo beginnen? Eigentlich beginnt die Geburtsgeschichte von Jakob bereits 10 Tage vor der eigentlichen Geburt mit einer äußeren Wendung.
Der kleine Mann fand es absolut nicht notwendig sich selbstständig in Geburtsposition zu begeben und da ich bereits zwei Kinder in „normaler Lage“ entbunden hatte, wusste ich, dass es zumindest nicht an anatomischen Ursachen liegen konnte.
Rückblickend bin ich meiner Nachsorgehebamme so unendlich dankbar, dass sie mich überhaupt auf die Idee einer Hausgeburt gebracht hat (Danke Katharina!). Da meine Mittlere schon mit ca. 3 Stunden ziemlich rasant auf die Welt kam und ich es damals gerade noch so ins Krankenhaus geschafft hatte, wollten wir uns dieses Mal den Stress mit Versorgung der älteren Kinder und dann noch Fahrt ins Krankenhaus nicht antun. Und zum Glück konnte mich Elke als eine Hebamme aus dem Geburtshaus noch in ihrem vollen Terminplan unterbringen.
Und eine Voraussetzung einer Hausgeburt ist die „richtige Lage“ des Kindes. Zum Glück empfahl mir Elke (tausend Dank nochmals dafür!), dass ich doch eine äußere Wendung in Singen versuchen sollte. Die funktionierte auch ohne Probleme, aber ab dem Tag hatte ich immer wieder für ca. 3-4 Stunden Wehen im Abstand von ca. 10 Minuten, die jedoch immer wieder „einschliefen“. So wurde ich langsam ungeduldiger, zumal Jakob schon auf ca. 4 Kilo geschätzt wurde und auch die älteren Geschwister immer deutlich vor dem ET das Licht der Welt erblickt hatten.
Als ich dann am 23. Juli schließlich in der Nacht (1.26 Uhr) von einer Wehe wach wurde, dachte ich mir zunächst nichts weiter dabei. Die nächste kam wie gewohnt nach 10 Minuten. Ich merkte, dass ich nicht mehr liegen wollte, also bin ich – wie schon so oft in den letzten Tagen – einen Stock tiefer ins Wohnzimmer bzw. Küche. Dort versuchte ich mir die Zeit zu vertreiben und hatte wieder eine Wehe nach 10 Minuten (meine dritte). Jedoch merkte ich schon nach kurzer Zeit, dass es diesmal etwas anders war. Irgendwie waren die Wehen heftiger und ich hatte auch das Gefühl, dass sich die Abstände doch etwas verkürzten. Nachdem ich dann ganz dringend aufs Klo musste und sich mein Darm entleerte, schwante mir dann doch, dass es wohl soweit sein könnte.
Ich weckte meinen Mann um kurz nach 2.00 Uhr, nachdem ich mittlerweile tatsächlich nur noch 5 Minuten-Abstände hatte. Weitere 10 Minuten später bat ich ihn, Elke zu informieren, da ich nun deutlich in 3 Minutenabständen unterwegs war. Sie meinte, sie bräuchte nur kurz, sei so in ca. 20 Minuten bei uns.
Noch immer fragte ich mich, ob es denn nun heute wirklich soweit sei – trotz zunehmend stärker werdenden Wehen  Mittlerweile konnte ich die Wehen nicht mehr im Stehen veratmen, sondern wollte mich unbedingt im Vierfüßlerstand etwas „erholen“. Da ich zum Schutz des Sofas bei einem möglichen Blasensprung bereits ein wasserdichtes Tuch dort liegen hatte, zog ich es mir auf den Boden, kniete mich darauf und legt den Kopf bzw. den Oberkörper aufs Sofa.
Mein Mann zog derweil die Vorhänge zu und schon den bereits aufgeblasenen Gebärpool ins Wohnzimmer und ließ Wasser ein. Seiner Auskunft nach benötigte es 20 Minuten um entsprechend voll zu werden. Ich meinte nur, dass ich mir nicht sicher sei, ob mir die Zeit noch bleibt bzw. ob ich dann noch aufstehen möchte bzw. kann.
Und so kam es dann auch. Elke kam um ca. 2.40 Uhr vorbei. Zu diesem Zeitpunkt meinte sie nur „Aha, Muttermund schon vollständig“ (was man wohl an einer Linie am Rücken bzw. Po sehen kann) und mir war kurz vorher die Fruchtblase geplatzt. Ansonsten ließen mich die beiden in meinem traceähnlichen Zustand und unterhielten sich leise bzw. bereiten um mich und unter mir noch Folie sowie weitere Unterlagen aus. Ich schaffte es bei der schnellen Abfolge der Wehen kaum, mich aufs Veratmen zu konzentrieren, geschweige denn irgendwelche Fantasiewelten aufzusuchen (hatte mich etwas mit Hypnobirthing beschäftigt). Einmal kontrollierte Elke mit einem portablen Gerät die Herztöne des Kindes, aber sonst unterstützte sie mich weitestgehend mit leisen Worten und einem Druck aufs Kreuzbein. Mein Mann bot mir immer in den kurzen Pausen Wasser an, da ich extrem durstig und mir unglaublich heiß war. In ein Handtuch (um nicht das Sofa vollzuschwitzen) vergraben wartete ich und merkte deutlich, wie sich das Kind entsprechend drehte und immer mehr nach draußen drängte.
In der letzten Phase war ich jedes Mal fast schon enttäuscht, dass das Köpfchen sich mit Ende der Wehe wieder „zurückzog“, jedoch gehörte das ja auch dazu. Nach ca. 15 Minuten Austreibungsphase war dann das Köpfchen (mit Hand an der Backe) und im nächsten Moment auch der ganze Körper um 3.24 Uhr (nach nichtmal zwei Stunden!) geboren. Elke fing den Körper auf und legte ihn mir dann zwischen den Knien ab, so dass ich Jakob selber aufnehmen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, ob wir einen Jungen oder ein Mädchen bekommen würden.
Anschließend halfen mir die beiden noch auf das abgedeckte Sofa, wo wir dann bei abgedimmtem Licht und in Decken bzw. Handtücher gekuschelt auf die Geburt der Plazenta warteten. Dies geschah dann auch ohne große Anstrengung, Jakob nach dem Auspulsieren der Nabelschnur von meinem Mann abgenabelt wurde. Die Oma durfte den neuen Erdenbürger auch noch kurz begrüßen, welche seither einen Stock höher auf die Großen aufgepasst hatte, sollten diese wider Erwarten doch mitten in der Nacht aufwachen. Aber so erfuhren die beiden erst am nächsten Morgen, dass sie großer Bruder bzw. große Schwester in der Nacht geworden waren.
Da ich tatsächlich keinerlei Geburtsverletzungen hatte und auch mein Kreislauf stabil war, durfte ich sogar noch duschen und wir sind dann gemütlich in unser Bett umgezogen, um uns dort auszuruhen. Elke und mein Mann erledigten noch die Aufräumarbeiten (so viel war das tatsächlich nicht) und die schriftlichen Dokumentation (und mein Mann wollte unbedingt noch Brezeln kaufen gehen ) aber alles in allem war die Geburt somit in sehr kurzer Zeit vorbei.

Tausend Dank an meinen Mann, der mir immer zur Seite stand und ganz unaufgeregt (wie ein Profi) die Geburt begleitete. Danke, dass du dich auf das Abenteuer einer Hausgeburt eingelassen hast und mir mit meinem Bauchgefühl vertrautest!
Danke auch an meine tolle Hebamme Elke, die mir und uns in Kennenlern-terminen alle Fragen beantwortet und (auch während der Geburt) so unglaublich ruhig und unterstützend war, was mir wiederum eine tiefe Sicherheit vermittelte. Ich würde jederzeit wieder eine Hausgeburt anstreben und jeder, der mit Elke (oder auch ihre Kolleginnen, aber die habe ich ja nicht kennengelernt) eine Hausgeburt haben darf, kann sich glücklich schätzen!

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17.07.21

Raphael

Als die Wehen stärker wurden, stellte ich mir bildlich heranrollende Wellen am Strand vor und wie sie wieder ins Meer rollen...

Am Freitag, 16.07. durften deine Schwestern Hannah und Amelie, wie in den vergangenen Wochen hin und wieder, bei Oma und Opa schlafen. Oma meinte, ihr wäre der Samstag lieber, aber mein Gefühl sagte mir, dass Freitag die letzte Möglichkeit wäre, mal wieder ins Solemar zu gehen. Das warme Wasser und die Gespräche mit deinem Papa täten gut. Anschließend sind wir noch auf einen Cocktail in eine Bar und gegen Mitternacht ins Bett.
Um 4.15Uhr bin ich von einer Wehe wachgeworden. Ich habe versucht weiterzuschlafen, aber die Aufregung über die bevorstehende Geburt ließ mich nicht wieder einschlafen. So stand ich auf, ging ins Wohnzimmer und stellte wie auch bei Amelies Geburt Kerzen auf, machte mir Tee mit Honig und räumte ein paar Dinge zusammen. Da bei Amelies Geburt der Endspurt sehr rasant war, rief ich auf der Rufbereitschaftsnummer an und freute mich, dass Julia Heinze uns auch bei der dritten Geburt wieder betreute. Ich erzählte ihr von den leichten Wehen und dass ich das Gefühl habe, es geht heute los. Irgendwann gegen 6?! weckte ich deinen Papa , weil ich testen wollte, wie sich alles in der warmen Badewanne entwickelt. Er musste den Wickeltisch dafür abbauen und konnte somit auch gleich ein bisschen mithören falls ich Probleme mit dem Kreislauf bekäme. Er legte sich wieder hin, aber die Wehen wurden im warmen Wasser kräftiger und ich musste immer wieder tönen, so dass er im angrenzenden Schlafzimmer nicht mehr entspannt im Bett liegen konnte. Er ging dann also nach oben und begann damit, unseren Geburtspool aufzubauen und zu befüllen. Ich tigerte zwischenzeitlich durchs Haus, immer wieder von Toilettengängen unterbrochen. Gegen halb 7 rief ich nochmal bei Julia an, um sie zu informieren dass die Wehen kräftiger werden, aber die Wehenpausen immernoch sehr entspannend waren und mir recht lange vorkamen (Papa sagte, sie kämen im 5 Minuten Takt, mir kam es länger vor). Sie fragte, ob wir Unterstützung bräuchten, aber ich hatte das Gefühl, die Geburt sei noch nicht weit genug fortgeschritten.
Jedoch war ich unsicher, da die vorherige Geburt so plötzlich umschlug. Gegen 7 bat ich Kasi, nochmal bei Julia anzurufen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Wehen langsam Fahrt aufnahmen. Ca eine halbe Stunde später kam Leonie, dann Julia und die Hebammenschülerin Celine. Alle 3 haben sich sehr dezent im Hintergrund gehalten und mir trotzdem immer ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Ich bin vom Pool ans Tuch auf den Pezziball und wieder in den Pool. Der Pool half gegen meinen Schüttelfrost, dann wurde mir aber wieder zu warm usw. Die Wehen waren sehr kräftig und ich stellte mir vor, dass sich mein Becken wie eine Blume bei jedem Ausatmen ein bisschen mehr öffnet, das habe ich mal in einem Beitrag über Hypnobirthing gelesen und dieses Bild hat mir gut durch den Schmerz geholfen.
Als die Wehen stärker wurden, passte dieses Bild gedanklich nicht mehr und so stellte ich mir bildlich heranrollende Wellen am Strand vor und wie sie wieder ins Meer rollen. Diese Phase kam mir sehr lang und schmerzhaft vor, am liebsten hätte ich aufgegeben. Ich hab mich so müde und erschöpft gefühlt und die Übelkeit, die mich bei jeder Wehe überkam, war fast genauso schlimm wir der Schmerz. Am Tuch hängend merkte Julia, dass ich dem Schmerz versuchte aus dem Weg zu gehen, indem ich während der Wehen mein Hintern nach hinten streckte und gab mir den Tipp, mein Becken bei der nächsten Wehe nach vorne zu schieben. Dies war zwar unglaublich schmerzhaft aber ich merkte, dass sich nun irgendwas verändert hatte und es voranging. Das hat mich sehr motiviert. Irgendwann verbrachte ich noch eine kräftige Wehe auf der Toilette, auch die scheint irgendwas bewirkt zu haben. Als ich wieder im Pool war, merkte ich, dass die Wärme mir guttut und Kasi musste mir als Gegenzug herhalten, so dass ich während der Wehen einen Halt fand. Plötzlich hab ich eine Veränderung gespürt und sagte nur „ jetzt". Es ging nicht mehr lange und ich musste pressen. Die Presswehe hatte mich so im Griff, ich konnte einfach nicht aufhören. Die Wehenpause war gefühlt nur 2 Sekunden und beim nächsten Pressen kam direkt der ganze Körper heraus. Ich hab dich hochgenommen und zuerst nachgeschaut, welches Geschlecht du hast, bevor ich dich auf meine Brust nahm. Kasi fragte und gemeinsam freuten wir uns sehr über die Geburt unseres kleinen Buben. Ich lehnte mich zurück und beim Kuscheln begann ich zu realisieren, dass hier tatsächlich unser Baby geboren wurde. Nachdem die Plazenta ganz unspektakulär im Pool geboren wurde, durften wir zum Kuscheln und Stillen aufs Sofa umziehen. Ich kann nur sagen, es gibt nichts Wertvolleres als die Geburt so selbstbestimmt und harmonisch im eigenen Zuhause erleben zu dürfen.
Wir sind euch, dem ganzen Team vom s'Hebammenhaus unglaublich dankbar, dass ihr uns auch durch diese dritte Geburt so toll und vertrauensvoll begleitet habt.

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17.07.21

Raphael

Die Hebammen kamen zu dritt zwischen 7.30uhr und 8uhr ca.... den Hebammen bat ich Kaffee oder Wasser zum Trinken an und wenn sie was brauchen sollen sie sich melden...

Raphael – geboren am 17.7.2021 - geschrieben aus der Sicht deines Vaters

Am Samstagmorgen um 6Uhr weckte mich deine Mama. Ich solle ihr doch helfen den Wickeltisch deiner Schwestern abzubauen, der auf der Badewanne mit 2 Brettern aufgebaut war.
Sie meinte, sie laufe schon seit um Viertel nach 4 durchs Haus mit stärkeren Wehen als der Tage zuvor.
Ich baute sofort den Wickeltisch ab und meinte ich kann ja nochmal ins Bett gehen wenn es ok ist, sie meinte ja klar, wenn was ist rufst du mir, sagte ich zu ihr... Als ich wieder im Bett lag, hörte ich immer wieder wie deine Mama ihre Wehen veratmete und konnte somit auch nicht mehr weiterschlafen und stand auf.
Ich sagte, ich baue gleich mal deinen Geburtspool auf, um sicher zu gehen das alles aufgebaut ist bis es dann wirklich los geht. Gesagt getan und als ich nach 20min mit der Wasserfüllung beschäftigt war, kam auch schon deine Mama und meinte sie möchte gleich in den Pool. Ok, ich sagte aber es dauert noch einen bisschen bis der Pool voll genug sei. Währenddessen telefonierte deine Mama mit einer der Hebammen, ich glaube mit der Julia.
Als genug Wasser im Pool war, stieg deine Mama schon mal in den Pool und ich fragte sie ob das Wasser so warm genug sei. Ja so ist gut sagte sie.
Dann nach so 70 min musste sie auf die Toilette und währenddessen sagte sie, die Wehen werden stärker und ich könne ruhig nochmal im Hebammenhaus anrufen und sagen, sie können sich langsam ruhig auf den Weg machen...
Ich rief gleich im Hebammenhaus an und sagte der Julia vom Hebammenhaus sie können ruhig starten, dass es bald losgehen könnte, ok meinte Julia - sie machen sich auf den Weg...
In der Zeit bis die Hebammen kamen war ich schon aufgeregter und begann Kaffee für mich zu machen und schrieb nebenher die Wehen mit wie bei deiner Schwester Amelie auch schon... Die Hebammen kamen zu dritt zwischen 7.30uhr und 8uhr ca.... den Hebammen bat ich Kaffee oder Wasser zum Trinken an und wenn sie was brauchen sollen sie sich melden... Deine Mama ging nun vom Pool aufs Klo und zurück ans Tuch, das an einem Haken im Wohnzimmer an der Decke montiert hängt und hing sich da rein, aber ich und die Hebamme Julia meinten es sei wohl besser wieder in Pool zu gehen um sich besser zu entspannen. Als sie sich am Tuch festhielt in gebückter Haltung gingen ein paar Tropfen auf die dafür zurechtgelegt Tücher...
Die Heb. Julia meinte, das seien Tropfen von der Fruchtblase…
Ab in Pool und dort fingen die Wehen richtig an loszulegen
Deine Mama hielt meine beiden Hände immer fester bei jeder Wehe gedrückt, und die lauten Schreie wurden stetig heftiger und lauter. Eigentlich waren es zum Schluss hin richtige Schreie vor Schmerzen dich kleinen Engel auf die Welt loszulassen. Um 9.50 Uhr kamst du auf die Welt und ich wollte eigentlich nur noch wissen was für ein Geschlecht du hast.
Die Hebamme meinte du bist ein Junge … Wahnsinn was für ein Wunder wir wieder vollbracht haben und das nach 2 Mädchen ein Junge zur Welt kommt - wahnsinnig stolze Eltern…

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15.07.21

Marla

Das s'Hebammenhaus-Team macht für uns eine sehr wertvolle Arbeit und wir möchten uns auch hier nochmals für die wunderbare Betreuung in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett bedanken.

Am Tag vor der Geburt unserer Tochter Marla waren wir morgens nochmals im Hebammenhaus, weil wir dachten es wäre Fruchtwasser abgegangen. Die Hebammen haben dann aber Entwarnung gegeben, sodass wir dann (etwas enttäuscht) unserem Alltag wieder nachgegangen sind. Mein Mann ist zur Arbeit gefahren und ich habe mich zu Hause mit Backen abgelenkt. Schon die letzten Tage hatten wir im Gefühl, dass es wohl nicht mehr sehr lange dauern würde, bis unsere Tochter zur Welt kommt, doch den richtigen Zeitpunkt entscheiden eben nur die Kinder und das Warten hat uns doch etwas ungeduldig gemacht.

Noch am selben Tag habe ich dann gegen 18.00/18.30Uhr die ersten Wehen bekommen, recht schnell dann regelmäßig im Abstand von 5 Minuten. Gegen halb Acht habe ich dann die Rufbereitschaftsnummer angerufen und auch gleich Melanie erreicht. Sie meinte, es würde wohl noch etwas dauern, die Abstände seien noch zu lang. Ich sollte in die Badewanne, um auszutesten wie sich die Wehen bei Wärme entwickeln und wir bleiben einfach weiter telefonisch in Kontakt. Also habe ich meinen Mann auf der Arbeit angerufen, da ich nicht allein in die Wanne wollte. Gegen 21.00Uhr war mein Mann dann zu Hause und wir sind in die Badewanne gegangen. Kaum in der Wanne, kamen die Wehen dann alle ein bis zwei Minuten. Währenddessen waren wir im ständigen Kontakt mit Melanie und sie lies mir frei zu entscheiden, wann wir ins Hebammenhaus losfahren wollen.

Gegen 22.00Uhr haben wir uns dann dafür entschieden uns auf den Weg zu machen. Zwischenzeitlich war es zwischen den Wehen so schwierig mich anzuziehen, dass wir noch überlegt haben ob wir überhaupt noch losfahren sollten. Doch ich wollte unbedingt ins Geburtshaus fahren und dort mein Kind zur Welt bringen, da ich mich dort sicherer fühlte.

Gegen 23.30Uhr sind wir dann endlich im Hebammenhaus angekommen und Melanie hat uns gleich in Empfang genommen. Die Räume waren sehr schön hergerichtet mit Kerzen und ich habe mich sofort wohlgefühlt. Melanie hat sich einen kurzen Überblick verschafft und mir dann angeboten in die Wanne zu gehen. Ich wollte unbedingt in die Wanne, weil ich das Gefühl hatte, so die Wehen besser aushalten zu können. Nach kurzer Zeit, kaum war die Wanne voll, war aber schnell klar, dass die Wanne keine Option mehr war. Mein Kreislauf hat mich verlassen und es wäre viel zu gefährlich gewesen dann in die Wanne zu steigen. Die Wehen wurden immer stärker, welche ich teils auf dem Bett im Liegen, in Seitenlage und auf der Toilette veratmet habe. Melanie hat uns toll begleitet und mir neue Positionen angeboten. Hier und da hat sie sich zurückgezogen, war aber immer sofort da wenn ich sie gebraucht habe. Als ich zwischendurch dachte, ich kann das nicht schaffen hat sie mir Mut gemacht und durch ihre klare und einfühlsame Art immer wieder aufgebaut. Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite und hat mich unterstützt wo er nur konnte, ich bin sehr dankbar dass er dabei sein konnte.

Als die Geburt dann in die letzte Phase überging und ich das Gefühl hatte (endlich!) etwas tun zu können und „mit zu helfen“ ging alles doch etwas „leichter“ als die ganzen Wehen zuvor, die man „nur“ aushalten musste. Mein Körper hat den Takt angegeben und ich habe mich wie von selbst leiten lassen. Nach ein paar starken Wehen bin ich dann intuitiv in den Vierfüßler gegangen vor dem Bett, abgestützt auf meinem Mann. Das war die angenehmste Position für mich. Und trotz, dass man denkt, man hat keine Kraft mehr sich überhaupt auf den Beinen zu halten, holt der Körper nochmal so viel Kraft hervor, dass man es kaum glauben kann und dann doch schafft. Dann ist endlich die Fruchtblase geplatzt und nach meinem Gefühl war unsere kleine Marla keine zehn Minuten später geboren (wie lange es wirklich noch gedauert hat, kann ich nicht mehr sagen). Da lag sie plötzlich unter mir und im ersten Moment realisiert man gar nicht was eigentlich gerade geschehen ist. Ich war völlig perplex. Erst im zweiten Moment habe ich sie dann hochgenommen und wir wurden von Melanie und meinem Mann vorsichtig ins Bett gebracht. Dort eingekuschelt konnten wir unsere kleine Tochter erstmal in Ruhe betrachten und bestaunen.

Gegen Ende kam dann noch die zweite Hebamme Christina dazu und wir warteten dann bis die Nabelschnur auspulsiert und die Plazenta geboren war. Die Hebammen haben mir dann geholfen Marla das erste Mal an die Brust zu legen und wir waren erstaunt wie intuitiv Marla die Brust gesucht und dann daran gesaugt hat.
Während mich die Hebammen dann versorgt haben, konnte Marla das erste Mal mit ihrem Papa kuscheln und danach hatten wir noch einige Zeit für uns zu dritt.

Nach einer stärkenden Suppe, einem kleinen Geburtstagskuchen und einem Glas Saft, zum Anstoßen, durften wir uns dann auf den Weg nach Hause machen.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir mit der Begleitung von Melanie eine so selbstbestimmte Geburt erleben durften. Das Hebammenhaus-Team macht für uns eine sehr wertvolle Arbeit und wir möchten uns auch hier nochmals für die wunderbare Betreuung in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett bedanken.

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12.07.21

James

Ich kann es jedem nur ans Herz legen, sich intensiv mit den verschiedenen Geburtsmöglichkeiten zu befassen.

Schon vor der Schwangerschaft habe ich mich ein wenig mit den verschiedenen Möglichkeiten einer Geburt auseinandergesetzt und ich wusste, dass es auch die Option einer Geburt in einem Geburtshaus gibt. Als ich im Herbst 2020 schwanger wurde, habe ich mich noch nicht direkt mit dem Thema auseinandergesetzt, so vieles ist neu und man muss sich auch erst einmal an die neuen Umstände gewöhnen und denkt noch gar nicht richtig an die Geburt.

Als ich das Buch „Deine Selbstbestimmte Geburt im Krankenhaus“ einige Monate später gelesen habe, war mir klar, ich möchte unser Baby - sollten die Umstände es ermöglichen - unbedingt in einem Geburtshaus zur Welt bringen. Da ich mich leider erst im Februar 2021 beim s’Hebammenhaus meldete, landete ich erst einmal auf der Warteliste. Ich war ehrlich gesagt traurig und geschockt darüber, wie wenige Geburtshäuser es in unserer Region (wobei es im Vergleich zu anderen Regionen ja noch viele sind!) gibt und dass meine Wunschgeburt eventuell nicht stattfinden kann und ich mich damit „abfinden“ muss, dass unser Baby in einem Krankenhaus auf die Welt kommt. Natürlich gibt es auch gute Kliniken und dort angestelltes Personal, aber es wäre einfach nicht das gewesen, was ich mir für mich und unser Baby vorgestellt habe.

Trotz dass ich erst einmal nur auf der Warteliste stand, habe ich dennoch die Möglichkeit im s’Hebammenaus erhalten, zu den Vorsorgeterminen zu kommen, welche vor den Geburten stattfinden. Ich habe mich wirklich vom ersten Termin an dort pudelwohl gefühlt. Die Atmosphäre ist einfach schön, gemütlich und ruhig.

Im April bekam ich den Anruf, dass ich von der Warteliste auf einen festen Platz für die Geburt im s’Hebammenhaus nachgerückt bin. Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen und mein Mann und ich haben uns so sehr darüber gefreut.

Jeder Termin bis zur Geburt war einfach schön. Ich habe mich immer auf die Termine und die Möglichkeit, eine Hebamme des Teams kennen zu lernen, gefreut. Außerdem finde ich es absolut toll und richtig, dass auch der Partner die Möglichkeit hat, an den Vorsorgeterminen teilzunehmen. Ich habe mich bei jeder der Hebammen sehr, sehr wohl gefühlt und hatte immer das Gefühl, dass ich offen und ehrlich mit ihnen über meine Gedanken und Fragen sprechen kann und mir wirklich zugehört wird. Bei jedem Termin hatte ich auch ausreichend Zeit. Ich finde es echt super, wenn man die Personen und Räumlichkeiten so ausführlich vorab kennen lernen darf, bevor die Geburt stattfindet. Außerdem habe ich zur Geburtsvorbereitung Akupunktur Termine im s’Hebammenhaus wahrgenommen. Auch diese waren wirklich gut!

Als die Geburt näher rückte, habe ich die Rufsbereitschaftsnummer erhalten, unter welcher ich mich jederzeit melden durfte. Ich hatte fast fünf Tage Latenzphase, bevor die eigentliche Geburt losging, mit unterschiedlich starken / regelmäßigen Wehen. Da dies unser erstes Baby ist, dachte ich am ersten Tag als die Wehen zum ersten Mal auftauchten, dass an diesem Tag auch die Geburt sein würde. Die Diensthabenden Hebammen hatten - egal zu welcher Uhrzeit ich anrief - immer ein offenes Ohr und ich fühlte mich immer sicher aufgehoben und optimal betreut. Jede der Hebammen, mit denen ich telefoniert habe, war immer auf dem aktuellsten Stand und konnte mir helfen.

Als wir am Tag der Geburt im s’Hebammenhaus ankamen, war unser Geburtsraum abgedunkelt und einige Kerzen verbreiteten eine kuschelige Wohlfühlatmosphäre; eine Geburtshöhle, abgeschottet von der Außenwelt (im positiven Sinn :)). Unsere Hebamme Leonie hat uns während der gesamten Geburt einfach wahnsinnig toll betreut. Wir, mein Mann und ich, fühlten uns die komplette Zeit super aufgehoben. Leonie, und später auch die werdende Hebamme Celine, hatten immer ein offenes Ohr für uns und haben selbst in der Schlussphase der Geburt meinen Mann durch ihre ruhige Ausstrahlung immer das Gefühl gegeben, dass alles ok ist. Es ist einfach so toll, wenn man von einer bzw. in unserem Fall sogar von zwei Hebammen die komplette Zeit eins zu eins betreut wird und man sich, dank derer Arbeit und der Atmosphäre, komplett fallen lassen kann. Ich habe große Teile der Geburt in der Geburtswanne verbracht, was mir sehr geholfen hat. Unsere Bedürfnisse und Wünsche wurden zu jeder Zeit beachtet und so gut wie möglich erfüllt. Als die Geburt unseres Sohnes kurz bevor stand, kam auch die Hebamme Kerstin dazu.

Unser Sohn kam mit stolzen 4340 Gramm zur Welt. Die Hebammen kümmerten sich auch nach seiner Geburt einfach fabelhaft um ihn und um mich - und auch um meinen Mann! Wir bekamen viel Zeit zu kuscheln und uns kennen zu lernen. Ich finde es super, dass der Plazentageburt so viel Zeit gelassen wird, wie sie auf natürliche und interventionsfreie Weise benötigt. Ich fühlte mich zu jederzeit sicher und sehr gut aufgehoben, auch bei der Versorgung meiner Geburtsverletzungen - welche für die Größe unseres Sohnes - wirklich nur leicht waren. Selbst mein Frauenarzt konnte es bei einem Kontrolltermin einige Wochen später nicht glauben, dass ich ein so schweres Baby ohne Eingriffe, ohne Schmerzmittel und nur mit solch geringen Verletzungen (welche super verheilt sind) auf die Welt gebracht habe. Ich bin davon überzeugt, dass dies auch nur so ausgefallen ist, weil der gesamten Geburtsphase (inklusive den Tagen von der eigentlichen Geburt) so viel Zeit gelassen wurde, wie sie auf natürliche Weise gebraucht hat und natürlich auch, weil die Hebammen mich während der Geburt optimal betreut haben.

Die komplette Zeit nach der Geburt bis zu unserer Heimfahrt wurden wir so, so toll umsorgt. Uns fehlte es auch in dieser Phase wirklich an nichts, es war einfach eine schöne Zeit. Die kleinen Überraschungen, die wir von den Hebammen noch bekamen, waren so lieb und ich denke heute noch oft daran - wieder so eine Kleinigkeit, bei der man merkt, hier wird mit viel Liebe, Leidenschaft und Hingabe gearbeitet. Eine Schwangerschaft, eine Geburt und ein Baby sind einfach ein Wunder und soo besonders - und genau so werden sie auch von allen im s’Hebammenhaus behandelt. Dafür werden wir euch wirklich immer dankbar sein.

Einige Wochen nach der Geburt hatte ich den Termin zur Nachkontrolle / Nachbesprechung der Geburt. Auch das finde ich besonders - man bekommt die Möglichkeit, noch einmal das besondere Erlebnis Revue passieren zu lassen und erinnert sich auch wieder an Kleinigkeiten, die man schon längst vergessen hat. Ich finde es wirklich schön, dass man den von den Hebammen geschriebenen Geburtsbericht mit nach Hause nehmen darf - eine sehr besondere Erinnerung!

Ich konnte und kann es immer noch nicht glauben, dass ich ein so schweres Baby selbstbestimmt und ohne Schmerzmittel geboren habe und ich bin wirklich stolz auf das, was mein Körper geleistet hat. Auch wenn man viele Kleinigkeiten schon direkt nach der Geburt vergisst kann ich absolut sagen, dass ich eine Traumgeburt hatte und ich euch für dieses besondere Erlebnis immer sehr, sehr dankbar sein werde. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, sich intensiv mit den verschiedenen Geburtsmöglichkeiten zu befassen. Vom s’Hebammenhaus kann ich nur schwärmen und es wärmstens empfehlen! Tausend Dank liebe Leonie, Kerstin und Celine!

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09.07.21

Jonah

Danke an das ganze Team des s’Hebammenhaus für die tolle Betreuung während der Schwangerschaft und dass ihr es uns Frauen ermöglicht, unsere Kinder selbstbestimmt und natürlich zu gebären!

Nach der Geburt unseres ersten Sohnes wusste ich, dass ich mir die Geburt eines zweiten Kindes anders vorstellte: Familiärer, selbstbestimmt und so interventionsfrei wie möglich. Also keine Klinik, sondern am liebsten eine Geburt in einem Geburtshaus. Das einzige Problem dabei war, dass das nächste Geburtshaus – s’Hebammenhaus - 75 km von uns entfernt ist. Als ich dann den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, war mir jedoch klar, dass die 75 km egal sein müssen. Dieses Kind wird im s‘Hebammenhaus auf die Welt kommen! Mein Wunsch wurde von meinem Mann von Anfang an unterstützt und auch die Hebammen im s’Hebammenhaus haben mir nie das Gefühl gegeben, dass die große Entfernung ein Problem werden könnte. Ich war mir außerdem sicher, dass der kleine Mann genau weiß, was seine Mama sich wünscht und da mitspielen wird. Und genau so war es dann auch. Jonahs Geburt begann an ET-10 mit einem Blasensprung, den ich morgens beim Aufstehen bemerkte. Erstmal wurde noch der große Bruder versorgt, in die Kita gebracht und die Großeltern informiert. Danach habe ich im s‘Hebammenhaus angerufen. Da noch keine Wehen zu spüren waren, meinte Grit, ich solle erstmal abwarten und alle 4 Stunden meine Temperatur aufgrund der Infektionsgefahr messen. Nach dem Mittagessen spürte ich unregelmäßige Wehen, die ich aber noch nicht veratmen musste. Ich telefonierte dann nochmal mit Grit und befolgte ihren Tipp einen Kuchen zu backen und mir einen schönen Mittag zu machen. Gegen 17 Uhr kam mein Mann nach Hause und wir machten noch einen Spaziergang um die Wehen in Gang zu bringen. Das wirkte. Sie kamen nun immer regelmäßiger. Um 21 Uhr telefonierte ich mit Melanie, die die Bereitschaft von Grit übernommen hatte. Die Wehen waren da, aber sobald ich mich hinlegte, wurden sie schwächer. Also weiter abwarten. Ich versuchte noch ein bisschen zu schlafen, was jedoch bald nicht mehr möglich war. Um 23 Uhr entschieden wir dann gemeinsam mit Melanie, dass wir uns auf den Weg machen werden. Die Fahrt war trotz des inzwischen nur noch 4-minütigem Wehenabstands kein Problem. Ich konnte die Wehen sehr gut vertönen und mich in den Wehenpausen mit meinem Mann unterhalten. Um 0:15 Uhr kamen wir dann in Villingen an. Melanie hatte den Raum wunderbar mit Kerzen erhellt und ich fühlte mich sofort wohl. Die Eröffnungsphase war zu diesem Zeitpunkt fast schon vorbei und die Übergangsphase begann. Diese Phase war tatsächlich die einzige Zeit, in der ich die Wehen schlecht veratmen konnte. Melanie merkte das sofort und half mir eine bessere Position zu finden. Ihr Ratschlag, nochmal die Blase zu entleeren, brachte dann den Durchbruch. Schon auf dem Weg zur Toilette setzte der Pressdrang ein und unser Jonah wurde im Stehen auf dem Stillen Örtchen nur 1,5 Stunden nach Ankunft im s’Hebammenhaus geboren. Nach einer ersten entspannten Kennenlernzeit machten wir uns auf den Heimweg ins Wochenbett.
Wir sind den Hebammen im s‘Hebammenhaus sehr dankbar, dass wir eine so wunderschöne, entspannte und ruhige Geburt erleben durften. Ich bin wieder mal fasziniert von der Arbeit und dem Wissen der Hebammen. Melanie hat kein einziges Mal meinen Muttermund untersucht, sondern wusste allein durch mein Verhalten wie weit ich war.
Danke an Melanie und Leonie für die schöne Geburt und das wunderbare gemeinsame Ankommen danach! Danke an das ganze Team des s’Hebammenhaus für die tolle Betreuung während der Schwangerschaft und dass ihr es uns Frauen ermöglicht, unsere Kinder selbstbestimmt und natürlich zu gebären!

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07.07.21

Leah

Viele haben mir gesagt, dass es beim ersten Kind eher länger dauert, bis es kommt. Mein Mann war auch der Meinung, dass es noch etwas dauern würde. Das wäre mir auch ganz recht gewesen, denn ich hatte mir vor der Geburt noch das eine oder andere vorgenommen…

Nachdem ich zu Beginn der Schwangerschaft noch nie etwas von s’Hebammenhaus gehört hatte und davon überzeugt war, das Baby im Krankenhaus zu bekommen (weil das schließlich alle so machen) erzählte mir eine ebenfalls schwangere Freundin von s‘ Hebammenhaus in Villingen.
Ich versuchte, mich allgemein so gut wie möglich auf das Thema Geburt vorzubereiten, las Bücher und hörte den Podcast „Der Hebammensalon“ von zwei Hebammen aus Berlin. Das Thema ambulante Geburt und Hausgeburt verlor seinen Schrecken, auch nach Rücksprache mit einigen der Hebammen im Hebammenhaus. Etwa in der 2. Schwangerschaftshälfte hatte ich mir überlegt, das Kind zuhause zu bekommen. Mein Mann war anfangs dagegen und wollte eher ins Hebammenhaus, da dort das Krankenhaus näher ist. Nach und nach habe ich ihn überredet, es zuhause zu versuchen, immer mit dem Argument, wenn etwas ist oder ich mich unwohl fühlen würde, noch ins Hebammenhaus oder ins Krankenhaus fahren zu können.

Am Dienstagabend konnte ich nicht mehr so richtig gut auf dem Sofa oder sonst wo sitzen und beschloss, in die Badewanne zu gehen.
Ich hatte mir schon überlegt, dass es ja eventuell bald losgehen könnte, ich war an dem Tag genau in der 39. Ssw. Viele haben mir gesagt, dass es beim ersten Kind eher länger dauert, bis es kommt. Mein Mann war auch der Meinung, dass es noch etwas dauern würde. Das wäre mir auch ganz recht gewesen, denn ich hatte mir vor der Geburt noch das eine oder andere vorgenommen…
In der Badewanne tat sich nichts. Also ging ich ins Bett.
Am nächsten Morgen hatte mich zu einem Spaziergang verabredet, gegen halb acht ging’s los, mit meiner Mutter und Hund durch den Wald. Während des Spaziergangs bekam ich immer wieder ein kurzes Ziehen im unteren Bauch. Ich konzentrierte mich auf die Atmung und habe den Spaziergang teilweise wie von fern aber auch irgendwie ganz intensiv wahrgenommen. Lange laufen wollte ich aber nicht, daher sind wir bald zurück.
Ich hatte irgendwie ein komisches Gefühl. Das Ziehen hörte nicht auf, es war wie ein Bauchschmerzen, aber immer nur kurz, im unteren Bauch-Bereich. Vielleicht doch Wehen?
Vorsichtshalber rief ich mal der Bereitschaftsnummer vom Hebammenhaus an. Julia Steinmann war dran. Sie hatte ich bisher noch nicht kennen gelernt. Ich versuchte, das zu beschreiben, was ich fühlte. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob das nun schon Wehen sein könnten. Die hatte ich mir doch viel schlimmer vorgestellt. Das hab ich wohl nicht so gut ausdrücken können, ich hatte wohl nur gesagt, das hab ich mir anders vorgestellt. Julia meinte daraufhin nur, das wäre schon in Ordnung und das könnte sich jetzt auch noch ein paar Tage so hinziehen. Tage? Oh je. Es war zwar nicht so schlimm wie gedacht, aber angenehm war auch anders.
An diesem Tag hatte ich absolut keinen Hunger. Etwas Obst aß ich jedoch trotzdem. Vielleicht war das ja auch das Zeichen? Ich wusste, dass Tiere während der Geburt meistens auch nichts essen.
Da war ich ja immer noch nicht ganz sicher war ob ich Wehen hatte, schrieb ich einer Freundin und sie riet mir, mich in die Badewanne zu legen. Das hatte ich ja am Abend vorher schon erfolglos versucht, und schließlich hatte ich auch gerade erst geduscht! Danach war mir gerade einfach nicht. Sie riet mir, einen Spaziergang zu machen, aber auch das hatte ich an dem Morgen ja bereits gemacht.
Irgendwie war ich unruhig und hatte noch versucht einen Film zu schauen. So richtig entspannend war das jedoch nicht, mit den immer wieder kehrenden Bauchschmerzen. Ich versuchte, auf die Uhr zu schauen um die Länge und Regelmäßigkeit zu überprüfen, konnte mich jedoch nicht richtig konzentrieren. Es fühlte sich jedoch recht oft an. Mein Mann war zum Glück im Homeoffice. Ich wollte ihn jedoch nicht bei der Arbeit stören. Also rief ich meine Mutter an, die zum Glück sofort vorbei kam. Sie schaute für mich auf die Uhr und die Wehen waren schon alle 5 Minuten jeweils eine Minute lang.
Dann war es 12 Uhr, mein Mann machte Mittagspause und sich etwas zu essen. Ich wollte immer noch nichts, ich hatte überhaupt gar keinen Hunger. Wir riefen noch einmal bei Julia an. Sie hörte sich meine Wehen an und meinte, das höre sich doch schon ganz gut an. Ich kniete mittlerweile bei jeder Wehe vornüber gebeugt auf der Sofalehne und veratmete die Wehen. Meine Mutter musste gehen, also zog ich vom Sofa ins Schlafzimmer um, um näher bei meinem Mann zu sein, der im Büro gegenüber arbeitete. Die Türen ließen wir offen. Der Arme konnte sich sicher nicht mehr gut auf seine Arbeit konzentrieren, denn mittlerweile musste ich die Wehen laut tönend veratmen. Zum Glück hatte er keine Telefonkonferenz mehr an diesem Nachmittag…
Mir war es abwechselnd warm und kalt. Ich schwitzte während den Wehen und fror in den Pausen.
Nachdem mein Mann so früh wie möglich Feierabend gemacht hatte und klar war, das die Geburt in den nächsten Stunden anstand, rief er seinen Chef an und sagte ihm, dass er am nächsten Tag vermutlich nicht mehr arbeiten würde und sich frei nehmen würde. Er massierte mir das schmerzende Kreuzbein und legte mir eine Wärmflasche auf. Keiner von uns dachte daran irgendwo hin zu gehen. Wir riefen erneut Julia an, die uns versprach, in der nächsten Stunde vorbei zu kommen. Sie kam gegen 17 Uhr und schaute mir vor allem ruhig zu. Teilweise hängte ich mich während der Wehen nun an meinen Mann, um Halt zu haben. Während der Wehen war es anstrengend, aber nie so schmerzhaft und furchtbar, wie ich es mir vorgestellt hatte, eher ziemlich unangenehm. Dann hatte ich den Drang, in die Badewanne zu gehen. Mein Mann ließ also Wasser ein. In dem Moment, als ich in das warme Wasser stieg, platzte meine Fruchtblase. Julia rief ihre Kollegin Kerstin an. Außerdem fragte sie mich ob es für mich in Ordnung wäre, wenn die Hebammenschülerin Celine noch dazukommen würde. Natürlich! Die beiden kamen an und alle Hebammen setzten sich im Bad auf den Boden und ließen mich machen. Ab und zu kontrollierte Julia die Herztöne des Kindes, es schien alles in Ordnung zu sein. Ich sollte das Köpfchen des Babys selbst tasten, es war gut zu spüren, etwa eine Fingerlänge weit vom Ausgang entfernt.
In der Badewanne konnte ich mich während der Wehenpausen wunderbar entspannen und plauderte nett mit den Hebammen. Doch langsam schienen die Wehen weniger zu werden. Julia bat mich schließlich, aus der Wanne zu kommen. Ich ging wieder zurück ins Schlafzimmer und hielt mich während der Wehen an meinem Mann fest. Ich hatte mir irgendwie immer das Badezimmer als Geburtsort vorgestellt. Also kehrte ich schließlich dorthin zurück. Die Wehen wurden wieder mehr.
Julia schlug vor, dass ich mich auf die Toilette setzen könnte, um das natürliche Pressgefühl zu unterstützen. Das fühlte sich aber irgendwie komisch an. Also stand ich wieder auf. Der nächste Vorschlag war, durchs Haus zu laufen und Treppen steigen. Das war anstrengend, funktionierte aber noch überraschend gut. Danach ging ich wieder ins Bad.
Ich sollte nun versuchen, das Kind langsam aus mir heraus gleiten zu lassen. Das Gefühl, pressen zu müssen, war nun sehr stark. Gleichzeitig hatte ich ziemlich Angst davor, dass der Damm reißen würde, weil der Druck sich so stark anfühlte. Dann durfte ich pressen. Ich sagte, ich kann nicht und sie fragte mich: Warum nicht? Das spornte mich wieder an und ich presste. Dann schlug Julia vor, das mein Mann sich auf den Badewannenrand setzen sollte und ich mich in der tiefen Hocke mit den Unterarmen auf seine Oberschenkel stützen könnte. Das fühlte sich richtig an, auch wenn es anstrengend war. So langsam kam das Köpfchen in Sicht. Dann glitt es irgendwann heraus. Noch ein paar Wehen und dann kam der Rest des Körpers. Julia fing das Kind auf. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, es geschafft zu haben! Mein Mann hatte Tränen in den Augen vor Freude. Es krähte auch direkt los.
Da die Nabelschnur wohl etwas kurz war, konnte ich das Kind noch nicht direkt an die Brust legen, nur auf den Bauch. Es war noch etwas schmierig, aber warm und wunderschön, gar nicht so zerknittert wie ich gedacht hatte. Irgendwann kam jemand auf die Idee nach dem Geschlecht zu schauen. Wir hatten es vorher nicht gewusst. Ein Mädchen, wie schön! Mein Mann und ich sahen uns an und waren uns mit dem Namen sofort einig, da wir am Abend vorher noch darüber gesprochen hatten.
Dann durfte ich ins Schlafzimmer gehen und mich hinlegen. Dort war in der Zwischenzeit alles vorbereitet worden. Die Plazenta ließ jedoch noch auf sich warten. Schließlich sollte ich auf Vorschlag von Kerstin in den Vierfüßler-Stand gehen und noch mal pressen. Währenddessen konnte ich meine Tochter vornübergebeugt stillen. Nach einigen Wehen kam auch die Plazenta.
Julia musste gehen, da ihre Schicht vorüber war. An ihrer Stelle kam Grit. Sie kannte ich bereits aus dem Geburtsvorbereitungskurs.
Nach dem Ausbluten der Nabelschnur durchtrennte diese mein Mann. Nachdem ich versorgt worden war und alles dokumentiert war, gingen die Hebammen.

Die Geburt unseres ersten Kindes war durch die Unterstützung der Hebammen aus dem Hebammenhaus ein unvergessliches und kraftvolles, gutes Erlebnis. Wir haben uns zu jeder Zeit sehr gut aufgehoben gefühlt. Ich bin so froh, mich schon beim ersten Kind für die Hausgeburt entschieden zu haben. Es war einfach eine total entspannte Atmosphäre und genau das Richtige für uns.

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17.06.21

Isabel

... es war eine sehr schöne Erfahrung; vor Allem die fürsorgliche Behandlung und die ruhige Atmosphäre.

Nach dem positiven Schwangerschaftstest und einem ersten Gespräch mit meiner Wochenbetthebamme habe ich mich im Geburtshaus gemeldet und mit Freude die Nachricht erhalten einen Platz für die Geburt zu bekommen. Bei mehreren Gesprächen im Geburtshaus wurden alle Fragen (vor allem die lange Anfahrt von einer Stunde) und Probleme ausführlich besprochen. Die Hebammen nahmen sich immer Zeit und wir wurden sehr gut betreut. In der letzten Zeit vor der Geburt wurde die Vorsorge abwechselnd beim Frauenarzt und im Hebammenhaus durchgeführt und wir konnten so einige Hebammen persönlich kennenlernen. Kurz vor dem errechneten Termin bekam ich unregelmäßige Wehen; als diese nicht wieder weggingen rief ich beim Geburtshaus an und wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit super beraten. In den frühen Morgenstunden des 17.06. machten wir uns dann auf den Weg und wurden von Melanie im mit Kerzen beleuchteten Geburtshaus empfangen. Sie umsorgte uns wunderbar, hatte die richtigen Worte um mich zu beruhigen und erklärte mir alles was ich wissen wollte. Nachdem die Wehen stärker wurden und ich keine Kraft mehr hatte massierte sie mein Kreuzbein und half mit Wärmflaschen die Wehen zu lindern. Kurz vor der Geburt kamen Janine und die Hebammenschülerin Celine dazu. Unsere Tochter wurde im Bad geboren, ich bekam sie in die Arme gelegt und wir wurden von meinem Mann und den Hebammen ins Bett gebracht und konnten uns dort in Ruhe kennenlernen. Nachdem die Plazenta geboren war und meine Verletzungen genäht wurden, wurde Isabel untersucht und angezogen. Nachdem mir das Stillen in verschiedenen Positionen gezeigt wurde und wir gegessen hatten fuhren wir nach einer kleinen Geburtstagsfeier nach Hause.
Wir möchten uns für die liebevolle Betreuung und Geburt im Hebammenhaus bedanken, es war eine sehr schöne Erfahrung; vor Allem die fürsorgliche Behandlung und die ruhige Atmosphäre.

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11.06.21

Emil

Ich habe es mir in der Badewanne gemütlich gemacht und habe mich einfach nur auf mich selbst konzentriert. Die erste Welle in der Wanne hat etwas auf sich warten lassen, allerdings kam sie dann um so intensiver angerollt.

Am Nachmittag vom Donnerstag den 10.06 habe ich immer mal wieder ein leichtes Ziehen im Unterleib spüren können. Ich konnte es nicht ganz einordnen, ob es leichte Wehen sind, oder einfach nur wie sonst manchmal auch ein normales Ziehen.
Ich war mit Fritz, unserem ersten Sohn, bei meinen Eltern und wir haben uns um 17:30 Uhr auf den Heimweg gemacht. Es war alles soweit in Ordnung und ich konnte alles ganz normal mit ihm machen.
Wir kamen zu Hause an, haben gemeinsam Pizza bestellt und gemeinsam gegessen. Um ca. 19:30 Uhr habe ich ihn ins Bett gebracht.
Ich hatte immer mal wieder ein leichtes Ziehen im Unterleib. Habe mich zu Fritz ins Bett gelegt und habe noch eine Sendung auf dem IPad geschaut.
Um kurz vor 23Uhr habe ich die erste sms an Julia geschickt, weil ich kurz zuvor auf der Toilette war und eine leichte Blutung hatte. Das Ziehen im Unterbauch wurde allmählich etwas regelmäßiger und auch stärker. Ungefähr alle 10 Minuten kamen die Wellen, manchmal haben sie auch etwas länger auf sich warten lassen.
Sie beruhigte mich und meinte, dass es sich gut anhört und sie für mich zu erreichen ist. Es kann langsam die Geburt einleiten oder auch noch ein paar Tage dauern.
Das beruhigte mich und ich legte mich wieder zu Fritz ins Bett. Alex, mein Mann, kam auch zu uns und wir schliefen ein.
Um ca. 3:30 Uhr wurden die Wellen so, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Sie waren noch nicht mega stark, aber ich musste anfangen sie zu veratmen. Ich wollte dazu auch nicht mehr liegen und habe mich ins Wohnzimmer verkrümelt. Alex und Fritz waren noch im Bett und konnten noch etwas schlafen. Allerdings merkte Fritz die ganze Nacht schon, dass etwas im Gange ist und ist immer mal wieder wach geworden und hat nach dem Rechten geschaut. Einmal ist er wach geworden und hat nach mir geschaut, er deckte mich auf und schaute meinen Bauch an, so als ob er schauen wollte, ob noch alles da ist.
Um kurz vor 4 Uhr haben wir entschlossen Aline, meine Schwester, zu informieren, dass sie sich langsam auf den Weg macht, um Fritz bei uns abzuholen. Um 4:30 Uhr ist sie bei uns eingetroffen und hat sich um Fritz gekümmert.
Die Wellen kamen nun im zwei Minuten Abstand und ich musste sie nun auch schon ordentlich veratmen. Allerdings irritierte mich die Tatsache, dass sie nur so ca. 20-30 sec. andauerten. Das kannte ich von Fritz’s Geburt nicht.
Ich rief das erste Mal Julia an und informierte sie über das aktuelle Geschehen. Sie beruhigte mich und meinte, dass sich das Ganze ganz toll anhört und sie sagen würde, dass die Geburt in vollem Gange ist. Wir sollten langsam schauen, dass Fritz mit Aline mitgeht, sodass ich mich auf die Geburt konzentrieren kann.
Aline hat Fritz mitgenommen. Er hat das Ganze auch wunderbar mitgemacht und konnte sich gut auf Aline einlassen.
Um 5:30 Uhr nahmen die Wellen an Länge etwas zu, waren bis zu einer Minute lang und auch schon sehr stark. Die Pause war zwischendurch keine 2 Minuten lang.
Ich ging ab und zu auf unsere Dachterrasse und atmete die tolle und klare Morgenluft ein. Sie beruhigte mich und ich genoss die wunderschöne Morgenstimmung mit dem Vogelgezwitscher.
Ich war immer wieder mit Julia in Kontakt und habe sie auf dem Laufenden gehalten. Sie war nun auch schon im s’Hebammenhaus und hat alles vorbereitet. Julia meinte ich solle nicht mehr allzu lange warten, um ins s’Hebammenhaus zu kommen.
Um ca. 6:00 Uhr haben Alex und ich uns auf den Weg ins s’hebammenhaus gemacht.
Wir sind dort eingetroffen und wir waren so begeistert, wie die Atmosphäre dort war. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt. Es war einfach wunderbar und ich konnte mich auch gleich fallen lassen und mich voll und ganz weiter auf meine Wellen einlassen.
Die Badewanne war mit warmem Wasser vorbereitet und ich konnte mich gut darauf einlassen. Ich habe es mir in der Badewanne gemütlich gemacht und habe mich einfach nur auf mich selbst konzentriert. Die erste Welle in der Wanne hat etwas auf sich warten lassen, allerdings kam sie dann um so intensiver angerollt. Ich konnte nicht so sitzen bleiben, wie ich es mir eingerichtet habe. Ich musste unbedingt in den Vierfüßlerstand. Konnte mich gut am Wannenrand festhalten und auch die Hand von Alex hat mir sehr guten Halt gegeben. Die Welle war extrem stark. Mit der dritten/ vierten Welle habe ich dann die perfekte Position gefunden.
Ich hielt mich an Alex Arm fest und konnte so jede Welle gut veratmen und ,,überstehen‘‘.
Das ,,Stillkissen‘‘, das Julia mir für das Wasser gegeben hat, war einfach toll. Ich konnte mich zwischen den Wellen darauf ausruhen und mich voll darauf abstützen und hatte große Erleichterung dadurch. Die Pausen waren allerdings sehr kurz zwischen den sehr intensiven Wellen.
Julia und die eingetroffene Hebammenschülerin Celine waren einfach nur da, sie haben sich zurückgehalten und haben mir das Gefühl gegeben in Sicherheit zu sein.
Während der gesamten Geburt hatte ich super großen Durst. Ich hatte ein regelrechter Brand und hätte immer wieder trinken können, wenn mir die Wellen die Zeit gelassen hätten.
Die Wellen wurden immer und immer stärker. Ich gab mich dem Ganzen voll und ganz hin und hatte irgendwann das Gefühl mitpressen zu müssen. Der Druck wurde immer mehr und ich musste ordentlich mitschieben.
Ich tastete nach dem Köpfchen – konnte es allerdings noch nicht spüren. Doch nach etwa zwei bis drei Wellen spürte ich den mächtigen Druck und wusste, dass es nun so weit sein musste. Das Köpfchen kam…. Mich verließen fast meine Kräfte und das Köpfchen ging wieder zurück.
Ich wartete die nächste Welle ab und schob mit allen Kräften, von denen ich nicht geahnt habe, sie noch zu besitzen. Das Köpfchen schob sich raus. Und bei der nächsten Welle ließ ich Emil langsam auf die Welt ins Wasser kommen. Es war ein unglaubliches Gefühl. Er kam zwischen meinen Beinen nach oben und tauchte vor mir auf. Ich sah ihn das erste Mal und es war einfach ein wunderschönes Gefühl, voller Erleichterung und Freude. Unbeschreiblich.
Ich. Hab. Es. Geschafft.
Die Tränen kamen und ich war einfach nur so dankbar. Hielt meinen zweiten Sohn in meinen Händen und konnte es nicht glauben. An dem kleinen Wunder war alles dran.
So lagen wir in der Wanne, ganz nah bei einander und konnten die erste Zeit soooo sehr genießen. Emil suchte sich von selbst den Weg an meine Brust und fing an zu saugen. Ein Wunder, das ich bei Fritz auch schon erleben durfte.
Alex war auch überwältigt von Gefühlen und hat uns einfach nur angesehen und mich in den Armen gehalten.
Wir lagen so in dem warmen Wasser bis ich die Plazenta geboren hatte.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das alles so selbstbestimmt und alleine geschafft zu haben.
Alex nahm mir das kleine Wunder ab und mir wurde aus der Wanne geholfen. Etwas abgeduscht und ich konnte mich abtrocknen und mich zu meinen beiden Männern ins Bett kuscheln.
Wir haben uns so aufgehoben gefühlt. Es war eine so besondere Atmosphäre. Durch den abgedunkelten Raum und die Kerzen…. Einfach wunderbar und besonders. Ein ganz anderes Gefühl, als bei Fritz damals im Krankenhaus. Das war auch schön, gar keine Frage, aber einfach nicht so heimelig, als dieses Mal.
So lagen wir eine ganze Weile im Bett und kuschelten. Die Hebammen haben sich zurückgezogen um uns ein wenig Zeit zu dritt zu lassen.
Als die Nabelschnur auspulsiert hatte, hat Alex die Nabelschnur durchtrennt.
Die Hebammen haben die Plazenta untersucht und wir durften sie uns auch genauer anschauen.
Alex machte uns die mitgebrachte Suppe warm und wir konnten sie zusammen essen. Ich hatte auch so ein Hunger.
Dann musste ich das erste Mal zur Toilette. Julia half mir dabei und unterstützte mich beim Anziehen.
Emil wurde dann das erste Mal begutachtet und die U1 wurde gemacht.
Danach haben wir ihn angezogen und wir haben Geburtstag gefeiert. Es gab den Geburtstagskuchen und mit Orangensaft haben wir angestoßen. Es war so eine private und intime Atmosphäre. Einfach wunder, wunderschön!!!!
So wunderbar aufgeboben und sich so wohl zu fühlen ist nicht selbstverständlich! Ein wunderbares Erlebnis. DANKE

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03.06.21

Felicia

Mama's Geburtsbericht

Anfangs fühlten sich an wie übungswehen, ich war unsicher ob es wirklich losgeht. Ständig musste ich auf die Toilette und ich sah das der Schleimpropf sich gelöst hatte
ich war unruhig und konnte nicht wirklich Ruhe finden, ich ging in die Wanne- wehen blieben, ich stoppte die Zeit und dazwischen war viel Raum mal ganz eng beieinander mal viel Pause dazwischen, die Badewanne tat absolut gut. Ich duschte mich ab und da es schon spät war legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Allerdings fand ich das Liegen überhaupt nicht angenehm und bekam kein Auge zu. Außerdem musste ich weiterhin ständig auf die Toilette, dort döste und wehte ich etwas vor mich hin. Ich wusste das die Geburtsreise begonnen hatte, aber alles fühlte sich so weit weg an das ich es kaum glauben konnte. Nachdem ich mir sehr sehr unsicher war ob ich die Hebammen rufen sollte, denn so wie ich mich fühlte hätte es Tage so weiter gehen können. Ich entschied mich dafür erstmal alles herzurichten, Sachen aus dem Weg zu stellen und die Laken auszulegen, ich bat meinen Mann dazu und wir bauten den Pool zusammen auf. Wir befüllten ihn ein wenig und ich beschloss mit meinem Mann das ich danach mal bescheid gebe denn ich hatte das Gefühl das mein Engelchen sich heute noch auf den Weg macht aber immer noch fühlte es sich an als würde es noch ganz am Anfang sein. Mein Mann legte sich noch etwas schlafen und ich rief die Hebamme. Melanie hatte Dienst (Yuhuuu, denn innerlich hatte ich mir genau das gewünscht) ich sagte ihr das ich unregelmäßige Wehen habe und ich mir recht unsicher über den weiteren Verlauf bin, immerhin ist der Weg mit ca 30 Kilometer auch nicht ohne und dauert ja auch etwas. Als sie etwa eine Stunde später kam, unterhielten wir uns eine Weile und ich bat sie um eine Untersuchung. Wie vermutet ganz am Anfang und ich solle versuchen mich noch ein wenig auszuruhen, sie denkt auch das es eher gegen Abend los gehen würde. Melanie geht wieder und ich versuche noch ein wenig auszuruhen und bin einfach dankbar für jede Wehe. Wir haben früher morgen und der Tag wird lang. Die großen Geschwister wachen auf und wir kuscheln miteinander, danach bereitete mein Mann das Frühstück, wir aßen und machen noch ein paar Späße. Wir erklärten den Kindern das es nicht mehr so lange dauert bis ihre kleine Schwester zur Welt kommt und ich deshalb heute nicht so viel mache. Anschließend beschlossen wir das heute einfach ein Spiel und Filmtag wird. Mein Mann befüllte den Pool und die großen Brüder kuschelten mit mir und dem großen Bauch, sie wünschten ihr ganz viele tolle Sachen und gaben ihr durch den Bauch viele Küsse. Ich versuchte mich im Wasser, es tat zwar gut, aber ich spürte das es noch viel zu früh war. Dann schauten wir Paw Patrol Folgen in Endlosschleife. Ich nahm mir eine Wärmflasche und legte sie mir in den unteren Rücken da ich dort das meiste spürte und es für mich angenehm war mit der Wärme. Mein Mann machte dann das Mittagessen. Ich nutzte meinen geliebten Pezziball und lief zwischendurch umher. Immer wieder linderte er mir die Schmerzen indem er mir Gegendruck gegen das Kreuzbein gab unter den Wehen. Wir aßen zusammen und dann versuchte ich erneut etwas zu schlafen und nach einer Weile setzte ich mich erneut in den Pool, ich döste ein wenig und ging wieder hinaus. Immer noch musste ich sehr häufig auf die Toilette. Ich telefonierte nochmal mit Melanie, sie würde gegen 19 Uhr vorbeikommen. Also schauten wir weiter Paw Patrol und ich veratmete und teilweise tönte ich meine Wehen. Melanie schaute nach mir und die großen Brüder schauten gaaanz genau was sie macht, die beiden saßen auf der Lehne des Sofas und schauten zu und stellten einige Fragen. Wir waren bei 4cm, ein Fortschritt aber auch eine kleine Enttäuschung machte sich bereit- der Tag ist nicht mehr so lange, heute ist der errechnete Termin, Familiär würde es super passen damit alle miteinander in Ruhe kuscheln könnten- als letztes Hörte sie auf die Herztöne, diese waren mal wieder auffällig hoch. Wir beobachteten das ganze eine Weile und sprachen miteinander. Mein Mann brachte währenddessen die großen ins Bett und laß wundervoll eine Geschichte vor. Als Melanie raus ging zum telefonieren um sich zu besprechen, trank ich nochmal etwas, aß einen Riegel und ging auf die Toilette. Als sie wieder kam waren die Herztöne wieder im normalen Bereich und das auch wieder über einen längeren Zeitraum. Die Wehen waren immer noch unregelmäßig Regelmäßig. Da sie wusste das mich gut im Pool entspannen konnte, fragte sie mich ob ich mich dort ablegen möchte. Ja das wollte ich jetzt, danke! Die Wehen wurden nämlich etwas stärker aber absolut unreal für mich noch immer. Sie schöpfte gemeinsam mit meinem Mann kälteres Wasser aus dem Pool und half etwas beim füllen. Nach einer Weile machte mein Mann alleine weiter und Melanie gab Gegendruck auf den schmerzenden Bereich und half mir beim Becken locker lassen. Ich ging ins Wasser und verabschiedete Melanie- die nun leider nicht mehr als erste Hebamme zu erreichen ist. Allerdings machte sie mir Mut und meinte das es heute Nacht noch soweit ist. Als sie ging, da ging es für mich sehr schnell und die Wehen veränderten sich. Sie wurden stärker bzw. intensiver. Ich war etwas ratlos, rufe ich jetzt die Hebammen? Schließlich brauchen die eine Weile hier her, andererseits müsste Melanie gerade noch unterwegs sein. Ich war mir absolut unsicher. Ich wartete noch ab, als die zweite Wehe mit dieser Intensität kam, wusste ich. Ja sie kommt und zwar bald. Ja ich will jetzt unbedingt das Melanie kommt. Ja jetzt, jetzt sofort. Ich rief die Bereitschaftsnummer an und sagte Christina Decker Das ich jetzt jemanden bei mir möchte und Melanie gesagt hat ich soll direkt dort anrufen. Sie machte sich direkt auf den Weg und telefonierte eine Weile mit mir, allerdings kam sie immer wieder in Funklöcher und ich fühlte mich damit absolut nicht wohl, ich rief Melanie an sagte ihr das und dann wurden die Wehen stärker. Dabei tönte ich sehr tief. Ich hörte sie, konnte allerdings nicht mehr sprechen- ich brauchte die Pausen um meinen Kopfabzulegen und meine Muskeln zu entspannen. Sie atmete mit mir. Mein Mann erzeugte immer wieder einen Gegendruck damit ich das ganze aushielt. Nach einer kurzen Zeit zitterte ich am Körper, ich konnte das Handy nicht mehr festhalten und es glitt mir aus den Fingern. Ich spürte das Köpfchen vor und zurück rutschen immer und immer wieder. Ich bekam nichts mehr um mich herum mit Meine Hand hielt ich an das Köpfchen es war so weich und ich spürte die Fruchtblase darum (was für ein Gefühl!) Die Fruchtblase platzte,ich spürte wie der Kopf durchtrat ich schrie und die Wehen wurden wieder erträglicher, ich bekam wieder mit was um mich herum geschah, zumindest etwas. Denn ich sah Melanie direkt mir gegenüber und sie lächelte mich an. Dieses Lächeln gab mir so viel Kraft. Ich hörte wie gesagt wurde wie toll ich das mache. Nach einer kleinen Pause kam dann mit der nächsten Wehe der Körper. Ich atmete auf. Ich sah das Kind vor mir zog es sanft im Wasser zu mir und nahm meine kleine Prinzessin auf den Arm. Christina gab mir ein Handtuch für die kleine und ich hörte wie gesagt wurde das wir 22:15 Uhr haben. Die kleine schrie. "Ich liebe Dich, ich bin da, auch für mich war das ende sehr schnell" sagte ich zu uns. Das heißt es ist immer noch der 3. Juni- das Ende war für mich überwältigend schnell, wie schnell das weiß ich leider nicht. Meine Tochter mit der ich einige Zeit im Pool verbrachte und sie im Arm hielt. Ich überprüfte noch einmal ob es ein Mädchen war mit allen zusammen und kuschelte dann weiter. Mir wurde kalt, wir schlossen das Fenster (mir war davor die ganze Zeit sehr heiß, außer im Rücken) und nach einer Weile froh ich wieder. Wir gingen aus dem Wasser. Melanie und Christina halfen mir mit meiner Maus aus dem Pool und beim Abtrocknen. Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite. Wir legten uns neben den Pool auf das Sofa, mein Mann kniete neben uns. Wir betrachteten unser Wunder, ich legte sie immer wieder an-sie schien aber sich erstmal erholen zu müssen. Melanie ging in die Küche und machte den Papierkram. Nach einer Weile merkte ich die leichten Wehen nach einer Weile versuchte ich mitzuschieben auf anraten von Christina. Da dies nicht geholfen hat, sollte ich in den Vierfüßler nach einigen weiteren Versuchen kam dann auch die Plazenta. Wir legten sie in eine Schüssel und mein Mann durfte die schon auspulsierte Nabelschnur abklemmen und durchtrennen. Dann nahm er sie das erste Mal in den Arm. Haut auf Haut. Dieser Anblick vor meinen Augen macht mich noch immer stolz und glücklich. Christina untersuchte mich und sagte das alles prima ist. Ich musste ganz dringend auf die Toilette und so half mir Christina dabei. Mein Mann machte mir ein Käsebrot da ich so Hunger hatte. Als ich wieder auf dem Sofa war und eine kleine Weile gekuschelt habe, war mein Wunsch nach das Gewicht und co zu erfahren. Auf meinen Wunsch hin wog und Maß sie unsere Wunderschöne Tochter, mit 4200g und 52cm mit 35,5cm Kopfumfang trat sie auf diese große Welt. Dann hat sie alles weitere untersucht und wir haben sie soweit noch etwas trocken und die Käseschmiere noch etwas eingerieben. Danach habe ich sie und mich angezogen. Christina teilte die U1 Ergebnisse Melanie mit und die beide waren dann noch in der Küche. Mein Mann und ich bewunderten unser Engelchen. Ich konnte es kaum glauben das es soweit ist und ich sie endlich in den Armen halten darf. Christina und Melanie bat ich noch um ein Foto gemeinsam und dann übergaben mir die beiden ein kleines süßes Täschlein mit allen wichtigen Unterlagen. Die beiden verabschiedeten sich und gingen. Nun also war es soweit, wir legten uns zu dritt in unser Bettchen. Nach einer Weile war der Vater unserer Tochter eingeschlafen. Ich konnte aufgrund der Hormone kein Auge zu machen. Die kleine weinte und ich stillte sie, da wurde der große Bruder wach. Er tappste ganz schnell ins Schlafzimmer und war perplex das seine Schwester bereits auf der Welt ist. Er fragte wann sie gekommen ist und lief dann zu seinem kleinen Bruder um im mitzuteilen das die Schwester nun draußen aus Mama's Bauch ist. Da standen also zwei kleine Kinderchen, absolut stolz darauf große Brüder zu sein und absolut verschlafen. Wir kuschelten zusammen und es gab einige Küsse bis die großen einschliefen. Damit also beginnt unser tolles Wochenbett. Danke für diese tolle Begleitung, danke für diese tolle Reise, danke für die Motivation, danke das es trotz der Entfernung geklappt hat. Danke!

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03.06.21

Felicia

Papa's Geburtsbericht

Es fühlt sich alles für mich immer noch surreal an, dass ich Vater bin und gleichzeitig auch mehr als schön.
Ich kann mich noch ein bisschen erinnern, wie der Tagesablauf war, als sie auf die Welt gekommen ist. Um 3 oder 4 Uhr nachts haben wir den Geburtspool aufgebaut, danach habe ich noch ein bisschen weitergeschlafen. Klar hatte ich auch dort schon die Gedanken gehabt, dass es soweit ist, ich habe aber auch darauf vertraut, dass meine Frau mich aufweckt, wenn sie das Gefühl hat, dass meine Tochter die Welt erblicken möchte. Es war dann morgens und ich bereitete für sie und den Kindern normal das Frühstück vor.
Anschließend musste ich den Pool mit Wasser befüllen, was mehr als 2 Stunden gedauert hat. Währenddessen bekam sie viele Schmerzen, wo bei mir auch dann immer die Aufregung hoch kam, habe es aber unterdrückt, stande meine Frau kontinuierlich zur Seite und linderte ein bisschen ihre Schmerzen. Danach war ich schon ein bisschen kaputt, da ich nur ein Eimer hatte und immer vom Bad ins Wohnzimmer hin und her laufen musste. Es folgte für mich dann eher der normale Tagesablauf, indem ich essen machte und der Nachmittag war auch eher normal gewesen, nur mit dem Unterschied, dass ich die permanente Schmerzen meiner Frau regelmäßig gelindert habe.
Am Abend gab es dann Action. Die Hebamme kam zum Besuch. Sie und ich hatten ein bisschen Wasser rausgemacht und durch neues ersetzt. Sie ging und ich kümmerte mich selbstverständlich weiter um meine Frau, nahm ein bisschen kaltes Wasser raus und füllte wärmeres rein, währenddessen sie größere Schmerzen bekam und die Hebamme angerufen hat. Es geht alles ganz schnell, nach glaube 15 Minuten kam dann die erste Hebamme und im Anschluss auch die zweite.
Meine Aufregung wurde immer mehr und mehr, aber stand meiner Frau stark zur Seite und unterstütze sie so gut wie ich kann, was ich denke auch gut hinbekommen habe. Ich sah, wie sich das Köpfchen meiner Tochter als erstes die Welt erblickte und danach, wie meine Frau dann sie ganz rausdrückte. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Eine gnadenlose Achterbahnfahrt der Gefühle. Diesen Tag werde ich niemals vergessen. Ich Liebe meine Frau und meine Tochter und startete ab da an ein neuer Lebensabschnitt als Vater.

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25.05.21

Irma

In einer stürmischen Vollmondnacht hast du dich auf den Weg gemacht…
Ja, deine Geschichte auf dieser Welt beginnt ein bisschen wie der Anfang eines Märchens oder Gedichts und genauso schön, magisch und spannend war deine Ankunft für uns.

Irma, die Sturmreiterin

In einer stürmischen Vollmondnacht hast du dich auf den Weg gemacht…
Ja, deine Geschichte auf dieser Welt beginnt ein bisschen wie der Anfang eines Märchens oder Gedichts und genauso schön, magisch und spannend war deine Ankunft für uns.

Am 24.05. haben dein Papa und ich noch gescherzt, dass du vermutlich um Punkt 00:00 in der Nacht auf den 25.05. (dem errechneten Geburtstermin) auf die Welt kommen würdest.
Und so ähnlich ist es dann tatsächlich passiert. Am 24.05. gingen abends die Wehen los. Aber sie waren noch schwach und ich dachte, dass es sich wohl um Vorwehen handeln müsse. Erst dann nachts im Bett, merkte ich, dass sie sich schon anders anfühlten und schlafen keine Option mehr war. Auch waren die Abstände der Wehen schon sehr kurz, was mich etwas irritierte aber ich habe dann gelernt, dass man Wehen nicht nur an den Abständen dazwischen, bewertet werden, sondern dass viele Faktoren mit einspielen.
Um zu prüfen, ob es sich wirklich um Geburtswehen handelte, hat dein Papa mir eine schöne Wanne eingelassen. Die Wehen ließen sich von dem warmen Wasser nicht vertreiben und somit stand es fest, du willst heute geboren werden.
Gegen 03:00 riefen wir die Bereitschaftsnummer an und ich telefonierte mit Elke Hohner und gab ihr Bescheid, dass es bei uns los geht. Wir verabredeten mit ihr, dass wir noch ein bisschen zuhause abwarten und uns nochmal melden würden, wenn die Wehen stärker werden.
Wir verbrachten noch ein paar Stunden bei guter Musik, Duft und Kerzenschein in unserem Wohnzimmer, während ich die Wehen immer mehr veratmen musste, da sie, wie der Sturm, der draußen tobte, an Intensität zunahmen.
Ich telefonierte noch zweimal mit Elke, bis um 7:30 klar war: Wir müssen JETZT los fahren oder ich fahre nirgends mehr hin.

Die dreiviertel Stunde Fahrt zum Geburtshaus brachten wir gut, mit der richtigen Musik, hinter uns.
Im s‘Hebammenhaus angekommen, empfing uns Elke in einem schön hergerichteten Geburtszimmer.
Da die Wehen schon gut und regelmäßig waren, konnten wir auch glücklicherweise schon dort bleiben. Die erste Phase der Geburt war ich am veratmen von noch gut aushaltbaren Wehen. Dein Papa stand mir wunderbar zur Seite, wir hörten wieder Musik und konzentrierten uns auf die voranschreitende Geburt.
Irgendwann kamen noch die Hebamme Leonie Keim und die Hebammenschülerin Celine Müller dazu.
Als die Geburt voranschritt, ging es nochmal in die Badewanne, um dort meinen Körper zu entspannen und mich im Wasser von den (Geburts-)Wellen tragen zu lassen.
Nach der Wanne begann irgendwann die Eröffnungsphase. Diese dauerte gefühlt eine Ewigkeit und die Wehen bekamen nochmal eine ganz andere Kraft. Fast unerträglich. Mir kam der Gedanke, dass es in dieser Phase wohl häufiger den Wunsch des Aufgebens gibt. Konnte ich da total nachvollziehen. Aber ich dachte mir: Nein, aufgegeben wird nicht! Und ich nahm diese enorme Kraft an und arbeitete mit ihr und mit Dir.
Nach wie vor gut unterstützt von deinem Papa und den Hebammen, war das gut machbar.
Zwischen der Sehnsucht mal für eine halbe Stunde auszuruhen und dem Wunsch endlich mein Kind auf die Welt zu bringen, ging auch diese Phase vorbei und die Presswehen begannen.
Ja, Presswehen… Erst jetzt kann ich mir etwas darunter vorstellen. Das ist Sport und gute, harte Arbeit. Und ein Gefühl, welches allein dem gebären vorbehalten ist.
Ich habe gekämpft (und sicher auch geknurrt) wie eine Löwin in dieser letzten Phase. Nun warst du schon so nah! Ich habe mich am liebsten kniend an deinem Vater festgehalten, während er auf der Bettkante saß und mich hielt. Die Hebammen motivierten mich aber immer, öfters mal die Position zu wechseln. Und endlich platzte die Fruchtblase. Mit diesem Platsch wurde der Druck deines Köpfchens immens und ich kam mir vor, als würde ich um mein Leben pressen.
Ich wollte am liebsten nur kniend verharren aber Elke und Leonie überzeugten mich mal was anderes auszuprobieren. Und tatsächlich brachte der Gang zur Toilette dann den Durchbruch (hätte ich nie gedacht). Dort ein paar Wehen zu veratmen, brachte uns ein gutes Stück voran. Ich spürte wie dein Köpfchen mein Becken ausfüllte. Bald war es geschafft!
Mittlerweile nahm ich alles nur noch wie in Trance wahr. Abgefahrenes Gefühl.
Noch ein paar Wehen und dein Köpfchen war geboren und bald darauf folgte dein restlicher Körper. Wow. Was ein Gefühl dich endlich zu sehen. Unbeschreiblich.
Ich nahm dich, kleines Wunder, in den Arm und Du, dein Papa und ich legten uns ins Bett zum verschnaufen und beschnuppern.
Als die Plazenta geboren war, wir ein bisschen ausgeruht hatten und bevor wir nachhause fuhren, haben wir noch mit O- Saft und einem kleinen Schokokuchen auf dich angestoßen.
Als wir heim fuhren war ganz besonderes Licht draußen, die Abendsonne schien durch die Wolken wie um dich zu begrüßen.

So eine Geburt ist wie ein Initationsritus - wie er in manchen Kulturen gepflegt wird um wichtige Übergänge des Lebens zu zelebrieren - der Übergang von Frau zur Mutter.

Ich möchte mich für meinen Körper bedanken, der dieses Wunder vollbracht hat, den Hebammen Elke Hohner, Leonie Keim und Celine Müller für den Raum zum Gebären, den sie geschaffen haben und die professionelle Unterstützung bei der Geburt und last but not least meinem wunderbaren Partner Lennart, der Ruhe ausgestrahlt hat, für mich da war und mir Halt gegeben hat, wenn ichs gebraucht habe.

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19.05.21

Quirin

Wir sind so dankbar, dass es so eine Einrichtung wie das s’Hebammenhaus gibt, in der einfach an die Natürlichkeit und das Gute geglaubt wird und Babys dort in Ruhe und ohne Stress und Zeitdruck auf die Welt kommen dürfen und dass Frauen in Ruhe und ohne Stress und Zeitdruck gebären dürfen.

Quirin – geboren am 19.05.2021

Noch eine Woche bevor unser Kind auf die Welt kam, war mein Mann auf einer 4-wöchigen Fortbildung. Schon da war ich sehr nervös und fragte mich, was ich machen würde, wenn jetzt die Wehen beginnen und speicherte Mitten in der Nacht die Rufbereitschaftsnummer unter Favoriten in meinem Handy ein, ohne zu wissen, dass ich sie knapp eine Woche später tatsächlich wählen werde. Als ich gegen 4:15 Uhr meinen Blasensprung hatte rief ich an und Julia vergewisserte sich, dass es tatsächlich ein Blasensprung war und beruhigte mich sehr liebevoll, da ich ziemlich nervös und aufgeregt war, da mein Mann zu diesem Zeitpunkt noch bei der Arbeit war. Ich kannte Julia noch nicht, aber ich merkte sofort, dass das super passte und uns eine gute Geburt bevorstand. Ich freute mich unglaublich auf unser Kind, aber ich war dann doch etwas überrascht und überfordert, dass es schon zwei Wochen vor ET soweit sein sollte. Julia meinte, ich müsse meinen Mann nicht informieren, er könne ruhig fertig arbeiten und dann nach Hause kommen, da wir noch genug Zeit hätten. Ich rief ihn trotzdem an, einfach, damit er wusste, dass er an diesem Tag Papa werden soll und nicht aus allen Wolken fällt, wenn er dann nach Hause kommt und merkt, was los ist.

Zwei Stunden später kam er dann heim und gegen 6:30 Uhr riefen wir dann noch einmal bei Julia an. Gegen 7:45 Uhr kam sie dann vorbei, schaute nach den Herztönen unseres Babys und nach meinem Muttermund. Wir einigten uns darauf, dass wir gegen 12 Uhr noch einmal telefonieren. In der Zwischenzeit versuchte mein Mann noch ein bisschen Schlaf zu bekommen und ich versuchte, die Wehen so gut es ging auf dem Sofa und in der Badewanne zu veratmen. Während des Telefonats um 12 Uhr konnten wir uns nicht entscheiden, ob wir gleich los sollen oder ob Julia noch einmal kommt. Die Wehen waren stark und kam in sehr kurzen und regelmäßigen Abständen, aber Julia war so entspannt und ruhig, dass ich dachte, es kann noch nicht so weit sein, dass wir los müssen. Sie wollte dann gegen 13 Uhr noch einmal kommen, aber als um ca. 12.50 Uhr die erste Presswehe kam und ich immer weitere Presswehen hatte, bat ich meinen Mann, Julia anzurufen, um nachzufragen, wo sie denn schon ist. Am Telefon hörte sie meine Presswehen und schlug vor, dass wir uns schnellstmöglich auf den Weg ins Geburtshaus machen sollten. Wir hatten alles schon gerichtet, aber es war dann doch etwas hektisch, weil wir nicht damit gerechnet haben, so schnell aufbrechen zu müssen.

Die Fahrt dauerte gefühlte Ewigkeiten und war sehr unangenehm. Ich klammerte mich an jeden Griff, den ich finden konnte und war so froh, als wir im s‘Hebmmenhaus ankamen. Dort angekommen, schleppte ich mich ans Bett und wollte dort nicht mehr weg. Julia tastete nach meinem Muttermund und dieser war schon komplett geöffnet. Julia und mein Mann mussten etwas Überzeugungsarbeit leisten, damit ich mich aufraffte und in die Wanne stieg. Ich kann mir gar nicht mehr erklären, warum ich überzeugt werden musste, weil ich mir schon immer eine Geburt in der Wanne ausgemalt hatte, aber zu dem Zeitpunkt war ich einfach schon sehr erschöpft. Doch ich war kaum mit einem Fuß in dem wohlig warmen Wasser, schon merkte ich, wie gut das tat. Nach einem Positionswechsel von kniend zu sitzend merkte ich, dass ich die Wehen besser verarbeiten und mich in den Wehenpausen besser erholen konnte. Als es dann kurz darauf richtig losging, kam Janine dazu. Ich freute mich, ein bekanntes Gesicht von den Vorsorgeuntersuchungen zu sehen. Während der Geburt leitete Julia mich so gut an und ich fühlte mich so gut aufgehoben und hatte keinerlei Bedenken. Es ging dann aber auch alles sehr schnell. Ca. 50 Minuten nachdem ich in die Wanne stieg, lag unser Baby schon auf meiner Brust. Ich konnte es überhaupt nicht fassen und ich war so überrascht, dass es dann am Ende nur noch eine Wehe brauchte, bis dann der Körper unseres Kindes geboren war. Die Geburt der Plazenta dauerte dann etwas länger, sodass wir ungefähr eine Stunde lang unser Baby anschauen und berühren konnten. Vor lauter Glück haben wir erst sehr spät geschaut, ob es unser Sohn oder unsere Tochter ist, der/die da auf meiner Brust liegt. Wir waren einfach nur überglücklich und unglaublich dankbar.

Seither sind ca. sechs Wochen vergangen und wir können unser Glück kaum fassen. Wir schwärmen bei allen nur so vom s‘Hebammenhaus, weil es für uns einfach die perfekte Geburt war, kein Stress und keine Komplikationen, sodass ich nach der Geburt nicht versorgt werden musste. Es war eine unglaublich ruhige, intime und schöne Atmosphäre. Und das auch schon beim Kennenlernen und bei den Vorsorgeuntersuchungen. Julia und Janine haben während der Geburt so eine starke Ruhe, aber auch so eine große Kompetenz ausgestrahlt, dass es einfach nur gut werden konnte. Wir sind so dankbar, dass es so eine Einrichtung wie das s’Hebammenhaus gibt, in der einfach an die Natürlichkeit und das Gute geglaubt wird und Babys dort in Ruhe und ohne Stress und Zeitdruck auf die Welt kommen dürfen und dass Frauen in Ruhe und ohne Stress und Zeitdruck gebären dürfen.

Unserer Meinung nach sollte es solche Einrichtungen standardmäßig in jeder Stadt geben. DANKE liebe Julia, DANKE liebe Janine und DANKE liebes Team vom s’Hebammenhaus für die wundervolle Geburt und die wundervolle Betreuung während der Schwangerschaft. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal! 😊

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16.05.21

Martin

Nach der wunderschönen Geburt unserer Tochter im September 2019 stand für uns gleich fest, auch unser 3. Kind darf im Hebammenhaus das Licht der Welt erblicken.

Nach dem ersten Termin beim Frauenarzt meldete ich uns im Hebammenhaus zur Geburt an. Von nun an wechselte ich die Vorsorgetermine ab; ein Mal beim Frauenarzt und ein Mal im Hebammenhaus. Zu Hause bereitete ich mich auf die Geburt mit dem Onlinekurs von Kristin Graf „der friedlichen Geburt“ vor. Ich genoss die Auszeiten in denen ich den Onlinekurs anschaute, die Tiefenentspannung und Atmung übte. In einer sehr komischen Coronazeit, waren das die Pausen in denen ich abschalten und entspannen konnte.
Irgendwie hatte ich dieses mal das Gefühl, dass das Baby vor dem ET geboren würden. Naja es tat sich nichts. In der Nacht 3 Tage vor ET, hatte ich bereits die ersten Wehen. Von 1 bis 4 Uhr lag ich wach, mit der „Geburtsmeditation“ auf den Kopfhörern und veratmete die ersten Wehen. Am ET ging es zum Frauenarzt. Befund Muttermund 1-2 cm offen; cool, dann hatte ich richtig getastet. Danach noch ne Runde Akupunktur. Am ET das gleiche Spiel; Nachts 3 h wehen; irgendwann bin ich eingeschlafen und morgens etwas traurig aufgewacht, weil die Wehen wieder aufgehört hatten.
ET plus 2; ich habe keine Lust mehr Schwanger zu sein. Es gibt noch mal das volle Programm, Heublumendampfbad, Dammmassage, Badewanne mit der Meditation „Verabschiedung der Schwangerschaft“ und als Krönung ein Senfkörnerfußbad, welches mir die Homöopathin empfohlen hat.
ET plus 3: Nachts um 1 Uhr wach ich auf und muss auf die Toilette. Als ich versuche wieder einzuschlafen merke ich die ersten Wehen. Nach 2 weiteren wehen, hole ich mir den MP3-player und schalte die „friedliche Geburt“ an. Gleichzeig freue ich mich, dass unsere Kinder in ihren Betten schlafen und noch nicht bei uns. Doch das ändert sich schnell. Unsere kleine krabbelt zu uns und kuschelt sich zum Papa. Ich fühle mich gut und freue mich auf jede Wehe und hoffe, dass heute unser Kind zur Welt kommt. Gegen 2:30Uhr geh ich wieder zur Toilette und sehe Zeichnungsblutungen, juhu, es geht weiter. Ich hole mein Handy und stoppe die Wehen und Pausen. Mit der Atemtechnik kann ich jede Wehe gut veratmen. Die Abstände sind 5-7 Minuten. Mein Mann ist auch wach und fragt ob es mir noch gut geht, ob ich was brauche oder ob er sich schon richten soll. Ich verneine, denn ich fühle mich gut. Gegen 4 Uhr stehe ich auf und gehen ins Wohnzimmer, dort lege ich mich über den Pezziball oder knie im Vierfüßler stand. Mein Mann kommt dazu und beobachtet mich. Kurz vor 5 rufen wir im Hebammenhaus an. Julia Steinmann ist am Telefon, mir kommen tränen, denn ich freue mich so, dass sie Dienst hat. Mir ihr durfte ich unser 2. Kind zur Welt bringen. Wir verabreden, dass ich mich wieder melde, wenn ich denken, dass wir losfahren wollen. Mein Mann informiert die Schwiegereltern die auf die großen zwei Mädels aufpassen sollen. Ich gehe in die Badewanne und genieße die Ruhe. Tobi richtet die restlichen Sachen zusammen, schaut nach unsere kleine, die nicht alleine schlafen will und immer wieder vergewissert er sich, dass es mir noch gut geht. Die Wehen kommen in kürzeren Abständen und mir wird kalt und schlecht. Für mich das Zeichen, dass die Geburt dem Ende entgegen geht. Ich rufe Julia an und wir verabreden uns im Hebammenhaus. Mein Mann ruft seinen Eltern an, die sofort kommen und sich zu unseren Mädels legen. Wir fahren gegen 5.40 Uhr zu nach Villingen. Im Auto sind die Wehen schwer für mich zu veratmen, es zieht mir die Oberschenkel runter und ich finde keine bequeme Position. Vor dem Hebammenhaus veratme ich die Wehen am Auto stehend bevor wir rein gehen. Dort empfängt uns Kerzen Licht, Ruhe und Julia. Sie begrüßt uns kurz und lässt uns dann alleine um anzukommen. Die Intensität nimmt zu und es zieht mir die Schenkel hinunter. Ich fordere mein Mann auf, bei den Wehen dagegen zu drücken. In den Wehenpausen, sammle ich Kraft. Leider finde ich nicht die richte Position für mich. Julia kommt und hört die Herztöne, alles in Ordnung. Ich beschließe in die Wanne zu wechseln, dort fühle ich mich wohl. Hier bleibe ich, hier kommt unser Kind zur Welt. Die Meditation läuft inzwischen laut übers Handy. Irgendwann bitte ich Julia noch mal nach den Herztönen zu hören, denn ich spüre das Baby kaum. Es stimmt soweit alles. Ich frage Julia ob es den schon sein kann, dass ich pressen muss. Darüber bin ich selbst sehr überrascht, denn die heftige Übergangsphase wie bei den Geburten davor, war gar nicht da. Ich veränder meine Position leicht und mit jeder Wehe rutsch das Kind weiter nach unten. Als ich starken Druck am Damm merke, rede ich dem Kind zu, es solle sich noch mal kurz Zeit lassen. 2/3 Wehen später ist das Köpfchen geboren und eine Wehe später das Kind. Ich fange es selbst auf und hebe es aus dem Wasser. Julia hilft mir beim entwirren der Nabelschnurr, die es zwei Mal um den Hals hat. Das Baby schreit kurz und kuschelt sich dann an meine Brust. Wir sind alle sehr glücklich. Nach dem ersten kuscheln, wollen wir aber wissen was wir da bekommen haben. Es ist ein Junge! Wir können es kaum fassen, denn irgendwie haben wir mit noch einem Mädchen gerechnet. Wir freuen uns aber sehr, dass unser Martin Andreas jetzt unsere Familie vervollständig. Noch in der Badewanne wird die Plazenta geboren. Mein Mann bekommt das Baby samt Plazenta in Arm und darf eine Runde im Bett kuscheln. Julia hilft mir beim aussteigen aus der Wanne und begleitet mich zum Bett. Dort darf Martin wieder zu mir an die Brust. Er schläft friedlich. Jetzt kommt Monja dazu und gratuliert uns zum Nachwuchs. Julia führt die U1 durch, wir machen Fotos mit der Plazenta, Nabelschnur und Kind, dass hatte ich mir gewünscht. Martin stillt das erste Mal. Julia schaut nach Geburtsverletzungen, juhu die Geburt unverletzt überstanden. Ich muss auf die Toilette, Julia bringt mich hin. Mein Kreislauf ist stabil. Ich zieh anschließend mich an und Tobi zieht Martin an. Wir essen ne Kleinigkeit und geben unseren Mädels Bescheid, dass sie ein Bruder haben. Nach dem Geburtstag feiern machen wir uns auf dem Heimweg. Das war ein kurzer Besuch im Hebammenhaus. 6.05 Ankunft, 7.10 Kind da, 9.25 geht es wieder nach Hause.

Vielen Dank Julia für die tolle Begleitung der Geburt und danke dem Team des Hebammenhauses für die Begleitung während der Schwangerschaft.
Für mich war der Onlinekurs der friedlichen Geburt eine sehr tolle Sache. Die Auszeiten beim Üben in der Schwangerschaft, die Atemtechnik und Entspannungsmethode, die ich bei dem Großteil der Geburt anwenden konnte.

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10.05.21

Levi

Mein verspätetes, wundervolles Muttertagsgeschenk.

Geboren am 10.05.2021, an ET+1, um 05.30Uhr mit 52cm, 3460g und 37,5cm Kopfumfang.

Auf Kristin´s Podcast „Die friedliche Geburt“ bin ich bereits im Oktober 2020 gestoßen. Ganz zufällig, als ich Podcasts über Schwangerschaft und Geburt gesucht habe. Ich hatte das große Bedürfnis, mich positiv auf meine zweite Geburt vorzubereiten, da meine erste Geburt so anders verlaufen ist, als ich es mir gewünscht habe. Es war traumatisch und ich habe lange gebraucht um sie zu verarbeiten und hinter mir zu lassen.
Ihre angenehme Stimme hat mich sofort abgeholt. Ich habe Folge für Folge verschlungen und viele interessante Themen kennengelernt, mit denen ich mich vorher nie beschäftigt hatte. So zB das Thema Stoffwindeln, Geburtsfotografie und wie ich das Weinen meines Kindes nicht als etwas Negatives werten sollte (Folge 136)
Mir haben alle Themen sehr gut gefallen. Insbesondere die positive Einstellung gegenüber Geburt, Schwangerschaft und das Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten, haben mich überzeugt den Onlinekurs zu buchen und mich mit ihrer Methode auf meine Geburt vorzubereiten.
Bereits in der 16.SSW habe ich begonnen, den Onlinekurs innerhalb von einem Wochenende komplett durchzuarbeiten und ab diesem Zeitpunkt habe ich jeden Tag fleißig die Hypnosen und Meditationen geübt. Besonders geliebt habe ich das „Mentaltraining Traumgeburt“ aber auch die „Geburtsvorbereitung lang“. Mein Kraftort war auf einer einsamen Insel, mitten im Meer, umgeben von türkisblauem Wasser. Ich habe es immer sehr genossen dort zu sein und Kraft zu tanken. Besonders schön fand ich es bei meinem Baby in der Gebärmutter. Ich habe mich meinem Baby immer so verbunden gefühlt und fand es wunderschön es besuchen zu dürfen. Inmitten meines Alltagsstress mit Kleinkind war es immer eine Wohltat zwischendurch entspannen und meditieren zu können. So konnte ich wieder Kraft tanken und runter fahren.
Dieses Mal wollte ich mein Baby im Geburtshaus auf die Welt bringen. Die Schwangerschaftsvorsorgen ließ ich fast ausschließlich von den wunderbaren Hebammen dort durchführen. Ich habe mich immer so wohl und gut aufgehoben gefühlt. Sie haben sich immer unheimlich viel Zeit für mich und meine Bedürfnisse genommen. Und auch mein Sohn durfte einige Male mit dabei sein und den Hebammen tatkräftig bei der Arbeit helfen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich hatte ein großes Vertrauen in meinen Körper, wusste zu jeder Zeit das es meinem Baby gut geht und freute mich riesig auf unsere Geburtsreise. Mir ging es sehr gut in dieser Schwangerschaft und das habe ich vor allen Dingen der friedlichen Geburt zu verdanken.
Ich wünschte mir von ganzem Herzen eine Wassergeburt, war natürlich aber auch offen für andere Geburtsorte oder Geburtsstellungen. Außerdem beschloss ich, dass ich gerne eine Geburtsreportage machen lassen wollte. Die wunderbare Isabell sollte bei unserer Geburt dabei sein und alles für uns festhalten.

Weitere Vorbereitungen:
• ab der 36.SSW Geburtsvorbereitende Akupunktur (4x)
• Himbeerblättertee täglich ab der 36.SSW
• ca 2-3x die Woche Damm-Massage
• regelmäßig Schwangerschaftsyoga und Schwangerschaft-Workouts
• ab der 34.SSW Louwen-Ernährung

Am errechneten Termin 09.05. (Muttertag)

Mein Gefühl sagte mir, dass es dieses Wochenende los gehen würde. Mein Körper war bereit, das spürte ich ganz deutlich. Ich hatte bereits seit einigen Wochen regelmäßig Übungswellen. Besonders wenn ich viel auf den Beinen war und z.B spazieren mit meinem Sohn, wurde mein Bauch regelmäßig hart und ich musste Pausen einlegen. Die Übungswellen waren stärker und kräftiger als in meiner ersten Schwangerschaft und besonders am Ende der Schwangerschaft im Unterbauch und Rücken als menstruationsstarke Krämpfe spürbar.
An Muttertag waren wir bei meiner Mama zum Frühstücken eingeladen. Und da wir wie immer spät dran waren und es ziemlich chaotisch zuging, war ich ganz schön im Stress bis wir das Haus endlich verlassen haben. Ich merkte wieder ordentlich Wellen im Auto und als ich beim Bäcker stand um Brötchen zu besorgen. Diese waren aber noch nicht regelmäßig und gingen in Ruhe wieder zurück. Die geburtsvorbereitende Akupunktur hatte auch jedes Mal wieder Wellen angestupst, die letzte hatte ich vor zwei Tagen gehabt. Seither waren sie öfter gekommen.
Wir hatten ein wunderbar leckeres Frühstück und wunderschönes Wetter an dem Tag, welches wir in vollen Zügen draußen auf der Terasse genossen haben. Es waren fast 30Grad und mein Sohn hat sogar das erste Mal geplantscht in diesem Jahr. Es war ein wunderschöner entspannter Tag für mich. Ich lag viel, hab mich ausgeruht und leckeres Essen genossen. Wellen spürte ich immer mal wieder, diese waren aber mit der tiefen Bauchatmung gut auszuhalten und nicht schmerzhaft. Immer mal wieder zog ich mich zurück und machte mir eine Hypnose auf die Ohren.
Abends als wir wieder Zuhause waren, wurde es nochmal etwas stressiger. Unser dreijähriger Sohn brauchte sehr lange zum Einschlafen und war sehr unruhig. Er wachte auch sehr häufig auf, woraufhin ich dann gegen zehn mit ihm gemeinsam ins Bett gegangen bin, in der Hoffnung das endlich Ruhe einkehrt
Die Nächte vorher waren schon sehr unruhig und kräftezehrend gewesen. Ich glaube er hat gespürt, dass unser Baby bald kommen wird.
Gegen halb eins war unsere Nacht dann vorbei. Mein Sohn schaffte es einfach nicht wieder einzuschlafen, ganz egal was ich versucht habe. Die „Traumreise für Kinder“ von Kristin hat bis dato immer Wunder bewirkt, aber auch die wollte einfach nicht helfen in dieser Nacht. Ich versuchte trotzdem nochmal ein wenig zu nicken.
Um 2.15Uhr wurde ich von der ersten starken Welle geweckt. Ich war wohl doch nochmal ein bisschen eingeschlafen, obwohl mein Sohn soviel Unruhe im Bett verbreitet hatte. Diese musste ich auch direkt veratmen und versuchte mir mit der tiefen Bauchatmung Linderung zu verschaffen. Wenn ich es schaffte, rechtzeitig damit zu beginnen, wenn die Welle anspülte, dann war sie unheimlich wohltuend und erzeugte einen Gegendruck.
Da ich merkte, dass die Abstände recht kurz waren und auch die Intensität gleich hoch war, von Anfang an, beschloss ich meine Wellenabstände zu tracken. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich nicht von „Außen“ ablenken zu lassen aber ich hatte im Gefühl, dass es dieses Mal schnell an Fahrt zunahm. Meine letzte Geburt ist sehr lange gegangen und da hatten die Wellen viel sanfter und leichter angefangen.
Das Tracken ergab, dass meine Abstände zwischen 3-7 Minuten waren. Also doch schon sehr regelmäßig und das sie etwa eine Minute anhielten.
Ich freute mich riesig, dass unsere Geburtsreise nun starten würde und war etwas aufgeregt. Ich machte mir die Affirmationen auf die Ohren und „Geburtsbeginn mental fördern“. Aber da mein Sohn mich sehr ablenkte, schaffte ich es nicht mich tief zu entspannen und zu hundert Prozent darauf einzulassen. Die Wellen verlangten mir schon einiges ab, ich musste sehr tief atmen und mich konzentrieren und dabei dachte ich „Loslassen“ und „Jede Welle bringt mich meinem Baby ein Stückchen näher“
Das Liegen wurde zunehmend unbequemer und schmerzhafter.
Um 3Uhr beschloss ich, dass der Papa jetzt übernehmen muss, damit ich mich ganz auf mich besinnen und konzentrieren kann. Ich weckte ihn und sagte ihm, dass ich seit fast einer Stunde Wellen habe und das er sich um Elias kümmern soll.
Mit meinen Kopfhörern, meinem Handy und einer Flasche Wasser ging ich runter ins Wohnzimmer und machte es mir auf dem Sofa gemütlich. Ich machte nur die gedimmten LED Lampen an, sodass ich mich ganz in meine Höhle zurück ziehen konnte.
Auf dem Sofa angekommen, konnte ich endlich die „Geburtshypnose“ starten und abtauchen. Die Wellen wurden zunehmend höher und intensiver. Ich trackte noch etwa 2-3 Wellen und beschloss dann, mich ganz in meinen inneren Raum zurück zu ziehen. Das Sitzen auf dem Sofa wurde auch zunehmend unbequemer und ich begab mich in den Vierfüßlerstand und lehnte mich auf der Sofalehne ab. Dann merkte ich, dass ich meinen Darm entleeren muss. Ich ging auf die Toilette. Die Wellen waren sehr herausfordernd während des Stuhlgangs und der Druck nach unten nahm zu. Da beschloss ich, dass ich die Bereitschaftshebamme kontaktieren möchte. Ich berichtete ihr, dass ich seit ca einer Stunde starke und regelmäßig Wellen habe und das sich mein Darm entleert. Sie meinte, ich sollte mich auf die Wellen einschwingen und mich wieder melden wenn ich etwas brauchen sollte. Wir legten recht schnell wieder auf. Außerdem rief ich meine Mama an, um ihr Bescheid zu sagen, dass sie sich bald auf den Weg zu uns macht, da sie die Betreuung von unserem Dreijährigen übernehmen sollte. Ich blieb noch eine kurze Weile sitzen und dann ging ich wieder zurück aufs Sofa. Dort versuchte ich mich wieder auf die Hypnose zu konzentrieren und begab mich wieder in den Vierfüßlerstand. In den Pausen kreiste ich mein Becken hin und her und legte meinen Kopf auf der Sofalehne ab. Es war ein sehr starkes Körpergefühl und ich musste mich sehr darauf konzentrieren. „Ich dehne mich“ sagte ich mir immer wieder und zu meinem Baby sagte ich, dass ich mich unendlich auf ihn/sie freute. Wir wollten uns dieses Mal nämlich überraschen lassen und wussten das Geschlecht unseres Baby nicht.
Ich merkte ziemlich bald, dass ich wieder zur Toilette musste um meinen Darm zu entleeren. Auf der Toilette sitzend bin ich dann sehr lange geblieben. Diese Position hat mir sehr geholfen. Gegen 4.30Uhr ist meine Fruchtblase auf der Toilette gesprungen und ich habe eine Zeichnungsblutung bemerkt. Daraufhin hab ich nochmal die Bereitschaftshebamme angerufen und ihr davon berichtet. Ab diesem Zeitpunkt habe ich die Kopfhörer mit der Hypnose abgenommen. Während unseres zweiminütigen Telefonats musste ich bereits zwei sehr starke Wellen veratmen. Ich sagte ihr, dass ich bald kommen möchte da es nicht mehr lange gehen würde. Sie fragte mich noch nach der Farbe des Fruchtwassers. Es war jedoch klar gewesen. Nachdem wir aufgelegt hatten, rief ich nochmals meine Mama an, die immer noch nicht da war. Ich bat sie, sich zu beeilen, da es nicht mehr lange gehen würde und wir uns auf den Weg zum Geburtshaus machen wollten.
Ich merkte einen starken Druck nach unten und musste bereits Tönen um dem starken Körpergefühl entgegenzuwirken. Ich rief meinen Mann an, dass ich nicht mehr alleine sein möchte und seine Unterstützung brauche. Das war um 4.45Uhr.
Unser Sohn war kurzzeitig nochmal eingeschlafen, aber als der Papa dann aufgestanden ist, war es wieder vorbei mit schlafen. Die beiden kamen zu mir ins Badezimmer. Ich konnte schon nicht mehr richtig sprechen und war sehr auf die Wellen konzentriert. Ich gab meinem Mann ein kurzes Update, dass die Wellen sehr stark waren und wir dringend los müssen, dass es schon sehr nach unten drückt, Mama bereits unterwegs ist und er jetzt schauen soll das wir alles in der Tasche haben. Ich feuerte immer wieder kurze Anweisungen ab und tauchte wieder ab in meinen inneren Raum. Ich bat ihn, nochmals Mama anzurufen und den Hebammen und unserer Geburtsfotografin Isabell Bescheid zu geben, dass wir uns bald auf den Weg machen wollten.
Mehrmals versuchte ich von der Toilette aufzustehen, aber es gelang mir nicht. Mein Sohn war eine Weile mit mir im Bad und fragte mich immer wieder besorgt, ob ich Schmerzen habe. Er war super süß und total fürsorglich. Mein Mann erklärte ihm, dass das Baby jetzt kommen will und auch ich versuchte ihm in einer kurzen Pause zu versichern, dass es mir gut geht und dass das alles normal ist. Ich zog mich mit der Hilfe meines Mannes im Sitzen an und band meine Haare notdürftig zusammen, damit sie mich nicht so störten. In einer kurzen Pause schaffte ich es endlich aufzustehen, jedoch mit größter Anstrengung. Im Stehen nahm der Druck nach unten stark zu. Ich hatte das Gefühl das mein Baby sich schnell durch mein Becken nach unten bewegte und es drückte sehr.
Dann übernahm mein Körper. Ich bekam einen starken Pressdrang, den ich unmöglich hätte aufhalten können. Ich feuerte meinem Mann entgegen, dass er alle zurückpfeifen soll. Wir würden es nicht mehr ins Geburtshaus schaffen und die Hebammen und unsere Geburtsfotografin müssen hierher zu uns kommen.
Mein Mann war so toll, er ist ganz ruhig geblieben, hat so schnell es geht die Anweisungen befolgt und alle nochmals kontaktiert. Mittlerweile war es 5.15Uhr.
Zwei starke Presswellen später, konnte ich den Kopf meines Babys bereits fühlen. Da waren ganz viele, weiche Haare. Ich konnte es kaum glauben. „Ich kann das Köpfchen schon spüren“, sagte ich. Dann endlich klingelte es an der Türe und meine Mama übernahm unseren Sohn. An der Tür begrüßte mein Sohn sie mit den Worten „Es reicht nicht mehr Oma!“ Wir mussten später sehr darüber lachen.
Mein Mann war ein riesen Goldschatz. Er wusste genau wie sehr ich mir eine Wassergeburt gewünscht habe, und ließ schnell Wasser in unsere Badewanne ein. Er machte das Licht aus und zündete ein paar Kerzen an. Er half mir, mich schnell wieder auszuziehen. Dadurch, dass das Köpfchen schon zum Teil geboren war, gelang es mir kaum noch zu laufen und mich in Richtung Badewanne zu bewegen. Ich stützte mich mit meinem ganzen Gewicht auf meinen Mann und glitt rückwärts in die Wanne. Dort kniete ich mich ins Wasser und bat ihn mir die „Hypnose während der finalen Geburtsphase“ zu starten. Als dann die nächste Presswelle kam, konnte ich endlich loslassen. Ich schob so fest ich konnte und der Kopf wurde in meine Hände geboren. Es brannte sehr, dass hab ich auch laut ausgesprochen und mein Mann sprach mir Mut zu. Mit dem Kopf glitt direkt der Rest des Körpers aus mir heraus. „Wow ging das schnell!“, war alles was ich sagen konnte. Ich hob mein Baby aus dem Wasser und nahm es in den Arm. Wir waren völlig überwältigt und verzaubert von unserem wunderschönen Baby. Wir wickelten ihn in ein Handtuch und ich brauche einen Augenblick um zu realisieren, dass die Nabelschnur zweimal fest um den Hals gewickelt war. Ich löste sie und rubbelte seinen Rücken um die Atmung anzuregen. Dann kam endlich der erste Schrei. Sehr laut und kräftig. Wir lächelten uns an und waren überglücklich. Er lobte mich, wie toll ich das gemeistert hatte.
Mit dem ersten Schrei kamen meine Mama und der große Bruder zu uns ins Bad und wir begrüßten unseren kleinen Schatz gemeinsam. Erst einige Minuten nach seiner Geburt fragte ich, wieviel Uhr wir haben. Es war 5.33Uhr. Da keiner von uns auf die Uhr gesehen hatte, einigten wir uns nachher bei dem Zeitpunkt auf 5.30Uhr. Meine Mama fragte was es denn nun geworden sei, und erst in diesem Moment dachte ich daran nachzusehen. Es war ein Junge! Unser Levi. Unser großer Sohn kam direkt zu ihm, streichelte ihm über den Kopf und küsste ihn. „Hallo Levi, ich bin Elias, dein Bruder!“ Ich war so gerührt und weinte ein paar Freudentränen.
Ziemlich bald wurde es Levi zu kalt in der Badewanne und auch ich begann zu frieren. Wir holten mehr Handtücher und ließen nochmals warmes Wasser in die Wanne. Etwa 15min nach der Geburt kam unsere Isabell und begann wunderschöne Erinnerungen zu knipsen. Und weitere 15min später kamen die Hebammen dann pünktlich zur Plazentageburt. Diese kam rasch und ohne Manipulation. Die Wellen waren nochmals herausfordernd und ich war froh als es geschafft war. Der Papa nahm dann das Baby entgegen und das erste Bonding der beiden konnte stattfinden. Die Hebamme half mir aus der Wanne und duschte mich noch kalt ab, um die Blutung zu reduzieren.
Dann konnte endlich das erste Kuscheln auf dem Sofa stattfinden. Wir wurden mit vielen Decken versorgt, mein Mann heizte den Kachelofen an und wir konnten uns schön aufwärmen und kennenlernen. Es war einfach wunderschön.
Unsere Hebammen ließen uns ganz viel Zeit dafür, bevor sie mich versorgten. Ich hatte einen Dammriss 2.Grades, der genäht werden musste. Es wurde sehr vorsichtig und behutsam vorgegangen und es war halb so wild. Danach hatte Levi seine U1.
Davor durften wir alle raten wieviel er wohl wiegen würde und wie groß er ist. Ich war mir gleich sicher das er etwas kleiner und leichter als mein Erstgeborener ist, musste dann aber staunen als es hieß sein Kopfumfang wäre sogar noch 0,5cm größer als bei Elias gewesen.
Nachdem alles erledigt war, und ich auch das erste Mal durch die Hebammen zur Toilette begleitet wurde, verabschiedeten sich nach und nach die Hebammen und auch Isabell und wir konnten ganz in Ruhe ankommen und diese wunderschöne Zeit genießen.
Wir genossen ein leckeres Frühstück und legten uns wieder zurück in unsere Wochenbetthöhle auf dem ausgezogenen Sofa. Dort lebten wir eine Woche und genossen diese zauberhafte Zeit in vollen Zügen.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass es für mich eine wunderschöne, selbstbestimmte und kraftvolle Geburtsreise war. Auch wenn alles sehr rasch ging und es das komplette Gegenteil von meiner ersten Geburt war, die drei Tage gedauert hat, hatte ich zu keiner Zeit Angst. Ich war in vollem Vertrauen mit meinem Körper und meinem Baby. Ich wusste zu jeder Zeit das es ihm gut geht und wir das gemeinsam super meistern werden. Mein Mann und ich haben super als Team funktioniert und ich denke, dass auch ihm Kristins Methode sehr viel Vertrauen und Zuversicht gegeben hat, dass diese Geburt wunderschön werden wird.
Ich bin unendlich dankbar für meine Traumgeburt. Nie hätte ich mir erträumen lassen, dass es so wunderschön werden würde.
Und auch wenn es unsere Fotografin leider nicht geschafft hat Bilder von der Geburt für uns festzuhalten, so hat sie uns wunderschöne Erinnerungen an die ersten Minuten und Stunden von Levis Leben geschenkt. Die Bilder sind unendlich schön geworden und sie berühren mich zutiefst. Immer wenn ich sie ansehe, dann fühle ich mich wieder zurück versetzt. Es ist einfach wunderschön, davon für immer wertvolle Erinnerungen zu haben.
Ich danke Isabell von Herzen für ihre wertvolle Arbeit, ihr gutes Auge für die richtigen Augenblicke, ihr unglaubliches Talent und ihre wundervolle und liebe Art. Wir konnten sofort Vertrauen zu ihr fassen, als wir sie das erste Mal kennengelernt haben.
Und ich danke Kristin und ihrem Team von Herzen für ihre wundervolle Arbeit. Bereits in der Schwangerschaft hab ich kräftig Werbung für euch gemacht und vielen Frauen von dem wundervollen Podcast und der Geburtsvorbereitung erzählt. Das werde ich auch weiter fleißig machen! Ich finde jede Frau sollte eine so wundervolle Vorbereitung haben und erfahren wie wunderschön Geburt sein kann.
Dieses Mal genieße ich mein Wochenbett sehr. Lasse den Haushalt durch meine Familie erledigen, liege und kuschle viel mit meinem Baby und lasse mich verwöhnen. Ich habe gelernt, für mich einzustehen und auf mich zu achten.
Ich wünsche allen Mamis eine wunderschöne Geburt. Vertraut auf euch, es wird wunderschön werden!

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17.04.21

Elliot

... beim zweiten Kind geht alles schneller ...

Nachdem meine erste Geburt 2018 in der Klinik alles andere als schön und selbstbestimmt war, sollte dieses Mal alles anders werden.
Geburtsvorbereitung mit Hypnose bei Annemarie Haas und eine Hausgeburt soll es werden!
Ach, und beim zweiten Kind geht es ja in der Regel eh viel schneller. - Sagen sie alle.
Top, ich fühl mich gut vorbereitet.

17.04.21

0:30
Ich wache mit leichten Wehen auf, bin mir nicht sicher ob es mal wieder nur Übungswehen sind oder es echt losgeht.
Ich tiger in der Wohnung umher.
Ok, Wehen werden stärker und regelmäßiger.
4:30
ich wecke meinen Mann auf, um ihm Bescheid zu geben, dass ich jetzt „echte“ Wehen habe.
Ich bereite langsam alles vor, lasse über Kopfhörer meine Trance von Annemarie laufen und versuche entspannt zu bleiben, klappt bisher noch ganz super.
6:00
Ich gehe mal in die Badewanne.
Mein Mann ruft Christina Decker an, die Rufbereitschaft hat, um ihr den Zwischenstand durchzugeben. Wehen alle 5 Minuten. Ich telefonier auch noch kurz mit ihr und wir machen aus, dass ich mich wieder melde wenn ich möchte das sie kommt.
8:45
Der Wehenschmerz ist unheimlich stark, ich bin schon gut am „tönen“.
Ich möchte das Christina kommt.
9:15
Christina ist da! Schmerz wird immer stärker.
Ihre erste Frage ist, ob ich mich Zuhause wohl fühle. Ja, absolut! Dann kanns ja losgehen.
Sie beobachtet mich eine Weile und trifft mit meinem Mann die letzten Vorkehrungen.
Ich will nochmal baden! Kurz rein.... doch nicht! Schnell wieder raus.
Langsam beginnt der Pressdrang. Christina ermutigt mich meinen Bedürfnissen nachzugehen.
11:00
Christina ruft Grit an und bittet sie dazu zu kommen.
Hört sich alles vielversprechend an, bestimmt ist es bald soweit.
11:30
Christina schlägt vor ein paar Wehen auf der Toilette zu probieren.
Zack, Fruchtblase platzt, im selben Moment klingelt Grit.
Mein Mann macht freudig die Tür auf, immerhin ist die Fruchtblase gerade geplatzt und jeder sagte uns doch: Wenn beim Zweiten die Fruchtblase platzt, kann es ganz schnell gehen!
Wird ja auch Zeit, immerhin ist schon halb 12!
12:00
….Schmerzen werden unerträglich...

12:30
Hallo? Warum bin ich noch schwanger, ich dachte es geht jetzt ganz schnell???
13:00
Frust macht sich breit, ich will nicht mehr und ich kann nicht mehr.
Christina macht mir dauernd Mut, fragt nach, ob sie mal fühlen darf, wo das Köpfchen steckt.
Köpfchen ist noch nicht tief genug im Becken, pressen bringt da noch nichts.
Ich soll versuchen die Wehen wieder zu veratmen.
Was??? Ok, mach ich aber das darf doch wohl nicht wahr sein.
13:30
Ich will einfach nicht mehr, ich halte es nicht mehr aus.
Mein Vokabular wird langsam niveaulos.
Christina schüttelt mein Becken während den Wehen, um dem Köpfchen beim Rutschen zu helfen. Sie sagt mir immer wieder, dass ich das schaffe und ich noch genug Power habe, mein Körper das kann UND, dass es kein Zurück mehr gibt.
Ja , das weiß ich doch aber dieser Schmerz.
Zwischenzeitlich denke ich an die Klinik, doch die Vorstellung 3 Stockwerke mit diesen Schmerzen zu bewältigen und danach im Auto zu sitzen, hält mich davon ab. Außerdem sagt Christina ja, dass ich das kann.
Also, sag ich mir, reiß dich zusammen und hör endlich auf zu jammern!
(Klappt nur teilweise.)
Auch Grit schaltet sich mit gezielten „Mutmach-Sätzen“ ein. Auch wenn man es mir wahrscheinlich nicht ansieht, die Sprüche tun alle gut und genau das brauche ich.
Besorgte Blicke wandern zu meinem Mann. Ob bei ihm alles in Ordnung ist? Hä?
Oh, während den Wehen bekomme ich gar nicht mit wie ich ihn zurichte.
Aber er winkt ab und ist froh wenigstens irgendwas tun zu können, auch wenn das Haarverlust und Hämatome bedeutet.
Christina hat in den Stunden vorher schon vorgeschlagen, die Wehen in Seitenlage zu veratmen, aber bis dato wollte ich das beim besten Willen nicht.
Vorsichtig schlägt sie es erneut vor. Ja ok! Ich muss! Irgendwas soll ja schließlich passieren.
14:00
Neuer Vorschlag- wie ein Storch durch die Wohnung laufen, Beine heben! Nein, das tut so weh!
Ich krall mich an Christina fest und wir machen es gemeinsam.
Kurze Zeit später veratme ich mit ihr die Wehen, ich liege auf dem Boden und habe das Gefühl bald in tausend Stücke zu zerreißen.
Ich bin so verzweifelt. Aber ich weiß, dass das Baby heute noch in meinem Arm sein wird und erinnere mich immer wieder an einzelne Sätze aus den Sitzungen mit Annemarie.
Christina fragt, ob ich es nochmal in der Wanne versuchen möchte. Ok, klar, alles was hilft!
Tatsächlich fühle ich mich in der warmen Badewanne wohler, kann in den Wehenpausen sogar etwas entspannen....
14:30
Christina fühlt nochmal und tatsächlich, sie spürt das Köpfchen.
Ich habe neue Energie und bin voller Tatendrang, es kommt gleich, das weiß ich.
15:00
Der Pressdrang ist enorm.
Ob ich in der Wanne bleiben will? Klar, ich bin doch schließlich mittendrin!
Ich bedanke mich in der Wehenpause schonmal bei Christina, das Köpfchen ist zwar noch nicht da, aber ich weiß ja, dass nun endlich mein Baby rauskommen will!
Und schließlich der Satz von Christina zu Grit: „Das Köpfchen ist geboren!“
Ich kann es sehen und frage ob ich es streicheln darf.
15:35
Mein Sohn ist da!
Endlich!!!

….von wegen, beim zweiten Kind geht alles schneller....

Ich hatte solche Angst, dass die zweite Geburt wieder so langwierig wird und genau das ist eingetroffen.
Trotzdem war es eine komplett andere Erfahrung.
Abgesehen von der vertrauten Umgebung, waren die enorme Unterstützung von Christina und Grit, in Form von Zuspruch, Geduld und Respekt der Unterschied und haben mir extrem geholfen.
Mein Mann und ich sind den beiden unendlich dankbar!
Einen großen Respekt zollen wir außerdem der Arbeit jeder Hebamme vom s'Hebammenhaus in Villingen.

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07.04.21

Junge

Ich bin überzeugt, dass die ruhige Atmosphäre im s'Hebammenhaus, keinerlei Interventionen in den natürlichen Geburtsverlauf und die konstante Betreuung durch die Hebammen einen positiven Effekt auf die Geburt unseres Kindes hatten.

Am Dienstag (ET+1) ging es gegen 20 Uhr mit leichten Wehen im Abstand von ca. 10-20 Minuten los. Bis Mitternacht nahmen sie an Intensität zu und der Abstand betrug ca. 10 Min, wobei ich mit verschiedenen Positionen und Atmen zu Hause soweit gut mit ihnen zurechtkam. An Schlafen war jedoch weder für mich noch meinen Mann mehr zu denken. Ab Mitternacht kamen die Wehen deutlich stärker und in immer kürzeren Abständen von ca. 5-10 Minuten, bis sie ab 3 bis 5 Uhr morgens jenes Mittwochs (ET+2) dann regelmäßig im Abstand von 5 Minuten kamen und bereits lauter verarmtet werden mussten. Zu diesem Zeitpunkt riefen wir die Rufbereitschaft der Hebammen an und wurden von Julia S. ermutigt uns demnächst auf den Weg ins s’Hebammenhaus zu machen. Aufgrund vereister Straßen dauerte die eigentlich 45-minütige Fahrt leider fast 1,5 Stunden und führte bei mir zu starker Übelkeit mit mehrfachem Erbrechen. Im Geburtshaus angekommen wurden wir von Monja lieb in Empfang genommen - die ruhige Atmosphäre vor Ort tat mir gut. Recht bald nach Ankunft bin ich in die Badewanne, was das Veratmen und Aushalten der Schmerzen in den nächsten Stunden deutlich angenehmer machte. Die Wehenabstände betrugen mittlerweile 3-5 Minuten. Monja war die ganze Zeit im Raum, beobachtete den Geburtsfortschritt, sprach mir Mut zu, als ich dachte meine Kraft schwindet und unterstützte beim Massieren des Kreuzbeins. Bereits gegen 11.30 Uhr setzte der Pressdrang ein und die Hoffnung, dass es bald geschafft sei war groß; auch die zweite Hebamme Kerstin H. wurde hinzugerufen. Zu meiner großen Frustration wurden die Wehenpausen kurz darauf aber deutlich länger und das Drücken brachte noch nichts vorwärts. Um dem Rückgang der Wehen entgegenzuwirken wurde ich motiviert aus der Wanne in eine andere Position zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt wechselten die Hebammen ihre Schicht - Monja ging, Kerstin H. übernahm und Janine kam nun als Unterstützung für Kerstin hinzu. Kerstin motivierte mich zur Toilette zu gehen, da sie vermutete die Fruchtblase übte den starken Druck aus. Gegen 13 Uhr ist dort dann auch die Fruchtblase gesprungen. Bald geschafft hoffte ich, doch die nächsten Stunden hatten es noch einmal in sich und ich dachte zusehends ich könne nicht mehr. Der Pressdrang wurde immer stärker, die Wehen zu veratmen war derart anstrengend, ich hatte Angst ich schaffe es nicht und es fiel mir schwer mich komplett auf die Geburt einzulassen. Ich drückte und drückte, aber nichts passierte. Ich fühlte mich sehr hilflos, konnte das aber nicht mehr kommunizieren. Kerstin motivierte mich zu Positionswechseln und endlich zeigte das Drücken doch Wirkung. Janine wurde gegen 15 Uhr von Christina H. abgelöst. Der Endspurt war hart! Die Wehen schmerzten unheimlich und das Drücken war unglaublich anstrengend - gegen 16 Uhr hatten wir es dann geschafft und unser Kind war geboren. Überwältigt von der Geburt konnten wir dann das erstes Bonding genießen, etwas essen und zum Abschied mit den Hebammen anstoßen bevor wir ca. 3 Stunden nach der Geburt die Heimfahrt als überglückliche Familie antraten.

Herzlichen Dank an alle beteiligten Hebammen - Monja, Janine, Kerstin und Christina H. - für die liebevolle und geduldige Begleitung!
Ich bin überzeugt, dass die ruhige Atmosphäre im s'Hebammenhaus, keinerlei Interventionen in den natürlichen Geburtsverlauf und die konstante Betreuung durch die Hebammen einen positiven Effekt auf die Geburt unseres Kindes hatten.

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06.04.21

Philine Esther

Ich bin dankbar: für die Einladung, eure Geburt begleiten zu dürfen, für euer entgegengebrachtes Vertrauen, für diese kraftvolle, gesunde Geburt – so voller Vorfreude, Liebe und Neugierde von allen Beteiligten. Ein Dank gilt auch meiner geschätzten Kollegin Christina H. Es grüßt euch herzlich eure Hebamme …

Ich bin dankbar:
für die Einladung, eure Geburt begleiten zu dürfen, für euer entgegengebrachtes Vertrauen, für diese kraftvolle, gesunde Geburt – so voller Vorfreude, Liebe und Neugierde von allen Beteiligten. Ein Dank gilt auch meiner geschätzten Kollegin Christina H.
Es grüßt euch herzlich
eure Hebamme Grit

vimeo.com/537244798

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27.03.21

Marlene

Vielleicht kommt das Baby ja heute Nacht ….?

13.03.21 das ist der errechnete Geburtstermin unserer Tochter Marlene. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht ob wir dieses Mal eine Tochter oder einen Sohn bekommen aber ich hoffe, dass wir dieses kleine Wesen bald in unseren Armen halten können.
Da alle meine Kinder mit einer Ausnahme nach dem Entbindungstermin geboren wurden kann es vermutlich noch ein bissen dauern…. Aber wenn man so lange auf etwas wartet dann kommt einem jeder Tag des Wartens sehr lange vor.
20.03.21 schon eine Woche über Termin… So langsam werde ich richtig ungeduldig und auch unleidig… Irgendwann muss es doch mal losgehen und ich mache mit Martin eine Wanderung durch den verschneiten Wald. 5 km den Berg hoch, das wäre auch in nicht schwangerem Zustand anstrengend…. Keine Wehen.
Die Tage vergehen …. Das Warten zehrt an meinen Nerven. Gut, dass die lieben Hebammen im sHebammenhaus noch so guter Dinge sind, mir gut zureden und Mut machen. Ich trinke Ingwertee, mache Fußbäder, Spaziergänge, Bauchmassagen mit Gewürzöl …. aber das Baby lässt auf sich warten.
Am Donnerstag 25.03. spüre ich das erste Mal stärkere Wehen, die auch mehr oder weniger in regelmäßigen Abständen kommen…Hoffnung keimt in mir auf. Vielleicht kommt das Baby ja heute Nacht ….? Vorsichtshalber rufe ich meine Mutter an, die auch direkt zu uns kommt um auf unsere Tochter Ella aufzupassen. Aber die Wehen lassen wieder nach und ich stehe am nächsten Tag wieder auf und warte auf unser Baby…. Am Vormittag kommt Monja zu uns. Sie will mir ein paar Akkupunkturnadeln setzen um die Geburt anzuregen. Bei der letzten Schwangerschaft hat es so auch geklappt. Ich hoffe, dass es auch dieses Mal hilft. Am Nachmittag fahren wir nochmal ins Hebammenhaus für eine zweite Akkupunktur bei Monja. Sie macht mir zusätzlich noch eine Bauchmassage und klebt mir noch Magnetkugeln auf, die auch Wehen anregen sollen. Als wir gehen ist sie zuversichtlich, dass wir uns in der Nacht sehen. Sie hat ab 20:00 Uhr Dienst zusammen mit Christina Hügel…. Mal abwarten…
Um 22:00 Uhr gehe ich ins Bett. Bisher ist noch alles ruhig in meinem Bauch und ich frage mich ob Monja recht behalten sollte….
Aber kaum, dass ich im Bett liege, spüre ich die erste stärkere Wehe…. Und dann noch eine und noch eine. Ich stehe wieder auf und tigere durch die Wohnung. Die Wehen werden stärker und dauern auch länger als noch am Abend zuvor. Ich setze mich im Kinderzimmer aufs Bett und versuche mich zu entspannen… kurze Zeit später stehe ich wieder auf, weil ich die Wehen im Stehen besser veratmen kann. Um kurz vor Mitternacht beschließe ich auf der Bereitschaftsnummer anzurufen. Christina ist am Telefon und meint ich soll noch ein bisschen in mich hineinspüren und mich wieder melden. Nach der nächsten Wehe wecke ich Martin, weil ich das Gefühl habe jetzt Beistand zu brauchen….
Kaum ist Martin aufgestanden kommt die nächste Wehe und ich habe einen Blasensprung. Jetzt werde ich gefühlt von Wehen überrollt. Martin ruft im nochmal bei Christina an und sie machen aus, dass wir jetzt losfahren ins Hebammenhaus. Nachdem Martin meine Mutter geweckt hat merke ich, dass ich nicht mehr fahren kann. Die Wehen kommen so kurz hintereinander, dass ich gar nicht mehr aus dem Vierfüßlerstand hochkomme.
Martin ruft nochmal bei Christina an. Planänderung: Christina und Monja kommen zu uns nach Hause. Ein Glück habe ich sicherheitshalber alles da, was man für eine Hausgeburt braucht. Beim vierten Kind und in Zeiten von Corona kann man ja nie wissen was kommt.
Martin und meine Mutter bereiten alles vor bis Monja und Christina gegen halb zwei eintreffen und ich versuche die Wehen im Vierfüßlerstand in der Kuschelecke im Kinderzimmer von Ella zu veratmen. Ich bin froh, dass die beiden jetzt hier sind und fühle mich wunderbar betreut.
Die Wehen haben etwas nachgelassen, sodass ich zwischen den Wehen wieder etwas Zeit habe mich zu sammeln. Da Monja und Christina noch ganz gelassen sind, gehe ich davon aus, dass es noch einige Zeit dauern wird.
Gegen halb drei werden die Wehen wieder etwas stärker und häufiger. Ich kann sie nur noch im Vierfüßlerstand einigermaßen veratmen und hoffe jetzt, dass es nicht mehr lange dauert….Meine Hoffnung erfüllt sich, denn schon ein paar Wehen später spüre ich, dass die Wehen nach unten schieben…
Nach wenigen Presswehen ist unser Baby um 3:09 Uhr am 27.03.2021 geboren…. Endlich… Ich bin überglücklich und alle Anspannung und Ungeduld der letzten Tage weicht von mir. Es ist ein Mädchen und wir begrüßen unsere Tochter Marlene voller Freude. Ich lege mich mit ihr aufs Bett und kurze Zeit später wacht Ella auf und kann halb verschlafen noch in der Nacht ihre kleine Schwester bewundern.
Monja und Christina bleiben noch bei uns bis die Plazenta geboren und das Baby untersucht ist. Es ist eine wunderschöne Stimmung wir sind so glücklich und dankbar, dass die beiden die Geburt unserer Tochter für uns zu einem so schönen Erlebnis gemacht haben, das wir in unseren Herzen immer bewahren werden. Vielen, vielen Dank dafür! 

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25.03.21

Teo

Lieber Teo,
in einer sehr aufregenden Zeit für unsere kleine Familie, hast du entschieden zu uns zu kommen...

„Geburtstag mit Opa“

Lieber Teo,
Wie alles begann: In einer sehr aufregenden Zeit für unsere kleine Familie, hast du entschieden zu uns zu kommen. Wir waren gerade im Endspurt dabei die Bodenplatte für unser Blockhaus fertig zu bekommen. Drei Tage bevor endlich unser Blockhaus geliefert werden sollte, merkte ich, dass irgendetwas anders ist. Da ist was. Schwanger? Nein, kann doch nicht sein? – Habe mich dann doch entschieden direkt einen Schwangerschaftstest zu machen, der war allerdings abgelaufen. Naja, was solls. Wird doch noch funktionieren dachte ich. Getestet. Gewartet. Geguckt. Nö, kein zweiter Strich. Ab in Müll. Am folgenden Tag musste ich ständig aufstoßen. Kurz kam mir in den Sinn, das war doch anfangs in der Schwangerschaft mit Tino auch…
Nächsten Tag war mir sehr flau im Magen. Naja, das ist die Aufregung. Ob nun wirklich alles klappen sollte, dass unser Blockhaus endlich aufgerichtet werden soll.
Montagmorgen, Bauplatz: Juhuuu, das Haus kommt wirklich! Wir freuen uns total und können es kaum fassen, dass bald wirklich unser Eigenheim stehen soll.
Zuhause angekommen ist mir immer noch so flau und bissl übel. Da ist doch was, denke ich. Also neuen Schwangerschaftstest gemacht, diesmal nicht abgelaufen 😉 Und zack – direkte zweite Linie!
Schwanger! Nun wusste ich es, du hast dich auf den Weg gemacht! Übrigens war der erste Test auch schon positiv – habe ihn aus dem Mülleimer gekramt…
Abends durfte dein großer Bruder Tino den Schwangerschaftstest auf der Baustelle in unserm eigenen Haus eurem Papa übergeben. Der war erst total platt und hat sich dann aber riesig gefreut!
Schnell nähte ich ein Shirt mit dem Aufdruck „großer Bruder 2021“. So wusste dann bald alle Omas und Opas, dass du dich auf den Weg gemacht hast.
Oma Karin war gleich sicher, das Mädel kommt an Opas Geburtstag (25. März). Wir entschieden uns später für die Überraschung!
Nun ging es Schlag auf Schlag, das Haus war ratz-fatz aufgebaut und die Übelkeit kam genauso schnell. Es gingen viele Wochen ins Land. Ich wusste nicht wie ich die Tage überleben soll mit dieser Übelkeit, Müdigkeit und extremen Schlappheit. Mir war einfach alles zu viel. Am liebsten im Bett liegen, nix machen, nix hören, nix sehen.
Ich wollte erstmal nicht zum Frauenarzt gehen. Doch in der 13. SSW hatte ich einen Traum, dass wir Zwillinge bekommen sollten, nun, dass wollte ich dann doch wirklich wissen. Also bin ich zum ersten Screening zum Frauenarzt. Und beschloss nur zum zweiten und dritten Organ-Screening zum Frauenarzt zu gehen. Die Hauptvorsorge sollte die Hebammen im s’Hebammenhaus machen. Ich war vollkommen im Vertrauen in uns.
Mitte September war es nun, Opa und Oma beschlossen ein verlängertes Wochenende zu verreisen und ich musste somit wieder alles selbst machen. Und das war gut so! Langsam aber sicher ging es wieder bergauf. Konnte mich wieder um alles kümmern. Langsam begann ich Podcast zur „friedliche Geburt“ zu hören von Kristin Graf. Der mich wirklich in einen Bann zog. Hörte einen Podcast nach dem anderen, wann immer es ging. Die Stimme beruhigte mich einfach. Im November beschloss ich den Online Kurs „friedliche Geburt“ zu buchen, denn ich wollte diesmal wirklich mit den Hebammen vom s‘Hebammenhaus dich auf die Welt bringen. Wollte mich einfach viel besser vorbereiten. Denn meine größte Angst war, dass der Muttermund nicht aufgeht, weil meine To-do Listen unendlich lang sind und ich noch nicht bereit bin ein Kind zu gebären, so wie bei der Geburt deines Bruders Tino.
Nach dem ich den Kurs gebucht hatte und die Kursinhalte angeschaut hatte, gings los mit den Hypnosen ab ca. 25 SSW. Es war einfach meine Auszeit vom Alltag, meine Ruheinseln.
Ja, so übte ich fleißig. Jeden Tag mindestens eine. Ich baute eine unglaubliche Verbindung zu dir auf und ich hatte immer mehr vertrauen in dich und mich. Habe dann noch zusätzlich die Bücher: Meisterin der Geburt und Alleingeburt gelesen.
Schon bald nach dem ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt war der Wunsch einer Hausgeburt da. Ja, unser Baby soll sogar zuhause in unserm neuen Haus auf die Welt kommen.
Die Hebammen im s’Hebammenhaus wollten uns auf unserem Weg begleiten. Ich freute mich sehr. Der einzige Zweifel war, ist unser Haus bis dahin fertig?!?
Ende Januar musste ich mir allerdings eingestehen, dass der Umzug vor der Geburt einfach nicht über die Bühne ist. Dich auf einer Baustelle zu bekommen klappt nicht, denn dort kann ich mich nicht entspannen. Also fragte ich bei den Hebammen an, ob sie auch zu uns nach Wildgutach fahren. Leider war der Weg viel zu weit. Außerdem könnte es ja noch ziemlich winterlich werden um den Termin rum. Also war die Hausgeburt geplatzt. Nach anfänglicher Traurigkeit, sah ich es dann doch positiv, mein Traum einer Wassergeburt könnte doch noch wahr werden. Im Haus, aber auch in der Wohnung, wäre es deinem Papa mit einem Pool und dem Risiko, dass Wasser ausläuft in den beiden Holzhäuser viel zu groß…
Also bereitete ich mich vor auf die Geburtshausgeburt! Außerdem war ich schwer beschäftigt mit dem abarbeiten der to-do Listen, ich wollte auf jeden Fall rechtzeitig fertig werden, damit mein Kopf dem Muttermund Bescheid geben kann, dass er aufgeht, wenn die Geburt los geht… ach du weißt schon wie ich meine 😊 Da irgendwann klar war das ich die Liste nicht fertigbekomme, habe ich paar Sachen einfach weggelassen, die eigentlich nicht nötig waren und manches einfach aufgeschoben bis wir im Haus sind und der Platz einfach da ist. Gedanklich bin ich das mehrmals durchgegangen, damit ich wirklich bereit war.
Ich buchte fünf Einzelstunden Yoga, die mir wirklich guttaten! Weitere Zeit nur für uns zwei und auch um in Bewegung zu bleiben war es super. Denn ich hatte schon ab der Mitte der Schwangerschaft Schmerzen in der Hüfte. Laufen war etwas schwerfällig und das schlimmste war allerdings nachts. Alle paar Stunden aufwachen, auf Toilette laufen und danach wars wieder für paar Stunden in Ordnung. Deutlich besser wurde es nach der Osteopathischen Behandlung und dem Hinweis wie man die Beine richtig lagert während des Schlafens.
Bei der Osteopathin war ich 4 bzw. 3 Wochen vor ET. Sie hat mir versichert, dass keine Blockade im Becken vorliegt. Das merkte ich schon sehr bald selbst, denn endlich konnte ich mal wieder gescheiter laufen und auch mit Tino den ein oder andern Spaziergang machen, es fühlte sich alles einfach runder an.
Ich nähte in jeder freien Sekunde noch weiter an Kleidung für dich! Was ich nicht wusste, dass du schon so groß auf die Welt kommst und noch viel schneller wächst als das ich je gedacht hab :D
Während dem nähen hörte ich den Podcast weiter, wie auch der mit dem Plan B kurz vor der Geburt. Das was ich da hörte machte mir wirklich die Augen auf und ich bearbeitet im Kopf meinen Plan B (Krankenhaus) mit dem ich dann wirklich im Reinen war.
Eine Woche vor dem ET (der Frauenärztin) war ich bereit für die Geburtsreise. Aber du noch nicht… also ging das Warten los! Die Hebammen im s’Hebammenhaus haben den ET 4 Tage später angesetzt, da mein Zyklus öfter auch mal 32 Tage lang war. Somit warst du berechnet für den 23. März 2021.
Eigentlich hatte ich mir gewünscht du kommst am 16. März 2021, an dem Tag waren Papa und ich genau 10 Jahre zusammen. Aber der Tag verging ohne jegliche Anzeichen.
Also warten wir auf den ET der Frauenärztin, dort musste ich ja hin, damit wir den „Freifahrtschein“ für das Hebammenhaus bekommen. Alles war perfekt. Ich war überglücklich. Nun konnten wir, wenn es uns weiterhin so gut geht noch 14 Tage warten.
Am Sonntag, den 21. März bekam ich gegen 18 Uhr die ersten Wellen. Gegen 21 Uhr hab ich mich zurück gezogen in die Badewanne der Schwiegereltern, nach dem ich die Hebammen informiert hatte. Dort war ich gute zwei Stunden. Habe die Hypnosen gehört mich auf die Geburtsreise gefreut. Die Bauchatmung gemacht und es hat sich einfach nur gut angefühlt. Danach wechselte ich auf‘s Sofa und irgendwann, gegen 2 Uhr hatte ich Hunger, habe was gegessen und die Wellen waren verschwunden. Also ging ich ins Bett schlafen.
Montag war es auch ziemlich ruhig. Und am Dienstag hatte ich noch einen Termin im s’Hebammenhaus. Alles war in bester Ordnung. Am Dienstagabend ging es wieder los. Wieder die Hebammen angerufen, wieder Badewanne. Diesmal zündete ich die Geburtskerze an. In der Badewanne war es diesmal irgendwie nicht das richtige. Auf dem Sofa auch nicht. Also entschied ich mich ins Familienbett zu legen und dort die Hypnose zu hören, bis ich dann gegen 4 Uhr eingeschlafen bin mit der Hypnose auf den Ohren.
Am Mittwoch war gar nix. Im Büro habe ich Papa geholfen die Dinge zu erledigen, die noch zu machen waren, vielleicht musste auch alles fertig sein?! Tino und ich backten für Opa Hubi noch einen Geburtstagskuchen. Am Mittag machte ich den Mittagschlaf mit Tino, den hab ich wirklich bewusst nochmal genossen, habe ich wohl gewusst, dass es der letzte ist mit deinem Brüderchen alleine. Abends gingen wir ganz normal schlafen.
Am Donnerstag, den 25. März bin ich um 6 Uhr plötzlich aufgewacht mit Wellen. Ich war noch ganz verschlafen, nahm sie wahr, dachte huch, schon wieder eine. Noch eine. Noch eine. Langsam wusste ich heute wird dein Geburtstag! Ja, dein Geburtstag mit deinem Opa zusammen!
Papa staunte nicht schlecht als ich so früh aus dem Bett kroch und ich ihn in der Küche am Frühstück antraf und meinte „es geht los“. Hab mich nochmal ins Bett gelegt und angefangen Hypnose zu hören. Irgendwie kam ich aber nicht so richtig rein. Um 7 Uhr entleerte ich mich. Kurz danach war auch Tino wach. Papa hat ihn runtergebracht zu Oma und Opa. Ich versuchte nochmal in Ruhe in die Hypnose. Irgendwie passte es mir nicht. Ball war auch nicht so. Mir schoss in den Kopf, ich will raus spazieren. Davor sind wir noch gemeinsam runter gegangen und haben schon zum Frühstück den Geburtstagskuchen überreicht. Ich musste mich schon bei jeder Welle am Türrahmen halten und nun wussten wohl wirklich die ganze Family, dass es los geht.
Also bin ich mit Papa raus, den Wald hoch. Immer wieder mussten wir anhalten. Papa meinte irgendwann wir sollten umdrehen, sonst kommst du noch im Wald. Er meinte die Wellen kommen zum Teil alle 2 Minuten. Also umgedreht, noch paar Runden auf der Terrasse gedreht. Dann war mir das nur auf der Stelle im Kreis laufen zu doof. Ich wollte wieder rein und mal der Hebamme Bescheid sagen, dass wir vielleicht bald kommen. Aber wann? Irgendwie wollte ich noch nicht los. Ich sagte ihr, dass ich schon ziemlichen Ausfluss hatte, das irritierte mich kurz, aber es sein alles ok. Ich solle einfach anrufen, wenn wir losfahren.
Witzigerweise war die Hebamme Christina Decker im Dienst. Mit ihr hatte ich gute 3 Wochen vor der Geburt besprochen, wie ich mir die Geburt wünsche. Da wusste sie noch bestens Bescheid =)
Ich ging nochmals hoch, hatte noch Hunger. Da war es 11 Uhr. Das Vesper wollte ich aufm Barhocker essen, aber immer zu jeder Welle musste ich schnell runter hüpfen und konzentrieren. Ich trackte doch kurz die Wellen… Vier Stück, alle vier Minuten. Musste mich schon arg an der Theke halten. Also beschloss ich nach unten zu gehen und der Hebamme und Papa zu sagen, dass ich gehen will. Da kam mir dann Papa schon entgegen mit dem Telefon in der Hand, die Hebamme, sie frägt wie es mir geht. Sie wundert sich, es sind schon 30min rum und ich habe ihr noch nicht angerufen. Ich sagte ihr, wir machen uns auf den Weg.
Im Auto setzte ich mir die Kopfhörer auf, machte die Augen zu und folgte Kristins Stimme. Es kam mir vor als würde Papa die kurvige Strecke hoch rasen. Mir wurde schlecht. Ich brach die Hypnose ab und konzentrierte mich so auf die Wellen. (Doof nur, dass wir den Weg nie geübt haben, da hätte ich gewusst, wie es sich anfühlt die Kurvige Strecke zu fahren…) Papa fuhr konstant die Geschwindigkeit die erlaubt war, nix mit rasen… an der Waldrast (mehr als die Hälfte der Strecke) habe ich dann zu ihm gesagt, er könne jetzt auch mal Gas geben. Ich wollte nicht länger auf dem Autositz sitzen und ab da waren die 50er/70er Beschränkungen endlich vorbei. Er fragte, was kommts schon? – Ich verneinte und lachte.

Um 12.20 Uhr waren wir im s’Hebammenhaus angekommen. Wir konnten in Ruhe ankommen und die ruhige, gemütliche Atmosphäre genießen. Wir zündeten die Geburtskerze wieder an.
Danach untersuchte Hebamme Christina mein Bauch und kurz danach 12.42 Uhr bin ich dann in die Geburtswanne gestiegen. Zunächst versuchte ich mit Kopfhörer in Hypnose zu kommen. Das ging nicht. Ich wollte es über Lautsprecher hören, aber auch da kam ich nicht so wie beim Üben rein. War aber trotzdem ganz bei mir und bei dir. Stellte mir immer wieder den Muttermund vor, aber irgendwie war es auch anders. Ich war auch nicht am Kraftort. Aber ich war voll im Vertrauen, fühlte mich sicher und wusste, heute wirst du geboren!
Ich forderte Papa auf mal den Duftanker zu holen. Und dann musste ich auch nochmal sagen, dass er ihn mir unter die Nase hält. Irgendwie passierte nix ohne Anweisung, dabei musste ich ja immer ins Denken springen. Das passiert, wenn man seinem Mann nicht ganz genaue Anweisungen vorher gibt. Den Zettel den er lesen sollte, hatte er auch vergessen zu lesen (da wäre es gestanden, was er zu tun hat). Ich selbst kam nicht auf die Idee meinen Selbstanker zu setzen…
In der Wanne konnte ich keine angenehme Position finden. Nur auf dem Knieen und über den Rand hängend, da fühlte sich einigermaßen gut an. Dort aber fühlte sich die Bauchatmung ziemlich komisch an und so ineffektiv. Naja, irgendwann habe ich mich dann mit der Situation, wie sie war, abgefunden und so akzeptiert. War dann immer ganz bei dir und freute mich auf dich.
Ich hatte einen extremen Durst, wollte ständig was trinken was mir Papa reichte. Wellen waren so alle 3 Minuten und nahmen langsam echt Fahrt auf. Und ich begann irgendwann ganz intuitiv zu tönen. Das tat wirklich gut, obwohl ich eigentlich nicht so eine Laute bin. Um 14.53 Uhr will ich keine Hypnose mehr hören.
Um 15.05 Uhr gehe ich aus der Wanne und laufe umher. Töne immer, immer lauter. Es fühlt sich an als müsste halb Villingen wissen, dass ich dich auf die Welt bringe. Bei jeder Welle muss ich mich bei Papa fest umarmen und kneife ihn ganz schön fest…
Irgendwann will ich knieend vors Bett und mir wird übel. Und die Wellen kommen alle 2 Minuten und muss ordentlich veratmen. Diese Urkräfte, Wahnsinn, ich kann sie nicht beschreiben… Hebamme Christina massiert mir währenddessen das Kreuzbein was mir richtig gut tut.
15.48 Uhr die Urkräfte überkommen mich, ich töne in der „falschen“ Stimmlage, Christina versucht mich immer wieder auf die richtige Lage zubringen. Ab da wird es schon schmerzhaft.
16.21 Uhr spüre ich Druck nach unten, gehe zur Toilette. Ich merke, dass noch was drückt. Aber es will nicht raus, auf der Toilette sitzend kaum auszuhalten. Ich will nicht mehr, spreche es aber nicht aus.
Hebamme Christina leitet mich nun zu Stockenten Schritten an, danach schüttelt sie mir das Becken. 16.36 soll ich mal sehen ob‘s im Bett seitlich guttut. Muss aber bei jeder Welle aufstehen. Sie sind zu doll. Muss nochmals zur Toilette. Es kommt wieder was, endlich fühlt es sich danach gut an. 17.13 Uhr getraue ich mich mal zu tasten wie weit wir sind - konnte aber kein Köpfchen tasten.
Hebamme Christina möchte mich untersuchen, ich stimme zu. Sie sagt, dass noch eine Muttermundslippe besteht und der Kopf schon sehr tief ist. Christina sagt, ich soll nochmal voll visualisieren und loslassen.
Danach möchte ich in die Wanne. Es ist 17.28 Uhr.
Die erste Welle in der Wanne kommt und sofort schrei ich „es drückt“. Sofort überrennt mich eine Presswelle. Es geht nicht mehr ich gebe dieser nach. Der Kopf rutscht zurück nach der Welle. Die nächste kommt und ich presse ordentlich mit, ging wirklich nicht anders. Dann kam der Kopf 17.39 Uhr und dann habe ich gespürt wie du dich durch den Geburtskanal bewegt hast um 17.42 Uhr warst du komplett ins Wasser geboren. Du bist zu mir geschwommen und ich konnte dich aus dem Wasser holen und dich überglücklich in meine Arme schließen.
Die Hebamme saugt dir noch Wasser aus dem Mund ab und das Rasselgeräusch verschwindet und du schreist laut. Zwei Minuten zu spät kommt die zweite Hebamme Janine dazu. Dabei haben wir doch die ganze Zeit gewartet wie bald die zweite Hebamme kommt (stellte sich im Nachhinein bei mir und Papa heraus).
Du liegst in meinen Armen auf meiner Brust und schaust mich an. Was für ein Moment! Während wir dich bestaunen suchst du schon nach der Brust. Bald fällt mir ein, dass du mit Opa Geburtstag hast!
Und die größte Überraschung hätte ich glatt vergessen, obwohl wir doch die ganze Zeit sooooo gespannt waren, was wir wohl bekommen haben. Ich schaue selbst nach, wir haben wieder einen Bub – du sollst Teo heißen! (Papa hatte schon beim Rausnehmen aus dem Wasser gesehen, dass du ein Bub bist, er hat aber nix gesagt, denn ich wollte ja selbst gucken, das hat er sich gemerkt :-D)
Knapp 30 Minuten später ziehen wir ins Bett um, nach dem mich Christina mit dem kalten Wasserstahl erschreckt hat :D
Die ganze Zeit nach der Geburt spüre ich noch ordentliche Nachwehen, trinke Tee mit Honig und du darfst das erste Mal an meiner Brust trinken. Was ein Gefühl, es klappt sofort ohne Hilfe. Die beiden Hebammen lassen uns drei erstmal ankommen.
Danach geht Papa unsere mitgebrachte, aufgetaute Kartoffelsuppe warm machen, wie habe ich mich darauf gefreut während dem kochen, dich endlich in meinem Armen zuhalten und wie wir drei im s’Hebammenhaus nach der Geburt die Suppe schlürfen.
Danach merke ich, was Nasses auf dem Bauch zwischen uns, wir sehen nach. Du hast mich tatsächlich das erste Mal angepupst. Die Verdauung läuft also schonmal tip top!
Die Nachwehen sind weiterhin noch gut knackig, ich bin langsam ungeduldig. Die Plazenta sollte doch so langsam mal kommen… beide Hebammen sind völlig entspannt und schauen immer wiedermal unter die Decke ;-)
Da ich nun die Plazenta gebären will, damit auch die Nachwehen aufhören, versuchen wir erstmal im Knien mitzupressen, ich gebe alles. Ich huste dazu. Bringt aber nix. Da die Nabelschnur richtig lang ist, ziehe ich um auf den Geburtshocker und du bleibst neben Papa im Bett liegen. Christina zieht ein bisschen an der Nabelschnur, ich presse mit und visualisiere wie die Plazenta rauskommt und lasse die Schwangerschaft los, ich war ja schon echt gerne schwanger!
Und flop, wird die Plazenta von einer Schüssel aufgefangen. Es ist 19.05 Uhr.
Die Nachwehen lassen nach. Alles bestens, ich fühle mich top fit und überglücklich.
Die beiden Hebammen verabschieden sich langsam und die beiden nächsten diensthabenden Hebammen kommen.
Du wirst noch von Hebamme Julia gewogen und gemessen. Genau 4000g bringst du auf die Waage und 52cm. Dein Köpfchen ist 35cm groß. Und auch sonst bist du top fit.
Kurz danach bringen die beiden Hebammen ein kleines wunderschön hergerichtetes Tablett mit Sektgläsern (natürlich mit Orangensaft) und deinem Geburtstagstörtchen mit einer Kerze! Wooohooo, so schön. Wir stoßen auf dich an – dein Geburtstag!

Papa zieht dich langsam, aber sicher an und wir machen uns zusammen auf den Heimweg.
Gegen 22 Uhr sind wir zuhause und dein großer Bruder Tino wartet mit Oma und Opa sehnsüchtig auf dich, denn alle drei wissen noch nicht, dass du Teo heißt. Dein großer Bruder merkt gleich, dass er ein Bruder bekommen hat, da wir dir das Buben Heimgehoutfit angezogen haben!
Die erste Nacht zu viert beginnt =) und ich träume von meiner Traumgeburt!
Tatsächlich war die Geburt so, wie die Traumgeburt, die ich davor immer visualisiert hatte =)

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10.03.21

Anton

schnellschöne Geburt ...

Das Unglaublichste bei der Geburt von Anton Mael vorweg: Wir kamen kurz vor halb zwölf im Hebammenhaus an. Um Punkt zwölf war der kleine neue Mensch schon da. Winzig, putzig, aber gesund und munter rutschte er ohne Aufhebens in diese, seine neue Welt.

Ein ganz ganz dickes Lob für Kompetenz, Ruhe und stets eine optimale Umsorgung vor, während und nach der Geburt vom ganzen Team. Besonders an Christina und Julia, die unsere nicht ganz übliche Geburtsbegleitung (Freundin kommt mit zur Geburt, Mann hütet zuhause die anderen Kinder) unterstützten und bestärkten.

Danke auch an meinen Neffen, der ganz geschwinde noch zwischen zwei Onlinevorlesungen die selbstgemachte Hühnerbrühe aus der Gefriertruhe in den Topf der Küche des Hebammenhauses gebracht hat.
Als der kleine Anton Mael da war, war auch die Suppe heiss.
Es war ein Festmahl. Just all in time :-)
Allerherzlichsten Dank für dieses wunderbare Erlebnis. 

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07.03.21

Carl

Tief in meinem Herzen wusste ich schon ganz am Anfang der Schwangerschaft, dass
unser drittes Kind nach zwei wunderschönen Hausgeburten wieder ganz entspannt zu
Hause mit Elke ins Wasser geboren werden sollte.

Voller tiefer Dankbarkeit blicke ich nun zurück auf diese Geburt und erinnere mich an den wunderschönen Augenblick voller Nähe, Wärme, Geborgenheit, Ruhe und unserer unendlichen Liebe.

Schon in der 5. Woche hatte ich das tiefe Bedürfnis unsere Hebamme Elke anzurufen und ihr überglücklich mitzuteilen, dass es in neun Monaten wieder eine Hausgeburt bei uns geben würde. Sie freute sich riesig mit uns und kam dann regelmäßig ab der 32. Woche, wie schon bei unseren großen Kindern, zur Vorsorgeuntersuchung zu uns. Die ganze Familie erwartete ihre Besuche mit Freude. Voller Begeisterung hörten wir das Herz von unserem Baby schlagen, ertasteten seine Füße über die Bauchdecke und löcherten die geduldige Elke mit unseren Fragen. ,,Das ist aber ein kontaktfreudiges Baby“, lachte Elke liebevoll. Jedes Mal richtete das Baby seine Bewegungen exakt an die Stelle, an der Elke meinen Bauch berührte.

Entgegen aller Erwartungen überrollten mich zwei Wochen vor der Geburt meine Hormone und ich bekam großen Respekt vor dem Geburtsgeschehen. ,,Kann diese dritte Geburt tatsächlich noch einmal so wunderschön werden wie die zweite Hausgeburt?“, ,,Stecken in mir wirklich diese unglaublichen Kräfte, diese Schmerzen auszuhalten und das Kind natürlich auf die Welt zu bringen?“, fragte ich mich voller Zweifel. Mit großer Ungeduld sehnte ich mich nach Elkes Besuch, der in zwei Tagen stattfinden würde. Als sie die Wohnung betrat und mich fragte, was los sei, bahnten sich plötzlich meine aufgestauten Ängste einen Weg frei und ich weinte hemmungslos. ,,Ich freue mich unglaublich auf diese Geburt!“, bestärkte mich Elke aus tiefstem Herzen. Dieses Gespräch mit ihr und das Lesen schöner Geburtsberichte auf der Seite des Hebammenhauses taten mir unendlich
gut und ich fing an, mich langsam zu entspannen. Kraft, Freude und eine innere
Entschlossenheit traten an die Stelle meiner Ängste. Nun konnte unser Kind endlich
kommen.

Drei Tage vor dem errechneten Geburtstermin grillten wir mit Oma und Opa im Garten und erlebten einen schönen gemeinsamen Tag im Familienkreis. ,,Ich bin gespannt, wann dein Kleiner sich auf den Weg macht.“, schrieb mir Elke voller Vorfreude am Abend. Ich antwortete aus fester Überzeugung, dass unser drittes Kind noch auf sich warten ließe: ,,Bis jetzt ist noch alles ruhig!“. ,,Dann schlaft auch gut!“, scherzte Elke. Nachdem die großen Kinder schliefen, setzte ich mich mit meinem Mann ins Wohnzimmer. Wir rätselten gemeinsam, wann unser kleiner Carl auf die Welt kommen würde. Die großen Kinder wurden beide vor ihrem errechneten Geburtstermin geboren. Da diese dritte Schwangerschaft ganz anders als die vorigen war, glaubte ich felsenfest daran, dass dieses Kind erst nach dem errechneten Termin auf die Welt kommen würde. Den dauerhaft festen Bauch ignorierte ich und schob ihn auf meine Aktivitäten des vergangenen Tages.
Nach einer Stunde, in der ich tief schlief, wachte ich mit starken Wehen auf. Sie kamen alle sechs Minuten. Jetzt war an Schlaf nicht mehr zu denken. Um die zwei Kinder, die neben mir im Familienbett lagen, nicht zu wecken, blieb ich noch im Bett liegen. Dort veratmete ich die Wehen und döste in den Pausen. Auf der Toilette entleerte sich mein Darm wie auch schon bei der ersten Geburt ganz natürlich. Danach legte ich mich noch einmal ins Bett.

Drei Stunden später hielt mich nichts mehr im Bett. Ich schlich hoch ins Wohn- und
Esszimmer. Bei der zweiten Geburt hatte ich gemerkt, dass mir das Laufen während den Wehen unglaublich gut tat. So tigerte ich nun auf leisen Sohlen auf und ab, bedacht darauf ja keine knarrende Diele zu erwischen und notierte mir die Wehenzeiten. Trotz aller Vorsicht bemerkte Carl’s großer Bruder nach einer Stunde mein Fehlen im Bett und gesellte sich zu mir. ,,Geht' s heute denn schon los?“, stellte er voller Freude fest und wurde ganz aufgeregt. Durch seine vielen Fragen in den Wehenpausen lenkte er mich von meinen Schmerzen ab. In den frühen Morgenstunden erleichterte sich auch mein Magen nach einer starken Wehe. Nun kamen die Wehen regelmäßig alle vier Minuten. ,,Reicht uns noch die Zeit, um die ,,Großen” von der Oma abholen zu lassen?“, fragte ich mich. Als gegen 7.00 Uhr die Schwester die Treppe zu uns hoch schlich, begrüßte sie der große Bruder mit der frohen Botschaft: ,,Heute kommt der kleine Carl auf die Welt!“.

Während die Kinder meinen Mann weckten: ,,Schnell, steh auf, die Mama braucht dich!“, schickte ich Elke eine Nachricht, dass ich seit sechs Stunden Wehen hätte, die nun im Abstand von vier Minuten kämen. Ich vereinbarte mit ihr, dass wir unsere Kinder noch versorgen und uns in den nächsten zwei Stunden wieder melden würden. Ich zog die großen Kinder an, richtete gemeinsam mit ihnen ihre Spieltaschen und packte ihre Wechselkleidung. Während den Wehen lief ich immer wieder meine Bahnen. Mein Mann machte in der Zwischenzeit Feuer und versorgte mich mit Sprudel. Ich hatte so großen Durst, dass er schon befürchtete, die zwei Sprudelkästen würden nicht ausreichen. Das kannten wir von den zwei vorausgegangenen Geburten nicht. Um 8.00 Uhr wurden die ,,Großen” von der Oma abgeholt. Sie freuten sich unglaublich, dass ihr kleiner Bruder auf dem Weg zu ihnen war.

Danach kehrte Ruhe ein. Im Kamin prasselte schon ein warmes Feuer und ich stellte mich davor. ,,Jetzt hatte ich schon die Hälfte geschafft!“, überlegte ich mir. Voller Tatendrang befüllte mein Mann den Geburtspool mit Wasser und schüttete immer wieder aus dem Wasserkocher und aus großen Töpfen heißes Wasser dazu. Während der nächsten drei Stunden trank ich unglaublich viel und schlief in den Wehenpausen immer wieder im bequemen Gartenstuhl vor dem Feuer ein. Starke Wehen ließen mich immer wieder aus dem Schlaf hochschrecken. Danach lief ich, wie schon seit Stunden, meine gewohnten Runden um den Küchenblock und um den in der Mitte stehenden Kamin. Plötzlich nahmen die Wehen an Intensität zu. Nun lief ich pausenlos meinen ,,Marathon“ tönend und jammernd, während mein Mann Elke verständigte. Diese wartete schon zu Hause auf ,,glühenden Kohlen”. Eine halbe Stunde später war Elke da und ich begrüßte sie weinend vor Glück. Sie strahlte Ruhe, Stärke und Freude aus, die sich positiv auf mich übertrugen. Ununterbrochen lief, weinte, lachte, atmete, stöhnte ich und rieb mir den
Rücken. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Elke und meinen Mann, wie sie alle
Vorbereitungen für die nahestehende Geburt trafen. Sie kleideten das Sofa mit Malerfolie aus, erwärmten Handtücher und Spuckwindeln mit der Bettflasche, bedeckten den Pool mit einer Plane, damit das Wasser nicht zu schnell erkaltete und Elke schrieb meine Wehen auf. Mein Mann zündete überall Kerzen an. Es war trotz helllichtem Tag gemütlich und wunderschön.

Keine Stunde nach Elkes Ankunft deckte mein Mann die Plane vom Geburtspool ab. Ich zögerte noch leicht, stieg dann aber, ermuntert durch gutes Zureden von Elke und meinem Mann ins warme Wasser. Ganz verunsichert stellte ich fest, dass die Wehen verschwunden waren. ,,Dein Körper muss sich erst an die neue Situation gewöhnen“, erklärte mir Elke. Wir nutzten diesen Moment und hörten die Herztöne des Kindes ab. Sie waren ganz ruhig und gleichmäßig. ,,Um dich müssen wir uns keine Sorgen machen, so entspannt wie du bist!“, beruhigte mich Elke. Plötzlich überraschte mich eine kaum auszuhaltende Wehe. Ich verspürte einen großen Drang, das Wasser sofort wieder zu verlassen. Ein unüberhörbares ,,Plopp“ in meinem Bauch erklang. ,,Jetzt ist irgendetwas passiert!, rief ich laut. Die Fruchtblase war geplatzt. Elke ermunterte mich trotz starken Wehen hinzuknien. Mit ihrer Hilfe richtete ich mich entgegen meines Willens auf und griff nach den Armen meines Mannes. Sofort danach überrollte mich eine unbeschreibliche Presswehe. Ich nahm meine ganze mir zur Verfügung stehende Kraft zusammen und presste. Dabei drückte ich die Hände meines Mannes und schrie. Elke erklärte mir, dass
das Köpfchen schon zu sehen sei und ich mit dem Pressen noch warten müsse, bis sich das Kind gedreht hätte. Kurze Zeit später presste ich unter einer zweiten Wehe erneut aus Leibeskräften und laut tönend. Der Druck und die Schmerzen, die ich gespürt hatte, ließen augenblicklich nach. Ich lehnte mich mit dem Rücken zurück ins Wasser und Elke legte mir unser Kind auf die Brust. Fasziniert, voller Glück und Zufriedenheit betrachteten mein Mann und ich unseren Carl!

So verweilten Carl und ich noch gemeinsam im Wasser, während wir in aller Ruhe auf die Plazenta warteten. Unsere Gefühle ließen sich nicht in Worte fassen. Ich redete mit unserem kleinen Kerl und er quäkte zurück, als ob er mir von seiner Geburt erzählen wollte. Danach fing Carl sofort an zu suchen und ich legte ihn an. Er trank sofort als hätte er noch nie etwas anderes getan. Nach der Geburt der Plazenta, nabelte mein Mann unseren Sohn ab und nahm ihn auf den Arm. Von den zwei starken Presswehen hatte ich pochende Kopfschmerzen, die mir jedoch total nichtig erschienen. Ich zog mit Elkes Hilfe auf das gemütliche Sofa um und bekam den Kleinen wieder auf die Brust. Wir kuschelten zu dritt und versuchten das gerade Erlebte zu begreifen. Elke zog sich an den Esstisch zurück, um den Geburtsbericht zu schreiben. Danach führte sie die ,,U1” durch.

Anschließend kamen beide Geschwister mit Oma, Opa und Onkel und begrüßten unser neues Familienmitglied. Unser neuer Erdenbürger wurde gleich in jeden Arm gelegt und voller Bewunderung, Erstaunen und Liebe begrüßt. Alle waren überwältigt. Wir stießen gemeinsam mit Kindersekt an und freuten uns über dieses schöne und ruhige Ankommen von unserem Carl bei uns in der Familie.

Liebe Elke, du hast dich vor, während und nach der Geburt mit Liebe, Freude, Kraft,
Einfühlungsvermögen und großer Kompetenz um jeden einzelnen von uns gekümmert! Wir danken dir von ganzem Herzen, dass du uns und unserem Kind diese stressfreie, kraftvolle und wunderschöne Hausgeburt ermöglicht hast.

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22.02.21

Frieda

Ja, es war die richtige Entscheidung eine Hausgeburt zu machen. Es war sehr entspannt und wir mussten nirgends hinfahren...

Ja, es war die richtige Entscheidung eine Hausgeburt zu machen. Es war sehr entspannt und wir mussten nirgends hinfahren.

Doch dazu später mehr. Denn es sah nicht immer nach einer Hausgeburt aus. In der 36. Woche sagte die Ärztin, dass das Baby noch sitzt und noch in Beckenendlage ist.

Kurz war die Vorstellung einer Hausgeburt weit weit weg. Doch meine Wochenbett Hebamme Elke ermutigte mich nach Singen zur äußeren Wendung zu gehen. Nachdem ich beim größten Schneesturm einen Termin zur Vorstellung in Singen hatte, beschloss ich, dass wir dieses Projekt der äußeren Wendung angehen! Das klappte auch ohne Komplikationen. Nun stand unserer Hausgeburt nichts mehr im Wege.

Doch leider ließ unsere Maus auf sich warten. Aber nach 1 Woche warten machte sie sich auf den Weg. Nachts um 3 Uhr gingen die Wehen los. Wir riefen um 7 Uhr die Hebammenrufbereitschaft an. Welche dann schnell da waren! Nachdem die Wehen etwas zurück gegangen sind, lernten wir uns kennen. Im Anschluss ging ich in die Wanne, da Kerstin meinte: „Zur Wehenarbeit“. Mein Mann und die beiden Hebammen stärkten sich noch kurz mit einem kleinen Frühstück für die bevorstehende Geburt!

Als es mir in der Badewanne nicht mehr gefiel, ging ich ins Schlafzimmer gemeinsam mit Leonie. Kerstin und mein Mann kamen dazu und trugen noch das Gitterbett hinaus, denn wir brauchten den Platz vor dem Bett. Nachdem ich vor dem Bett die richtige Position gefunden hatte, kam auch unsere kleine Maus auf die Welt.

Ganz gemütlich konnten wir uns gemeinsam in unseren vier Wänden kennenlernen. Als wir mit allem fertig waren und Frieda gewaschen und angezogen war kam ihre große Schwester hinzu und lernte Frieda kennen.

Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei den beiden Hebammen Kerstin und Leonie bedanken, die uns sehr liebevoll begleiteten. Auch meinem Mann möchte ich danken, dass er mit mir die Hausgeburt möglich gemacht hat!

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15.02.21

Janne

So viele Monate trug ich unseren Sohn unter dem Herzen mit mir herum. Spürte seine Bewegungen, seinen Schluckauf... Er war mir so nah und dennoch war ich am Ende voller Ungeduld ihn richtig kennen zu lernen.

So viele Monate trug ich unseren Sohn unter dem Herzen mit mir herum. Spürte seine Bewegungen, seinen Schluckauf... Er war mir so nah und dennoch war ich am Ende voller Ungeduld ihn richtig kennen zu lernen. 10 wundervolle Monate, die wie im Flug vergingen, bis auf die letzten 2 Wochen - in denen verging die Zeit gefühlt überhaupt nicht.
Unser Janne hat 3 Anläufe gebraucht bis er schließlich 5 Tage überm ET bereit war, meinen Bauch zu verlassen. Nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr gings los, die ersten ordentlichen Wehen im 10 Minutentakt. Nachts um 04:20 war er dann da.
Die Geburt selbst lässt sich am Besten mit einem Marathon vergleichen. Zuerst läuft man sich warm, kriegt die Wehen gut veratmet und kann in den Pausen noch Witze reißen. Irgendwann kommen dann die Presswehen - bei mir so gegen 1Uhr morgens. Jetzt wirds anstrengend! Die richtige Atmung ist so wichtig. Es geht Richtung Endspurt.
Ich hatte nie gedacht wieviel Kraft in mir steckt und bin auch etwas darüber erschrocken, aber jede Presswehe bringt mich näher ans Ziel! Und die Pausen zur Entspannung sind Gold wert!
Schließlich geht's über die Ziellinie: Es ist das größte Glück und Staunen, nach der letzten Wehe meinen Sohn unter mir im Wasser schwimmen zu sehen. Geschafft! Der Hauptpreis! Und was für ein Süßer!
Völlig fasziniert schaue ich zu meinem Sohn hinab, aufgefangen von seinem Vater und der Hebamme - Danke Kerstin! Danke Toby!
Kurz darauf hebe ich ihn aus dem Wasser und lege ihn auf meine Brust. Alle Anstrengung ist vergessen. So ein Wunder! Und so perfekt!
Ich bin so froh, dass mein Traum von einer Wassergeburt im Hebammenhaus in Beisein meines Mannes wahr werden konnte, und der kleine Mann gesund zur Welt kam. Das ist so viel wert!
Ich möchte mich vom ganzen Herzen bei Kerstin, Toby und Janine bedanken, die mir während und nach der Geburt so super zur Seite gestanden sind. Danke, dass ihr so ruhig und professionell wart, sodass ich euch blind vertrauen konnte. Und dass ihr meinem Körper die Zeit gegeben habt, die er brauchte.
Jetzt sind wir überglückliche und stolze Eltern!

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04.02.21

Joko

Jede Geburtsgeschichte ist einzigartig, so auch die Folgende. Diesmal wurde sie uns in Form eines Videos übermittelt. Stürmisch wie der nächtliche Wind kam am Morgen des 4. Februars 2021 der kleine Joko zur Welt. Als drittes Kind der Familie durfte seine Ankunft per Video festgehalten werden. Uns wi…

Jede Geburtsgeschichte ist einzigartig, so auch die Folgende.
Diesmal wurde sie uns in Form eines Videos übermittelt.

Stürmisch wie der nächtliche Wind kam am Morgen des 4. Februars 2021 der kleine Joko zur Welt. Als drittes Kind der Familie durfte seine Ankunft per Video festgehalten werden. Uns wird nun das Geschenk zu Teil, dieses wunderbare Video hier mit euch teilen zu dürfen. Herzlichen Dank an die Familie, die unsere Hebammenkünste schon zum Dritten mal in Anspruch genommen hat und nun liebenswerterweise diesen intimen Moment mit uns teilt und natürlich auch an Carmen, die mit ihrer leisen, zurückhalenden Art und einem bezaubernden Auge fürs Detail dieses Video möglich gemacht hat.

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30.01.21

Max

Wer eine natürliche und selbstbestimmte Geburt möchte und dabei wundervoll umsorgt werden möchte, ist hier perfekt aufgehoben.

Bereits bei den Vorsorgeuntersuchungen zeigte sich die sehr persönliche und schöne Atmosphäre des Hebammenhauses, die sich bei der Geburt weiterhin bestätigte.

Wer eine natürliche und selbstbestimmte Geburt möchte und dabei wundervoll umsorgt werden möchte, ist hier perfekt aufgehoben.

Die Geburt meines Sohnes Max startete mit den ersten Wehen um kurz nach 1 Uhr. Entspannen sowie ein Bad in der Badewanne konnte die bereits sehr starken Wehen nicht aufhalten. Gegen 3 Uhr hatten die Wehen einen Abstand von 5 Minuten erreicht und ich habe im Geburtshaus angerufen. Nachdem die Wehen schnell einen Abstand von 2 Minuten erreicht haben, sind wir um 3.30 Uhr losgefahren.

Im Geburtshaus angekommen, empfang uns Christina in wunderschön mit Kerzenlicht beleuchteten Räumen. Bei meiner Ankunft im Geburtshaus gegen 4 Uhr verspürte ich bereits einen Pressdrang. Ein kleiner Schock war der niedrige Puls von Max, woraufhin wir uns auf eine Verlegung vorbereiteten. Christina hat mich dabei zum richtigen Atmen animiert und beruhigt. Glücklicherweise erhöhte sich der Puls wieder und wir konnten doch im Hebammenhaus bleiben. Um 5.11 Uhr war Max bereits auf der Welt.

Danach haben wir viel Zeit für uns bekommen und konnten uns in dem großen gemütlichen Bett kennen lernen. Der erste Geburtstag von Max wurde mit O-Saft, Kuchen und Kerze gefeiert. Unsere Hebammen Christina und Monja haben uns wundervoll umsorgt. Um 9 Uhr konnten wir bereits wieder nach Hause aufbrechen.

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21.01.21

unsere kleine Hausgeburt

Unglaublich, so umkompliziert und harmonisch, unsere kleine Hausgeburt, nur ich
und mein Mann und unsere Kinder schlafend im Bett - wie wunderschön und
gleichzeitig so unendlich traurig, dass sie so ausgehen musste.

Nachdem ich mit unserer Tochter im sHebammenhaus eine wundervolle Geburt
erleben durfte, war mir klar, dass die nächste Geburt sicher wieder durch das Team
des sHebammenhauses begleitet werden soll. Dass diese dritte Schwangerschaft
allerdings so früh endet, dachte ich nicht….
Bereits bei der ersten Untersuchung bei der Frauenärztin in der 7 SSW wurde
anhand der Ultraschalluntersuchung eine Schwangerschaft mit einem ungünstigen
Verlauf vorhergesagt. Die nächste Kontrolluntersuchung sollte in einer Woche sein.
Es war eine Woche voller Ängste, zerplatzter Träume und Anspannung, aber auch
Hoffnung und Optimismus. Der zweite Ultraschall bestätigte leider die erste
Diagnose und brachte nicht viel Hoffnung mit sich. Das Herzchen schlug, der
Embryo wuchs, allerdings vergrößerte sich auch der Dottersack weiter… Ich wurde
mit der Zeit ruhiger, begann diesen ungünstigen Verlauf anzunehmen, wobei ich den
letzten Hoffnungsschimmer nicht verlor; Vielleicht täuscht die moderne Technik,
vielleicht wird doch noch alles gut… jedoch setzte ca. eine Woche später ein
leichtes Ziehen, vergleichbar mit Menstruationsschmerzen, ein. Zwei bis drei Tage
später bemerkte ich eine ganz leichte Blutung. Bei der dritten
Ultraschalluntersuchung war dann in der 10. SSW kein Herzschlag mehr zu
erkennen! Obwohl ich mich mit diesem Gedanken in den letzten Tagen bereits
befassen konnte, brach (m)eine Welt zusammen! Die beiden vorangegangen
Schwangerschaften verliefen absolut problemlos, unbeschwert, leicht.. niemals
dachte ich daran, dass diese dritte so früh enden würde. Ich las einen Bericht hier
auf der Homepage, von einer „kleinen Geburt“ zuhause. So wusste ich, dass es zu
einer Ausschabung auch eine Alternative gibt und sofort war mir klar, ich muss
Kontakt mit dem sHebammenhaus aufnehmen!
Ganz spontan bekam ich dann am darauffolgenden Tag einen Termin bei Kerstin.
Wie wunderbar es war mit ihr darüber zu sprechen, die Sicherheit zu spüren, den
richtigen Weg zu gehen und dabei wundervoll begleitet zu werden. Das gab mir
Kraft und Zuversicht, diese Schwangerschaft gut beenden zu können und dass
bestimmt wieder eine baldige folgen wird. Sie klärte mich über den möglichen
Ablauf auf, riet mir loszulassen, damit das Kind gehen kann und gab mir ihre
Telefonnummer für alle Fälle. Mit Leichtigkeit und Zuversicht fuhr ich nach Hause.
Ich war gelöst und dankbar für das Gespräch, die Begegnung und die Sicherheit,
bei diesem Schritt liebevoll und sicher unterstützt zu werden.
Als ich zuhause spätnachmittags heftigeres Ziehen spürte und die Blutung immer
stärker wurde, war ich überrascht, dass es nun doch so schnell los geht. Am besten
waren die Schmerzen unter Bewegung auszuhalten. Während mein Mann mit
unseren Kindern zu Abend aß, lief ich im oberen Stock den Flur auf und ab, machte
mir eine Wärmflasche und stellte mich auf die Geburt ein. Nachdem ich die Kinder
ins Bett brachte und die Schmerzen immer stärker wurden, telefonierte ich Kerstin.
Einfach um sie und ihren Rat zu hören, um Sicherheit zu bekommen. Das tat gut,
denn ich war doch überrascht, wie kräftig es sich anfühlte… Ich brannte Kerzen an,
freute mich eine kleine Hausgeburt erleben zu dürfen und war gleichzeitig etwas
aufgeregt was auf uns zu kommen wird. Immer wieder lief ich zur Toilette und fing
die Blutung in einer Schüssel auf. Die Blutung wurde stärker, die Wehen auch und
kamen mit drei heftigeren Kontraktionen zu ihrem Höhepunkt gegen 21.30 Uhr.
Danach spürte ich fast nichts mehr. Ich legte mich auf das Sofa und war zuerst
etwas enttäuscht. Ich beschloss ins Bett zu gehen, um etwas schlafen zu können
und um Kraft zu tanken, da es vielleicht später weiter geht?!? Ich ging nochmals zur
Toilette und verlor dann dort ganz plötzlich unser drittes Kind. Ganz ohne Blut und
Schmerzen wurde es in der Entspannung geboren. Voller Freude aber auch
Unsicherheit, ob es nun wirklich geschafft war, rief ich Kerstin an. Sie freute sich mit
mir und bestätige den Abgang.
Unglaublich, so umkompliziert und harmonisch, unsere kleine Hausgeburt, nur ich
und mein Mann und unsere Kinder schlafend im Bett - wie wunderschön und
gleichzeitig so unendlich traurig, dass sie so ausgehen musste.
Die Blutungen wurden wieder weniger und dauerten noch eine Woche an. Bei der
Frauenärztin wurde der Blutwert kontrolliert und durch den Ultraschall festgestellt,
dass so gut wie alles abgegangen ist. Der kleine Rest würde sich mit der nächsten
Periode ausschwemmen. Daran schloss sich ein Abschlussgespräch mit Kerstin im
sHebammenhaus an.
Auf diesem Weg spreche ich Kerstin, stellvertretend für das sHebammenhaus, aus
tiefstem Herzen meinen Dank aus! Wie wundervoll, wichtig, unabdingbar ihre Arbeit
ist und wie liebevoll, vertrauensvoll, wertschätzend und optimistisch sie gelebt wird!
Ich freue mich schon auf die kommende Schwangerschaft und Geburt mit euch :)

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28.12.20

Juri

... ein Schneemännchen in einer zauberhaften Winternacht ...

Ich glaube den Wunsch nach einem vierten Kind hatte ich irgendwo tief in mir drinnen schon immer. Dazu entwickelte ich die Vorstellung, dass dieses vierte Kind, nach drei schönen aber doch etwas sterilen Klinikgeburten, im Hebammenhaus ganz „entspannt“ in der Badewanne bei Kerzenschein zur Welt kommen könnte.
Dass es genauso gekommen ist, das kann ich immer noch nicht ganz glauben, auch wenn Juri selig neben mir liegt. Bis dahin hat es allerdings etwas gedauert.

Besonders mein Mann hatte nach der Geburt unserer Tochter das Gefühl, als Familie komplett zu sein. Und nach immer wieder vorsichtigem Nachfragen, schließlich wollte ich ihn ja nicht überreden, hatte ich mich damit gut arrangiert. Aber irgendwie auch doch nicht so ganz. Als wir Anfang 2020 mal wieder
darüber sprachen, konnte er sich ein weiteres Kind plötzlich doch ganz gut vorstellen und ich fiel erstmal aus allen Wolken! Dann begann mein Gedankenkarussel. Schaffen wir das? Wird nochmal alles gut gehen? Will ich beruflich wirklich nochmal zurückfahren? Werden wir allen Kindern gerecht werden können? Ist es schlimm, dass wir nur drei Kinderzimmer haben? Wir entschieden uns gemeinsam für ein weiteres Kind, denn bei solchen Fragen entscheidet das Herz. So war die Freude riesengroß als ich den positiven Schwangerschaftstest im April in den Händen hielt. ET war der 30.12.2020.

Die Schwangerschaft verlief komplikationslos und entspannt. Durch die Corona-Pandemie musste ich beruflich eh kürzer treten und die drei Großen waren mit ihren 8, 6 und 4 Jahren in vielerlei Hinsicht schon selbständig. Die Entscheidung, diesmal zur Geburt ins Hebammenhaus zu gehen, obwohl wir in der Klinik nie unzufrieden gewesen waren, trafen wir zusammen und schon früh in der Schwangerschaft. So nahm ich auch die Vorsorgetermine im Wechsel bei der Frauenärztin und im Hebammenhaus wahr und konnte fast das ganze Team kennenlernen. Wir fühlten uns sehr wohl mit dieser Entscheidung und für Tag X bestens gewappnet.

Circa 14 Tage vor Termin ging es los mit Übungswehen. Jeden Abend kamen sie wieder und immer beim Zubettgehen fragte ich mich, ob es wohl in dieser Nacht ernst werden wird? Doch jedes Mal kam mein Körper wieder zur Ruhe und ich konnte recht gut schlafen. Dann stand Weihnachten vor der Tür und wir hofften ein bisschen, dass sich unser Kleiner nicht gerade jetzt auf den Weg machen wollte. Das hat er wohl gespürt – und er hat sich entschieden, am 28.12. das Licht der Welt zu erblicken:

Abends ging ich mit den allabendlichen Übungswehen zu Bett und schlief schnell ein. Zwei Stunden später allerdings, um 1 Uhr nachts, wachte ich mit einer heftigen Wehe auf. Konnte das sein? Ging es jetzt wirklich mitten in der Nacht los? Die drei Großen waren alle tagsüber geboren und ich hatte eher wieder mit ähnlichem Ablauf gerechnet. Aber nein, das waren eindeutig keine Übungswehen mehr, da war ich mir sicher. Also ab unter die Dusche und danach nochmal das gepackte Täschchen überprüfen. Dann ging ich runter, um Tee zu kochen und die Nummer des Bereitschaftsdienstes zu wählen. Julia Heinze war am Telefon und befragte mich zu Wehenstärke und -regelmäßigkeit. Wir vereinbarten, dass ich mich nochmal melde, wenns ernster wird. So veratmete ich ein paar Wehen unter dem leuchtenden Christbaum und tigerte durchs dunkle schlafende Haus. Draußen
schneite es richtig kräftig. So eine zauberhafte Nacht hatte sich Juri ausgesucht. Ich war richtig glücklich. Die Wehen wurden jetzt ganz schnell richtig stark, so dass ich mich am Tisch abstützen und auf die tiefe Atmung konzentrieren musste. Hinzu kam Zähneklappern und leichtes Zittern, genau wie ich es schon von der letzten Geburt kannte. Es war nun 2 Uhr und ich beschloss, die Großeltern zu informieren, damit sie in Ruhe durch den Schnee zu uns kommen konnten. Dann rief ich nochmal Julia an, die sich daraufhin schonmal auf den Weg zum Hebammenhaus machte. Erst dann weckte ich meinen Mann und meinte ziemlich abgeklärt, dass er noch kurz duschen könne und wir dann ab ins Hebammenhaus gingen. Um 3 Uhr waren meine Eltern da und richteten sich ein Schlafquartier im Wohnzimmer. Die drei großen Kinder schliefen tief und fest und merkten gar nichts von der Aufbruchstimmung. Mir war inzwischen richtig übel geworden und ich musste mich zweimal übergeben. Die Wehen waren sehr stark alle 3 min und ich musste schon leise tönen. Mein Mann gab Julia nochmal Bescheid, dass wir jetzt losfahren und dann machten wir uns auf den Weg.

Die kurze Fahrt durch Villingen war ein Traum – alles so tief verschneit, denn es hatte in den letzten zwei Stunden mal eben 20cm Neuschnee abgelassen. Trotzdem war ich natürlich super froh, das Hebammenhaus zu erreichen, denn heftige Wehen und Autofahren passen einfach nicht gut zusammen. Die brennende Kerze im Neuschnee vor der Tür hat mich sehr gerührt und drinnen war es unglaublich gemütlich: gedimmtes Licht, warme Farben, wohlige Temperatur und eine strahlende Julia,
die uns mit viel Ruhe empfing. Eine Weile verarbeitete ich meine Wehen laut tönend am Bett und im Vierfüßlerstand vor dem Bett. Julia tastete kurz den Bauch und nahm die Herztöne des Kleinen. Alles gut und wie es sein soll. Da es nach raschem Voranschreiten der Geburt aussah, informierte sie auch gleich die Zweithebamme Elke. Um 4 Uhr wanderte ich in die heiße Wanne. Hier konnte ich erstmal sehr angenehm entspannen. Doch schon die übernächste Wehe legte dermaßen an Intensität zu, dass ich mich, die Arme an meinen Mann gekrallt, vornüber den Wannenrand legen musste, um diese Kräfte auszuhalten. Doch es fühlte sich richtig an. Elke begrüßte uns in einer Wehenpause kurz und unaufdringlich, ich nahm es kaum wahr, so sehr war ich „im Tunnel“. Schon mit der nächsten Wehe spürte ich ein „Plop“ und ein bisschen ließ der Druck nach - das war die Fruchtblase. Ich spürte jetzt ganz deutlich, wie sich Juri eindrehte und mit jeder neuen Wehe ein Stückchen weiter rausschob. Das waren vielleicht nochmal drei Wehen. Ich stützte mich so sehr ab, dass meine Hände ein bisschen anfingen zu kribbeln. Dann wurde es für zwei Wehen richtig ungemütlich und schier nicht mehr auszuhalten, ich schrie und heulte, doch dann war der Kopf geboren. Diese Kräfte, diese Schmerzen, dieses
Feuer in mir, unglaublich!

Und plötzlich mit nur einer weiteren kleinen Wehe flutschte das Kerlchen einfach ins Wasser unter mir. Ein unbeschreibliches Gefühl. Auf einmal sind die Schmerzen augenblicklich weggeblasen und es ist als stünde die Welt kurz still. 4.29 Uhr und unser Sohn Juri war geboren, unser Traum, unser viertes Kind! Ich war so zittrig und
erschöpft und gleichzeitig so glückselig! Ich legte mich wieder gemütlich zurück im
warmen Wasser und Julia gab mir den Kleinen auf die Brust. Ganz zaghaft schrie er und mein Mann und ich waren völlig verzaubert. Die beiden Hebammen gaben uns warme Tücher und ließen uns die ersten Minuten einfach nur genießen. Nach circa 20 min begann ich ein bisschen zu frösteln und sehnte mich nach einem Umzug in das kuschelige Bett. Die Geburt der Plazenta ließ aber noch auf sich warten. Ich machte mir etwas Sorgen, da ich noch keine ernstzunehmende Nachwehe verspürt hatte. Aber Elke meinte einfach, ich solle doch versuchen, einfach so nochmal Druck und Kraft nach unten zu schicken und loszulassen. Und genauso machte ich es. Etwas Schieben und Pressen und tatsächlich: die Plazenta kam heraus. Riesengroß, ich war wirklich beeindruckt. Jetzt durfte Papa den Kleinen abnabeln und mit rübernehmen, ich wurde noch kurz abgebraust um den Kreislauf anzukurbeln und dann halfen mir Julia und Elke beim Umzug in das große vorgewärmte Bett. Hier durften wir jetzt sehr entspannt kuscheln und ausruhen. Eine herrliche Zeit. Julia führte die U1 direkt im Bett durch und wir stärkten uns noch ein bisschen. Dann noch einmal anstoßen und den Geburtstagskuchen verspeisen und schon machten wir uns zu dritt auf den Heimweg.

Es war 7.30 Uhr. Immer noch dichtes Schneetreiben draußen und zuhause immer noch schlafende Geschwister und schlafende Großeltern. Die Überraschung und Freude bei den Geschwistern, was diese Nacht gebracht hat, hätte nicht größer sein können!

Wir werden dieses Erlebnis einer absolut stressfreien, intensiven und wunderschönen Geburt nie vergessen!!

Danke an das gesamte Hebammenteam und besonders an Julia und Elke!

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27.11.20

Vincent

Wir hatten uns schon in der 7. Schwangerschaftswoche beim Hebammenhaus gemeldet, um eine Wochenbett-Hebamme für die Geburt unseres ersten Kindes zu finden.

Bei unserem ersten Termin mit Christina kam das Gespräch auch sehr schnell auf die Möglichkeit, die Geburt im Hebammenhaus zu machen. Während der Papa in seiner Familie schon sehr positiv zu Hausgeburten stand, war für die Mama Geburt immer verbunden mit Krankenhaus – und oft auch mit Kaiserschnitt. Mit dem Gedanken einer spontanen Geburt im Geburtshaus haben wir uns also erst allmählich im Laufe der Schwangerschaft auseinandergesetzt. Anfangs hatten wir noch Bedenken: Ist die medizinische Versorgung ausreichend? Wie weit ist der Weg ins Krankhaus im Falle von Komplikationen etc.? Vor allem die intensiven Gespräche, die familiäre Atmosphäre und die persönliche Betreuung im Hebammenhaus hat uns davon überzeugt, dass wir die Geburt von Vincent zusammen mit dem Team des Hebammenhauses erleben möchten. Außerdem hat uns unser Frauenarzt, unser Familienkreis und einige Freunde ermutigt und von eigenen sehr positiven Erfahrungen im Geburtshaus berichtet.
Bei unserem letzten Frauenarzttermin am Entbindungstermin war bei der Ultraschallmessung schon erkennbar, dass Vincent ein eher großes und schweres Baby sein wird (hat sich am Ende mit 54 cm und 4080 Gramm auch bewahrheitet  ). Auch der Frauenarzt hat uns gewünscht, dass das Baby bald zur Welt kommt und nicht noch schwerer und größer wird. Die eine Woche, die sich Vincent noch Zeit gelassen hat, waren wir etwas nervös und haben uns versucht mit Puzzlen und Spaziergängen abzulenken. Christina hat uns einmal mehr beruhigt, dass wir uns keine Sorgen um das Geburtsgewicht des Babys machen und geduldig sein sollen.
Am Donnerstagmorgen setzten die ersten leichten Wehen ein und wir haben uns erst einmal gefreut, dass die Geburt jetzt endlich losgeht. Der Papa hätte am liebsten sofort das Auto vorgefahren. Über die Kücheninsel bzw. das halbfertige Puzzle gebeugt haben wir die ersten Wehen veratmet und uns mittags auf den Weg gemacht für einen kleinen Spaziergang. Dabei kamen die Wehen schon regelmäßig alle 6-8 Minuten. Zurück zu Hause haben wir dann beim Hebammenhaus angerufen; dort hat uns Melanie geraten, uns noch auszuruhen, zu essen und am Abend würde sie noch auf einen Hausbesuch vorbeikommen. Während die Wehen regelmäßiger und intensiver wurden, kam Melanie dann am Abend vorbei, und hat die Kindslage, den Muttermund, die Herztöne etc. gemessen. Anders als wir uns das dachten, konnte Melanie schon sagen, dass das Baby erst am Freitag geboren wird und wir versuchen sollen, unsere Kräfte zu schonen und am besten noch etwas schlafen sollen. Sobald wir aber ins Hebammenhaus kommen möchten, sei dort alles vorbereitet.
Wir haben also versucht, uns schlafen zu legen, obwohl die Wehen stärker wurden. Wir sind noch bis Mitternacht zu Hause geblieben, haben die Wehen kniend vorm Bett oder Sofa veratmet und sind dann mit Babyschale, Windelrucksack und viel zu viel Gepäck ins Hebammenhaus gefahren. Dort hatte Kerstin schon das Zimmer vorbereitet und die Badewanne eingelassen, in die sich die Mama erstmal gelegt hat. Das brachte aber nicht die erhoffte Entspannung und so waren wir schnell wieder im Vierfüßlerstand vor dem Bett und haben mittlerweile die Wehen recht laut und tönend veratmet. Die nächsten Stunden waren lang und unser Baby hat sich ganz langsam auf den Weg tiefer ins Becken gemacht. Die Atmosphäre im Hebammenhaus war sehr entspannt: Kerstin war immer da, hat uns aber außer für die Messung der Herztöne auch Zeit für uns gegeben. Mama und Papa haben sich zusammen aufs Atmen und Tönen konzentriert (das hilft wirklich!), regelmäßig trinken und ein kleines Stück Schokolade, und – wir wollten es vorher auch nicht glauben – der Lippenbalsam gegen die ausgetrockneten Lippen. Kerstin hat uns auch noch einmal gebeten, uns besser hinzulegen und zu schlafen, um uns vor der anstrengenden Austreibungsphase zu schonen. Also haben wir uns zwei Stunden auf das Bett gelegt – die Wehen kamen mittlerweile alle 2-3 Minuten – und an Schlaf war für uns nicht zu denken! 
Gegen 6 Uhr morgens waren wir wieder kniend vor dem Bett und Kerstin hat die zweite Hebamme, Melanie dazu geholt; außerdem kam noch eine Hebammenschülerin dazu. Wir hatten unser Zeitgefühl mittlerweile verloren, irgendwann fingen aber die Wehen an intensiver zu werden und der Druck auf das Becken, auf Lenden, Kreuz- und Steißbein wurde stärker. Kerstin und Melanie haben uns in der Phase immer wieder motiviert, die Stellung ein paar Mal zu wechseln (z.B. stehend an einem Tuch bzw. am Papa festhalten). Wichtig war es auch die Blase zu entleeren, um dem Baby mehr Platz zu geben – und so ist die Fruchtblase auf der Toilette geplatzt. Durch die Bewegung und den Positionswechsel war Vincent mittlerweile ein ganzes Stück tiefer gerutscht und, zurück im Vierfüßlerstand, konnte man schon bald das Köpfchen fühlen. Während der Presswehen haben Kerstin und Melanie uns weiter motiviert und erklärt, wie wir die Wehen am besten ausnutzen können; außerdem wurden warme Kompressen für den Damm aufgelegt. Irgendwann sagte Kerstin dann: „So jetzt noch die Schulter. Noch eine Wehe, dann ist dein Kindle da.“ Am Ende ging es irgendwie ganz schnell, und da war unser Vincent plötzlich auf der Welt und hat sein großes Hallo in die Welt geschrien.
Wir hatten ein paar unvergessliche erste Momente mit unserem Sohn – und ganz viele liebe Glückwünsche vom Hebammenhaus, die nach der Anstrengung der Geburt guttaten. Leider hat sich die Plazentaphase dann unerwartet lange hingezogen. Vincent musste erst einmal mit der wärmenden Brust von Papa Vorlieb nehmen und die Hebammen haben alles versucht, um die letzten Nachwehen für die Nachgeburt zu nutzen. Nach vielen Versuchen mit Akkupunktur, Oxytozin-Infusion, Aromatherapie, Aufbaumitteln, Blasenentleerung etc. kam nach 2 ½ Stunden auch endlich die Plazenta und ein erleichtertes Durchatmen bei allen war zu hören. Endlich konnte Vincent zum Stillen an die Brust von Mama, wir konnten gemeinsam unseren kleinen Jungen bestaunen und das Hebammenteam hat sich derweil um alle Formalitäten gekümmert und uns Zeit für uns gelassen. Wir fanden vor allem auch das offene Gespräch nach der Geburt, bei dem wir gemeinsam mit den Hebammen die Geburt reflektieren konnten, sehr heilsam.
Wir waren sehr, sehr froh, um unsere Geburt im Hebammenhaus und haben uns während der ganzen Geburt optimal betreut und aufgehoben gefühlt. Vielen Dank an Kerstin, Melanie, Christina, Julia und das ganze Team des Hebammenhauses, dass wir so eine komplikationslose, schöne und ungestörte Geburt mit euch erleben durften. Durch euch ist aus der Geburt unseres ersten Sohnes eine unvergessliche, positive und wunderschöne Erinnerung geworden!

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24.11.20

Jakob

Ich lenkte mich etwas im Haushalt ab, kochte essen vor und fing an Linzertorten zu backen....

Eine Woche zuvor:
bei einer ganz normalen Vorsorgeuntersuchung im Hebammenhaus (SSW 37), sagte mir die Hebamme:“ Ich glaube dein Kind kommt erst nach dem ET“. Ich hätte noch genügend Platz und das Kind sitzt erst am Backeneingang. Zufrieden und mit dem Gedanken Ich habe noch ewig Zeit ging ich wieder nach Hause.

Vier Tage später:
Es war Montagnacht um ca. 23.30 Uhr als ich plötzlich wach wurde von ziehenden Schmerzen. Ich bin von Übungswehen ausgegangen, da ich so etwas über die ganze Schwangerschaft nie hatte. Ebenfalls hatte ich ja noch EWIG Zeit. Die Wehen kamen schön gleichmäßig im 10 min Takt. Meinem Freund erzählte ich nichts, er sollte sich keine Sorgen machen und wenn schon ich nicht richtig schlafen konnte, sollte wenigstens er sich erholen. Immer wieder schlief ich ein, oder lenkte mich ab indem ich eine Runde durchs Haus spazierte.
Um 6 Uhr klingelte endlich der Wecker und ich erzählte meinem Freund von den Übungswehen, die alle 10 min kommen. Er beobachtete dies und sagte:“ das sind keine 10 min höchstens nur 5min“. Er meinte besorgt er bleibt zuhause und geht nicht arbeiten. Da ich aber nicht so gerne umsorgt werde, lehnte ich dies ab. Natürlich war ich auch immer noch der Meinung, dass es nur Übungswehen sind und ich ja noch Zeit hab. Darum schickte ich ihn los zum Arbeiten. Musste ihm aber versprechen, dass ich mich sofort melde, wenn etwas komisch ist. Um 7.30 Uhr rief ich dann doch beim Hebammenhaus an und schilderte meine Lage. Ich war froh, dass mir die Stimme bekannt vorkam, und das Christina Decker am Telefon war. Sie bestätigte meine Vermutung und meinte, ich sollte das alles beobachten, mir keinen Stress machen und wenn etwas ist, sollte ich mich wieder melden.
Ich lenkte mich etwas im Haushalt ab, kochte essen vor und fing an Linzertorten zu backen. Um ca. 10.30 wurden die Wehen kräftiger und sie kamen sehr gleichmäßig im 5 min Takt. So langsam begriff ich, dass es vielleicht doch keine Übungswehen sind. Dann kam mir auch der Gedanke, dass mein Freund beim Arbeiten ist und eine gute halbe Stunde braucht bis er zuhause ist und wir ebenfalls eine gute halbe Stunde ins Hebammenhaus brauchen. Etwas besorgt rief ich wieder bei Christina an und fragte ob ich ihn alarmieren soll. Sie nahm mir die Sorgen und meinte ich sollte ihn anrufen, wenn ich mich unwohl fühle… Unwohl fühlte ich mich aber auf gar keinen Fall, darum hab ich mich weiter mit den Linzertorten beschäftigt.
Um 12 Uhr telefonierte ich dann mit dem werdenden Vater und schilderte ihm die Lage dass er noch im Geschäft bleiben sollte aber, dass ich der Meinung bin, dass das Kind nicht mehr lange in meinem Bauch bleiben will. Die Wehen wurden immer heftiger und ich überlegte mir, ob ich ihn doch lieber alarmieren sollte. Als ob er es spürte, rief er mich um kurz vor 13 Uhr an und fragte ob wirklich noch alles in Ordnung sei, in diesem Moment überkam mich eine Wehe und ihm war klar, jetzt muss er heim! Um 13.15 Uhr hörte ich einen kleinen Knall und mir war sofort bewusst: Das war die Fruchtblase, ich sprang aus dem Bett und war wirklich enttäuscht und dachte das bisschen Wasser, das war’s?
Nun hatte ich wirklich begriffen, was los ist und rief Christina wieder an. Sie bot mir an dass sie meine Wochenbett-Hebamme Kerstin Hellenthal vorbei schicken kann, die ganz in der Nähe wohnt. Dieses Angebot nahm ich gerne an. 5 min später kam dann mein Freund nach Hause und keine 10 min danach Kerstin. Ich war sehr erleichtert und sie gab mir die Sicherheit, die ich brauchte.
Kerstin beobachtete mich, wie ich die Wehen verarbeitete, sie war dabei völlig entspannt. In der Zwischenzeit packte mein Freund die Tasche fertig, richtete was zum Essen und machte das Auto startklar (Baby Safe). Eine ¾ h später meinte Kerstin, jetzt müssten wir uns richten, sonst gibt es eine Hausgeburt. Da ich das auf gar keinen Fall wollte, beeilten wir uns und fuhren ins Hebammenhaus. Auf dem Rücksitz liegend konnte ich die Wehen am besten verarbeiten, dennoch kam mir und vor allem dem werdenden Vater die Fahrt vor wie eine Ewigkeit, und dann noch die unzähligen Ampeln die alle auf Rot standen. Kerstin begleitete uns und fuhr hinter uns her.
Um 15 Uhr kamen wir endlich an. Christina kam uns schon auf dem Parkplatz entgegen und sie begrüßte uns freundlich. Nach einer Wehen auf dem Parkplatz die mich in die Knie zwang (und ich dachte ernsthaft darüber nach was die Leute jetzt wohl denken), gingen wir gemeinsam rein und der Raum war schon hergerichtet mit Kerzen und gedimmten Licht. Man fühlte sich gleich richtig wohl. Dann ging die „heiße“ Phase auch schon los. Am wohlsten fühlte ich mich im Vier-Füßlerstand, dennoch gab mir Christina immer wieder Tipps wie ich meine Stellung ändern sollte, damit es besser geht, wir probierten einiges aus. Mein Freund unterstützte mich so gut es ging. Er hielt mir die Hand oder gab mir den nötigen Halt bei jeder einzelnen Wehe. Die Wehen abnehmen, das konnte er nicht ;-).
Ja und dann ging es eigentlich ganz schnell und ich muss ehrlich gestehen, bis auf die letzten 6 Wehen die wirklich sehr schmerzhaft waren, war es eine schöne Geburt mit Schmerzen, die gut auszuhalten waren. Genau 1.50h war ich im Hebammenhaus, dann war unser kleiner Mann auch schon da. Wir legten uns gemeinsam ins Bett und genossen die Zeit zu dritt. Nach einer Weile übernahm mein Freund unseren Sonnenschein und ich brachte die Plazenta auf dem Geburtshocker auf die Welt.
Nach der U1 und sämtlichen Formalitäten und dem Schock dass unser Kind tatsächlich 3980g auf die Waage brachte, wurden meine Geburtsverletzungen in Ruhe genäht. Anschließend feierten wir Geburtstag mit einem kleinen Kuchen und Orangensaft.
Danach machten die Hebammen und mein Freund den kleinen Jakob abfahrbereit, danach kam ich an die Reihe. Und schon waren wir wieder auf dem Heimweg. Faszinierend und wirklich erstaunlich, um 14.30 Uhr fährt man zu zweit nach Villingen und um 20 Uhr zu Dritt als richtige kleine Familie wieder nach Hause.
Vielen lieben Dank an meinen Freund der mich super unterstützt hat, ohne ihn wäre es bestimmt nicht so gut gegangen. Natürlich auch vielen, vielen Dank an Kerstin, die so schnell und so spontan bei mir zuhause vorbei kam und mich auch im Wochenbett unterstützte und natürlich einen riesen Dank an Christina die, die Geburt mit einer ruhigen routinierten Art geleitet hat.

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14.11.20

Valerie

Frühmorgen um halb sechs spürte ich, dass die kleine Maus sich auf den Weg machte...

Frühmorgen um halb sechs spürte ich, dass die kleine Maus sich auf den Weg machte. Denn ich merkte, dass meine Fruchtblase geplatzt war. Kurz danach meldete ich mich bei der Rufbereitschaft und die Hebamme Elke ging ans Telefon.

Sie machte sich gleich auf den Weg zu mir, um mich zu untersuchen. Es war schön, wie sie mich untersuchte und meinen Bauch abtastete. Ich spürte, dass es nicht mehr lange gehen wird, bis ich meine Tochter in den Händen halten werden. Es war eine große Vorfreude. Doch bis die Wehen losgingen, musste ich mich noch etwas gedulden. Immer wieder nahm Elke mit mir Kontakt auf, wie es mir ginge. Nach dem Mittagessen spürte ich immer wieder leichte Wehen, die dann immer stärke und regelmäßiger wurden. Gegen 16 Uhr stieg ich dann in die Badewanne. Es war wohltuend, denn die Wehen waren dann nicht mehr so heftig.

Der Zeitabstand der Wehen wurde immer kürzer und wir entschlossen uns zum Hebammenhaus zu fahren. Zuvor hat Elke meine Wehen am Telefon angehört und meinte sie seine schon ziemlich stark. Als ich aus der Badewanne ausgestiegen bin, wollte ich am liebsten zuhause bleiben, weil ich merkte, dass es knapp werden könnte. Doch die Vorstellung einer Wassergeburt im Hebammenhaus war sehr verlockend und daher dachte ich, dass die Zeit reichen würde.

Auf der Fahrt zum Hebammenhaus war ich nur noch am mit Wehenarbeit beschäftig und konnte nicht mehr reden. Immer wieder schaute ich auf die Ankunftszeit des Navis.... es wurde zeitlich immer enger, das war mir bewusst. In den letzten zwei Kurven zum Hebammenhaus merkte ich wie die Maus immer tiefer ins Becken rutschte... ich sagte zu meinem Mann stöhnend, sie kommt... sie kommt.

Mein Mann parkte direkt vorm Haus und Elke und er halfen mir zum Geburtszimmer. Ich kniete vor dem Bett. Ich weiß noch sie Elke sagte, warte auf deinen Mann.... er war noch beim einparken ... als David ankam, war die Valerie auch zwei Minuten später da.

Es war sehr schön, ich nahm sie dann in den Arm und wir kuschelten zu dritt im Bett. Die Atmosphäre und die Stimmung durch Kerzenschein und gedämmtes Licht war atemberaubend schön und so zauberhaft.

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18.10.20

Emil

... über die schnelle aber unvergessliche Geburt unseres ersten Kindes

Schon von Beginn meiner Schwangerschaft war mir klar, ich möchte mein erstes Kind auf ganz natürliche Weise, aus eigener Kraft und mit der Unterstützung liebevoller Menschen zur Welt bringen. Deshalb haben sich mein Partner und ich bereits in der 13. SSSW für s´Hebammenhaus entschieden. Schon nach dem ersten Besuch dort waren wir überzeugt unseren Sohn dort zur Welt bringen zu wollen. Und wir haben es keinen einzigen Tag bereut. Und so kam unser kleines Wunder am 18.10.2020 im s´Hebammenhaus zur Welt. Wir hatten in keinster Weise so früh mit der Ankunft unseres Sohnes gerechnet, da der Termin erst auf 2 Wochen später berechnet war. Bereits um 3 Uhr nachts wachte ich von leichten Schmerzen im Rücken auf, was ich jedoch für Senkwehen hielt. So konnte ich immer mal wieder für kurze Zeit schlafen und machte mir nicht weiter Gedanken darüber. Um ca. 9:45 habe ich mit meinem Partner gemütlich gefrühstückt und auch keine argen Schmerzen verspürt. Etwa eine Stunde später wurden die Schmerzen größer und die liegende und sitzende Position wurde immer anstrengender. Weiterhin glaubte ich an Senkwehen. Als die Schmerzen stärker wurden und in regelmäßigen Abständen von etwa 3 Minuten auftraten, es war schon fast 14:00 Uhr, wurde mein Partner nervös und meinte da kann was nicht stimmen. Er wählte die Bereitschaftsnummer, worauf er gleich Kerstin am Apparat hatte und ihr die Situation erklärte. Kurz darauf, in einer Wehenpause konnte ich selbst mit Kerstin über mein Befinden sprechen. Sie konnte mir sofort anhören, dass ich definitiv schon Geburtswehen habe und riet uns sich auf den Weg ins Geburtshaus zu machen. Die fast 40 minütige Fahrt war für mich fast unerträglich, da ich die Wehen im Sitzen nicht richtig veratmen konnte. Als wir um ca.14:45 endlich im s´Hebammenhaus ankamen, nahm uns Kerstin schon ganz herzlich in Empfang. Der Geburtsraum war bereits für die bevorstehende Geburt gerichtet und das Kerzenlicht in dem leicht abgedunkelten Raum bereitete eine sehr angenehme und warme Atmosphäre. Man fühlte sich sofort sehr wohl. Kerstin liess uns in Ruhe ankommen und uns wie zuhause fühlen. Sie beobachtete mich während der Wehen und wusste sehr genau wie ich mich fühle und was gut für mich sein könnte, liess uns aber trotzdem den Raum, selbst zu entscheiden, was für uns richtig ist. Schätzungsweise 15 Minuten veratmete ich die Wehen im Vierfüßlerstand, dann platzte meine Fruchtblase und Kerstin bot mir an, die Wanne zu füllen. Nach einigen weiteren Wehen stieg ich in die Wanne, wo ich mich sehr wohl fühlte und die Wehen etwas erträglicher wurden. Kerstin rief nun auch Melanie für die nun kurz bevorstehende Geburt hinzu. Die erste Presswehe liess nicht lange auf sich warten, und trotz der starken Schmerzen die mich mit jeder neuen Wehe wie eine Welle überkamen, wusste ich, sie bringen mich meinem Kind ein Stückchen näher. Durch die wunderbare Unterstützung von Kerstin, Melanie und meinem Partner konnte ich neue Kraft schöpfen und bereits nach einigen wenigen Presswehen zuerst den Kopf und kurz darauf, um 16:08, den Rest meines Kindes gebären. Es war ein unbeschreibliches Gefühl unseren kleinen Emil im Wasser das erste Mal in Empfang zu nehmen. Während ich unser kleines Wunder im Arm hielt, warteten wir noch etwa eine halbe Stunde auf die Geburt der Plazenta. Mein Freund durfte jetzt die Nabelschnur von der Plazenta trennen, woraufhin wir es uns zu 3. gut eingepackt im Bett gemütlich machten. Jetzt hatten wir erstmal eine ganze Menge Zeit, um uns etwas kennen zu lernen, bevor uns Melanie zur Stärkung eine leckere Suppe servierte. Nach einem ausführlichen Gespräch, der Untersuchung unseres Sohnes und dem Zusammenpacken unseres Gepäcks, tranken wir auf die Geburt von Emil ein Gläschen Orangensaft mit Melanie und Kerstin und genossen das kleine Geburtstagstörtchen, was wir mit einer Kerze serviert bekamen, um uns etwas für unseren Sohn zu wünschen. Um ca. 19 Uhr verabschiedeten wir uns von Melanie und Kerstin und machten uns auf den Heimweg, in unser neues Leben als kleine Familie.
Wir möchten uns bei dem gesamten Team des Hebammenhauses, aber ganz besonders euch Melanie und Kerstin bedanken. Ohne eure wundervolle und unglaublich einfühlsame Unterstützung wäre die Geburt unseres ersten Kindes niemals zu einem so unvergesslichen Erlebnis geworden.

Eure Sabrina, mit Christoph und dem kleinen Emil Maximilian

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16.10.20

Anton

An der Tür das Schild Geburt. Ich frage mich, ob ich diese "Geburt" bin oder ob da wohl noch eine läuft? ...

In meiner romantischen Vorstellung und evtl. durch die Bereitschaft deiner großen Schwester Lotte auf Tonic Water mit sofortiger Reaktion zu antworten, war ich auf den Boden der Tatsachen geholt als du, auch nach mindestens 5 Litern der chininhaltigen Substanz, keine Anstalten gemacht hast meinen Bauch zu verlassen.
Na dann halt Zimt, Nelken und heiße Bäder... Nein!?
Dann ein Schäferstündchen mit deinem Papa... hmmm schön, aber nichts!
Lange Spaziergänge mit Lotte... Nö!
Ahh ich weiß Akupunktur... Pustekuchen!
Nun denn, ergeben wir uns dem Schicksal, einfach keinen Einfluss auf dein Erscheinen hier in dieser Welt zu haben.
10 Tage hat es gebraucht. Schon verrückt das Zeitgefühl, 9 Monate Schwangerschaft vergehen wie im Flug und die letzten Tage schnecken dahin.
Die ersten ernst zu nehmenden Wehen kamen am Abend des 15.Oktober. Nur nicht zu viel reininterpretieren, habe ich mich gewarnt. Schön brav ins Bett und ausruhen, sollte es tatsächlich los gehen, brauche ich die Kraft. Wie effektiv ein Schlaf im 7 Minuten Takt ist, sei dahingestellt. Na ja, zwischendurch war es auch mal ein Stündchen, aber ich habe geschlafen.
Am Morgen um 6 Uhr ist der Beschluss gefasst, es geht wohl los.
Gemütlich eine Chai Latte trinken, Oma aus dem Bett klingeln, die muss sich um die Große, na ja bevor du kamst war sie die Kleine, kümmern.
Ab ins Auto. Ich verfluche Mönchweiler und seine 100 Gullideckel. Noch viel schlimmer ist allerdings das letzte Stück bis zum Hebammenhaus, vorbei an den alten Kasernen und über mehr Schlagloch als Straße.
Eine letzte Wehe auf dem Parkplatz veratmen und auf geht´s.

An der Tür das Schild Geburt. Ich frage mich, ob ich diese "Geburt" bin oder ob da wohl noch eine läuft?
Tatsächlich wir sind gemeint.
Arme Kerstin, hat die Nacht im Hebammenhaus auf meinen Anruf gewartet. Sorry, dass der erst am Morgen kam.
Gemütlich ankommen, so der Auftrag und Hallo an Kathrin, die ich schon bei einem Vorsorgegespräch kennen lernen durfte. Schön, dass du da warst. Du hast am Wannenrand gesessen und unglaublich viel Ruhe ausgestrahlt. Ich fühle mich geehrt, deine "erste" Geburt im Hebammenhaus gewesen zu sein.
Das Aufnahmegespräch ist super herzlich und immer wieder durch Wehen pausiert. Das allerbeste, ich kann in die Wanne. Jippi!
Bis du richtig ins Becken gerüttelt und geschüttelt bist, dauert es und die Wanne ist einfach so gemütlich. Zu gemütlich! Also raus aus dem wohlig warmen Nass, ein paar Schritte laufen und noch mal rein in die Wanne.
Ja so langsam geht es dagegen, aber die Wärme ist einfach so entspannend und es wird Zeit, also wieder raus. Fenster auf, Vorhang auf, sehen es ist Tag geworden. Licht, Luft es geht los, jetzt wird geschafft!
Aber immer nur zu den Wehen, dazwischen lege ich mich hin, fahre alles runter, entspanne mich, atme tief ein und aus, Ruhe.
Es ist unglaublich so deutlich zu spüren was eine Pause für neue Kraft bringt.
Auf in die nächste Wehe. Ja, da rollt sie an, ich spüre sie kommt, rauf in die Wehenwelle. Oben angekommen die überwältigende Kraft, die Superpower ein Kind zu gebären. Es ist unbeschreiblich, da lächle ich über Spiderman, Hulk oder Wonderwoman, ICH habe die Macht! Die Macht ein Kind zu gebären. Ja, und dann geht sie wieder die Wehe. Es geht die Welle hinab, unten angekommen dann die Entspannung, warten auf die nächste Welle.
Dein Papa ist da und hilft in jeder Wehe mit, drückt auf mein Steißbein. Es ist in meinen Worten: "Geil". Na und dann bist du da! Dein Kopf, Papa fängt dich auf und reicht dich zwischen meinen Beinen durch. Mein erster Gedanke: Warum reicht mir jemand ein Kinderbild von deinem Papa? Ach ja , du bist halt doch der Sohn deines Vaters.
Glück, pure Freude. Hallo Anton Ole, wir haben sehnsüchtig auf dich gewartet. Willkommen in unserer kleinen Familie!

Vielen lieben Dank an Kerstin und Kathrin, ich habe mich nicht nur gut betreut und begleitet gefühlt, sondern sehr geborgen, gut umsorgt und wohlig warm. Danke auch für die kleine Geburtstagsfeier mit O-Saft und Kuchen, die lieben Worte und tollen Geschenke. Mein Herz ist gefüllt.
Danke auch an meinen Mann, der an mich und meine Macht glaubt, mich nicht nur während der Geburt unterstützt, sondern immer für mich da ist.

Jetzt sind wir zu 4. Zwei Mädels, zwei Jungs. Ich liebe Euch, mein kleiner verrückter Haufen namens Familie und nochmals willkommen Anton in diesem kleinen Universum.

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09.08.20

Maxim

Wir sind sehr dankbar über die kurze und komplikationslose Geburt von unserem dritten Kind. Unser Sommersonntagskind ...

Nur noch eine Woche bis zum Geburtstermin. Ich hatte am Montag einen entspannten Termin bei Melanie und auch schon das Gefühl, es kann nicht mehr so lange gehen. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht. Was wird aus den beiden Großen, die momentan so anhänglich sind? Können sie von meinen Eltern in der Nacht beruhigt werden? Wie reagieren sie auf den Familienzuwachs?
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte ich alle zehn Minuten Kontraktionen. Relativ stark, aber ohne Schmerz. Schlafen war trotzdem schwer. Am nächsten Morgen telefonierte ich mit Melanie und wir waren beide überzeugt, es kann nicht mehr lange dauern.
Die Kontraktionen blieben bis zum Nachmittag unverändert. Alle zehn Minuten...
Dann wurden diese durch einen Schnupfen und ein Unwohlsein abgelöst.
Es war so heiß draußen und mir lief die Nase, ich hatte noch zwei andere Kinder ( 4 und 2 Jahre) zu versorgen und war so müde und kraftlos.
Wie sollte ich da noch eine Geburt schaffen?
Die Nächte danach blieb alles ruhig.
Am Samstag ging es mir wieder einiges besser und ich fühlte mich zumindest einigermaßen fit für eine Geburt. Ich sagte dem Kleinen jedoch, er kann diesen Tag ruhig noch warten, da es unser 5. Hochzeitstag war.
Tatsächlich, der Kleine wartete den Tag ab und am nächsten Morgen gegen 6 Uhr fingen die Wehen an. Alle 10 Minuten.
Gut zu veratmen. Ich war zu unruhig um liegen zu bleiben. Also lief ich durch die Wohnung.
Die zwei Großen wachten auf und mein Mann kümmerte sich um sie.
Ich nahm ein entspanntes Bad.
Wir riefen die Rufbereitschaft an, um uns anzukündigen.
Julia bat uns, in Kontakt zu bleiben.
Meine Wehen blieben regelmäßig, inzwischen alle 7 Minuten.
Wir frühstücken zusammen. Ich konnte die Wehen währenddessen gut veratmen.
Während mein Mann die Kinder zu meinen Eltern brachte (sie hatten einen Ausflug ins Schauinsland geplant), wurden die Wehen häufiger, sie kamen nun alle 5 Minuten.
Es war nun ca. halb neun.
Als mein Mann mich so atmen sah, meinte er wir fahren jetzt los. Er rief Julia an, die zum Glück schon in einem gerichteten Geburtshaus auf uns wartete.
Auf der Fahrt waren die Wehen alle 3-5 Minuten. Ich war entspannt und scherzte noch ob mein Mann etwas zum Beschäftigen dabei hatte. Wer weiß wie lang es geht? Es war ein richtig heißer Augusttag und die Hitze stand schon, obwohl es erst gegen 9 Uhr war.

Im Geburtshaus angekommen begrüßte uns Julia sehr nett. Sie war die einzige Hebamme aus dem Geburtsteam, die ich noch nicht kannte. Aber ich habe mich sofort wohl gefühlt.
Die Wehen wurden aber schwächer und seltener. Ich brauchte einige Minuten um anzukommen.
Nach dem ersten Abhören zog sich Julia zurück. Da wurden die Wehen dann richtig stark.
So viel Kraft. Ich spannte während den Wehen meinen ganzen Körper an, so konnte ich den Kleinen sanft mit schieben. Die Wehen fühlten sich schon sehr tief an.
Julia meinte, sie würde jetzt die andere Hebamme anrufen. Es freute mich das zu hören, so konnte es nicht allzu lang gehen. Mein Mann massierte meinen unteren Rücken.
Irgendwann kamen Elke und eine Schülerin zu uns ins Zimmer, ich nahm dies aber gar nicht wirklich wahr. Ich befand mich in meiner Welt, ganz bei mir und dem Kleinen.
Ich spürte in etwa wo das Köpfchen war und war fasziniert, dass sich das Kindlein so viel bewegte. Er wollte jetzt geboren werden und half unglaublich mit.
Julia hielt sich im Hintergrund auf.
Mein Mann massierte mir weiterhin das Kreuzbein.
Als das Köpfchen schon mit den Wehen sichtbar war durchströmte mich neue Kraft, ich versuchte jedoch trotzdem die Kraft zu verteilen und eher sanft mit zu schieben.
Bis auf die letzten zwei Wehen. Der Blasensprung kam unmittelbar vor dem Köpfchen, kurz Pause und atmen und dann kam der Körper. Geschafft. Unser drittes Wunder. 10:32 Uhr. Nur 1 h und 15 min nach unserer Ankunft im Hebammenhaus.
(Für uns perfekt, nicht zu lang aber auch nicht zu schnell)
So viel Liebe und Glück durchströmte mich.
Der kleine Mann schrie sehr kräftig und sehr lange.
Ich nahm das kleine Bündel fest an mich und wir legten uns ins Bett.
Nach der Geburt der Plazenta und das Durchtrennen der Nabelschnur, ließen uns die Hebammen alleine.
Die ersten Stillversuche waren eher schwierig da der Kleine seine Stimme weiterhin testen wollte.
Wir beobachteten das kleine Wunder und genossen die ersten Minuten.
Der kleine Mann war fertig mit schimpfen und konnte nun auch gut seine ersten Schlucke trinken.
Nach der U1 und der kleinen Geburtstagsfeier mit den Hebammen ging es uns wirklich gut. Es war zwar sehr warm, ich war müde und ko, aber so glücklich.
Also ging es gegen halb eins nach Hause.
Unsere anderen zwei Kids waren noch auf ihrem Ausflug und staunten nachmittags nicht schlecht, als ihr kleiner Bruder nicht mehr im Bauch, sondern endlich da war.
Wir genossen ein wunderschönes Wochenbett zu fünft, das neue Familienmitglied wurde gekuschelt und gedrückt. Die Großen sind immer noch ganz verliebt in den Kleinen.
Danke an Kerstin, die unser unkompliziertes Wochenbett betreut hatte und an meine lieben Freundinnen die für uns in der ersten Woche gekocht hatten.
Und vor allem danke an Julia, die sich so dezent zurückgehalten hatte, uns aber die Sicherheit gegeben hat, die wir brauchten, für die wunderbare Geburtsbegleitung.
Wir sind so glücklich über das Hebammenhaus und das gesamte Team. Großes Lob weiter so.

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13.07.20

Maja

Was für ein schönes Gefühl, so gut umsorgt zu werden! Ich und wir sind unendlich dankbar, dass wir unser Kind wieder in Begleitung der wundervollen Hebammen vom s’Hebammenhaus zur Welt bringen konnten. Sowohl bei den Vorsorgen, als auch bei der Geburt und danach haben wir uns so wohl und gut begleitet gefühlt, wie in kaum einer anderen Institution des zeitgenössischen Lebens—ihr Hebammen seid die Heldinnen unserer Zeit!

Wir haben beschlossen, nicht mehr darauf zu warten, sondern einfach zu machen worauf wir Lust hatten— zum Beispiel Baden am Bodensee. Mit unserer Tochter Lotta haben mein Mann David und ich uns auf den Weg gemacht um einen wunderschönen Sonntagnachmittag bei einer Affenhitze am Hörnle zu verbringen und abends noch Essen zu gehen. Es war wirklich ein malerischer Tag, der See war angenehm kühl, und wir hatten eine wunderschöne Zeit nochmal nur zu dritt.
Auf der Suche nach einem Restaurant zum Abendessen bemerkte ich ein wesentlich koordinierteres Ziehen im Unterbauch als ich es über die letzten Wochen gewohnt war. Aber ich wollte erst mal abwarten, und so sind wir trotzdem ins Restaurant gegangen. Während des Essens bestätigte sich meine Vermutung, und die Kontraktionen kamen zunehmend regelmäßiger, sodass ich David steckte, dass es wahrscheinlich losginge. Auf der Heimfahrt ließ ich mir nichts anmerken, um Lotta nicht zu beunruhigen, sondern schloss einfach die Augen mit jeder Wehe und versuchte tief hinein zu atmen. Zuhause angekommen brachte David Lotta ins Bett und ich versuchte, die Taschen auszupacken und die Katze zu füttern—allerdings wurden diese eigentlich kurzen Aktionen mehrfach unterbrochen durch Wehen, die mittlerweile schon so intensiv waren, dass man sie aktiv veratmen musste. Ich rief die Hotline an und hörte Christina Deckers beruhigende Stimme am anderen Ende, die mir empfahl, mal weiterzumachen und mich wieder zu melden, wenn ich das Gefühl hätte es sei notwendig.
Nachdem meine erste Geburtserfahrung sehr langwierig war, konnte ich die Situation erst einmal überhaupt nicht einordnen. Was für mich komplett neu war, war das Gefühl kaum zur Ruhe kommen zu können und ständig von einer zur nächsten Wehe getrieben zu werden. Relativ bald wollte ich mich kaum noch bewegen, da jede Bewegung sofort zur nächsten Wehe führte, die mittlerweile deutlich anstrengender wurden. Als David wieder dazu kam, entschloss ich mich mal ein Bad zu nehmen, da mir auch auf einmal ziemlich kalt war. Aber auch in der Badewanne gab es keine Entspannung für mich, die Wehen wurden nur noch heftiger und mussten jetzt richtig vertönt werden, und es war mir nach wie vor fröstelig. David schlug vor, nochmal Christina anzurufen, und ich ließ ihn machen. Auf ihre Frage, ob sie vorbei kommen solle, antwortete ich “keine Ahnung”, da ich absolut nicht einschätzen konnte wie lang das nun noch dauern würde. Also machten David und Christina aus, dass sie in einer halben Stunde mal kommen würde.
Raus aus der Wanne wurde allerdings alles bald schnell noch intensiver, sodass David am liebsten nochmal angerufen hätte, ob sie nicht sofort kommen könnte. Aber die Zeit verging schnell, und als sie kam, tobte bei mir schon ein echter Wehensturm, der mich fast ununterbrochen fest im Griff hatte. Es gab keine Position die noch bequem war, und sowieso keine Ruhe mehr. Eine starke Stunde später, nach nur drei Presswehen, erblickte unsere kleine Maja dann das Kerzen beschienene Halbdunkel unseres Geburtszimmers. Fünf Minuten später kam Christina Hügel als Zweithebamme dazu. Und nochmal eine halbe Stunde später wachte die kleine Lotta auf und wurde von David dazu geholt. Mit großen Augen und noch etwas schüchtern betrachtete sie ihre neugeborene kleine Schwester und die beiden Hebammen, bevor sie Maja dann auf dem Schoß haben wollte und noch die Plazentageburt mitverfolgte.
Zum Glück gab es keine Geburtsverletzungen, und nachdem alle Untersuchungen, Nachbereitungen und Formalitäten erledigt waren, begleiteten uns die beiden Hebammen ins neu vergrößerte Familienbett. Was für ein schönes Gefühl, so gut umsorgt zu werden! Ich und wir sind unendlich dankbar, dass wir unser Kind wieder in Begleitung der wundervollen Hebammen vom s’Hebammenhaus zur Welt bringen konnten. Sowohl bei den Vorsorgen, als auch bei der Geburt und danach haben wir uns so wohl und gut begleitet gefühlt, wie in kaum einer anderen Institution des zeitgenössischen Lebens—ihr Hebammen seid die Heldinnen unserer Zeit! Ganz herzlichen Dank für alles!

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24.06.20

Fidelis

ein liebevoller Brief seiner Mama ...

Mein lieber kleiner Fidelis...

Heute möchte ich dir die Geschichte deiner Geburt erzählen.
Eigentlich war mir schon vor der Schwangerschaft klar, dass, sollte ich noch einmal ein Kind bekommen, ich diesmal alles anders machen möchte. Also bin ich mehr oder weniger direkt nach einem positiven Schwangerschaftstest zum Infoabend ins s‘ Hebammenhaus.

Die Vorsorgeuntersuchungen machte ich bei meinem Gynäkologen und im s‘ Hebammenhaus. Dieser Wechsel hat sich für mich richtig angefühlt und ich war froh um beide Seiten! Allerdings war die Zeit und der Raum, den sie im s‘ Hebammenhaus einer Schwangeren geben und lassen natürlich nicht vergleichbar mit einem Arztbesuch. Daher habe ich die Termine immer als sehr angenehm empfunden!

Zunächst konnte ich mir eine Hausgeburt nicht so recht vorstellen, ich hatte sie nicht gänzlich ausgeschlossen, aber ich war innerlich noch nicht bereit dafür. Die ganze Schwangerschaft hat mich aber schon so ein „Alles-ist-gut und Alles-wird-gut“ begleitet, darum habe ich mich innerlich nach einem Termin bei Julia nochmal mit dem Thema Hausgeburt auseinandergesetzt. Ich konnte mich dann plötzlich in unserem Haus sehen und mir sehr gut vorstellen dort ein Baby zu bekommen! Dein Daddy war zunächst nicht ganz so euphorisch wie ich. Aber, auch aufgrund der aktuellen Lage mit Covid-19, konnte er es sich vorstellen. Und er sagte immer: „Du musst das Kind auf die Welt bringen und wenn du es so möchtest, dann bin ich bei dir!“
Also haben wir angefangen alles (und mehr) vorzubereiten und in Kisten sortiert gelagert. Wir waren, nach einem Besuch von Elke, bereit für die Hausgeburt!

Da du, wie auch deine Brüder, nicht vor dem ET auf diese Welt kommen wolltest, bin ich bei ET+3 nochmals zum Gynäkologen und er hat mir wiederholt gesagt, dass nichts gegen die Hausgeburt sprechen würde. Erleichtert und weiter mit meinem „Alles-ist-gut und Alles-wird-gut“ Gefühl bin ich nach diesem Termin noch zu einem kleinen Besuch zu einer Bekannten gefahren und auf dem Heimweg von dort spürte ich das erste Mal, dass du nun bald zu uns kommen möchtest! Diese unregelmäßigen Wehen zogen sich über den restlichen Tag und besonders durch die nächste Nacht. So haben dein Daddy und ich beschlossen, dass er an diesem Tag nicht zur Arbeit geht und deinen Bruder in den Kindergarten bringen wird.
Ich habe dann mit Kerstin telefoniert und wir haben beschlossen, dass ich mich in die Badewanne legen kann und wir sehen was passiert. Nix ist passiert! Also haben wir mit einem deiner großen Brüder noch einen Spaziergang gemacht. Danach veränderte es sich, die Wehen wurden stärker! Den Nachmittag habe ich ganz entspannt in der Hängematte im Garten verbracht und noch einige Geburtsberichte und sonstige Artikel zur Geburt gelesen.
Am späten Nachmittag war uns dann klar, dass das „neue Baby“ nun in dieser Nacht zu uns kommen wird. Also haben wir ganz viele Nudeln für deine Brüder gekocht und sie sind um 19 Uhr satt und zügig eingeschlafen!
Ich habe dann mit Julia telefoniert und ihr gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass das Baby heute Nacht kommt. Sie meinte, dass könne sehr gut sein und ich solle mich nicht zu sehr auf den Wehenabstand fixieren, sondern anrufen, wenn die Wehen intensiver werden. Allerdings sei es so, dass wenn ich einen Blasensprung habe, mein Mann vermutlich der Geburtshelfer sein wird.

Also haben wir alles vorbereitet und die Kisten ins Bad gestellt, dort sollte das Kind auf die Welt kommen. Kerzen angezündet und ich habe es irgendwie zwischen den immer stärker werdenden Wehen noch unter die Dusche geschafft! Nun war ich bereit für das was kommen sollte.
Dann habe ich mich kurz aufs Sofa gelegt und bin immer wieder kurz weggedämmert, ich war so müde und froh um eine kurze Rast. Als ich nach ca. 20 Minuten wieder ganz bei mir war sagte ich zu deinem Daddy, dass er jetzt anrufen soll! Mir war klar, dass ich gerade den Übergang von Eröffnungs- zu Austreibungsphase durchlebt hatte! Ich wollte nicht länger auf dem Sofa bleiben, ich wollte ins Bad. Dein Daddy telefonierte mit Melanie, beschrieb ihr meinen Zustand und sie hörte sich eine Wehe von mir an. Sie wollte sich dann auf den Weg machen und sei in ca. 45 Minuten bei uns, bei Veränderungen sollen wir uns melden.
Ca. 10 Minuten nach diesem Gespräch hatte ich den Blasensprung, erst nur einige kleine Tropfen Fruchtwasser und dann ein ganzer Schwall! Darüber hat er Melanie telefonisch informiert.
Ich bat deinen Daddy, dass er doch jetzt bitte den Kaffee kochen solle. Ich hatte Thermoskanne und Schüssel in der Küche vorbereitet! Ich verblieb im Bad und merkte schnell, dass es nicht mehr reichen würde bis zu Melanies Ankunft. Du wolltest nun zu uns auf diese Welt!
Ich habe mich auf die Knie gesetzt und merkte, dass dein Kopf ganz tief war und nun gleich geboren wird. Deinen Daddy konnte ich nicht rufen, ich habe keine Worte mehr aus meinem Mund gebracht! Es waren nur noch Töne die aus diesem kamen. Und ich kniete also im Bad und dachte mir: „Sch..., jetzt kocht der Kaffee und ich muss das Kind alleine auf die Welt bringen!“.
Irgendwie hat dein Daddy aber gemerkt, dass der Kaffee jetzt nicht so wichtig ist und kam zu mir ins Bad. Da kam auch schon die nächste Wehe und dein Kopf wurde geboren! Er hat es dabei irgendwie noch geschafft Melanie anzurufen und ihr die Situation geschildert. Kurz darauf, bei der nächsten Wehe, um 22:20 Uhr, wurdest du in die Arme deines Vaters geboren. Deine Brüder schliefen ein Zimmer weiter tief und fest!
Du hast ganz kurz gebraucht, erst zögerlich und dann kräftig geschrien! Ich legte mich auf die vorbereitete Matratze und durfte dich in meinen Armen halten. Dein Daddy sagte mir, dass du nun unser kleiner Fidelis bist.
Irgendwann hörten wir Melanie die Treppe zu uns hoch kommen und waren froh, dass nun jemand da war. Dein Daddy konnte das Band was uns verbunden hatte nach einer Weile trennen und die Plazenta wurde geboren. Nun kam auch Grit dazu und die Hebammen kümmerten sich mit allergrößtem Respekt und Achtung um mich und auch um deinen Daddy. Dieser wollte nun den Hebammen den Kaffee fertig kochen. Ich hatte irgendwie vergessen ihm den Sinn dieses Kaffees (Dammschutz) näher zu erläutern! Er dachte, dass der Kaffee für die Hebammen sei.
Dann durftest du zu deinem Daddy auf den Bauch liegen und ich konnte aufstehen, mich abduschen und in das von Melanie und Grit vorbereitete Bett liegen!
Da überkam es mich... es war ein so wundervoller und magischer Moment. Ein kleines Wunder in den Armen und dann ins eigene Bett liegen! So hatte ich es mir so viele Monate gewünscht und vorgestellt und dann war es doch viel magischer, schöner und unglaublicher als ich es mir vorstellen konnte.

Die lieben Hebammen erledigten die Dokumentation, räumten das Bad auf, putzten es und machten die U1 bei dir. Spät in der Nacht haben sie sich verabschiedet und wir in den Schlaf gefunden. Am nächsten morgen um 6:30 Uhr wachten deine Brüder auf, kamen zu uns ins Bett und konnten nun endlich das „neue Baby“ begrüßen!
Im Bad war nur ein großer Wäscheberg der erahnen ließ, was dort in der Nacht geschehen ist.
Nur ich und dein Daddy wissen es immer und werden es nie vergessen! Dass du, mein lieber Fidelis, in dieser Sommernacht in unser Leben kamst.

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26.04.20

Marie

Eine Woche über Termin und wie bereits in meiner ersten Schwangerschaft zeigten sich keine Anzeichen für den Beginn der Geburt....

1 Woche über Termin und wie bereits in meiner ersten Schwangerschaft zeigten sich keine Anzeichen für den Beginn der Geburt. So setzte ich mich zusammen mit unserer 4-jährigen Tochter am Samstagabend den 25.04.2020 in die Badewanne in der Hoffnung, dass die wohltuende Wärme zusammen mit ätherischen Ölen etwas bewirkte. Wir verließen die Wanne ohne Erfolg. Da unsere Tochter an diesem Abend bei Oma und Opa schlafen wollte, kamen diese um 18:30 Uhr zum gemeinsamen Abendbrot und nahmen den Schlafgast dann mit. Wir machten es uns auf dem Sofa gemütlich und schauten fern, ich hatte zu diesem Zeitpunkt ein etwas anderes Gefühl im Bauch, als vor dem Abendbrot. Mein Mann ging an diesem Abend bereits um halb Neun ins Bett, ich blieb noch auf und schaute weiter fern. Um 21:30 Uhr ging ich zur Toilette und bemerkte den Abgang des Schleimpropfs. Ein erstes Anzeichen, dass vielleicht doch in den nächsten Tagen etwas passieren würde. Mit diesen Gedanken setze ich mich wieder aufs Sofa. Kaum eine dreiviertel Stunde später hatte ich ein leichtes Ziehen, so begann auch die Geburt bei der ersten Tochter. Ich wartete noch etwas ab um sicher zu gehen, dass ich mir dies nicht eingebildet habe und informierte dann meinen Mann. Im Anschluss rief ich im sHebammenhaus an und hatte Julia Heinze am Telefon. Sie empfahl mir weiter auszuruhen, eine Wärmeflasche zu nehmen und abzuwarten. Die erste Stunde verging, in der sich an der Stärke und Regelmäßigkeit des Ziehens nicht viel tat. Ich konnte auf dem Sofa mit der Wärmflasche weiter fern schauen. Erst gegen 23:30 Uhr nahm die Intensität zu, so dass ich mich im Wohnzimmer bewegen musste, eine Regelmäßigkeit konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht feststellen. Mein Mann und ich stellten schon mal die Tasche, die Babyschale und unser Essen bereit, damit er nur noch alles im Auto verstauen musste. Ab Mitternacht nahm die Intensität dann zu, so dass ich gelegentlich die Wehen im Vierfüßlerstand veratmen musste. Jedoch kamen diese im Abstand von 15 Minuten bis 8 Minuten und ich hatte das Gefühl es geht noch etwas bis die Geburt losgehen würde. Mein Mann packte in dieser Zeit alles ins Auto. Nachdem die Wehen stärker wurden und ich immer öfters im Vierfüßlerstand im Wohnzimmer unterwegs war, wählte ich kurz vor 1 Uhr wieder die Rufbereitschaftsnummer, nach kurzer Rücksprache wartete ich nochmals zu Hause etwas ab. Ein paar intensive Wehen später, bestand mein Mann darauf, dass wir uns auf den Weg ins sHebammenhaus machen. So rief ich dann wieder Julia an und sagte ihr, dass wir nun doch losfahren werden. Sie sagte mir dann, dass sie sich auch schon auf den Weg gemacht hätte und uns erwartet. Bevor ich ins Auto steigen konnte, musste ich noch auf die Toilette und hatte das Gefühl ich komme fast nicht mehr davon los. 1:20 Uhr zeigte die Uhr im Auto an als wir losfuhren, mit 4 Wehen im Auto kamen wir um 1:50 Uhr auf dem Parkplatz an. Beim Ausladen von Frau und Tasche, stellte mein Mann fest, dass er unser Essen vergessen hat. Dies empfand ich in diesem Moment als unser kleinstes Problem. An der Tür brannte schon die Geburtskerze und Julia begrüßte uns herzlich. Kaum im Geburtsraum angelangt, musste ich schon wieder eine Wehe auf der bereit gelegten Matte im Vierfüßlerstand veratmen. Julia versuchte dann in den Wehenpausen die Herztöne zu hören, diese waren aber gut und Julia sagte das Baby sei entspannt. Also weiter die Wehen veratmen und in den Pausen Kraft tanken. Wie schon bei der ersten Geburt, fror ich zwischendurch immer wieder und bat Julia mir eine warme Wanne zu machen. Julia ließ die Wanne volllaufen. Zwischendurch musste sie den zweiten Geburtsraum herrichten, da eine weitere Geburt anstand. Melanie wurde als weitere Hebamme informiert. Mein Mann versorgte mich mit Wasser und saß auf dem Stuhl, während ich im Vierfüßlerstand kniete und Julia mir den Rücken streichelte. Die Wehen wurden stärker und ich sollte mich eher aufrichten, so bat ich meinen Mann sich zu mir zu setzen, damit ich mich stützen konnte. Plötzlich hatte ich das Gefühl zu pressen und dann waren beide Hebammen bei mir. Julia legte mir warme Tücher an den Damm und stoppte mich bei meinem Pressdrang. Dieser ließ sich nur schwer zurückhalten, so dass ich aktiv mitschieben musste, so wurde auch schon das Köpfchen und mit der nächsten Wehe das Kind geboren. Melanie reichte mir das kleine zarte Kind hoch und wickelte Tücher herum. So kniete ich noch eine Zeit mit dem Kind an der Brust und mein Mann zu uns geneigt. Ein wunderbares Gefühl! Erst dann schauten wir, ob wir ein Junge oder Mädchen geboren hatten. Eine kleine zarte Tochter hielten wir im Arm. Dann hatte ich wieder einen Pressdrang. Leider wurde so schnell die Plazenta noch nicht geboren. So dass ich aufs Bett verlagert wurde. Doch nach kurzem Warten konnte ich dann auch die Plazenta auf dem Bett gebären. Mein Mann durchtrennte die Nabelschnur und die Kleine wurde mir zum Saugen an die Brust gelegt. Die kleine Marie saugte schon mit kräftigem Zug. Melanie und Julia versorgten noch meine Geburtsverletzung, bevor sie uns mit unserem zweiten Glück alleine ließen. Da mein Mann in der Eile das Essen zu Hause vergessen hatte, versorgte mich Julia noch mit Broten. Nach der Stärkung wurde die U1 von Julia durchgeführt, diese war unauffällig, so dass mein Mann unsere kleine Marie anziehen konnte. Da die Geburt im Raum nebenan voranging, konnten wir noch gemeinsam auf dem Bett kuscheln und ausruhen. Gegen halb sechs kam Julia zu uns, machte mit uns die Papiere fertig und wir feiern gemeinsam Geburtstag, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Mein Mann machte unsere Tochter fertig, Julia half mir, so dass wir uns um 6:00 von den beiden Hebammen verabschiedeten.

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17.04.20

Finja

Finjas Reise auf die Welt ...

Es ist bereits hell, als wir zum s`Hebammenhaus losfahren. Es wird so kurz vor 7:00 Uhr sein. Ich habe seit 0:30 Uhr Wehen, ziemlich schnell sind die Abstände kürzer geworden und die Wellen intensiver. Ich wollte aber so lange wie nur möglich zuhause bleiben. Hier fühle ich mich wohl, hier kenne ich alles und „es riecht nach uns“.

Mein Mann wählt um 2:00 Uhr zum ersten Mal die Rufbereitschaftsnummer, Kerstins AB geht ran. Keine zwei Minuten später ruft sie aber auch schon zurück.
In einer Wehen-Pause erkläre ich ihr, wie es mir derzeit geht und wie sich die Wehen für mich anfühlen. Sie rät mir, mich in die Badewanne zu legen und die Wehen-Pausen zum Ausruhen zu nutzen. Das machen wir also.
Ich selber habe kein Zeitgefühl mehr, irgendwann rufen wir Kerstin wieder an, da ich das Gefühl habe, jetzt möchte ich nach Villingen ins Geburtshaus (immerhin fahren wir 30 Minuten).

Also Kerstin noch mal angerufen…Sie kommt zu uns nach Hause. Es wird so 6:00 Uhr sein? Sie schaut nach den Herztönen der Kleinen und wartet ein paar Wehen mit mir ab.
Dann wird schon das Auto gepackt...Decken und Kissen auf der Rückbank polstern mich.
Ich veratme die Wehen und muss inzwischen auch schon mittönen, um es mir angenehmer zu machen. Ich freue mich auf jede Pause und jeden Höhepunkt der Wehen. Fünf Wehen später nach einer kurvigen Fahrt stehen wir vorm s`Hebammenhaus!
Für mich ein wenig wie ein Déjà-vu: Das letzte Mal als ich hier war und eine Kerze vor der Tür brannte war vor fast 11 Jahren. Auch an diesem Tag war ein kleines Menschlein auf dem Weg in die Welt. Allerdings war das damals nicht mein Kind, sondern meine kleine Schwester. Und ich durfte damals schon ihre ganze Geburt mit begleiten und erleben.

Diesmal war es jetzt aber unsere Tochter, die sich auf den Weg gemacht hat und es ist ein bisschen, wie wenn man an einen vertrauten Ort zurückkommt.
Ich fühle mich so gut aufgehoben in einer wundervollen Atmosphäre. Fast schon wie in einer Seifenblase mit Menschen umgeben, die gut tun.
Mein Mann ist da und unterstützt mich ganz intuitiv, wenn es Momente gibt, in denen ich Zweifel habe, sagen mir er und Kerstin bestärkende Wort. Immer wieder zwischen den Wehen wird nach den Herztönen der kleinen Maus geschaut.
Irgendwann- ich bin fernab von jeglichem Zeitgefühl - gehe ich in die Wanne. Ich schlafe für ca. 20 Minuten ein und mein Körper sammelt Kraft. In der Wanne verändern sich auf einmal die Wehen. Ich habe das Gefühl ich muss mitpressen. Ich geh wieder aus der Wanne raus, ziehe die Jacke von meinem Mann über und laufe durch den Raum. Ich wechsle immer wieder zwischen Stehen, Knien, Hocken und werde immer wieder auf die Toilette geschickt.
Ich habe langsam das Gefühl, es passiert nichts und Kerstin fragt mich ob sie mal nachschauen soll, sie muss aber nicht sagt sie. Ich will aber wissen, ob sich da was tut, brauche eine Bestätigung.
In dem Moment, als sie tasten möchte kommt eine Wehe. Also doch nicht tasten! Und dann endlich platzt die Fruchtblase. Grit kommt dazu. Jetzt geht alles irgendwie gefühlt sehr zügig! Ich spüre wie das Köpfchen schiebt und vertraue voll auf das Gefühl, welches mir mein Körper gibt. Und nach ein paar Presswehen ist das Köpfchen da!
Um 13:13 Uhr wird unsere kleine Finja geboren. Ich bin auf den Knien und nehme mir das kleine Wesen direkt selber auf die Brust. Sie schreit nicht, sie quakt nur.

Wow! Das hat also mein Körper 9 Monate lang geschaffen und umsorgt, ich bin vollkommen überwältigt!
Und dann eine Geburt in der es keinen Platz für Sorgen, Ängste oder Zweifel gab. Einfach nur pures Vertrauen in mich, meinen Körper in meinen Mann und die Hebammen.
Wir warten noch auf die Plazenta dann darf der frisch gebackene, stolze Papa die Nabelschnur durchschneiden.
Sie wird neben mir im Bett gewogen und gemessen, ich kann an allem teilhaben.
Im Bett wird nun noch gekuschelt, es gibt die mitgebrachte Suppe und der Geburtstag der kleinen Damen wird mit O-Saft und kleinem Kuchen gefeiert.

Dann geht es nach Hause. Als frisch gebackene Familie. Auf einmal sind wir also zu dritt.

Danke an meinen Körper für diese tolle Geburt.
Danke an meinen Mann für seine unglaubliche Unterstützung.
Und ein riesengroßes Danke an unsere “Reisleiterinnen“ Kerstin und Grit durch eine wundervolle, kräftige und so selbstbestimmte Geburt.

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16.04.20

Amelie

Gut vorbereitet in die Geburt gestartet...

Seit ein paar Tagen hatte ich schon immer mal wieder eine Wehe, anders als bei Amelies Schwester Hannah, die im November 2018 geboren wurde. Bei ihr erinnere ich mich nicht daran, vor den Geburtswehen über Tage / Wochen mal Wehen gespürt zu haben. Am Mittwochmorgen hatte ich einen Termin beim Frauenarzt, da ich nun bei SSW 40+3 war. Während dem CTG habe ich 2 Wehen gespürt, das CTG hat aber nichts aufgezeichnet. Der Arzt sagte aber, das Köpfchen sei bereits bombenfest im Becken und der Muttermund bereits 1-2 cm offen. Ich habe mir auch keine Sorgen gemacht, dass ich weit über Termin gehe, weil ich das Gefühl hatte, dass das Baby bald kommt.
Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag durfte Hannah bei Oma und Opa schlafen, weil sie in der Nacht davor so unruhig geschlafen hat und ich ein Gefühl hatte, dass es so besser wäre. Nachts um 1.50 Uhr hat es geploppt in meinem Bauch, davon bin ich wach geworden. Auf Toilette war jedoch alles trocken, ich erklärte mir einen „trockenen Blasensprung“ damit, dass das Köpfchen ja vielleicht den Fruchtwasserabgang verhindert…
Ab 3 Uhr wurden die Wehen so ungemütlich, dass ich aufgestanden bin. Ich habe Tee gekocht, Feuer gemacht und war erstmal sehr viel in Bewegung. Unter der Dusche habe ich gemerkt, dass mir das warme Wasser wie auch bei Hannahs Geburt sehr gut tut. Ich war hin- und hergerissen, ob ich die Bereitschaftshebamme wecken sollte, um ihr zu sagen, dass ich Wehen habe oder ob ich erst anrufen soll, wenn es akuter wird. Ich habe mich aber um 4 Uhr entschieden, doch mal Bescheid zu geben. Zu der Zeit kamen die Wehen ca. im Abstand von 5 Minuten. Christina Hügel war am Telefon und sagte, ich solle mich einfach melden, wenn ich etwas brauche oder das Gefühl habe, es soll jemand vorbeikommen. Außerdem hat sie mich gefragt, ob ich das Baby spüren kann. Das konnte ich. So habe ich Karsten gegen halb 6 geweckt und ihn gebeten, den angeschafften Geburtspool aufzubauen und zu befüllen. Das tat richtig gut. Die Wehen waren leichter zu veratmen und die Wärme half gegen meinen Schüttelfrost.
Gegen halb 8 haben wir Oma informiert, dass Hannah noch bei ihr bleiben soll und dass es losgeht. Sie hat gefragt, ob sie mit Hannah nach dem Frühstück kurz vorbeikommen könne, weil Hannah nachts nach mir gefragt hat und Oma ihr versprochen hat, dass sie mich morgens wiedersieht. Gegen 9 sind die beiden gekommen, da fiel es mir schon sehr schwer, Hannah während der Wehen nicht zu beunruhigen und so war ich froh, dass die beiden nach ein paar Minuten wieder gegangen sind und ich wieder in die Wanne konnte.
Ich habe das Zeitgefühl vollkommen verloren. Es kam mir vor, als würde es ewig dauern und nichts vorangehen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Wehen intensiver würden (schmerzhaft waren sie trotzdem) und zwischendurch kam es mir vor, als würden sie unregelmäßiger werden, weil ich in den Wehenpausen immer wieder eingenickt bin. Karsten hat angefangen, die Wehen aufzuschreiben und um 10 Uhr bei Christina angerufen, um ihr zu sagen, dass die Wehen im 5 Minutentakt kommen. Ich habe noch mit Christina gesprochen und gesagt, dass ich nicht einschätzen kann in welcher Phase der Geburt ich mich gerade befinde, weil Merkmale aller 3 Phasen auf mich zutrafen. Mir wurde bei jeder Wehe sehr übel, abwechselnd heiß und kalt usw.
Sie sagte noch, wir sollten uns melden, wenn wir etwas bräuchten.
Um 10.10 Uhr hatte ich eine Wehe im Pool, während dieser es wieder in meinem Bauch geploppt hat und die Intensität hat sich noch während der Wehe so gesteigert, dass ich Karsten gesagt habe, er soll Christina nochmal anrufen, sie soll bitte kommen. Um 10.12Uhr kam die nächste Wehe, bei der ich auch schon das Gefühl hatte, pressen zu müssen. Karsten musste nochmal bei Christina anrufen, die ihm sagte, dass ich mitpressen darf und ihn kurz instruierte, dass das Baby solange unter Wasser bleiben muss, bis der komplette Körper geboren ist. Als ich Karsten die Hände hingestreckt habe, dass er mich während der nächsten Wehe an den Händen halten konnte, habe ich gemerkt, dass er nun ein bisschen zittrig geworden ist. Bei der nächsten Presswehe habe ich schon gespürt, dass nun das Köpfchen kommt. Mit der 4. Presswehe war der ganze Körper geboren. Karsten hat ganz aufgeregt gesagt: Das Baby schwimmt im Wasser. Ich hab gesagt er soll es rausnehmen und mir geben. Im Rausnehmen hat er gesagt: Es ist ein Mädchen. Wir waren beide überwältigt von der Situation. Und erleichtert, dass das Baby direkt vor sich hingemeckert hat. Erst jetzt wurde ich unsicher. Sollten wir das Baby unter Wasser warmhalten oder lieber oberhalb? Würde ich merken, wann ich für die Plazenta pressen müsste? Karsten hat noch einmal bei Christina angerufen und ihr gesagt, dass das Baby geboren ist. So habe ich Amelie an meine Brust gelegt und in ein Handtuch gewickelt. So haben wir auf Christinas Ankunft gewartet, immer noch im Pool sitzend. Um 10.28 Uhr ist Amelie geboren, ca. 20Minuten später war Christina da. Sie hat 2 mal sanft an der Nabelschnur gezogen und schon kam ganz sanft die Plazenta.
Als Julia Heinze dann noch kam, haben die beiden mir und Amelie aus dem Pool geholfen und wir durften auf dem Sofa erstmal ganz in Ruhe kuscheln.
Wir sind sehr froh, dass ihr uns so toll auf die Geburt vorbereitet habt und auch trotz des ungeplanten Verlaufs immer ruhig und entspannt reagiert habt. Für uns war es ein so schönes gemeinsames Erlebnis, dass wir sicherlich nie vergessen werden.

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05.04.20

Ronja

Die Frage, wie meine Geburt war ist schwer zu Beantworten.
Es war sicherlich nicht meine Traumgeburt. Wenn ich mir die Geburt vorgestellt hatte, hatte ich immer das Bild im Kopf wie meine Mutter mich und meine Geschwister bekommen hat, alle drei ohne Komplikationen in wenigen Stunden...

Die Frage, wie meine Geburt war ist schwer zu Beantworten.
Es war sicherlich nicht meine Traumgeburt. Wenn ich mir die Geburt vorgestellt hatte, hatte ich immer das Bild im Kopf wie meine Mutter mich und meine Geschwister bekommen hat, alle drei ohne Komplikationen in wenigen Stunden. Mir war klar, dass es länger gehen kann und anstrengend wird. Aber, dass es so lange geht und so endet, damit hätte ich nie gerechnet.

Für mich war sehr früh klar, dass ich mein Kind im Hebammenhaus zur Welt bringen möchte.
Einerseits weil ich große Schwierigkeiten mit dem Vertrauen in Ärzte habe und andererseits, weil ich wollte, dass die ersten Eindrücke, die mein Kind von der Welt hat, nicht der typische Klinikgeruch und ein Haufen fremder Menschen sind. Ich war sehr froh, dass mein Mann diese Entscheidung bereitwillig mitgetragen hat.
Nach dem Infoabend, den wir in der 10 SSW. besucht haben, hatte ich eine Woche später den ersten Termin bei Julia Heinze. Danach lernten wir beinahe alle anderen Hebammen kennen, die Geburtshilfe im Hebammenhaus leisten.
Meine Schwangerschaft, war für mich zeitweise emotional sehr anstrengend und nervenaufreibend, da ich direkt nach der Feststellung der Schwangerschaft nicht mehr arbeiten durfte und viel allein zu Hause war. Nach einem sehr tränenreichen Gespräch mit Melanie, die gespürt hatte, was ich für Schwierigkeiten hatte und mir Mut zugesprochen hat und mich motiviert hat, mich aufzuraffen und nicht weiter in mich selbst zurück zu ziehen, ging es mir schon wesentlich besser und ich hatte wieder die Kraft mich aus meinem Tief heraus zu holen.
Als es Anfang des dritten Trimesters nochmal schwer wurde, da mein Mann mehr arbeiten musste und kaum noch zu Hause sein konnte, war es Kerstin, die mir Mut und Kraft zusprach.
Auch nach jedem Besuch bei meinem Gynäkologen, der bei mir Fragezeichen im Kopf hinterlassen hatte, halfen mir die Termine im Hebammenhaus, da die Hebammen sich immer die Zeit nahmen mir die Fragen zu beantworten und Ängste und Sorgen nahmen. Ganz besonders als ich den Termin überschritten hatte und mir der Arzt bereits zwei Tage vor errechnetem Termin nahe legte, nicht zu lange zu warten und einleiten zu lassen, war ich froh noch einen Termin mit Natalie zu haben, die mir hier wirklich große Sorgen nehmen konnte, immerhin begannen die ersten Kliniken auf Grund der Corona-Pandemie, die Männer aus dem Kreißsaal zu verbannen und eine Geburt ohne meinen Mann wollte und konnte ich mir nicht vorstellen. Natalie machte mir klar, dass die verbleibenden 12 Tage, die ich noch im Geburtshaus gebären könne noch viel Zeit seien, und wir noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatten.

Am Freitag hatten wir einen Termin mit Kerstin, sie massierte mir den Bauch mit Wehenöl und zeigte meinem Mann wie er das zu Hause selbst machen kann.
Am Abend massierte er mir nochmals den Bauch und ich versuchte, früh zu schlafen, war aber unruhig und brauchte lange um einzuschlafen. Gegen Mitternacht bekam ich Schmierblutungen und die Wehen setzten ein. Ich rief das erste Mal die Bereitschaftsnummer an und telefonierte kurz mit Grit, die mir riet, nochmals zu schlafen und meine Kräfte zu schonen. Geschlafen habe ich in dieser Nacht nicht mehr wirklich. Morgens um sieben hatte ich bereits alle fünf Minuten Wehen, allerdings noch nicht besonders stark. Mein Mann ging mit mir einige hundert Meter spazieren, weil ich das Gefühl hatte, die Bewegung tue mir gut. Anschließend saß ich mit meinem Mann auf dem Sofa, musste aber zu jeder Wehe aufstehen und mein Mann musste mich halten und mit mir Atmen.
Er musste mich auch daran erinnern zu Trinken.
Mittags um zwölf telefonierte ich zum zweiten Mal mit Grit und sie kam uns besuchen, die Wehen kamen im Zweiminutentakt.
Grit sagte uns, dass es noch eine Weile dauern könne und gab uns nochmals Tipps, unter anderem, dass ich etwas essen und auf jeden Fall weiterhin genug trinken solle.
Meine Mutter bekochte uns, ich konnte jedoch kaum etwas essen, da die Wehen stärker wurden, anfangs dachte ich, es läge an der Position auf dem Stuhl, aber auch in Bewegung oder im Stehen wurde es kaum besser.
Nachdem Mittagessen lag ich das erste Mal auf dem Boden vor Schmerzen und war nicht mehr in der Lage die Wehen zu veratmen. Mein Mann rief Grit zum dritten Mal an und sie kam gegen drei Uhr bei uns an. Ich lag auf dem Sofa und hing bei jeder Wehe an meinem Mann, er und meine Mutter versuchten alles um mich zu unterstützen. Grit gab uns weitere Tipps und beruhigte mich. Wir verabredeten, dass sie nochmal bei uns vorbeischaut bevor sie die Bereitschaft an Elke übergibt.
Als Grit gegen halb neun bei uns ankam, schaffte ich es kaum mehr, mich aufzurichten während der Wehen und mir war kalt, wieder schaffte Grit es mich zu beruhigen. Da ich aber große Schwierigkeiten hatte, die Wehen zu händeln, gab sie mir Schmerzmittel und riet uns dazu, uns nochmals so gut es geht auszuruhen. Um Mitternacht konnte mir auch mein Mann nicht mehr helfen und ich schaffte es nicht mehr die Wehen zu veratmen, ich konnte nur noch schreien.
Als wir dieses Mal die Bereitschaftsnummer anriefen, sagte Elke uns, dass wir uns auf den Weg ins Hebammenhaus machen sollten. Elke war die einzige Hebamme, die wir vorher noch nicht getroffen hatten. Wie ich den Weg vom Auto ins Hebammenhaus geschafft habe, weiß ich nicht mehr und auch mein Zeitgefühl hatte ich nicht mehr.
Hinter der Türschwelle fiel ich auf die Knie, weil mich eine neue Wehe überrollte.
Elke redete beruhigend auf mich ein und irgendwie schaffte ich es mit Hilfe in den Geburtsraum auf die Matte. Ich fühlte mich direkt wohler, die Kerzen verströmten ein angenehmes Licht und ich fühlte mich sicher. Nach einigen weiteren Wehen wollte ich in die Wanne, mir kam es endlos vor, bis das Wasser eingelaufen war, aber in der Wanne konnte ich mich zunehmend entspannen und kam besser mit den Schmerzen klar. Ich war nie allein, Elke und mein Mann unterstützten mich bei jeder einzelnen Wehe und gaben mir dazwischen Wasser zu trinken.
Es muss gegen Morgen gewesen sein, als mich der Mut verließ. Mein Mann war todmüde, und ich machte mir Sorgen um ihn und ich fühlte mich völlig entkräftet. Wir waren kurz davor abzubrechen und in die Klinik zu fahren, ich war hin- und hergerissen zwischen meiner Erschöpfung und der Angst vor der Klinik. Elke sprach mir Mut zu und ließ uns Zeit zu überlegen. Ich entschied, weiter zu machen und spürte wie das Vertrauen in Elke als Hebamme mir die Kraft zurück gab auch auf mich zu vertrauen, mein Mann schickten wir eine halbe Stunde schlafen, um neue Kraft zu tanken. Elke rief Grit dazu und es ging ein ganzes Stück voran.
Irgendwann setzten dann auch die Presswehen ein und ich kämpfte wieder mit mir, mit Hilfe von Elke und Grit schaffte ich es dann aber mir klar zu machen jede Wehe bringt mich meinem Kind näher.
Mein Mann konnte sich nochmal ausruhen und wurde von Grit und Elke gut mit Kaffee und einer Butterbrezel versorgt.
Dann ging es nicht mehr weiter. Die Wehen kamen aber es veränderte sich nichts mehr. Um nach dem Muttermund zu schauen musste ich aus der Wanne. Ich kämpfte mich mit Hilfe meines Mannes und Grit aus der Wanne, ich merkte, dass irgendwas nicht richtig lief.
Die Wehen hatten an Kraft verloren, Grit und Elke versuchten alles ihnen Mögliche, damit es weiter geht und irgendwann war klar, dass wir in die Klinik müssen, dass ich es nicht ganz aus eigener Kraft schaffen würde, es war einfach schon zu lange und meine Kräfte am Ende.
Nachdem sie uns die Situation erklärt hatten, fuhr Elke mit uns in die Klinik. Sie blieb noch eine ganze Weile bei uns im Kreißsaal und übergab uns der diensthabenden Hebamme ich Klinikum.
Ich war so am Ende, dass mir alles egal war, ich wollte nur dass das Kind jetzt endlich da wäre und alles vorbei.
Elke ging erst, als wir sicher in den Händen des Arztes und der Klinikhebamme waren und wirklich dort angekommen waren. Als sie ging sah es noch so aus als würde das Kind auf natürlichem Weg entbunden.
Der Arzt und die Hebammen beruhigten mich und meinten nach einer PDA würden wir weitersehen.
Soweit kamen wir nicht mehr. Es war eine Wehe, ich lag auf dem Rücken und plötzlich schoben sie eine Liege neben mich und sagten, dass es schnell gehen müsse, sie holen das Kind.
Ich wurde in den OP geschoben und von überall her kamen Menschen in blauen Kitteln und sagten mir irgendwas, was sie tun würden.
Mein Bauch wurde mit Jod übergossen und ich bekam eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht, ein netter junger Mann sagte mir, ich solle ruhig weiter atmen, der Sauerstoff sei wichtig für mein Kind. Dann sagte der Anästhesist, dass er mir die Narkose spritzt und dann war ich weg.
Das alles ging gefühlt nur Sekunden.
Das nächste was ich weiß, ist dass ich in den Kreißsaal zurückgeschoben wurde. Noch ziemlich benebelt, sah ich meinen wundervollen Mann, mit einem winzigen Wesen auf dem Arm. Ich brauchte einige Momente, um zu realisieren, dass das mein Kind war. Unsere kleine Ronja. Wir bekamen noch einige Zeit alleine als kleine Familie. Der stolze Papa genoss die ersten Stunden mit Ronja, bevor er uns drei lange Tage allein lassen musste, da Besuche auf der Station zu dem Zeitpunkt verboten waren. Später erfuhr ich am Telefon von meinem Mann noch, dass als ihm die Hebamme mitteilte, dass das Kind da sei und er fragte ob es ein Junge oder ein Mädchen sei, sie ihn verdutzt anschaute und erst nochmal nachschauen gehen musste, das Klinikpersonal scheint es nicht gewohnt zu sein, dass werdende Eltern das Geschlecht nicht kennen.
Mein Mann informierte Elke telefonisch über den Ausgang der Geburt und weil auch sie uns nicht besuchen durfte als wir noch in der Klinik waren besuchte sie uns eine Woche später zu Hause und freute sich mit uns gemeinsam über unsere wunderhübsche kleine Tochter Ronja.

Die Geburt war hart und sicherlich nicht so wie ich es mir gewünscht hatte, aber ich hatte unter Geburt unendlich innige Momente mit den beiden Hebammen die uns begleiteten und ganz besonders mit meinem Mann, ohne den ich das alles nicht geschafft hätte. Ich habe wahnsinnig viel über mich selbst gelernt und bin über mich hinausgewachsen. Die Erfahrungen während der Geburt haben meinen Mann und mich noch näher zusammenrücken lassen.
Ich habe auf der Station alle überrascht, weil ich mich so schnell hoch gekämpft habe. Ich habe am Abend darauf bestanden, dass mein Katheter entfernt wird und ich möglichst schnell aufstehen kann. Ich wollte mich um mein Kind kümmern und ja aufstehen tat weh, aber es war nichts gegen die vorangegangenen fünfunddreißig Stunden. Und auch wenn in der ersten Nacht der Gedanke aufkam, dass ich es nicht aus eigener Kraft geschafft habe, weiß ich, wir haben uns als Familie da durchgekämpft und das ist es was zählt.
Ich bin allen Hebammen, die uns durch die Schwangerschaft begleitet haben dankbar für alles was sie für uns getan haben und Grit und Elke bin ich unendlich dankbar, dass sie die Geburt meines ersten Kindes zu einer positiven Erfahrung werden ließen unabhängig davon wie hart es zeitweise war und wie sie endete.
DANKE.

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23.02.20

Elisa

Dass unser drittes Kind, wenn irgendwie möglich auch im s’Hebammenhaus zur Welt kommen soll, stand von Anfang an außer Frage...

Die tolle Geburtserfahrung im s’Hebammenhaus bei unserem zweiten Kind Luca waren uns noch in allerbester Erinnerung und die ganze Schwangerschaft hindurch präsent. Mit dem Selbstvertrauen und der Gelassenheit aus den Erfahrungen bei Luca haben wir uns auf die Geburtsreise gemacht, wenn auch diese Schwangerschaft wieder neu und irgendwie anders war.

Eine Bekannte hatte mir einige Wochen vor der Geburt eine sanfte Geburt gewünscht und obwohl ich hier einen Widerspruch in sich verspürte, habe ich beschlossen, diese Vorstellung für die Geburt unserer Tochter zu übernehmen. Die letzten Wochen waren für mich auch dieses Mal wieder eine Geduldsprobe, aber ich spürte, wie das Kleine Stückchen für Stückchen schon einmal vorarbeitete und sich in eine gute Ausgangsposition begab. Der Tag, der Elisa’s Geburtstag werden sollte, war der Fasnetssonntag. Direkt nach dem Aufstehen mit den beiden Großen spürte ich leichte, aber regelmäßige Wehen, die sich innerhalb von zwei Stunden zu kräftigen Wehen entwickelten. Eine Stunde später verständigten wir die Hebammen und die Intensität der Wehen nahm weiter zu, sodass wir nach weiteren 45 Minuten uns auf den Weg ins 30 Kilometer entfernte Hebammenhaus machten.

Julia hat mich noch am Auto empfangen und ins Geburtszimmer begleitet, wo alles für uns vorbereitet war. Ich bin sehr beeindruckt, wie schnell sie sich auf uns und den Geburtsstand eingelassen hat und die Situation eingeschätzt hat. Für meinen Mann Daniel blieb kaum Zeit vom Auto parken überhaupt anzukommen, da meinte Julia bereits, dass ich unser Kleines gleich zur Welt bringen dürfe. Sie schlug mir noch vor, aus der knieenden Position mich hinzustellen und an Daniel zu hängen und wenige Wehen später – insgesamt etwa 25 Minuten nach Ankunft im s’Hebammenhaus - lag Elisa Klara vor uns. Ganz verdattert darüber, wie schnell sie in diese Welt geplumpst war, musste sie sich erst einmal einige Minuten kräftig ausweinen, bevor sie in Mama’s Armen zur Ruhe kam und wir die wundervollen Minuten des Kennenlernens zwischen Himmel und Erde zusammen erleben durften.

Das Bild der sanften Geburt ist mit Elisa’s Geburt ein stimmiges geworden: Auch wenn die Schmerzen waren, wie sie nun mal sind, wenn man ein Kind zur Welt bringt, war aufgrund der Kürze der Phasen alles gut auszuhalten. Und trotz der Rasanz kam zu keinem Zeitpunkt ein Gefühl von Hektik oder Unruhe auf und unsere Tochter durfte ganz selbstbestimmt und zu jeder Zeit behütet das Licht der Welt erblicken.

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22.02.20

Paulina

... geboren im Wohnzimmer ...

Kaum hatte ich den positiven Test in der Hand, habe ich im s’Hebammenhaus einen Termin ausgemacht. Schon beim ersten Termin mit Melanie, habe ich ganz vorsichtig nach einer Hausgeburt gefragt. Nachdem die Geburt unseres ersten Kindes im Geburtshaus schon von Melanie begleitet wurde, hat sie sich nach einer Teambesprechung bereit erklärt eine Hausgeburt mit uns zu versuchen, weil sie mit etwas mehr als 30min Anfahrt den kürzesten Weg zu uns hat. Falls sie bei Geburtsbeginn aber nicht zu uns kommen könnte, fahren wir einfach ins Geburtshaus. Ich war positiv gestimmt und wir bereiteten uns einfach mal für eine Hausgeburt vor.
Auch diesmal hatte ich wieder, bis auf 5 Monate Übelkeit, eine angenehme und komplikationslose Schwangerschaft, die Vorsorge habe ich ausschließlich im s‘Hebammenhaus gemacht. Ich freute mich immer sehr auf die Termine, denn beim zweiten Kind fliegt die Schwangerschaft nur so an einem vorbei. Im Hebammenhaus ging es einfach nur um das Baby, die Schwangerschaft und mich 😊
Der ET kam näher, aber außer 3-4 Wehen am Tag spürte ich wenig. Wir waren noch auf der Fasnacht und ich war noch sehr fit, hatte aber langsam echt keine Lust mehr schwanger zu sein. Am ET kam dann doch tatsächlich nochmal der Putzfimmel, ich ahnte schon etwas. Bei unserem Sohn hat mich am Tag vorher auch der Putzfimmel nochmal gepackt. Nachmittags haben wir einen Ausflug mit einer Freundin und ihrem Sohn gemacht, ein richtig schöner, sonniger Nachmittag. Ich hatte eine sehr komische Gefühlslage, einerseits wollte ich unbedingt endlich, endlich unser Baby kennenlernen und freute mich total auf das Wochenbett, weil das bei unserem Sohn so eine besondere Zeit war. Aber andererseits war es irgendwie auch ein Abschied von unserer gemeinsamen Zeit mit ihm als Einzelkind. Ich genoss jede Sekunde in der wir kuschelten und ich ihm ungeteilt meine Aufmerksamkeit schenken konnte. Abends ging er dann auch früh ins Bett und schlief schnell ein. Ich musste auch ein paar Tränchen vergießen, als er das so friedlich neben mir lag. Wer weiß, wie oft ich dafür noch Zeit haben werde? Mein Mann und ich machten es uns im Wohnzimmer gemütlich. Gegen 21 Uhr stand ich vom Sofa auf und während ich mich bewegte spürte ich gleichzeitig, dass gerade irgendwas passiert war. Und instinktiv rannte ich auch direkt los ins Bad. Ich hatte einen filmreifen Blasensprung. Von 0 auf 100 war also klar „Jetzt geht’s los!“. 1000 Gefühle, Angst, Freude, Adrenalin pur.
Mein Mann rief gleich die Rufbereitschaft an und Christina D. war am Telefon, die auch gleich Bescheid wusste und Melanie anrief. Melanie rief wiederum mich an. Da ich noch keine Wehen hatte, sollten wir einfach schauen, wie wir den Abend verbringen, wenn’s geht nochmal schlafen und meine Temperatur sollte ich messen. Nach einer Stunde hatte ich „immer noch“ keine Wehen und wurde schon nervös, was eigentlich total bescheuert war. Aber im Hinterkopf hatte ich schon die Befürchtung, dass keine Wehen kamen und wir am Ende noch ins Krankenhaus mussten zur Einleitung oder Antibiose. Alles völlig unbegründet, wir legten uns ins Bett, aber gegen 22.30 Uhr spürte ich doch ein leichtes Ziehen. Nachdem das noch 2-3x so war, beschloss ich aufzustehen. Es ging auch immer Fruchtwasser ab. Ich tigerte etwas nervös durch die Wohnung. Mein Mann hatte vor unserer Couch noch den Teppich und das Malervlies hingelegt, bevor er ins Bett ist. Ich zündete ein paar Teelichter an, stellte die Duftlampe mit dem Entbindungsduft auf und beschloss dann Melanie anzurufen. Das waren eindeutig Wehen. Wir haben dann aber vereinbart, dass ich mich nochmal melde, wenn sie stärker und regelmäßiger werden. Und das ging ziemlich schnell. Keine 15min später musste ich schon innehalten, wenn eine Wehe kam. Ich rief Melanie nochmal an, damit sie sich auf den Weg machen konnte. Anschließend weckte ich auch meinen Mann auf. Unser Sohn schlief tief und fest.
Ich machte es mir schon mal vor der Couch bequem, stapelte mir Kissen unter dem Oberkörper und hatte ziemlich schnell eine gute Position gefunden. Die änderte sich auch nicht mehr. Melanie kam kurz nach 1 Uhr und soweit ich es mitbekommen habe, war auch Christina schon unterwegs. Entgegen meiner Angst, dass ich mich vielleicht nicht gehen lassen konnte, weil wir zur Miete wohnen, ging das super. Meine Umgebung interessierte mich überhaupt nicht mehr. Am besten kam ich mit den Wehen klar, in dem ich tönte. Es passierte einfach wieder instinktiv. Melanie und später auch mein Mann, massierten mir den Rücken, was die reinste Wohltat war. Die Wehen waren viel besser auszuhalten. Ich konnte bei dieser Geburt generell besser mit den Wehen umgehen. Ich war sehr positiv in meinen Gedanken, trotz dass ich manchmal fluchen musste. 😊 Bei jeder Wehe dachte ich daran, dass sie mich meinem Baby näher bringt und auch, dass die Anstrengungen der Schwangerschaft vorbei sind und das Wochenbett losgeht. Ich konnte loslassen. Und ich wusste, dass ich das schaffe, hat ja schon mal prima geklappt. In Gedanken verglich ich immer wieder diese Geburt mit meiner ersten Geburt und war begeistert, wie viel mehr ich diesmal spürte und vom Baby wahrnahm. Ich musste irgendwann zur Toilette, dort bekam ich auch den altbekannten Schüttelfrost, wie bei der ersten Geburt. Angenehm ist das nicht, aber diesmal ging er auch nach wenigen Minuten schon vorbei. Dieses Mal traute ich mich selbst zu schauen, wie weit ich schon war und tastete nach dem Muttermund. Allerdings konnte ich nicht wirklich viel deuten. Zumindest war noch kein Kopf zu fühlen. Ich spürte aber genau, wie das Baby mitarbeitete, das war beeindruckend. Kurz darauf fing ich an zu jammern und erzählte irgendwas wie gemein es doch wäre, dass niemand einem sagen kann „Noch 5 blöde Wehen und 2 Presswehen, dann hast du es geschafft!“. Wie recht ich behalten sollte! Kaum hatte ich das ausgesprochen, spürte ich plötzlich den Kopf an meiner Hand und war völlig perplex, dass es schon soweit ist. Und gleichzeitig war es wirklich frustrierend zu spüren, wie er nach jeder Wehe wieder ein Stück zurück rutschte. Nach 3-4 Wehen rutschte der Kopf nicht mehr zurück. Melanie fragte noch, ob ich einen Dammschutz wollte, was ich bejahte, weil ich es als sehr wohltuend in Erinnerung hatte. Der Dammschutz konnte nur kurz gemacht werden, denn schon kam die nächste Wehe und ich presste völlig konzentriert, langsam und tatsächlich auch schmerzfrei. Es tat nicht weh. Die ganze Zeit hatte ich eine Hand am Köpfchen vom Baby. Ich glaube insgesamt waren es 3 Presswehen und ich hielt unser Baby in den Händen. Die Nabelschnur war einmal um den Hals geschlungen, was nicht ungewöhnlich ist. Melanie wickelte sie ab und danach konnte ich unser Baby auf die Brust nehmen. Christina reichte uns ein Handtuch, mein Mann legte mir ein Kissen in den Rücken und ich konnte mich gemütlich an der Couch anlehnen. Und: Ein Mädchen! Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war und wir abgenabelt haben, dauert es noch einige Nachwehen, bis die Plazenta geboren war. Solange konnte der Papa unser Mädchen auf die Brust legen, wo sie schon zufrieden am kleinen Finger nuckelte. Melanie untersuchte mich in der Zwischenzeit noch auf Geburtsverletzungen, aber alles bestens. Ganz spontan haben wir uns für den Namen Paulina entschieden.
Melanie und Christina haben sich derweil zurückgezogen und den Papierkram erledigt. Ich war versorgt mit Schokolade und Wasser. Es war einfach gemütlich und total entspannt in unserem kuscheligen Wohnzimmer im Kerzenlicht. Paulinas Bruder schlief im Zimmer nebenan und wir konnten die Ankunft unseres zweiten Kindes ganz in Ruhe genießen. Daniel ging dann gegen halb fünf auch nochmal schlafen und ich blieb erstmal auf der Couch. Melanie und Christina verabschiedeten sich gegen 5 Uhr, nachdem Paulina eine Geburtstagskarte und ein schönes Halstuch vom s’Hebammenhaus überreicht bekam.
Ich bin immer noch ganz überwältigt von dieser schönen Geburt und so entspannt wie unsere Paulina geboren wurde, so zufrieden ist sie auch in dieser Welt angekommen. Sie ist ein sehr ausgeglichenes Baby. Ohne Melanies Bereitschaft die etwas längere Anfahrt in Kauf zu nehmen, wäre diese tolle Hausgeburt nicht möglich gewesen. Dafür sind wir unglaublich dankbar! Es war rundum perfekt und hätte nicht besser sein können für uns 😊

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05.01.20

Annalena

Geburt des zweiten kleinen Wunders...

Annalena Hafner - geboren am 05.01.2020 um 10.15 im s´Hebammenhaus

Ich war 2 Tage vor Termin und merkte am Samstag Abend einen Druck im Becken. Später am Abend hatte ich leichte Wehen. Ich habe dann gegen 21.30 Uhr die Nummer vom Bereitschaftstelefon gewählt und hatte Christina Hügel am Telefon. Sie erkannte, dass es noch eine Weile ging und empfahl uns, ins Bett zu gehen und uns auszuruhen, um Kraft für die bevorstehende Geburt zu sammeln. Keinesfalls aufbleiben und abwarten bis die Wehen stärker werden. Das haben wir dann auch gemacht.
Gegen 03.00 Uhr wachte ich mit stärkeren Wehen auf und ich rief wieder Christina an. Da die Wehen noch im Abstand von 10 Minuten waren, empfahl sie uns, noch zu Hause zu bleiben. Etwa eine halbe Stunde später kamen die Wehen im Abstand von 3-5 Minuten, waren aber noch absolut zum aus halten! Christina meinte dann, wir könnten uns aufmachen ins s´Hebammenhaus.
Dort angekommen, wurden wir von Christina ganz herzlich begrüßt. Die Kerze vor der Tür brannte auch schon. Sie schaute nach den Herztönen des Babys und beobachtete meine Wehen. Sie meinte die Wehen sollten noch intensiver werden und empfahl uns, spazieren zu gehen. So gingen wir ca 45 Minuten spazieren. Die Wehen kamen regelmäßig im Abstand von 2-3 Minuten.
Wieder im s´Hebammenhaus schaute Christina wieder nach dem Baby und die Wehen wurden stärker. Es tat mir gut, während der Wehe mich in eines der Tücher im Zimmer zu hängen. In der Wehenpause, ließ ich mich wieder aufs Bett sitzend nieder. Aber irgendwie konnte ich mich in der Wehenpause nicht wirklich entspannen. Ich erinnerte mich nicht daran, bei der Geburt meiner ersten Tochter so starke Wehen gehabt zu haben. Christina schlug mir die eine oder andere Position vor. Aber es machte es nicht wirklich besser. Dann wollte ich in die Badewanne. Ich erinnerte mich an meine erste Geburt und konnte damals in der Badewanne super gut entspannen.
Christina ließ sofort Wasser in die Wanne ein. Aber oh Schreck! Es kam nur kaltes Wasser…
Irgendetwas stimmte nicht mit dem Warmwasserboiler, sodass ich noch ein paar Wehen wieder zwischen Tuch und Bett verbrachte.
Christina war sehr bemüht und erreichte letztendlich den Bademeister vom Schwimmbad, der uns hier helfen konnte, sodass ich doch noch in meine Badewanne kam.
Ich ließ mich in das schöne warme Wasser nieder und sofort konnte ich entspannen. Das war meine Lösung. Die Wehen waren stark, ich konnte aber in den Wehenpausen Kraft tanken und entspannen. Ich war erleichtert. Dann gingen auch die Presswehen los. Ich brüllte zweimal wie ein Löwe aber Christina riet mir, die Kraft in meinen Körper rein zu nehmen und so zu pressen. Das funktionierte wunderbar! Der Druck im Becken war enorm. Meine Fruchtblase war noch nicht geplatzt und drückte gegen Ende der Geburt etwas raus, bis sie dann auch geplatzt ist. Mein Baby arbeitete sich immer mehr nach unten, was ich auch selbst mit jeder Wehe spürte. Christina meinte, ich solle aus meiner liegenden Position auf die Knie kommen und mich über den Beckenrand legen. Mein Mann tupfte mir immer wieder mit einem kalten Waschlappen die Stirn.
Christina rief Julia hinzu sie solle irgendwas holen. Julia meinte nur, „du brauchst noch eine Wehe?“. Julia hielt mir irgendwas unter die Nase. Ich bekam eine Wehe und Christina sagte: „schau mal zwischen deinen Beinen!“.
Ja da war es, unser kleines Wunder! Christina holte unser Baby aus dem Wasser und ich lehnte mich wieder in der Badewanne an. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als Sie mir mein Baby auf meine Brust legten. Nass und noch im Wasser liegend. Julia schaute sofort nach den Herztönen und es war alles in Ordnung. Ich konnte mein Glück nicht fassen! Zu dritt halfen Sie mir dann aus der Wanne. Ich hielt mein Baby fest an der Brust und wir legten uns dann ins Bett. Mein Baby auf der Brust. Mit warmen Mulltüchern, deckten sie mein Baby zu. Ich war ganz durcheinander, was Julia auch bemerkte. Sie sagte ich solle die Geburt noch für mich zu Ende bringen! Ich musste mein Glück erst noch verarbeiten. Es war unbeschreiblich schön!
Die Wassergeburt war von uns im Vorfeld nicht geplant, aber das Schönste, was ich mir im Nachhinein für eine Geburt wünschen kann! Vielen Dank an das gesamte Team! Wir sind sehr dankbar, dass auch unsere zweite Tochter bei euch im s´Hebammenhaus in Harmonie und Geborgenheit und ohne Stress und Zwang zur Welt kommen durfte. Vielen Dank.

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29.12.19

Anastasia

Eine sehr lange, aber dennoch sehr schöne natürliche Geburt...

Als allererstes möchte ich mich für die wunderschöne Zeit im Hebammenhaus bedanken. Jedes Mal haben mein Mann und ich uns auf die Vorsorgeuntersuchungen gefreut, weil alle Hebammen sich immer Zeit für uns genommen haben. Man hat sich immer so verstanden und wohlgefühlt. Wir fanden es auch so wunderschön, wie alle Hebammen bei den Vorsorgeuntersuchungen liebevoll mit dem noch ungeborenen Baby umgegangen sind.

So wie die Schwangerschaft, war auch die Geburt wunderschön:

Es war Freitag der 27.12.2019, da wusste schon mein Körper, dass sich unsere kleine Anastasia so langsam auf den Weg machen möchte. Den ganzen Tag hatte ich schon so einen Appetit. Als wir um 23 Uhr ins Bett gingen, wachte ich am 28.12.2019 um 0.10 Uhr mit klatschnassem Pyjama auf und ich wusste sofort, dass ich einen Blasensprung hatte und konnte es zuerst gar nicht glauben.
Ich versuchte cool zu reagieren und weckte meinen Mann (aber innerlich war ich natürlich total aufgeregt und überdreht) und sagte ihm, dass es bald los gehen müsste.
Die ganze Zeit lief etwas Fruchtwasser aus und deshalb rief ich das erste Mal bei der Rufbereitschaft an und telefonierte mit Grit. Sie sagte, ich solle mich nochmal hinlegen und versuchen zu schlafen, um Kraft zu tanken.
Total hibbelig versuchte ich das auch und schlief dann auch tatsächlich ein.
Meine erste richtige Wehe fing um ca. 4.50 Uhr an, die aber noch sehr leicht war. Um ca. 7.30 Uhr kam dann auch meine Mutter, um mich bei den Wehen und dann später während der Geburt mit meinem Mann zu unterstützen. Die Wehen kamen weiterhin alle 10 Minuten, dann 8 Minuten und dann den ganzen Tag lang ca. alle 5 Minuten bis ca. 19 Uhr. Es war sehr schön, die Wehen Zuhause in der gewohnten Umgebung zu veratmen. Meine Mutter und mein Mann haben mich die ganze Zeit mit Massagen am unteren Rücken, Entspannungsmusik und entspannter Atmosphäre unterstützt. Trotz der tatkräftigen Unterstützung neigten sich meine Kräfte langsam dem Ende zu und mein Geduldsfaden wurde auch immer kürzer.
Zwischenzeitlich telefonierte ich wieder mit Grit und sie kam vorbei um nach uns zu schauen und uns weiter zu motivieren.
Nach ihrem Besuch habe ich mich ins Bett gelegt und nach 15 Minuten bekam ich eine heftige Wehe mit Druck nach unten.
Das zog sich alle paar Minuten bis die Wehen noch heftiger wurden und wir uns entschieden um ca. 21.30 Uhr im Vierfüßlerstand im Auto ins Hebammenhaus zu fahren.
Im Auto bekam ich nochmal eine heftige Wehe und konnte es kaum erwarten bis wir im Hebammenhaus ankamen, obwohl wir nur eine 10minütige Autofahrt hatten.
Im Hebammenhaus angekommen, erwartete uns auch schon Grit und ich bekam eine Presswehe nach der anderen, die ich in verschiedenen Positionen mitschob.

Währenddessen prüfte sie auch den Herzschlag von unserer Tochter und machte mir auch warme Kompressen. Zwischenzeitlich kam auch Christina Decker um uns zu unterstützen.

Lange zogen sich die Presswehen bis um 0.43 Uhr. Mein Mann hob mich mit aller Kraft unter den Schultern, wo ich unsere Tochter in der Hocke endlich geboren habe.
Ganz gespannt schauten wir auf das Geschlecht, weil sich unsere Tochter im Bauch nicht zu erkennen gegeben hat.

Zu dritt kuschelten wir uns ins Bett, um uns zu erholen. Es war das allerschönste Gefühl in unserem Leben, unsere Kleine das erste Mal in unseren Armen halten zu dürfen und ihren Duft zu riechen. Eine halbe Stunde später bekam ich nochmal eine Wehe und die Plazenta wurde geboren.
Mein Mann durfte dann auch kurz darauf die Nabelschnur abschneiden und schlief neben mir direkt ein.

Kurze Zeit später gratulierten uns Grit und Christina mit einem kleinen Geburtstagskuchen und O-Saft, worüber wir uns sehr gefreut haben.

Überglücklich mit unserer Tochter an Bord, fuhren wir dann um kurz nach 4 Uhr morgens nach Hause.

Im Wochenbett hat uns Julia Steinmann besucht.
Auch hier wurden wir wieder so liebevoll betreut.
Gerade als frischgebackenen Eltern, hatten wir natürlich sehr viele Fragen. Es gab keine einzige Situation, wo wir das Gefühl hatten nicht ernst genommen zu werden. Julia hat sich immer Zeit für uns genommen und wenn auch im Wochenbett die Gefühle Achterbahn gefahren sind und man viele Wehwehchen hatte, war sie auch immer da um uns zu unterstützen.
Nach jedem Besuch haben wir auch immer etwas Neues dazu gelernt oder erfahren.

Ein großes Dankeschön an das ganze Team!

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13.12.19

meine kleine Geburt

Mit dem folgenden Bericht möchte ich meinen Dank ausdrücken, bei einer Fehlgeburt von Hebammen begleitet zu werden. Dies hat es mir ermöglicht einen selbstbestimmten und für mich so wunderschönen Weg in einer so schweren Zeit gehen zu können.

Meine kleine Geburt (Freitag, 13. Dezember 2019)
Mit dem folgenden Bericht möchte ich meinen Dank ausdrücken, bei einer Fehlgeburt von Hebammen begleitet zu werden. Dies hat es mir ermöglicht einen selbstbestimmten und für mich so wunderschönen Weg in einer so schweren Zeit gehen zu können.
Ich habe sehr früh bemerkt, dass ich schwanger war und in der 5. Woche (4+4) war ich bei der Frauenärztin, weil ich die Tage zuvor braunen Schleim bemerkte. Da es meine erste Schwangerschaft war, konnte ich es nicht zuordnen. Sie führte einen Ultraschall durch, bei dem man eine Fruchthöhle und einen Dottersack sah. Alles war in Ordnung und ich wurde eine Woche krankgeschrieben. Außer den normalen Symptomen einer Schwangerschaft, fühlte ich mich wohl.

Ich arbeitete wieder und hätte an dem Donnerstagnachmittag eigentlich meinen ersten Termin im Hebammenhaus für die Erstellung meines Mutterpasses gehabt. Am Morgen wurde mir plötzlich schlecht und ich drohte umzukippen. Wenig später blutete ich sehr stark und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort erkannte man im Ultraschall ein ganz normal entwickeltes Kind (8+0) und die Herztöne waren deutlich sichtbar. Zur Beobachtung musste ich stationär im Krankenhaus bleiben. Die Blutung hörte auf und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Krämpfe oder ähnliches gehabt. Nachmittags rief mich die Hebamme Kerstin an, mit der ich eigentlich einen Termin gehabt hätte und sagte mir, dass im Falle eines Falles, ich nicht ausschaben muss. Davon wollte ich zu dem Zeitpunkt noch nichts hören, denn dem Kind und mir ging es doch gut. Samstags wurde ich entlassen und bei der Abschlussuntersuchung waren die Herztöne sichtbar. Außerdem konnte man keine Ursache für die Blutung entdecken. Es gab kein Hämatom und es war alles in bester Ordnung.
Montags (8+4) war ich wegen der Krankschreibung bei der Frauenärztin. Sie machte einen erneuten Ultraschall und dabei stellte sie fest, dass keine Herztöne sichtbar seien. Im ersten Moment konnte ich es nicht glauben und es fühlte sich so an, als sei ich in einem Film. Da es schon später am Nachmittag war, konnte sie nicht mehr einen Termin für mich im Krankenhaus ausmachen und gab mir eine Überweisung mit. Außerdem sagte sie mir, dass man in früheren Wochen abwarten könnte, dass es von alleine abgeht. Aber ich sei schon in einer späteren Woche und das Kind sei zu groß. In meinem Fall müsste man ausschaben lassen. Jedoch sollte ich nicht erschrecken, wenn ich in der Nacht stark bluten würde, das könnte passieren.
Zuhause angekommen teilte ich es meinem Mann mit. Später riefen wir Kerstin an, denn es war die einzige Nummer die ich von einer Hebamme hatte. Sie sagte uns dann, dass wir am darauffolgenden Morgen gerne zu einer Ultraschalluntersuchung ins Krankenhaus gehen könnten. Aber wir müssten nicht dortbleiben, sondern können beruhigt wieder nach Hause gehen. Sie organisierte uns eine Hebamme, die wir, falls in der Nacht etwas passieren würde, jederzeit anrufen könnten. Das beruhigte uns ungemein. Außerdem empfahl sie uns einen schönen Abend zu gestalten und so schauten wir einen Film und versuchten uns irgendwie abzulenken.
Am nächsten Morgen waren wir im Krankenhaus, aber auch dort konnte man leider keine Herztöne erkennen. Der Arzt wollte uns einen Termin für den nächsten Tag zur Operation, der Ausschabung/Kürettage, geben. Mein Mann sagte ihm, dass wir erstmal nach Hause fahren würden. Daraufhin meinte der Arzt, dass man auch abwarten könnte.
Am Nachmittag hatte ich einen Termin bei Kerstin und wir besprachen das weitere Vorgehen, weil ich eine Ausschabung vermeiden wollte. Sie erklärte uns die Risiken, sowohl einer Ausschabung, als auch des natürlichen Abwartens und wir entschieden uns direkt für den natürlichen Weg. Kerstin bestimmte meinen HCG-Wert, der bei 57.000 lag (bei der stationären Aufnahme lag er noch bei 51.000). Anschließend gingen wir nach Hause und ich wartete.
Die Ärztin hatte mich direkt mehrere Wochen krankgeschrieben und so blieb ich wartend zu Hause. In dieser Zeit konnte ich Abschied nehmen vom Kind, etwas Kleines nähen und es Realität werden lassen. Körperlich ging es mir sehr gut. Nach wie vor hatte ich die Schwangerschaftsbeschwerden, die aber mit der Zeit langsam abklangen. An dem darauffolgenden Sonntag war der letzte Tag gewesen, an dem mir morgens übel war. Das Spannen der Brust wurde mit der Zeit weniger usw. Aber Krämpfe oder ähnliches stellten sich nicht ein und eine Blutung war ebenfalls nicht in Sicht.
Am Freitag in der darauffolgenden Woche (10+1) war ich bei Kerstin, weil sich noch nichts änderte. Mein Blutwert wurde erneut bestimmt (37.000) und am Samstag fingen wir mit natürlichen Mitteln an die Geburt einzuleiten. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst. Meinem Umfeld, welches das Abwarten nicht kannte, musste ich immer wieder erklären, dass es nicht gefährlich für mich ist. Ich wusste, dass Fieber ein nicht zu unterschätzendes Zeichen für eine Infektion ist. Aber da ich mich rundherum sehr wohl fühlte, hatte ich keinerlei Bedenken einfach abzuwarten. Also fing ich am Samstagabend mit Senfmehlfußbädern an. Diese machte ich täglich abends, selten auch zwischendurch, wenn ich ein leichtes Ziehen im Unterleib spürte. Ab Mittwoch trank ich täglich einen Liter Hirtentäscheltee. Eine Blutung ließ immer noch auf sich warten. Der Blutwert von Donnerstag (11+0) lag bei 16.000.
Am Donnerstag (11+0) um 17.00 Uhr spürte ich leichte Krämpfe und setzte sofort meine Füße in den Putzeimer mit dem Senfmehl. Diese leichten Krämpfe blieben. Abends trank ich den Liter Tee und vor dem Schlafengehen badete ich erneut meine Füße im Senfmehl. Ich hatte am Vormittag neues Senfmehl aus der Apotheke geholt, welches wesentlich intensiver im Geruch war. Gegen 3 Uhr erwachte ich und konnte, weil die Krämpfe stärker wurden, nicht mehr weiterschlafen. Teilweise veratmete ich intuitiv die Wehen (mir wurde später mitgeteilt, dass dies Wehen seien). Manchmal fragte mein Mann, ob wir die Hebammen rufen sollen. Aber da ich noch immer keine Blutung hatte, verneinte ich dies und ich kam mit den Schmerzen irgendwie zurecht. Um 7 Uhr am folgenden Morgen schickte ich meinen Mann zur Arbeit, weil ich sicher war, dass es noch nicht so weit sei. Anschließend wurden die Schmerzen weniger und ich habe eine Stunde Schlaf gefunden. Um 8 Uhr erwachte ich und rief Kerstin auf dem Handy an. Ich teilte ihr mit, dass ich nun Krämpfe hätte, aber es würde immer noch nicht wirklich bluten. Sie bräuchte noch nicht zu kommen. Kerstin empfahl mir mich viel zu bewegen und so ging ich zur Toilette, aber ich bekam Kreislaufprobleme. Daraufhin rief ich Kerstin und meinen Mann an. Es war an jenem Morgen jedoch ein Schneesturm und so brauchten sie ziemlich lang. Meine Schmerzen wurden sehr stark und ich bemerkte, dass meine Hände taub wurden und wie mir schlecht wurde. Deshalb bat ich die Vermieterin zu mir zu kommen. Sie lenkte mich ab und redete mit mir. Gegen 9 Uhr merkte ich, dass Blut kommt und ich ging zur Toilette. Seit dem Zeitpunkt, als wir wussten, dass das Herzchen nicht mehr schlägt, stand eine Rührschüssel, die perfekt ins Klo passt, im Bad. Ich gebar die Fruchthöhle ganz unkompliziert und völlig schmerzlos in diese Schüssel. Danach war die Übelkeit verschwunden und die Schmerzen wurden merklich weniger. Ca. 15 Minuten später kam mein Mann und weitere 15 Minuten später Kerstin. Seit der Geburt habe ich eine periodenstarke Blutung mit dementsprechenden Schmerzen.
Ich empfand diesen Weg des Wartens und der kleinen Geburt als wunderschön. Wir sind sehr traurig über das Geschehene und trotzdem war es uns wichtig unserem Kind so viel Würde wie es nur irgendwie möglich ist, entgegen zu bringen. Dazu gehört für uns auch, dass wir es bestatten lassen und es ins Stammbuch eingetragen wird.
Ich wünsche mir verständlicherweise nicht nochmal eine Fehlgeburt, aber sollte es doch der Fall sein, würde ich mich jederzeit wieder für diesen so schönen Weg in der schwierigen Zeit entscheiden. Wir hatten ausreichend Zeit uns zu verabschieden und mein Körper konnte in seinem Tempo arbeiten und das Kind ebenfalls „verabschieden“. Wir oben bereits geschrieben, danke ich den Hebammen, besonders Kerstin, für die Begleitung, weil sie mir das Selbstbewusstsein stärkten, meinem Körper und mir dies zuzutrauen. Dankeschön 

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10.12.19

Corbin

Schneeflocken und Besuch vom Fuchs...

Lieber Corbin, kleiner Rabe,
heute vor genau einer Woche bist du zu uns gekommen.
Schon am Tag zuvor hast du dich bei uns angekündigt. Bereits morgens fragte dein Papa mich aus einem Gefühl heraus, ob er wirklich zur Arbeit gehen sollte. Aber noch gab es keine konkreten Anzeichen und ich spürte, wir hatten noch Zeit.
Wir waren dann nochmal den ganzen Tag im Haus auf Achse und du hast durch immer mehr Zeichen angedeutet, dass du die Welt bald kennen lernen möchtest.
Auch mit deinem Papa hattest du schon eine Verbindung aufgebaut, denn er kam überraschend früh wieder Heim, um bei uns zu sein. Nur eine halbe Stunde später begannen die ersten sehr leichten Wehen.
Innerhalb fünf Stunden wurden die Wehen dann intensiver und die Abstände deutlich kürzer. Wir hatten schon zweimal bei Christina angerufen, die uns immer wieder beruhigt und dazu geraten hatte noch zu warten.
Irgendwann wollte dein Papa nicht mehr warten. Es hatte die letzten Stunden ordentlich geschneit und es schneite weiter große Flocken. Die Straßen würden nur langsam befahrbar sein und dein Papa entschied für uns, dass es nun los ging ins s‘Hebammenhaus.
Dort empfing uns die brennende Geburtskerze und Christina. Alles war in angenehmes warmes Licht getaucht und für uns vorbereitet. Wir entschieden uns, erst noch eine Runde draußen zu spazieren. Als wir die Tür öffneten, trabte ohne Eile ein stattlicher Fuchs Richtung Gebüsch. Offensichtlich hatte er sich direkt vor der Tür des s‘Hebammenhaus herumgetrieben, vielleicht angezogen von der brennenden Kerze. Die Klackergeräusche deines Papas haben ihn dann innehalten und zu uns zurückschauen lassen. Ein unglaublich erhebender Moment! Deinem Papa kam sofort die Fabel vom Fuchs und dem Raben in den Sinn und unabhängig voneinander waren wir uns plötzlich sicher, dass du ein Junge sein wirst.
Nach unserer kleinen Runde an der frischen Luft ging es dann richtig los. Zumindest dachte ich das. Wir verbrachten einige Stunden mit immer stärker werdenden, aber zu veratmenden Wehen in der Wanne. Doch dann wurden diese, trotz geöffneten Muttermundes, immer schwächer und wir zogen um aufs Bett. Dort hatten wir dann Zeit zum Erholen und Kraft tanken. Keine leichte Situation für mich. Warum wolltest du denn jetzt nicht einfach zur Welt kommen? Es war doch alles bereit!
Nach zwei Stunden Schlaf mit kaum Wehenunterbrechungen ging es dann richtig los. Jetzt wolltest du wirklich zu uns. Aber auch jetzt hattest du dein eigenes Tempo. Elke kam nun als Ablösung für Christina und wir legten uns nochmal in die Wanne. Die Stunden und Schmerzen, die ich jetzt erlebte waren mit nichts zu vergleichen. Manche Wehen schaffte ich noch einigermaßen anständig zu veratmen, bei manchen beschwor ich den getroffenen Fuchs und das erhabene Gefühl herauf und viele überschwemmten mich einfach nur mit ihrer Wucht.
Irgendwann merkte ich, dass sich dein Kopf nun immer weiter vorarbeitete und unterstütze dich noch mehr. Kurz bevor du es dann geschafft hattest, zogen wir vor das Bett um. Dort ging es dann schneller und Elke legte dich plötzlich vor mich. Zur Begrüßung hast du geschrien und wohl auch während der Geburt deine Hand zum Gruß neben dein Köpfchen gehoben.
Auch ich begrüßte dich: „Hallo du!“, und nahm dich zum ersten Mal in meine Arme. Zu dritt legten wir uns dann als richtige kleine Familie ins Bett, um uns zu bestaunen.
Nachdem Elke und Christina uns versorgt, alle Formalitäten erledigt und mit uns Geburtstag gefeiert hatten, durften wir drei Stunden nach der Geburt mit dir, unserem kleinen, perfekten Wunder nach Hause.
Dort wartete bereits das erste Geschenk für dich und mich zur Geburt: ein großer bunter Stofffuchs von deinem Papa.

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24.11.19

Freyja Bellatrix

... eigentlich keine echte Geburtshausgeburt ...

Liebe Freyja,

du bist Daddy's und mein Wunschkind. Trotzdem war die Reise deiner Schwangerschaft nicht nur mit Fröhlichkeit gesegnet.

Es begann mit einem Wunsch. Die Sehnsucht nach einem zweiten Sonnenschein in unserem Leben. Und so bat ich Melanie (meine Herz- und Wochenbetthebamme) um Tipps zur schnellen Empfängnis. Und so antwortete sie mir am 14.1.2019 mit:

Liebe Marina,
leider ist das jetzt vermutlich nicht das was du hören möchtest....
Es braucht Zeit, Geduld und einen bereiten Körper. Stress hemmt die Empfängnis.
Marina du bist eine schlaue, gesunde und junge Frau. Genieß Die Zeit mit Joy, und gib dir deinem Körper und deiner Seele einfach noch ein bisschen Zeit.
Gerne darfst du dich jederzeit melden, ich freue mich immer von dir zu hören. Loslassen ist das Zauberwort, klingt einfach, fordert aber egal in welcher Phase des Lebens wirklich viel von einem.

Das war wirklich nicht, was ich hören wollte, aber gut, ich versuchte mich zu entspannen und bereit zu sein, wenn du es bist.

Und dann... Irgendwie bekam ich meine Periode nicht mehr... Mehrere Schwangerschaftstest habe ich gemacht und verstand es nicht, dass alle negativ waren...

7.3.,8.3. und 9.3.2019... 3 Tests... Alle POSITIV!!!

19.3.2019 Termin beim Gynäkologen... Die Bestätigung... Du bist da, in mir, winzig klein.

1.4.2019 erstes Treffen mit Melanie, alles super und auch die folgenden Termine mit Melanie, Kerstin, Grit, Julia S., Christina D., Julia H. und Nataly zeigten, dass du ein putzmunteres Kind bist.

Bald erfuhren wir auch, dass du ein MÄDCHEN wirst.

Daddy war sofort überglücklich noch ein Mädchen zu bekommen.

Diesmal kein Schwangerschaftsdiabetes und keine vorzeitige Öffnung des Muttermundes wie bei Joy.

Wir versuchten Joy auf dich vorzubereiten, auch wenn sie noch so klein war. Sie fragte immer öfter nach dir, "Baby?" rief sie dann und zeigte auf meinen Bauch.

Uns war von vornherein klar, dass du eine Wassergeburt wirst. Mit Melanie. Im s`Hebammenhaus. Das waren alle meine Wünsche, doch es kam alles anders...

In der Nacht vom 23.11. auf den 24.11.2019 schlief Joy in unserem Bett. Sie kuschelte mit mir als ich plötzlich um 1.30 Uhr einen Schmerz im Unterleib spürte.
Okay, es ging los. Ich bat Daddy Joy in ihr Bett zu legen. Er tat dies und legte sich wieder ins Bett und schlief sofort wieder ein. Ich stand auf und machte mir einen Tee. Okay, wieder eine Wehe... Wehen timer an... 1.37 Uhr. Teebeutel rein... Wieder eine Wehen... 1.39 Uhr... Das geht aber schnell... Die Wehen dauerten schon teilweise 45 Sekunden bis zu einer Minute an. Tee fertig... 1.47 Uhr... Granny geweckt... "Ja, es geht los!"... 1.50 Uhr... Daddy geweckt... "Yes, it's time"... Wehen über Wehen, eine Minute lang, halbe Minute Pause. Ich schaffte es mich anzuziehen und Christina D. anzurufen. Das war um 2.18 Uhr. Sie fragte mich, wie ich mich fühle, ob ich schon ins Geburtshaus kommen möchte und ich (wieder eine Wehe) antwortete mit: Ja. Sie bat, mich in Ruhe zu richten und dann loszufahren. Wir legten auf und in diesem Moment - zack - die Fruchtblase platzte. Na gut, dachte ich mir, schnell ins Auto. Noch eine Wehe im Esszimmer von Granny und Opa und noch eine draußen an der Hauswand und noch eine bevor ich ins Auto stieg. Wir fuhren also so gegen 2.30 Uhr los. Schon an der nächsten Ecke, wieder eine Wehe. Ich konnte nicht anders als schreien, denn die Wehen waren schon wirklich heftig. Ich war aber immernoch sicher, dass wir es in die Geburtswanne schaffen würden... Doch du, meine Kleine, hattest andere Pläne.

Daddy fuhr also, mit mir schreiend neben ihm, durch die Nacht. Bis Überauchen (von Klengen aus) hatte ich schon 3 weitere Wehen. Immer länger und immer schmerzhafter. An Tannheim vorbei über die Bundesstraße - etwas schneller als zulässig.

Und dann... Zwischen Tannheim und Pfaffenweiler hörte ich auf zu schreien... Denn du fielst mir einfach so, ohne bewusst nachzuhelfen, in den Schoß.
Du kleines nacktes Wesen... So wunderschön... Und so laut! Du hast geschrien, sofort. Und Daddy fragte mich: "Is that you?" und ich antwortete: "No, stop the car!". Und er hielt an der linken Straßenseite an. Leicht überfordert mit der Situation - immerhin wurdest du gerade im Auto geboren - rief er Christina an. Sie konnte dich hören und beruhigte ihn. Wir sollen jetzt ganz in Ruhe weiter zum Geburtshaus fahren.
Und genau das Taten wir... Naja, ganz so ruhig war es nicht, denn trotz des warmen Kuschelbademantels, den Daddy mir gab um dich warm zu halten, hast du geschrien. Das war aber nicht schlimm, denn du warst da.

Am Geburtshaus angekommen empfingen und Christina D. und Melanie und auch unsere (eigens für dich aus dem Schlaf gerissene) Steffi. Sie hatte sich nämlich bereit erklärt unsere wunderbare Wassergeburt zu fotografieren. Nass war es ja auch im Auto, denn mit dir kam ja auch das restliche Fruchtwasser raus (so eine Sauerei).
Sofort bat ich Steffi Fotos zu machen, so etwas erlebt man ja nicht alle Tage.

Ich dackelte mit Melanie's Hilfe in das warme Geburtshaus (Juhuuu, Raum 1, in diesem Raum kam auch Joy zur Welt). Sofort durfte ich mich der nassen Kleidung entledigen. Und dann... Endlich... Kuscheln... Nur du und ich... Unter warmen Handtüchern und Decken... Nur du und ich... ENDLICH!
Daddy war natürlich auch da und wollte dich sehen, doch ich hatte Vorrang.
Nachdem du ein wenig an meiner Brust "getrunken" hattest, beruhigtest du dich und ich merkte, wie die Nachwehen kamen. Schnell und heftig im unteren Teil des Rückens... Meine Güte, das war richtig unangenehm und so bat ich darum meine Position wechseln zu dürfen um die Plazenta zu gebären.
Daddy durfte die Nabelschnur durchschneiden, nachdem sie nicht mehr pulsierte. Auch er wollte mit dir kuscheln.
Die Plazenta konnte mit Melanie's Unterstützung geboren werden. Sie begutachtete sie ausgiebig und zeigte sie uns anschließend. Erklärte uns, dass dies ein wichtiges Organ ist und legte sie vor uns aus. So groß wie ein Pfannkuchen lag sie da, hatte sie dich doch bis vor ein paar Minuten genährt und war unentbehrlich gewesen.

Ich war schon wieder voller Tatendrang. Hunger und Durst, ja schon, aber auch mal auf die Toilette und so war kein Problem. Ich aß Ravioli und trank immer wieder Wasser. Melanie und Christina zogen sich zurück um Papiere auszufüllen. Steffi machte weiterhin Fotos und war wie sie es versprochen hatte, die Fliege an der Wand (nicht wahrzunehmen).

Und dann ein schöner Abschluss... Um 5 Uhr morgens...

Orangensaft zum anstoßen auf deinen Geburtstag...

Freyja Bellatrix Jenkins
Geboren am 24.11.2019 um 2.41 Uhr

IM AUTO!

Meine liebe Freyja Bellatrix...

Wir wählten starken Namen für dich:

Freyja steht im nordischen für „Frau”, „Herrin”, ist die schöne Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe.

Bellatrix bedeutet schöne, weibliche Kriegerin.

Jede Hebamme steht für Weiblichkeit und wir durften erfahren, wie unsere Hebammen für uns gekämpft haben. Dafür werden wir ihnen immer dankbar sein.

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21.11.19

Elli

Ellis Ankunft in der Komfortzone zuhause

Ellis Ankunft
Schwanger! Ich war wieder schwanger. Die dritte Schwangerschaft, obwohl verschiedene Ärzte immer wieder der Meinung waren, ohne Unterstützung einer Kinderwunschklinik, sei dies unmöglich. Dann bin ich auch noch übergewichtig, bereits 36 Jahre alt und halte nichts von diesen ganzen Untersuchungen, die einem das Leben nur unnötig schwermachen…
Ätsch, das Leben sucht sich eben seinen eigenen Weg und hält sich nicht immer an Diagnosen und Statistiken. Die Schwangerschaft verlief ohne jeglicher Komplikationen. Ich konnte sie von Anfang an genießen.
Elke war eine von den ersten, die von unserem kleinen Wunder erfuhr. Ich freute mich riesig, dass ich sie wieder an meiner Seite haben durfte. Bereits bei Kim, unserem Sternenkind, war sie mir eine große Stütze, Tom wollte dann ganz spontan und schnell (in 45 Minuten war er da) nicht im Hebammenhaus, sondern zu Hause mit Elkes Unterstützung zur Welt kommen. Diese Mal entschieden wir und gleich für die Komfortzonen-Variante zu Hause. Warum auch nicht? Ins Krankenhaus gehören Kranke ;)
Bereits zwei Wochen vor Entbindungstermin hatte ich immer wieder leichte Wehen, der Muttermund war bereits 2,5cm geöffnet und spürte einen fast täglich stärker werden Druck des Köpfchens, welches Bereist fest im Becken saß. Wir wären bereit gewesen. Elli anscheinend noch nicht. Sie ließ noch etwas auf sich warten. Als der Geburtstermin überschritten war, riet mir meine Ärztin ins Krankenhaus zur Entbindung zu gehen. Kurz war ich verunsichert. Nach dem mir Elke bestätigte, dass es Elli gut ginge, verschwendete ich keinen Gedanken mehr an das Krankenhaus. Für mich war klar, alles wird gut, mein Mädchen kommt gleich da zur Welt, wo sie hingehört, hier bei uns zuhause! Elke kam am Dienstag (Tag 8 nach dem Entbindungstermin) mit Anne, ihrer Praktikantin, zur letzten Untersuchung zu mir. Alles sah gut. „Na Daniela, wann sehen wir uns wieder?“ fragte Elke lächelnd. „Am Donnerstag geht`s los“ war meine Antwort. Das hatte ich irgendwie so im Gefühl. So sollte es dann auch sein. In der Nacht zum Donnerstag wurde ich plötzlich wach, weil ich ein Ziehen spürte. „Mal noch nicht die Pferde scheu machen“, dachte ich und ließ meinen Mann noch schlafen. Als das ziehen dann alle 10 Minuten kam weckte ich meinen Mann. Er rief Elke an, welche sich so gleich mit Anne auf den Weg zu uns machte. Ich kochte in der Zwischenzeit noch Wasser für die Wärmflasche, bezog das Bett mit Folie, wobei meine Fruchtblase platze, wischte die Pfütze auf und freute mich tierisch, dass ich nun bald meine kleine Tochter begrüßen durfte. Die Wehen kamen immer häufiger. Als die beiden dann da waren, kamen sie bereits alle 5 Minuten. Wir setzten uns, mit unserem hellwachen Sohn, der durch den Trubel geweckt wurde, ins Wohnzimmer und warteten auf meine Mutter, die die Aufgabe hatte, Tom zu bespaßen wenn es richtig ernst wurde. Die Wehen wurden jetzt stärker, waren aber immer noch gut auszuhalten. Als die Oma dann da und Tom gut versorgt war, zogen wir uns zu viert ins Schlafszimmer zurück. Die Wehen wurden schnell stärker. Mein Mann (ich bin so stolz auf ihn) setzte sich hinter mich aufs Bett. Er rieb mir den Rücken und war mir eine riesen Stütze. Als die Wehen dann immer stärker und häufiger kamen, konzentrierte ich mich ganz auf mich. Ich war völlig bei mir und Atmete sie einfach weg. Bei Tom ging alles so schnell, dass ich mich gar nicht richtig auf sein Ankommen konzentrieren konnte. Das war dieses Mal ganz anders. Es hört sich bestimmt komisch an aber ich genoss jede Wehe, weil sie mich wieder ein Stück näher zu meiner Elli brachte. „Elli du darfst jetzt kommen.“ Dieser Satz war bei jeder Wehe mein stilles Mantra (und ich glaube ich habe es auch ein paar Mal gesagt) Jedes Mal wenn ich die Augen öffnete, sah ich in Annes freundliches, Gesicht. Sie und Elke strahlten eine solche Ruhe aus, die sich auf mich übertrug. Mein Mann wich nicht von meiner Seite. Elke war nun auch ganz nah bei mir. Dann war es so weit. Das Köpfen war zu sehen. Elke fragte mich, ob ich es fühlen möchte. Es war überwältigend und gab mir noch mehr Kraft für den letzten Akt. Elli war da, sie war endlich (3 Stunden nach der ersten Wehe) da. Sie lag so perfekt, so friedlich auf meinem Bauch. Als die Nabelschnur nicht mehr pulsierte, durchtrennte sie mein Mann und ich konnte Elli anlegen. Sie trank an meiner Brust, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Meine Mutter, total überwältigt, und Tom, ganz aufgedreht, kamen kurz um Elli zu begrüßen und zogen sich dann wieder zurück. Nach dem Elke sich vergewissert hatte, dass es Elli und mir gut ging, zog auch sie sich mit Anne zurück. Zum ersten Mal waren wir alleine mit unserem großen kleinen Wunder. Elke und Anne schauten noch einmal kurz nach uns. Es ging uns bestens. Als Elke, Anne und meine Mutter gegangen waren, lagen wir gemeinsam zu viert in unserem Bett. Mein Mann, Elli und Tom schliefen. Ich beobachtete sie, dankbar für jeden einzelnen von ihnen, eine ganze Weile und schlief dann auch erschöpft und überglücklich ein.
Jetzt ist Elli bereits 7 Wochen alt und ich erinnere mich (sehr gerne) an die Geburt, als wäre es erst gestern gewesen. Dafür, dass sie mit mir diesen Weg gegangen ist, bin ich Elke unendlich dankbar. Natürlich kann man sagen, dass ist ihr Beruf. Doch bei Elke ist das anders. Es ist ihre Berufung, sie macht ihren Job mit Leib und Seele. Auch Anne danke ich für ihre aufmunternden, warmen Blicke während der Geburt. Schön, dass ihr dabei wart!

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16.11.19

Jana

Liebevoller Brief von Mama an Jana...

Liebe Jana, kleines Wunder!
Nun bist du fast 5 Wochen bei uns und wir können bis heute unser Wunder und Glück noch nicht ganz so richtig „fassen“. Du bist so ein wunderschönes Baby und vom ersten Anblick an, aber auch schon während der Schwangerschaft, haben wir dich schon ganz tief in unser Herz geschlossen.
Schon während meiner Schwangerschaft war deinem Papa und mir klar, dass wir dich sanft und natürlich beim Eintritt auf dieser Welt begleiten werden. Da eine Hausgeburt in unserer Gegend von derzeit nur noch einer Hebamme angeboten wird, haben wir uns schnell für eine Geburt im s´Hebammenhaus entschieden. Nach Recherchen und Teilnahme am Infoabend war mir sofort klar: Hier wird unser Baby das Licht der Welt erblicken.
Nach dem dritten Ultraschall beim Frauenarzt verlagerte ich auch die Vorsorgetermine ins s´Hebammenhaus, was die einzige richtige Entscheidung gewesen ist. Bei jedem einzelnen Termin nahmen sich die Hebammen sehr viel Zeit für uns, auch die Anliegen von deinem Papa fanden hier Gehör: Wir wurden liebevoll und respektvoll als Paar durch meine Schwangerschaft begleitet. Obwohl wir bei jeden Termin im s´Hebammenhaus eine Fahrtzeit von etwa 1,25 Stunden hatten, nutzten wir die gemeinsamen Termine als schöne Paarzeit, gingen im Anschluss der Gespräche spazieren, Essen, frühstücken oder Kaffee trinken.
Dein Papa war schon beim zweiten Vorsorgetermin sehr stolz, weil er gemeinsam mit Nataly und Anneke dich in meinem Bauch ertasten konnte. Bei jedem Termin wurden wir mit Edelsteinwasser, Tee für mich und einen riesigen Pott Kaffee für deinen Papa verwöhnt. Transparent wurden wir über jegliche Unterlagen und Erledigungen informiert und konnten Fragen aller Art loswerden. Alles Organisatorische wurde im Vorfeld der Geburt geklärt und erledigt, was ich als sehr angenehm empfand. Zudem wurde nie etwas ohne unser Einverständnis getan oder unternommen. Wir fühlten uns sehr wohl, gut aufgehoben und auf Augenhöhe behandelt.
Als du dir, liebste Jana, nach dem ET (11.11.2019) noch etwas Zeit gelassen hast, hatten wir dann bei Melanie und Anneke am Freitag, den 15.11.2019 einen weiteren Vorsorgetermin. Melanie zeigte deinem Papa, wie wir mich und dich mit einem sehr gut nach Zimt riechendem, wehen-fördernden Öl, massieren können. Noch am selben Tag gingen dein Papa und ich eine große Runde spazieren.
Abends, um 22 Uhr war es dann soweit. Ein leichteres Ziehen wurde etwas stärker und mir war klar, es sollte nun beginnen. Ich rief auf der Rufbereitschaftsnummer vom s´Hebammenhaus an. Christina Hügel riet mir nun noch so lange wie möglich schlafen zu gehen und bat mir gleichzeitig an, mich jederzeit melden zu dürfen. Gegen 24 Uhr rief ich erneut an, da das Ziehen schon stärker wurde und die Wellen in gefühlt kürzeren Abständen kamen. Christina und ich vereinbarten, dass es doch besser wäre, mich noch etwas auszuruhen und die Wellen zu veratmen. Etwas dösen konnte ich, dein Papa schlief fest neben mir, was mich gleichzeitig sehr beruhigte. Vor 3 Uhr morgens wurde das Ziehen stärker, ich musste auch ständig auf Toilette gehen, mein Darm entleerte sich spürbar. Spätestens ab diesem Zeitpunkt massierte mich dein Papa bei jeder Welle im Kreuzbein. Als das Ziehen noch stärker wurde, riefen wir wieder bei Christina an. Sie fragte mich, wie ich nun gerne vorgehen wolle. Ich sagte ihr, dass ich bald gerne ins Hebammenhaus kommen wolle. Jedoch ohne Stress, vielleicht noch zu Hause etwas frühstücken. Sie fragte mich, in welchem Zimmer ich gebären möchte und ich entschied spontan im großen Zimmer gebären zu wollen (Gebären in Kraft). Dein Papa und ich lagen noch eine Weile im Bett, dann gingen wir beide duschen und frühstückten noch in Ruhe zu Hause. Zwischendurch veratmete ich jede Welle. Dann fuhren wir ins s´Hebammenhaus. Auf dem Weg bremsten wir noch bei einem Bäcker ein.
Angekommen im s´Hebammenhaus empfing uns Christina sehr liebevoll, war stets zur Seite, fragte uns nach unseren Wünschen, kochte uns Tee, brachte uns Wasser und lies uns auch viel Ruhe und Zweisamkeit. Wie ich mir gewünscht hatte, gab es überall nur gedämpftes Licht und Kerzen. Alle sprachen leise, außer ich wollte viel reden, dann redeten wir. Ich bewegte mich sehr viel, probierte verschiedene Positionen zum Veratmen der Wellen aus, aß eine Butterbrezel und Nüsse, trank viel, zur Lieblingsmusik tanzten dein Papa und ich. Zwischendurch schaute Christina nach uns und fragte, ob alles gut ist, lobte uns viel und kontrollierte deine Herztöne. Danach schenkte sie immer Zuversicht und gab an, dass deine Herztöne nicht besser sein könnten. Das tat so gut.
Irgendwann ließ Christina das Wasser in der Gebärwanne ein und fragte mich, ob sie mir ein hautschützendes Badesalz dazu geben dürfe. Ich war einig. Irgendwann kam es zum Schichtwechsel und Elke mit Anneke löste Christina ab. (Wir wurden zuvor gefragt, ob es für uns in Ordnung ist, wenn die Studentin Anneke während meiner Geburt anwesend sein darf). Lange Zeit verweilte ich in der Wanne und atmete, döste, schlief ein oder träumte während der Wehenpausen vor mich hin.
Und als ich zwischendurch mal dachte: Ich kann jetzt bald nicht mehr! Lächelten mir Elke und Anneke immer wieder liebevoll und unterstützend zu. Worte, die mir gut taten und mir Kraft spendeten: „Es geht vielleicht noch ein bisschen, aber du schaffst das!“, „Du bist voller Kraft“, „Gut so, lass die Welle kommen, nimm sie so an, wie sie ist und danach darf sie wieder gehen und du darfst entspannen.“ Und dein Papa sprach mir schöne Dinge in mein Ohr, reichte mir Wasser und Nüsse, Tee, kalte Waschlappen, massierte mein Nacken.
Dann kam es zum Blasensprung. Erst erschrak ich. Als dann Elke und Anneke kamen, beruhigten sie mich, es sei alles wunderbar, auch die Herztöne seien prima und nun gehe es weiter voran.
Nach langer Zeit fragte mich Elke, ob ich einmal versuchen wolle die Wanne zu verlassen. Sie meine, dass mir doch die Schwerkraft ganz gut tun würde und dann gehe es sicher weiter voran. Ich war einverstanden und fühlte mich gut dabei die Wanne zu verlassen. Im Vierfüßlerstand konnte ich mich bei deinem Papa, der auf dem Bett saß, abstützen und anlehnen. Bei jeder Welle wurde mir mein Kreuzbein von Elke massiert, was sehr wohltuend war. Nach einer Zeit sagte mir Elke, dass sie jetzt nochmal Christina dazu rufen würden, weil es nicht mehr lange gehen werde - noch ein paar einige Wellen und dann sei das Köpfchen schon draußen. Obwohl ich erschöpft war, freute ich mich so sehr und schöpfte erneut Mut und Kraft. Elke massierte mich weiter, dein Papa war bei mir. Dann war es plötzlich soweit und das Köpfchen war geboren, es folgten noch ein paar Wellen und unsere süße Jana lag plötzlich unter mir, vor mir und uns und wir konnten sie in Empfang nehmen. Wie wir uns gewünscht hatten, konnte dein Papa das Geschlecht verkünden. In unserem Glücksmoment waren wir drei ganz eins und es war ein ganz emotionaler, magischer Moment: Tränen der Freude vereinten sich mit Stolz, Erschöpfung, Glück und Freude. Ich wurde sodann weich und behutsam ins Bett eingebettet. Jana wurde mir auf meinen Bauch gelegt, wo sie kurze Zeit später von alleine meine Brust fand und trank. Etwas später wurde meine Plazenta geboren, welche man mir zeigte: Ein wunderschöner Lebensbaum. Die Hebammen ließen uns noch viel Zeit für unsere Dreisamkeit.
Dein Papa kochte für mich - es schmeckte köstlich. Dann feierten wir gemeinsam mit Elke, Anneke und Christina mit Orangensaft und Geburtstagskuchen deinen Geburtstag. Wir bekamen eine wunderschöne Postkarte und ein tolles Halstuch für dich geschenkt - es war wie an Weihnachten.
Ein weiterer Schichtwechsel folgte und Julia und Grit erledigten alles weitere Organisatorische mit deinem Papa. Du wurdest warm eingepackt und dann konnten wir unsere Heimfahrt antreten.
Insgesamt betrachtet, bekam ich während der 19stündigen Geburt alles, was ich wollte und wurde von deinem Papa als Kleopatra benannt. Ich fühlte mich als Königin im Hebammenhaus und wurde jede Sekunde auch nur so behandelt.
Wir danken allen Hebammen vom s´Hebammenhaus, vor allen Dingen den Hebammen, die während unserer Geburt Dienst hatten. Vielen lieben Dank euch Christina Hügel, Elke, Anneke und später noch Julia und Grit!!! Ohne eure liebevolle Unterstützung, Aufmunterung und Begleitung wäre unsere Geburt nur halb so schön geworden.
Wir danken euch für eure tröstenden, liebevollen Worte, die Unmengen Tassen an Tee für mich und riesigen Lieblingspotts an Kaffee, für viele Liter Wasser, die nötige Ungestörtheit, euren Respekt und die Würde, mit der ihr uns in jeder Sekunde begegnet seid, für eure Ruhe und Gelassenheit, für eure Transparenz und gleichzeitigen Verschwiegenheit unnötiger Infos während der Geburt, für eure vielen Kerzen, das gedämpfte Licht, für eure aufmunternden Blicke, für eure Zuversicht, eure Liebe. Vielen Dank dafür, dass ihr unsere 9seitige Wunschliste komplett beachtet habt und es uns habt noch viel schöner als erträumt habt werden lassen - unseren besonderen Tag - den bisher wunderschönsten, fabelhaftesten Tag, den ich jemals in meinem Leben habe erleben dürfen.
Wir danken euch von Herzen - ihr seid wahrlich Engel, die uns auf unseren Weg einer komplett natürlichen Geburt begleitet haben.
Wir sind euch so dankbar, dass wir es nicht in Worte ausdrücken können. Und so dankbar sind wir auch darüber, dass du, liebste Jana, unser kleines, großes Wunder zu uns kommen durftest! Es ist sooo schön, dass es dich gibt und dass wir zusammen, in liebevoller Begleitung von deinem Papa Bruno mit viel Geduld, Mut und Kraft eine natürliche, kraftvolle Geburt erleben durften.
Deine Mama Deborah

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12.11.19

Marie

liebevoller Brief einer Mutter an ihre Tochter...

Meine liebste Marie,

hier sitze ich nun. Wir zwei alleine. Du, schlafend auf meinem Arm. Dein kleines Gesichtchen ist entspannt und drückt tiefe Zufriedenheit aus. Was träumst du gerade? Ich werde es wohl nie erfahren. Ich träume auch. Immer wieder träume ich von unserer Geburt, die wir beide so toll zusammen gemeistert haben. Auch mithilfe deines Papas. Ich schaue aus dem Fenster und es ist wieder Vollmond. Das erste Mal wieder seit deiner Geburt. Somit bist du nun schon vier Wochen bei uns. Ich kann es kaum glauben. Es ist daher jetzt Zeit meine Gedanken festzuhalten, damit du nie vergisst wie geborgen du in dieser Welt ankommen durftest. Wenn ich an unsere Geburt denke dann kommen mir Worte wie: Geborgen, selbstbestimmt, heilig, liebevoll, Kraft, Stärke, Freude, Ruhe, Respekt, Menschlichkeit, Würde, Dankbarkeit in den Sinn. Und doch reichen Worte nicht aus um dieses wundervolle Geschehen zu beschreiben. Ich will trotzdem versuchen dir zu erzählen was sich in dieser Nacht ereignet hat.

Es war etwa anderthalb Wochen vor deinem Geburtstag, da habe ich bemerkt wie du dich auf den Weg gemacht hast. Früher als erwartet, denn wir konnten den errechneten Termin nicht eindeutig festlegen und wir haben uns auf den falschen Termin festgelegt. Aber immerhin hatte ich noch ein paar Tage Zeit mich an deine frühere Ankunft zu gewöhnen. Mit jedem Tag der verging habe ich immer mehr gespürt, dass du und ich bereit waren. Montag Abend war es dann soweit. Ich hatte zwar noch keine Wehen doch ich wusste heute Nacht wird es losgehen. Kurz vor Mitternacht bin ich aufgewacht. Ich hatte eine Wehe. Noch nicht sehr stark doch es war mir sofort klar es geht jetzt wirklich los. Sofort habe ich deinen Papa aufgeweckt und bin ins Bad um mich anzuziehen. Von da an war der Geburtsverlauf nur noch wie ein einziges Crescendo. Wie wenn man in ein Karussell einsteigt was sich immer schneller dreht. Dein Papa hat inzwischen Oma angerufen, weil sie bei deiner großen Schwester bleiben sollte solange wir weg waren. Um Mitternacht habe ich schließlich die Bereitschaftsnummer vom Hebammenhaus angerufen (irgendjemand im Ort hatte Geburtstag gefeiert, weil genau in dem Moment wurde der Nachthimmel von einer aufsteigenden Rakete erleuchtet. Was für ein schönes Zeichen für deinen besonderen Tag…). Ich war unendlich erleichtert als Julia Heinze das Telefon abnahm. Julia hatte mich schon das ganze Jahr über begleitet und kannte mich und meine Geschichte. Als klar war, dass ich trotz des (theoretischen) Termin Problems ins Hebammenhaus kommen durfte konnte ich endlich loslassen. Nun wusste ich, ich war in guten Händen. Oma war inzwischen gekommen und hat mir noch eine kurze Zeit beigestanden. Mit den Wehen kam ich noch immer gut zurecht, doch die Intensität hat sich innerhalb einer Stunde stark erhöht. Mir war klar, im Gegensatz zu deinem Papa, das wird eine schnelle Geburt. So machten wir uns bereits eine Stunde später auf den Weg ins Hebammenhaus. Bereits im Auto musste ich die Wehen schon vertönen. Als wir endlich ankamen hat uns das brennende Geburtslicht vor der Eingangstüre und eine strahlende Julia mit den Worten: „Das hört sich ja schon gut an“, begrüßt. Nachdem ich noch einmal im Flur eine Wehe veratmen musste, habe ich den Geburtsraum betreten. Ich kann meine Empfindungen in diesem Augenblick kaum in Worte fassen. Wie muss es sich für dich angefühlt haben in so einer wunderbaren, heiligen Atmosphäre zur Welt zu kommen? Ein Raum erfüllt von freundlichen Farben, die Geborgenheit und Kraft zugleich ausstrahlen, gedämpftes Licht, fast nur Kerzenlicht, dem Duft ätherischer Öle in der Luft, geräuschlos, wie auf einer einsamen Insel. Ja, in dieser Atmosphäre konnte ich mich von der ersten Sekunde an fallen lassen. Alles um uns herum hat nicht mehr existiert. Es gab nur noch dich und mich. (Und es ist eben doch nicht egal wie und wo wir geboren werden!). Kurze Zeit war es noch am angenehmsten für mich auf dem Ball zu sitzen und mich mit den Händen am Tuch, was von der Decke hing festzuhalten. Kurze Zeit später musste ich aber die Position wechseln. Ich kniete nun vor dem Bett auf einer warmen Matte auf dem Boden. Jetzt war mein Muttermund voll eröffnet und du hast nun den aktiven Teil übernommen. Dieses Mal habe ich mich mit Yoga auf die Geburt vorbereitet und daher konnte ich ganz in mich gehen und dich dabei bei deinem Weg durch mein Becken unterstützen. Ich habe dich mit meinem inneren Auge gesehen, wie du dich vorwärts geschraubt hast. Ganz aktiv und selbstbestimmt, du hast das Tempo vorgegeben. Jedes Mal nachdem du dich ein Stückchen weiter gedreht hast kam eine neue Wehe (und nicht umgekehrt). Irgendwann hatte Julia dann die Zweithebamme Elke angerufen. Ich habe innerlich gelacht, weil mir war klar sie wird es auf keinen Fall noch rechtzeitig schaffen. Dann zum Schluss nur vier Presswehen und du warst da. Vollkommen und perfekt lagst du da. Nach nur unglaublichen drei Stunden warst du bei uns. Ich habe dich gestreichelt und vorsichtig auf meinen Schoß genommen. Dann kam auch Elke und eine Hebammenschülerin, tatsächlich zu spät. Gemeinsam haben sie uns ins Bett geholfen. Dort durftest du dann in vollkommener Ruhe ankommen. Das war auch möglich, denn während der ganzen Zeit wurde nur respektvoll geflüstert und auch das Licht blieb gedämpft um deine empfindlichen Sinne wenigstens in den ersten beiden Stunden zu schützen. Die Hebammen blieben noch bei uns im Raum bis auch die Plazenta geboren war. Dann gab es nur noch dich, Papa und mich. Gemeinsam haben wir deinen Namen ausgesucht. Nach einiger Zeit kamen alle drei Hebammen zurück um die ganzen Formalitäten und Untersuchungen zu erledigen. Wir durften auch deine Plazenta bestaunen, die dich über neun Monate ernährt hat. Wir werden nächstes Frühjahr ein schönes Plätzchen für deinen Lebensbaum und dieses wertvolle Organ aussuchen. Zum Schluss haben wir schließlich noch deinen Geburtstag gefeiert mit O-Saft und Törtchen. Dann nach drei Stunden durften wir wieder nach Hause. Als wir los fuhren gaben uns die Wolken einen verzauberten Blick auf den Vollmond frei. Was für ein krönender Abschluss. Deine große Schwester ist gerade aufgewacht und hat gar nicht bemerkt, dass wir weg waren. Umso größer war die Überraschung. Wie schön, nun zu viert im kuscheln zu können. Wie wertvoll ein häusliches Wochenbett doch ist.

Liebste Marie, ich weiß nicht wohin dein Lebensweg dich noch führt doch du kannst dir sicher sein er hätte nicht besser beginnen können. Es ist ein Privileg in so einer heiligen Atmosphäre zur Welt kommen zu dürfen. Du wurdest mit einer solch unbeschreiblichen Geborgenheit, Würde und Menschlichkeit von allen anwesenden empfangen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich hoffe deine Geburt gibt dir ein starkes Fundament für dein weiteres Leben und ich wünsche dir, dass auch deine Kinder eines Tages so zur Welt kommen dürfen.

In dankbarer Liebe deine Mama

Vielen Dank an die Hebammen, die mich durch meine nicht ganz einfache Schwangerschaft begleitet haben. Die Vorsorgeuntersuchungen bei Euch waren jedes Mal eine Quelle der Kraft für mich. Vielen Dank der Hebammen, die bei meiner Geburt dabei waren. Vielen Dank besonders Julia, die mich auch durch schwere Zeiten begleitet hatte. Ich kann meine Dankbarkeit nicht in Worte fassen, denn sie ist unendlich. Macht bitte weiter so wie bisher und bestärkt die Frauen in Ihrer Selbstbestimmtheit. Denn auch die Kinder wollen selbstbestimmt gebären. Solange es Menschen wie euch und Orte wie diesen gibt wird es uns Frauen und Kindern auch weiterhin möglich sein selbstbestimmt zu gebären.

Vielen Dank!

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02.11.19

Samuel

Für uns hätte es keinen behutsameren Geburtsort geben können, die Wertschätzung, Ruhe, Geborgenheit und Geduld nehmen wir alle mit ins Wochenbett...

Nach einer langen Zeit des Zweifels, ob das Geburtshaus der richtige Geburtsort ist weichen rund 3 Wochen vor der Geburt die letzten Unsicherheiten (wird man alles hinbekommen zu Hause beim 1. Kind, wird alles gut gehen…).

Am 2.11.19 ist es dann soweit, nach unserem ersten Anruf um ca. 2 Uhr nachts versuchen wir zu Hause so gut wie möglich die Wehen zu veratmen. Um 9 Uhr morgens dann der zweite Anruf, da ich die Wehen als sehr stark empfinde und Unterstützung wünsche – wir fahren los.

Am Eingang wartet eine Kerze auf uns. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang, bevor wir wieder unter gefühlt starken Wehen ins Hebammenhaus zurückkehren und ich erstmal für 3 Stunden in die Badewanne gehe. Da ich nun schon 11 Stunden unter Wehen verbracht habe, lässt so langsam die Geduld und der Glaube daran, es zu schaffen, nach. Die Unterstützung von Nataly ist jedoch so ermutigend, dass es immer und immer weiter geht. Eine Wehe nach der anderen. In den Wehenpausen werden ganz behutsam die Herztöne kontrolliert, es ist alles in bester Ordnung.

Nach nochmal einigen Stunden harter Arbeit verläuft die letzte Phase der Geburt unerwartet schnell, das Köpfchen ist geboren und der kleine Samuel kuschelt kurz später mit Mama und Papa auf dem Bett.

Wenig später wird noch meine kleine Dammverletzung ganz behutsam versorgt bevor wir gemeinsam mit O-Saft und Kuchen Geburtstag feiern. Was für ein wundervolles Gefühl mit unserem Goldschatz nun nach Hause zu fahren.

Für uns hätte es keinen behutsameren Geburtsort geben können, die Wertschätzung, Ruhe, Geborgenheit und Geduld nehmen wir alle mit ins Wochenbett und profitieren noch heute von einer Geburt ohne Eingriff in den natürlichen Geburtsverlauf.

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11.09.19

Anni

Zweites Kind mit eigenem Geburtstag und soooo viele Julias...

Die Geburt unserer zweiten Tochter liegt jetzt schon 8 Wochen zurück und es ist für mich an der Zeit den Geburtsbericht zu schreiben.
Die ganze Schwangerschaft war die Hoffnung da, dass sich unser zweites Kind seinen eigenen Geburtstag aussucht und nicht mit ihrer großen Schwester am gleichen Tag hat. (ET und Geburtstag lagen nur ein Tag auseinander).
Beim ersten Kind wollten wir schon im s‘Hebammenhaus gebären, war dann leider nicht so möglich wie geplant und sie kam im Krankenhaus zur Welt.
Für diese Schwangerschaft habe ich den Frauenarzt gewechselt und hatte dieses Mal auch Unterstützung um die Vorsorgeuntersuchungen teilweise bei ihm zu machen als auch im Hebammenhaus. So lernte ich viele Hebammen bereits vor der Geburt kennen.
Auch bereitete ich mich dieses mal anders auf die Geburt vor als beim ersten Kind. Ich machte Yoga, hörte mir Podcast zum Thema „friedliche und schmerzfreie Geburt an“ und las auch viel darüber. Wenn es die Zeit zuließ, versuchte ich mich mit Meditationen ganz auf mich zu besinnen.
Der Geburtstermin rückte näher und ich wurde immer ungeduldiger. Mein großer Wunsch war es mit meiner Tochter ihren zweiten Geburtstag (Montag) feiern zu können. Am Freitag war ich noch mal beim Frauenarzt zur letzten Vorsorge. Er sagte, es sei alles in Ordnung. Für mich war klar. Jetzt braucht das Kind auch nicht vor Termin (Sonntag) zukommen. Am Montag feierten wir Geburtstag von der Großen und ich entspannte mich.
In der Schwangerschaft hatte ich Julia Heinze kennenglernt. Sie war mir sofort sympathisch und ich hoffte, sie bei der Geburt dabei zu haben. Auf Mittwoch hatte ich einen Termin bei Julia. Mir war zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass im s‘Hebammenhaus vier Julia´s arbeiten 
Mittwochnacht wachte ich mit einem leichten Ziehen auf. Sollte mein Plan/Wunsch in Erfüllung gehen und unser Kind heute auf die Welt kommen? Um zwei wurde unsere Tochter wach. Als ich sie wieder in den Schlaf begleitete, merkte ich das Ziehen immer deutlicher. Gegen halb drei wanderte ich nach unten ins Wohnzimmer. Ich machte mir ein warmes Kissen und legte mich damit auf das Sofa. Kurze Zeit später kam mein Mann, um nach mir zu sehen. Ich sagte ihm, dass ich schon regelmäßige Wehen habe, aber es mir gut geht und er ruhig weiter schlafen soll, ich melde mich, wenn ich ihn wieder brauche. Ich schlief immer wieder kurz ein. Die Wehen kamen regelmäßig aber sehr gut zum Veratmen. Da ich mir nicht merken konnte, wann die letzte kam, habe ich mir schnell eine Wehenapp aufs Handy geladen. Krass dachte ich alle 5-7 Minuten eine Wehe. So ging es die ganze Nacht. Zwei Mal hatte ich Durchfall – Juhu- ein gutes Zeichen dachte ich, mein Körper bereitet sich auf die Geburt vor. Kurz vor sechs wurde mein Mann von seinem Wecker geweckt und er kam runter. Mir ging es gut und ich war guter Dinge, dass ich heute noch unser Baby bekommen würde. Er rief bei der Arbeit an, dass er heute nicht kommt. Gegen sieben verständigte er seine Eltern, die auf unserer Große aufpassen sollten. Um acht kamen sie und nahmen sie mit. Die Helligkeit des Tages konnte ich nicht gebrauchen. Im ganzen Haus ließ ich die Rollläden runter. Wir telefonierten mit dem Hebammenhaus und ich freute mich, dass Julia am Telefon war. Wir machten aus, dass ich mich melde, wenn ich was bräuchte bzw. dann spätestens um 12.30 Uhr zu unserem Termin komme. Ich ging in die Badewanne und genoss die Wärme.
Gegen 10 Uhr wurden die Wehen stärker und ich musste mich konzentrieren, sie zu veratmen. Wir riefen wieder Julia an, sie sagte, sie sei vor Ort, wir sollen uns melden wenn wir los fahren. Ne halbe Stunde später hatte ich das Bedürfnis los zu fahren. Wir packten unsere Sachen und gaben Julia Bescheid, sie fragte, welches Zimmer ich gerne hätte und ob ich evtl. auch baden möchte. Ich entschied mich für das große Zimmer und freute mich auf die Badewanne.
Die Autofahrt war schlimm für mich. Ich konnte die Helligkeit nicht ertragen und auch die Wehen waren im Sitzen nicht erträglich für mich.
Im Hebammenhaus, (11 Uhr) dann die Überraschung. Es hatte nicht Julia Heinze Dienst, sondern Julia Steinmann. Kurz war ich enttäuscht. Hatte aber gar keine Zeit, darüber nach zu denken. Die Wehen kamen regelmäßig und mich fror es. Die ersten Wehen veratmete ich stehend am Tuch. Schnell kam der Wunsch auf, in die Wanne zu gehen. So wechselte ich in die Wanne. Die Wärme tat mir gut und ich merkte, die Wehen nur noch im Bauch und nicht mehr im Rücken. In den Wehenpausen unterhielt ich mich mit Julia und meinem Mann. Die Angst aus der ersten Geburt kam wieder hoch. Wird es dieses Mal hier gut gehen? Wie weit ist der Muttermund schon auf? (bei der ersten Geburt war ich nach zwei Tagen bei 1-2 cm und völlig kraftlos).
Julia bot mir an mich zu untersuchen, wenn ich den Befund wissen wolle. Ich war hin und her gerissen. Eigentlich wollte ich wissen, wo ich in der Geburt stehe, aber ich hatte Angst vor der Ernüchterung, wenn der Muttermund noch zu weit zu war. Ich entschied mich dagegen. Julia riet mir, die letzte Geburt hinter mir zu lassen und mich voll auf diese Geburt zu konzentrieren. Mich überkamen die Gefühle und ich musste weinen. Ich trank einen Schluck Tee und spürte, wie ich mich übergeben muss. Mein Mann hielt den Eimer und meine Hand. Ich spuckte noch zwei Mal. Es tat gut und ich bekam neue Hoffnung. Bei der letzten Geburt ging es nach dem Spucken auch dem Ende entgegen. Ein Zeitgefühl hatte ich zu diesem Zeitpunkt keins mehr. Mit neuer Energie veratmete ich jede Wehe. In dieser Zeit lies ich meine Ohren Unterwasser sinken und konnte so voll abschalten.
Julia kontrolliert immer wieder die Herztöne, ansonsten ließ sie mich machen und war stille Beobachterin. Irgendwann tastete sie und zeigt mir, wo die Schultern des Babys gerade sind. Ich war überrascht. Wenn da die Schultern sind, krass dann ist der Kopf ja schon ganz schön weit unten.
Julia verließ das Zimmer. In dieser Zeit veränderten sich die Wehen. Ich bat meinen Mann sie zu rufen. Er sagte, sie kommt schon gleich wieder. Das war mir in diesem Moment zu wenig. Ich rief sie selbst. Julia kam zurück. Sie schlug vor die Position zu verändern. In diesem Moment konnte ich den Druck nicht aushalten den ich spürte als ich am Wannenrand kniete. Also zurück lehnen. Julia Heinze kam herein, um zu erfahren, ob sie noch mal nach Hause gehen soll nach der Dienstbesprechung oder gleich hier bleiben. Ich sagte hier bleiben. Die beiden Julias zogen sich ins Nebenzimmer zurück und besprachen die Lage.
Irgendwann spürte ich mehr Druck nach unten, und es kam ein Schwall Wasser raus. Toll die Fruchtblase war geplatzt. Die Wehen wurden intensiver. Ich konnte sie veratmen und konzentrierte mich auf mich. Zwischendurch hatte ich das Bedürfnis zu spüren wo sich der Kopf unseres Babys befindet. Ich war erstaunt wie weit er schon unten war. Die Presswehen kamen und ich konnte den Druck zum Baby nach unten atmen. Mit jeder Wehe merkte ich wie der Kopf weiter und weiter raus kam. Julia sagt, ich solle mal fühlen, das Baby hätte ganz viele Haare. Tatsächlich merke ich die vielen Haare zwischen meinen Beinen. Einige Wehen später war das Köpfchen geboren und eine Wehe später das ganze Kind. Julia holte es mit mir zusammen aus dem Wasser und legte es mir auf die Brust. Glücklich kuschelten wir beide einen Moment. Wir haben uns in der Schwangerschaft nicht verraten lassen was es wird. Im Voraus hatten wir gesagt, dass wir es auch bei dieser Geburt auch selbst herausfinden wollen bzw. selbst nachschauen wollen was es geworden ist. Ich schaute unter das Handtuch und konnte es nicht genau erkennen. Meine Arme zitterten und ich hatte in diesem Moment keine Kraft das Baby hoch zu halten und zu schauen. Julia fragte ob sie es uns verraten solle. Wir bejahten. Es war ein Mädchen. Unsere Anni war geboren. Es war 13.41 Uhr.
Nach einer Runde kuscheln brachten mich die Julias und mein Mann ins Bett nebenan. Dort wurde dann auch die Plazenta geboren. Anni trank das erste Mal an meiner Brust. Die Julias gingen nach nebenan und wir konnten die Zeit zu dritt genießen. Irgendwann kam Julia und wollte die U 1 machen, aber die Plazenta war noch mit dem Kind verbunden. So durfte der Papa die Nabelschnurr durchtrennen und die U1 wurde durchgeführt – alles dran, alles gut; so ein Glück.
Mein Mann richtete uns ein Vesper in der Küche und wir stärkten uns für den Heimweg. Dann kamen die Julias herein und wir feierten Annis Geburtstag. Drei Stunden nach der Geburt machten wir uns zu dritt auf den Weg nach Hause.
Es war einen wunderbare und schöne Geburt. Und auch die Verwechslung, meinerseits, mit den Julias war kein Thema mehr. Ich habe mich bei Julia Steinmann super aufgehoben gefühlt und das Julia Heinze zur Geburt dazu kam war sehr schön.

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23.08.19

Ilvie

Diesmal sollte die Geburt im s'Hebammenhaus klappen :-)

Nachdem wir unsere erste Tochter auch im Hebammenhaus zur Welt bringen wollten, dort begannen und dann ins Klinikum verlegt wurden, freuten wir uns umso mehr, dass Mädchen Nummer zwei im Hebammenhaus geboren werden konnte.
Am Morgen des 23.08.2019 um 5.44 startete die Geburt zunächst mit einer starken Wehe, die mich aus dem Schlaf weckte. Zunächst dachten wir - mein Mann und ich – dass die abgehende Flüssigkeit ein Blasensprung sei. Wahrscheinlich war es allerdings der abgehende Schleimpropf. Mein Mann brachte die große Tochter in den Kindergarten und ich schaute erst einmal wie sich die Wehen so entwickeln. Erstes Gespräch mit der Rufbereitschaftshebamme Kerstin – wir warten erst einmal wie es weiter geht. Den Vormittag über hatte ich recht starke Wehen, mein Mann entschied sich, nicht zur Arbeit zu fahren und wir warteten zu Hause was passiert.
Gegen Mittag entschieden wir uns ins Hebammenhaus zu fahren und kamen dort ca. 13 Uhr an. Kerstin empfing uns und wir konnten uns erst einmal einrichten. Es war mein Wunsch „das rote Zimmer“ zu belegen, was auch schon bereit stand. Wir besprachen nach den ersten Untersuchungen mit Kerstin, dass wir bei schönem warmem Wetter eine Runde spazieren gehen würden. Die Wehen zeigten sich recht intensiv alle sechs Minuten. Ein Ausflug zur naheliegenden Tankstelle - samt Proviant - Heißhunger - Einkauf folgte. Das Baguette wurde vor dem Hebammenhaus im Schatten gegessen und zehn Minuten später postwendend im Hebammenhaus wieder „retourniert“. Ich entschied mich nicht mehr nach Hause zu fahren.
Nach einer Weile der sehr kräftigen Wehen, lag ich im Bett, es folgte ein für mich „lauter“ Knall  die Fruchtblase war geplatzt. Darüber war ich so erschrocken, dass ich Angst bekam und Kerstin fragte mich nur noch wie ich mein Kind bekommen möchte: liegend oder kniend. Ich wusste die Antwort nicht und es kam zur knienden Position vor dem Bett. Ich vergrub mich in den Schoß meines Mannes und konnte (da keine PDA Betäubung wir beim ersten Mal) genau spüren wo das Kind im Moment ist und wo ich hinschieben muss. Es war intensiver als erwartet und ich hatte durchgehend Angst, weil ich nicht so schnell mit dem Blasensprung gerechnet hatte. Eigentlich stellten wir uns auf 24 Stunden oder mehr Wartezeit ein  Es ging nun Schlag auf Schlag und nach einer halben Stunde um 17. 33 Uhr war unsere Ilvie in Begleitung von Kerstin und Christina geboren. Ich konnte das Kind direkt zu mir nehmen, wurde später noch genäht (leichter Dammriss) und es konnte nun erholt, gegessen und getrunken werden. Alles bei schönem Kerzenlicht und in ruhiger Atmosphäre. Nach 4 Stunden und einem schönen Geburtstagsritual mit O Saft und Törtchen mit den nun anwesenden Hebammen Julia und Elke wurden wir um 21 Uhr nach Hause entlassen. Es war für mich und meinen Mann eine wunderschöne Geburt. Danke 

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19.08.19

David

... die zweite Geburt innerhalb von 13 Monaten - anstrengend aber machbar ...

Ich hatte mir fest vorgenommen auch diesmal wieder einen Geburtsbericht zu verfassen und jetzt nach 8 Wochen mit zwei Kleinen hat man halt echt mehr zu tun :) hab ichs endlich geschafft.
Wie schon letztes Jahr bei unserem ersten Sohn Jakob, haben wir auch dieses Mal die Schwangerschaft vom s`Hebammenhaus betreuen lassen, die Schwangerschaft verlief auch diesmal eigentlich größtenteils problemfrei. Mir war zwar auch wieder viel schlecht, aber weniger bzw. anders. Gegen Ende wurden die Wehwehchen etwas mehr, aber mei man versucht halt das Beste draus zu machen. Milch trinken, Mandeln kauen und Salzstangen gegen das Sodbrennen, es war jede Nacht das Gleiche.
Die Körperbehandlungen von Christina haben mir unendlich gut getan. Auch in dieser Schwangerschaft hatte ich bald Übungs- und Senkwehen. Die wurden auch immer stärker, echt "angenehm".
Da Jakob sich 10 Tage über den ET Zeit gelassen hatte, befürchtete ich schlimmstes und hoffte das Beste, war aber immer noch überzeugt dieses Mal wird‘s anders. (lach) Bin ja Optimistin!
Auch dieses Mal ging‘s nicht ohne Fehlalarm... An dieser Stelle Dank an Claudi!!!
Und dann kam das Wochenende, (noch 4 Tage bis zum errechneten ET) bis zum Rand gefüllt, Samstag die kirchliche Trauung von Jakobs Patenonkel auf die wir eingeladen waren, Sonntag dann ging‘s weiter mit der Taufe von Jakobs Freundin. Hier hatte ich dann auch immer intensiver Wehen, nach dem Gottesdienst relativ regelmäßig, nur nach wie vor nicht regelmäßig genug.
Und da soll Frau dann nicht genervt sein...
Unser Kleiner wollte uns wohl die Möglichkeit geben nochmal richtig ohne ihn zu feiern.
Im Anschluss an den Sonntagnachmittag wieder daheim ging es ordentlich weiter. Claudi wurde wie immer in letzter Zeit gründlich über alles informiert und dann tatsächlich auch im Laufe der Nacht bzw. früh ca. 3 Uhr gebeten zu uns zu kommen, um auf Jakob aufzupassen. So ca. 4 Uhr waren Claudi und ihr Sohn Bjarne (Jakobs Bro) dann zum weiterschlafen bei uns und wir kurze Zeit später im Hebammenhaus (nachdem Julia H. schon ich glaube es war gegen 1 - 2 Uhr schon bei uns daheim gewesen war).
Leider gings im HH dann nicht so los bzw. weiter wie ich mir das vorgestellt hatte. Also sind wir gegen 8 Uhr morgens wieder heim gefahren. Ich nach wie vor mit Wehen, die aber leider nicht mehr regelmäßig kamen. (Jetzt war Claudi meine Begleitung seit ein paar Stunden) wieder nach Hause... meine Laune war irgendwas zwischen tiefer Enttäuschung, großer Frustration und einer scheiß Wut. Daheim gab‘s ein gemeinsames Frühstück mit Benny, Claudi und Jakob. Wie ich den Vormittag, Mittag rumgebracht hab weiß ich nicht mehr, nur dass ich nicht schlafen konnte. Mittags dann erneut ein Anruf bei Julia, sie kam auch nochmal zu uns und nach einer Untersuchung war klar es geht voran aber halt langsam, also weiter abwarten und wieder melden wenn...
So ca. 13.45 Uhr entschied ich, ich möchte nicht weiter daheim bleiben. Benny hat mich also ins HH gefahren und ist dann wie ich es mir gewünscht hatte, mit Jakob wieder heim gefahren. Ich wusste ich brauche ihn nicht bei mir, sondern bei unserem Großen!
Relativ schnell startete ich einen weiteren Versuch in der Wanne (nachts ja schon mal).
Ich weiß nicht wie lange ich da drinnen lag bis mir klar war, dass es nicht gut ist und nicht funktioniert (eigentlich hatte ich mir immer eine Wassergeburt gewünscht und schon letztes Jahr wurde es keine)
Die Wehen habe ich diesmal viel schlimmer in Erinnerung, immer nur dieser ekelhafte Schmerz im Kreuz... grauenvolle Rückenschmerzen über Stunden. Nachdem ich also eine Zeitlang in der Wanne vor mich hin gebrüllt, geflucht, geheult etc. habe, ging’s dann vor dem Bett weiter, teils aufs Bett gestützt, teils am Tuch hängend...
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits jegliches Zeitgefühl verloren und hätte wahrscheinlich geschworen seit 12 Stunden dort zu sein. (lach) Immer wieder wechselte ich vom Bett auf die Toilette, schlief zwischen den Wehen dort sitzend ein, immer wieder... Bis Julia meinte ob ich mich nicht hinlegen möchte, dieser Versuch war ganz schnell beendet, da Liegen mir die schlimmsten Schmerzen bereitete. Ich also wieder ins Bad, auf der Toilette sitzen war am besten. Gelernt hatte ich ja, es geht dem Ende zu, wenn man denkt oder sagt man kann nicht mehr (lt. der Hebammen im Vorbereitungskurs).
Und plötzlich (gefühlt nach einer weiteren Ewigkeit) wurden die Wehen endlich anders. Und dann ging's (nachdem ich Julia und Xenia genötigt hatte, was deren Kräfte hergeben, mein Becken zu schütteln und mir das Kreuzbein zu massieren) plötzlich ganz schnell. Wenn ich zurückdenke waren es glaub ich zwei Presswehen und flutsch kam David und wurde aufgefangen. Anders als üblich habe ich darum gebeten, dass mir mein Handy gebracht wird. Xenia war so lieb, so konnte ich schnell nach der Geburt Benni anrufen und ihn informieren, dass wir jetzt zwei Söhne haben. Er sagte: "Ich muss noch Jakob anziehen und komme dann sofort." Lieb und fürsorglich wie immer, wurden David und ich ins Bett zum Ausruhen und Kuscheln gebracht. Plötzlich war auch Christina D. im Hebammenhaus, da sie ab diesem Abend Bereitschaft hatte. Ich habe mich sehr gefreut sie dabei zu haben. Ca. 15 min später waren wir als Familie wieder zu viert vereint. Julia ging in ihren wohlverdienten Feierabend, allerdings nicht ohne ein kurzes Gespräch mit mir gehalten zu haben. Sie war ganz happy David noch begrüßen zu dürfen, nachdem sie seit der letzten Nacht so viel dabei gewesen war. Benni hat mir meinen lang gewünschten Kaffee gebracht und ich war unbeschreiblich glücklich, müde, gleichzeitig topfit, voller Energie und Erschöpfung zu gleich. Nach einer Weile der Ruhe, der Geburt der Plazenta, etwas zu Essen und der Geburtstagsfeier, waren wir ca. 21.15 Uhr wieder zuhause. David und ich glücklich im Bett, Benni und Jakob bei Mc Donald's (der Burger hat trotz Heißhungers absolut nicht geschmeckt) mein frisch von Benny liebevoll für mich geschmiertes Butterbrot dafür umso mehr.
Mein ganz besonderer Dank geht an meine liebe Freundin Claudi: Für deine Geduld, deine Freude mit mir nachts spazieren zu gehen usw. Claudi du bist einfach der Hammer!
Als ganz wunderbar und unglaublich behütet habe ich empfunden, dass so viele von euch Hebammen anwesend waren und sich mit mir gefreut haben. Sorry, Kerstin ohne Brille habe ich dich nicht richtig erkannt! :)
Fazit: Zwei Geburten auf den Tag genau von 13 Monaten sind heftig aber auch zu schaffen, den Papa hat Jakob gebraucht ich nicht und s'Hebammenhaus Team ist einfach wunderbar. Danke dass es euch gibt! (Jederzeit wieder ;))
Dieser Bericht wurde fertiggestellt nachdem ich den Hebammenbericht bereits erhalten hatte, habe aber bewusst nicht korrigiert was tatsächlich zeitlich war. ;)

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20.07.19

Luan

kein Sonntagskind - aber ein echter Schönwälder

Schon in der Schwangerschaft hatte ich das Gefühl, dass unser Sohn seine eigenen Pläne hatte. In meinem Kopf wollte sich partout nicht das Bild einer Geburt im s‘Hebammenhaus abzeichnen. Und das, obwohl wir unsere Tochter dort vor zwei Jahren in einer wunderschönen Geburt willkommen heißen durften.
Die Hebammen aus dem s‘Hebammenhaus ahnten wohl lange vor mir, wo unser Sohn zur Welt kommen könnte und empfahlen uns, uns nach der schon schnellen Geburt unserer Tochter Eleah, auf eine Hausgeburt vorzubereiten. Der Gedanke, mein Baby Zuhause auf die Welt zu bringen, geisterte schon sehr lange in meinem Kopf. Allerdings fehlte mir noch ein Fünkchen Mut, diese Entscheidung zu fällen. Umso näher die Geburt rückte, desto greifbarer wurde der Gedanke. Und dennoch wollte ich mich nicht festlegen, sondern auf mein Gefühl während der Geburt hören. Zum Glück entschied unser Sohn letztlich, wo er uns zum ersten Mal in die Augen schauen wollte. Nach einem ausflugsreichen Samstag mit leichten Wehen, wie schon in den vergangenen zwei Wochen, scherzte ich noch mit meinem Bruder über eine bald beginnende Geburt und die Möglichkeit dadurch das zweite Sonntagskind zu bekommen.
So, wie ich es mir immer gewünscht hatte, brachte ich unsere Tochter an diesem Abend noch ins Bett, bevor ich mich dann auf meinen Gymnastikball schwang, um, so wie ich dachte, einen entspannten Abend zu verbringen. Gegen 21 Uhr hatte unser kleines Baby genug von der Ruhe und entschied sich dazu, die Fruchtblase zum Platzen zu bringen. Ich freute mich sehr. Bald konnte ich unseren Sohn endlich kennen lernen und freute mich auch über die scheinbare! Tatsache wieder ein Sonntagskind zu bekommen.
Nachdem ich meine Gedanken und die frische Kleidung sortiert hatte, rief ich die Bereitschaftsnummer an. Die Freude war groß als Elke ans Telefon ging, war sie doch auch unsere Hebamme während der ersten Geburt. Sie ahnte, was ich noch nicht (auf Grund zu schwacher Wehen) sehen konnte und bereitete mich auf eine baldige Geburt vor. Ich sollte losfahren sobald die Wehen stärker würden. So tigerte ich also durch unser Wohnzimmer und wartete sehnsüchtig auf die stärkeren Wehen. Scheinbar sammelte unser Sohn nochmal all seine Kraft, um dann richtig durchzustarten. Denn von einem auf den anderen Moment bestand kein Zweifel daran, dass es im Eilverfahren voran ging. Elke wurde informiert und in der nächsten Pause sollte die Fahrt nach Villingen starten. Was unserem Sohn scheinbar nicht gefiel und ihn dazu veranlasste noch einen Gang hoch zu schalten. So kam es, dass ich, kaum im Auto angekommen, den Drang zu pressen verspürte. In Windeseile ging es zurück ins heimische Wohnzimmer. Elke bereitete meinen Mann darauf vor, dass sie es, aufgrund des langen Anfahrweges, wohl nicht mehr rechtzeitig schaffen würde. Zwischenzeitlich wurde unsere Tochter von den Großeltern abgeholt und ich konnte mich voll und ganz auf unser Baby und mich konzentrieren. Als klar war, dass Elke nicht rechtzeitig da sein würde, entschlossen wir uns dazu, meine betreuende Hebamme Melanie zu kontaktieren, da sie im selben Ort Zuhause ist. Sie muss geflogen sein, denn innerhalb zwei Minuten war sie bei uns. Jetzt war sie da, ich fühlte mich sicher und aufgehoben. Unser Kind konnte kommen, was es auch tat. Vier Wehen und neun Minuten später, um 22.53 Uhr, konnte unsere kleine Rakete in die ihm bekannten Hände, in die Hände, die uns schon über so viele Wochen begleiteten, geboren werden. Luan musste noch eine ganze Weile schimpfen, bevor er dann friedlich nuckelnd in meinen Armen einschlief. Als Elke kam, lagen wir schon mit einem Menschlein mehr auf dem Sofa.
Wenig später stieß Grit noch in die nette Runde der Hebammen. Und so verbrachte ich die nächsten zwei Stunden im Kreise meines stolzen Mannes, unseres schlummernden Sohnes und den drei lieben Hebammen, um dann liebevoll umsorgt ins eigene Bett begleitet zu werden, wo wir irgendwann alle überglücklich einschliefen.
Ein Sonntagskind wurde unser kleiner Luan nicht, dafür aber ein wahrhaftiger Schönwälder.

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24.06.19

Linnea

Ein Bericht als kleine Hommage an das Leben, an Kinder, an die Hoffnung und die Kraft für das Gute einzutreten. Für alle Friday-for-future-Aktivisten, die endlich mal Tacheles reden, alle Hebammen, alle Veganer und Plastiksparer, alle die das Leben nicht in erster Linie messen und wirtschaftlich gestalten wollen, sondern ihm vertrauen, es feiern und für unsere Lebensgrundlagen kämpfen.

Ein Bericht als kleine Hommage an das Leben, an Kinder, an die Hoffnung und die Kraft für das Gute einzutreten. Für alle Friday-for-future-Aktivisten, die endlich mal Tacheles reden, alle Hebammen, alle Veganer und Plastiksparer, alle die das Leben nicht in erster Linie messen und wirtschaftlich gestalten wollen, sondern ihm vertrauen, es feiern und für unsere Lebensgrundlagen kämpfen.

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll,
So viele Gedanken, und mein Herz ist übervoll,
So viele Gefühle drängen sich zur selben Zeit;
Freude und Demut und Dankbarkeit.
Im Arm der Mutter, dich dich schweigend hält,
Blinzelst du vorsichtig ins Licht der Welt,
In deinen ersten Morgen, und ich denk':
Dies ist mein Kind, welch ein Geschenk!

Sieh dich um, nun bist du ein Teil der Welt,
Die sich selbst immerfort in Frage stellt,
Wo Menschen ihren Lebesraum zerstörn',
Beharrlich jede Warnung überhörn.
Ein Ort der Widersprüche, arm und reich,
Voll bitterer Not und Überfluß zugleich,
Ein Ort der Kriege, ein Ort voller Leid,
Wo Menschen nichts mehr fehlt, als Menschlichkeit!

Du bist ein Licht in ungewisser Zeit,
ein Ausweg aus der Ausweglosigkeit,
Wie ein Signal, den Weg weiterzugeh'n,
Herausforderungen weiter zu besteh'n.
Wo vieles voller Zweifel, manches zum Verzweifeln ist,
Da macht ein Kind, dass du alle Zweifel vergisst,
Es sind in einer Welt, die ziel-und ratlos treibt,
Die Kinder doch die einz'ge Hoffnung, die uns bleibt!

Wenn alle Hoffnungen verdorr'n,
Mit dir beginn' ich ganz von vorn,
Und Unerreichbares erreichen, ja ich kann's!
Du bist das Apfelbäumchen, das ich pflanz'!
(Reinhard Mey)

Liebste kleine Linnea,
gestern kurz vor Mitternacht bist du zu uns in unsere Welt gekommen. Und auch du sollst später wissen, wie du geboren wurdest – so wie deine großen Schwestern Solvei (Geburtshaus)und Amrei (Hausgeburt).

Immer wieder wurde ich gefragt, ob ich wieder eine Hausgeburt bei deiner Geburt anstreben würde. „Don´t change a running team“ würde man im „HR-Bereich” sagen. Ich sagte: „Ich wüsste nicht, was bei Amrei hätte besser laufen können. Ich suche nicht nach Alternativen.“
Zwischenzeitlich habe ich mir auch ein anderes Selbstbewusstsein bei kritischen Nachfragen angewöhnt. Die häufigste Reaktion ist: „Den Mut hätte ich nicht gehabt.“ – Daraufhin sage ich, dass ich es sehr viel mutiger finde in die Klinik zu gehen (weil es dort viel häufiger Geburtskomplikationen gibt).
Natürlich ist das alles vielschichtig, jede Schwangerschaft ist unterschiedlich, jede Frau und jedes Kind bringt seine Geschichte und Voraussetzungen mit. Es gibt notwendige Geburten in der Klinik, es gibt gute Klinikgeburten und auch außerklinische Geburten können „nicht klappen“ und man muss verlegt werden.
Es geht mir auch nicht um die Gegenüberstellung von klinischen und außerklinischen Geburten. Vielmehr geht es mir darum, dass ich es sehr schade finde, dass viele Frauen Geburten als notwendiges Übel ansehen und geknickt und teilweise traumatisiert nach der Geburt sind, dass sie ihrem Körper nicht zutrauen, das zu tun, wofür er evolutionär immer perfekter ausgestattet wurde, dass es scheinbar normal ist zu intervenieren bei Geburten, dass Frauen so wenig selbstbestimmt unter Geburt einfordern (können), was ihnen guttut und die Verantwortung nur bei den sogenannten Experten liegt. Ja, Hebammen und Gynäkologen sind Experten, aber für den eigenen Körper ist die Frau die beste Expertin. Es scheint politisch schon seit langem nicht gewollt zu sein, genauer hinzuschauen, was eine „gute Geburt“ sein kann, auch weil größtenteils Männer eine an Gewinn orientierte Gesundheitspolitik im Geburtswesen betreiben.

Ich bin für unsere Geburt wieder so unglaublich dankbar, vor allem denen ohne die unsere Geburt so nicht möglich wäre: Den Hebammen vom s´Hebammenhaus Villingen mit ihrer grandiosen Arbeit, allen voran Elke, „meiner‘“ Hebamme und meinem Mann. Voraussetzungen für diese Geburt waren aber sicher auch, dass ich mich kenne und weiß, was ich brauche, um entspannen zu können, dass meine Schwangerschaft keine Indikationen mitbrachte, die medizinische Eingriffe wahrscheinlich machen, dass ich mich mit dem „Phänomen Geburt“ und was in meinem Körper währenddessen passiert, sehr intensiv auseinandergesetzt habe und mich als Expertin fühle. Wissen hat mich stark gemacht.

Und nun vom allgemeinen hin zu DEINER GEBURT, Linnea, kleine Waldblume (=linneae borrealis):
Die Schwangerschaft mit dir war unspektakulär. Ich nahm die drei gesetzlich vorgeschriebenen Ultraschalltermine wahr - alles war immer gut. „Medizinisch“ gesehen, trotzdem machte ich einen inneren Prozess durch, der natürlich Wandlungen unterlegen war. Ich hatte zeitweise Angst der Herausforderung nicht gewachsen zu sein. Drei Kinder und Hund. Mann oft geschäftlich unterwegs, keine Großeltern vor Ort… Und was wäre, wenn das Kind in irgendeiner Form mehr Unterstützung braucht? …bin schließlich schon 36… Die Ängste holten mich nachts ein, wenn ich zusätzlich zu meiner großen Müdigkeit und Erschöpfung tagsüber, nachts zweidrei Stunden wach lag. Doch sie verblassten mit dem Beginn des zweiten Trimesters und waren weg, als die Tage länger wurden und die Sonne wieder meine Stimmung aufhellte.
Im zweiten Trimester sagte ich oft: „Wenn es nur um Schwangerschaft und Geburt ginge, würde ich 10 Kinder bekommen…“ – es ging mir glänzend. Keine Beschwerden, viel Energie.
Bis auf die gelegentlichen Schlafstörungen ging es so weiter im letzten Trimenon. Außerdem merkte ich, dass meine Nerven dünner wurden. Der Geduldsfaden meinen zwei Mädels (2 und 4) gegenüber riss öfter, zeitweise war die Stimmung sehr angespannt.

Nachdem Amrei 11 Tage nach dem errechneten ET auf die Welt kam, nannte ich allen Ende Juni als Entbindungszeitraum (errechneter ET war der 19.6.) – doch als ich eine Woche vor diesem ET das erste Mal Übungswehen hatte, dachte ich, dass ich vielleicht naiv gewesen wäre. Vielleicht will dieses Menschlein früher kommen? Alles blieb ruhig, nur der Nestbautrieb setzte verstärkt ein. Ab dem errechneten ET mehrten sich die Zeichen, dass es bald losgehen würde: Der Schleimpfropf löste sich schrittweise, der Muttermund wurde weich, ich hatte viele Tage immer wieder oft (Übungs-)Wehen die immer intensiver wurden. Am 23.6. war ich überzeugt davon, dass Du nachts auf die Welt kommen wollen würdest. Mein Mann brachte die Kinder zu meiner Schwester, zu den Cousins und Cousinen. Und ich war dementsprechend frustriert, als ich am nächsten Morgen aufwachte, zugegebenermaßen nach eine unruhigen wehendurchsetzten Nacht, aber ohne Kind im Arm…
Als diese Wehen am 24.6. nachmittags regelmäßiger und wiederum stärker wurden, kam Elke am Abend nochmal vorbei. Sie verabschiedete sich und prognostizierte in der Nacht wiederzukommen. Wir riefen sie 21 Uhr an, sie sollte mit Geburtskoffer alsbald wieder zurückkommen. Die Wehen vertönte ich nämlich zwischenzeitlich, wie immer „eingeklemmt“ mit Wärmflasche im Türrahmen. Die Eröffnungsphase wandelte sich in die Übergangsphase.
Irgendwann -gegen 22 Uhr?- wollte ich in den Gebärpool, den Elke uns zwei Wochen vorher vorbeigebracht hatte und der schon bereitstand – in weiser Voraussicht in der Stunde davor mit Wasser befüllt.

Wie herrlich, wie entspannend! „An Land“ hatte ich das Gefühl die Pausen nicht wirklich genießen zu können, der Bauch blieb hart, ich konnte mich nicht hinlegen, tigerte durch die Räume. Im Wasser war es einfach nur schön. Ich legte mich hin, wir machten Witze, unterhielten uns, ich war selig. Intensive und lange Wehen wurden von Wehenpausen bis zu 7 Minuten belohnt. Irgendwann begann ich in den Pausen zu dösen. Geburtsflow und Trance.
Den Wehen konnte ich gut begegnen – mit langem Tönen auf A. Mit dem Klammern an das von der Decke herabhängende Tuch, kniend. Mein Mann drückte gegen mein Kreuzbein.

Du, kleine Linnea, hast ordentlich mitgeholfen und ich spürte richtig, wie du dich hin- und herdrehst – vielleicht um die perfekte Position einzunehmen? Das war sehr eindrücklich, so kannte ich das bisher nicht. Du warst wohl auch, den Herztönen zufolge, ein wenig aufgeregt.
Ich habe in dieser Phase immer wieder gesagt, dass ich Angst davor habe zu schieben, denn das Gefühl „auf´s Klo zu müssen“ wurde größer. Plötzlich war die Erinnerung an die letzte Phase von Amreis Geburt wieder sehr präsent. Und trotzdem, die Wehen wurden irgendwann so intensiv, dass ich mir keine Gedanken machte musste. Mein Körper tat das übrige. Ich war den „Wellen“ ausgeliefert und trotzdem Steuermann. Beides. Ich wusste, wir können das. Aber dass wir es so schnell können, war mir nicht klar: Zwei sehr starke Wehen die den Übergang zur letzten Phase für mich markierten. In der nächsten Wehe spürte ich dein Köpfchen, in der darauffolgenden konnte dein Köpfchen mit Fruchtblase austreten. Ich wartete lange auf die folgende Wehe – mit dieser kam dein Körper. Um 23.14 Uhr kamst du ganz zu uns in unsere Welt.
Mit Glückshaube wurdest du geboren, ins Wasser. Trotzdem warst du erstmal nicht besonders begeistert, im Gegensatz zu uns. So schnell, so sanft, so kraftvoll…!
Klar, ich habe geschrien. Klar, ich war überwältigt. Klar, ich sagte, dies sei mein letztes Kind. Und trotzdem: Ein Wunder! Eine wahnsinnig schöne, für mich traumhafte Geburt.
Mein Mann und ich und DU, Linnea, ein perfektes Team. Unsere Hebamme saß leise dokumentierend im Hintergrund (fast wie strickend ) - am Schluss war sie neben mir. Unser Hund wachte ein Geschoss tiefer und bewegte sich wohl keinen Zentimeter von der Treppe weg.
Die Plazenta kam, du saugtest, ich zog mit dir ins Bett um. Eine gelöste Stimmung, Schokolade für mich, eine Runde lachen und fluchen beim Nähen des Dammrisses, ein kerngesundes, leichtes Mädchen bei der U1, Diskussion über die Meinung und Sicherheitsbestrebungen der Männer zu Geburten (Danke, Thom, dass du immer meinen Weg mit mir mitgegangen bist!), packen, putzen, aufräumen, Poolwasser ablassen, erste Nachrichten verschicken.
Geschäftigkeit und Zauber - WUNDERBAR!
Ein Vorgeschmack, was uns die nächsten Tage und Wochen erwartet. Das ganz normale Leben in einer „Glückshaube“. Scheinbare Ambivalenzen, die aber doch in ihrem Zusammenspiel die Fülle des Lebens ausmachen.
Genauso wie folgende scheinbare Widersprüchlichkeiten: Du bist nicht mehr wegzudenken, bist so real und manchmal frage ich mich, ob ich das geträumt habe.
Ich meine dich zu kennen und du bist mir noch fremd.
Ich liebe dich schon jetzt unendlich und ich weiß, dass diese Liebe jeden Tag tiefer werden wird.

Liebe kleine Linnea, mein Apfelbäumchen. Starke Wurzeln sollst du haben, um in den Himmel hineinwachsen zu können.

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22.06.19

Till

... diesmal sollte alles nicht ganz so schnell gehen ....

Vor fast zwei Jahren kam unser erstes Kind zwei Wochen früher und recht schnell bei euch zur Welt. Wir haben es damals grad noch rechtzeitig ins s‘Hebammenhaus geschafft. Dementsprechend war ich jetzt beim zweiten Kind nervös und hatte Sorge, wie wir alles diesmal meistern werden.
Zwei Tage vor dem offiziellen Termin, an einem Samstagmorgen, bin ich kurz nach 6.00 Uhr wegen eines leichten Ziehens aufgewacht. Eine Stunde später weckte ich meinen Mann, weil ich mir sicher war, dass es Wehen sind. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, es könnte wieder so schnell gehen, habe ich gleich den Bereitschaftsdienst vom s‘Hebammenhaus angerufen. Elke war dran und wußte auch sofort wer ich bin. Da meine Wehen alle 20 Minuten kamen, bot sie uns an selbst zu entscheiden, ob wir noch warten wollen, oder gleich nach Villingen kommen möchten. In aller Ruhe, aber doch langsam nervös, hat mein Mann alles ins Auto gepackt und ich unseren Großen, Ben, gerichtet, den wir auch gleich zur Oma gebracht haben. Während dessen wurden die Abstände der Wehen schon kürzer, weshalb ich Elke anrief und sagte, dass wir doch gleich zufahren würden. Gegen viertel nach acht im s‘Hebammenhaus angekommen war Elke da, aber doch schon wieder aufm Sprung. Eine weitere Hausgeburt stand bei ihr an. Melanie und die Schülerin Janine kamen als Vertretung. Melanie fing an alles vorzubereiten, schickte Janine nochmal heim und meinte zu uns, dass wir wohl später noch ne Runde spazieren gehen werden. Während sie werkelte ging’s bei mir aber immer schneller vorwärts, mein Mann dachte sich gleich „Wir machen heute keinen Spaziergang mehr“ und ich bat Melanie auch bald, die Wanne voll zu machen. Kurz danach hatte ich es ziemlich eilig ins Wasser zu kommen. Als es dann (für mich endlich) soweit war, sagte ich schon „Es kommt“ Drei weitere Presswehen später, um 9.43 Uhr, hatte ich meinen Sohn im Arm. Mein Mann assistierte Melanie, da Janine es leider nicht so schnell zurück geschafft hat. Wieder im Zimmer, zusammen aufm Bett gekuschelt, konnten wir unseren Till erstmal richtig willkommen heißen. Nach den notwendigen Untersuchungen und etwas Ruhezeit für uns, wurde Geburtstag gefeiert und nach einem kleinen Mittagessen für Papa und Mama ging es auch schon wieder, zu dritt, nach Hause.

Wir haben uns auch diesmal sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Ich fand es sehr schön, dass der Zufall uns Melanie ausgewählt hat, da sie bei der Geburt unseres ersten Sohnes Ben auch schon dabei war.

Vielen Dank Melanie, Elke und Janine für eure Unterstützung, Dasein, Hilfe und Begleitung!

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20.06.19

Juna

endlich können ihre Eltern die kleine Juna in den Armen halten ...

Liebe Juna, ersehntes Wunschkind,
für den 14. Juni 2019 war dein Ankommen berechnet, doch obwohl ich dich bereits viel früher erwartet habe, hast du dir bis zum 20. Juni Zeit gelassen. Am Morgen gegen halb 4 bin ich mit den ersten Wehen aufgewacht und ich dachte mir, na endlich! Die Wehen hatten noch einen relativ großen Abstand, aber ich habe sie bereits veratmen müssen. Ich habe geduscht, meine Haare gemacht und mich gerichtet, was sich toll angefühlt hat. Gegen sechs bin ich nach unten ins Wohnzimmer und habe in verschiedenen Positionen die Wehen veratmet. Vorab hatte ich mir eine App zum Messen der Kontraktionen heruntergeladen und konnte dann gegen halb sieben der zuständigen Hebamme Melanie berichten, dass ich Wehen im Abstand von ca. 3-4 min habe, diese aber „nur“ 30-40 sec dauerten. Ich fühlte mich daheim noch sehr wohl und dein Bruder und dein Papa schliefen noch. Nach dem Anruf bei Melanie habe ich deinen Papa geweckt um ihm zu sagen, er soll bitte aufstehen und Samu zur Oma bringen, seine Tochter macht sich auf den Weg. Dein Papa ist aufgestanden, hat auch noch geduscht und gegen viertel acht hat er Samu zur Oma gefahren. Er sagte mir noch, dann schau das wir gegen 10 Uhr im Hebammenhaus sind, aber ich habe nur gelacht und abgewinkt, er soll Samu jetzt bitte wegfahren und schnell wiederkommen. Als die beiden aus dem Haus waren, habe ich erneut Melanie angerufen und ihr gesagt, dass dein Papa noch Samu wegbringt und wir uns dann auf den Weg machen würden. Die Wehen waren mittlerweile im ca. 2-3 min Takt mit 40-50 sec Dauer. Geplante Ankunftszeit im Hebammenhaus halb neun.
Dein Papa kam wieder zurück und ich habe schon sehnsüchtig mit gepackter Tasche und fertig angezogen auf ihn gewartet. Wir sind nach Villingen losgefahren und schon auf dem Hochwald habe ich gemerkt, huch die Wehen sind doch ganz schön heftig. Gegen halb neun sind wir im Hebammenhaus angekommen, der gleiche Geburtsraum wie bei deinem Bruder Samu war für uns vorbereitet. Melanie hat uns begrüßt, der Raum war verdunkelt und es gab nur Kerzenlicht. Ich hatte sofort wieder die ersten Wehen und Melanie sagte mir, ich darf jetzt arbeiten. Ich war ganz bei mir und habe verschieden Positionen ausprobiert, ohne Anweisung von außen, so wie ich es mir vorgestellt habe. Seil, Vierfüßler, Bewegung… Relativ schnell sind die Wehen stärker geworden und ich hatte fast schon die Geburtsposition zwischen Kommode und Waschbecken, stehend hatte sich am Besten angefühlt. Zu diesem Zeitpunkt hat Melanie die Zweithebamme Grit angerufen, Sie soll sich auf den Weg machen. Melanie musste die Herztöne abhören, konnte aber mit dem normalen Doppler deine Herztöne nicht finden. Nach meinem Empfinden, hat mich das nicht verunsichert, ich habe dich gespürt. Aber Melanie musste das große CTG holen und die Herztöne im Liegen abhören, dass waren sehr starke Schmerzen. Da Melanie das Gefühl hatte, sie habe mich ausgebremst, hat sie mir vorgeschlagen auf die Toilette zu gehen, die Füße auf einen Hocker aufstellend und Grit hat den Raum wieder verlassen. Das waren extreme Wehen, aber ich habe gespürt, dass hier wirklich etwas vorwärtsgeht und du nicht mehr lange auf dich warten lässt. Schon kurz nach der Ankunft, hatte Melanie mich gefragt, ob ich in die Wanne möchte. So war die Wanne also vorbereitet und ich habe dann auch dort einige Wehen veratmet, bis Melanie wieder die Herztöne hören wollte. Da dies im Wasser nicht geht, musste ich aufstehen und gottseidank ist direkt über der Badewanne ein Seil, an dem ich mich festgehalten habe. Ich habe gespürt, jetzt bist du bald da und war mir sicher ich mache keinen Schritt mehr. Melanie hat mir noch Kaffeekompressen auf den Damm gemacht und ein paar Wehen später, hat dein Kopf schon das Licht der Welt erblickt. Keine Zeit mehr für Melanie Grit dazuzurufen, den Job der Zweithebamme hat dein Papa übernommen. Um 11.22 Uhr bist du in unser Leben getreten, die Nabelschnur um den Hals (darum hat sich Melanie sofort gekümmert), aber völlig fit und ich konnte dich in die Arme schließen.
Dein Papa hat mir aus der Wanne geholfen und wir sind ins Bett gegangen, um die ersten Minuten nur für uns Drei zu kuscheln. Die Plazenta hat sich wunderbar gelöst, dein Papa hat nach dem Auspulsieren die Nabelschnur durchtrennt und Melanie hat bei mir eine kleine Wunde versorgt.
Wir haben angestoßen, uns wurde gratuliert und laut Geburtsbericht habe ich auf dem Bett gethront und nach der Suppe „verlangt“. Genau so habe ich mich gefühlt, sehr stolz auf mich und erleichtert eine so entspannte und komplikationslose Geburt erleben zu dürfen. Du warst selig in unseren Armen und dein Papa und ich hätten nicht glücklicher sein können. Grit hat die U1 gemacht und dein Papa hat dich angezogen und ganz ruhig und entspannt haben wir das Hebammenhaus in Richtung Villingendorf verlassen.
Ich bin sehr dankbar für eine schöne Geburt in totaler Selbstbestimmung, mit 2 tollen Hebammen an meiner Seite. Ich bin auch sehr dankbar für deinen Papa, der akzeptiert das ich eure beiden Geburten mit mir selbst ausgemacht habe und seine Unterstützung nur durch Anwesenheit erforderlich war ;) Wir lieben dich!

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26.04.19

Yesenia

... unsere Tochter sollte in einer warmen, ruhigen und liebevollen Umgebung zur Welt kommen...

Schon bevor ich mit unserem dritten Kind schwanger wurde, hatte ich den Wunsch in einem Geburtshaus zu gebären. Ich wollte keine Krankenhausatmosphäre mehr. Unsere Tochter sollte in einer warmen, ruhigen und liebevollen Umgebung zur Welt kommen.

Das Hebammenhaus hat mir diesen Traum zur 100% erfüllen können!

Der ET war 29.04.2019. Unsere Tochter entschied sich aber ein bisschen früher auf die Welt zu kommen. In der Nacht vom 25.04 auf 26.04 um 00:00 Uhr, platze meine Fruchtblase. Mein Mann wählte die Rufbereitschaftsnummer und Christina Hügel war am Apparat. Sie sagte, dass wir uns schlafen legen sollten, um die Kräfte auf bevorstehende Geburt zu sammeln. Und wenn die Wehen dann im 5 Minuten Takt kommen, sollen wir uns nochmal melden.
Wir legten uns hin, schlafen konnten wir aber nicht vor lauter Aufregung. Ich wartete auf die Wehen, aber die kamen nicht. Es war schon 6:30 Uhr, wo ich mich entschloss die Christina nochmal anzurufen um die Situation zu schildern. Christina beruhigte mich und meinte, wenn es sich bis 12 Uhr mittags nichts tut, telefonieren wir nochmal und treffen uns dann im Geburtshaus um die weitere Schritte zu besprechen. Um 07 Uhr aber, spürte ich endlich die ersten Wehen! Es ging also aufwärts, was mich riesig freute! Um 09 Uhr waren die Wehen schon richtig schmerzhaft(ich konnte sie aber sehr gut veratmen), kamen aber schon in 2,5 Minuten Takt (davor war der Abstand zw. den Wehen richtig unregelmäßig). Mein Mann rief Christina nochmal an, schilderte die Situation und sie meinte, dass wir uns in einer halben Stunde auf den Weg machen sollten.

Gesagt - getan! Um 10 Uhr kamen wir ins Hebammenhaus, mit heftigen Wehen, an! Ab da, ging es richtig schnell. Während der Geburt kam noch Melanie dazu und half Christina unser Töchterchen zu empfangen. Unsere Yesenia brauchte nur 1Std. und 21 Minuten, um auf diese Welt zu kommen. Es war eine schmerzhafte, turbulente aber
auch unglaublich schöne Geburt! Die Geburt, die ich mir sooo sehr wünschte! Und dafür bin ich Christina und Melanie sehr dankbar! Mit ihrer ruhigen und sicheren Art, gaben sie mir das Gefühl, dass ich es ohne Probleme schaffe! Vielen Dank!!!

Nach der Geburt wurden ich und unser Baby von Christina liebevoll versorgt. Nach ein paar Stunden Erholung und Kräfte sammeln, haben Christina und Melanie uns zum ersten Geburtstag unserer Yesenia, mit O-Saft und Törtchen gratuliert!:) Danach konnten wir schon nach Hause!

Es war die beste Entscheidung im s'Hebammenhaus unser drittes Kind zur Welt zu bringen. Wir sagen nochmal Danke für alles! Ihr seid super!

PS. Ein extra Dank von meinem Mann für einen leckeren Kaffee, den er bekommen hat. Auch um den Partner wird es im Hebammenhaus gekümmert :) 

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25.04.19

Fiona

Und so machte sich unsere kleine Fiona 5 Tage früher, am 25. April, auf ihren wunderschönen und abenteuerlichen Weg in unser Leben.

Fionas Weg (25.04.2019)

Es muss Schicksal gewesen sein. Der ET sollte der 30. April 2019 sein, der Geburtsvorbereitungskurs in der Gegend, der für März geplant war, war jedoch voll besetzt, deshalb besuchte ich mit meinem Mann schon den Kurs im Januar. Ich war nie so begeistert von der Vorstellung mein Kind im Krankenhaus zur Welt zu bringen. Und in diesem Vorbereitungskurs erfuhr ich dann vom s‘Hebammenhaus in Villingen.
Ich war hin und weg, das war die Lösung, da ich mir immer eine ungestörte Geburt in einer vertrauensvollen, intimen Umgebung gewünscht hatte, mir jedoch eine Hausgeburt fürs erste Kind nicht zutraute. Das Geburtshaus ist zwar nicht bei uns um die Ecke (50 Minuten Fahrtweg), aber dass es überhaupt die Möglichkeit gab, freute mich total.
Im Job war ich zu der Zeit sehr eingespannt und konnte nicht am Infoabend im Januar teilnehmen, Steffi Schnee verschaffte mir aber rasch einen Termin und am 5. Februar hatte ich mein Erstgespräch bei Nataly. Ich war für eine Anmeldung im s‘Hebammenhaus furchtbar spät dran (28.ssw) und fühlte mich schlecht, dass ich nicht früher darauf gestoßen bin, aber man nahm mich mit viel Nachsicht gerne auf, vor allem auch weil meine Schwangerschaft ohne Komplikationen verlief.
In den nächsten Wochen nahmen mir Nataly, Julia Heinze und Julia Steinmann auf einfühlsame und pragmatische Weise jegliche Bedenken die noch vorhanden waren, beantworteten mir und meinem Mann alle Fragen und begleiteten mich auf ganz magische Weise durch die Schwangerschaft, sodass Geist und Körper sich richtig auf den Tag der Geburt freuten.
Und so machte sich unsere kleine Fiona 5 Tage früher, am 25. April, auf ihren wunderschönen und abenteuerlichen Weg in unser Leben.
Am Morgen um 7:30 Uhr bemerkte ich eine Senkwehe und dachte mir nicht viel dabei. Dass dies keine Senkwehe war, wurde mir erst viel später bewusst :)
Im Verlauf des Morgens traten noch 3-4 weitere Wehen auf, was mir zwar etwas komisch vorkam aber mich nicht von meiner Verabredung zum Frühstück um 10Uhr abhielt. Während des tollen Frühstücks häuften sich die Wehen tatsächlich, sie kamen plötzlich im 15 Minuten Abstand, waren aber nicht sehr stark, sodass ich sie noch nicht einmal sonderlich veratmen musste. Jetzt war es aber an der Zeit, die Hebamme um Rat zu fragen. Natürlich war ich nervös und bei der Bereitschaftsnummer war ich anscheinend zu ungeduldig, als nicht sofort jemand ans Telefon ging (ich wurde 3 Minuten später zurück gerufen). Also rief ich Nataly auf ihrer Nummer an und erfuhr dass sie gar keine Bereitschaft hatte, trotzdem hörte sie mich geduldig an. Als mich Melanie kurz darauf zurück rief, da sie diejenige war die an dem Tag Bereitschaft hatte, berichtete ich ihr natürlich noch einmal alles genau und sie kam genau wie Nataly zu dem Schluss dass ich mich vermutlich noch in der Latenzphase befinden würde, da es ja noch 5 Tage zu früh war und die Kleine bei der letzten Untersuchung noch keinerlei Zeichen für eine bevorstehende Geburt gegeben hatte. Ich nahm mir den Rat der Hebammen zu Herzen und genoss den wunderschönen sonnigen Morgen in vollen Zügen. Nach dem Frühstück, einem kleinen Spaziergang und nachdem ich meine Bekannte nach Hause gebracht hatte, wurden die Wehen auf der Heimfahrt schon intensiver und das Veratmen begann. Mein Mann kam um 14 Uhr von der Arbeit nach Hause und gemeinsam telefonierten wir mit Melanie. Die Wehen kamen nun alle 4 Minuten, ich war aber durch die tollen Gespräche mit den Hebammen und dank der guten Geburtsvorbereitung entspannt und guter Laune und arbeitete aktiv mit meinen Wehen und meiner Atmung. Melanie blieb einige Wehen bei mir am Telefon um die Situation einzuschätzen. Da dies mein erstes Kind war und ich die Wehen noch wirklich gut vertrug, sagte sie mir ich hätte zwei Möglichkeiten: Um zu testen ob die Wehen ernster werden oder wieder abklingen, könnte ich nochmal einen Spaziergang machen oder ein warmes Bad nehmen. Wenn ich mich nicht sicher fühlen würde könnte ich natürlich auch direkt ins s‘Hebammenhaus kommen, dort würden sie diese Maßnahmen aber auch ausprobieren und ich könnte mir eine längere Wartezeit weg einer Wehenpause und die längere Anfahrt zum s‘Hebammenhaus sparen, wenn ich es Zuhause probieren würde. Da ich von vielen anderen Frauen die Geburtsberichte über Geburten von einer Dauer von 18 Stunden und viel mehr kannte, wollte ich unbedingt noch abwarten bevor ich noch so lange warten müsste und spazierte erst einmal weiter durchs Haus. Doch nach kurzer Zeit intensivierte sich alles, die Wehen kam jetzt alle 3 Minuten und zum Veratmen kam das Tönen hinzu. Jetzt musste ich auch alle 5 Minuten auf die Toilette, eine leichte Schmierblutung kam dazu, der Muttermund war also schon voll am Werk. Die Wehen waren sehr intensiv aber immernoch nicht schmerzhaft, trotzdem machte ich mir Gedanken, wie lange ich die Ausdauer haben würde, diese kraftvollen Wehen zu verarbeiten. Und wieder telefonierten wir mit Melanie, welche sich wieder ein zwei Wehen anhörte. Nun meinte auch sie, dass wir uns auf den Weg machen sollten, sie würde in 30 Minuten im s‘Hebammenhaus auf uns warten.
Kurz bevor wir um kurz vor 17Uhr ins Auto stiegen überkam mich nochmals eine stärkere Wehen mit Harndrang wobei sich der Schleimpfropf löste.
Nun waren wir im Auto und mir wurde klar, dass ich im Haus bei jeder Wehe sehr aktiv war und viel gelaufen bin, was hier im Auto nicht mehr möglich war. Am Anfang wusste ich nicht wohin mit der ganzen Energie, mein Körper übernahm aber ziemlich schnell das Denken für mich. Die Wehen intensivierten sich aufs Maximum, nicht schmerzvoll aber mit einem enormen innerlichen Druck. Zeit spielte jetzt keine Rolle mehr, ich war im Flow und ich ließ mich völlig in jede Wehe fallen, stemmte mich mit den Armen dabei in eine Hockposition, das Tönen wurde sehr laut. Die kurzen Pausen nutzte ich zur bewussten Entspannung damit mir die Puste für die nächste Wehe nicht ausging. Wir hatten einen Fahrtweg von ca. 45-50 Minuten vor uns und nach 20 Minute fühlte ich deutlich, dass die Fruchtblase geplatzt war. Ich behielt jedoch diese Information für mich, da ich meinen Mann am Steuer nicht beunruhigen wollte. Nun musste ich wohl in der Übergangsphase sein. Ich merkte wie sich noch mehr Druck aufbaute und plötzlich kamen die Presswehen. Bei der nächsten Wehe wurde ich unruhig, "Nicht noch eine" rief ich, da ich nur daran dachte dass noch keine Hebamme in Sicht war. Doch dann dachte ich wieder an die zuversichtlichen Worte die mir die Hebammen in Bezug auf die Geburt mitgegeben hatten und dachte mir, dass ich egal ob hier oder im Geburtshaus mein Kind immernoch selbst gebären musste. Dieser Gedanke beruhigte mich irgendwie und ich nahm die Presswehen an. Geistesgegenwärtig hatte ich mich Zuhause für einen Rock entschieden, jetzt musste ich also nur noch die Unterhose entfernen. Ich fragte meinen Mann, wie lange wir noch brauchen würden, leider waren wir noch im Stau gefangen. Ohne dass ich aktiv pressen musste bahnte sich der Kopf rasch den Weg bis ich ihn ertasten konnte. Immernoch im Flow waren keine Schmerzen da, meine Gedanken drehten sich jetzt nur darum den Damm zu schützen, also hielt ich sanft aber bestimmt das Köpfchen damit sich alles etwas dehnen konnte. Bei der nächsten Wehe glitt der Kopf dann heraus. Ich war total bei mir, körperlich und im Geiste, es war ein wunderbares Gefühl. Ich musste nur daran denken, dass ich im Vorgespräch mit einer Hebamme es verneint hatte, ob ich mein Kind selbst in Empfang nehmen wolle. Jetzt waren alle Selbstzweifel verschwunden und ich fragte mich nur, ob ich meiner Tochter bei der weiteren Geburt irgendwie helfen müsste (Schultern drehen etc.). Doch das Wunder nahm seinen Lauf und mit einer letzten halben Presswehe war auch der Körper geboren. Sie schrie zwei mal, da hatte ich sie schon in das Handtuch unter mir gepackt und auf meine nackte Brust gelegt. Sie beruhigte sich schnell, sie war nicht blau, sondern hatte eine gesunde Hautfarbe, war kaum voll Blut und hielt sich mit ihren kleinen Händen an mir fest. Muttergefühle pur.
Sofort als der Körper geboren war rief ich meinem Mann zu "Sie ist da!". Er freute sich unheimlich und war aufgeregt, er hatte natürlich ganz oft zu mir nach hinten geschaut um zu sehen wie es mir geht und auch die Geburt des Köpfchens schon mitbekommen. Er hatte uns gekonnt durch den Feierabendstau manövriert und die ganze Zeit die Ruhe bewahrt, die ich gebraucht habe.
7 Minuten später kamen wir am s‘Hebammenhaus an.
Mein Mann informierte die heraneilende Melanie, dass unsere Fiona schon geboren war. Diese war natürlich sehr überrascht. Sie brachte sofort mehrere Handtücher und da es mir kreislaufmäßig gut ging konnte ich gut bedeckt ins vorbereitete Zimmer laufen. Dort war es wunderschön. Alles war mit Vorhängen abgedunkelt und einige Kerzen schenkten dem Zimmer ihr warmes Licht. Das Bett war wunderbar bequem und wir alle drei haben uns sofort wohl gefühlt. Grit war auch als zweite Hebamme mit im Zimmer und alle begrüßten und gratulierten uns herzlich. Melanie beließ die Kleine auf meiner Brust, nahm die APGAR Werte und stellte mir einige Fragen zur Farbe des Fruchtwassers und zum Allgemeinzustand nach der Geburt. Ich durfte fühlen wie die Nabelschnur zu Ende pulsierte, danach wurden wir gefragt, ob wir bereit sind Fiona von der Nabelschnur zu trennen und mein Mann durfte sie unter Anleitung durchschneiden. Danach wurde unsere Tochter das erste Mal gewogen und gemessen - alles total friedlich und ruhig im Bett. Fiona war aktiv und nach einem ersten Stillversuch übernahm mein Mann dann kurzfristig alleine das weitere Bonden damit ich mit Melanies Hilfe die Plazenta gebären konnte und man meine leichten Geburtsverletzungen versorgen konnte. Den Damm hatte ich erfolgreich schützen können. Der frischgebackene Papa durfte da unserer kleinen Tochter mit seinem Finger das Vitamin K eingeben, was ein ganz großer Moment für ihn war. Fiona kam dann wieder zu mir und wurde das erste Mal richtig zum Stillen angelegt. Meinem Mann wurde die Plazenta gezeigt, welche wir auch auf Wunsch mitnehmen durften. Anschließend wurden noch die letzten Reste von Blut und Käseschmiere aus Fionas Haaren gewaschen. Melanie und Grit gaben uns dann ganz lange Zeit zum Bonden, das war unglaublich schön und wir konnten alle etwas Kraft tanken. Nach zwei Stunden überraschten uns die beiden mit einem kleinen Törtchen und erfrischendem Orangensaft um den Geburtstag unserer Tochter zu feiern. Eine liebevolle Karte sowie ein kleines Geschenk waren auch dabei. Und alle Dokumente fürs Standesamt wurden vorbereitet. Ich musste dann noch einmal auf die Toilette und nachdem alles in Ordnung war half man mir in meine Kleidung. Mein Mann durfte Fiona anziehen und bald saßen wir im Auto und waren überglücklich auf dem Weg nach Hause.
Um 17Uhr waren wir in Fionas Abenteuer gestartet und um 17:43 Uhr war das Wunder geschehen. Und am selben Tag, um 23:30 Uhr, schliefen wir als glückliche Familie in unserem eigenen Bett zusammen ein. <3

Die Geburt verlief zwar ungeplant, aber es war eine wunderschöne Geburt, intim und nur mit den wichtigsten Menschen an meiner Seite und abschließend mit liebevoller und fachlicher Begleitung - genau so wie ich es mir gewünscht hatte <3<3<3

Danke an alle Hebammen im s‘Hebammenhaus, die mir durch ihre tolle Arbeit und die stärkenden Gespräche alles möglich gemacht haben.  

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25.04.19

Laura

Laura ist die zweite Hausgeburt ihrer Eltern... diesmal mit etwas mehr Zeit

"Die Erfahrung wann und wie eine Frau gebärt, wird ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihren Körper und ihren Geist für den Rest ihres Lebens beeinflussen." (Ina MayGaskin)

27.08.2018: An dem Tag, an dem ich wusste, dass ein Wunder in mir wächst, waren wir die glücklichsten Eltern. 39 Wochen voller Vorfreude und Neugier. Es war eine unbeschwerliche, wunderschöne Schwangerschaft.

Und nun....
Am 25. April 2019 ist es soweit, 4 Tage vor deinem errechneten Termin. Gegen 15 Uhr setzen die Wehen ein, du machst dich bereit auf die Geburtsreise. Zu dem Zeitpunkt liege ich noch entspannt auf dem Bett, Selina schläft, ich frage mich, ob es schon soweit ist. Nach etwa eineinhalb Stunde regelmäßigen Wehen, jedoch in großen Abständen, bin ich sicher und nun auch bereit, zusammen mit dir, Wehe für Wehe, ich weiß jede Welle bringt dich Stück für Stück näher zu mir, und bald kann ich dich in meine Arme schließen, dich in unserem Zuhause willkommen heißen, ganz in Ruhe ohne Stress.

Ab jetzt lasse ich mich ganz fallen, ich atme Kraft und Ruhe ein. Ich bin ruhig und entspannt. Dieses Gefühl der Sicherheit war nicht immer da, Wochen vor deiner Ankunft, obwohl ich eine wunderschöne Allein-Geburt-Erfahrungen mit Selina machen durfte, hatte ich - nicht Angst aber - Respekt vor der bevorstehenden Geburt, denn ich wusste schon, welche kraftvolle Reise uns bevorsteht. Und als es soweit ist, fühle ich einfach Sicherheit & Ruhe, ich bin im Hier und Jetzt, ich vertraue mir, meinem Körper und meinem Baby und plötzlich ist alles frei. Ich veratme Wehe für Wehe ruhig, ich bin ganz in meiner Mitte, ich nehme sie nicht als Schmerzen an sondern als ein Geschenk, wenn ich das tue, empfinde ich den Schmerz anders. Ich weiß es ist ein Geschenk, es bringt dich zu mir!

Um 16:20 Uhr informiere ich deinen Papa, er hat zu diese Zeit Spätschicht, auch unser Hebamme Elke Hohner wird um 17:36 Uhr informiert, ich sage ihr, dass ich mich ganz wohl fühle und daher die Zeit erstmal zu dritt genießen will. Um 17 Uhr ist Papa dann Zuhause, er schaut mit Selina einen Film, ich während der Wehen auch. Ich richte mich, zünde Kerzen an, höre Musik. Ich fühle mich so wohl !

Um 18:30 Uhr ist auch Elke bei uns. Da werden die Wehen etwas schwächer, und nicht so regelmäßig. Ich muss gestehen, dass ich kurz unruhig werde. Elke hat meine Schwangerschaft von ganz nah verfolgt, auch Vorsorgen hat sie bei uns gemacht, ich kannte sie auch schon von meiner ersten Schwangerschaft mit Selina, ich habe sie gleich im mein Herz geschlossen, dennoch ist es mir für eine kurze Zeit unwohl, sie ist aber so liebevoll und ruhig, hält sich im Hintergrund, so kann ich langsam nach kurzer Zeit wieder ganz bei der Geburt sein.

Inzwischen ist es schon 19:00 Uhr, es brennen Kerzenlichter und die Wohnung hat einen beruhigende Duft von Lavendel, im Hintergrund läuft eine Entspannungsmusik. Draußen ist es klar und schön, jedoch etwas frisch.

Ich laufe in der Wohnung umher, Bewegung tut mir ganz gut, ich trinke immer wieder Wasser und Tee, esse auch eine Kleinigkeit, die ich vorher mit Papa vorbereitet habe, um schnelle Kraft zu tanken, ganz klar, es gibt Erdbeeren, die ich schon gerne in der ganze Schwangerschaft gegessen habe, Nüssen und Traubenzucker zum Lutschen. Ich beobachte wie Papa und Selina zusammen spielen, veratme Wehe für Wehe ganz ruhig, und frage mich, wie es dir geht. Ich erinnere mich an Selinas kraftvolle wunderschöne Geburt, und mir wird klar, dass diese Geburt anders ist. Ich bin ganz klar viel sicherer. Und ich bin schon so gespannt auf dich, mein Baby.

Um 20:05 Uhr bitte ich Papa die Badewanne einzulassen, die Wehentätigkeit wird mehr und stärker, ich wünsche einfach ins Wasser zu steigen und mich etwas zu entspannen. Um 20:23 Uhr steige ich in der Badewanne rein, es ist beruhigend gut, Selina will mit rein. Die Wehen haben etwas nachgelassen, ich spiele mit Selina mit Autos auf meinem Bauch, sie führt ihre Autos auf meinem Bauch auf und ab. Es ist ein sehr schöner Augenblick. Wir haben die Lichter aus und es brennen Kerzenlichter im ganzen Bad. Im Hintergrund läuft eine Entspannungsmusik, es ist so gemütlich, und so schön. Draußen wird es langsam dunkel.
Ich verarmte die Wehen ganz in Ruhe und entspannt, Papa hält meine Hand, das gibt mir noch mehr Sicherheit, er ist ruhig aber ich kann schon seine Aufregung spüren, ich bin schließlich auch neugierig auf dich.
Um 20:58 Uhr drückt es so langsam während der Wehen, jetzt sind die Wehen auch viel stärker, von nun an nehme ich mein Umfeld gar nicht mehr so wahr, ich bin ganz bei mir und bei dir, mein Baby. Wir arbeiten jetzt noch stärker zusammen. Um 21:06 Uhr will Selina aus der Badewanne raus. Ich erinnere mich noch so gut wie sie während der Austreibungsphase mich umarmt, und mir mit ihren so kleinen Händchen über meinen Kopf streicht. Ich bin froh, auf mein Herz gehört zu haben, und Selina dieses Wunder so nah erleben zu lassen! Es ist wunderschön und total stimmig. Sie spürt weder Angst noch Überforderung, da bin ich mir ganz sicher. Warum sollte sie denn auch, sie nimmt meine Harmonie und Ruhe wahr, und meine Selbstsicherheit, Ruhe und Vertrauen spiegelt sich in ihr wider. Ich bin mega-stolz und glücklich, sie dabei gehabt zu haben. Irgendwo wird auch sie es immer mit sich tragen!

So, direkt danach um 21:07 Uhr spüre ich so einen starken Druck, es schmerzt, ich suche die Hand deines Vaters, der gerade Selina ins Wohnzimmer bringen will. Jetzt habe ich Presswehen, nichts anderes konnte es sein. Um 21:08 Uhr platzt die Fruchtblase während dein Köpfchen geboren wird. Wow - wie das schmerzt, es ist den Höhepunkt der Schmerzen erreicht, es brennt, es drückt, zu diesem Augenblick ist dein Papa wieder neben mir und hält meine Hand. Um 21:09 Uhr wirst du geboren. Jetzt kommt auch Selina in Bad rein. Sie ist auf Papas Schoss neben uns.

Willkommen kleiner Engel ist mein erster Gedanke. Mein zweiter ist, "es ist ein Mädchen", ich spüre es. Eine wunderbare Mischung aus Glück, Zärtlichkeit, Nähe und Neugier auf dich kleines Wunder, das warm, weich und noch feucht auf meinem Bauch liegt, macht sich breit. Die ersten Minuten mit Dir werde ich nie vergessen. Als alles andere ist unwichtig und ganz weit weg. Wenn ich Dich heute anschaue, wenn Du schläfst, bleibt die Welt wieder ganz kurz stehen - wie damals in unseren ersten gemeinsamen Minuten, und ich weiß es wird so immer sein.

Nach 10 min so vielem Staunen wissen wir, dass der kleine Mensch, den ich neun Monaten in mir getragen habe, eine Mädchen ist! Unser Baby. Laura! Seit dem Du bei mir liegst, sind alle Schmerzen der Geburt vergessen. Oder total unwichtig. Dafür macht sich der Zauber breit, schreibt mir ein Lächeln ins Gesicht und Glück ins Herz.

Ich versuch, mir vorzustellen, was Du in diesem Moment empfindest: Innerhalb von ein paar Stunden hast Du einen riesengroßen Schritt gemacht, hast das sanfte Dunkel Deiner gemütlich warmen Unterwasser-Wohnung verlassen - um jetzt hier in unser Zuhause, das erste Mal ins Sonnenlicht zu blinzeln, deine Lungen voll mit Luft zu füllen- und keine Enge mehr zu spüren, sondern die Weite dieser Welt. Da muss ich Dich gleich noch ein bisschen mehr festhalten. Ich betrachte alles an dir, so klein und so kräftig zugleich, so zerbrechlich bist du, und ich trau mich gar nicht, meine Hände von Dir zu nehmen.
Um 21:32 will ich es mir mit dir im warmen vorbereiten Bett gemütlich machen, Papa und deine Schwester sind überwältigt und liegen beide neben uns. Auch sie könnten dich stundenlang betrachten. Du suchst sofort nach der Geburt die Brust und trinkst auch gleich. Um 21:39 Uhr ist auch die Plazenta geboren. Mittlerweile trinkst du schon an der anderen Brust, währenddessen wirst du müde, trinkst und schläfst immer wieder, so eigentlich die ganze Zeit. Papa durchtrennt deine Nabelschnur, das Wunder, das uns beide eins machte. Die ewige Verbindung von mir zu dir, wir werden trotzdem immer verbunden sein.

Um 22:25 Uhr führt Elke dann die U1 bei dir durch, auch da bist du total entspannt, das machst du so gut. Du bist ein Gewinner, kleines Wunder. Um 22:45 Uhr habe ich inzwischen Hunger, Papa bereitet etwas vor. Wir bleiben im Bett, warm und kuschelig, ich bekomme das Essen im Bett serviert. Das tut so gut. Um 23:15 Uhr verabschiedet sich unsere Hebamme bei uns, mit dem Wissen, dass wir wohlauf sind.

In der ersten Stunde nach der Geburt vermischen sich die unterschiedlichsten Gedanken und Gefühlen auf einmal. Ich denke an die vielen Dinge, die wir gemeinsam erleben werden und verspreche Dir, dass ich die Geborgenheit der neun Monate in meinem Bauch für Dich bewahren möchte und Dir zeigen möchte, dass die Weite der Welt hier draußen wunderbar ist. Die vielen Gedanken und Gefühle verschmelzen zu der glücklichsten Erschöpfung meines Lebens. Jetzt sind wir zu viert, starten in das schönste, aufregende Abenteuer Leben. Es wird größere Herausforderung geben und zugleich die glücklichste Erfahrung sein. Wir freuen uns auf dich kleines Wunder!!!
"Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind."( Gertrud von Le Fort)

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28.03.19

Amilia

... diesmal sollte es eine Hausgeburt sein

Nach der Geburt unserer ersten Tochter im Krankenhaus haben wir uns dieses Mal für eine Hausgeburt entschieden.
Im Vergleich zum Krankenhaus war es für uns die beste Entscheidung. Es war viel entspannter in vertrauter Umgebung zu gebären.
Ich wurde in der Nacht zum 28sten durch eine Wehe geweckt. Mein Mann schlief noch bis ca. 2.15 Uhr tief und fest, bis er bemerkte, dass im Wohnzimmer das Radio lief und ich nicht im Bett lag. Mein Mann fragte, „Warum läuft das Radio, geht’s jetzt los“?
Nachdem er aufgestanden war entschied ich mich in die Badewanne zum entspannen zu legen. Danach wurden die Wehen stärker. Mein Mann machte währenddessen im Wohnzimmer ein Feuer und schaute gelegentlich bei mir im Bad vorbei. Gelegentlich deswegen, er konnte mich nicht sehen wenn ich eine starke Wehe hatte. Nachdem einige Zeit vergangen war rief mein Mann gegen 3.38 Uhr beim Bereitschaftsdienst an. Nach kurzem Gespräch mit zunehmenden Wehen sagte Melanie, dass sie sich auf den Weg zu uns macht, aber noch eine Stunde braucht bis sie bei uns sein kann. Die Abstände meiner Wehen wurden immer kürzer und mein Mann immer nervöser. Er fragte mich, ob er meine Mama holen solle, die eine Etage höher wohnt. Gesagt, getan. Gegen 4.45 Uhr klingelte es an der Tür, es war Melanie und mittlerweile hatte ich Presswehen. Sie hatte gerade noch Zeit ihren Korb abzustellen, ihre Jacke auszuziehen und sich die Haare zu zubinden. Dann kam um 4.47 Uhr schon der Kopf zum Vorschein. Genau zwei Minuten später, um 4.49 Uhr erblickte unser zweites Wunder Amilia das Licht der Welt.
Danach ging es für uns alle ins warme Wohnzimmer wo eigentlich alles für die Geburt gerichtet war. Auch in der Badewanne war es sehr angenehm zu gebären. Das erste Kennenlernen war unbeschreiblich wunderschön und auch unsere erste Tochter Antonia war später sichtlich angetan von ihrer kleinen Schwester.
Wir bedanken uns herzlichst bei Melanie. Und natürlich auch bei Grit, die als zweite Hebamme später dazu kam. Ebenso herzlichen Dank an das gesamte Team des Hebammenhauses in Villingen.

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06.03.19

Noah

In den Wehenpausen zündete ich Kerzen und eine Duftlampe mit Lavendel an.
„Lavendel klärt“, sagte Katja damals zu mir. Also vertraute ich drauf, dass das Lavendel zeigen würde, wo es heute Abend hingehen würde...

Unsere geplante Alleingeburt
Nach den Geburten meiner 3 Kinder, war der Drang nach kompletter Selbstbestimmtheit sehr groß. Jede Geburt war einzigartig und eben genau die Geburt, die dieses Kindlein gebraucht hat. Aber nach den durchlebten Geburten, 1. Geburt in einem Krankenhaus – 2. Geburt im Geburtshaus in Villingen – 3. Hausgeburt mit Hebamme, hatte ich endlich das Vertrauen und den Mut (daher auch das Wort Mutter ;-) mich komplett alleine in die Geburt zu wagen und ganz bei mir zu sein, zu fühlen was ich brauche.
Ich kommunizierte meinen Wunsch klar mit den Hebammen vom s´Hebammenhaus und mit meinem Mann. Alle merkten, dass es mir wichtig war und stimmten somit ein.
Und so fing alles an….
Am Mittag des vorherigen Tages fingen leichte aber eindeutige Geburtswehen an. Ab ca. 15.30 Uhr konnte ich die Wehen nur mit Verschnaufpausen begleiten.
Ab ca. 19Uhr hatte ich eindeutige, starke Geburtswehen, allerdings sehr unregelmäßig. Mal waren 10 Minuten dazwischen, mal 2min… das war mir alles sehr suspekt.

Ich hoffte zwar, dass es voran ging. Aber nein…. Ab ca 4Uhr kamen die Wehen dann nur noch im Abstand von 30 Minuten. Die Wehen waren trotz allem sehr stark und haben mich komplett eingenommen.
So verbachte ich den nächsten Tag damit, zwischen den Wehenpausen mich zu entspannen und die Wehen zu nehmen wie sie kamen. Ich hoffte, dass es so bleiben würde, bis alle Kinder wieder ins Bett gebracht waren.
Kurz zur Erklärung – Wir leben alleine mit unseren Kindern. Oma und Opa sind nicht mal eben greifbar und auf 3 Kinder unter 6 Jahren aufzupassen, ist auch nicht für jeden möglich. Eine Fremdbetreuung während der Geburt kam also für uns nicht in Frage.
Plan B wäre gewesen, dass ich alleine ins Krankhaus gefahren wäre und Markus mit den Kindern zuhause geblieben wäre. Aber dazu kam es glücklicherweise nicht.

Zurück zu den Wehen.
Diese habe ich über den Tag hin in der tiefen Hocke mit U- Tönen erträglicher machen können (Susanne Haffa und ihr Schwangerschaftsyoga haben mir den Zugang zu diesem ganz besonderen Tönen gegeben).

Gegen 17Uhr wurden die Wehen stärker und ich konnte sie gut mit einem lauten A oder tiefem U ertragen. Am angenehmsten weiterhin in der tiefen Hocke.

Gegen 17.30Uhr kamen die Kinder mit meinem Mann von einem kleinen Nachmittagsausflug zurück. Wir aßen zusammen Abendbrot, während ich ca. alle 10 Minuten meine Wehen laut vertönen musste. Dies tat ich teilweise auf Toilette um die Kinder nicht zu beängstigen.
Sie waren aber alle drei sehr verständnisvoll und sehr interessiert, was mein Körper so mit mir machte.
Gegen 18Uhr ging Markus mit den Dreien nach oben und machte sie bettfertig. Ich konnte in den Wehenpausen noch die Wärmflaschen herrichten und sie den Kindern ins Dachgeschoss bringen. Das Treppensteigen brachte die Wehen noch mehr in Fahrt.

Im Wohnzimmer wieder angekommen, mit mir alleine, fing mein Kopf an zu denken. Der gestrige Abend im Hinterkopf verunsicherte mich. Ich machte mir Gedanken, wie es nun weitergehen würde. Kommt es nun wirklich zu Geburt? Oder ist es wieder nur so ein „Übungsabend“? Ich war nämlich ziemlich müde, von der durchnächtigten letzten Nacht.

Trotz der Unsicherheit bereitete ich unser Wohnzimmer wieder für die Geburt vor. Ich zog die Plane wieder unter dem Bett, welches wir für die Wochenbettzeit im Wohnzimmer aufgebaut hatten, hervor. Da unser Wohnzimmer das wärmste Zimmer in unserem 300 Jahre alten Haus ist, da es direkt mit einem Kachelofen an unseren Grundofen angrenzt und ich in der Wochenbettzeit auch für die drei anderen Kinderlein greifbar sein wollte, war es klar, dass ich mein Geburts- und Wochenbett dort haben wollte.

Also zurück zu der Plane. Da legte ich noch ein Laken drauf, sah schon gleich viel gemütlicher aus.
In den Wehenpausen zündete ich Kerzen und eine Duftlampe mit Lavendel an.
„Lavendel klärt“, sagte Katja damals zu mir. Also vertraute ich drauf, dass das Lavendel zeigen würde, wo es heute Abend hingehen würde.

Meine Unterhose kniff und die Schwangerschaftsleggings kam mir auf einmal zu eng vor. Also zog ich mich kurzer Hand unten herum aus und versuchte während den Wehenpausen mit Yoga Nidra zu entspannen. Die Wehen taten mir sehr weh, auch mit geöffneten Gedanken zu meinem Muttermund. Ich wendete die Atemtechnik an, bei welcher man mit lautem und energischem „Pah“ versucht alles los zu werden.

Gegen 19.30Uhr kam Markus wieder zurück. Ich war erstaunt wie schnell die Zeit vergangen war und dass nun wirklich alle Kinder schliefen. (Das taten sie dann tatsächlich auch bis 2 Uhr, ohne Unterbrechung)
Ich ging auf die Toilette und kam fröstelnd wieder zurück, weil unsere Toilette eben nachträglich an unser altes Haus angebaut wurde und trotz Elektroheizung eher kälter ist. Diese Kälte fühlte sich sehr unangenehm an. Ich beschloss also nicht mehr auf Toilette zugehen und stattdessen das Töpfchen von meiner Tochter im Wohnzimmer zu benutzen.

Ich setzte mich danach auf den großen Gymnastikball und versuchte mich mit kreisenden Bewegungen zu entspannen. Ich konnte die Wehen allerdings nicht auf dem Ball veratmen, sondern schubste ihn bei jeder Wehe weg und ging in die tiefe Hocke.
Markus machte nebenher ein bisschen Haushalt und kam zu den Wehen immer zu mir. Der Haushalt wurde dann bald ignoriert, weil die Wehen mit immer kürzeren Pausen kamen. Markus setzte sich vor mich auf einen Hocker, entspannte sich mit mir in den kurzen Pausen und half mir während den Wehen. Er hielt meine Hände und lies sich von meinen lauten „Ahs“ schon fast anschreien. (Dass der Arme ohne Hörschaden die Geburt überstanden hat, ist ein Wunder … hihi)
Ich war wirklich sehr laut aber nur so waren die Wehen für mich auszuhalten.

Mein Verstand sagte die ganze Zeit, wie ein Mantra…. Hoffentlich ist es bald vorbei, diese Wehen halte ich nicht lange aus…..

Ich bat Markus sich hinter mich zu setzen und mir den unteren Rücken zu massieren.

Dann wurde mir schlecht.
Aber mein lieber Verstand sagte mir, dass das ein gutes Zeichen sei und mein Körper alles los werden möchte. Freude stieg in mir auf, dass es voran ging und es vielleicht nicht mehr lange dauern kann.

Dann zweifelte ich wieder…. Kann ich meinen Gedanken vertrauen?
Im Nachhinein weiß ich, dass ich mir nun zu 100% vertrauen kann und nehme mir vor es ab jetzt öfters zu tun.

Die Wehen wurden immer stärker, gehaltvoll und es tat mir sehr weh. Mir wurde auch immer wärmer und ich zog kurzerhand auch mein Oberteil aus und fühlte mich nur noch mit Unterhemdchen sofort besser.

Markus war weiterhin hinter mir und massierte meinen unteren Rücken. Das tat bis zu einem gewissen Punkt sehr gut. Schlagartig konnte ich es nicht mehr ertragen.

Ich fing an zu jammern und aus meinen lauten „Ahs“ wurde immer mehr ein „ Aua…Aua es tut so weh… Aua Aua“

Der Gedanke „Ich schaffe das nicht“ stieg in mir auf.
Ich kannte diesen Gedanken noch von meiner letzten Hausgeburt, bei welcher ich von Julia Steinmann begleitet wurde. Als ich damals, vor 2,5 Jahren, mit Julia vor unserem Sofa hockte und ihr sagte, dass ich nicht mehr könnte, nahm sie diesen Satz verständnisvoll zur Kenntnis und sagte nur, dass ich das gut mache.

So lobte ich mich nun innerlich auch und wurde verständnisvoll mit mir.

Ich jammerte so immer lauter und tönte ab und zu mit sehr tiefen „Uhh“ (Susanne Haffa nannte es immer den „Fahrstuhl nach unten“)

Langsam taten mir meine Beine von der tiefen Hocke sehr weh und ich kniete mich hin, um sie zu entlasten. In den Minipausen zwischen den Wehen legte ich meinen Oberkörper aufs Bett um meinen Beinen eine Entspannung zu gönnen.

Eine Wehe nach der anderen kam und ich hatte nur noch einen Gedanken: „Ich will nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Das Baby muss jetzt kommen, ich schaffe es nicht länger! Ich brauche jetzt ein Ende!“
Nur weiter ließ ich meine Gedanken nicht kommen… Was wäre gewesen, wenn es bald kein Ende gegeben hätte? Wäre ich dann gestorben?
Diese Randerfahrung, eine Erfahrung zwischen Leben und Tod, machte mich stark.

Und ab da hatte ich keine Kraft mehr zu jammern, zu tönen, etc.
Das Einzige was ich nur noch tat, war leicht mit den Wehen nach unten zu drücken, obwohl ich noch keinen Pressdrang verspürte. Auch wenn ich Katjas Stimme im Kopf hatte, die mir bei Mikas Geburt sagte, dass ich noch nicht presse sollte. Noch warten…. „Von wegen…“ dachte ich. In diesem Moment war mir das Ende das Wichtigste und dem kam ich nur mit pressen näher.
„Kindlein nun komm schon“ schickte ich immer wieder meine Gedanken nach unten.

Der Schleimpfropf löste sich.

Und dann als ich schon am Verzweifeln war, merkte ich wie mit der nächsten Wehe der Kopf des Babys durch mein Becken rutschte und ich endlich am Geburtsausgang die Fruchtblase mit dem Köpfchen in Empfang nehmen durfte. Ich von vorne mit meiner Hand, Markus von hinten mit seiner Hand.
Eine kurze Entspannung stellte sich bei mir ein. Ich drückte noch mal leicht mit und der Körper flutsche nach.
Im selben Moment platze die Fruchtblase und ein Schwall Blut kam gleich hinterher, so dass unser Baby direkt mit Beidem geduscht wurde.

Ich war ganz ruhig und einfach so erleichtert, dass es rum war. „Es ist vorbei“ Erleichterung, tiefe tiefe Erleichterung. Markus weinte vor Glück.

Noah hatte seine Nabelschnur schick um den Hals gebunden.
Von dieser befreiten wir ihn und ich nahm ihn zu mir hoch.

Durch die Fruchtblasen- und Blutdusche hustete Noah und verschluckte sich immer wieder.

Der erste Schrei. Trotzdem war er noch sehr verschleimt und wir ließen ihm Zeit sich zu entledigen. Das machte er sehr gut und spuckte nach und nach Alles aus, was ihn so störte.
Nochmal ein Schrei.
Nun klang er schon viel klarer und eine weitere Erleichterung stellte sich ein.

Ich stand auf, weiterhin mit der Plazenta in mir und Nabelschnur am Baby und legte mich ins Bett, was wir schon vorher mit einer dichten Matte und Handtüchern ausgelegt hatten.
Als Noah ganz klar atmete und anfing zu schmatzen, stillte ich ihn zum ersten Mal.
Wir fanden die Brust gut und er hatte den Dreh schnell raus.

Ach so, Noah war um 21.04Uhr geboren.

Schmerzen.
„Oh nein Schmerzen. Was ist das?“ Dachte ich nur…
Die Plazentas meiner anderen Kinder lösten sich nicht eher als 1 Stunden nach der Geburt und dann auch nur mit Hilfe von Eisenkraut. Aber das waren jetzt eindeutig Wehen.

Markus rief mittlerweile das Bereitschaftsteam an und Melanie und Christina Decker machten sich von Villingen auf den Weg zu uns nach Seitingen-Oberflacht.

Pressdrang stellte sich ein.
Ich fragte mich immer noch, was das nur sein könnte. Es tat schon wieder so weh. (Im Nachhinein kann ich klar sagen, dass ich einfach völlig am Ende war. Die letzten 24 h war sehr anstrengend gewesen und ich hatte einfach keine Kraft mehr und deshalb empfand ich diese erneuten Schmerzen als so unangenehm)
Ja und dann, flutsch, kam die Plazenta. Von ganz alleine nach 40 Minuten.
Ich war sehr verwundert aber auch glücklich über den schnellen, unkomplizierten und nun kompletten Abschluss der Geburt.

Wir packten die Plazenta in ein Tüchlein ein und legten sie an Noahs Füße. Von Julia wusste ich, dass solange die Plazenta mit dem Baby verbunden ist, sie wie eine Wärmflasche warm bleibt und gut die kalten Füßchen wärmen kann.

So eingepackt mit Noah im Arm genossen wir den ersten Moment. Nur wir drei…. Mit drei weiteren schlafenden Seelen 2 Stockwerke höher.
Ein wahnsinnig schöner Moment. Voller Stolz, Glückseligkeit und Erschöpfung 

Gegen 22 Uhr traf zuerst Christina ein, kurz danach Melanie.

Wir überlegte kurz die Plazenta dran zulassen, entschieden uns dann aber dagegen. Mit Plazenta wäre es doch um einiges komplizierter geworden und die Kinder freuten sich ja schon seit Tagen darauf, das Baby bald halten zu dürfen.
Ein bisschen Schade aber okay. Wir sind nun zu sechst und wollen die Bedürfnisse aller sehen.

Also teilte Markus, mit Anleitung von Melanie, Noah und die Plazenta. Christina führte die U1 durch.
Ein kleines gesundes, sehr reifes Baby. Mit langen Fingernägeln und sehr reifen Füßchen. Mit 2960g und 47cm unser kleinsten Baby von 4. Unglaublich.
Danach untersuchte Christina mich. Leichte Schürfungen an Damm und Schamlippe, sonst alles gut. (Da hätte sich das warten mit dem Pressen wahrscheinlich gelohnt. Ach Katja, aber ich konnte nun mal nicht anders. Ich denke an dich)

Wir erneuerten alle Laken unter mir und glitten so in eine verzauberte Nacht mit himmlischem Babyduft und ganz viel Erleichterung, dass unsere Geburt an diesem Abend passieren durfte. Ganz allein, einzigartig. So wie jedes Kind und seine Geburt.

Ende

Ihr lieben werden Mamas da draußen…. Vertraut euch und euren Körpern.
Hört auf euer Bauchgefühl, dann werdet ihr zu jeder Zeit die richtigen Entscheidungen treffen.

Lena.heurung@gmail.com

Wenn eine werdende Mama, oder bald mehrfach Mama einen Austausch sucht, schreibt mir!

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15.02.19

Linnea

Linnea ist als zweites Kind ihrer Eltern im s'Hebammenhaus geboren...

Linnea ist unser zweites Kind und unsere zweite Geburt im sHebammenhaus. Wie auch schon in der ersten SSW fühlte ich mich auch in dieser SSW immer sehr geborgen und verstanden im sHebammenhaus und von daher war es gar keine Frage, das wir auch unsere zweite Tochter hier zur Welt bringen möchten.
Der errechnete Geburtstermin war der 24.02.2019, jedoch habe ich sehr gehofft, dass sie sich wie auch schon unsere erste Tochter früher auf den Weg macht.
Am 15.02.2019 war es dann endlich soweit. Ich lag mittags auf dem Sofa um mich etwas auszuruhen, als ich gegen 13.30 Uhr vom Sofa aufsprang und ins Bad rannte, da ich einen Blasensprung hatte. Nachdem ich mich in frische, trockene Kleidung geschmissen hatte rief ich die Rufbereitschaftsnummer an und Christina Hügel war am anderen Ende der Leitung. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Wehen hatte, sollte ich mich spätestens um 18 Uhr wieder melden. Doch keine halbe Stunde später traten die ersten Wehen im 10 Minuten Takt auf. Keine Stunde später und sie wurden regelmäßiger. Ich rief wieder bei Christina Hügel an, und sie fragte mich, ob ich es noch Zuhause aushalte oder ob ich kommen möchte. Ich entschied mich dafür noch zuhause zu bleiben, doch kaum hatte ich das Telefonat beendet, wurden die Wehen noch stärker und kamen alle 2 Minuten und ich hatte schwer damit zu tun die Wehen zu veratmen. Ich bat meinen Mann, Christina erneut anzurufen, um ihr mitzuteilen das wir uns jetzt doch auf den Weg ins s`Hebammenhaus machen. Dort trafen wir gegen 16.15 Uhr ein wo bereits das Windlicht brannte. Christina erwartete uns bereits und hatte wie zuvor am Telefon besprochen schon das Wasser in die Badewanne eingelassen. Ich stieg auch gleich in die Wanne, da ich merkte wie verkrampft ich war. Doch mit entspannen war nix, da die Wehen gefühlt minütlich kamen und immer stärker wurden. Christina kam regelmäßig zu uns, um die Herztöne zu kontrollieren. Schon kurze zeit später ist Christina nicht mehr von unserer Seite gewichen, da ich das Gefühl hatte ich muss pressen. Dann ging es auch gar nicht mehr lange und das Köpfchen war geboren und kurz darauf war unsere zweite Tochter auf der Welt und hat uns zum zweiten Mal zu stolzen und überglücklichen Eltern gemacht.
Wie auch schon bei unserer ersten Tochter wurde uns auch dieser Moment der Geburt zum einmaligen Erlebnis in einer unglaublich schönen Atmosphäre gemacht.
Wir möchten uns hiermit nochmal ganz herzlich bei Christina Hügel bedanken, die uns in diesem einzigartigen und wunderschönen Moment begleitet hat.
Auch beim gesamten Team, welches uns während der SSW begleitet hat möchten wir unseren herzlichen Dank aussprechen und nicht zuletzt bei Christina Decker, die uns während der gesamten Wochenbettzeit immer mit Rat und Tat zur Seite stand bzw. steht und uns sehr liebevoll begleitet.

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13.02.19

Eleni

Von Anfang an war klar, wir wollen unbedingt ins Geburtshaus zur Geburt...

Für mich war von Anfang an klar, ich möchte gerne im Geburtshaus mein erstes Kind zur Welt bringen. Also machten uns Bekannte auf das s’Hebammenhaus aufmerksam und für uns gab es kein wenn und aber - DAS IST ES... hier fühlen wir uns wohl. Wir besuchten den Geburtsvorbereitungskurs und erhielten einen kompletten Einblick in alle Räumlichkeiten und Abläufe. Eine schönere Atmosphäre konnten wir uns gar nicht vorstellen. Der errechnete Termin war der 26.02.2019 aber unsere kleine Maus wollte nicht mehr warten. Am 13.02.2019 fingen gegen 17 Uhr leichte Übungswehen an, ich dachte mir nichts dabei und dachte wohl -das ist bestimmt ganz normal- doch die Stunden vergingen und die Schmerzen wurden immer stärker. Also rief mein Mann gegen 20:00 Uhr den Bereitschaftsdienst an und Monja ging ans Telefon. Er erklärte ihr, dass meine Wehen in Abständen von 5-10 Minuten kämen und ich furchtbare Schmerzen habe. Sie sagte uns, dass es noch die ganze Nacht gehen könnte solange ich nicht blute. Keine halbe Stunde später rief mein Mann nochmal an und Elke ging ans Telefon, er sagte ihr, dass die Abstände kürzer werden und die Schmerzen unerträglicher. Doch er bekam dieselbe Antwort - solange ich nicht blute, sollte ich versuchen mich auszuruhen und die Wehen gut verarbeiten. Drei Minuten nachdem mein Mann aufgelegt hatte, war es so weit, ich blutete also rief er nochmal an und Elke sagte, wir treffen uns gleich im Hebammenhaus. Die Schmerzen wurden immer stärker die Kraft ließ nach. Wir machten uns also auf den Weg und kamen ca. um 21:30 Uhr im s‘Hebammenhaus an und ich fiel Elke direkt vor Schmerzen in die Arme. Sie empfing uns sehr herzlich und die Atmosphäre im Raum war total schön. Das Licht war aus und überall waren Kerzen. Trotz der Schmerzen freute ich mich total, bald hier meine kleine Maus in meinen Armen zu halten. Ich wünschte mir so sehr eine Wassergeburt, aber unsere kleine Maus bestimmte es anders. Für mich gab es keine Zeit mehr, in die Wanne zu steigen. Die Geburt war schon im Gange. Ich entschied mich vor das Bett zu Knien und mein Kopf auf den Schoss meines Mannes zu legen, das war am bequemsten. Elke war direkt hinter mir, massierte meinen Steiß und beruhigte mich mit liebevollen Worten. Also presste ich und ruhte mich in den Pausen aus... die Zeit verging und um 22:20 Uhr erblickte unsere Tochter das Licht der Welt. Glücklicher konnten wir nicht sein.
Ein großes Dankeschön an das Hebammenhaus und ganz speziell an Elke mit Ihrer liebevollen Art, an Natalie für Ihre freundliche Unterstützung und natürlich auch an Grit die seit Tag eins an unserer Seite war. Vielen Lieben Dank! Es war eine wunderschöne Erfahrung, die wie selbstverständlich gerne wiederholen möchten.

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06.02.19

Dario

Eine außerklinische Geburt war von Anfang an klar... Darios Eltern haben wir von Beginn an betreut (Infoabend - Geburt)

Schon zu Beginn meiner Schwangerschaft war mir klar ich möchte gerne außerhalb der Klinik gebären. (…)
Sehr erfreut habe ich recherchiert, dass es in Villingen ein Geburtshaus gibt. Nachdem Infoabend war ich mir auch sicher, hier möchte ich mein erstes Kind zur Welt bringen. Während der Schwangerschaft habe ich die meisten Vorsorgeuntersuchungen auch im Geburtshaus wahrgenommen und lernte fast alle Hebammen kennen. Mein Mann und ich haben uns immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Vor allem die Gespräche rund um die Schwangerschaft und Geburt mit den Hebammen haben uns sehr gestärkt im Hinblick auf die Geburt.

So kam der Tag des errechneten Termins. Alles war ruhig, ich hatte bisher nur ein wenig Übungswehen. So vergingen die Tage ich entspannte nun fast täglich im Aquasol im warmen Solebecken und schwamm ein paar Bahnen. Die Hebammen rieten mir auch weiterhin ruhig und entspannt zu bleiben, denn noch hatte ich Zeit. (bis Tag 14 nach dem errechneten Termin ist es möglich im Geburtshaus zu gebären).
Am 11. Tag bekam ich noch einmal eine Akupunktur am Morgen bei Monja. Ich erinnere mich noch, dass wir über echte Wehen sprachen, da ich nicht wusste wie sich diese anfühlen und sie meinte nur, diese wären gewaltig und ich wüsste es dann.
Dann ging es los, um 14.30 Uhr am Nachmittag hatte ich meine erste Wehe und in der Tat ich spürte sofort den Unterschied. Bis ca. 18 Uhr hatte ich in sehr unregelmäßigem Abstand Wehen und ich konnte diese auch durch Bewegung gut aushalten. Doch dann wurde mir immer Übel bei jeder Wehe und ich dachte jetzt wäre ein guter Zeitpunkt die Hebammen zu informieren. Ich rief bei der Bereitschaftsnummer an und Christina war am Telefon. Sie bestärkte mich noch, mich zu entspannen und mich abzulenken so gut es bei Übelkeit halt ging und mich nochmal melden wenn die Wehen regelmäßiger werden. Mit den kommenden Wehen wurde mir richtig Übel und ich musste mich bei jeder Wehe übergeben. Die Wehen wurden auch immer stärker und kamen in kürzeren Abständen. Gegen 19 Uhr kam dann auch mein Mann nach Hause. Gegen 20 Uhr entschied mein Mann die Hebammen nochmal anzurufen, da die Wehen stärker wurden und in kürzeren Abständen kamen. Ein Glück ließ meine Übelkeit auch nach. Monja hatte nun Dienst und versprach in einer halben Stunde bei uns zu sein. Monja kam dann gegen 20.30 Uhr und beruhigte uns, es wäre noch Zeit. Die Wehen die den Muttermund richtig öffnen würden an Stärke auch noch zunehmen und es könnte auch noch gut bis zum Morgen gehen bis das Baby da ist. Ich war schon längst in meiner Welt, fühlt sich an wie im Nebel, aber als ich das hörte, dachte ich nur „Oh mein Gott, solange halte ich das nicht aus!“ Sie schlug uns dann vor ich sollte noch versuchen zu entspannen, mich hinlegen und ein Bad nehmen, da ich meine Kraft noch brauchen würde.
Dies tat ich dann und konnte in der Badewanne die Wehen auch noch gut aushalten und meine Übelkeit war auch ganz weg. Danach legte ich mich ins Bett. Dies empfand ich als sehr unangenehm, da die Wehen, die jetzt auch stärker waren, kaum auszuhalten waren.
Gegen 23 Uhr meinte mein Mann ich hätte nun im 3 – 5 Minuten Abstand Wehen und wir sollten nun langsam ins Hebammenhaus. Er rief Monja nochmal an und sie sagte sie bereitet alles vor und wir könnten uns dann auch auf den Weg machen. Dort angekommen, fragte sie mich ob ich in die Badewanne möchte und ich sagte ja. Die Wehen waren im Wasser gut auszuhalten und ich bekam dann auch die ersten Presswehen. Ich weiß nicht mehr wie lang es ging, ich hatte kein Zeitgefühl mehr, aber ich hatte das Gefühl ich war schon eine Weile im Wasser und es ging immer vorwärts und wieder zurück. Irgendwie bekam ich nicht den richtigen Druck nach unten hin. Monja schlug mir vor aus der Wanne zu gehen, vielleicht rutscht er dann nochmal mehr runter. Ich könnte dann wieder in die Wanne und sie macht solange neues Wasser rein. Meine Fruchtblase war auch noch intakt und nachdem ich aus dem Wasser draußen war, ist sie dann geplatzt. Mein Mann und ich haben uns richtig erschreckt, mit so einem lauten Knall ist es passiert. Ein paar der Wehen hing ich quasi an meinem Mann, aber ich merkte wie meine Kräfte schwanden, also kniete ich mich vor das Bett. Ins Wasser wollte ich dann auch nicht mehr. In der Phase ging es mir nicht ganz so gut, da ich dachte es passt einfach nicht, dass der Kleine rauskommt. Es ging vorwärts, Monja konnte wohl auch schon leicht den Kopf sehen, aber dann ging er immer wieder zurück, mir fehlte der letzte Rest Schwerkraft. Daher schlug mir Monja vor, dass ich mich umdrehe, in der Hocke und mein Mann setzt sich aufs Bett, sodass ich mich bei ihm abstützen kann. Dann endlich hatte ich das Gefühl, jetzt klappt es. Es war noch sehr schmerzhaft und ich presste nochmal richtig, da ich fühlte ich schaff es nicht mehr lang. Und endlich, mit einem lauten Schrei kam sein Kopf. Mit derselben Wehe auch der Rest von seinem Körper.
Da war er nun, 2.49 Uhr geboren, lag er vor mir, von den Hebammen empfangen (Julia war dazu gekommen, dies hatte ich aber auch nicht mitbekommen). Ich werde nie den ersten Blick auf ihn vergessen, wie er dort lag, mich anschaute (zumindest sah es so aus) und schrie. Nach einer gefühlten Minute nahm ich ihn mit Hilfe der Hebammen zu mir auf den Arm. Es war noch ganz merkwürdig so etwas Kleines zu halten. Wir wechselten dann aufs Bett und konnten zusammen als Familie das erste Mal entspannen. Die Plazenta kam dann auch recht schnell danach.
Wir bekamen von Monja und Julia Sektgläser mit O-Saft und einen Yes Kuchen und stießen auf die Geburt von unserem Sohn Dario an. Schon nach kurzer Zeit konnten wir nach Hause fahren.
Ich werde dieses Geburtswunder nicht vergessen, es war schmerzhaft, gewaltig, jedoch schon wieder vergessen. An einem ruhigen und schönen Ort mit toller Begleitung meines Mannes und den Hebammen. Ein ganz großes Dankeschön an die Helfer und ich würde jederzeit wieder dort gebären.

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26.12.18

Geburt Dezemberkind

Für mich war klar, es sollte, wenn medizinisch möglich, eine Hausgeburt sein, weil alle für mich relevanten Argumente dafür sprachen: Zu Hause sein, wenn es losgeht und nicht überlegen, wann fahre ich ins Geburtshaus oder ins Krankenhaus. Vertrautheit mit den Hebammen, die Rufbereitschaft haben und keinen ständigen Wechsel. Intimität bleibt gewahrt, keine Personen, die einfach so dazu kommen. Sanfter Übergang ins Wochenbett, keine Umzüge in frischgeborenem Zustand. Keine Interventionen über meinen Kopf hinweg und und und…

Dieser Bericht ist der Versuch zu beschreiben, wie wundervoll und sanft die (Haus-)Geburt eines ersten Kindes sein kann. Ich glaube, dass ich eine solche tolle Geburt erleben durfte, hat viel damit zu tun, dass ich die neun Monate davor in sehr guter Begleitung durch die Hebammen des Hebammenhauses war. Von Freundinnen hatte ich bereits davon gehört, konnte mir aber noch nicht so vorstellen, was es wirklich bedeutet, in der Schwangerschaft richtig gut begleitet zu werden. Schnell wurde mir dann klar, dass es vor allem die Zeit ist, die einem im Hebammenhaus geschenkt wird. Ohne Eile, in aller Ruhe, konnte ich Monat für Monat bei den Vorsorgen alle erdenklichen Fragen stellen. Diese Vorsorgen gaben mir die nötige Sicherheit, die ich brauchte, um mich in der Schwangerschaft sehr gut versorgt zu wissen und gerüstet für die Geburt zu sein. Für mich war klar, es sollte, wenn medizinisch möglich, eine Hausgeburt sein, weil alle für mich relevanten Argumente dafür sprachen: Zu Hause sein, wenn es losgeht und nicht überlegen, wann fahre ich ins Geburtshaus oder ins Krankenhaus. Vertrautheit mit den Hebammen, die Rufbereitschaft haben und keinen ständigen Wechsel. Intimität bleibt gewahrt, keine Personen, die einfach so dazu kommen. Sanfter Übergang ins Wochenbett, keine Umzüge in frischgeborenem Zustand. Keine Interventionen über meinen Kopf hinweg und und und… Auch für meinen Partner war es gut zu wissen zu Hause zu sein, wo man weiß, wo die Müsliriegel liegen…
Dann ging also die Geburt los. Am Abend vorher schaute ich einen Film mit meinem Partner und merkte, dass mein Körper angespannt war. Ich dachte jedoch überhaupt nicht an Geburt. Am nächsten Morgen wachte ich um 4.45 Uhr auf, weil ich einen leichten Knall hörte. Die Fruchtblase war gesprungen. Ich rief die Rufbereitschaft an und Monja war da, die mir in ihrer beruhigenden Art mitteilte, ich könnte (da noch keine Wehen vorhanden), in Ruhe nochmal weiterschlafen, am Vormittag dann einen gemütlichen Spaziergang machen. Ich also zurück ins Bett. Ich lag keine fünf Minuten, da gingen die Wehen los. Ich freute mich, sollte also die Geburt tatsächlich beginnen. Der Wehentakt lag ungefähr bei fünf Minuten. Also rief ich Monja erneut an. Sie meinte, ich solle ruhig die Wehen in einen Takt kommen lassen und mich melden, wenn sie regelmäßig sind. Keine 20 Minuten später rief mein Mann sie nochmal an, die Wehen waren in der Zwischenzeit schon sehr stark und regelmäßig geworden. Mein Mann bat Monja in meinem Auftrag zu kommen, woraufhin sie in kurzer Zeit da war. Ihre Präsenz tat mir total gut und ich war froh, von nun an von ihr begleitet zu sein. Dann begann eine Phase, in der ich richtig wütend war, dass ich schon so starke Wehen hatte. Ich schimpfte, was ich eigentlich noch alles in der Eröffnungsphase machen wollte. Plätzchen backen, Spaziergänge unternehmen, etc. Mir war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass ich schon mitten in der Übergangsphase war. Die Wehen veratmete ich unter der ruhigen Aufsicht von Monja am Waschbecken im Bad. Sie waren schon sehr heftig und als Monja mich fragte, wo ich gebären will, verstand ich plötzlich, dass ich mich schon sehr weit voran in der Geburt befand. Ich antwortete, im Wasser. Wir hatten von Elke den Geburtspool ausgeliehen. In der Zwischenzeit begann mein Mann, ihn mit warmem Wasser zu füllen, was sich als gar nicht so leicht herausstellte. Er hatte zwar die Nachtabsenkung der Heizung ausgestellt, jedoch war irgendwann der Warmwasserspeicher leer und so hatte er alle Hände voll zu tun, auf dem Herd Wasser zu kochen. Monja half ihm immer wieder dabei – auch als die Sicherung raussprang. Ich merkte davon gar nichts, in den Wehen waren beide an meiner Seite und mein Mann half mir, die Wehen zu veratmen. Der Atem und das Tönen bzw. Rausschreien halfen mir enorm bei der Verarbeitung der Geburtswehen. Endlich im Pool angekommen, genoss ich die Wehenpausen und lag entspannt da, wie in einem echten Whirlpool. Im warmen Wasser zurückgelehnt, konnte ich unendlich viel Kraft für die Wehen sammeln. In den Wehen hielt ich mich mit beiden Händen an meinem Partner fest, stemmte mich von ihm weg und tönte mit einem Atemzug. Ich holte tief Luft, manchmal reichte ein Atemzug, manchmal benötigte ich einen zweiten, um die Wehe zu veratmen. So ging die Wehenarbeit gut voran. Monja saß während der ganzen Zeit still daneben. Ich konnte sie aus dem Augenwinkel sehen. Sie hatte Julia H. dazugerufen, die sich ganz im Hintergrund aufhielt, aber mir auch nochmal die Sicherheit gab, dass nun zwei Frauen an meiner Seite sind. Monja machte nicht viel. Sie war da, überprüfte von Zeit zu Zeit die Herztöne des Kindes, intervenierte ansonsten kein einziges mal.
Wehe für Wehe veratmete ich und ich spürte dabei nicht geahnte Kräfte in mir aufsteigen. In den Wehenpausen war ich so dankbar dafür und spürte, dass dies eine wirklich gute Geburt war. Ich musste immer wieder vor Dankbarkeit und Freude lächeln und konnte mit dieser positiven Kraft den Wehen und meiner inneren und äußeren Kraft begegnen. In einigen Wehenpausen sangen mein Partner und ich gemeinsam, was mich weiter entspannte. Irgendwann spürte ich, dass die Wehen noch einmal stärker wurden und mir war klar, dass nun die Austreibungsphase beginnen würde. Ich rief mein Kind, dass es kommen darf. Und als ich das Köpfchen spürte, wusste ich, es würde nicht mehr lange dauern. Es zog sich dann doch noch etwas, aber ich wusste in der ganzen Zeit, dass es gut war, wenn es nicht zu schnell ginge und dass mein Kind genau weiß, wie weit es vorstoßen kann und wie es mich schützen kann. So vertraute ich auf die Geschwindigkeit bei den Presswehen, auch wenn es immer wieder ein bisschen zurückrutschte. Irgendwann war dann plötzlich wie aus dem Nichts der halbe Körper des Kindes da. Ich war für einen Moment völlig überrumpelt, als es dann mit der nächsten Wehe einfach rausrutschte und kurz vor 12 Uhr sanft im Wasser landete. Ich bat Monja, mir zu helfen. Sie sagte nur ganz ruhig, nimm es doch einfach hoch zu dir. Ich nahm mein soeben geborenes Kind selbst aus dem Wasser und legte es an meine Brust. Mein neugeborenes Kind schaute mich mit großen, dunklen Augen an. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. So verweilten wir noch einige Minuten und in der Zwischenzeit wurde die Plazenta mit einem Schwung ins Wasser geboren. Monja und Julia ließen uns diesen Moment in vollen Zügen genießen. Irgendwann fragten sie dann, wo ich mein Wochenbett haben möchte. Während mein Partner und ich noch den Zauber dieser ersten Minuten voll auskosteten, richteten sie mir unser Schlafzimmer zum Wochenbett. Als wir reinkamen, schien die Sonne ins Zimmer und wir kuschelten uns gemütlich mit unserem frisch geborenen Kind ins Bett. Monja nähte noch einen kleinen Riss mit einem Stich, was kaum spürbar war. Danach verzogen sich die beiden und erledigten die Formalitäten, während wir nach und nach realisierten, dass wir mit unserem Kind im Bett liegen dürfen und gerade eine wunderschöne Geburt erleben durften. Die beiden kamen zurück und Julia übernahm die U1. Anschließend verabschiedeten sich die beiden und übergaben uns in die Hände unserer Wochenbetthebamme Julia St., die nach wenigen Stunden zum ersten mal kam.
Monja und Julia H bin ich unendlich dankbar dafür, dass ich schon bei meiner ersten Geburt eine selbstbestimmte und wunderbar begleitete Geburt erleben durfte. Ihr Vertrauen in meine Kräfte hat mir ganz viel Sicherheit gegeben. Julia St. danke ich für eine unfassbar geduldige und stärkende Wochenbettbegleitung und ihre Bestärkung bei anfänglich großen Stillschmerzen. Ich wünschte allen Frauen dieser Welt so eine wundervolle Begleitung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Es ist eine Schande, dass in unserem reichen Deutschland, freischaffende Hebammen politisch durch horrende Versicherungssummen in die Knie gezwungen werden. Da muss sich was ändern, damit auch in Zukunft für Mütter, Väter und Kinder solche Geburtserfahrungen möglich bleiben.
*

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26.12.18

Geburt Dezemberkind

„Gerade hat es ‚Peng‘ gemacht. Die Fruchtblase ist geplatzt.“ Ich war sofort hellwach und wir überlegten kurz gemeinsam, was die nächsten Schritte seien...

Um 4.44 Uhr weckte mich meine Frau, indem sie mich am Arm zog. Sie sagte: „Gerade hat es ‚Peng‘ gemacht. Die Fruchtblase ist geplatzt.“ Ich war sofort hellwach und wir überlegten kurz gemeinsam, was die nächsten Schritte seien. Auf’s Klo, um die Farbe des Fruchtwassers sehen zu können und dann bei der Rufbereitschaft anrufen. Monja war am Telefon, war mit dem Fruchtwasser zufrieden und meinte: „Geht nochmal ins Bett, schlaft eine Runde, macht am Morgen einen Spaziergang und wenn die Wehen einsetzen, dann meldet ihr euch wieder.“
Also legten wir uns wieder ins Bett. Aber bereits nach 10 Minuten setzten die Wehen ein. Meine Frau versuchte die ersten zu veratmen, aber es war bald klar, dass sie doch schon ziemlich stark sind. Also nochmal anrufen – auch dieses Mal versucht uns Monja zu beruhigen. Doch nach einer weiteren halben Stunde und solch starken und regelmäßigen Wehen, dass meine Frau sich im Bad bei jeder ans Waschbecken klammerte, wünschte sie, dass Monja nun käme und sie machte sich auch gleich auf den Weg. Als Monja sie so wehen sah, meinte sie: „Oh, da bist du wohl schon in der Übergangsphase.“ Sie setzte sich dezent auf den Boden und ich mich zu ihr, da meine Frau aktuell keine Berührung wünschte und sich am Waschbecken hielt.
Nach einiger Zeit und recht regelmäßigen Wehen fragte Monja, wo meine Frau denn gebären möchte. „Im Pool.“ Ich war froh, dass sie das enge Bad verlassen mochte, da ich permanent die Sorge hatte, dass sie sich was anstoßen würde. Gleichzeitig war dies das Signal den Pool, den wir im Gästezimmer aufgebaut hatten zu füllen. Ich hatte den Schlauch bereits vorbereitet und auch die Nachtabsenkung der Heizung abgeschaltet, war aber entsetzt, als das Wasser aus der Leitung immer kühler, der Pool aber erst 20 cm gefüllt war. Also begann ich mit zwei Wasserkochern und drei Töpfen Wasser zu kochen. Ich kam ganz schön ins Schwitzen, da ich das heiße Wasser immer aus der Küche holen musste, dazwischen meine Frau beim Veratmen stützen (sie war mittlerweile auf einer Matte im Flur und im Vierfüßlerstand angekommen) und schnell in den Keller laufen musste, um die Heizung so umzuschalten, dass die Trinkwasserbereitung Priorität hat.
Doch irgendwann war es geschafft und meine Frau konnte in den Pool steigen, was bei ihr für einen ganz anderen „Zustand“ sorgte: Sie war viel entspannter, konnte die Wehen leichter veratmen und vor allem in den Wehenpausen sich an den Poolrand legen und sich erholen. Meine Aufgabe bestand darin, ihr bei den Wehen Halt zu geben, da sie kräftig an meinen Händen zog. So kräftig, dass ich mich fragte, wo diese unbändigen Kräfte herkommen und ob sie mir dabei meine Finger brechen könne. In diesem Wechsel zwischen Ziehen und Entspannen verbrachten wir eine lange Zeit. Nur unterbrochen durch das Auffüllen des Wasserglases. Eine der Pausen nutzte ich, um ein Schild im Treppenhaus aufzustellen: „Hier wird gerade ein Kind geboren, bitte leise sein“ .
Trotz der Stärke der Wehen hatte ich immer den Eindruck, dass meine Frau mit ihrem Körper gut in Kontakt ist und trotz der Schmerzen die Geburt auch genießen konnte. Auch wenn das Gesicht vor Schmerzen angespannt war, war meist ein leichtes (manchmal fast verklärtes) Lächeln zu sehen. meine Frau variierte die Rufe beim Veratmen von „soooo weit“ in „bereit“ und schließlich in „Komm“.
Und es kam. Sie konnte spüren, wie es sich Stück für Stück nach vorne schob und sich trotzdem viel Zeit ließ und wieder den Kopf zurückzog . Aber genau so sollte es ja sein, um den Damm zu schonen.
Mittlerweile war auch Julia H. als Zweithebamme dazugekommen. Eine von beiden war die meiste Zeit im Nachbarzimmer, die andere hatte sich in eine Ecke gesetzt und betrachtete aus diesem Abstand und mit einer ruhigen Ausstrahlung die Wehenarbeit meiner Frau.
Zweimal hatte ich das Gefühl, dass meine Frau eine Veränderung braucht, sodass ich sie fragte, ob sie nicht Bauchtanzbewegungen machen möchte. Und so stand sie mitten im Pool und bewegte sich. Das andere mal ging es eher darum von den Schmerzen abzulenken und wir begannen in jeder Wehenpause zu singen.
So konnte meine Frau irgendwann auch das Köpfchen spüren und es war klar, dass unser Kind es nun bald geschafft haben wird, auch wenn Monja wohlwissend meinte – ein paar kräftige Wehen braucht es noch. Und so war es dann auch. meine Frau kommentierte die anbahnenden Wehen mit: „Oh ja, die wird richtig gut.“ Und so kam sie dann auch wie eine Welle, baute sich auf, schwappte über sie und erfasste den ganzen Körper und klang dann wieder ab.
„Bis zum 12 Uhr Kirchenglocken-Läuten schaffen wir das.“, meinte meine Frau und so kam es auch. Um 11.50 Uhr spürte meine Frau, dass es nun endgültig kommt: „Monja, musst du nichts machen?“
„Nein, du kannst es, wenn es da ist einfach selber nehmen.“
Plötzlich sah man im Kerzenlicht etwas unter Wasser schwimmen – erst undeutlich im Schwall von Fruchtwasser und Blut und dann deutlicher – ein Kind.
Meine Frau holte es hoch und nahm es direkt auf die Brust, die Hebammen legten die vorgewärmten Tücher drumrum und ich kniete mich daneben.
Ein Blick in die Runde. Ein Schrei. Ein sich an die Mama kuscheln und zwei glückliche Eltern.
Welch ein besonderer Moment der Stille. Und begannen die Glocken zu läuten und machten den Moment noch feierlicher.
Die Plazenta war bald geboren und so ging ich schonmal voran ins Wochenbett mit unserem Sohn (beim aus dem Wasser nehmen, hat meine Frau das Geschlecht erblickt) auf dem Arm – welch ein Gefühl. Unsicherheit und Stolz in einem. Und meine Frau kam von den Hebammen gestützt hinterher.
Wir konnten beide nicht glauben, welch strahlender Sonnenschein und blauer Himmel draußen war – ganz klares Geburtswetter. Es gab sogar Alpensicht.
Unser Sohn schloss die Augen und wir schauten abwechselnd ihn und uns an und legten uns zu ihm.
Nach einiger Zeit gaben uns die Hebammen die letzten Formulare und verabschiedeten sich mit dem Hinweis, dass Julia St., unsere Wochenbetthebamme heute Abend kommen würde.
Wir legten uns schlafen, aber ich musste immer wieder die Augen öffnen, um das kleine Wesen neben uns zu betrachten. Da er im Reflex ab und zu die Arme hoch riss, hielt ich ihm beide Hände und schlief so selig ein.
Seitdem ist dieses kleine Wunder bei uns eingezogen.

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09.09.18

Lina

Lina hat Ihre Eltern komplett überrumpelt und wollte als viertes Kind der Familie einfach zuhause geboren werden :-)

Sonntagskind – Lina – geboren am 09.09.2018

Nach 3 Klinikgeburten und der letzten leider nicht so tollen Erfahrung dort (eigentlich sogar einer ganz schlimmen, die Gott sei Dank gut ausging) sollte zum Abschluss, bei unserm 4.Kind alles ganz anders werden....

Nach vielen Vorsorgeterminen im Hebammenhaus war ich immer gespannter auf diese 4.Geburt, obwohl ich eigentlich ja schon wusste was so auf mich zukommt. Ich war so ruhig und hatte so viel Vertrauen in mich und meinen Körper und war daher auch relativ entspannt. Klar die 4.Schwangerschaft ist nicht immer leicht zumal man den älteren Geschwistern ja gerecht werden muss, aber ich fand es trotzdem toll das noch einmal erleben zu dürfen.

Nach und nach wuchs der Bauch und ich lernte im Laufe der Schwangerschaft alle Hebammen kennen, die ALLE sehr sympatisch waren. Ich habe alle als sehr liebevoll empfunden die sich Zeit nehmen und sich wirklich für jede Frau und Familie mit der dazugehörigen Geschichte interessieren!!!

10 Tage vor dem letztendlichen Geburtstermin hatte ich das erste Mal immer wieder vereinzelt Wehen und von da ab immer wieder. Mal mehr mal weniger.
Am Freitag den 7.09.2018 wachte ich mit einem kleinen Ziehen, das sich mehr wie ein pieksen anfühlte auf. Auf der toilette bemerkte ich dann ein bisschen Blut. Ich freute mich sehr denn ich wusste nun kann es nicht mehr allzu lange dauern.

Nachts um halb 12 rief ich wegen Wehen im 4 Minuten Abstand bei der Rufbereitschaft an. Ich freute mich sehr Monjas Stimme zu hören. Sie sagte wir sollen in einer halben Stunde kommen. Als wir dort ankamen, brannten überall Kerzen und wir wurden ganz lieb von Monja empfangen. Leider ließen die Wehen nach einiger Zeit etwas nach und Monja meinte wir sollen uns mal etwas hinlegen um zu sehen ob sie wieder stärker werden. Ich lief die ganze Nacht auf Toilette um danach wieder zu meinem Mann ins Bett zu liegen der schon geschlafen hatte. Gegen halb 6 weckte uns Monja. Mit den "Wehen" war nichts mehr gewesen was mich richtig fertig gemacht hat. Ich hatte ein schlechtes Gewissen weil ich nun alle (Oma und auch Monja) umsonst geweckt hatte. Sie schlug uns vor die Kinder am Samstag einfach bei der Oma zu lassen und mal den Kopf vom Thema Geburt abzulenken. Deshalb sind wir dann Frühstücken gegangen und haben auch noch einen langen Spaziergang gemacht. Abends sind wir dann früh schlafen gegangen.

Wieder Nachts um 23:30uhr plötzlich eine heftige auch recht lange Wehe. .ok dachte ich mal sehen. Die nächste dann um 00:00uhr. Genauso stark und lange. Wieder verging dann eine halbe Stunde und ich wusste nicht was ich von diesem halbstundentakt zu halten hatte. Nun ging es im 8 Minutentakt weiter und mein Mann stand auf und zog sich an. Allerdings dachte ich, ich möchte jetzt nicht wieder jemanden umsonst rausklingeln und bin deshalb erst noch in die Badewanne. Ich hatte extra kaltes Wasser eingelassen weil ich dachte vielleicht wird es dann nicht so heftig.
Eingestiegen und sofort 2 Wehen gehabt. Mein Mann holte ich raus während es plötzlich sehr schnell ging. Ich hatte nun im 2 Minutentakt Wehen und das alles innerhalb einer halben stunde. Während ich auf dem Badezimmerteppich mit veratmen beschäftigt war, rief Mein Mann die Rufbereitschaft und seine Mutter zum erneuten Kinderhüten an. Melanie meldete sich (als ich das hörte machte ich einen Luftsprung; innerlich natürlich ;-), sie war mein absoluter Favorit, ich verstand mich mit allen sehr gut, aber zwischen uns war irgendetwas, ich hatte von Anfang an bei ihr das Gefühl dass sie mich einfach besonders gut versteht )

Sie fragte wie lange meine Wehen sind und mein Mann gab weiter was ich ihm sagte. 1 Minute ca... Sie meinte sie brauche ca 40 Minuten,dann treffen wir uns im Hebammenhaus. Das wäre dann um 01:30 uhr.
Meine Schwiegermutter war nun auch informiert und sie sagte sie käme gleich. Zwischenzeitlich kam ich die Treppe hinunter, zog mich an (mithilfe meines Mannes) und veratmete die sehr starken Wehen. Ich wurde nun auch sehr laut und er wies mich an mir ein Kissen vor den Mund zu halten dass die Kinder nicht aufwachen :-D
Die Schwiegermutter kam um 01:05 Uhr. Ich stand nun am Esstisch um dort meine Schuhe anzuziehen was nicht ganz klappte. Sie nahm mich unter einem Arm und mein Mann unterm anderen um mich ins Auto zu befördern. Ich schaffte ca 2-3 Schritte und merkte wie der Kopf tiefer rutschte und sagte ich kann nirgends mehr hin. Also wurde Melanie wieder informiert dass wir es nicht mehr schaffen sie muss zu uns kommen. Meine Schwiegermutter fragte ob sie mich hinlegen soll, aber ich konnte nicht mehr.
Ich rief nur sie muss mir die Hose ausziehen und 2 Minuten später hielt ich das kleine Köpfchen unserer Tochter in der Hand. Ich fragte mich wirklich was ich hier eigentlich grade mache. kurz darauf kam der Körper hinterher und die Oma fing die kleine auf. In diesem Moment stand gerade Melanie in der Tür, zusammen mit meinem Mann der sie eingewiesen hatte da unsere Straße nicht im Navi erkannt werden kann. (Garagenhof) ...Da war sie nun, unser 4.Kind, unsere Lina, warm weich und klebrig. Und supersüß. 2560gramm und 51cm. Wir waren überwältigt, dass wir das so einfach geschafft hatten, von einer so wahnsinnig schnellen Geburt und wie einfach alles sein kann wenn man einfach vertrauen hat. Wir waren so stolz auf uns. Melanie versuchte dann unsere Lina noch etwas mehr zum schreien zu bewegen was sie dann auch tat. Im selben Moment standen dann auch die beiden ältesten auf der Treppe die von dem ganzen Geschehen natürlich doch was mitbekommen hatten. Gleich wurde die neue Schwester begutachtet und für süß befunden :-) Die Oma zog sich dann mit den beiden aufs Sofa zurück während Melanie mit mir die Plazenta und alles weitere erledigte. Meinen Mann konnte ich nach seinem rumgewusele endlich auch mal davon überzeugen sich mal zu uns zu setzen um seine Tochter zu begrüßen. Das tat er dann auch und er weinte vor Rührung und vor Erschöpfung ein paar kleine Tränen. Es war einfach schön das alles nocheinmal zu erleben. So ganz anders als beim letzten mal in der Klinik. Er und meine Schwiegermutter wurden dann hochgeschickt um mein Bett etwas herzurichten weil Melanie mich dann demnächst hochbringen wollte. Als ich hochkam saß der rest der Familie schon auf dem Bett und wartete. Besonders schön war, dass ich kein einziges mal von der kleinen getrennt war; ich hielt sie ganz fest wir konnten uns so lange beschnuppern, viel länger als ich das aus der Klinik kannte. Irgendwann brachte die Oma die Kinder wieder ins Bett und setzte sich dann nochmal zu uns. Sie war ja schließlich auch ein teil des ganzen ;-) Melanie saß unten und machte noch einiges schriftliches. Gegen Morgen kam sie dann mit einem Törtchen und einer Kerze ins Schlafzimmer und gratulierte nochmal ganz herzlich.

Schade ist nur ,dass wir euch erst beim 4.und somit für uns letztem Kind für uns entdeckt haben. Aber umso toller dass ihr uns immerhin dieses mal begleitet und uns diese schöne Geburt ermöglicht habt. Es war die schönste Belohnung nach der letzten, nicht so tollen Geburt, nun noch so einen schönen Abschluss von dem ganzen zu bekommen. Und das noch an einem Sonntag. Da hat uns auch der liebe Gott nun für alles entschädigt was beinahe schief gelaufen wäre.

Danke liebes Hebammenteam für euer stets offenes Ohr,
Danke Monja für deine Geduld mit mir und Entschuldigung fürs umsonst wecken-hab immer noch ein schlechtes Gewissen ;-)

Und danke Melanie für dein Kommen, deine Ruhe die du ausstrahlst, deine Sicherheit die du uns gabst, dein Verständnis für alles was eine Geburt so mit sich bringt. Deine liebe Art, auch den Kindern gegenüber (auch die schwärmen heute noch von dir ) ...Danke dass du da warst ...Immer werde ich mich durch dieses schöne Erlebnis das du uns gabst mit dir verbunden fühlen :-)

Danke euch allen für so eine schöne Zeit ,
Es grüßen euch herzlich, Carolin & Matthias mit Lina und natürlich auch den 3 großen

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27.07.18

Nika

... komplett ungeplant ist Nika zuhause geboren ... und Papa zeigt, wieviel Hebamme in ihm steckt...

Nach zwei Geburten im Krankenhaus stand für mich in der dritten Schwangerschaft
gleich fest, dass ich diesmal im Hebammenhaus entbinden möchte. So habe ich auch
die Vorsorgeuntersuchungen im Hebammenhaus wahrgenommen, um jede Hebamme
kennenzulernen. Diese Termine taten mir so gut. Man ist nicht einfach eine Nummer, sondern man wird mit allen Sorgen und Ängsten, die man in der Schwangerschaft so hat, für voll genommen.
In diesen Terminen wurde mir auch gesagt, dass ich nicht davon ausgehen kann, dass das Baby vor ET kommt, nur weil es bei den anderen Schwangerschaften so war. Das hatte ich nämlich gehofft. Aber "die Dritten lassen sich gerne bitten." Außerdem erhielt ich den Rat auch mal alle Dinge, die für eine Hausgeburt benötigt werden, bereit zu legen. Alle die mich kennen, einschließlich mir dachten "ja klar, eine Hausgeburt - nie im Leben".
Ab SSW 38 war ich vollkommen davon überzeugt, dass das Baby sich jederzeit auf den Weg macht. Mit jedem Tag konnte ich es weniger abwarten, dass es endlich losgeht. Ich war körperlich einfach am Ende und wollte die Geburt nur noch hinter mich bringen. Trotz ständiger Wehen tat sich nix. Sobald ich in der Badewanne saß, waren sie wieder weg. So auch am Abend des 26.07. Frustriert ging ich schlafen, weil am 27.07. der ET war und ich dann auch noch einen Frauenarzt-Termin hatte. Dieser ist notwendig, wenn man im Hebammenhaus entbinden möchte und das Baby am ET noch nicht da ist.
Als ich am Morgen um ca. 7 Uhr des 27.7. aufwachte, bemerkte ich leichte Wehen. Allerdings dachte ich, jetzt gehen die Senkwehen wieder los. Ich stand auf um mich ein bisschen zu bewegen und ein wenig aufzuräumen. Um kurz nach halb acht weckte ich den Rest meiner Familie. Mein Mann hatte Urlaub, weil ich ihn gebeten hatte, mich
zum Arzt zu begleiten. Da die Wehen noch nicht allzu schmerzhaft waren, aber ich es nicht so gut einschätzen konnte, entschied ich mich mal bei der Rufbereitschaft anzurufen. Dort wollte ich aber wissen, was ich mit meinem Arzttermin machen soll. Melanie war am Telefon. Wir sprachen eine Weile und sie sagte mir, die Wehen kämen aber doch schon regelmäßig. Obwohl ich sie noch nicht allzu stark waren, musste ich doch ein wenig veratmen. Wir beschlossen, dass ich den Arzttermin erstmal verschiebe und mein Mann und ich stattdessen im Hebammenhaus vorbeikommen. Die zweite Geburt ging recht zügig (20 Minuten im Kreissaal) und daher wollte
Melanie mal nachsehen. Davor sollte ich noch einmal ein Bad nehmen. Ich wollte aber noch die beiden Kinder versorgt wissen. Während das Badewasser in die Wanne lief, richtete ich die Sachen für den Kindergarten und organisierte die Oma, die die Kinder dann abholte. Um 8.30 Uhr saß ich dann also in der Wanne. Im warmen Wasser merkte ich recht schnell, dass die Wehen doch um einiges stärker wurden und ich nicht mehr so richtig wusste wo ich mich festhalten sollte. Also wieder raus aus der Wanne und meinen Mann informiert. Der machte sich dann auf den Weg das Auto aus der Garage zu fahren.
Währenddessen rief ich Melanie wieder an. Das war um 8.45 Uhr. Sie sagte Grit sei um 9.15 Uhr im Hebammenhaus, wir treffen uns da. Kaum hatte ich aufgelegt spürte ich einen immensen Druck nach unten. Schnell stellte ich mich vom Teppich auf den Laminatboden, für den Fall dass die Fruchtblase platzt. In dem Moment kam
mein Mann wieder und ich sagte noch "Ich glaub ich muss pressen." Da ich auf das "zieh die Hose aus" von meinem Mann gar nicht mehr reagierte, legte er selbst Hand an und half mir. Ich stand immer noch beim Telefon und wählte die Wahlwiederholung. Mein Mann nahm mir das Telefon ab und kaum war Melanie dran sagte er "die steht hier und presst". In dem Moment wurde mir das auch erst bewusst und eine leichte Panik machte sich bemerkbar. Aber Melanie gab gleich Anweisungen an meinen Mann und ich war dann eh nicht mehr ansprechbar. Mein Mann holte alle Handtücher aus dem Badezimmer und warf sie auf den Boden. Ich rief ihm zu, er solle alle Fenster zumachen, weil ich nicht wollte dass die ganze Nachbarschaft mitbekommt, dass bei
uns gerade das Baby kommt. Er unterhielt sich die ganze Zeit mit Melanie und beschrieb ihr was gerade passierte. Sie strahlte durch das Telefon so eine Ruhe aus, dass weder mein Mann noch ich nur eine sekundelang Angst hatten, es könnte irgendetwas schief gehen. Es waren wenige Presswehen bis der Kopf geboren war. Melanie sagte "Geburtszeitpunkt 9.03 Uhr" und schon mit der nächsten Wehe kam dann der Körper. Da ich stand, hielt mein Mann die Hände unter mich und unsere Tochter wurde von ihrem Papa "aufgefangen". Zum Glück kam gleich der erste
Schrei und wir wussten, es ist alles okay. Mein Mann sagte "Oh ein Mädchen, Schatz, es ist ein Mädchen." Wir hatten uns diesmal überraschen lassen.
Melanie sagte zu mir, ich soll die Kleine zu mir nehmen und mich auf die Couch legen. In dem Moment klingelte es an der Tür. Da ich direkt vor der Wohnungstür stand und ich Angst hatte, das sei der Postbote rief ich "lass die Tür zu". Mein Mann sagte "Das ist doch die Hebamme" obwohl Melanie ja noch am Telefon und Grit auch noch nicht informiert war. Und wer kam?
Meine Mutter, die etwas vergessen hatte. Mein Mann rief ihr zu "das Baby ist da" sie fragte "wer ist da?" und schon stand sie vor mir. Wie sie mich so im Flur mit Baby auf dem Arm sah, war sie völlig durcheinander. Melanie, die noch am Telefon war, sagte sie würde nun Grit informieren, da diese ja auf dem Weg zum Hebammenhaus war. Meine Mutter half noch schnell die Couch abzudecken, so dass ich mich hinlegen konnte. Als sie ging, gab mein Mann ihr noch die ganzen Fruchtwasser-Handtücher vom Boden zum Waschen mit.
Als ich auf der Couch lag und wir wieder allein waren, realisierte ich zum ersten Mal richtig, was gerade passiert war. Obwohl Melanie nur am Telefon gewesen war, war sie trotzdem total bei uns und wir hatten gar nicht das Gefühl allein zu sein. Mein Mann lief etwas nervös herum, weil wir im Krankenhaus weniger schöne Erfahrungen mit der Nachgeburt gemacht haben. Daher waren wir froh, als Grit ihren Kopf zur Terrassentür hereinstreckte. Das war um ca. 9.20 Uhr. Grit setzte sich zu mir und erkundigte sich, wie es dem Baby und mir geht. Alles super. Sie legte noch eine Auflage unter mich wegen der Nachgeburt und wies mich an ein bisschen zu pressen. Kurze Zeit später kam die Nachgeburt problemlos und ohne Schmerzen. Was ich aus dem Krankenhaus nicht kannte. Außerdem ging alles völlig unblutig von statten. Was ich aus dem Krankenhaus auch nicht kannte. Ich war vollkommen überrascht wie wenig "Sauerei" es bei einer Geburt doch gibt. Ich wollte es davor niemandem glauben. Zu dem Zeitpunkt als die Nachgeburt geboren wurde ca. 9.30 Uhr, kam auch Melanie bei uns an. Sie gratulierte uns ganz lieb zu unserer Tochter.
Zusammen mit Grit schaute sie dann mit dem Licht vom Smartphone nach Geburtsverletzungen. Das Bild habe ich bis heute in Erinnerung :) Unsere Tochter hatte
3.960 g und war 53 cm groß. Ich hatte sie im Stehen geboren und keinerlei Geburtsverletzungen.
Nachdem ich eine Weile auf der Couch lag, richteten Melanie und Grit mir das Bett hin, sodass ich umziehen konnte. Ich legte mich zusammen mit meinem Mann und dem Baby ins Bett und die Beiden zeigten uns die Nachgeburt. Danach ließen sie uns alleine und setzten sich ins Esszimmer um den Papierkram zu erledigen. Nach einer Weile kam Melanie und fragte wie das Baby denn eigentlich heißen sollte. In der ganzen Aufregung hatten wir darüber gar nicht mehr gesprochen. Wir hatten zwei Namen zur Auswahl. Mir war es in dem Moment egal, mein Mann entschied unsere Tochter heißt Nika.
Melanie und Grit räumten noch die Sachen von der Couch und mein Mann kümmerte sich um etwas zu Essen für mich. So gegen 12 Uhr verabschiedete Melanie sich. Grit blieb noch ein bisschen bei uns. Sie saß bei mir am Bett und wir unterhielten uns. Da Grit mich schon im Wochenbett nach den anderen Geburten betreut hatte, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass sie bei uns war. Grit ging so gegen 13.30 Uhr. Sie wollte am Abend nochmal nach uns schauen.
Sie kam dann auch von ca. 20 bis 22 Uhr. Zuvor verbrachten mein Mann und ich
den Tag gemeinsam mit unserer Tochter im Bett. Das war so schön und kein Vergleich zum Krankenhaus. Die anderen beiden Kinder wurden von der Oma betreut und kamen am Abend um ihre Schwester kennenzulernen.
Ich dachte immer, dass es im Krankenhaus viel angenehmer ist, wenn man die ersten Tage dort verbringt. Was soll ich sagen? Falsch gedacht. Nirgends ist es so schön wie zu Hause. Man schläft in seinem Bett, niemand weckt einen früh morgens um
Blutdruck zu messen, kein schmerzender Zugang, bei dem man ewig warten muss bis er entfernt wird. Man hat sein eigenes Badezimmer. Die ersten Tage waren entspannt und so schön.
Vielen vielen Dank liebe Grit und liebe Melanie, dass ihr da wart und uns so ein schönes Kennenlernen mit unserem Baby ermöglicht habt.
Ich ärgere mich, dass ich nicht schon in der ersten Schwangerschaft den Mut hatte, im
Hebammenhaus zu gebären (es wäre mir bestimmt einiges erspart geblieben) und auch
die Vorsorge bei euch zu machen. Man kann das mit den Terminen beim Arzt überhaupt nicht vergleichen. Nach jedem Termin bei euch hatte ich mehr Vertrauen in mich, die Geburt selbstbestimmt und ohne fremde Hilfe oder Medikamente zu schaffen.
Es war nicht geplant, dass unsere Tochter dann ohne jegliche Hilfe von einer Hebamme zur Welt kommt, aber wir sind so froh und dankbar darüber, dass alles so gelaufen ist. Es hätte keinen besseren Abschluss für unsere Familienplanung geben können.
Vielen vielen Dank an euch alle im s‘Hebammenhaus.

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19.07.18

Jakob Rajesh

Der Bericht von Jakob wurde von seinem Papa fertig formuliert. Jakob hat seine Mama extrem lange warten lassen, da sie sich soooo sicher war, ihn schon lange vor dem errechneten Termin in den Armen halten zu dürfen ;-)

(fertigformuliert vom Papa)
Für mich, als werdende Mutter, war von Anfang an der Schwangerschaft klar, ich möchte in einem Hebammenhaus entbinden (dies stand für mich auch schon lange bevor wir schwanger wurden mehr oder weniger fest).
Ich bin Krankenhäusern eher abgeneigt und greife auf die Schulmedizin, wenn es geht erst im Notfall zurück. Meiner Meinung nach ist eine Schwangerschaft keine Krankheit. Diese Meinung vertrete ich auch weiterhin, obwohl mir während fast der gesamten Schwangerschaft immer übel war und ich viel spucken musste.
Bei zukünftigen Schwangerschaften werde ich definitiv wieder eine Betreuung durch s’Hebammenhaus in Anspruch nehmen (mehr dazu am Ende dieses Berichtes).

Hier ein kurzer Rückblick auf die „letzten“ Tage vor und nach dem errechneten Geburtstermin:
Bei mir traten ab etwa der 32. Schwangerschaftswoche leichte Senkwehen zu den vorhandenen
Übungswehen ein, da sich Jakob bereits ohne große Hilfe vor der 31. SSW mit dem Kopf Richtung Becken gedreht hatte. Dieser Zustand änderte sich außer der Intensität der Wehen nicht größer.
Viele Senkwehen, Übungswehen und zwei tatsächlichen Fehlalarmen später trat bereits der 9. Tag nach dem errechneten Termin ein und ich wurde langsam etwas aufgeregter und zittrig. (…) An diesem Tag machte Monja mir wieder eine Akupunktur, heftete Magneten zur Stimulans an meine kleinen Zehen und gab mir Nelkenöl für Nelkenöltampons und einen Einlauf mit. Damit war ich dann den restlichen Tag erst mal beschäftigt.
Am späten Nachmittag setzten wieder Wehen ein, die auch stärker wurden. Dennoch wollte ich aber auch bis in den Abend hinein nicht recht glauben, dass es dieses Mal kein Fehlalarm werden könnte.
Bis ca. 1:20 Uhr blieben die Wehen relativ konstant und gleich stark, ich hatte mir im Wohnzimmer ein einigermaßen bequemes Plätzchen aus Decken bereitet und versuchte mich so durchzuatmen. So habe ich mich entschieden die Bereitschaft anzurufen. Melanie war am Telefon, die mir sagte, sie brauche zwischen 45 min bis 1h, um das Geburtshaus vorzubereiten. Melanie wollte mich gerne sehen, auch wenn es sein könnte, dass wir wieder nach Hause geschickt werden.
Also waren wir um 2:40 Uhr am s‘Hebammenhaus und alles war vorbereitet. Ich durfte wie im Voraus gewünscht in die Wanne, das war herrlich, in der ich dann auch für eine längere Zeit geblieben bin. Die Wehen kamen regelmäßig wurden auch deutlich stärker. In den Wehenpausen habe ich die Gelegenheit genutzt und habe kurze Schlafpausen zur Regeneration eingelegt. Da wir im Aufklärungsgespräch zugestimmt hatten, dass Hebammenschülerinnen bei den Terminen und Geburt dabei sein dürfen, fragte uns Melanie, ob eine der Schülerin bei der Geburt dabei sein dürfe. Wir waren damit einverstanden. Da die Wehen schwächer wurden, holte mich Melanie aus der Wanne raus. Im Vierfüßlerstand vor dem Bett ging es nach einer Liegepause weiter und Melanie und Johanna haben kräftig „die Äpfel geschüttelt“, um mir zu helfen, den Kopf durchs Becken zu bekommen. Das waren die schlimmsten Schmerzen rückblickend betrachtet. Da mein Mann während der Wehen nicht viel tun konnte, beschäftigte sich dieser selbst und ließ den Dingen ihren Lauf. Er war wenn notwendig aber immer für mich/uns da.
Irgendwann sprang ich plötzlich auf und rief Johanna zu, ich müsse aufs Klo und rannte in das Bad. (…) In meinem Zustand der „Trance“ war mir nicht klar, was aber Melanie und Johanna schon wussten, dass die Presswehen einsetzen werden. In der Tat ging es mit einem Schemel unter den Füßen, auf dem Klo sitzend und die Hände an den Griffen in der Wand festgekrallt weiter. Melanie fühlte immer wieder nach. Als das Köpfchen auf dem besten Weg war ging es wieder ans Bett und auf alle Viere.
Meinem Mann hatte nicht mitbekommen, dass die Presswehen begonnen hatten und zog parallel in der Annahme es wird noch dauern, kurz zur Tankstelle in der Nähe los, um ein paar Brezn/Brezeln zu besorgen. Da es inzwischen 07:20 Uhr geworden war, hatte er Hunger. Er kam gerade noch rechtzeitig zur Geburt unseres kleinen Jakob Rajeshs.
Die Fruchtblase war immer noch in Intakt. Quasi erst im letzten Moment vor der Geburt des Kopfes habe ich gespürt wie es plötzlich nass wurde und ein Großteil des Druckes auf das Becken ließ nach.
Es ging danach alles ganz schnell und da lag er vor mir der kleine wunderbare Erdenbürger, ich habe es kaum fassen können. Abschließend kann ich sagen, es war wundervoll. Ein paar Tage nach der Geburt viel mir auf, dass Melanie sowohl die Schwangerschaft festgestellt hatte, als auch mir geholfen hat Jakob auf die Welt zu bringen. Nach dieser Geburt und Begleitung während der Schwangerschaft kann ich nur eines sagen: „Heute weiß ich, ich würde jederzeit bzw. werde ich wieder in s’Hebammenhaus gehen“.
Vielen Dank für alles.

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23.06.18

Samuel

... Nun wussten wir, dass es nicht mehr lange gehen würde, bis unser Sohn geboren sein wird...

Am Freitagmorgen um circa 3:00 Uhr wachte ich auf und spürte wie es plötzlich ganz nass zwischen meinen Beinen wurde. Da war mir sofort klar, dass meine Fruchtblase gesprungen war. Ich weckte David neben mir und sagte ihm, er solle schnell ein Handtuch holen. Als ich mit dem Handtuch zwischen den Beinen aufstand und zur Toilette ging, lief erneut ein Schwall warmer Flüssigkeit an meinen Beinen hinunter. Nun wussten wir, dass es nicht mehr lange gehen würde, bis unser Sohn geboren sein wird.
Da jedoch keine Wehentätigkeit einsetze, riefen wir im Hebammenhaus an, um uns zu vergewissern, dass wir noch einmal weiterschlafen können. Christina Hügel versicherte uns, dass alles in Ordnung sei und wir versuchten noch etwas zu schlafen, um so viel Kraft wie möglich für die bevorstehende Geburt zu sammeln. Es gelang uns trotz Nervosität etwas weiter zu schlafen. Ich spürte jedoch immer wieder, dass erneut warmes Wasser austrat. Morgens um kurz vor 9 rief ich nochmals im Hebammenhaus an, weil ich mich wunderte nach 5 h immer noch keine Wehen zu haben. Christina meinte, wir dürften einfach abwarten. Das beruhigte uns sehr. Wir frühstückten in Ruhe und bereiteten schon langsam das Schlaf-, Wohn- und Badezimmer für die Geburt vor, indem wir abdunkelten und überall Kerzen aufstellten.
Immer wieder nahm ich ein Ziehen im Unterleib wahr, wusste aber nicht, dass dieses Ziehen Wehen waren. Als es jedoch immer stärker wurde und David die Zeit stoppte, bemerkten wir, dass es sich bei einem regelmäßigen Abstand von 8 Minuten einpendelte und es sich somit höchstwahrscheinlich um Wehen handelte. Der Vormittag verflog innerhalb kürzester Zeit. Die Intensität der Wehen nahm langsam zu, die Abstände wurden kürzer.
David rief nun im Hebammenhaus an und Christina Hügel sagte, sie würde sich nun auf den Weg zu uns machen. Etwas später um circa 15:00 traf sie ein. Ich befand mich im Wohnzimmer, kniete auf dem Schafswoll-Teppich und stütze mich auf dem Sofa ab. Christina machte sich ein Bild und sagte, es wäre alles gut, so wie wir das machen und dass sie nochmal geht, da wir das auch ohne sie gut machen würden.
Ich veratmete den Nachmittag weiterhin Wehen, wechselte immer wieder die Position bzw. den Raum, legte mich mal ins Bett, mal in die Badewanne. Dann musste ich mich übergeben und mir wurde abwechselnd kalt und heiß. Ich hatte ständig Durst. Zwei Stunden später rief David erneut bei Christina Hügel an, da die Wehen noch stärker geworden waren.
Christina kam um ca. 18:00 Uhr wieder und auch Grit, die zweite Hebamme traf ein. An mir flog der Abend vorbei und ich bekam alles um mich herum kaum mit. Christina Hügel machte dann Übergabe an Christina Decker. Ich veratmete weiter die Wehen. Mal eine kurze Wehe, die es aber in sich hatte und sehr stark war. Dann wieder eine etwas längere Wehe, die zwar nicht so stark war, aber so lange dauerte bis gleich die nächste Wehe folgte, sodass kaum Zeit zum Ausruhen blieb. Ich merkte wie mir die Kräfte ausgingen. In der Wehenpause zitterten meine Beine vor Erschöpfung und mir wurde kalt. Während der Wehe lief mir der Schweiß hinab und mir war heiß. Irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem ich dachte, wenn es nicht bald soweit ist, dann kann ich nicht mehr. Aber Christina Decker sprach mir immer wieder Mut zu. Auch David hielt mich die ganze Zeit fest, holte mir Wasser oder half mir, durch tiefe Töne die er machte, die Wehe besser zu veratmen, da ich dann von lautem unbewusstem Schreien in das tiefe bewusste Brummen einsteigen konnte.
Da es irgendwie nicht voranging, sagte Christina Decker, sie würde mich mit meiner Zustimmung vaginal untersuchen. Mir war das sehr recht, da ich wissen wollte, wie weit es war. Dabei stellte sich heraus, dass der Muttermund zwar vollständig geöffnet war, das Baby aber im Becken festhing und die letzte „Biegung“ noch nicht geschafft hatte. Trotz starker Presswehen, bei denen ich versuchte mit aller Kraft mitzuschieben, ging es nicht voran. Wir probierten alle möglichen Positionen aus. Ich lief im Storchenschritt durch die Wohnung, ging in die tiefe Hocke, lehnte mich auf dem Schreibtisch ab, Christina Decker schüttelte oder massierte mein Becken, ich ging auf Toilette und wieder zurück ins Wohnzimmer. Jede Bewegung sollte dabei helfen, dass sich das Baby richtig ins Becken drehte.
So langsam machte ich mir etwas Sorgen, vor allem, weil ich auch wusste, dass mir die Kraft ausgehen würde, wenn ich so weiter machte. Auch für mein Baby war es sehr anstrengend, wie sich herausstellte, als Christina nach der Wehe immer seinen Herzschlag abhörte. Er erholte sich nach jeder Wehe nur langsam von der Anstrengung. Christina und Grit zogen sich dann in die Küche zurück, um sich zu besprechen, wie es weiter geht. Als sie zurückkamen, meinte Christina, ich solle versuchen die Wehen zu veratmen ohne zu pressen oder mitzuschieben. Das war gar nicht so einfach, da der Pressdrang da war. Ich lag seitlich auf dem Teppich im Wohnzimmer und versuchte ganz ruhig zu atmen und dem Drang zu pressen zu widerstehen. Ich fühlte mich wie in Trance. Ich befand mich in einem halbwachen Zustand und nickte in den Wehenpausen immer wieder ein.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, auf Toilette zu müssen. Ich hatte den ganzen Abend sehr viel getrunken, war aber nie auf Toilette gewesen. Meine Blase musste also sehr voll sein. Evtl. ein weiterer Grund, warum das Baby nicht so viel Platz hatte und es schwierig war, im Becken voranzukommen. Als ich jedoch auf Toilette war, konnte ich nicht Wasser lassen, so sehr ich es versuchte. Christina meinte, sie könne mir einen Einmalkateter legen. Das wollte ich auf keinen Fall. Plötzlich (vielleicht gerade deshalb) verspürte ich eine enorme Presswehe und schob mit aller Kraft mit. Ich spürte wie sich etwas getan hatte und konnte nun deutlich das Köpfchen spüren. Auf einmal war ich wieder voller Energie und Vorfreude, weil ich wusste, dass es jetzt nicht mehr lange gehen würde, bis unser Kind geboren war.
Wir liefen zurück ins Wohnzimmer, unterwegs im Flur veratmete ich eine Wehe und kniete dann wieder vor das Sofa. Mit jeder weiteren Wehe spürte ich, dass es weiter voran ging. Christina legte mir ein Tuch mit warmem Kaffee auf den Damm, was enorm wohltuend war. Mit jeder weiteren Wehe, kam der Kopf weiter voran. Ich nahm einen brennenden Schmerz wahr, der aber gut auszuhalten war. Der Abstand zwischen den Wehen wurde nun länger, was mich irritierte, da ich dachte, jetzt wo ich die Wehe brauche, um mitzuschieben und mein Kind zu gebären kommt sie nicht. Im Nachhinein denke ich jedoch, dass es nun langsamer voran ging, damit sich alles langsamer öffnen und dehnen konnte und somit weniger Geburtsverletzungen entstanden. Der Körper weiß eben genau, was er wann tun muss. Das beeindruckte mich bei der Geburt am meisten.
Als das Köpfchen endlich geboren war, war auch eine Hand und ein Ärmchen mitgeboren. Das Baby hatte also den ganzen Geburtsverlauf über, sein Fäustchen am Köpfchen. Dies war wahrscheinlich der Grund, warum es im Becken schwierig war, voran zu kommen und warum die Austreibungsphase so lange ging. Mit drei weiteren starken Presswehen war auch der Körper meines Babys geboren.
Es war ein unglaubliches Glücksgefühl, dass mein Sohn, auf den ich neun Monate lange gewartet hatte, nun endlich da war. Er lag unter mir auf dem Boden, ich kniete über ihm und David saß direkt vor uns auf dem Sofa. In diesem Moment war nichts anderes in diesem Raum zu spüren, als Erleichterung, Staunen und Glück. Ich spürte, dass Christina, Grit und Nathaly hinter mir standen und auch den neuen Erdenbürger bewunderten. Ich nahm dieses kleine Wesen hoch, drückte es fest an mich und lief, gestützt von David und Christina, ins Schlafzimmer, wo ich mich ins Bett legte, meinen kleinen Sohn auf meinem Bauch und meinen Mann an meiner Seite spürte. Nie werde ich diesen Moment vergessen.
Ich möchte meinen herzlichsten Dank an alle Hebammen vom s´Hebammenhaus aussprechen, ohne die wir diese wunderschöne Geburt zu Hause in unseren vier Wänden nie hätten erleben können. Das Vertrauen, das sie in die Kräfte einer Frau haben, schenkt einem selbst Vertrauen in die eigene Fähigkeit, ein Kind ganz natürlich zur Welt zu bringen. Die Ermutigung und den Rückhalt, den ich während der Geburt erfahren durfte, werde ich immer in Erinnerung behalten. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Schwangerschaft, Geburt und die Begleitung durch Euch.

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07.06.18

Rika

Rikas Mama hat ihr erstes Kind aus der Beckenendlage spontan geboren - dieses Mal konnte sie eine spontane Geburt im s'Hebammenhaus erleben :-)

Halb eins musste ich zur Toilette. Leichte Bauchschmerzen. Halb zwei schon wieder. Da fingen auch die Wehen an. Gleich im 5min Abstand. Sehr gut zu veratmen, also legte ich mich wieder hin. Die Woche vorher hatte ich auch mal abends alle 5 min Wehen, die aber wieder aufhörten. Da ich schon 9 Tage über Termin war, war die Chance ja groß das es nun endlich los geht. Gegen drei bin ich wieder aufgestanden und entschied mich zu duschen. Das warme Wasser tat gut. Ich tigerte unruhig in der Wohnung umher. Die Wehen waren gleichbleibend ich konnte nebenher gut laufen. Entschied mich aber doch meinen Mann zu wecken um zu baden. ( Der Wickeltisch steht auf der Badewanne) unser großer 2. Jähriger Sohn lag friedlich schlafend in unserem Bett und bekam nichts mit. Nach dem Baden setzen wir uns ins Wohnzimmer. Wir entschieden uns die Rufbereitschaft anzurufen. Melanie. Wie schön. Wir freuten uns sehr über ihre Stimme. Da ich auch während den Wehen relativ gut telefonieren konnte entschieden wir alle noch etwas zu warten. Ganz allmählich wurden die Wehen etwas stärker. Gegen sechs weckten wir Melanie erneut und meinten wir wollen doch so langsam los. Eine halbe Stunde später saßen wir im Auto. Während der Fahrt wurden die Wehen stärker aber weiterhin gut erträglich. Im Auto dachte ich das erste Mal, gut dass wir unterwegs sind. Im Geburtshaus angekommen, kurz vor sieben, freute ich mich über die tolle Atmosphäre, die Kerzen und den schönen Raum. Er wirkte ganz anders als bei den Untersuchungen davor. Melanie begrüßte uns freundlich und richtete noch etwas. Nach dem Klogang hockte ich mich vor das Bett und veratmete die Wehen. Melanie wollte auf dem Bett nach den Herztönen und der Lage des Babys schauen. Im Liegen wurden die Wehen wirklich stark und ich hatte schon einen leichten Pressdrang oder doch nochmal aufs Klo? Auf dem Weg zum Klo kam die nächste starke Wehe und Melanie wollte, dass ich wieder vors Bett knie und meine Hose ausziehe. Sie strahlte eine Sicherheit und Ruhe aus, die ich total aufnehmen konnte und mich sicher fühlte. Irgendwann zwischendrin hatte Melanie telefoniert und Kerstin und Nathaly angerufen. Es waren tatsächlich schon Presswehen und ich spürte wie sich das Köpfchen seinen Weg bahnte. Melanie und mein Mann unterstützen mich super. Dir Fruchtblase platzte und Melanie sagte schon sie sehe das Köpfchen. So schnell. Dank ihrer guten Anweisungen schob ich während den Wehen etwas mit. Das Köpfchen war geboren und wir alle hörten ein quieken. Das Baby machte Geräusche; voller Emotionen und Freude wartete ich auf die nächste Wehe. Die Kleine war geboren. Wir waren keine 50 Minuten im s‘Hebammenhaus. So viel Freude, Glück und Liebe überströmten mich, ich nahm das kleine Bündel in den Arm und kuschelte mich ins Bett. Ein Gefühl, schwer zu beschreiben, einfach ein vollkommener Moment. Ich durfte die Nabelschnur durchtrennen, dies war ein weiterer schöner und aufregender Moment, das Kind war nun ein selbstständiges kleines Wesen.
Vielen Dank dem ganzen s’Hebammenhausteam für die Geburt im s’Hebammenhaus. Nach meiner ersten Geburt dachte ich nie, dass ich jemals so etwas schreiben kann und habe auch nur über die, die so etwas schreiben den Kopf geschüttelt, aber es war wirklich eine SCHÖNE GEBURT. Das gibt es wirklich. Danke, dass ich bei euch diese Erfahrung machen konnte.

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29.04.18

Joy

"Liebe Joy, ich möchte dir von dem Tag deiner Geburt erzählen, doch beginne ich ein paar Tage davor. Ich schreibe es nieder, um nichts von diesem außergewöhlichem Tag zu vergessen..."

Deine Geburt bei Kerzenlicht am 29.04.2018

Durch die Frauenärztin haben wir erfahren, dass der 19. April 2018 dein errechneter Geburtstermin ist. Was die Ärztin nicht wusste war, dass du andere Pläne hattest.
Du hast dich entschieden, uns noch ein bisschen warten zu lassen oder, wie viele sagten, dass du dich noch schick machen musstest. Nach dem 19.04. (und auch schon davor) hatte ich regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen im s'Hebammenhaus. Die verschiedenen Hebammen haben sich in der ersten Woche über dem errrechneten Termin jeden zweiten Tag und nach dem 7. Tag „drüber“ täglich um uns gekümmert. So konnten wir viele potenzielle Geburtsbegleiterinnen kennenlernen. Ich freute mich jedes Mal auf diese Termine, um mir bestätigen zu lassen, was ich schon wusste und zwar, dass es dir gut geht, dass wir noch Zeit haben, und dass du entscheidest, wann du dich auf den Weg machen möchtest.
Am Freitag und Montag nach dem errechneten Termin trafen wir Melanie. Ihr bin ich besonders dankbar, denn sie zeigte mir andere Wege auf (statt Krankenhaus) und sie hat sich für uns eingesetzt, damit wir eine Wochenbetthebamme (Christina) bekommen. Obwohl wir eigentlich in der 25. SSW zu spät dran waren. Nachdem wir 7 Tage über dem Termin waren, haben wir Versuche gestartet, dich auf den Weg zu bringen. Akupunktur bei Heike (Donnertstag, 26.04.2018), Schüssler Salze und Senfkernmehl für ein heißes Fußbad von Monja (Samstag, 28.04.2018) sowie Kügelchen und Eipolablösung (Fruchtblase wird per Hand vorsichtig vom Gebärmutterhals gelöst) am Sonntag, den 29.04.2018 durch Christiane. Bei jeder Vorsorge wurde mein Bauch abgetastet um zu fühlen wo du liegst, deine Herztöne und mein Blutdruck wurden konntrolliert und Urin hab ich meistens abgegeben. Du warst putzmunter, doch machtest keine Anstalten, herauszukommen. Auch Daddy´s tolle Fußmassagen, die ich jeden Abend bekam, konnten dich nicht raus locken.
Christiane hat uns dann empfohlen nochmals ins Solemar zu gehen nach unserem Termin. So sind wir also gegen 13 Uhr ins Solemar gegangen, doch nach 30 Minuten im Wasser wurde es mir furchtbar übel und schwindelig. Ich befürchtete, im Becken zu kollabieren und so bat ich Daddy, ob wir nach Hause gehen könnten. Für ihn war das kein Problem. Zuhause angekommen haben wir zu Mittag gegessen und ein Mittagsschläfchen gemacht.

17.20 Uhr... Als ich aufwachte musste ich (mal wieder) auf die Toilette, und wie immer kam nicht viel Urin. Ich beugte mich vor um das Klopapier zu erreichen und plötzlich entlud sich, ohne Schmerzen, sehr viel Wasser über den üblichen Weg. Zuerst war ich unsicher aber dann dämmerte es mir... meine Fruchtblase war geplatzt... du warst jetzt endlich bereit, die Welt mit eigenen Augen zu sehen.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer, wo Daddy sich gerade auf dem Sofa streckte und sagte, er habe so gut geschlafen. Ich war froh, das zu hören, denn mit einem Mann, der erstmal herausfinden muss, welches Jahr es ist, wollte ich keine Geburt beginnen. Vorsichtig sagte ich: „I think my water just broke“, und Daddy machte ziemlich große Augen, gleichzeitig grinste er, denn auch er konnte es nicht mehr abwarten, dich endlich in seinen Armen halten zu können. Ich entschied mich, nochmal auf die Toilette zu gehen, doch schon in der Wohnzimmertür lief mir das Wasser die Beine herunter. Auf der Toilette sitzend versuchte ich herauszufinden, was ich nun als nächstes tun möchte. Daddy hat ein paar Handtücher auf das Sofa gelegt und ich habe dann Christiane angerufen (17.50 Uhr). Lang und breit erzählte ich ihr, wie der Tag nach unserem Treffen weiter verlief (Daddy verdrehte neben mir die Augen) bis ich erklärte, dass ich vermute, das meine Fruchtblase geplatzt sei. Sie fragte, ob wir uns um 19.15 Uhr im Geburtshaus treffen könnten, dem stimmte ich zu. Granny und Opa waren in der Sauna, die versuchte ich zuerst anzurufen. Da ich sie nicht erreichen konnte (auch 30 Minuten später nicht, diese verbrachten wir damit, dass Daddy das Geschirr spülte und ich Wäsche zusammen legte), rief ich Auntie Mandy um 18.30 Uhr an. Sie war informiert, dass falls ich Granny und Opa nicht erreichen könne, sie mich fahren würde. Daddy hat nämlich noch keinen Führerschein. Auntie Mandy war total relaxed am Telefon (innerlich wahrscheinlich himmelhoch jauchzend) und wir vereinbarten, dass sie uns um 19 Uhr abholen könne. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich seit 10 Minuten Wehen (wie starke Periodenschmerzen) in 3 Minuten Abständen. 5 Minuten später rief Granny zurück und fragte ob sie noch vorbei kommen könnten. Ich antwortete ganz entspannt „Na klar!“ und verriet nichts von der geplatzen Fruchtblase oder den Wehen. Auntie Mandy wurde dann auch informiert, dass sie nicht kommen brauche. Als deine Großeltern zehn vor 7 bei uns zuhause ankamen war ich gerade (schon wieder) auf der Toilette. Prompt zur Begrüßung wieder eine Wehe. Deine Granny konnte es kaum glauben und Opa war so nervös, dass er keinen Satz mehr zusammen bekam. Wir nahmen also die gepackte Tasche und den NOCH leeren MaxiCosi und fuhren nach Villingen. Im Auto hatte ich alle 2 Minuten Wehen ca. 40-50 Sekunden.

19.15 Uhr... Dort angekommen wurden wir von Christiane im Geburtshaus in Empfang genommen. Viel zu sagen gab es nicht, da meine Wehen für sich sprachen. Sie kontrollierte sofort deine Herztöne (super) und meine Binde, da ich mir unsicher war, ob das Fruchtwasser grün, gelb oder braun war (grün, ja). Gegen 20 Uhr (schätze ich mal, da ich jegliches Zeitgefühl verloren hatte) kam Elke und die Schülerin Kathrin um Christiane abzulösen. Sie stellten sich mir vor und kontrollierten auch sogleich wieder deine Herztöne (immer noch super). An die nächsten zwei Stunden kann ich mich nur noch wage erinnern (schon jetzt nach „nur“ 3 ½ Wochen). Daddy stand bei jeder Wehe vor mir und hielt mich fest und ich hielt mich an ihm fest (Arme und Schultern). Gelegentlich unterstütze mich Elke durch leichtes Drücken mit den ganzen Handflächen auf mein Becken und den Steißbereich am Rücken. Nach fast jeder Wehe trank ich auf Ermutigung der Schülerin einen Schluck Wasser. Mir war abwechselnd heiß und kalt. Einmal versuchten wir für 2 Wehen den Vierfüßlerstand, das war nichts für mich. Alle ca. 30 Minuten (vielleicht auch 45 oder 60 Minuten, hatte ja kein Zeitgefühl) kontrollierte Elke deine Herztöne (sehr gut) und ich wurde auch regelmäßig zur Toilette geschickt. Fruchtwasser und Blut war nach vielen Wehen in den Einlagen welche Daddy, Elke und Kathrin mir dann in den Verschnaufpausen wechselten. Auch hat Daddy mir ein Öl auf dem Rücken einmassiert. Ich habe das weder als positiv noch negativ empfunden. Und so stand ich da, jede Wehe an Daddy geklammert, geschrien, lautiert, gebrummt und gebrüllt (von „Oh mein Gott, oh mein Gott!“ bis hin zu später „Was ist das?“) bis ich mich völlig erschöpft fühlte und das Gefühl hatte, ich könnte nicht mehr stehen. Mittlerweile war die Sonne untergegangen (war ja ein warmer, sonniger Tag) und Kerzen wurden angezündet. Auf Elke´s Vorschlag hin, habe ich mich dann ins Bett auf die linke Seite gelegt. Daddy saß an neben meinem Kopf, links auf dem Bett die Schülerin und rechts Elke. Die nächsten Wehen (wahrscheinlich Presswehen) stemmte ich meinen rechten Fuß gegen die Schulter der Schülerin Kathrin und den linken Fuß gegen ihre Hand. Mit meinen beiden Händen umklammerte ich Daddy´s rechten Arm. Ich brüllte und schrie gegen seinen Oberarm. Wir versuchten ein paar Wehen auf der rechten Seite, Daddy wechselte dafür die Seite und Elke übernahm den Part der Schülerin. Doch auf der rechten Seite fühlte es sich nicht richtig an, also drehte ich mich wieder auf die linke Seite, Daddy folgte. Nach zwei oder drei Wehen (auch hier keine genaue Angabe, da ich keine Ahnung habe wie viele es wirklich waren) ermutigte Elke mich, mal zu fühlen. Und „Oh mein Gott!“, da war etwas zwischen meinen Beinen, dass versuchte raus zu kommen. Nochmals (ca.) drei Wehen später, wollte ich es genau wissen. Wie lange muss ich diese Schmerzen noch aushalten? Ich fühlte und „Oh mein Gott, oh mein Gott!“ dein Kopf war fast da. Elke informierte mich, dass sie dir ein warmes Tuch auf den Kopf legen würde, um dir zu signalisieren, dass es hier warm ist. Ich beschloss, in Gedanken einen Deal mit mir zu machen, alles zu geben, was ich kann und wenn es mich da unten zerreißt! Und dann... weitere (ca.) 3 Wehen später war dein Kopf draußen. Jetzt hieß es nochmals Kräfte sammeln um deinen Körper zu gebären. Mein Körper gönnte mir derweil ein Mini-Pause zum Durchatmen (vielleicht ca. 1-2 Minuten) und dann wieder Wehen... eins, zwei oder drei... und plötzlich rief ich vor Freude aus: „No more pain, no more pain!!!“ Keine Schmerzen mehr, denn du warst da... 22.27 Uhr... 2 Sekunden später... du schreist... Sofort legte man dich mir auf die Brust... du hattest die Augen auf und schautest mich an.

Im Kerzenlicht konnte ich dich betrachten. Verschmiert mit Blut und Käseschmiere... doch so wunderschön. So lagen wir beide in den Augen des anderen versunken da und betrachteten einander. Daddy küsste mich auf die Stirn (wie er es die ganze Geburt über immer wieder getan hatte) und dann dich. Wir waren sprachlos, nur Lächeln in unseren Gesichtern. Nach ca. 15 Minuten ermutigte Elke mich dich anzulegen. Ich wählte die rechte Brust aus und zack, es klappte auf Anhieb. Während du trankst rief Daddy deine Großeltern an. Zu Opa sagte er: „Du bist seid 43 Minuten Opa!“ und er telefonierte auch kurz mit Nanna in Wales. Nach dieser unglaublichen ersten Stunde wurde es Zeit, die Plazenta zu gebären. Wir waren ja die ganze Zeit noch miteinander verbunden – über die Nabelschnur. Dafür übergab ich dich zum ersten Mal an Daddy und hob meinen Oberkörper leicht an, hielt die Hände von Elke und Kathrin, während Elke mit der freien Hand eine Schale vor meinen Scheide stellte. Einmal drücken und flutsch – ohne Schmerz - kam viel Blut und die Nachgeburt heraus. Daddy durfte die Nabelschnur durchschneiden. Nun warst du frei und Mummy sollte etwas essen... nur was? Denn auf die mitgebrachte Dose Ravioli hatte ich mal so gar keine Lust. Ich wollte Gebäck... irgendwas süßes. Ich schickte Daddy zur Tankstelle um die Ecke, doch die war geschlossen. Zu meiner Rettung hatte Elke einen Zopf dabei. Die Schülerin schmierte mir also zwei Scheiben Zopf mit Marmelade, und dann wollte ich die Ravioli doch noch essen, also machte sie mir die Dose auch noch heiß. Daddy genoß derweil die erste Zweisamkeit mit dir. Noch während ich aß wurde bei dir die U1 gemacht. Stolze 4080g bei einer Länge von 52 cm und einem Kopfumfang von 36cm. Elke kontrollierte auch hinter deinen Ohren und deine Reflexe. Auch ich wurde untersucht und zu meinem Erstaunen war mein Damm nicht gerissen. Dann durften wir Granny und Opa anrufen, um abgeholt zu werden. Die konnten es kaum fassen, dass wir schon bereit waren. Ich zog mich an und half anschließend Daddy dabei, dich anzuziehen. Zu unserer großen Überraschung kamen Elke und die Schülerin mit einem Tablett, auf dem vier Sektgläser gefüllt mit Orangensaft und einem Küchlein, in dem eine brennenden Kerze steckte, herein, und Elke sagt, dass sie gerne mit uns Geburtstag feiern würden. Wir feierten deine Geburt auf die unbezahlbarste Weise, du in unserer Mitte auf dem Bett mit den zwei wundervollen Hebammen, die mir und Daddy geholfen haben, dich auf die Welt zu bringen. Es folgte auch noch bürokratisches, aber das gehört auch dazu. Dann klingelte es, und deine Großeltern konnten es nicht erwarten dich kennenzulernen.

Wir bedankten uns bei Elke und der Schülerin für diese einmalige Reise und freuen uns heute (3 ½ Wochen später) auf das Nachgespräch, denn an diesem Abend konnte ich noch nicht ausdrücken wie dankbar ich ihnen für ihre Hilfe war. Deine Geburt bei Kerzenlicht rührt mich heute zu Tränen, wenn ich nur daran denke, wie wir drei – Daddy, du und ich – mit liebevoller Unterstützung der beiden Hebammen es geschafft haben, dich auf die Welt zu bringen. Denn wenn einer von uns fünf gefehlt hätte, wäre es sicherlich nicht so ein unglaublich schönes Erlebnis gewesen. Ich kann nicht in Worten ausdrücken, wie dankbar ich bin, deinen Daddy als meinen Ehemann bezeichnen zu können. Durch die ganze Geburt hindurch hat er mich immer wieder motiviert und mir Kraft gegeben.

Daddy und ich würden jedes Mal wieder den Weg einer Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett mit den Hebammen gehen. So viel Vertrauen in uns, Verständnis für uns und liebevolles Wegweisen habe ich nie erlebt. 

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29.04.18

Joy (Dad's story)

I want to preface this by saying that I have a poor memory for times, so I cannot remember the exact time that Marina went into labour, ...

Joy's Birth – 29.04.2018

I want to preface this by saying that I have a poor memory for times, so I cannot remember the exact time that Marina went into labour, but I had just woken up from a small afternoon sleep to the announcement of „sweetie, I think my waters have broken“.

Not five hours before we were at the s'hebammenhaus with Christiane for a check up, as Joy was 10 days overdue by this point, I was on edge from the 39th week, so by this point I was ready for her arrival. After trying Accupuncture, massage, Solemar, clove oil tampons, Maisbarthaaretee, another tea with a mix of herbs, a hot mustard foot bath and some salt tablets, our baby was being stubborn and refusing to come out. That's when Christiane gave Marina a membrane sweep and told us that the cervix was dilated and Joy would be on her way any day now and we should go to Solemar to relax.

We had been sat in the water for about 30 minutes when Marina declared that she did not feel very well and I suggested that we leave and go home. A good friend of mine back in the UK had told me that when his partner went into labour, she had sent him a text message saying that she did not feel very well and it turned out her waters had broken, so I was excited but not getting my hopes up yet.

So there we are, me waking up at around 5pm to the news that Marinas waters had broken. A quick call to Christiane later and we were told to come in at 1915. I don't have a driving license so we were relying upon Marina's parents to drive us in, but as luck would have it they were at Solemar and were unreachable for the time being. About 45 minutes to an hour later they called to visit us, at which point they were told too that Marina's waters had broken and the contractions had also started and were now about 45 seconds in duration 3 minutes apart. After spending the last 9 months reading everything I could get my hands on about pregnancy, labour and birth, I knew that things were really starting to progress now.

We arrived at the birth house where we were once again welcomed by Christiane who brought us into the birth room and checked Marina and the baby over. Contractions were starting to get really strong by this point and Marina was in pain, something that will stay with me for the rest of my life was the look in her eyes when a contraction came. I knew right then that it was the two of us in this together and as much as it broke my heart seeing my wife in so much pain, I knew I had to be strong for her. After a quick lower back massage with some essential oils, the contractions were getting longer and stronger. A quick handover to Elke then took place and we were introduced to the trainee who would also be present for the birth. It was absolutely the best decision we could have made to allow the trainee to be present as she was an absolute star (although I have forgotten her name). Another check on both mum and baby assured us that all was progressing well and at an established pace.

It took a while of trying different positions for Marina to find one she was comfortable with, which to my surprise was laying down on the bed. The atmosphere was very relaxed, I assisted in any way I could, such as swapping pads out in between contractions and being there to hold Marina's hand throughout.

As the contractions started to get stronger and more painful, it was obvious that our baby was making her way through the birth canal. I don't remember exactly when but Elke announced that the baby's head was visible and that Marina could reach down and touch it. I too also touched the baby's head, such a surreal feeling! A few pushes later and baby's head was nearly out. Elke held a warm towel to Joy's head to assure her that it was warm outside of Mummy too and that she should come out. Not a few seconds later the baby had emerged and her face was out. This gave Marina a chance to take a quick break and recoup her strength ready for the final push, which came about a minute and a half later when the baby had turned her body. Next thing I knew Marina was shouting that she had no more pain but I couldn't take my eyes off of my daughter laying on the bed, not a few seconds old and already letting out a cry (a cry that has progressively gotten stronger the past few weeks).

The next part is a bit of a blur, due to the overwhelming feelings of joy and relief that my daugther was finally here after months of waiting, Joy was given to Marina who put her to her breast to feed and we waited for the Placenta to be born. Once this had taken place I was allowed to cut the umbilical cord. A quick check over later, some food for Marina and some paperwork completed Elke and the student came back into the room with a small cake with a candle, four Sekt glasses filled with Orange Juice and a gift for the baby, where we then celebrated the birth of our baby.

After a quick phone call to my inlaws, they arrived to safely transport all of us back home.

All in, it was a fantastic experience for our baby to be born at s'hebammenhaus, the professionalism, knowledge and friendliness of all of the staff has ensured a healthy mother and baby and has put us off following a medical route for our next pregnancy.

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15.03.18

Vivian

Aus der geplanten Geburtshausgeburt von Töchterchen Nr. 2 wurde im Eiltempo eine Hausgeburt, die alle überraschte. Vivian war gerade geboren, als Hebamme Melanie dazukam.

Nachdem ich unser erstes Kind schon im s’Hebammenhaus zur Welt gebracht hatte, war für mich klar, dass es beim zweiten Kind genauso sein würde. Die Grosse bleibt mit Oma und Opa zu Hause, und ich gehe mit meinem Mann ins Geburtshaus. So der Plan.

Ja. Und dann kam alles anders. Vier Tage vor errechnetem ET quartierte ich meine Schwiegereltern auf unserem Schlafsofa ein, da alle Verwandten mindestens 100km weg wohnen, und der Fahrtweg war mir für den Fall der Fälle zu lange. So konnte ich mich auch noch ein wenig ausruhen und Oma und Opa beschäftigten die große Tochter. Der ET kam und verstrich. Ein Woche später wachte ich nachts auf und hatte einen großen Druck in Bauch und Rücken. Keine Wehen, aber ich war sehr unruhig und konnte nicht schlafen. Etwas Übelkeit stieg in mir auf und ich setzte mich vorsichtshalber ins Badezimmer, um Mann und Tochter nicht zu wecken. Nach etwa drei Stunden legte ich mich wieder ins Bett und konnte tatsächlich einschlafen. Als um 5.40 Uhr dann der Wecker klingelte, ging ich zur Toilette und merkte, dass die Schlafanzughose nass war. Hmm. Ich vermutete einen Blasensprung und sagte meinem Mann Bescheid. Der ging wie gewohnt arbeiten und ich legte mich nochmal ins Bett. Nachdem immer wieder etwas Flüssigkeit austrat war ich mir dann doch sicher, dass es ein Blasensprung sein musste, schrieb meinem Mann eine Mail und informierte über die Rufbereitschaft Elke und Christina, die zu der Zeit Dienst hatten. Es hieß hinlegen, ausruhen, vielleicht etwas vorschlafen und abwarten. Ausruhen oder gar Schlafen war etwas schwierig mit Kleinkind im Haus, bzw. unmöglich, aber dank Oma und Opa konnte ich doch etwas ruhen. Gegen halb elf rief Elke an, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Da ich bisher keine Wehen verspürte verabredeten wir, dass sie gegen 17 Uhr nochmals anruft und wir uns zu einer Untersuchung treffen. Ich sollte noch regelmäßig Temperatur messen und aufschreiben. Kurz danach kam dann auch mein Mann wieder nach Hause. Um halb fünf rief Elke wieder an, es gab bisher keine Veränderung bei mir, bis auf selten ein leichtes Ziehen im Rücken. Also kam Elke vorbei, besprach mit mir alles, nahm Blut ab (wegen dem Blasensprung) und machte ein CTG. Auf dem CTG waren die Herztöne des Babys regelmäßig mit leichtem (gewünschtem) Ausschlag und auch Wehen meinerseits wurden aufgezeichnet, wobei ich diese nicht alle spürte. Nachdem alles in Ordnung war, machte sie noch eine Bauchmassage, war begeistert über die Reaktion meiner Gebärmutter und meinte noch, dass sie glaubt, dass es nacht wird, bis das Kind kommt, und dass es schnell gehen wird. Wie recht sie hatte….. Da Elke’s Dienst dann vorbei sein würde, gab sie Melanie Bescheid, dass ich „in der Pipeline“ stehe und verabschiedete sich.

Im nun folgenden Text kann ich die Uhrzeiten teilweise nur schätzen, da ich dann doch keine genauen Aufzeichnungen geführt habe. Ab etwa 20 Uhr verspürte ich leichte Wehen, aber unregelmäßig und ich größeren Abständen. Gut, dachte ich, dann kann mein Mann noch die Tochter ins Bett bringen und dann können wir in Ruhe ins Hebammenhaus starten. Aber die Tochter merkte natürlich, dass irgendwas ist, und dass Mama sich irgendwie seltsam verhält. Dann gegen halb zehn kamen die Wehen im Abstand von 8-15 Minuten und ich rief Melanie an. Bei der zweiten Geburt heißt dass noch nicht viel, sprich es könnte wieder aufhören, doch wir verabredeten, dass wir uns in etwa einer halben Stunde bis Stunde im Hebammenhaus treffen. Die (bisher noch nie mit jemand anders eingeschlafene Tochter) war natürlich immer noch wach. Etwa 10 Minuten nach dem Telefonat gingen die Wehen richtig los. Ganz anders als bei der ersten Geburt, die sich über Stunden gezogen hatte. Ich legte mich ins Bett, um ein wenig zu ruhen und die Wehen nicht noch mehr voranzutreiben. Doch das nutzte nichts, kurze Zeit später überrollten mich die Wehen und ich bat meinen Mann, nochmals Melanie anzurufen. Sie solle bitte zu uns kommen, ich wollte in kein Auto mehr steigen, da ich spürte, dass es dafür nun doch schon zu spät sei. Melanie instruierte meinen Mann übers Telefon, was vorzubereiten war, und glücklicherweise hatten wir alles da. Ich bekam davon nur am Rande was mit, die Wehen kamen ohne Pause, und ich arbeitete mit. Seltsamerweise war ich ganz ruhig und wusste genau, was zu tun war. Die Erinnerung an die erste Geburt kam in mir hoch, und wie Katja mich damals angeleitet hatte. Damals konnte ich mit allem recht wenig anfangen da ich nur sehr schwache Wehen hatte. Nun aber hatten mich die Wehen so stark im Griff, dass ich noch nicht einmal mehr die Position wechseln konnte. Ich atmete und schrie mit den Wehen mit. Und relativ schnell kam dann der Druck in der Steißbein-Gegend. Da ich noch meine Klamotten an hatte zog ich mir soweit es möglich war die Hose aus. Ich erinnerte mich an Katjas Frage ob ich den zur Toilette müsse. Jetzt wusste ich genau was sie meinte. Das Baby kam. Ich presste mit und klammerte mich an mein Bettlaken. Auf einmal war mein Mann da und unterstütze mich. Und mit einem Mal gab es einen richtigen Ruck und einen kurzen Schmerz. Das Köpfchen des Babys war geboren. Und kurz darauf flutsche das Baby aus mir heraus und machte sich auch gleich lautstark bemerkbar. Mein Mann nahm es hoch, ich zog mir die Oberteile aus und wir legten das Baby auf meinen Brustkorb. Die Nabelschnur war gerade lang genug.

Mein Mann rief Melanie an, dass das Baby nun auf der Welt sei. Sie war gerade in unseren Hof gefahren und kam kurz darauf in unser Schlafzimmer. Die Nachgeburt ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Melanie untersuchte Baby (es ist ein Mädchen, topfit) und Nachgeburt (alles vollständig da), mein Mann durchtrennte die Nabelschnur. Dann spürte ich wie ich anfing zu zittern. Meine Arme und Beine machten sich selbständig und verarbeiteten so die Anstrengung. Ich konnte nichts dagegen tun, außer Melanie’s Hilfe und Halt anzunehmen. Nachdem sich meine Muskeln nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigt hatten und die Nachwehen weniger wurden, legten wir das Baby zum Trinken an die Brust. Melanie sah sich mit meinem Mann die Plazenta genau an und erklärte ihm alles. Ich fühlte mich zu schwach, um dazu zu kommen, wusste ja aber von der ersten Geburt wie eine Plazenta aussah und was sich alles erkennen lässt. Melanie erledigte die Formalitäten und was alles dazu gehört. Mein Mann und ich verbrachten die Zeit mit dem neuen Familienmitglied. Die große Tochter, die bis zum ersten Schrei des Babys zur Ablenkung Fernsehen durfte, schlief mit Oma und Opa auf dem Sofa ein. Gegen halb drei in der Nacht verabschiedeten wir Melanie und kuschelten uns auf dem frisch gemachten Bett zusammen. Glücklicherweise hatte ich wegen der Befürchtung eines Blasensprunges mein Bett entsprechend „präpariert“, so dass hier nicht viel zu reinigen war. Am nächsten Morgen kam dann die große Tochter ins Schlafzimmer und konnte die kleine Schwester begrüßen. „Endlich ist das Baby raus gekommen“ meinte sie und kam mit zu uns ins Bett.

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15.03.18

Vivian (von Papa erzählt)

Die Geburt aus Sicht des Partners, der dachte, er sei auf alles vorbereitet, und der dann von seiner zweiten Tochter Vivian und seiner Frau und ihrer enormen Kraft und Stärke überrascht wurde.

Vor nicht ganz vier Jahren kam unsere erste Tochter in einer langen und anstrengenden Nacht im Hebammenhaus zur Welt. Auf ein entsprechendes Ereignis stellt ich mich diesmal auch ein, mit dem elementaren Unterschied, dass es nicht die erste Geburt war und ich sicher war, dass ich alles schon mal mitgemacht hatte. Die Taschen standen schon seit Wochen gepackt und gerichtet, der Crashkurs „Geburtsvorbereitung“ wurde ohne besondere Neuerungen durchlaufen, alles war noch präsent. Eigentlich alles klar, tiefentspannt warten, dass es losgeht. Meine Kollegen auf der Arbeit fragten mich jeden Tag, ob es denn jetzt soweit sei und konnten zu keinem Zeitpunkt verstehen, wie ich eigentlich so locker täglich zur Arbeit erscheinen konnte, auch als der errechnete Termin schon vorbei war.

Dann kam der 15.03.2018. Morgens gegen 6 Uhr erfuhr ich von meiner Frau dass die Fruchtblase wohl geplatzt sei, aber die Teststreifen etwas alt seien und daher nichts vernünftiges anzeigten. Kein Grund zur Panik, so fing es beim ersten Kind auch an. Etwas später gegen 8 Uhr erreichte mich auf der Arbeit die Nachricht meiner Frau, dass es ein Blasensprung war und ich doch „geregelt“ nach Hause kommen sollte. Kein Problem, Chef war schon lange vorher informiert gewesen, also noch schnell ein paar Mails geschrieben und die offenen Themen geregelt. Gegen 12 Uhr war ich dann wieder zuhause und fühlte mich gut, meiner Frau ging es auch gut und ich wiegte mich in dem Glauben, dass es wirklich gleich laufen würde wie letztes mal. Der frühe Nachmittag verging ohne grössere Veränderungen, dann setzten leichte Wehen ein. Also Meldung an die Hebammen-Hotline und gegen 17 Uhr bekamen wir Besuch von Elke zur Prüfung, ob es Kind und Frau gut ging. Alles war positiv, Elke meinte, dass wir nochmal schlafen gehen werden, bevor das Kind kommen will. Also alles nach Plan. Dachten wir zumindest.

An den genauen zeitlichen Ablauf kann ich mich heute nicht mehr erinnern, aber auf jeden Fall überlegte sich Kind Zwei, dass es per Express geboren werden wollte. Ich denke es war kurz nach 20 Uhr, dass die Wehen meiner Frau schnell in Intensität und Häufigkeit anwuchsen. Meine Frau signalisierte klar, dass es los ging und dass ich die Hebammen informieren sollte. Daher wieder die Hotline angerufen und mit Melanie alles abgestimmt. Sie sagte, dass Sie ca. eine Stunde benötige, um ins Hebammenhaus zu kommen und alles soweit zu richten, dass wir kommen konnten. Also stellten ich mich entsprechend darauf ein. Immer die Uhr im Auge, merkte ich sehr bald, dass der Plan irgendwie wohl diesmal anders war, denn meine Frau hatte schon sehr mit den Wehen zu kämpfen. Ich merkte irgendwie, dass alles knapp werden könnte, und fing im Eilgang an zu organisieren. Mit wenigen Kommandos befehligte ich Oma und Opa, die sich um unsere erste Tochter kümmerten, das Auto vor die Haustüre zu parken und uns quasi „fluchtbereit“ zu machen. Ich wollte meine Frau möglichst wenig allein lassen, da mittlerweile offensichtlich war, dass sie schon mitten unter Geburt war. Alles wurde getan und stand bereit. Kurz darauf sagte meine Frau mir dann klar und deutlich, Sie steige in kein Auto mehr ein, ich solle schnell die Hebammen anrufen, dass der Plan geändert werden muss. Gesagt getan, mit Melanie telefoniert und ihr alles erklärt. Auf Ihre Frage „Ja macht ihr dann eine Hausgeburt?“ wusste ich keine vernünftige Antwort, da wir das weder geplant noch je in Betracht gezogen hatten. Melanie sprach daher dann in einer kurzen Wehenpause mit meiner Frau und sagte mir dann, dass es wohl eine Hausgeburt werden würde und ob ich wüsste, was wir alles brauchen. Ich verneinte, denn das war nie der Plan gewesen, und Melanie diktierte mir, was ich alles richten sollte. Schon beim zuhören wusste ich, dass ich alles in der Wohnung hatte und ging, nach kurzer Info an Oma und Opa, auf die Sammeltour in der Wohnung. Irgendwie kümmerte ich mich auch noch um meine Frau, die voll unter Geburt war und eine Wehe nach der anderen nahm. Wobei was sage ich „kümmern“, ich erzählte ihr halt was ich mache und vorbereite, sprach auch mal gut zu und versuchte, sie wie bei der ersten Geburt mit Mantra-mässigem „Wir schaffen das, das machst du super“ irgendwie zu stützen. Ich flitzte also wie ein Wilder durch die Wohnung bzw. das Haus, vom Keller bis zum Dachboden und retour. Dabei bekam ich trotz allem voll mit, wie laut meine Frau in die Wehen ging und wie stark sie kämpfen musste. Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Ich ging ins Schlafzimmer mit einigen Handtüchern und Molton-Tüchern und sah, dass das Köpfen schon fast geboren war. In Windeseile legte ich das Bett noch mit den Tüchern aus und dann war das Köpfchen auch schon draussen. Da stand ich nun, am Fussteil unseres Bettes, der Kopf des Kindes geboren, alleine, und war für den Bruchteil eines Augenblicks wie neben mir und beobachtete mich aus der Personen eines Dritten, da kam die nächste Wehe, und mit der Wucht der Realität lag auf einmal ein kleines, glibberiges Menschlein vor mir auf den ausgebreiteten Tüchern.

Ohne zu überlegen griff ich mir das kleine Menschenwesen, hob es vorsichtig auf und realisierte, dass es atmete, hustete und offensichtlich am Leben war. Meine Frau atmete auch noch, im Dämmerlicht sah es auch nicht danach aus, als ob Sie stark blutete oder irgendwas „kaputt“ sei. Daher legte ich das kleine Menschlein einfach auf den Bauch meiner Frau und deckte beide notdürftig mit einem Handtuch zu. Nach kurzem Durchatmen informierte ich kurz Oma und Opa, die mit Kind Eins am Fernseher saßen, dass alles gut war und in Kürze wohl die Hebamme aufschlagen würde. Dann ging ich wieder nach oben zu Frau und Kind. Beide lagen noch da, wo ich sie verlassen hatte, und waren eindeutig am Leben und, soweit mir erkenntlich, wohl auf, wenngleich auch sehr erschöpft. Zu diesem Zeitpunkt fing zum ersten mal seit Stunden mein Kopf an, mit mir zu reden. Ich realisierte, dass wir gerade ohne „Betreuung“ ein Kind geboren hatten, ich voll mit irgendwelcher Geburtssosse war, ebenso das Bett, und der Kopf sagte mir nun, dass ich mal ein wenig nervös sein sollte, weil keine Hebamme da ist und die Geburt mit dem „gebären“ des Kindes noch nicht vorbei ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit, exakt waren es glaube ich sieben Minuten, traf dann Melanie ein und übernahm die Führung und die Betreuung meiner Frau. Ich begann, Tücher zu tauschen und diverse Sachen zu richten. Dann brachten wir gemeinsam die Plazenta zur Welt, nabelten nach dem Auspulsieren das Kind ab und waren auf einmal wieder in „normalem“ Fahrwasser. Immer noch wie in leichter Trance funktionierte ich einfach. Aufräumen, wechseln, Müll verräumen,…… Bis Melanie irgendwann auch mal sagte, dass ich jetzt mal langsam machen soll damit es mich nicht doch noch „lupft“.

Wenn mir das, was ich in diesen Stunden erlebt habe, jemand vorab mitgeteilt hätte, hätte ich ihn für mehr als verrückt erklärt, denn es war weder wie erwartet noch als wie geplant. Aber es war richtig und gut. Jeder, dem ich von unserer Geburt erzählte, hält mich für einen „Helden“ oder etwas ähnliches, weil es ja eine Hausgeburt war und auch kein Arzt da war und so. Diese Ansicht teile ich bis heute nicht. Die wahre „Heldin“ und Löwin ist meine Frau. Sie hat die ganze Zeit über die Entscheidungen getroffen und mit einer Kraft und Ausdauer unser Kind in einer Art und Weise zur Welt gebracht, die ich, und sie, nie für möglich gehalten haben. Ihr gebührt meine unendliche Liebe und ein Respekt, den sich sonst niemand verdienen kann. Ich wüsste nicht, wie ich es anders beschreiben sollte, um ihrer Leistung gerecht zu werden.

In der Findung, was ich als letztes Schreiben soll, habe ich den Geburtsbericht unserer ersten Tochter nochmals gelesen. Und dem, was ich dort geschrieben habe, bleibt wenig hinzuzufügen, daher möchte ich sie wiederholen und ergänzen: Die Erfahrungen, die ich während der Geburt unserer Tochter gemacht habe, waren einmalig und prägend, und trotz des ungeplanten Charakters der Nacht möchte ich keine Minute missen. Ich glaubte, ich sei auf alles vorbereitet, ich glaubte ich sei abgebrüht und rational genug, die richtigen Dinge zur rechten Zeit zu entscheiden und "das werde ich schon schaukeln". Nein, vorbereitet auf das was kam war ich nicht, aber voller Vertrauen in mich, meine Frau und die Kräfte der Natur und des Geistes, die uns leiten, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu tun und zu entscheiden. Jedem Partner und jedem Paar, das diesen Bericht liest, möchte ich zurufen: Vertraut auf euch, vertraut auf eure Partner und auf euren „inneren“ Kompass. Dies wird euch zu den richtigen Entscheidungen führen und euch alle Aufgaben meistern lassen.

Mein tiefer Dank geht an dieser Stelle auch an unsere Geburtshebamme Melanie Pfeiffer. Deine Ruhe, deine Führung, deine sachte aber bestimmte Art, uns durch den zweiten Teil der Geburt zu führen und zu leiten, war genau das richtige für uns. Ich hätte mir keine bessere Begleitern für diese Nacht vorstellen können.

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01.02.18

Februarkind

Über google fanden wir schnell s'Hebammenhaus in Villingen. Ich las fleißig die Geburtsberichte auf der Homepage, wir besuchten im 4. Monat den Infoabend und dann war schnell klar: Trotz fast 1h Anfahrt, hier soll unser Sohn geboren werden.

Seit Beginn der Schwangerschaft wusste ich, dass ich mein Baby an einem Ort gebären will, an dem ich mich wohlfühle, selbstbestimmt sein kann, aber auch weiß, dass ich immer Unterstützung an meiner Seite habe. Ich hatte zu große Bedenken, dass mich die Krankenhausatmosphäre zu sehr stört und unnötige Interventionen stattfinden. Eine Hausgeburt war für meinen Mann keine Option, nur wenn es wirklich keine Alternative gäbe, mit der ich mich wohlfühle. Für mich kam ein Krankenhaus defintiv nur im Notfall in Frage. Aber mir war es wichtig, dass wir uns beide wohlfühlen. Also suchten wir nach einem Geburtshaus. Über google fanden wir schnell s'Hebammenhaus in Villingen. Ich las fleißig die Geburtsberichte auf der Homepage, wir besuchten im 4. Monat den Infoabend und dann war schnell klar: Trotz fast 1h Anfahrt, hier soll unser Sohn geboren werden.
Die Vorsorgeuntersuchungen hatte ich ab dort auch regelmäßig im s'Hebammenhaus statt beim Frauenarzt, der war nämlich leider überhaupt nicht begeistert von meiner selbstbestimmten Schwangerschaft und dem Plan genau so selbstbestimmt zu gebären. Ich durfte mir bei meinem letzten Termin eine ganze Reihe an angstmachenden Geschichten und Vorwürfen anhören. Da wollte ich defintiv nicht mehr hin.
Die Schwangerschaft war völlig komplikationslos und entspannt, ich hatte außer der Übelkeit bis Ende des 5. Monats keine weiteren "Wehwehchen". Der errechnete Termin rückte näher, aber Vorzeichen für die nahestende Geburt hatte ich keine. Ich hoffte, dass ich nicht über den Termin (15.02) gehe, denn sonst hätten wir leider zu einem Kontrolltermin ins Krankenhaus gemusst und das wollte ich eigentlich auf keinen Fall.
Am 14.02. bekam ich dann das erste mal Wehen, Nachts um vier bis ca acht Uhr morgens, alle 20 min. Dann war wieder Ruhe. Also machte ich mir keine weiteren Gedanken und fuhr nochmal in den Stall um meine zwei Ponys zuversorgen. Da es ein Mittwoch war hatte mein Mann wie immer mittags frei und war dann ab 14 Uhr Zuhause. Gegen 15.30 Uhr bekam ich wieder ganz zaghafte Wehen. Sehr unregelmäßg zwischen 20 und 15 min. Ich machte einfach mal meine Wehenapp an, damit ich im Fall der Fälle auch weiß wie sie funktioniert. Die Abstände wurden unregelmäßig kürzer. So richtig glaubte ich noch nicht dran, dass es jetzt ernst werden sollte, vorallem weil die Wehen morgens auch wieder verschwanden. Ich hatte Lust einen Kuchen zu backen und fing also die Zutaten für einen Zitronenkuchen zusammenzusuchen. Mir fiel irgendwann auf, dass ich anfing in der Wehe innezuhalten bis sie vorbei war. Mein Mann saß am PC und ich hielt ihm ab und zu mal mein Handy mit der Wehenapp unter die Nase. Er wurde dann doch langsam nervöser und fragte, ob ich nicht mal die Rufbereitschaft anrufen möchte. Ich wollte aber noch etwas warten. Es war ungefähr 20 Uhr und mein Kuchen war fertig. Die Wehen hielten an und waren fast immer eine Minute lang. Ich beschloss irgendwann, dass das wirklich Geburtswehen sind und kümmert mich um die Suppe, die wir mit ins Geburtshaus nehmen wollten. Kurz vor 21 Uhr rief ich dann die Rufbereitschaftsnummer an und Melanie ging ans Telefon. Da freute ich mich sehr, denn ich hatte gehofft, dass sie die Geburt begleiten kann, weil wir uns mehrmals gesehen hatten zur Vorsorge und ich einfach ein gutes Gefühl bei ihr hatte. Außerdem hat sie das Vorbereitungsgespräch geführt, bei dem auch mein Mann dabei war. Er kannte sie also auch schon. Ich war noch sehr entspannt, die Wehen kamen nur im 8-10min Takt. Kein Grund für uns schon ins s'hebammenhaus zu fahren. Wir sollten uns einfach nochmal melden, wenn wir das Bedürfniss danach haben.
Ich kniete dann zwischendurch immer mal wieder auf den Wohnzimmerboden und stützte mich auf dem Sofa ab. Im Wohnzimmer war es kuschlig warm, dank Kamin, Kerzen brannten und mein Mann legte mir eine Wärmflasche auf die Füße. Und so konzentrierte ich mich einfach auf meine Wehen. Mein Mann suchte derweil noch ein paar Sachen zusammen, Trinken, Snacks für ihn, die Suppe, ein Buch und packte alles ins Auto.
Gegen 22.30 Uhr rief ich wieder bei Melanie an und wir beschlossen, dass wir jetzt losfahren. Ich war schon sehr in die Wehen vertieft, die ca alle 5-8 min kamen und wir hatten noch 50 min Fahrt vor uns. Die Wehen veramete ich so gut es ging im Vierfüßlerstand auf dem Beifahrersitz. Die Fahrt ging für mich schnell vorbei und war nicht so schlimm wie erwartet.
Am s'Hebammenhaus angekommen veratmete ich eine Wehe direkt am Auto und danach wurde mir unglaublich übel. Melanie wartete schon an der Tür und lobte meine Übelkeit ;-) Ein gutes Zeichen für die Geburt, es ging voran!
Der Geburtsraum war richtig gemütlich, mit Kerzenschein, dunkel und schön warm. Ich kniete mich direkt wieder vor das große Bett, wo schon eine Unterlage bereitlag und veratmete meine Wehen. Melanie hielt sich im Hintergrund und lies mich einfach machen. Nach ein paar Wehen haben wir auf dem Bett kurz die Herztöne des Babys abgehört. Alles bestens! Ich kniete wieder vor das Bett, es kam eine sehr schmerzhafte Wehe und mir wurde wieder Übel. Diesmal musste ich auch erbrechen. Die Wehenpausen konnte ich gut zur Erhohlung nutzen. Melanie fragte mich dann kurze Zeit später, ob ich gerne in die Badewanne möchte. Ich bejahte und sie bereitete schonmal alles vor. Mein Mann und ich machten noch ein letztes Babybauchfoto zwischen den Wehen und dann war die Wanne auch schon fast vorbereitet. Im warmen Wasser war es sehr angenehm. Ich blieb relativ lange in der Wanne, die Wehen wurden sehr stark. Ich vertönte die Wehen und war sehr laut, vorallem wenn die Wehe ihren Höhepunkt erreicht. Ich hatte ja immer gehofft, ich würde zu den "lautlos Gebärenden" gehören, weil einem die Vorstellung so laut zu sein vorher immer irgendwie peinlich ist. Aber laut sein half mir sehr und ich nahm einfach alles wie es kam. Zu dem Zeitpunkt war mir nichts mehr peinlich. Mein Mann saß neben der Wanne und hiel meine Hand. Melanie schaut dann einmal kurz nach meinem Muttermund. Sie sagte aber nicht, wie weit er geöffnet war und ich fragte nicht nach, um nicht frustiert zu werden, sollten es erst wenige Zentimeter sein. Mir wurde von Melanie immer wieder das Kreuzbein massiert oder sie drückte in der Wehe dagegen, das tat sehr sehr gut! Irgendwann kam die zweite Hebamme, Kerstin, dazu und hielt sich erstmal im Hintergrund. Sie begrüßte mich nur kurz, wahrscheinlich hätte ich sie sonst nicht mal bemerkt. Ich hatte fast immer meine Augen geschlossen.
So richtig gefiel es mir in der Wanne irgendwann nicht mehr, obwohl ich mir eine Wassergeburt ganz schön vorgestellt habe. Wir ließen nochmal warmes Wasser nachlaufen, aber Melanie fragte dann trotzdem, ob wir nicht die Schwerkraft nochmal nutzen sollen und ich aus der Wanne raus möchte. Sie musste mich glaube ich mehrmals fragen, denn ich war sehr unschlüssig. Die Wehen konnte ich gerade nicht mehr gut vertönen und sie waren sehr schmerzhaft. Ich war mir unsicher, was nun besser war, Wanne oder nicht? Aber ich bin dann doch wieder "an Land" gekommen. Melanie und Kerstin haben mich ganz fix trocken gerubbelt und mich angezogen. In der Hocke vor dem Bett waren die Wehen viel angenehmer und einfacher zu vertönen, ich konnte mich besser bewegen als in der Wanne. Ich ließ meinen Atmen einfach strömen und konnte mit einem langezogenen A teilweise unglaubliche lange Ausamten. Daheim habe ich die Hypnobirthing Atmung einmal geübt und konnte nicht annährend so lange ausamten. Während der Geburt ging es plötzlich wunderbar. Immer wieder wurde ich gelobt und bestärkt, auch an meine Atmung in den Bauch während der Wehenpause erinnerte mich Melanie immer wieder. Zwischendurch bekam ich eine Rückenmassage mit Öl. Mich verließ nach kurzer Zeit aber leider die Kraft in den Beinen und ich kam nach der Wehenpause, die ich mit dem Oberkörper abgestützt auf dem Bett verbrachte, fast nicht mehr in die Hocke. Wir versuchten es mit dem Tuch von der Decke, aber ich brauchte eine Pause. Es war inzwischen sicherlich schon 3 oder 4 Uhr und ich war, wahrscheinlich auch durch die Zeit in der Wanne, richtig platt. Melanie und Kerstin packten mich also ins Bett, die Wehen waren zwar viel schmerzhafter, trotz Seitenlage, aber ich konnte in den Pausen gut dösen, einmal bin ich sogar kurz eingeschlafen. Mein Mann war inzwischen auch sehr müde und döste neben mir auf dem gemütlichen Sessel.
Melanie wollte nach einiger Zeit, dass ich mal wieder auf die Toilette gehe. Und ich konnte ja auch nicht ewig so liegen bleiben, die Wehen waren sehr schmerzhaft, ich bekam manchmal auch einen Pressdrang und drückte automatisch mit. Ich kam gar nicht dagegen an mit meiner Atmung. Mein Körper arbeitete automatisch.
Ich blieb dann auf der Toilette sitzen, die zwei Griffe an der Wand waren perfekt zum festhalten. Der Pressdrang blieb und ich drückte mit. Melanie schaute nochmal wie weit das Baby schon unten war und meinte, dass ich die Wehen auch veratmen könne. Das Baby muss noch ein bisschen weiter runterrutschen. Aber das mitdrücken tat gut und kam ganz automatisch. Die Herztöne des Babys waren sehr gut. Ich fing an zu jammern und zu fragen, obs denn noch lang geht. Melanie spornte mich an, mit jeder Wehe spürte ich wie das Baby weiter nach unten rutschte. Ich erhielt mit warmen Kaffeekompressen einen Dammschutz, die Wärme tat unglaublich gut. Melanie erklärte mir, ich müsse dahin pressen, wo ich ihre Hand spürte. Und tatsächlich gelang es mir viel besser nach unten zu pressen. Ich wurde auch gefragt, ob ich mal nach dem Kopf fühlen möchte und ich hatte mir das vor der Geburt fest vorgenommen, aber in dem Moment war mir überhaupt nicht danach. Vielleicht beim nächsten mal :-) Die Herztöne wurden nochmal abgehört. Ich hörte selbst, dass sie langsamer waren, als die Male zuvor. Melanie blieb aber total ruhig und meinte nur, dass wir jetzt schauen sollte, dass das Baby geboren wird und ich solle doch mal aufstehen. Ich spürte schon den Kopf deutlich zwischen den Beinen, er war aber noch nicht geboren. Im Stehen hatte ich das Gefühl, dass ich nicht richtig mitschieben konnte, wir wechselten die Position und versuchten es mit dem Tuch. Am Ende ging ich dann wieder in die Hocke. Da ich wusste, dass die Herztöne schlechter waren, mobiliserte ich nochmal alle Kraft. Es tat kurz weh, brannte leicht und ich hielt inne, Melanie sagte nur "Trau dich!" und ich presste nochmal kurz, der Moment war so schnell vorbei wie er gekommen war und der Kopf war geboren. Die Nabelschnur war einmal um den Hals, was mir aber keine Sorgen machte, das war keine Seltenheit und nicht immer ein Problem. Melanie wickelte sie ab und mit der nächsten Wehe kam ganz leicht der Körper. Melanie fing das Baby auf und rubbelte es kurz ab, es schrie nach ein paar Sekunden und ich durfte es selbst hochnehmen. Wie lange wir da so vor der Toilette saßen weiß ich nicht mehr, irgendwann gingen wir in den Nebenraum und legten uns zu dritt ins vorbereitete Bett zum kuscheln. Das Baby lag auf meiner Brust und hat sofort angefangen kräftig zu trinken. Ich spürte schon die Nachwehen und die Plazenta wurde wenige Minuten später mit Melanies Hilfe geboren. Jetzt war die Geburt wirklich geschafft! Es wurde noch kurz nach Geburtsverletzungen geschaut. Dadurch, dass es am Ende der Geburt noch etwas schneller gehen musste, musste ich minimal genäht werden. Es wurde erstmal ein betäubendes Gel aufgetragen und wir wurden allein gelassen, um uns kennenzulernen, unsere mitgebrachte Suppe zu essen und zu kuscheln. Nach einer Weile kam Melanie und die Geburtsverletzungen wurden versorgt.(völlig schmerzfrei! Ich hatte etwas Bammel davor, aber es tat überhaupt nicht weh).
Dann sollte ich noch einmal auf die Toilette, da ging mir beim Aufstehen aber erstmal der Kreislauf in den Keller. Melanie und Kerstin waren aber vorbereitet und beide haben mich schon vorher gestützt und dann schneller wieder aufs Bett gesetzt und die Beine hochgelegt. Ich bekam Tropfen für den Kreislauf, gesüßten Tee und etwas Traubenzucker. Nach kurzer Zeit gings dann wieder.
Wir haben dann noch mit Saft angestoßen und bekamen einen Geburtstagskuchen mit Kerze. Nach knapp 3h durften wir dann, dick eingepackt und bestens versorgt den Heimweg antreten.
Direkt der Geburt war ich mich erstmal nicht sicher, ob ich das nochmal erleben will. Es war gewaltig, anstrengend, kraftvoll, schmerzaft, aber oft auch fast schmerzfrei. Ich habe so allerhand Flüche von mir gegeben, war laut unter der Geburt, ich habe nichts mehr gedacht und nur noch gefühlt. Ich erinnere mich auch an manches nicht mehr 100%, ein Zeitgefühl hatte ich überhaupt nicht mehr. Im Wochenbett habe ich die ersten Tage oft an die Geburt im Ganzen und an einzelne Momente gedacht. Und habe festgestellt, dass sie wunderbar war und fing an, mich auf das nächste mal schon etwas zu freuen :-) Ich hatte eine tolle Begleitung, was so unglaublich viel ausgemacht hat, vorallem Sicherheit gegeben hat. Unser Sohn ist ein sehr zufriedenes Baby, der gut in dieser Welt angekommen ist.

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08.01.18

Lotta Marlies

Die Geburt meiner Tochter Lotta dauerte ein ganzes Wochenende – im Geburtsbericht stehen trotzdem nur zwölf Stunden. Es war ein unglaublicher Kraftakt, und ich will nicht behaupten, dass es einfach oder schmerzfrei war – trotzdem war diese Geburt eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens, und ich bin wahnsinnig dankbar, dass sie mir durch das Hebammenhaus und die wundervolle Betreuung der Hebammen dort ermöglicht wurde!

Lotta Marlies – geboren am 8.1.2018

Die Geburt meiner Tochter Lotta dauerte ein ganzes Wochenende – im Geburtsbericht stehen trotzdem nur zwölf Stunden. Es war ein unglaublicher Kraftakt, und ich will nicht behaupten, dass es einfach oder schmerzfrei war – trotzdem war diese Geburt eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens, und ich bin wahnsinnig dankbar, dass sie mir durch das Hebammenhaus und die wundervolle Betreuung der Hebammen dort ermöglicht wurde!

Es war Freitag Nacht als es begann. Beim nächtlichen Toilettengang bemerkte ich ein seltsames Ziehen, ähnlich wie Regelschmerzen. Es wird wohl nichts sein, dachte ich und legte mich wieder hin. Doch die nächsten anderthalb Stunden kam dieses Ziehen immer wieder und ließ mich nicht mehr so richtig zur Ruhe kommen. Ich beschloss, meinen Partner zu wecken, und tat dies mit den Worten „irgendwas is komisch..“. Also standen wir gegen halb 4 auf, warteten ab und tranken Tee, beschlossen, dass ich mal den „Badewannentest“ machen sollte, um zu sehen, ob es sich um Übungswehen oder echte Wehen handelte. Tatsächlich ging das Ziehen zurück im warmen Wasser, und wir legten uns in den frühen Morgenstunden noch etwas hin und fanden einige Stunden Schlaf.

Für dieses Wochenende hatten wir uns vorgenommen, nochmal so richtig schön Pärchenzeit zu machen, nach Freiburg zu fahren, Freunde zu treffen, auf ein Konzert zu gehen und uns eine Hotelübernachtung zu gönnen. Nach der Erfahrung der Nacht waren wir uns allerdings etwas unsicher, ob das wohl noch so eine gute Idee wäre. Ein Anruf bei der Bereitschaftsnummer sollte Klarheit bringen. Julia meldete sich und beruhigte uns: wenn wir uns danach fühlen nach Freiburg zu fahren, sollen wir das ruhig tun. Wir fühlten uns so – und schließlich waren die Konzertkarten gekauft, das Hotel gebucht und die Vorfreude groß. Schon auf der Fahrt bemerkte ich, dass das Ziehen wiederkam, verbuchte es aber als Übungswehen. Das Frühstück bei Freunden haben wir genossen, beim anschließenden Spaziergang auf den Schlossberg wurde aber langsam klar, dass das Ziehen wieder regelmäßiger und stärker wurde. Trotzdem freuten wir uns über die Januarsonne und ließen uns auch nicht davon abhalten, nachmittags ins Kino zu gehen. Während des Films drückte ich die Hand meines Partners in regelmäßigen Abständen, hielt es aber weiterhin gut im Kino aus.

Nach dem Kino wollte ich mich nochmal kurz im Hotel ausruhen, bevor es dann weiter zum Abendessen und zum Konzert gehen sollte. Dort angekommen verging mir jedoch zunehmend die Lust auf weiteren Ausgang, da das wellenartige Ziehen weiter auf dem aufsteigenden Ast war. Sollten wir vielleicht doch so schnell wie möglich heim fahren, weil die Geburt naht? Zur Sicherheit nochmal ein Anruf bei der Bereitschaftsnummer. Die Antwort war wieder: ich muss auf mein Gefühl hören. Tatsächlich hatte ich langsam nicht mehr das Gefühl aufs Konzert gehen zu wollen. Mit einigem Widerwillen ließen wir dann schlussendlich von unseren Pärchenplänen ab, verschenkten die Konzertkarten und zogen aus dem bereits bezahlten Hotelzimmer aus, hinein ins Auto, und ab nach Hause.
Dort angekommen machten wir es uns auf dem Sofa bequem, eine weitere telefonische Absprache klärte uns auf, dass wir immer noch Zeit hätten und uns so gut es geht ausruhen sollten. Mein Partner schlief noch einmal ein paar Stunden, während die Wehen (mittlerweile habe ich sie so bezeichnet) mich nicht wirklich Schlaf finden ließen. So zog sich die nächste Nacht hin, mittendrin wurde Pizza gebacken, und unsere Katzen waren ganz verstört über die nächtliche Unruhe, die ich, mittlerweile regelmäßig durch die Wohnung tigernd verbreitete. Gegen Morgen wollte ich Klarheit haben: wo stehe ich denn jetzt, was wird das nun hier? Also wieder bei der Bereitschaft angerufen, im Hebammenhaus war gerade eine andere Geburt im Gange; Grit bot an vorbei zu kommen, sobald sie beendet wäre. Allerdings ging sie länger als gedacht. Am Morgen schaffte ich es dann doch mal etwas zu schlafen, wenngleich mit regelmäßigen Unterbrechungen. Um elf am Samstag Vormittag kam Grit dann vorbei, meinte es ginge wohl schon auf jeden Fall gegen Geburt und nicht mehr zurück, aber so richtig intensiv sei das ganze noch nicht – sie würde gegen 16 Uhr wiederkommen wenn sie bis dahin nichts von uns gehört hätte. Langsam aber stetig nahm die Intensität der Wehen weiter zu, gegen 15 Uhr hielt ich es dann nicht mehr zu Hause aus, und wir brachen nach Absprache mit Grit ins Hebammenhaus auf, wo eine Kerze vor der Tür brannte und sie schon auf uns wartete.

Der Nachmittag verging zügig, ich wehte weiter so vor mich hin, mein Partner unterstützte mich, mal in der Wanne, mal im Stehen, in Bewegung, auf dem Ball,…. Und es wurde Abend, um 20 Uhr übernahm Kerstin. Sie hat sich das eine Weile mitangeschaut, bis sie dann gegen 22 Uhr ganz ehrlich sagte, dass die Wehen immer noch nicht stark und lang genug seien um wirklich zu eröffnen, und dass wir nun eine Entscheidung treffen müssten: entweder es geht jetzt richtig los, oder wir sollten nochmal nach Hause und uns ausruhen. Leider war Ausruhen für mich überhaupt keine Option mehr, dafür waren die Wehen dann doch schon seit Langem zu intensiv – hatte ich ja schon in den beiden Nächten zuvor nicht mehr wirklich viel schlafen können.

Also blieb nur die Flucht nach vorn! Trotz langsam extremer Müdigkeit wurden die Wehen weiterhin intensiver. Wir schliefen in den Pausen; mithilfe meines Partners, der mich für jede neue Wehe in den Vierfüßlerstand ziehen musste, veratmete ich die Wehen mit zunehmender Lautstärke. In den kleinsten Stunden verließen mich jedoch immer mehr die Kräfte und bald auch der Mut – was wenn ich das nicht mehr schaffe? Welche Alternativen gibt es, wird es doch die Klinik? Nach Absprache mit Kerstin und meiner Einwilligung führten sie und Melanie eine Untersuchung durch um zu sehen wo wir stünden: das Köpfchen ist schon tastbar, aber der Muttermund noch nicht weit genug eröffnet. Und das nach so langer Zeit! Ich war wirklich kurz davor aufzugeben, als Melanie dann nochmal ganz klar formulierte: der Geburtsprozess ist physiologisch, es besteht keine Gefahr weder für das Kind noch für mich, es gibt also keinen Grund für eine Überweisung in die Klinik, außer ich wünsche das ausdrücklich. Da dies wirklich nie mein Wunsch war, willigte ich ein weiterzumachen und dem Maßnahmenkatalog den die beiden Hebammen vorschlugen zu folgen: etwas essen, etwas trinken, ein Entspannungszäpfchen, ausruhen in den Pausen und während der Wehen sollte mein Partner „Äpfel schütteln“, das heißt in Seitenlage mein Becken hin und her rütteln .

Diese Maßnahmen waren wirklich Gold wert, durch das „Äpfel schütteln“ war ich dazu gezwungen, mich in der Wehe zu entspannen statt dagegen zu halten. Gegen 8 Uhr morgens dann das erste Erfolgserlebnis: die Fruchtblase platze. Und weiter ging es so im Takt, und ging auch tatsächlich voran. Bald setzte die erste Presswehe ein – ein brachiales Gefühl! Ähnlich wie beim Brechen ergreift es die Kontrolle über einen, und trotzdem geht es darum, richtig mitzumachen, zuzulassen, mitzuschieben, jedoch langsam und kontrolliert und nur während der Wehe. Da ich mir vorher eine Wassergeburt gut hätte vorstellen können, ging ich in die Wanne. Leider konnte ich dort aber nur für kurze Zeit bleiben, da mir vor Erschöpfung schnell kalt wurde, und ich in den Wehenpausen zu zittern begann.

Also wieder an Land. Mein Partner saß auf dem Bett und ich kniete die Arme um ihn geschlungen davor. Ich war mittlerweile so müde, dass ich selbst in dieser letzten Phase der Geburt, die enorm anstrengend ist, noch in den Pausen drohte einzuschlafen. Kerstin half mit zuckerhaltigen Getränken und sogar einem Schluck Kaffee. Die Presswehen erreichten bald ihren Höhepunkt, ich gab unglaubliche Laute von mir und zerriss das Unterhemd meines Partners. Als ich Kerstin sagen hörte, dass das Köpfen nun anschlagen würde und mit der nächsten Wehe kommen würde, bündelte ich nochmal alle Kräfte und schob mit – und flatsch! Plötzlich kam das ganze Kindchen mit einem Schwall heraus. Das war um 11 Uhr 20 am Montag Vormittag. Mein Partner weinte vor Freude, Anspannung und Erleichterung, und ich konnte es kaum fassen, dass unser Kind nun wirklich geboren war.

Wir zogen uns aufs Bett zurück, die kleine Lotta suchte und fand, machte mir ein paar Knutschflecke um die Brustwarze und trank. Doch leider endet die Geschichte hier immer noch nicht – die Plazenta war ja noch nicht geboren. Und kam auch irgendwie nicht. Nachdem die Nabelschnur aufgehört hatte zu pulsieren, wurde also erst mal abgenabelt. Diverse weitere Versuche die Plazenta hervorzubringen scheiterten, mir fehlte jedes Zeitgefühl und auch die Kontrolle über meinen Körper. Erst als ich dann nach 2,5 Stunden mal ganz allein auf der Toilette saß, mit geschlossener Tür, schaffte ich es loszulassen, und schwups, war die Plazenta draußen. Da war es 14 Uhr.

Nun wurden noch Geburtsverletzungen angeschaut, ich kam mit kleinen Schürfwunden und einem unblutigen Miniriss davon, hatte allerdings nach allem was passiert war wirklich keine Lust mehr, diese nähen zu lassen, zumal sie mit guter Pflege auch so heilen würden, bzw. ein rein kosmetisches Problem bleiben würden. Kochen wollten wir auch nicht mehr, nur noch heim und ins Bett und unsere Lotta kennenlernen. Es war Montag um 16 Uhr als wir schließlich als frisch gebackene junge Familie nach Hause kamen – nach einem Geburtsprozess der Freitag Nacht begann.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die mir diese Geburt genau so wie sie war ermöglicht haben, vor allem natürlich bei meiner Geburtshebamme Kerstin, aber auch bei Melanie für ihren wichtigen Rat und festen Glauben im richtigen Moment, bei meinem Partner, der mir so wundervoll und ausdauernd zur Seite stand und half wo er konnte, und nicht zu vergessen allen Hebammen, die mich durch eine wundervolle und ganz unkomplizierte Schwangerschaft begleitet haben, insbesondere auch Monja, die uns auch im Wochenbett ganz fantastisch betreute.

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03.01.18

Sabrina

Sabrina's Geburt verlief schnell und unkompliziert zuhause, denn für den Weg ins s'Hebammenhaus ließ sie ihren Eltern keine Zeit mehr. Sie kam als zweites Kind in ihre Familie.

Nach dem unser erstes Kind 2015 schon im Hebammenhaus so wundervoll zur Welt kam, war uns schnell klar das zweite soll auch dort geboren werden. So wie schon die erste Schwangerschaft verlief, war auch die zweite total schön und ohne Beschwerden. Da der Geburtstermin auf den 5.Januar errechnet war, wurden wir schon zur Weihnachtszeit nervös. An einigen Tagen hatte ich spürbares Ziehen im Bauch, aber getan hat sich nichts. So ging auch Silvester vorbei.

Am Abend des 2. Januars bin ich noch schön baden gegangen. Um 21 Uhr ist mein Mann zur Nachtschicht los und ich bin mit unserm Sohn ins Bett gegangen. Er ist sehr schnell eingeschlafen, während ich mich hin und her gedreht habe. Gegen 23:45 Uhr bin ich noch mal auf die Toilette. Danach habe meinem Mann eine Nachricht geschrieben und ihm mitgeteilt dass ich schlafen gehe. Ich hatte das Gefühl ich sollte mir ein Handtuch mit ins Bett nehmen...

Um 3:24 Uhr hat mich wieder die Blase geweckt, was in diesen Tagen ja üblich war (wer muss schwanger nachts nicht häufig auf die Toilette? :-) ). Wie sonst auch haben mein Mann und ich kurz miteinander Nachrichten geschrieben. Er fragte humorvoll ob er denn heim kommen sollte. Da sich bei mir nicht s regte, verneinte ich. Wieder im Bett konnte ich erst mal nicht einschlafen. Um 3:47 Uhr schaute ich noch immer auf die Uhr. Da merkte ich, dass ich Wasser verliere. Nicht viel, paar Tröpfchen, die ich nicht halten kann. Also wieder zur Toilette.

Abwartend, wann das Getropfe aufhört kam mir das Fruchtwasser in den Sinn. Aber wen kann man nachts um 4 Uhr anrufen, um sicher zu gehen? Ich entschied mich für meine Schwester in Kanada. Durch die Zeitverschiebung hatten sie erst mal 21 Uhr. Da sie auch schon gute Erfahrung im Hebammenhaus gemacht hat und auch wusste, dass wir dorthin wollen, riet sie mir einfach die Bereitschaft anzurufen und dort Rat einzuholen. Um 4:19 Uhr wählte ich die Nummer. Christina Decker war dran. Ihr erklärte ich kurz, dass ich vermute Fruchtwasser zu verlieren. Da ich noch keine Wehen hatte sagte sie mir ich solle versuchen auszuruhen und Kraft zu sammeln.

Nach einigen Minuten um 4:26 Uhr hatte ich meine erste Wehe. Nach dieser rief ich meinen Mann an und bat ihn so schnell es geht heim zu kommen.

Mit meiner Freundin war schon lang ausgemacht, dass, wenn es nachts los geht, sie zu uns kommt und auf unseren großen Jungen aufpasst. Diese rief ich nach der dritten Wehe um 4:34 Uhr an. Direkt danach habe ich wieder Christina Decker angerufen und gesagt, ich will kommen.

Als mein Mann endlich da war, hatte ich noch eine kräftige Wehe zu verarbeiten. In dieser Zeit kam auch unsere Freundin. Grad als mein Mann mir beim Anziehen helfen wollte, bemerkte ich das ich blutete. Vorsichtig tastete ich mich ab und spürte die kleine Wölbung des Köpfchens. Sofort rief mein Mann die Hebamme an. Es war mittlerweile 4:46 Uhr, und er sagte ihr, dass wir nicht los fahren können, da wir bis ins Hebmmenhaus nach Villingen gute 20 bis 25 Minuten brauchen und das nicht schaffen werden. Sie sagte sofort, dass sie zu uns heim kommt. Währenddessen habe ich die Hose ausgezogen und mich in die Wanne gehockt. Mein Mann und unsere Freundin legten Handtücher unter mich. Die erste Presswehe folgte auch schon, und das Köpfchen war da. Vier Minuten später hielt ich unser kleines Mädchen im Arm. Wohlauf und so schön war sie. So gut ich konnte machte ich es mir in der trockenen Wanne bequem, wurde warm eingepackt und habe auch schon zum ersten Mal das Kind angelegt. Durch das Stimmengewirr ist unser Sohn wach geworden, blieb aber im Bett liegen. Als die Kleine eingepackt war und ich zugedeckt brachte der stolze Papa ihn mit rein. Er war so fasziniert von seiner Schwester. Zwischendurch hatte mein Mann immer wieder mit Christina telefoniert. Sie traf etwa gegen 5:20 Uhr ein.

Unsere Freundin zog sich mit dem Sohn ins Kinderzimmer zurück, während mein Mann die Tochter auf dem Arm hielt und die Hebamme sich um mich kümmerte. Es war eine wunderschöne Geburt. Besser und leichter hätte ich es mir nicht wünschen können.

Vielen Dank Christina für dein schnelles Handeln und dass du zu uns gekommen bist.

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01.12.17

Haru

Haru's Geburt sollte in der Klinik eingeleitet werden, weil bei ihm eine der beiden Nabelschnurarterien fehlte. Doch seine Eltern wünschten sich eine natürliche Geburt, und so kam ihr erster Sohn trotz dieser Besonderheit kerngesund im s'Hebammenhaus zur Welt.

Da der ganzen Schwangerschaft eine gewisse Überraschung innewohnte, hatte ich mich nie mit dem Gedanken beschäftigt, wo man am besten ein Kind zur Welt brachte. Normalerweise geht man ja ins Krankenhaus und davon ging ich anfangs, ohne es weiter zu hinterfragen, auch aus. Die Idee, dass man in ein Geburtshaus gehen kann, bekam ich erst durch meine Hebamme, die mich durchs Wochenbett begleiten sollte. Ich informierte mich und da ich einen Hang zum Natürlichen habe, begeisterte mich das Konzept sofort. Beim Infoabend von S'Hebammenhaus wurde der Gedanke auch schnell fester, dass mein Mann und ich zur Entbindung hierher wollten.

Beim zweiten großen Ultraschall hatte meine Gynäkologin jedoch leider zwei Auffälligkeiten bei unserem Kind entdeckt, und so waren wir unsicher, ob wir überhaupt außerklinisch ein Kind bekommen konnten. Die eine Auffälligkeit lag in der fehlenden zweiten Nabelschnurarterie, die das Ungeborene mit frischem Blut versorgt, die andere waren zwei weiße Flecken in einer Herzkammer. Man konnte während der gesamten Schwangerschaft nicht sagen, ob das nun Softmarker für größere Erkrankungen (z.B. das Down-Syndrom) waren, oder ob es einfach eine Laune der Natur war, dem man keine größere Bedeutung beimessen musste. Unsere Gynäkologin riet jedoch strikt von einer außerklinischen Geburt ab, auch wenn man gar nicht sagen konnte, ob sich das Kind nicht doch normal entwickeln sollte.

Wir waren natürlich sehr verunsichert und gingen trotzdem zu einem Beratungstermin im s'Hebammenhaus. Diese Verunsicherung konnten wir auch bis zum errechneten Geburtstermin nicht abschütteln. Ich hatte aber im Gefühl, dass soweit alles gut mit mir und meinem Baby war. Es war sehr aktiv, und ich hatte nie Probleme in der Schwangerschaft, wenn man mal von ein bisschen Sodbrennen oder schmerzenden Bauchbändern u.ä. absah. Das Geburtshaus mit seinen ganzen Grundsätzen war mir einfach so sympathisch, dass ich mich mit den Abläufen und standardmäßig verabreichten Medikamenten im Krankenhaus nicht anfreunden wollte. Und so kämpfte ich die großzügig gestreuten Sorgen meiner Gynäkologin immer wieder nieder. Mein Kind war gut versorgt und die Organe arbeiteten wie sie sollten, auch wenn es ab der 25. Schwangerschaftswoche immer hieß, das Kind sei halt sehr zierlich. Trotzdem lag es immer im unteren Bereich der Norm.

Ich ging nach dem ersten Gespräch im s'Hebammenhaus noch zu weiteren Terminen dort, wo ich immer beruhigt wurde. Die Hebammen vor Ort konnten mich auf der seelischen Ebene einfach viel besser abholen, als meine Gynäkologin. In der Schwangerschaft schleppt man ja so einige Sorgen mit sich herum, die man vorher noch gar nicht kannte... Ich denke, jede Frau, die schon einmal schwanger war, wird ein Lied davon singen können. Trotz aller Sorgen meiner Gynäkologin, wollte ich mir die Option frei halten, im s'Hebammenhaus zu entbinden.

Schwierigkeiten hatte ich schließlich noch damit, einen Termin bei einem Gynäkologen für den errechneten Geburtstermin zu bekommen. Damit die Krankenkassen die außerklinische Geburt bezahlen, ist das ja Voraussetzung. Meine Gynäkologin war so strikt dagegen, dass sie mich für diesen Tag nicht behandeln wollte und schickte mich zur Einleitung der Geburt ins Krankenhaus. Ihrer Meinung nach sollte das Kind besser früher als später kommen, da bei kleinen Kindern das Risiko für auftretende Probleme während der Geburt und speziell nach dem ET wohl größer sei.

Da sich unser kleiner Mann leider nicht vor dem ET dazu überreden lassen wollte, auf die Welt zu kommen, fanden wir uns an diesem Tag im Krankenhaus ein. Wir hofften, dass sie uns nicht gleich dabehalten würden, sondern erst einmal eine genaue Untersuchung machten, ob es überhaupt dringend notwendig war. Auch die Ärztin im Krankenhaus riet zum Einleiten, da alles darauf hinwies, dass es bald losgehen könnte. Sie meinte, das Kind sei jetzt außerhalb meines Körpers besser dran. Ich konnte die Sorge der Ärztin nicht so recht nachvollziehen, da unser Kind auf 3150g geschätzt wurde. Fruchtwasser und die Versorgung durch die Plazenta nahmen gerade zwar ab, was aber gegen Ende der Schwangerschaft recht normal ist.

Mein Mann und ich entschieden uns erst einmal gegen die Einleitung. Wir riefen sofort auf der Bereitschaftsnummer im s'Hebammenhaus an und bekamen auch umgehend einen Termin bei Christina. Sie beruhigte uns wieder, wertete noch einmal das CTG aus und meinte, dass sie nach wie vor keine Probleme von ihrer Seite sehen würde, noch abzuwarten. Uns wurde aber natürlich jederzeit die Entscheidung freigelassen. Ich sollte jetzt zur engmaschigen Kontrolle ins s'Hebammenhaus kommen, zur Sicherheit.

Drei Tage später, nachdem ich Tags zuvor noch unser neues Auto angemeldet (wir hatten zwei Wochen vorher einen Autounfall mit Totalschaden) und einen Kontrolltermin im S'Hebammnehaus hatte, ging es ganz plötzlich ohne Vorwarnung los. Ich stand nachts gegen 3.30 Uhr auf, um aufs Klo zu gehen, und nachdem ich mich wieder hingelegt hatte, schlug mein Kind einmal kräftig nach allen Seiten aus, so dass ich richtig erschrak. Ich ging aufs Klo um nachzusehen und entdeckte auch etwas in meiner Unterhose, was vermutlich der Schleimpfropf war. Das Blut verunsicherte mich, aber ich legte mich trotzdem wieder hin. Jedoch wurde ich nach nur wenigen Minuten von starken Schmerzen aus dem Bett getrieben. Ich veratmete sie und fing an zu googeln, was das alles bedeuten konnte. Als ich mich wieder ins Bett legte, kam der Schmerz wieder und ich stand wieder an der Wand, wo ich den Schmerz jetzt schon recht laut veratmete.

Mein Mann war mittlerweile wach geworden und rief auf der Bereitschaftsnummer vom s'Hebammenhaus an. Es war wieder Christina, die Bereitschaft hatte und sie riet uns, uns noch einmal hinzulegen. Das taten wir auch, ich stand aber schon zwei Minuten später wieder tönend auf und stützte mich an der Wand ab. Von da an ging alles recht schnell. Die Wehen kamen in immer kürzeren Abständen und mein Mann rief wieder Christina an, während ich im Hintergrund das ganze Haus weckte. Zuerst meinte sie, sie käme vorbei um sich anzuschauen, wie weit wir wirklich schon waren, nur um uns fünf Minuten später doch gleich ins s'Hebammenhaus nach Villingen zu rufen.

Mir graute es vor der Autofahrt und den Wehen im Sitzen, geschneit hatte es auch noch und der Berufsverkehr war gegen 6 Uhr morgens in vollem Gange. Wir hatten es glücklicherweise nicht allzu weit. Als mein Mann das Auto freikratzte, schrie ich die ganze Nachbarschaft zusammen, das Sitzen im Auto ging aber einigermaßen und vor dem Geburtshaus veratmete ich noch eine Wehe, während der Schneepflug darauf wartete, dass wir von der Straße verschwanden.

Uns empfing eine brennende Kerze vorm Geburtshaus und auch drinnen waren diverse Kerzen aufgestellt, wodurch wir uns willkommen fühlten. Christina half mir aus Jacke und Schuhen und brachte uns ins Geburtszimmer. Sie bot mir nach zwei/drei Wehen die Wanne an, was ich einfach mal ausprobierte. Das warme Wasser tat gut, auch wenn sie mir in meiner kauernden Haltung nicht tief genug war. Bald kam, nach meiner Zustimmung, eine Hebammenschülerin dazu und irgendwann bemerkte ich auch die zweite Hebamme, Grit. Sie saßen alle still in gebührendem Abstand zu mir bzw. im Raum nebenan, und Christina hörte immer mal wieder die Herztöne unseres Babys ab. Relativ am Anfang waren diese einmal sehr langsam, was mir schon ein bisschen Angst machte. Christina blieb jedoch ruhig, schallte etwas später wieder und die Herztöne bereiten uns von da an keine Sorgen mehr. Ich konnte mich gut gehen lassen und mir war relativ egal, was da nach einer Weile so alles in der Wanne trieb. Christina gab mir ab und zu sanfte Anweisung, wie ich atmen sollte, ließ mich aber ansonsten machen. Zwischen drin fragte ich vorsichtig nach Schmerzmitteln, mit dem Wissen, dass sie hier nicht viel hatten. Christina meinte, dass leider nur weiter machen helfe, womit ich mich zufrieden gab, da ich eigentlich eh nix nehmen wollte. Mein Mann strich mir ab und an mit der Hand über den Rücken. Mir war aber jede Art von Nähe während der Wehen unangenehm und so schüttelte ich ihn ab. So musste der Arme tatenlos daneben sitzen. Ich war froh, dass er währenddessen so frei gewesen war und sich um sich selbst gekümmert hatte, in dem er was aß. Ich hatte daheim noch nicht mal geschafft, mir meine löchrigen Schlafklamotten auszuziehen und so waren wir natürlich zu Wehenbeginn auch nicht zum Essen gekommen. Wie Christina auf die Nachfrage meines Mannes aber treffend meinte, hatte ich keinen Hunger, während der Geburt.

Die Presswehen gaben mir schließlich Hoffnung, dass es bald geschafft sein würde und um 8.55 Uhr rief mir Christina zu, ich solle nach vorne zwischen meine Beine schauen und mir trieb unser Sohn aus dem Wasser entgegen. Sie half mir, ihn auf meine Brust zu legen, er krähte nur zwei mal und mein Mann, unser Sohn und ich konnten uns gegenseitig bestaunen. So warteten wir ab, bis die Nachgeburt zögernd kam. Als auch das vorüber war, legten wir uns zu dritt ins Bett, und wir bekamen viel Zeit allein, um uns kennenzulernen.

Irgendwann kamen Christina und Grit wieder ins Zimmer, vernähten schmerzlos meinen (zum Glück kleinen) Dammriss. Ich hatte zum Schluss einfach keine Lust mehr gehabt und gepresst was das Zeug hielt. Da war mir schon klar gewesen, dass ich nicht um die Geburtsverletzungen herum kommen konnte. Dann machten sie die U1, bei der sie keine Auffälligkeiten entdeckten. Auch wenn der Nabelschnur eine Arterie fehlte, hatte das wohl keine Auswirkungen auf unseren Sohn gehabt. Das Abhören des Herzens verriet ebenfalls keine Probleme und dass er fit und agil war, sahen wir alle. Er turnte schon durchs Bett. Außerdem zeigten sie uns die Plazenta sehr genau, erklärten was wo war und schauten mit uns nach den nur zwei Gefäßen der Nabelschnur.

Danach brachten Grit und Christina O-Saft in Sektgläsern und einen „Mutterkuchen“ mit Geburtstagskerze und wir stießen auf die gut verlaufene Geburt an. Nachdem wir noch Zeit zum Essen bekommen hatten und mein Mann unsere unausgepackten Taschen wieder im Auto deponiert hatte, packten wir unseren Sohn in seine ersten Klamotten und in den Autositz und zogen euphorisiert von Dannen.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für die Geduld und die gute Betreuung bedanken, die all die Hebammen vom S'Hebammenhaus für uns aufbrachten, auch wenn wir immer so schrecklich unentschlossen waren. Vielen Dank auch an die gute Betreuung während der Geburt.

Bei einem weiteren Kind würde ich mich sofort vom S'Hebammenhaus betreuen lassen und weniger zum Arzt gehen. Wie heißt es so blöd: „Schwangerschaft ist schließlich keine Krankheit.“

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29.11.17

Laurin

Viel Yoga und sich den Wellen der Geburt hingebe - Laurin's Mama wählte eine sehr intuitive Vorbereitung auf die Geburt und die frischgebackenen Eltern nahmen ihr erstes Kind ganz entspannt im Wasser in Empfang.

Nach einer frühen Fehlgeburt im Oktober 2016 hatten mein Mann und ich uns umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten zur Entbindung informiert. Die Schwester von meinem Mann hatte ihr zweites Kind in einem Geburtshaus in Stuttgart zur Welt gebracht und war ganz begeistert davon. Im März 2017 war ich dann schon wieder schwanger. Zunächst befassten wir uns jedoch nicht weiter mit der Entbindung, da wir erst mal abwarten wollten, ob dieses Mal wirklich alles gut läuft. Im Juli besuchten wir dann die Info-Veranstaltung im s’Hebammenhaus. Anschließend waren wir beide bereits überzeugt von der Philosophie und vom Konzept eines Geburtshauses.

Parallel fing ich an, mich mit den Vorgängen im Körper während der Geburt auseinanderzusetzen. Für mich schien es irgendwann einfach nur noch logisch, dass jegliche Einwirkung von Außen – sei es durch Schmerzmittel oder verschiedene Messungen am Körper – diesen natürlichen Vorgang nur stören kann. Vorausgesetzt natürlich, dass die Schwangere gesund ist und sich ansonsten im Vorfeld keine Komplikationen ankündigen. Gleichzeitig weigerte ich mich, Wehen als Schmerzen zu bezeichnen. Es sind ganz einfach Muskelkontraktionen, ohne die das Baby niemals den Weg auf die Welt schaffen würde. Ich sprach daher fortan nur noch von „Wellen“. Und wer, wenn nicht ich selbst, soll in der Lage sein, diese Wellen voranzutreiben? Und da ich selbst im Inneren diese Wellen erzeuge, können diese doch gar nicht falsch, störend oder schmerzhaft sein. Alles was ich tun muss, ist mich in diese Wellen fallen zu lassen und diese voll und ganz anzunehmen.

Der Yoga-Kurs im s'Hebammenhaus half mir dabei, die Bauchatmung zu trainieren. Ich kann Yoga grundsätzlich jeder Schwangeren empfehlen. Es ist nämlich gar nicht so, dass man mit fortschreitender Schwangerschaft immer unbeweglicher wird. Wenn man die richtigen Übungen kennt, kann man mit Yoga bis zur Geburt herrlich entspannen und sich fokussieren. Aufgrund meiner intensiven mentalen Vorbereitung hatte ich zu keinem Zeitpunkt Angst vor der Geburt selbst. Lediglich der Besuch beim Frauenarzt zwei Tage vor der Geburt brachte mich etwas aus der Ruhe. Er stellte fest, dass mein Blutdruck erhöht war und vereinbarte einen Termin in der Klinik mit dem Hinweis, dass eventuell die Geburt eingeleitet werden müsste, wenn der Wert weiterhin so hoch bleibt und dass dies ein Zeichen für eine drohende Schwangerschaftsvergiftung sein könnte. Am Tag danach war ich nochmal im s'Hebammenhaus zum Gespräch. Die Hebammen beruhigten mich erst mal und sagten mir, dass ein erhöhter Blutdruck allein kein Ausschlusskriterium für die Geburt im Geburtshaus sei. An diesem Abend war ich auch beruhigt, wir kochten noch in Ruhe zusammen und ich machte meine täglichen Yoga-Übungen.

Am nächsten Morgen stand ich um 7.30 Uhr auf, frühstückte in Ruhe und erledigte noch einige Dinge am Schreibtisch. Zwischen Zähneputzen und Duschen bemerkte ich etwas Fruchtwasser, was mich jedoch nicht weiter beunruhigte. Gleichzeitig spürte ich jedoch ein Ziehen in den Oberschenkeln, dass ich so während der Schwangerschaft noch nicht gespürt hatte. Nach dem Duschen ging dann relativ viel Fruchtwasser ab und das Ziehen wurde stärker. Mein Mann rief auf der Nummer der Rufbereitschaft an. Die Hebamme sagte uns, wir sollen zunächst ganz normal in den Tag starten und uns um 16 Uhr wieder melden. Mein Mann ging kurz danach aus dem Haus und ich konnte mich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr hinsetzen. Ich machte meine Geburts-Playlist an und fokussierte mich ab diesem Zeitpunkt auf nichts anderes mehr als auf die Wellen. Bei jeder Welle ging ich in die Hocke und stütze mich auf den Oberschenkeln ab. Diese Haltung hatte ich vorher nicht geübt, diese kam ganz intuitiv. Ich stellte mir dabei vor, auf einem schwierigen Klettersteig kurz vor dem Gipfel zu gehen. Als ich spürte, dass der intensivste Punkt der Welle erreicht war, konnte ich in Gedanken mit leichten Schritten vom Gipfel wieder bergab laufen. In den Pausen lief ich auf und ab und sagte immer wieder „Lass los“ vor mich hin. Zudem notierte ich mir, wie oft die Wellen kamen. Zu Beginn waren es schon 5-7 Minuten. Als mein Mann zurück kam, rief er erneut der Hebamme an und erzählte von der regelmäßigen Frequenz – mittlerweile 3-4 Minuten - und der immer stärker werdenden Intensität.

Um halb zwölf stiegen wir dann schließlich ins Auto, da ich die 30-minütige Fahrt unbedingt hinter mich bringen wollte. Überraschenderweise ging das „Veratmen“ jedoch auch im Auto ganz gut. Um zwölf Uhr kamen wir im s’Hebammenhaus an, wo mich die ruhige und gelassene Atmosphäre sofort beruhigte. Monja nahm uns in Empfang, ließ Wasser in die Wanne ein und hielt sich ansonsten sehr zurück, da sie gleich erkannte, dass ich schon selbst wusste, wie ich mich bewegen und atmen sollte. Als die Wanne voll war, stieg ich gleich hinein. Sofort hatte ich den Vierfüßlerstand als angenehme Haltung entdeckt. So blieb ich eine ganze Weile lang. In den Pausen legte ich meinen Kopf und meine Arme auf ein Kissen im Wasser ab. Während der Wellen massierte mein Mann permanent mein Kreuzbein, was mir extrem half. Irgendwann sagte Monja, dass sie sich sicher ist, dass mein Muttermund schon bei unserer Ankunft komplett geöffnet war. Diese Aussage hat mir nochmal Mut gegeben. Ganz egal, ob das der Wahrheit entsprach oder nicht. Ansonsten hat Monja zwischendurch immer wieder die Herztöne des Babys kontrolliert, was mir natürlich auch immer wieder Sicherheit gab. Als die Pressphase losging, wechselte ich in die Hocke, da hier laut Monja die Wellen nochmal intensiver kommen würden. So konnte ich auch schon bald das Köpfchen fühlen. Ich merkte, dass sich die Pressphase relativ lange hinzog, dachte mir aber, dass dies meinem Gewebe sicher „zu Gute“ kommen würde und dass das jetzt schon in Ordnung ist. Irgendwann positionierte sich mein Mann so an der Wanne, dass er das Baby auffangen konnte. Um 16.41 Uhr tat es dies dann auch und wir ließen das Baby ein paar Sekunden unter Wasser schwimmen. Ich hob es dann am Po und am Kopf aus dem Wasser und legte es mir auf die Brust. Es gibt im Leben wohl keinen überwältigenderen Moment.

Anschließend packten mich die beiden Hebammen Monja und Julia warm ein und ich durfte mich ins Bett legen. Nun schauten wir dann doch zur Sicherheit nach dem Geschlecht des Babys und verkündeten dann seinen Namen – Laurin. Laurin blieb noch etwa eine Stunde bei mir liegen, bis er abgenabelt wurde. Kurz danach kam auch die Plazenta – die Geburt war damit geschafft. Um 20.30 Uhr nahm ich meinen ersten Atemzug an der frischen Luft als Mama und wir fuhren aufgewühlt und glücklich nach Hause.

Sicherlich hatte ich neben der intensiven Vorbereitung einfach auch noch viel Glück gehabt – ich war ausgeschlafen und hatte zuvor gut gefrühstückt. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass die Geburt selbst zu einem wesentlichen Teil Kopfsache ist und dass jede gesunde Schwangere einen Weg finden kann, dem Geburtserlebnis mit einer positiven Grundhaltung zu begegnen.

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09.11.17

Fabian

Das zweite Mal sollte es anders werden! – Fabian – geboren am 09.11.2018
Schon bei unserem ersten Kind hatten wir mit dem Gedanken gespielt, ins Geburtshaus zu gehen.

Das zweite Mal sollte es anders werden! – Fabian – geboren am 09.11.2018
Schon bei unserem ersten Kind hatten wir mit dem Gedanken gespielt, ins Geburtshaus zu gehen. Da wir zu der damaligen Zeit die Gewissheit brauchten, dass auch direkt nach der Geburt für die ersten Tage immer jemand zur Stelle ist, hatten wir uns für das Krankenhaus entschieden. Dieses war auch schneller für uns zu erreichen (25-30 min) als das s‘Hebammenhaus (45 min). Deshalb hatten wir damals leider uns nicht weiter mit dem s‘Hebammenhaus beschäftigt.
Während der zweiten Schwangerschaft merkte ich, wie ich immer mehr und mehr Angst vor der Geburt bekam. Mein Mann und ich versuchten unsere erste Geburt (von der wir bisher immer eigentlich zufrieden waren) aufzuarbeiten und stellten dabei fest, dass es die einzelnen Maßnahmen im Krankenhaus waren, die mir Unbehagen bereiteten: die ständige CTG-Überwachung, die vielen Untersuchungen auch von ärztlicher Sicht, die drei Schichtwechsel, die schwer zu veratmenden Wehen nach dem Wehentropf, der Dammschnitt, die Kristeller-Hilfe durch die Hebamme (dadurch hoher Scheidenriss und sehr starke Schmerzen im Wochenbett und lange Probleme darüber hinaus). Diesmal wollte ich es anders! Denn ich wusste, ich schaff das ohne das ganze drum herum!
Also besuchten wir den Infoabend im s‘Hebammenhaus und fühlten uns hier von Anfang an gut aufgehoben. Wir lernten Stück für Stück fast alle Geburtshebammen kennen, die in Frage kommen könnten. Alle waren sehr einfühlsam und gaben mir das Gefühl für Verständnis und Geborgenheit, aber genauso auch Zuversicht und Vertrauen. Die langen Autofahrten waren es wert: ich konnte meine Ängste loslassen.
Am Dienstagmorgen hatte ich eine Vorsorgeuntersuchung bei meiner Frauenärztin, fünf Tage vor dem errechneten Termin. Der Muttermund war bereits 2-3 cm auf und alles deutete drauf hin, dass es nun jederzeit losgehen könnte. Ungefragt hatte meine Frauenärztin während der Untersuchung den Eipol gelöst, was nicht nur unangenehm war, sondern auch dazu führte dass ich paar Stunden später leichte Wehen verspürte. Diese waren nicht häufig, vielleicht jede Stunde eine, aber ich wusste, dass das noch nicht der richtige Startschuss war. Am Mittwoch hatte ich noch einen letzten Termin um Melanie kennenzulernen (das hatte sich davor einfach nicht ergeben). Ich überlegte am Morgen noch, ob ich überhaupt nach VS fahren sollte. Da Melanie aber die nächsten Tage ziemlich oft Dienst hatte, wollte ich sie doch auch noch kennenlernen. Auch sie bestätigte, dass es jederzeit losgehen könnte, aber auch noch paar Tage dauern könnte. Melanie empfahl mir zuhause ein warmes Bad zu nehmen. Dann würde ich sehen, ob diese unkoordinierten Wehen wieder verschwinden oder doch zu Geburtswehen werden.
Zuhause angekommen genoss ich gegen 15 Uhr ein warmes Bad mit meinem Sohn und merkte schon bald drauf, dass sich unser zweites Kleines nun doch auf den Weg zu uns machte. Die Wehen wurden regelmäßiger, ca. alle 15 min. Ich konnte noch alles ganz normal verrichten. Mein Mann kam gegen 17 Uhr von der Arbeit nach Hause. Wir kochten und aßen zusammen. Ich rief die Bereitschaftsnummer an, um uns schon mal anzukündigen. Julia empfahl uns, den Großen zu versorgen, um den Kopf frei zu kriegen. Sie erklärte, dass ich merke, wenn DIE Wehe kommt, um mir zu zeigen, dass wir nun aufbrechen sollen. Melanie und Elke würden dann für uns da sein. Kurz vorm Schlafengehen erklärten wir unserem Sohn, dass das Baby nun heut Nacht kommen wird und wir nicht zuhause sein würden, sondern die Oma. Nachdem ich ihn versorgt wusste, gingen wir noch eine Runde spazieren. Die Wehen kommen alle 5-7 min. Nachdem sich mein Darm entleert hatte, fühl ich mich soweit um ins `s Hebammenhaus loszufahren. Zudem Zeitpunkt wusste ich eigentlich, dass ich noch etwas warten könnte. Aber da wir 45 min fahren müssen, wollte ich nicht zu lange warten, da das Sitzen während den Wehen absolut nichts für mich war.
Um 22.30 Uhr rufe ich nochmals die Bereitschaftsnummer an, um Bescheid zu geben, dass wir nun losfahren. Julia erklärt uns, dass Melanie uns bis dahin schon erwartet und Elke zwar noch bei einer Hausgeburt ist, aber dann auch demnächst kommen würde.
Als wir gegen 23.15 Uhr im ´s Hebammenhaus ankommen, heißt uns Melanie herzlich willkommen. Der rote Raum wurde für uns vorbereitet und nur mit Kerzen erleuchtet. Die ganze Atmosphäre ist so zauberhaft, ich fühle mich gleich sehr wohl und geborgen. Melanie ertastet den Bauch und misst die Herztöne. Da nebenan noch eine andere Geburt stattfindet, ist die Wanne noch nicht frei. Sie empfiehlt mir solang den Gymnastikball. Grit begleitet die andere Geburt, sodass Melanie immer wieder nach uns sehen kann. Es ist eine perfekte Mischung zwischen „Ich lass dich in Ruhe machen“ und „Ich bin für dich da“.
Kurz nach 0.00 Uhr kam Elke von der Hausgeburt zurück und übernahm dann unsere Geburt. Ich freute mich sehr! Elke bereitete mir die Wanne vor. Das warme Wasser tat mir sehr gut. Hin und wieder kontrollierte Elke die Herztöne. Sie zeigte meinem Mann wie er mir aktiv helfen kann, indem er mein Becken während den Wehen leicht zusammendrückt und mir das Kreuzbein massiert. Sie fand die richtigen aufbauenden Worte, war sehr verständnisvoll und munterte mich auf. Der Muttermund war irgendwann komplett auf und ich konnte das Köpfchen tasten. Elke schlug vor noch einmal auf die Toilette zu gehen. Also stieg ich aus der Wanne. Während Elke kurz ins Zimmer verschwand hatte ich schon die erste Presswehe und spürte wie das Köpfchen rauskam. Nun ging alles ziemlich schnell. Wir schafften es gerade noch vor das Bett und zwei Presswehen später konnte ich unseren zweiten Sohn in Händen halten. Ein überwältigendes Gefühl!
Elke half uns ins Bett und deckte uns gut zu. Danach ließ sie uns drei dieses Wunder genießen. Nach viel Kuschel- und Schnupperzeit kamen Melanie und Elke, um uns zu gratulieren. Wir warteten die Nachgeburt ab, die auf Vollständigkeit überprüft wurde. Danach wurde ich mit einem kleinen Stich versorgt. Die U1 wurde direkt neben mir im Bett gemacht, was ich total toll fand. Wir feierten die Geburt mit einem Sektglas O-Saft und einem Küchle. Mein Mann kochte in der Küche eine Dinkelsuppe, da er die Dose mit dem vorbereiten Essen zuhause vergessen hatte. Gestärkt konnten wir gegen 6.15 Uhr die Heimreise antreten, wo unser Großer uns schon ganz gespannt erwartete.
Vielen Dank an das Hebammenhaus für die liebevolle Begleitung und die wunderschöne Geburtserfahrung!

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14.10.17

Lavinia

Lavinia's Papa beschreibt die ungeplante und schnelle Hausgeburt seiner zweiten Tochter aus Sicht des entspannten "Hebammerich" - mit dem ein oder anderen Augenzwinkern.

Stammkundengewinnung à la Hebammenhaus oder „Wo bleibt mein Yes-Törtchen?“

Wahre Freunde der guten und leichten Unterhaltung kennen Stephen Kings Romanverfilmung „Shining“. Da gibt es diese eine Szene, wo sich flutartig Blut in einen Halle ergießt. So hatte ich mir bis vor kurzem eine Hausgeburt vorgestellt, doch nach meiner Feldbeförderung zum Hebammerich beziehungsweise Geburtshelfer, kann ich mit bestem Gewissen sagen, dass es auch anders geht.

Nachdem wir nach der Geburt unserer Ältesten vor rund vier Jahren im Hebammenhaus auf den ältesten Marketingtrick der Welt reingefallen waren, welcher in Form eines Yes-Törtchens, das serviert wurde, als alles vorüber war, entschieden wir uns erneut für dieses dubiose Etablissement. Ach ja, nebenbei ist zu erwähnen, dass die Erfahrungen, die wir damals machen durften, sehr angenehm und positiv waren.

Wiederum hatten wir während der Schwangerschaft mit der ablehnenden Haltung einer Ärztin zu kämpfen. Diese warf meine Frau regelrecht aus der Praxis, nahm sich jedoch freundlicherweise noch die Zeit, ihr am Telefon ihre Gründe darzulegen: Sie fürchtete Regressansprüche von Seiten der Krankenkasse im Fall einer „Doppelbetreuung“. Daher wollte sie als alleinig Verantwortliche für die Vorsorge gelten und es müssten alle von ihr angeordneten Untersuchungen durchgeführt würden. Durch die Hebamme wäre dann ja noch Beratung oder dergleichen möglich und die Kassen würden da anstandslos zweifach bezahlen. Natürlich waren wir damit nicht einverstanden und eine Rücksprache mit der Krankenkasse ergab, dass diese (angeblich) nichts von solchen Umständen wüsste… Wie dem auch sei, haben sich die Zustände in den letzten vier Jahren diesbezüglich nochmals verschlechtert und frau soll zu Dingen gezwungen werden, die „man halt so macht“… Nun denn, es ergab sich glücklicherweise noch ein Wechsel zu einem Frauenarzt, welcher keine Probleme damit hatte nur ein Minimum an Vorsorgeterminen zu übernehmen – und natürlich auch den durch den Schiedsspruch erzwungenen Untersuchungstermin bei 40+0. Die Schwangerschaft lief erwartungsgemäß gut und das kleine Wesen entwickelte sich bestens.

Am 14.10.2017 wachte meine Frau morgens gegen sieben Uhr auf und merkte, dass es sich anders anfühlte, als während der ganzen Schwangerschaft. Gegen acht Uhr weckte sie mich und unsere Älteste und meinte, dass es heute wohl nichts mit dem Marktbesuch würde und ich Kind Nummer Eins, wie ausgemacht, zu ihrem Freund bringen solle. Sie kontaktierte Christina Hügel, welche gerade Dienst hatte und riet ihr, sich heute mal nichts vorzunehmen.

Gegen viertel nach Neune kehrte ich zurück. Inzwischen hatte sich meine Frau ein Bad eingelassen und war in der Wanne. Ich guckte nach, ob sie noch warmen Kaffee hatte und rasierte mich. Schließlich sollte mich der oder die neue Erdenbürger/in wenigsten am Tage der Geburt mal mit einem ordentlichen Gesicht sehen. Als ich dies ohne allzu großes Massaker vollbracht hatte, begann ich die fertige Wäsche aufzuhängen, welche meine Frau noch in die Maschine gemacht hatte.

Währenddessen nahmen die Wehen zu und ich überlegte nochmal kurz, ob ich denn alles in die Tasche fürs Hebammenhaus eingepackt hätte, was ich persönlich brauchte und entschied mich, noch ein Buch über die Imkerei mitzunehmen. Ich dachte, dass ich sicherlich genug Zeit hätte, dieses durchzulesen um endlich zu verstehen, wieso Bienen und nicht Wespen die besseren Honigproduzenten wären. Selbstverständlich hatte ich das getrocknete Krötenblut und die Klaue eines schwarzen Gockels, welche man mir nach der Geburt unserer ersten Tochter im Hebammenhaus vor vier Jahren zugesteckt hatte und für welche ich nach wie vor keinen Verwendungszweck gefunden hatte, ebenfalls eingepackt.

Dann ging auf einmal alles ziemlich schnell. Rund viertel vor Zehne bat mich meine Frau im Hebammenhaus anzurufen und Christina zu informieren, dass wir uns nun auf den Weg machen würden. Kaum hatte ich aufgelegt, rief sie mir hinterher, ich solle nochmals anrufen und bitten, dass man ein Bad einlasse. Rund weitere fünf Minuten später erneuter Anruf, dass wir es nicht mehr schaffen würden. Christina meinte, sie würden gleich losfahren und zu uns kommen. Dann nochmals ein Anruf meinerseits, dass das Köpfchen bereits kommen würde. Christina gab mir Anweisungen, das Kind aufzufangen und warm zuzudecken, was ich um 10:00 Uhr auch machte, als unsere zweite Tochter, Lavinia, geboren war.

Da sich meine Frau dazu entschied, in der Wanne zu bleiben, wechselte ich das Wasser, kümmerte mich darum, dass es schön warm blieb und deckte das Neugeborene mit Handtücher zu. Nun warteten wir, bis rund eine halbe Stunde später die beiden Hebammen ankamen, welche übernahmen. Ich durfte, wie bei der Älteren auch schon, die Nabelschnur, welche komplett auspulsiert war, durchtrennen und dachte kurz in einem Anfall eines animalischen Triebes, ob ich diese wohl mit meinen Zähnen durchbeißen solle. Doch eine Schere war in diesem Moment zweckmäßiger.

Sie versorgten Frau und Kind und begannen, als wir alle ins Schlafzimmer umgesiedelt worden waren, mit dem Papierkram, was über den Daumen gepeilt länger dauerte, als die Geburt selber. Mit unserer Einwilligung haben wir gemeinsam noch die Plazenta begutachtet. Auf meine Frage, ob sie nun eigentlich die Zukunft meiner Tochter daraus lesen würde, guckte Christina etwas komisch, machte aber weiter. Da ich den Grill zwei Wochen vor Lavinias Geburt in die Winterpause versetzt hatte, hatte ich keinen sinnvollen Verwendungszweck für die Plazenta.

Nach etwa zwei Stunden war das Ganze vorüber und wir blieben zu Dritt glücklich daheim zurück. Gegen Abend kamen unsere Freunde, bei welchen unsere ältere Tochter den Tag verbracht hatte und da konnte eine Vierjährige noch glücklicher gemacht werden, da sie nun eine kleine Schwester hatte.

Fazit: Wenn eine Hausgeburt so abläuft, wie wir es erleben durften, ist es ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis. Wir waren beide vollkommen entspannt, vielleicht auch aus dem Grunde, dass die ganze Schwangerschaft ohne besondere Vorkommnisse durchlaufen wurde. Ich weiß nicht, ob wir aufgeregter oder gar panisch gewesen wären, wenn wir uns auf eine Hausgeburt eingestellt hätten. Ich denke jedoch, dass der Mensch in solchen Ausnahmesituationen instinktiv richtig reagiert und einfach handelt.

Im Nachhinein werden wir teilweise nach wie vor gefragt, ob wir denn nach der Geburt ins Krankenhaus gegangen wären oder den Notarzt gerufen hätten. Das es sich definitiv nicht um einen Notfall gehandelt hatte und alles bestens lief, hatten wir dies natürlich nicht gemacht. Ich bin froh und dankbar, dass es diese Einrichtungen gibt, aber diese sind bloß dann zu beanspruchen, wenn es denn auch wirklich notwendig ist.

Unser Dank gilt den Hebammen aus dem Hebammenhaus, welche aufgrund der Entscheidung unserer Lavinia, zuhause zur Welt zu kommen, gegebenenfalls weniger zu tun hatten. Allerdings muss ich hier nochmals meine Enttäuschung dokumentieren: Nach der Geburt unserer Älteren wurde ein eingangs erwähntes Yes-Törtchen serviert, welches diesmal ausfiel. Sind das erste Anzeichen von Sparmaßnahmen oder war das damals billiger Kundenfang?

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30.09.17

Linnéa

Nach einer ersten Entbindung im Krankenhaus mit Geburtsstillstand und folgendem Kaiserschnitt war für mich klar: ein weiteres Kind soll nach Möglichkeit nicht im Krankenhaus geboren werden. So habe ich mich, als ich wieder schwanger wurde, auf die Suche nach einer Alternative gemacht, die trotz des Labels: Zustand nach Sectio möglich wäre. Im s´Hebammenhaus bin ich – sind wir - auf offene Ohren , Zuspruch und Unterstützung gestoßen und so waren mein Mann und ich uns einig, dass wir unser zweites Kind dort auf der Welt begrüßen wollen.

Geburtsbericht Linnéa 30.09.17

Nach einer ersten Entbindung im Krankenhaus mit Geburtsstillstand und folgendem Kaiserschnitt war für mich klar: ein weiteres Kind soll nach Möglichkeit nicht im Krankenhaus geboren werden. So habe ich mich, als ich wieder schwanger wurde, auf die Suche nach einer Alternative gemacht, die trotz des Labels: Zustand nach Sectio möglich wäre. Im s´Hebammenhaus bin ich – sind wir - auf offene Ohren , Zuspruch und Unterstützung gestoßen und so waren mein Mann und ich uns einig, dass wir unser zweites Kind dort auf der Welt begrüßen wollen.
Ich entschied mich in dieser zweiten Schwangerschaft für noch weniger Durchleuchtung und Ausleuchtung und habe die Vorsorge im s´Hebammenhaus und der Hebammenpraxis bei uns vor Ort durchführen lassen und einen Arzt ausschließlich für die drei US Untersuchungen aufgesucht. So konnte ich einen Teil der Hebammen des sHebammenhaus schon etwas kennenlernen und fühlte mich mit allen sehr wohl. Am Vorabend von Linnéas Geburt habe ich gegen 18.00 ihrem Bruder gerade die Schuhe ausgezogen und in diesem Moment etwas gespürt, das ich nicht benennen könnte, aber in dem Moment wusste ich: genau so hat die Geburt ihres Bruders sich auch angekündigt. Ich habe ihm also gesagt, dass es sein kann, dass Mama und Papa heute Nacht noch wegfahren müssen und dann am Morgen mit Baby zurückkommen. Der Opa würde aber kommen und sich kümmern. Als nächstes habe ich besagten Opa informiert, der sich 400 km entfernt auf Abruf hielt. Danach habe ich den werdenden Papa informiert, der sich gerade aus der Arbeit auf den Heimweg machte. Irgendwann setzten Wehen ein, anfangs noch sehr unregelmäßig. Der Papa war inzwischen zu Hause, der Sohn im Bett und irgendwann wurde auch dem Opa mitgeteilt, er solle sich bitte auf den Weg machen. Gegen 23.00 habe ich im s´Hebammenhaus angerufen und war ganz glücklich, dass Christiane am Telefon war. Auch wenn ich mir mit allen Hebammen, die ich kennengelernt hatte die Geburt sehr gut hätte vorstellen können, so hat sie mich mit ihrer ruhigen und zupackenden Art doch sehr beeindruckt und ich wusste, dass ich trotz der Vorgeschichte nun völlig angstfrei in die Geburt gehen würde. Sie riet mir zu Wärmflasche und noch mal hinlegen, da die Wehen immer noch unregelmäßig waren. Meinen Mann schickte ich auch noch mal ins Bett, da ich ja wusste, dass er uns nicht nur eine Stunde ins s´Hebammenhaus würde fahren müssen, sondern auch wieder eine Stunde zurück, nach wer weiß wie vielen Stunden Geburt. Die Wehen wurden nicht weniger, sondern pendelten sich auf alle 3 bis 5 Minuten ein, waren aber noch gut auszuhalten. Also wartete ich noch die Ankunft des Opas gegen 1.00 ab und rief dann noch mal im sHebammenhaus an. Christiane entschied, dass wir uns nun doch langsam mal auf den Weg machen sollten, da die Fahrzeit ja auch recht lang wäre.
Also habe ich meinen Mann geweckt und wir sind mit Koffer und Musik losgefahren. Auf der Fahrt blieben die Wehenabstände gleich und auch auch die Intensität nahm nicht zu. Christiane begrüßte uns im vorbereiteten Zimmer und meinte zu meinem Zustand: „du siehst nicht so aus, als würden die Presswehen gleich losgehen“, ich stimmte ihr zu. Wir machten Musik an, die wir mitgebracht hatte und ich bewegte mich zunächst im Zimmer und veratmete die Wehen. Christiane fragte, ob ich die Wanne ausprobieren wolle, ich sagte, dass ich etwas skeptisch sei, aber es gerne mal probieren wolle. Während sie die Wanne einließ, wippte ich auf dem Pezziball und ließ mir von meinem Mann den Rücken massieren.
Als die Wanne fertig war, suchte ich noch mal die Toilette auf und ging dann in die Wanne. Dort nahmen die Wehen schnell an Intensität zu und mit dem Veratmen war es aus. Statt dessen begann ich zu tönen und suchte auch immer wieder die Hand meines Mannes zum Drücken. In den Wehenpausen setzte ich mich tiefer ins Wasser. Mein Mann massierte immer wieder meinen Rücken. Christiane fragte von Zeit zu Zeit, ob sie die Herztöne messen dürfte und kontrollierte meine Kaiserschnittnarbe. Alles war in Ordnung.
Irgendwann meine Christiane, dass sie schon mal Kerstin, die andere Hebamme informieren wollte, da sie einen weiteren Weg hätte.
Dann begannen die Presswehen. Dieser Teil der Geburt war völlig neu für mich und absolut überwältigend. Ich hörte eine leises „Klack“ und Christiane teilte mir mit, dass die Fruchtblase nun geplatzt sei. Der Druck der Wehen war unbeschreiblich, ich brüllte und blickte immer wieder in das Gesicht meines Mannes, der etwas hilflos und immer wieder mitleidend neben der Wanne kniete. Christiane tastet nach dem Köpfchen und teilte mir mit, dass es sich bereits zwei Finger über den Beckenboden befindet und forderte mich auf, selbst zu spüren. Das tat ich und es gab mir einen kurzen Motivationsschub. Bei einer der nächsten Wehen begann ich dann aber zu jammern: „ ich kann nicht mehr“, ich fühlte mich wie nach einem kilometerlangen Marsch. Aber der Kopf meines Kindes kam mit jeder Wehe weiter nach unten.
In der Wanne fühlte ich mich langsam unwohl, und so bat ich, diese zu verlassen. Christiane wägte das Für und Wider ab und es wurde entschieden, dass ich vor das Bett in die tiefe Hocke umziehen sollte. Mein Mann saß auf dem Bett und hielt mich von hinten. Christiane meinte bei der nächsten Wehe, dass sie das Köpfchen und ganz viele dunkle Haare bereits sehen könnte und setzte eine Akupunkturnadel am Damm. Mit der nächsten Wehe war es soweit, das kleine Wesen rutschte in einem Schwung aus mir heraus, wurde von Christiane und Kerstin behutsam aufgefangen und auf den Boden gelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Geschlecht ein Geheimnis gewesen, nun lag dort ein Mädchen, dass mir winzig klein vor kam und erstmal nicht so recht aktiv sein wollte. Hinter mir war mein Mann, ob dieses überwältigenden Ereignisses in Tränen ausgebrochen.Christiane und Kerstin stimulierten die Kleine ein wenig und ich nahm sie selbst hoch z mir auf die Brust und legte mich mit der Hilfe von Christiane, Kerstin und meinem Mann ins Bett. Und da wurde sie dann bald sehr aktiv und schrie aus Leibeskräften. Es dauerte etwas, bis sie sich beruhigte. Auch die Plazentageburt zog sich etwas hin und erforderte einen kurzen Umzug auf die Toilette.
Wenig später durfte mein Mann die Nabelschnur durchschneiden und Christiane untersuchte unsere kleine Linnéa bei uns im Bett. Und: der Winzling war keiner: stolze 55cm und 3940g! Und dies ganz ohne Sectio.
Ich wurde noch sehr liebevoll von den beiden Hebammen umsorgt, wir feierten noch gemeinsam Geburtstag und Christiane und Kerstin versorgten meine kleinen Verletzungen, bevor wir den Heimweg antraten um mit dem großen Bruder und Opa zu frühstücken.
Wir sind dankbar, dass wir unsere zweite Geburt im s`Hebammenhaus erleben durften und hoffen, dass die außerklinische Geburtshilfe Zukunft hat. Danke Christiane, danke Kerstin und dem ganzen Team 

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04.09.17

Emilia

Emilia Noemi forderte viel Bewegung von ihrer Mama. Sie kommt als Nesthäkchen zu zwei großen Brüdern in ihre Familie. Für ihre Eltern war es die zweite Geburt im s'Hebammenhaus.

Mit großer Dankbarkeit dürfen wir auf zwei wundervolle Geburten an einem der liebevollsten Orte zurückblicken. Im s'Hebammenhaus zu entbinden, war eine unserer besten Entscheidungen, trotz einer Entfernung von fast 60 km. Das Glücksgefühl der letzten Geburt vor zwei Jahren hielt ewig an. Jetzt wurde es durch die Geburt unserer Tochter erneuert…

Nach einem positiven Schwangerschaftstest freute ich mich mitunter, nochmal im s'Hebammenhaus entbinden zu dürfen. Drei Ultraschalluntersuchungen ließ ich bei meiner Frauenärztin durchführen, bei allen weiteren Vorsorgeuntersuchungen begleitete mich Kerstin aus dem s'Hebammenhaus, die mich auch anschließend im Wochenbett kompetent und sehr lieb betreute. Die Schwangerschaft verlief komplikationslos und das Baby begab sich frühzeitig in die richtige Position, so dass der Geburt im s'Hebammenhaus nichts mehr im Wege stand. Etwa zwei Wochen vor der Geburt hatte ich immer wieder Senkwehen und Rückenschmerzen, was mich sicher machte, dass es bald los ging. Zwei Tage vor dem errechneten Termin war es dann soweit.

Um kurz nach 5 Uhr wurde ich durch einen Blasensprung geweckt. Nachdem ich die Spur zur Toilette gereinigt und mich neu eingekleidet hatte, nahm ich mir vor, nochmal zu schlafen. Doch durch die nächtliche Unruhe erwachte mein Mann und die gemeinsame Vorfreude machte uns mehr wach als müde. Langsam begannen sich die Wehen im Rücken bemerkbar zu machen. Weil es doch wesentlich mehr verlorenes Fruchtwasser war, als bei der letzten Geburt, rief ich um kurz vor 6 Uhr die Bereitschaftsnummer an, hauptsächlich um zu fragen, ob ich laufen und baden könne. Die Hebamme hatte keine Bedenken, da bei den letzten Untersuchungen das Köpfchen schon sehr tief im Becken steckte. Ich solle alles machen, wonach mir ist und auf die Geburtswehen warten. Erst im Laufe des Gesprächs erkannte ich Elkes Stimme und war außer mir vor Glück, da ich sie schon bei der letzten Geburt hatte. Und das war so toll! In der Badewanne wurden die Wehen schnell regelmäßiger und intensiver. Um 7.30 Uhr rief ich wieder bei Elke an. Sie meinte, wir sollen langsam los, immerhin hatten wir einen weiten Weg vor uns. Nach der halben Fahrstrecke wurden die Wehen kräftiger und kamen alle 3 Minuten.

Kurz vor 9 Uhr kamen wir im s´Hebammenhaus an. Zwischenzeitlich war der große Geburtsraum durch eine andere Geburt belegt, so dass wir mit dem kleinen, grünen Zimmer vorlieb nehmen durften. Dafür hielt uns Elke das angrenzende Badezimmer frei, mit der Option, in der Wanne zu entbinden. Ich setzte mich aufs Bett. Die Wehenabstände waren plötzlich wieder sehr lang, 8 bis 10 Minuten. Elke meinte, wenn uns danach sei, können wir auch etwas im Park spazieren gehen, was wir auch taten. Es war ein herrlicher sonniger Spätsommertag. Im Schatten war es dennoch sehr kalt. Während ich mich bewegte, stellten sich die Wehen wieder regelmäßig ein. Unangenehm war nur, dass ich immer wieder einen Schwall Fruchtwasser verlor. Vor dem s´Hebammenhaus auf einer Bank verweilten wir einige Zeit in der Sonne. So um 10 Uhr waren wir zurück im grünen Raum und kaum setzte ich mich dort wieder aufs Bett, wurden die Wehen schwächer. Das Baby nebenan wurde zwischenzeitlich geboren. Etwas Frust stellte sich bei mir ein. Ich war dann auch ganz froh, dass die Hebammen nebenan zu tun hatten, sonst hätte ich mich noch mehr unter Druck gesetzt. Mein Mann servierte mir Tee, wir legten uns aufs Bett, dabei wurde ich müde und wir ruhten uns aus. Der ständige Gang zur Toilette beeinflusste meine Wehentätigkeit positiv, denn immer, wenn ich mich bewegte, kamen die Wehen. Bald waren sie wieder regelmäßig da und wurden auch plötzlich heftig. Mein Mann unternahm alles, dass es mir gut ging, von Rücken massieren und Lappen auflegen bis unsere CD's einlegen (Mana & Christina Stürmer). Ich kämpfte mich durch die Wehen, die ich heftiger empfand, als bei der letzten Geburt. Immer wieder kam die Badewanne zur Sprache und ich war lange unentschlossen, ob ich darin entbinden wollte. Doch mit dem Voranschreiten der Wehen merkte ich, dass ich Bewegung und harte Untergründe brauchte… und das Klo. Elke konnte inzwischen die junge Familie von nebenan verabschieden und war nun ganz bei uns. Mit ihrer angenehmen Art wusste sie zu jedem Zeitpunkt was ich brauchte, meist ohne Worte: Trinken, kühler Lappen an der richtigen Stelle, mich machen lassen, wenn ich wieder nach einer erträglichen Position suchte… Schweißausbrüche und Schüttelfrost kamen im Wechsel. Es wurde allmählich unangenehm und ich wollte Elke schon seit längerem fragen, was sie meint, wie lange es noch geht. Doch die Wehen vereinnahmten mich sehr. Gefühlsmäßig dachte ich, dass ich noch weit von der Geburt entfernt bin. Ich hörte wie Elke zu meinem Mann sagte, dass es schöne Eröffnungswehen sind und das Köpfchen langsam drückt. Da musste ich auch schon wieder aufs Klo. Ich solle ruhig mal eine Weile sitzen, das tut auch gut, so Elke. Mein Mann war bei mir, während Elke sich ein paar Notizen machte. Ich saß nicht lange, dann rief ich: „Es koooommt!!!!!“ Elke war sofort zur Stelle. Ja, ein Stück des Köpfchens war bereits sichtbar. Sie half mir von der Toilette, runter auf den Boden. Ich solle mich über sie lehnen, während Elke unten unser Kind um 13.07 Uhr in Empfang nahm. Das brauchte zwei Presswehen. Wahnsinn, wir konnten es alle nicht glauben. Elke legte mir unser Töchterchen in die Arme, während sie die Nabelschnur hielt und zusammen mit meinem Mann uns zum Bett begleitete. Ich wurde bestens mit Zudecke und Wärmflasche versorgt. Unser Mädchen lag ganz zufrieden auf meiner Brust, saugte an ihren Fingern, so dass ich sie schon kurze Zeit später anlegte. Grit, die Zweithebamme kam derweil dazu. Zur Geburt hatte sie es, obwohl sie bereits im Haus war, nicht geschafft ;)

Als die Nabelschnur auspulsiert war und mein Mann sie durchschnitt, löste sich die Plazenta bald darauf problemlos. Nun wollten wir uns auch endlich für einen Namen festlegen. Die ganze Schwangerschaft begleitete mich diese schwere Entscheidung, doch jetzt als sie da war, war es eindeutig eine EMILIA NOEMI. Die Hebammen ließen uns in trauter „Dreisamkeit“ für einige Zeit unser Glück genießen und regelten währenddessen die Formalitäten. Mein Mann erwärmte mir das mitgebrachte Mittagessen. Wir fühlten uns einfach nur wohl und beglückt, fast wie Zuhause. Trotz der zum Ende hin schnellen Geburt hatte ich keine Geburtsverletzungen. Darüber war ich sehr froh. Nach der U1 direkt am Bett und dem Geburtstagsfestchen, machten wir uns fertig für die Heimfahrt.

Neun Stunden später waren wir wieder Zuhause. Die zwei großen Brüder freuten sich sehr über unser Mitbringsel. Mein Mann hatte noch eine Woche frei, welche wir nun zu Fünft genießen konnten.

Wir schätzen die Arbeit der Hebammen sehr. Das s´Hebammenhaus mit seinem tollen Team ist wie ein Schatz rund um Schwangerschaft und Geburt. Wir möchten uns für diese überaus liebevolle Menschlichkeit und Fürsorge herzlichst bedanken, ganz besonders bei Elke, Kerstin und Grit… und sind sehr glücklich, diesen Schatz gefunden zu haben.

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25.08.17

Ben

Mit seinen blaue Augen hat Ben sofort nach der Geburt seine Mama angeblickt. Er kam als erstes Kind seiner Eltern ganz entspannt in der Wanne im s'Hebammenhaus zur Welt.

Nach einer unkomplizierten und angenehmen Schwangerschaft hat sich unser kleiner Ben schneller auf den Weg zu uns gemacht, als wir damit gerechnet hatten. Es war ein herrlicher Sommertag, zwei Wochen vor dem Termin, wir saßen mittags noch gemütlich im Café. Irgendwie war mir aber den Tag über nicht so ganz wohl. Sitzen war nicht recht und der Kleine hat sich immer wieder zu breit gemacht. Trotzdem wollte ich am Abend nochmal mit meiner Freundin was trinken gehen. Es könnte ja vorerst das letzte Mal sein.

Abends - mein Mann hat sich gerade hingelegt um für seine Nachtschicht vorzuschlafen - ist dann um 19:00 Uhr meine Fruchtblase geplatzt. Nachdem ich ihn gerufen habe, war klar, dass er heute nicht mehr arbeiten gehen wird und wir riefen gleich dem Bereitschaftsdienst an. Christina meinte, da ich keine Wehen habe, sollen wir uns hinlegen, schlafen und ausruhen. Beim ersten Kind haben wir noch Zeit und ich werde meine Kräfte noch brauchen. Wir, irgendwie leicht überfordert mit der Situation, legten uns aufs Sofa und überlegten wie es jetzt wohl weiter gehen wird. 45 Minuten später begann es bei mir stark zu ziehen und mir war klar, dass dies nicht die üblichen Senk- oder Übungswehen sind. Dieses noch "leichte" Ziehen wurde von mal zu mal immer stärker und die Abstände immer kürzer. Also riefen wir nochmal beim s'Hebammenhaus an. Jetzt hatte Julia Nachtdienst, sie beruhigte uns trotzdem und bot an vorbei zu kommen, bräuchte allerdings noch ca. eine Dreiviertelstunde bis sie bei uns sei. Wir warteten, aber meine Wehen wurden immer stärker und als ich das Gefühl hatte pressen zu müssen, rief mein Mann Julia nochmal an und wir einigten uns, uns in Villingen im s'Hebammenhaus zu treffen, da wir ja noch eine 40-minütige Anfahrt haben. An die Autofahrt können wir beide uns im Nachhinein kaum noch erinnern. Um 21:45 Uhr im Geburtshaus angekommen, hat Julia schon alles, inklusive einer warmen Wanne, vorbereitet und uns herzlich empfangen. Ich war erleichtert dort zu sein und konnte mich ab da an auch richtig gehen lassen. Im warmen Wasser habe ich mich wohl gefühlt und bereits um 22.36 Uhr war ich dort nicht mehr alleine. Unser kleiner Ben hat mich direkt mit seinen blauen Augen unter Wasser angeschaut und wir waren einfach nur glücklich.

Die nächsten Stunden waren gemütlich, der frisch gebackene Papa hatte gleich Gelegenheit zum kuscheln und auch die U1 wurde bei uns am Bett gemacht. Wir waren die ganze Zeit zusammen. Von den Hebammen gab es noch ein kleines Geburtstags-Törtchen mit Kerze, eine schöne Karte, kleines Geschenk und O-Saft zum Anstoßen. Ben's erste Geburtstagsfeier. Als dann klar war, dass es mir und dem Kleinen gut geht, konnten wir noch in der gleichen Nacht gegen 1:45 Uhr nach Hause. In unseren eigenen vier Wänden hatten wir jede Menge Zeit uns zu beschnuppern, auszuruhen und nach und nach alles realisieren zu können. Für uns war es die absolut richtige Entscheidung gewesen, unser kleines Wunder im s'Hebammenhaus zu bekommen, und wir haben uns rundum versorgt und gut aufgehoben gefühlt. Ein großes DANKE nochmal an alle!!!

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17.08.17

Samuel

„Am Ende hatte er es dann doch ganz schön eilig.“ - Samuel kam überraschend und kerngesund im Auto auf dem Weg ins s'Hebammenhaus zur Welt. Damit hat er seine Eltern und seine beiden älteren Brüder überrascht.

Am Abend des 16.08.2017 hatte ich schon zu Hause ab 22 Uhr alle fünf Minuten Wehen. Die waren aber noch total locker. Ich konnte nebenher reden, herumlaufen und mein Mann wusste bis dahin noch gar nicht, dass ich Wehen hatte. Das wollte ich ihm auch noch nicht sagen, weil ich ihn nicht schon jetzt unruhig machen wollte. Also bin ich nochmal wie gewohnt ins Bett, weil ich mir nicht sicher war , ob es wirklich los geht, und um nochmal Kraft zu tanken. Denn schon die letzten paar Wochen hatte ich immer wieder abends Wehen, die dann aber wieder in der Nacht aufhörten. Um halb drei bin ich dann wieder wach geworden. Da waren die Wehen immer noch da, aber immer noch nicht merklich stärker. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir dann aber doch sicher, dass die Geburt nun los geht, weil die Wehen immer noch da waren und nicht, wie an den letzten Abenden, wieder aufgehört hatten. Mein Mann schlief neben mir tief und fest. Ich ließ ihn weiterschlafen, weil ich das Gefühl hatte, dass es noch eine Weile dauern würde. Nachdem ich auf der Toilette war und leichte Schmierblutungen hatte war ich mir sicher, dass sich unser dritter Sohn nun auf den Weg machen wollte.

Um halb vier rief ich dann die Bereitschaftsnummer vom Hebammenhaus an. Da waren die Wehen aber immer noch nicht arg viel stärker geworden. Vielleicht ein bisschen, aber Grit, die Hebamme, die in dieser Nacht Dienst hatte, meinte: „Wer noch während einer Wehe so mit mir reden kann, hat schon noch ein bisschen Zeit. Aber wenn du jetzt schon kommen willst, darfst du natürlich auch schon los fahren.“ Ich hatte zu diesem Zeitpunkt immer noch das Gefühl, dass es noch eine Weile dauern würde. Und da ich nicht noch einen halben Tag im Hebammenhaus verbringen wollte, bis es richtig zur Sache geht und es mitten in der Nacht war, entschied ich mich noch ein wenig zu warten. So konnten alle noch ein bisschen weiterschlafen. Ich vereinbarte mit Grit, dass ich mich nochmal bei ihr melden sollte, wenn wir los fahren wollten.

Um halb fünf rief ich meine Eltern an, dass sie schon mal losfahren sollten, um auf unsere beiden großen Jungs aufzupassen. Da sie eine Stunde brauchen, dachte ich, dass wir dann los fahren, wenn sie da sind. Anschließend weckte ich meinen Mann, damit wir uns in Ruhe anziehen und die letzten Sachen packen konnten. Um fünf Uhr waren die Wehen so, dass ich schon mal mitatmen musste. Aber noch nicht tönen, oder mehr. Zu dieser Zeit hab ich gedacht : wenn wir jetzt los fahren, haben wir noch gut Zeit und das Kind ist vermutlich in 3 Stunden da.

Um 5.45 Uhr entschied mein Mann dann doch, dass wir jetzt schon losfahren sollten. Als er gerade auf dem Weg zu den Nachbarn war, um ihnen die Babyphones von unseren beiden Jungs zu bringen, kam meine Mutter an. Ich habe noch schnell Grit Bescheid gegeben, und um 5.50 Uhr sind wir los gefahren. (Dauer bis zum Hebammenhaus: ca. 25 Minuten. )

Nach zehn Minuten Autofahrt wurden die Wehen heftiger. Ich musste tönen. Einige Wehen später hatte ich schon plötzlich das Gefühl zu pressen. Ich habe ständig versucht nicht mitzupressen, um es noch bis zum Hebammenhaus zu schaffen. Also habe ich gehechelt was das Zeug hält. Mittlerweile waren wir beim Industriegebiet von Bad Dürrheim. Die Ampel schaltete gerade auf Rot und ich schrie meinen Mann nur noch an: „Fahr, fahr, fahr!“ Mit 160 km/h auf der B33 (zum Glück war es früh am Morgen und noch sehr wenig Verkehr) fuhr mein Mann Richtung Villingen. Jede Minute gab er mir laut Navi durch, wie lange ich noch durchhalten musste. Er fragte mich immer wieder, ob wir nicht doch ins Krankenhaus fahren sollten. Aber ich wollte auf jeden Fall ins Hebammenhaus. Es folgten zwei weitere Wehen. Dann spürte ich den Druck des Kopfes auf den Damm. Von den anderen beiden Jungs wusste ich, dass der Kopf bei der nächsten Wehe kommt. Also hab ich nur noch zu meinem Mann geschriehen : "Der Kopf kommt! Es kommt jetzt! Hilf mir die Hose auszuziehen!" Mittlerweile waren wir an der Ausfahrt Villingen-Süd angekommen. Er ist nur noch rechts ran auf den Grünstreifen gefahren und hat mir noch geholfen aus dem einen Hosenbein raus zu kommen. Dann kam die nächste Wehe. Da rief er: "Ich sehe die Fruchtblase!" Diese ist dann im selben Moment geplatzt und Samuel mit einem Rutsch hinterhergeschossen - kein 'zuerst der Kopf und dann die Drehung für die Schultern', wie man das so schön im Geburtsvorbereitungskurs lernt! Da er so schnell kam, ist er direkt in den Fußraum geplumpst (Hat ihm aber nichts ausgemacht). Er hat sofort geweint und war rosig. Ich habe ihn hoch genommen und mein Mann hat ihm eine Decke umgelegt. Wieder fragte mein Mann, ob wir jetzt nicht lieber ins Krankenhaus fahren sollten. Doch von den anderen beiden wusste ich, dass alles in Ordnung war, weil der Kleine sofort geweint hatte und überhaupt nicht blau, oder sonst irgendwie auffällig war. Deshalb sagte ich: „Nein, wir fahren weiter ins Hebammenhaus. Er weint und es geht ihm gut.“ Also sind wir weitergefahren. Mit Nabelschnur und allem Drum und Dran. Ich war so froh, dass ich jetzt keine Wehen mehr hatte. Der Kleine sah gut aus, hat sich an mich gekuschelt und sofort aufgehört zu weinen. Und ich wusste, dass alles geschafft und gut ist. Ab da war ich total relaxt. Und noch voller Adrenalin.

Beim Hebammenhaus angekommen ist mein Mann aus dem Auto gesprungen und zu Grit gelaufen. Grit hat ganz schön gestaunt, als mein Mann angerannt kam und rief : „Es ist schon da.“ Nach einem Kontrollblick von Grit, ob es uns beiden auch wirklich gut geht, wurde dann alles ganz ruhig und gelassen. Halb nackt und nur mit einer Unterlage umwickelt bin ich ins Bett „umgezogen“. Dort haben wir in Ruhe auf die Nachgeburt gewartet und sind erst mal in der neuen Welt angekommen. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es so schnell geht. Sonst wären wir erst gar nicht losgefahren. Unser ältester Sohn hat danach gesagt: „Samuel ist eine Kanone.“ Und da hat er es wohl genau auf den Punkt gebracht. Wir sind Gott, unserem himmlischen Vater, sehr dankbar, dass er uns auf der Fahrt und bei der Geburt so gut bewahrt hat. Und wir sind dem Hebammenhaus dankbar, für die kompetente, ruhige und zurückhaltende Betreuung, nach unserer, doch sehr außergewöhnlichen, Geburt.

Nachtrag: Alle fragen uns immer was denn nun in der Geburtsurkunde als Geburtsort steht. Der offizielle Geburtsort ist Villingen-Schwenningen. Also das Hebammenhaus. Es gilt nämlich der Ort, an dem man dann tatsächlich mit dem Kind ankommt und weiter versorgt wird. Wenn es das Ordnungsamt genehmigt, würden wir gerne als Erinnerung einen Storch an den eigentlichen Geburtsort stellen.

Nachtrag zwei: Dank eines Wasserstaubsaugers hat mein Mann er tatsächlich geschafft, alle Geburtsspuren zu beseitigen. Nur die Fußmatte musste dran glauben.

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16.08.17

Luca

Auf den Weg machen - und ankommen. Die Kerze am Hauseingang und ein beleuchtetes Haus erwarten uns. Im Haus die gewohnt entspannte Atmosphäre, alles läuft in einer gewissen Ruhe, wie sie uns guttut.

Luca - geboren am 16.08.2017
Auf den Weg machen - und ankommen. Die Kerze am Hauseingang und ein beleuchtetes Haus erwarten uns. Im Haus die gewohnt entspannte Atmosphäre, alles läuft in einer gewissen Ruhe, wie sie uns guttut. Und dann warten die Hebammen gemeinsam mit uns - nach und nach wird klar, es ist unsere Geburt und die Hebammen geben den Rahmen und die Hilfestellung dazu, ohne dass wir uns eine Minute allein gelassen fühlen. Wir bekommen die Ruhe und die Zeit, die wir brauchen. Eingriffe in den Verlauf, wie Herztöne hören, nehmen die Geburtshelferinnen nur ganz behutsam vor. Auch Vorschläge zu Stellungen zur Beförderung der Geburt sind wohl dosiert. Alles geschieht in großer Achtung uns und dem gegenüber, was gerade bevorsteht - einer Geburt eines kleinen Menschen.
Dann die eigentliche Geburt - überwältigend in ihrer ureigenen Kraft und unbeschreiblich. Unsere zwei Hebammen mit ihren Zauberhänden ganz eng an unserer Seite.
Als es geschafft ist, bleibt sie für einen Moment stehen, die Welt, um unseren Luca willkommen zu heißen. In Ruhe und Geborgenheit darf er hier ankommen und dürfen wir uns begrüßen. Das Licht gedämpft, das Handtuch, in das er gewickelt ist in dunkelrot der Bauchraumwohnung nachempfunden. Einige Zeit später die U1 auf Mama's Bauch und noch einmal später die kleine Geburtsfeier mit Saft, Mutterkuchen mit Kerzchen, bevor wir schließlich nach Hause entlassen werden.
Unwirklich, aber so wohltuend, wie wir nach ausgiebiger Ruhe am Nachmittag des selben Tages alle zusammen in unserem Wohnzimmer zu Hause sitzen und staunen.
Die mitgebrachte Ruhe bleibt auch in den kommenden Tagen und macht es uns leicht, anzukommen und uns zu erholen.
Ganz besonders auch der Geburtsbericht, der die ganze Geburt dokumentiert und den wir beim Abschlussgespräch überreicht bekommen.
Wir sind sehr dankbar und glücklich, wie wir die Geburt unseres Lichtleins erleben durften - danke für alles, liebe Christiane, liebe Elke, liebe Friederike - danke s'Hebammenhaus!

Die Geburt unseres Schatzes Julian - oder NICHTS im Leben ist planbar

Wir haben uns für diese Überschrift entschieden, weil wir (vor allem die Mama) absolute Planer sind. Eigentlich ist alles bei uns gut durchgetaktet und geplant. Unser kleiner Schatz Julian hat uns aber eines gelehrt: Die wichtigen Dinge im Leben sind niemals plan- oder kontrollierbar. Und auch eingeschlagene Wege können und dürfen sich jederzeit ändern.
So auch die Geburt unseres Sohnes. In einer Klinik sollte sie stattfinden. So war unsere Vorstellung zum Anfang meiner Schwangerschaft. Warum? Weil Ärzte und auch viele Bekannte leider immer wieder darauf pochen, dass man in einer Klinik doch am besten und sichersten aufgehoben sei. Ein Geburtshaus könne die kompetente Betreuung und Sicherheit einer Klinik ja niemals bieten und was tun die Hebammen denn überhaupt im Ernstfall ohne tausend Hightech-Geräte und so weiter und sofort. Somit stand also definitiv fest: Julian - unser erstes Kind - soll in der sichersten Umgebung die es gibt geboren werden...im Krankenhaus.

Meine erste Lektion über solche festen Pläne habe ich dann im ca. 5 Monat meiner Schwangerschaft gelernt:
Es war der Ostersamstag am Abend. Ich wurde von einem sehr unangenehmen Druck nach unten geplagt, der sich einfach nicht bessern wollte und der uns von Minute zu Minute mehr Angst machte. Könnte das etwas Schlimmes sein, vielleicht vorzeitige Wehen oder sonst etwas? Der rasche Gang ins Krankenhaus war für uns daher unabdingbar. Im Kreissaal angekommen war ich schockiert von der lieblosen und kalten Behandlung der Ärztin, die mit mir Sprach wie ein Roboter, wenig Verständnis für mein Problem hatte und zum Schluss keine klare Diagnose stellen konnte. Auch die generelle Abfertigung im Kreisssaal (wir wurden eine Stunde ohne jegliche Betreuung oder zumindest jemandem der ab und zu mal nach dem rechten schaut vor der Türe sitzen gelassen und sogar fast vergessen) hat uns an diesem Abend drastisch umdenken lassen. Wollen wir so wirklich ein Kind bekommen, in dieser Kälte unter lauter Hebammen und Ärzten die nur Hektik kennen, überarbeitet und teilweise sogar gestresst / unfreundlich sind? Schnell war klar, dass dies nicht unser Weg ist und wir eine Alternative möchten. Durch meine Wochenbetthebamme wurde ich auf das Hebammenhaus aufmerksam gemacht. Also zack auf die Homepage geschaut und gleich den Infoabend wahr genommen. Die warme, herzliche und liebevolle Atmosphäre bei der Infoveranstaltung hat mich gleich begeistert. Selbst die Tatsache dass ich, wenn wir uns für eine Geburt im Hebammenaus entscheiden, unser Kind komplett ohne jegliche Hilfsmittel wie PDA, Schmerzmittel etc auf die Welt bringen soll, machten mir nichts aus. Durch die einfühlsame Art der Hebammen dort bekam ich nämlich vor allem eines vermittelt: Ich KANN das durchstehen und mein Körper (wie der jeder Frau) ist perfekt geschaffen für die Geburt. Nur braucht jeder weibliche Körper und jedes Kind das geboren wird seine Zeit und seinen Rhytmus.Das ist alles. Und allein diese Zuversicht macht so viel Mut, dass man diesen Schritt gerne wagt. Auch mein Mann war sehr schnell überzeugt, dass dies genau das Richtige für uns ist. Die einfühlsame Betreuung der Schwangerschaft durch Gespräche mit den Hebammen Monja, Julia, Melanie und Christiane hat uns so viel bei den Sorgen werdender Eltern geholfen und auch diese tolle Behandlung gibt es bei keinem Gynäkologen! Da meine erste Schwangerschaft leider in einem Frühabort endete, wurde vor allem ich von vielen Ängsten geplagt, die mir die Hebammen durch ihre kompetente und liebevolle Betreuung nehmen oder zumindest erleichtern konnten. Ein großes Dankeschön hier nochmal an das komplette Team für euer Verständnis, den Mut und die Tipps!

Somit war also Der erste feste Plan mit der Klinikgeburt schon mal hinfällig. Den zweiten Plan, nämlich schön entspannt im Hebammenhaus zu gebären, hat dann unser kleiner Sonnenschein Julian komplett umgeschmissen. Der hatte es nämlich gute zwei Wochen vor Termin plötzlich so eilig, dass wir nicht mal mehr dorthin fahren konnten. Es endete also spontan in einer Hausgeburt. Etwas, das ich mir niemals hätte vorstellen können! Aber wie kam es dazu? In der Nacht auf den 12.08.17 verspürte ich immer wieder ein Ziehen im Rücken, das vor zum Bauch hin strahlte. Unerfahren wie ich war dachte ich einfach nur an Senkwehen. Die Schmerzen waren ja nicht wirklich riesengroß. Am frühen Vormittag wurden die Schmerzen aber langsam konstanter und wellenartiger, sodass ich zum ersten Mal zu meinem Mann sagte: "ich glaube wir halten unseren Kleinen bereits schon heute Abend im Arm." Ganz sicher war ich, als ich ca eine Stunde später bei diesen Wellen hinknien musste. Also schnell auf der Rufnummer der Hebammen angerufen, wo sich Christina gleich meldete. Auch für sie klang das ganz nach Eröffnungsphase der Geburt. Aber wir vermuteten beide noch etwas Zeit. Also verblieben wir so, dass ich mich nochmal melde, wenn die Wehen in regelmäßigeren Abständen kommen. Ich beschloss also, mich mit einem guten Buch noch etwas in die Badewanne zu legen und zu entspannen. Doch schon in der Wanne empfand ich den Schmerz als heftiger und regelmäßiger. Nach einer knappen halben Stunde hielt ich es in der Wanne nicht mehr aus und wollte nur noch hinknien. Also raus und durch die Wohnung getigert und immer wieder in die Hocke und hoch. Da mir das langsam zu heftig wurde rief ich Christina nochmal an. Christina schlug vor in einer knappen Stunde bei uns vorbeizukommen und sich den Muttermund anzusehen, da sie noch genügend Zeit vermutete. Das war auch für mich ok. Jedoch setzten sehr plötzlich und rasch nach unserem Telefonat auf einmal die ersten Presswehen ein. Wieder ein Anruf bei Christina. Diesmal stand für uns beide fest, dass der kleine Mann es eiliger hat als erwartet. Wir sollten uns also gleich auf den Weg ins Hebammenhaus machen wo Christina auf uns warten würde. Noch als mein Mann meinen kleinen Koffer runter ins Auto brachte bekam ich jedoch einen unbändigen Drang mitzupressen und meine Fruchtblase riss. Ich fühlte mich mit diesem riesigen Pressdrang zu keiner Autofahrt mehr in der Lage. Also bat ich meinen Mann Christina nochmals zu kontaktieren. Für Christina kein Problem. Sie würde sich gleich auf den Weg machen. Eine Viertelstunde später war sie auch schon da und half mir beim veratmen der Wehen und hörte die Herztöne des Kleinen immer wieder ab. Bald darauf kam auch Christiane zur weiteren Unterstützung. Recht schnell war klar, dass ich sehr viel Energie fürs Pressen aufbrachte, aber nicht mehr viel vorwärts ging. Unser kleiner Julian konnte oder wollte sich noch nicht so richtig ins Becken drehen. Also begleitete mich Christiane auf die Toilette, wo ich in der Position die Wehen etwas besser veratmen konnte. Doch auch dies brachte den Vorgang nicht so richtig in Gang. Da Christiane spürte, dass mich die Kräfte etwas zu verlassen drohten, schlug sie die Schaukellage im Liegen auf unserem Sofa vor. Dies bedeutet, dass immer drei Wehen jeweils auf der linken und dann wieder auf der rechten Seite verarmet werden müssen. Durch diesen regelmäßigen Positionswechsel ist es auch für das Baby leichter, sich ins Becken zu drehen. Das wollte ich auf jeden Fall versuchen. In dieser Zeit wurde Christina von Grit abgelöst, die zusammen mit Christiane unsere Geburt weiter begleitete. Während der Schaukellage hatte ich außerdem wunderbare Unterstützung von meinem Mann, der sich liebevoll um mich kümmerte, mir immer wieder Mut zusprach und dessen Hand ich drücken konnte, um die Wehen besser aushalten zu können. Nach einer Stunde wollte Christiane nochmal die Lage des Köpfchens fühlen um zu schauen, was sich getan hat. Sie begleitete mich zur Toilette, damit mein Körper so gut wie möglich in Bewegung bleibt. Beim Tasten des Köpfchens sprang meine Fruchtblase dann komplett. Christiane ermunterte mich mit der schönen Nachricht, dass der Kleine durch die Schaukelbewegungen ein ganzes Stückchen tiefer gerutscht ist. Mein Durchhaltevermögen wurde also entsprechend belohnt und das gab mir Kraft. Ich bat, wieder zurück ins Wohnzimmer gehen und mich hinknien zu dürfen. Ich hatte das Gefühl dass mir das helfen würde. Christiane und Grit überließen mir das Zepter komplett. Ich ging vor unserem Sessel in die Hocke und mein Mann stützte mich auf Anraten von Christiane unter den Armen. Dies ermöglichte es mir, mich voll und ganz auf das Pressen zu konzentrieren. Christiane motivierte mich während und zwischen der Wehen immer wieder und massierte meinen Damm mit Öl und Kaffeesatzlösung, um mir die Dehnung so gut wie möglich zu erleichtern. Grit schlug vor, mich in den Wehenpausen aufzurichten und das Becken etwas zu kreisen, was ich auch versuchte. Dies brachte den gewünschten Effekt: Christiane konnte auf einmal die dunkeln langen Haare unseres Schatzes sehen und bat mich selbst einmal zu fühlen. Als ich das Köpfchen zwischen meinen Beinen tasten konnte war dies der größte Energieschub meines Lebens. Ich wollte endlich mein Kind in den Armen halten, es bestaunen, sehen, riechen und fühlen. Ich nahm alle meine Kräfte zusammen und schob bei jeder Wehe mit was mein Körper hergab. Ich werde nie vergessen wie Christiane zu mir sagte:" Noch maximal fünf Wehen dann hast du es geschafft!" Ich glaube es war die dritte Wehe,als etwas in mir nachgab und unser kleiner Schatz in Grits Arme purzelte. Ich kann das Glücksgefühl mein Kind zu sehen und seinen ersten Schrei zu hören einfach nicht beschreiben. Aber das muss ich auch nicht. Jede Mutter kennt das Gefühl und jede werdende Mutter darf sich von ganzem Herzen darauf freuen. Denn es gibt nichts Schöneres auf der Welt! Grit half mir Julian aufzuheben und ging mit uns und meinem Mann zum Sofa, wo wir in aller Ruhe unseren Kleinen begrüßen und uns freuen konnten. Grit und Christiane ließen uns alle Zeit und blieben im Hintergrund, um dieses einmalige Ereignis nicht zu stören. Sie freuten sich beide von ganzem Herzen mit uns und das war absolut zu spüren und tat mir sehr gut. Nach einer halben Stunde hatte auch die Nabelschnur auspulsiert und mein Mann durfte diese stolz durchtrennen. Dann wurde mit wenigen Male pressen die Plazenta geboren, die bei mir zwar etwas klein war, aber dafür um mehrere Nebenplazenten verfügte. Grit erklärte uns dieses komplette Wunderwerk, welches knappe zehn Monate lang unseren Sohn in meinem Bauch mit allem versorgt hat, was er zum Leben und wachsen braucht. Zum Schluss nähte Christiane noch meinen Damm, der durch den Druck des Köpfchens leicht angerissen war. Ich spürte nicht einen einzigen Nadelstich, so glücklich war ich.

Die ganze Geburt war trotz Schmerzen und Kraft ein wunderbares und schönes Erlebnis, welches ich so in keinem Krankenhaus hätte erleben dürfen. Alles war entspannt und vor allem absolut selbstbestimmt. Die Hebammen haben und hätten nichts von mir verlangt, was ich nicht wollte, haben nur Tipps gegeben und unterstützt wo sie nur konnten. Vor allem moralisch. Ich werde auch meine zweite Geburt im Hebammenhaus oder sogar wieder zu Hause verbringen. Und auch die komplette Schwangerschaftsbetreuung inklusive Vorsorge nur noch dort machen lassen. Es gibt keinen Ort liebe Frauen, wo ihr besser betreut und aufgehoben wärt!

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12.08.17

Julian

"Die Geburt unseres Schatzes Julian - oder NICHTS im Leben ist planbar." Wie aus einer geplanten Klinikgeburt eine geplante Geburtshausgeburt und schließlich eine Hausgeburt wird.

Wir haben uns für diese Überschrift entschieden, weil wir (vor allem die Mama) absolute Planer sind. Eigentlich ist alles bei uns gut durchgetaktet und geplant. Unser kleiner Schatz Julian hat uns aber eines gelehrt: Die wichtigen Dinge im Leben sind niemals plan- oder kontrollierbar. Und auch eingeschlagene Wege können und dürfen sich jederzeit ändern.

So auch die Geburt unseres Sohnes. In einer Klinik sollte sie stattfinden. So war unsere Vorstellung zum Anfang meiner Schwangerschaft. Warum? Weil Ärzte und auch viele Bekannte leider immer wieder darauf pochen, dass man in einer Klinik doch am besten und sichersten aufgehoben sei. Ein Geburtshaus könne die kompetente Betreuung und Sicherheit einer Klinik ja niemals bieten und was tun die Hebammen denn überhaupt im Ernstfall ohne tausend Hightech-Geräte und so weiter und sofort. Somit stand also definitiv fest: Julian - unser erstes Kind - soll in der sichersten Umgebung die es gibt geboren werden...im Krankenhaus.

Meine erste Lektion über solche festen Pläne habe ich dann im ca. 5 Monat meiner Schwangerschaft gelernt: Es war der Ostersamstag am Abend. Ich wurde von einem sehr unangenehmen Druck nach unten geplagt, der sich einfach nicht bessern wollte und der uns von Minute zu Minute mehr Angst machte. Könnte das etwas Schlimmes sein, vielleicht vorzeitige Wehen oder sonst etwas? Der rasche Gang ins Krankenhaus war für uns daher unabdingbar. Im Kreissaal angekommen war ich schockiert von der lieblosen und kalten Behandlung der Ärztin, die mit mir Sprach wie ein Roboter, wenig Verständnis für mein Problem hatte und zum Schluss keine klare Diagnose stellen konnte. Auch die generelle Abfertigung im Kreissaal (wir wurden eine Stunde ohne jegliche Betreuung oder zumindest jemandem der ab und zu mal nach dem rechten schaut vor der Türe sitzen gelassen und sogar fast vergessen) hat uns an diesem Abend drastisch umdenken lassen. Wollen wir so wirklich ein Kind bekommen, in dieser Kälte unter lauter Hebammen und Ärzten, die nur Hektik kennen, überarbeitet und teilweise sogar gestresst/unfreundlich sind? Schnell war klar, dass dies nicht unser Weg ist und wir eine Alternative möchten. Durch meine Wochenbetthebamme wurde ich auf das Hebammenhaus aufmerksam gemacht. Also zack auf die Homepage geschaut und gleich den Infoabend wahrgenommen. Die warme, herzliche und liebevolle Atmosphäre bei der Infoveranstaltung hat mich gleich begeistert. Selbst die Tatsache, dass ich, wenn wir uns für eine Geburt im Hebammenaus entscheiden, unser Kind komplett ohne jegliche Hilfsmittel wie PDA, Schmerzmittel etc. auf die Welt bringen soll, machten mir nichts aus. Durch die einfühlsame Art der Hebammen dort bekam ich nämlich vor allem eines vermittelt: Ich KANN das durchstehen und mein Körper (wie der jeder Frau) ist perfekt geschaffen für die Geburt. Nur braucht jeder weibliche Körper und jedes Kind, das geboren wird, seine Zeit und seinen Rhythmus. Das ist alles. Und allein diese Zuversicht macht so viel Mut, dass man diesen Schritt gerne wagt. Auch mein Mann war sehr schnell überzeugt, dass dies genau das Richtige für uns ist. Die einfühlsame Betreuung der Schwangerschaft durch Gespräche mit den Hebammen Monja, Julia, Melanie und Christiane hat uns so viel bei den Sorgen werdender Eltern geholfen und auch diese tolle Behandlung gibt es bei keinem Gynäkologen! Da meine erste Schwangerschaft leider in einem Frühabort endete, wurde vor allem ich von vielen Ängsten geplagt, die mir die Hebammen durch ihre kompetente und liebevolle Betreuung nehmen oder zumindest erleichtern konnten. Ein großes Dankeschön hier nochmal an das komplette Team für euer Verständnis, den Mut und die Tipps!

Somit war also der erste feste Plan mit der Klinikgeburt schon mal hinfällig. Den zweiten Plan, nämlich schön entspannt im Hebammenhaus zu gebären, hat dann unser kleiner Sonnenschein Julian komplett umgeschmissen. Der hatte es nämlich gute zwei Wochen vor Termin plötzlich so eilig, dass wir nicht mal mehr dorthin fahren konnten. Es endete also spontan in einer Hausgeburt. Etwas, das ich mir niemals hätte vorstellen können! Aber wie kam es dazu? In der Nacht auf den 12.08.17 verspürte ich immer wieder ein Ziehen im Rücken, das vor zum Bauch hin strahlte. Unerfahren wie ich war dachte ich einfach nur an Senkwehen. Die Schmerzen waren ja nicht wirklich riesengroß. Am frühen Vormittag wurden die Schmerzen aber langsam konstanter und wellenartiger, sodass ich zum ersten Mal zu meinem Mann sagte: "Ich glaube, wir halten unseren Kleinen bereits schon heute Abend im Arm." Ganz sicher war ich, als ich ca. eine Stunde später bei diesen Wellen hinknien musste. Also schnell auf der Rufnummer der Hebammen angerufen, wo sich Christina gleich meldete. Auch für sie klang das ganz nach Eröffnungsphase der Geburt. Aber wir vermuteten beide noch etwas Zeit. Also verblieben wir so, dass ich mich nochmal melde, wenn die Wehen in regelmäßigeren Abständen kommen. Ich beschloss also, mich mit einem guten Buch noch etwas in die Badewanne zu legen und zu entspannen. Doch schon in der Wanne empfand ich den Schmerz als heftiger und regelmäßiger. Nach einer knappen halben Stunde hielt ich es in der Wanne nicht mehr aus und wollte nur noch hinknien. Also raus und durch die Wohnung getigert und immer wieder in die Hocke und hoch. Da mir das langsam zu heftig wurde rief ich Christina nochmal an. Christina schlug vor in einer knappen Stunde bei uns vorbeizukommen und sich den Muttermund anzusehen, da sie noch genügend Zeit vermutete. Das war auch für mich ok. Jedoch setzten sehr plötzlich und rasch nach unserem Telefonat auf einmal die ersten Presswehen ein. Wieder ein Anruf bei Christina. Diesmal stand für uns beide fest, dass der kleine Mann es eiliger hat als erwartet. Wir sollten uns also gleich auf den Weg ins Hebammenhaus machen wo Christina auf uns warten würde. Noch als mein Mann meinen kleinen Koffer runter ins Auto brachte bekam ich jedoch einen unbändigen Drang mitzupressen und meine Fruchtblase riss. Ich fühlte mich mit diesem riesigen Pressdrang zu keiner Autofahrt mehr in der Lage. Also bat ich meinen Mann Christina nochmals zu kontaktieren. Für Christina kein Problem. Sie würde sich gleich auf den Weg machen. Eine Viertelstunde später war sie auch schon da und half mir beim Veratmen der Wehen und hörte die Herztöne des Kleinen immer wieder ab. Bald darauf kam auch Christiane zur weiteren Unterstützung. Recht schnell war klar, dass ich sehr viel Energie fürs Pressen aufbrachte, aber nicht mehr viel vorwärts ging. Unser kleiner Julian konnte oder wollte sich noch nicht so richtig ins Becken drehen. Also begleitete mich Christiane auf die Toilette, wo ich in der Position die Wehen etwas besser veratmen konnte. Doch auch dies brachte den Vorgang nicht so richtig in Gang. Da Christiane spürte, dass mich die Kräfte etwas zu verlassen drohten, schlug sie die Schaukellage im Liegen auf unserem Sofa vor. Dies bedeutet, dass immer drei Wehen jeweils auf der linken und dann wieder auf der rechten Seite verarmet werden müssen. Durch diesen regelmäßigen Positionswechsel ist es auch für das Baby leichter, sich ins Becken zu drehen. Das wollte ich auf jeden Fall versuchen. In dieser Zeit wurde Christina von Grit abgelöst, die zusammen mit Christiane unsere Geburt weiter begleitete. Während der Schaukellage hatte ich außerdem wunderbare Unterstützung von meinem Mann, der sich liebevoll um mich kümmerte, mir immer wieder Mut zusprach und dessen Hand ich drücken konnte, um die Wehen besser aushalten zu können. Nach einer Stunde wollte Christiane nochmal die Lage des Köpfchens fühlen um zu schauen, was sich getan hat. Sie begleitete mich zur Toilette, damit mein Körper so gut wie möglich in Bewegung bleibt. Beim Tasten des Köpfchens sprang meine Fruchtblase dann komplett. Christiane ermunterte mich mit der schönen Nachricht, dass der Kleine durch die Schaukelbewegungen ein ganzes Stückchen tiefer gerutscht ist. Mein Durchhaltevermögen wurde also entsprechend belohnt und das gab mir Kraft. Ich bat, wieder zurück ins Wohnzimmer gehen und mich hinknien zu dürfen. Ich hatte das Gefühl, dass mir das helfen würde. Christiane und Grit überließen mir das Zepter komplett. Ich ging vor unserem Sessel in die Hocke und mein Mann stützte mich auf Anraten von Christiane unter den Armen. Dies ermöglichte es mir, mich voll und ganz auf das Pressen zu konzentrieren. Christiane motivierte mich während und zwischen der Wehen immer wieder und massierte meinen Damm mit Öl und Kaffeesatzlösung, um mir die Dehnung so gut wie möglich zu erleichtern. Grit schlug vor, mich in den Wehenpausen aufzurichten und das Becken etwas zu kreisen, was ich auch versuchte. Dies brachte den gewünschten Effekt: Christiane konnte auf einmal die dunkeln langen Haare unseres Schatzes sehen und bat mich selbst einmal zu fühlen. Als ich das Köpfchen zwischen meinen Beinen tasten konnte war dies der größte Energieschub meines Lebens. Ich wollte endlich mein Kind in den Armen halten, es bestaunen, sehen, riechen und fühlen. Ich nahm alle meine Kräfte zusammen und schob bei jeder Wehe mit, was mein Körper hergab. Ich werde nie vergessen wie Christiane zu mir sagte:" Noch maximal fünf Wehen dann hast du es geschafft!" Ich glaube es war die dritte Wehe, als etwas in mir nachgab und unser kleiner Schatz in Grits Arme purzelte. Ich kann das Glücksgefühl, mein Kind zu sehen und seinen ersten Schrei zu hören, einfach nicht beschreiben. Aber das muss ich auch nicht. Jede Mutter kennt das Gefühl und jede werdende Mutter darf sich von ganzem Herzen darauf freuen. Denn es gibt nichts Schöneres auf der Welt!

Grit half mir Julian aufzuheben und ging mit uns und meinem Mann zum Sofa, wo wir in aller Ruhe unseren Kleinen begrüßen und uns freuen konnten. Grit und Christiane ließen uns alle Zeit und blieben im Hintergrund, um dieses einmalige Ereignis nicht zu stören. Sie freuten sich beide von ganzem Herzen mit uns und das war absolut zu spüren und tat mir sehr gut. Nach einer halben Stunde hatte auch die Nabelschnur auspulsiert und mein Mann durfte diese stolz durchtrennen. Dann wurde mit wenigen Male pressen die Plazenta geboren, die bei mir zwar etwas klein war, aber dafür um mehrere Nebenplazenten verfügte. Grit erklärte uns dieses komplette Wunderwerk, welches knappe zehn Monate lang unseren Sohn in meinem Bauch mit allem versorgt hat, was er zum Leben und wachsen braucht. Zum Schluss nähte Christiane noch meinen Damm, der durch den Druck des Köpfchens leicht angerissen war. Ich spürte nicht einen einzigen Nadelstich, so glücklich war ich.

Die ganze Geburt war trotz Schmerzen und Kraft ein wunderbares und schönes Erlebnis, welches ich so in keinem Krankenhaus hätte erleben dürfen. Alles war entspannt und vor allem absolut selbstbestimmt. Die Hebammen haben und hätten nichts von mir verlangt, was ich nicht wollte, haben nur Tipps gegeben und unterstützt wo sie nur konnten. Vor allem moralisch. Ich werde auch meine zweite Geburt im Hebammenhaus oder sogar wieder zu Hause verbringen. Und auch die komplette Schwangerschaftsbetreuung inklusive Vorsorge nur noch dort machen lassen. Es gibt keinen Ort liebe Frauen, wo ihr besser betreut und aufgehoben wärt!

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10.07.17

Joschua

Für viele Gebärende ist ihre unmittelbare Umgebung und die Stimmung im Raum sehr wichtig. Joschua's Mutter konnte sich durch die liebevolle und individuelle Begleitung ihrer Hebamme endlich entspannen und ihr erstes Kind in Ruhe und Kraft im Geburtshaus gebären.

Schon lange vor meiner ersten Schwangerschaft war für mich und meinen Mann klar, dass wir unsere zukünftigen Kinder nicht im Krankenhaus auf die Welt bringen möchten. Durch das Internet wurde ich auf s'Hebammenhaus aufmerksam und als ich schließlich schwanger war, besuchten wir dort einen Informationsabend. Schnell war klar, dass wir auch die Vorsorgeuntersuchungen im s'Hebammenhaus machen lassen und so hatten wir nur einen Ultraschall zum Feststellen der Schwangerschaft. Zu jeder Zeit fühlten wir uns gut aufgehoben. Die Hebammen zeigten uns in einer persönlichen Atmosphäre, wie wir selbst unser Kind im Bauch ertasten können und standen uns bei allen Fragen oder Unsicherheiten beiseite.

Als der Entbindungstermin näher rückte, setzte mich die Pflichtuntersuchung am Entbindungstermin durch einen Arzt unter Druck. Ich hätte dafür in das Krankenhaus fahren müssen und wollte mich durch die Gesetzeslage nicht gezwungen sehen einen Ultraschall durchführen zu lassen. Schon seit einigen Wochen spürte ich immer wieder Wehen die teilweise auch über mehrere Stunden regelmäßig kamen, doch nach einer Ruhepause immer aufhörten.

Als nun die Wehen am errechneten Termin um drei Uhr in der Früh begannen, hatte ich die Sorge, dass sie, wenn ich mir Ruhe gönne, wieder aufhören. Dadurch verkrampfte ich mich sehr und fieberte jeder noch so zarten Wehe entgegen. Gegen sechs Uhr, begannen sie langsam schmerzhafter zu werden und die Freude stieg, als sie gegen zwölf in kurzen Abständen kamen und an Intensität zunahmen. Inzwischen hatte ich mit der Bereitschaftshebamme telefoniert. Wir verblieben so, dass ich mich wieder melde, wenn ich wieder das Bedürfnis dazu hätte. Nach einer Dusche blieben die Wehen bei drei Minuten Abständen und langsam rächte sich die kurze Nacht. Die Wehen überforderten mich, sodass ich weinen musste und gegen 15 Uhr beschloss, erneut die Hebamme zu kontaktieren. Eine dreiviertel Stunde später war sie bei uns um sich einen Überblick zu verschaffen. Sie bestätigte uns, dass es nach effektiven Wehen aussehen würde. Da besonders die erste Geburt meist sehr lange andauert, einigten wir uns, dass wir uns in einer Stunde im Geburtshaus treffen.

Die Autofahrt war sehr unangenehm, weil ich die sitzende Position und den Druck meiner Kleidung furchtbar fand. Dort angekommen musste mein Mann noch einmal gehen, um das Auto um zu parken, sodass ich mich plötzlich allein gelassen fühlte. Obwohl mir der Geburtsraum sehr bekannt war und ich ihn sehr schön finde, wusste ich nicht wohin mit mir. Nach kurzer Zeit kam mein Mann wieder und ich stieg in die Badewanne. Dort entspannte ich etwas und die Wehen Abstände wurden plötzlich länger. Dadurch stieg die Sorge, dass es sich doch nur um einen Fehlalarm handelte. Auch die Hebamme notierte die größer werdenden Abstände und die Frage stand im Raum, ob wir noch einmal nach Hause müssen. Daher riet uns die Hebamme, dass ich mich im Bett entspannen sollte. Also legte ich mich auf das Bett. Mein Mann lag hinter mir, um bei den Wehen einen Gegendruck auf meinen Rücken ausüben zu können. Leider empfand ich die Position als furchtbar, sodass ich relativ schnell wieder aufstand und umher ging.

Um 20 Uhr gab es einen Schichtwechsel und (meine) Melanie kam, die mich schon überwiegend in der Vorsorge betreut hatte und auch später meine Nachsorgehebamme sein sollte. Meine Freude darüber wurde getrübt, da ich durch meine unregelmäßigen Wehen die Sorge hatte, dass es sich doch nur um einen Fehlalarm handeln könnte und wir wieder nach Hause geschickt werden. Als ich plötzlich leichte Blutungen hatte, wurde vermutet, dass sich erst jetzt der Muttermund zu öffnen beginnt und ich war kurz vor dem Weinen und sah mich schon bei einem Kaiserschnitt und PDA. Melanie fing mich in meiner Verzweiflung wunderbar auf und sagte, dass sie sich jetzt erst mal ein Bild von meinen Wehen verschaffen möchte. Ich danke Gott dafür, dass Melanie Bereitschaft hatte, den plötzlich änderte sich sehr viel. Sie verdunkelte die Räume, zündete Kerzen an und schaffte eine behagliche Atmosphäre. Auch meine Ängste beschwichtigte sie. Dann gab sie mir den Hinweis, der alles änderte. Ich sollte die Wehe bewusst gehen lassen um mich in den Pausen entspannen zu können. Erst dann ist mir aufgefallen, dass ich die ganze Zeit über total verkrampft war. Mein Tönen veränderte sich und plötzlich hatte ich das Gefühl, mit den Wehen klar zu kommen. Bis dahin fand ich den Geburtsverlauf schrecklich, aber dadurch entstand der Wendepunkt. Auch Melanie empfahl uns, dass ich mich im Bett ausruhen sollte. Doch dieses Mal kuschelte ich mich an meinen Mann und Melanie saß neben dem Bett und drückte bei jeder Wehe gegen den Schmerz im Rücken und gab mir an meinen Füßen halt. An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön an Melanie, die bestimmt zwei Stunden lang, alle zwei bis sieben Minuten mir den Gegendruck gab. Das war mit Sicherheit sehr anstrengend und anstatt sich auf die langen Wehenpausen zu konzentrieren, bestärkte sie mich, indem sie sagte, dass mein Körper das doch toll mache und immer noch Wehen produziert. Endlich konnte ich mich entspannen.

Melanie empfahl mir dann in die Wanne zu gehen. Mein Mann machte Tee, reichte Wasser und fächelte mir Luft zu. Melanie strickte ein wenig und ich fühlte mich einfach richtig wohl! Die Wehen waren sehr unregelmäßig. Aber all meine Sorgen wiegelte Melanie ab. Aufgrund meiner vielen Gedanken setzte sie mir eine Akkupunkturnadel am Kopf und später zündete sie eine Eisenkrautkerze an um meine Wehen anzuregen. Einige Male ging ich zur Toilette und irgendwann musste ich mich erbrechen. Nach einiger Zeit änderten sich die Wehen und der Druck auf den After irritierte mich. Melanie bestärkte mich darin dem Druck nachzugeben, da dass das Köpfchen war, welches sich langsam nach unten schiebt. Doch lange Zeit konnte ich das nicht und Melanie drängte auch nicht. So konnte ich selbstbestimmt dem Druck nachgeben und dann ging es für mich relativ schnell. Melanie tastete in der Wanne nach dem Köpfchen und ich tat dasselbe. Noch war er recht hoch, aber mit jeder Wehe trat er tiefer, was ich gespannt verfolgte. Immer wieder wurden die Herztöne des Babys überprüft und in einer Wehe öffnete sich die Fruchtblase. Mittlerweile hielt ich mich in jeder Wehe an einem Tuch, welches von der Decke hing, fest und entspannte mich danach im Wasser. Melanie erinnerte mich immer wieder daran, auch die Gesichtsmuskulatur zu entspannen. Nach einer Wehe jauchzte ich vor Freude, als ich die weichen Haare unseres Babys spürte. In der nächsten Wehe um 03:42 Uhr, war das Köpfchen geboren und gleich darauf folgte der Körper. Die Geburt auch mit den Händen zu begleiten war für mich mit Abstand die emotionalste Erfahrung. An meiner Brust angeschmiegt, in Handtüchern umwickelt, erkannte ich, dass wir einen Sohn empfangen haben. Er schrie lautstark und wir schwelgten in Freude und Erleichterung. So verharrten wir, bis die Nabelschnurr auspulsiert war.

Dann legten wir uns auf das Bett und unternahmen die ersten Stillversuche. Erst jetzt nahm ich bewusst, die noch vor der Geburt eingetroffene, zweite Hebamme wahr. Die Plazenta wurde geboren und ich freute mich zu hören, dass ich keine Geburtsverletzungen davon getragen hatte. Wir schauten uns gemeinsam die Plazenta an und Melanie erklärte uns, wie man sicherstellen kann, dass sich die Plazenta vollständig abgelöst hat. Später erwärmte mein Mann die Kartoffelsuppe, die wir während der U1, die direkt neben uns stattfand, aßen. Wir zogen uns an und verließen um kurz vor sechs das Haus, indem wir eine wundervolle und selbstbestimmte Geburt erleben durften.

Vielen Dank an den Einsatz und die Unterstützung der Hebammen. Mein Mann und ich können jedem das s'Hebammenhaus als Geburtsort absolut weiterempfehlen.

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Sommer 2017

Mädchen

Wie glücklich war ich, als wir die Frist der Rufbereitschaft und die Frist der möglichen Geburt im Hebammenhaus erreicht hatten! Wir fühlten uns dort gut begleitet und von der Zuversicht der Hebammen sozusagen anstecken ;-) Jetzt hieß es 'nur noch' sehnsüchtig auf den so unmittelbar bevorstehenden Start des großen Abenteuers zu warten...

Mit einem nächtlichen Blasensprung meldete unsere Tochter kurz vor ET, dass sie bereit war für die Welt. Wir informierten die Rufbereitschaftshebamme und sollten erst einmal weiterschlafen. Sagt sich so leicht. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, die Vorfreude knipste mich an, aber mein Kopf mahnte mich auch zum Sammeln der Kräfte. Mein Mann ging wie mit der Hebamme abgesprochen arbeiten (er ist ruckzuck Zuhause) und ich nahm noch eine geburtsvorbereitende Akupunktursitzung wahr. „Volle Dröhnung“, es war ja eh klar, dass der gesamte Körper nun in die Geburt geht. Es war so nah und dennoch fühlte es sich noch so unrealistisch an...!?

Nachmittags wurden die Wehen langsam stärker, am frühen Abend auch regelmäßiger, aber die gerufene Hebamme empfahl uns, noch ein wenig Zuhause zu bleiben und sich hier abzulenken oder noch zu schlafen (konnte allerdings nur mein Mann ;)). Als die Wehentätigkeit so stark wurde, dass ich sicher am Entbindungsort und mit möglicher Anleitung einer Hebamme sein wollte, verabredeten wir uns mit Hebamme Julia kurz vor Mitternacht im Geburtshaus.

Die Ankunft war wunderschön. Eine willkommensheißende offene Tür, Kerzenlicht, leise Musik. Es war eine ruhige, wohlige Atmosphäre und ich konnte völlig selbstbestimmt in verschiedenen Positionen die nächsten Stunden der Geburt erleben. Als nach einer schon ziemlich schmerzintensiven Phase, in der ich dann auch TNS bekam, die Wehenintensität ab- und die Pausen dazwischen zunahmen, empfahl Julia einen Wechsel zurück in die Wanne. Doch leider ging es auch dort nicht wirklich voran, außer dass meine Kräfte schwanden und ich morgens schließlich fix und fertig um eine Pause bat. Doch die ist unter der Geburt nicht vorgesehen... Inzwischen waren seit dem Blasensprung gute 25 Stunden vergangen, in denen ich eigentlich durchgehend wach war und nun versuchte, Höchstleistung zu vollbringen. Es kam zu der Situation, die ich nie wollte: es war nicht sicher, dass ich im Geburtshaus fertig entbinden konnte. Alles war prima, aber der Muttermund hatte noch einen letzten Rand, gegen den ich so lange ankämpfte. Und Julia und die Hebammenschülerin Charlotte informierten mich, dass ich im Geburtshaus auf jeden Fall noch die Kräfte für 2-3 Stunden Geburt haben müsste. Oder sie würden mich jetzt in die Klinik fahren. Sie sagten, dass es allen gut geht, kein Grund zur Sorge besteht und sie mir eine Geburt im Geburtshaus zutrauen. Aber dieser Rand verhindert momentan die nächste Phase.

Geburtshaus oder Klinik? Meine körperliche Schwäche machte mich unsicher und unfähig, das zu entscheiden. Würde ich es im Geburtshaus schaffen? Was, wenn ich nach zwei Stunden Kampf dann doch noch verlegt werden muss? Konnte ich mich für unser Kind „falsch“ entscheiden? Hatte ich mir und meinem Körper zu viel zugetraut? Aber wie wäre es im Klinikum? Plötzlich ein völlig anderes Umfeld, eine andere Stimmung, andere Hebammen und Co. Was passiert nach einer Verlegung zu einem so „späten“ Zeitpunkt, mitten in der Geburt? Was passiert in mir als gebärender Frau, würde die Geburt vielleicht nicht erst einmal stoppen? Musste der Traum unserer ersten Geburt im kleinen Rahmen aufgegeben werden? Ich war am Ende und unfähig, zu entscheiden. Aber mein (inzwischen auch sehr mitgenommener) Mann sagte sofort und 100%ig sicher: „Du schaffst das hier“. Sein tiefes Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten, obwohl er all die Stunden miterlebt hatte, gaben mir Zuversicht. Sie ließ in mir das Vertrauen zurückkommen in mich und mein Kind, in uns als Team. Mit der Entscheidung „wir bleiben“ durfte mein Mann eine Stunde im Hebammenhaus nebenan schlafen und zu Kräften kommen und für mich war klar: „volle Kraft voraus“ (wobei ich nach wie vor auch gerne geschlafen hätte ;-)).

Nun kündigte Julia an, was jetzt geschehen und mir helfen werde: zwei Zäpfchen für das Aufweichen des Muttermundes, raus aus der Wanne und ab an die frische Sommermorgenluft, raus, „spazieren gehen“. Wie sie das anstellen wollte, war mir unbegreiflich. Ich hatte in so kurzen Abständen Wehen, dass ich mir keine fünf Schritte zutraute. Die Bewegung sollte den Muttermundrand überwinden, „die Kälte“ das Adrenalin und meine letzten Kraftreserven herauslocken. Und so geschah es auch. Nur die (jetzt noch heftiger werdenden) Wehen konnte ich nicht an ihr, der nächsten Laterne oder dem nächsten Baum veratmen, sondern ich musste mich jedes Mal auf den Boden setzen. Aber sie richtete mich anschließend wieder auf, es ging fünf Schritte weiter und nach 20m schließlich wieder zurück ins Geburtshaus. Aber die Wehen hatten sich draußen verändert. Sie verliefen anders und noch stärker: wir hatten die Presswehen erreicht. Während mein Mann sich wieder Kräfte anschlief, kämpfte ich gemeinsam mit den beiden Hebammen. Diese letzte Phase war heftig, der Morgen kam, die Vögel sangen, aber ich wusste, dass das Ende irgendwann nahen musste. Und dass die Hebammen dann meinen Mann natürlich wieder dazuholen würden. Aber ich war froh, dass mein Mann nicht die ganze Länge dieses Kampfes erleben musste. Er saß zuvor schon so blass an meiner Seite, hilflos und ohnmächtig, mich so leiden zu sehen. Und so musste ich mir nicht noch um ihn Sorgen machen, sondern konnte mich komplett auf mich konzentrieren. Außerdem würden wir seine Kraft danach schon auch noch brauchen... ;-) Nach einer gefühlten Ewigkeit (=einer Stunde) kam der Moment, als Julia ihn wieder holte. Ich wusste, dass es nun nicht mehr lange dauern konnte. Und dann war nach einer letzten heftigen Phase unsere Tochter da. Unfassbar. „Einfach so da“. Wahnsinn.

Wenig später auch ohne Komplikationen die Nachgeburt. Traumhaft. Wir durften unser kleines Wunder in aller Ruhe willkommen heißen, kuscheln, das erste Mal stillen, schlafen, versuchen zu realisieren. Dieser kleine so sehr ersehnte Mensch, fit und fidel, ließ die vorigen Stunden fast vergessen. 90 min nach der Geburt erfolgte die U1 bei uns im Bett. Während bei mir leichte Geburtsverletzungen versorgt werden mussten, kuschelte unsere Tochter längst weiter auf Papas nackter Brust. Wir aßen anschließend Suppe, aber mein Kreislauf benötigte zusätzlich eine Infusion. Währenddessen nabelte mein Mann unsere Kleine ab, zog sie an und dann feierten wir alle gemeinsam mit den Hebammen Geburtstag. Vier Stunden nach der Entbindung verließ unsere kleine Familie das Geburtshaus und fuhr selig, wie wir es uns immer gewünscht hatten, ins Familienabenteuer. Kraftvoll, stolz und unfassbar dankbar. Nachmittags kam unsere Wochenbetthebamme das erste Mal vorbei und freute sich, dass es uns allen gut ging.

Rückwirkend bin ich unendlich froh, dass alles so war, wie es war. Ich danke meinem Mann, dass er so sehr an mich glaubte, als ich es brauchte. Wir danken all unseren Hebammen und Unterstützern und würden uns bei jedem Geschwisterchen (hihi) wieder für das Geburtshaus entscheiden. Hätte man mir dies vor ein paar Jahren gesagt, hätte ich ihn/sie für verrückt erklärt. Ich selber hätte als extremes Frühchen damals schon in einem Krankenhaus ohne Frühchenintensivpflegestation fast keine Überlebensschance gehabt. Und so dachte ich zuvor auch immer, dass ich die maximal mögliche medizinische Ausstattung vor Ort haben möchte für mich und unser Neugeborenes. Aber der größtenteils problemlose Verlauf der Schwangerschaft, die lebensbejahende Herangehensweise der s'Hebammenhaus-Hebammen, die Atmosphäre im Geburtshaus und das Vertrauen in mich als schwangere Frau ließen in uns den Wunsch reifen, unser Kind in diesem kleinen behüteten Rahmen so geschützt und natürlich wie möglich zu bekommen mit der Gewissheit, für größte Notfälle das Klinikum so nah zu haben. Und wir haben diese Entscheidung nie bereut.

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04.06.17

Hannes

Dass sie nach der Geburt ihres dritten Sohnes die Kraft hatte, ihn in der Wanne selbst in Empfang zu nehmen, macht die Mutter von Hannes besonders stolz. Am Vorabend waren sie noch zu Viert, ein paar Stunden nach der Geburt saß die Familie bereits zu Fünft am Frühstückstisch.

Dass unser dritter Sohn im s'Hebammenhaus zur Welt kommen soll stand für uns von Anfang an fest. Auch die Vorsorgeuntersuchungen und Geburtsvorbereitungskurs nahm ich im s'Hebammenhaus vor.

In der Nacht zum Sonntag, den 4. Juni ging es dann endlich so langsam los. Die Wehen, die ich seit einiger Zeit hatte, wurden regelmäßiger, aber waren nicht besonders stark. Um sie im Gang zu bringen, sind mein Mann und ich noch vor dem Frühstück spazieren gegangen. Es war ein wunderschöner sonniger warmer Morgen. Die Wehen kamen nun alle 5-7 Minuten ohne jedoch an Intensität zuzunehmen. Mittags gegen 13:30 Uhr rief ich die Rufbereitschaft an. Melanie riet mir in die Badewanne zu gehen. Leider ließen die Wehen im warmen Wasser nach... Etwas frustriert gingen wir noch einmal spazieren. Die Wehen kamen dann wieder alle 5-7 Minuten, aber immer noch nicht stärker. So ging es dann den ganzen Nachmittag weiter. Die Kinder spielten im Garten und ich ruhte mich ein wenig aus. Die ständigen Wehen zehrten ziemlich an den Nerven. Gegen 17:30 Uhr nahmen die Wehen dann endlich etwas an Kraft zu. Nun war mir klar dass die Geburt endlich losgehen würde. Abends bereiteten wir die Kinder darauf vor, dass heute Nacht womöglich ihr kleiner Bruder zu uns kommen möchte. Wir waren gerade dabei die Kinder den Großeltern zu übergeben, als gegen 20:45 Uhr schließlich die Fruchtblase platzte. Ab diesem Zeitpunkt wurde alles plötzlich ziemlich hektisch. Ich rief wieder die Rufbereitschaft an. Diesmal war Julia am Telefon. Wir verabredeten uns für 22 Uhr im s'Hebammenhaus. Ich fing an mich langsam umzuziehen und mein Mann brachte die Tasche und den Maxi Cosi ins Auto. Auf einmal ging es dann so richtig los. Die Wehen wurden sehr stark und kamen alle 2 Minuten. Um 21:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Die 35 minütige Fahrt war die längste unseres Lebens. Die Wehen wurden immer stärker, und ich verspürte bereits einen starken Druck. Das Sitzen im Auto war sehr unangenehm.

Als wir im s'Hebammenhaus ankamen, waren wir sehr erleichtert. Julia hatte bereits alles ganz liebevoll vorbereitet. An der Eingangstüre leuchtete schon die Kerze. Drinnen war das Licht gedimmt, es leuchteten ebenfalls Kerzen und es lief schöne Entspannungsmusik. Julia hatte die Geburtswanne schon vorbereitet. Gerade angekommen schlug Julia gleich vor in die Wanne zu gehen. Sie war etwas überrascht dass es dann doch so schnell ging. Mein Mann bekam einen Platz an der Wanne und unterstütze mich während der Wehen. Kurz darauf kam dann auch schon Kerstin dazu. Mittlerweile überrollten mich die Wehen mit einer Kraft, wie ich es nicht einmal ansatzweise von den beiden anderen Geburten kannte. Dann kamen auch schon die Presswehen. Es brauchte drei Wehen, um Hannes um 22:45 Uhr auf die Welt zu bringen. Es hat mich unendlich stolz gemacht, dass ich diesmal die Kraft aufbringen konnte, mein Baby selbst in Empfang zu nehmen. Ich hielt unseren kleinen Jungen im Arm und konnte es nicht fassen. Es ging so schnell. Wir bekamen einige Minuten Zeit uns noch in der Badewanne zu beschnuppern. Dann zogen wir ins Geburtszimmer um und warteten auf die Plazenta, die sich etwas Zeit ließ. Solange bestaunten wir unser drittes kleines Wunder und unternahmen die ersten Stillversuche. Kerstin machte die U1 direkt bei uns am Bett. Julia zeigte uns noch die Plazenta und erklärte uns alles. Während mein Mann das Baby anzog half Kerstin mir, mich für die Heimfahrt fertig zu machen. Wir feierten dann noch bei einem Glas Orangensaft und einem Törtchen den Geburtstag unseres Schatzes.

Vier Stunden nach Ankunft im s'Hebammenhaus machten wir uns überglücklich auf den Heimweg. Zu Hause warteten die großen Brüder müde und ungeduldig auf den kleinen Neuankömmling. Nach einer kurzen Nacht saßen wir nun zu fünft am Frühstückstisch.

Es war eine einzigartig schöne Erfahrung die Geburt im s'Hebammenhaus erleben zu dürfen. Ich möchte mich ganz herzlich für die Menschlichkeit und den Respekt bedanken, den Ihr mir in der Schwangerschaft, während der Geburt und auch danach entgegengebracht habt! Vielen Dank, ihr seid ein wunderbares Team beeindruckender Frauen die großartiges Leisten. Ich würde mich jederzeit wieder in die Hände der Hebammen im s'Hebammenhaus begeben , und kann es werdenden Eltern nur ans Herz legen, ihr Baby in dieser einzigartigen Umgebung zur Welt zu bringen.

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14.05.17

Manoah

Gerade beim ersten Kind fragen sich werdenden Eltern: "Krankenhaus oder Geburtshaus?". Manoah's Eltern entschieden sich für s'Hebammenhaus, weil sie die persönliche Betreuung und die heimelige Atmosphäre überzeugte.

„Krankenhaus oder Hebammenhaus?“ - Mit dieser Frage muss sich jedes werdende Elternpaar irgendwann beschäftigen. So auch wir. Nachdem wir an beiden Orten die Info-Abende besucht hatten war uns klar, dass wir uns für das Hebammenhaus entscheiden werden. Für uns war wichtig, von Anfang an eine persönliche Betreuung zu haben, die Hebammen zu kennen und die Geburt so heimelig wie möglich gestalten zu können. Unsere Erwartungen wurden übertroffen!

Schwangerschaft: Als Erstgebärende war ich schon in der Schwangerschaft oft unsicher, aber bei jedem Hebammengespräch, die zusätzlich zu den Vorsorge-Terminen beim Frauenarzt stattfinden, konnten alle Fragen geklärt werden. Auch der Paar-Geburtsvorbereitungskurs hat sehr dazu beigetragen unsere Unsicherheiten und Ängste zu beschwichtigen.

Geburt: Als dann um den Geburtstermin herum die Wehen mitten in der Nacht anfingen und ich nicht einschätzen konnte, wie weit ich bin, konnte mich die Hebamme am Telefon schnell beruhigen und mir versichern, dass es bis zur Geburt noch etwas dauert und ich mich entspannen soll. Im Laufe des Vormittags kam eine Hebamme bei uns vorbei und hat sich selber einen Überblick über den Stand der Dinge gemacht und mich weiter beruhigt. Es dauerte dann noch bis zum Abend bis wir ins Hebammenhaus fuhren. Während der Geburt im Hebammenhaus kümmerten sich alle rührend um mich und schafften es, dass ich trotz der Schmerzen auch mal lächeln konnte. Ein langes entspannendes Bad, viele verschiedene Stellungen und sehr viele ermunternde Worte gaben mir immer wieder neue Kraft um durchzuhalten. Mein Mann wurde während der Geburt mit eingebunden, er musste mir den Rücken massieren, sich mit mir unterhalten und mich bei den verschiedenen Positionen halten und unterstützen. Für ihn war es sehr angenehm, nicht einfach nur hilflos daneben sitzen zu müssen, sondern aktiv helfen zu können. Als Manoah das Licht der Welt erblickte, gaben die Hebammen uns genügend Zeit um ihn zu bestaunen und uns gegenseitig kennen zu lernen. Während wir Eltern etwas zu Essen bekamen, wurde Manoah in unserem Beisein untersucht und alle Formalitäten geklärt. Glücklich und gestärkt konnten wir knapp zwei Stunden nach der Geburt als kleine Familie nach Hause fahren.

Wochenbett: Meine Hebamme kam gleich am nächsten Morgen zu uns nach Hause und hat uns geholfen, mit den kleinen Dingen des Eltern-Alltags fertig zu werden. Sie hat bei jedem Besuch den Gesundheitszustand von Manoah überprüft und unsere unzähligen Fragen beantwortet. Sie hat sich auch sehr um mein Wohlergehen gekümmert und mir geholfen, bald wieder auf die Beine zu kommen.

Zusammengefasst können wir sagen, dass wir mit viel Liebe und noch viel mehr Zeit perfekt betreut und umsorgt wurden und dass die Geburt im Hebammenhaus für uns die absolut richtige Entscheidung war!

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19.02.17

Eleah

Eleah's Mutter glaubte nach vielen, vielen Übungswehen erst gar nicht daran, dass die Geburt tatsächlich losging. Das kleine Mädchen machte sich dann aber doch schnell auf den Weg und die Familie erlebte ihre 'Traumgeburt' auf völlig natürlichem Weg.

Unsere kleine Tochter Eleah schien sich schon einige Wochen vor ihrer Geburt auf das große Ereignis vorzubereiten. Immer wieder hatte ich Wehen, die manchmal schon in eine gewisse Regelmäßigkeit übergingen. Eleah schien sich aber immer wieder für ihr warmes, ruhiges Plätzchen im Bauch und gegen die Geburt zu entscheiden. So kam es, dass ich die Wehen am Samstagnachmittag nicht weiter ernst nahm. Auch nach mehreren Stunden mit wiederkehrenden Wehen schien mir die Geburt noch in weiter Ferne. Nach einem ausgiebigen Spaziergang blieben die Wehen wieder aus, was mich in der Annahme bestärkte, dass Eleah wieder nur übte. Die darauffolgende Nacht sollte mich aber eines Besseren belehren. Um ca. 3 Uhr wurde ich von einer etwas stärkeren Wehe geweckt, worauf auch zügig eine zweite und eine dritte folgten. Da mich aber auch diese Wehen an vorangegangene erinnerten, hielt ich es weiterhin nicht für nötig den Bereitschaftsdienst der Hebammen in Anspruch zu nehmen. Erst als gegen 5 Uhr die Fruchtblase platze, realisierte ich, dass sich unsere Tochter nun wohl doch langsam auf den Weg machte. Nachdem ich die diensthabende Hebamme Elke über den aktuellen Stand informiert hatte, sie mich beruhigte und auf eine Geburt in den nächsten 24 Stunden vorbereitete, wollte ich gerade wieder ins Bett steigen, als mich eine heftige Wehe davon abhielt. Nur wenige Minuten später folgte schon die nächste. Als die Abstände der Wehen immer kürzer wurden, entschieden wir uns dazu doch noch einmal bei Elke anzurufen, die sich daraufhin auf den Weg zu uns machte. In der Zwischenzeit musste ich meine Wehen schon sehr konzentriert und nach vorne gebeugt veratmen.

Als Elke bei uns ankam, war uns allen recht schnell klar, dass wir zeitnah ins Hebammenhaus wechseln sollten. Elke fuhr voraus und bat uns, ihr für die Vorbereitungen etwas Vorsprung zu lassen. Etwa 15 Minuten später eröffnete ich meinen Mann, dass ich so langsam den Drang zu pressen verspürte, was diesen verständlicherweise dazu antrieb, mich schnellstmöglich auf die Rückbank unseres Autos zu verfrachten und in Rekordzeit nach Villingen zu fahren. Meine Übergangsphase durchlebte ich somit auf der zwanzigminütigen Autofahrt. Um ca. 8 Uhr morgens kamen wir im Hebammenhaus an, wo Elke schon ein nettes Plätzchen für mich vorbereitet hatte. Nach weiteren zwei Wehen bekam ich auch schon die ersten Presswehen. Mit einer unglaublichen Ruhe, die sich selbst in dieser Situation auf mich übertrug, wurde ich von Elke in dieser Situation begleitet. Genau das richtige Maß von hilfreichen Tipps und der Zurückhaltung ihrerseits, ließen meine Tochter und mich das Tempo der Geburt bestimmen. Als nach einiger Zeit die zweite Hebamme Christiane mit den Worten „Das Kind ist ja bald schon da!“ dazustieß, verhalf mir dies zu neuen Kräften. Um 9.43 Uhr erblickte Eleah dann mit ihrer schwarzen Haarpracht bei strahlendem Sonnenschein das Licht der Welt.

Unendlich dankbar konnten wir dann zu dritt die darauffolgenden Stunden in einer wunderbaren Atmosphäre genießen. Nicht ein einziges Mal wurde Eleah dabei von mir getrennt. Jegliche Kontrollen wurden direkt neben mir durchgeführt. Durch die liebevolle Art von Christiane und Elke fühlten wir uns von Anfang an bis hin zur Verabschiedung sehr wohl. Um 12 Uhr machten wir uns mit einer Person mehr im Auto auf den Heimweg.

Ich bin unendlich dankbar, dass ich unsere Tochter auf völlig natürlichem Wege, ohne jeglichen Eingriff auf die Welt bringen durfte. Nun sind wir eine glückliche, kleine Familie und schauen immer wieder lächelnd auf unsere Traumgeburt zurück.

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17.02.17

Anton

Die Geburt von Anton aus der Sicht seines Vaters, der es besonders genoss, dass die eigene Geburtsgestaltung bestärkt wurde und die Hebammen eine große Ruhe ausstrahlten.

Am 17.02.2017 war gegen 3 Uhr Morgens Schluss mit dem entspannten Liegen zu
Hause. Wir machten uns mit dem Auto auf den gemeinsamen Weg ins Geburtshaus.
Vier Stunden zuvor signalisierte die geplatzte Fruchtblase die bevorstehende Geburt.

Dort angekommen wurden wir von Hebamme Christiane freundlich begrüßt und ins
Hebammenhaus begleitet. Wir legten unsere Sachen ab und schlüpften in die für uns jeweils passende und bequeme Kleidung. Damit wir den Flüssigkeitshaushalt nicht vernachlässigen, wurde uns Tee, Wasser und Kaffee bereitgestellt. Nachdem das Wasser in die Wanne eingelaufen war, war diese von nun an der Ort des
Geschehens. Die Wehen nahmen rasch an Stärke und Frequenz zu. Christiane verstand es, den natürlichen Verlauf der Geburt zuzulassen. Sie war immer aufmerksam und gab wertvolle Tipps, beispielsweise zur Position und zur Atmung. Mit der nötigen Ruhe hörte Christiane regelmäßig auf die Herztöne unseres Kindes. Immer wieder gab sie uns eine Rückmeldung, wir wurden in unserer Art und Weise der (eigenen) Geburtsgestaltung bestärkt und gleichzeitig beruhigt. Zu den jeweiligen Zeitpunkten der stabilen Eröffnungsphase und relevanten Austreibungsphase wurden die Hebammenschülerin (Anne) und die zweite Hebamme (Christina) hinzugerufen. Dabei wurde speziell im Falle der Schülerin unsere Zustimmung eingeholt, wir fühlten uns durch sie nicht gestört. Als Team funktionierten die examinierten Hebammen und die Schülerin sehr
professionell.

Nach der Geburt von Anton wechselten wir von der Badewanne zum Bett. Nachfolgend liefen das Bonding und auch die Nachgeburt sowie die U1 problemlos und angenehm und entspannt ab. Erschöpft aber glücklich verließen wir etwa drei Stunden nach der Geburt das Geburtshaus. Wir sind froh um diese Entscheidung, dass unser Kind im Hebammenhaus zur Welt kommen sollte.

Allen angehenden Eltern können wir dies sehr empfehlen, unter der Voraussetzung,
dass die Schwangerschaft ohne Probleme verlaufen ist und das Kind in Lage und
Gesundheitszustand die Erfordernisse erfüllt. Vielen Dank nochmal dem Hebammenhaus für die Begleitung vor, während und nach der Geburt von Anton.

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17.02.17

Merle

Weil im Nebenzimmer bereits ein Neugeborenes zu hören war, fühlte sich Merle's Mutter noch einmal besonders ermutigt, ihre erste Tochter in der Wanne zur Welt zu bringen.

Nach einer schönen und komplikationslosen Schwangerschaft ging es in großen Schritten auf den errechneten Entbindungstermin zu. Ich war noch super entspannt (vor allem weil ich DEN Ort für die Entbindung gefunden habe, an dem ich mich wohl fühlen kann) und war mir auch ziemlich sicher, dass unsere Kleine noch eine Weile in meinem Bauch bleibt. Am Tag vor dem ET war irgendwas anders, ich konnte es nicht richtig sagen, es fühlte sich einfach anders an. Ein Spaziergang mit meinem Mann bestärkte das Gefühl, mein Bauch fühlte sich so schwer an und wurde auch hart, aber Wehen hatte ich keine. Jetzt hatte ich meine ersten Anzeichen und fühlte mich bestätigt, dass es wohl erst in der folgenden Woche los geht. Abends beim Film schauen hatte ich dann das erste leichte Ziehen im Bauch, hab mir aber dabei nichts gedacht und bin ins Bett, um sehr unruhig zu schlafen. Morgens war das Ziehen immer noch da und war auch regelmäßig, aber noch recht schwach, so habe ich mich dann auf den Weg zu einem Vorsorgetermin bei meiner Frauenärztin gemacht (bei außerklinischen Entbindungen ist das am ET Pflicht), auf dem CTG waren kleine Ausschläge zu sehen, aber auch meine Ärztin meinte, das seien wohl erste Vorboten. Nach diesem Termin ging es zu meiner Wochenbetthebamme zur geburtsvorbereitenden Akkupunktur. Dort haben wir dann beschlossen, einen weiteren Akkupunkturpunkt dazuzunehmen, der die Wehentätigkeit unterstützt, falls es tatsächlich Geburtswehen werden sollten.

Und so kam es dann auch, kaum zu Hause wurden die Wehen stärker, ich konnte mich aber noch gut ablenken und habe dann noch aufgeräumt und gesaugt. Als dann um vier mein Mann von der Arbeit gekommen ist, wusste ich, dass wir heute Nacht oder am nächsten Morgen unsere Tochter begrüßen dürfen. Eine Stunde später habe ich dann im Hebammenhaus angerufen und uns mit meiner Situationsbeschreibung mal vorangemeldet. Christiane war am Telefon und meinte, ich sollte mich mal in die Badewanne legen und schauen, ob das warme Wasser die Wehen mildert oder ob es weiter geht. Bevor ich diesem Tipp gefolgt bin, haben mein Mann und ich noch eine Suppe gekocht, die wir dann mit ins Geburtshaus nehmen würden. In der Wanne konnte ich dann super während der Wehenpausen entspannen, aber die Stärke blieb gleich. Als ich wieder angezogen war und zu meinem Mann ins Wohnzimmer gegangen bin, war er schon ganz unruhig und meinte, wir sollten schon nach Villingen fahren. Mein Gefühl sagte mir aber noch daheim zu bleiben, und so tigerte ich dann im Wohnzimmer auf und ab und veratmete eine Wehe nach der anderen. Ein Gutes hatte es ja, mein Mann konnte so noch den Sieg vom VfB „genießen“ (wenn er nicht gerade besorgt nach mir geschaut hat). Um acht Uhr habe ich dann in einer Wehenpause im Hebammenhaus angerufen um die Situation zu beschreiben, Christina war am Telefon und meinte wir sollen uns auf den Weg machen.

Um neun Uhr sind wir dann nach einer sehr unangenehmen und lauten Autofahrt im Hebammenhaus angekommen. Da Christina bei der frisch gebackenen Familie war, wurden wir von Grit empfangen und in die für uns vorbereiteten Räumlichkeiten begleitet. Dort haben wir ihr dann unseren Tag geschildert, so wie meine Wehen es zuließen, denn die Abstände wurden immer kürzer. Grit ließ mir dann Wasser in die Badewanne ein. Dort ist dann meine Fruchtblase geplatzt, Grit hat mich darauf vorbereitet, dass die nächsten Wehen vermutlich stärker werden. Und so kam es dann auch, ich wurde dann auch lauter, während der Wehe hörte man im Nachbarzimmer das Neugeborene schreien, was mich anspornte, die stärker werdenden Schmerzen auszuhalten, um bald unser Wunder im Arm zu haben.

Nach weiteren Wehen und fast verdrückten Händen meines Mannes konnten wir unsere Tochter begrüßen, ein unglaubliches Gefühl, sein Kind zum ersten Mal im Arm zu haben. Diesen Moment konnten wir dann auch voll auskosten, da Grit sich zurückgezogen hat und wir Merle einfach ankommen lassen konnten. Relativ bald kam dann auch die Plazenta und die Nabelschnur hatte auspulsiert, sodass mein Mann sie dann durchschneiden konnte. Er ist dann mit unserer Tochter rüber ins Bett und konnte dann so mit ihr kuscheln, solange ich ein wenig abgeduscht wurde und aus der Wanne raus bin. Als wir dann alle zusammen im Bett lagen waren wir wieder total ungestört und konnten einfach die Zeit zu dritt genießen! Nach einer ganzen Weile Kuschelzeit kamen dann Grit und Christina, um sich um mich zu kümmern und meine Wunden zu versorgen. Grit blieb dann noch bei uns und hat mit uns zusammen im Bett Merle untersucht. Nachdem dass dann geschafft war holte sie dann drei Gläser Orangensaft und ein Yes-Törtchen, um die Geburt unserer Maus zu feiern. Nach einer wirklich schönen Entbindung sind wir mit unserem neuen Familienmitglied nach Hause gefahren um dort dann einfach weiter zu kuscheln und uns kennen zu lernen.

Ein riesen Dankeschön an das Team vom s’Hebammenhaus, es ist einfach toll, dass Ihr einen so tollen Ort geschaffen habt, an dem es möglich ist, sein Kind in einer heimeligen Atmosphäre auf die Welt zu bringen. Ganz besonders danken wir natürlich Grit, die einfach die ganze Zeit bei uns war und uns so in den passenden Momenten unterstützen konnte und wir/ich super aufgehoben waren!!! (und das alles ohne Untersuchungsstress!!!)

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08.02.17

Oliver

"Noch wenige Stunden zuvor hatte ich mit keinem Gedanken an die Geburt gedacht, war ich mir doch sicher, dass wir noch locker zwei Wochen Zeit hatten... manchmal geht alles schneller, als man denkt..."

Im September war ich das erste Mal im Hebammenhaus und habe mich dort gleich wohl gefühlt. Anfangs war ich zwar noch etwas unsicher was den Geburtsort unseres ersten Kindes betraf, aber je mehr Termine ich im Hebammenhaus hatte, desto stärker reifte bei mir der Wunsch, dort zu entbinden, und spätestens nachdem mein Mann und ich das Aufklärungsgespräch bei Katja hatten, war für uns beiden klar: hier soll unser Kind auf die Welt kommen. Die Wochen vergingen, der Bauch wuchs und nach und nach lernten wir bzw. ich auch die anderen Hebammen im Team kennen. Im Januar bekamen wir dann die Nummer der Rufbereitschaft und insgeheim fieberte ich still dem Termin entgegen, ab dem wir im Hebammenhaus entbinden durften. Vielleicht wusste mein Unterbewusstsein da schon mehr als ich...

Am 08.02.17, 19 Tage vor ET um 4:18 Uhr, wachte ich auf und wollte eigentlich nur aufs Klo gehen, als meine Fruchtblase platzte. Ich blieb erst einmal ganz ruhig, da ich aus dem Geburtsvorbereitungskurs ja wusste, dass das kein Grund war, um in Panik zu geraten und noch einige Zeit bis zur tatsächlichen Geburt verstreichen konnte. Nach kurzem hin und her überlegen, da ich noch keine Wehen hatte, entschloss ich mich um halb 5 doch, die Rufbereitschaftsnummer anzurufen und schildert meine Situation. Grit Schwirz, die an diesem Morgen Dienst hatte, empfahl mir, weiterhin ruhig zu bleiben und mich noch einmal hinzulegen. Wir sollten am Morgen dann ins Hebammenhaus kommen, um zusehen, wie es weitergeht, falls sich bis dahin keine Wehen einstellen sollten. Bei einem kurzen Telefonat um 8 Uhr sagte Grit, dass sie um 9.30 Uhr bei uns vorbei kommen würde, damit wir bei dem Wetter nicht unnötig raus in die Kälte müssten. Als Sie und eine Hebammenschülerin dann vorbei kamen, hatte ich bereits regelmäßige Wehen, die aber erst die Anfangsphase einläuteten. Die Lage unseres Babies bestätigte diese Vermutung, und auch die Herztöne waren völlig entspannt, und nach ein paar Tipps und Hinweisen verabschiedeten sich beide wieder. Grit meinte, dass sie sich am frühen Nachmittag wieder bei uns melden würde und wir eventuell gegen später dann ins Hebammenhaus kommen könnten, um die Badewanne auszuprobieren, wenn die Wehen stärker werden würden.

Doch von da an ging alles sehr schnell. An Ausruhen bzw. Kräfte sammeln war von meiner Seite nicht mehr zu denken. Die Wehen wurden immer stärker und kamen gefühlt ohne große Abstände, und nachdem ich um kurz vor halb eins das Köpfchen auf dem Klo schon fühlen konnte fuhren wir schnell ins Hebammenhaus. Dort angekommen blieb gerade noch genug Zeit um "Hallo" zu sagen, die Matte auf dem Boden hinzurichten, und keine halbe Stunde und ein paar Presswehen später um 12:59 Uhr war unser Sohn geboren.

Mein Mann und ich genossen die ersten gemeinsamen ruhigen Momente mit Oliver ohne jeden Stress und Hektik. Ich war immer noch total erstaunt, wie schnell sich unsere Welt in den letzten Stunden auf einmal komplett verändert hatte. Noch wenige Stunden zuvor hatte ich mit keinem Gedanken an die Geburt gedacht, war ich mir doch sicher, dass wir noch locker 2 Wochen Zeit hatten... manchmal geht alles schneller als man denkt... Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, fehlte jetzt nur noch die Nachgeburt, doch leider sollte sich die Plazenta trotz Tablette und Tropf nicht von selbst lösen, Da ich bereits einiges an Blut verloren hatte, entschieden Christina Hügel und Grit, dass eine Verlegung ins Krankenhaus unumgänglich war. Ich dachte nur "schade - jetzt wo alles scheinbar so schnell und reibungslos funktioniert hatte - doch noch in die Klinik", aber ich wusste ja von den vielen Gesprächen vorher, dass es bei manchen Frauen so kommen kann und waren gleichzeitig auch sehr froh, dass ich der Grund war und unser Sohn die entspannte Wunschgeburt außerhalb der Klinik erleben durfte.

Mein Mann blieb mit unserem Sohn und Christina im Hebammenhaus, während Grit mit mir ins Krankenhaus fuhr. Sie informierte die Ärzte und Schwestern über den Verlauf der Geburt und erklärte mir, wie schon die ganze Zeit zuvor, sehr ruhig und einfühlsam die nächsten Schritte und was passiert, so dass ich voller Überzeugung sagen kann, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt unsicher oder auch nur einen Hauch von Angst verspürt habe, worüber ich sehr dankbar bin. Um 16 Uhr wurde ich aus dem OP wieder in den Kreissaal geschoben, und da warteten dann auch schon mein Mann mit unserem entspannten und zufriedenen Sohn auf mich. Aufgrund der Narkose entschied ich mich gemeinsam mit Oliver eine Nacht in der Klinik zu bleiben und erst am nächsten Morgen, als sich mein Kreislauf wieder stabilisiert hatte, nach Hause zu gehen.

Auch wenn es Komplikationen gab, und wir anders als geplant doch noch im Krankenhaus gelandet sind, war es für mich eine wunderschöne, angstfreie Geburt, und wir würden uns wieder für das Geburtshaus entscheiden. Wir danken dem ganzen Team des Hebammenhauses für die super Betreuung von Anfang an, während der Geburt und auch anschließend im Wochenbett. Eure Arbeit ist wirklich Gold wert, und vielleicht haben wir noch einmal das Glück diese erleben zu dürfen.

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09.01.17

Emma-Sophie

Trotz einer rasanten Geburt im s'Hebammenhaus erlebte Emma-Sophie's Mutter die Geburt ihres zweiten Kindes sehr ruhig: "So entspannt, selbstbestimmt und angstfrei ein Kind zur Welt zu bringen ist wirklich ein Geschenk!"

Seit Beginn der Schwangerschaft unseres zweiten Kindes war mir klar, dass für mich eine Geburt im Krankenhaus und die Betreuung durch den Arzt mit ständigen überflüssigen Vorsorgeuntersuchungen nicht in Frage kommen sollte. So führte mich meine Suche ins Hebammenhaus Villingen. Vom ersten Gespräch mit Melanie Pfeiffer an und der ersten Vorsorge bei ihr war mein Entschluss noch bestärkt. Also erfolgten alle Vorsorgen im Hebammenhaus – lediglich die drei Ultraschalluntersuchungen ließ ich vom Arzt durchführen. Der 16.01.17 wurde als ET errechnet – so waren wir seit Ende Dezember in freudiger Erwartung, wann es denn wohl losgehen würde (unser Sohn kam nämlich ca. 3 Wochen vor ET).

Am Tag der Geburt hatte ich irgendwie so ein Bauchgefühl, dass es losgehen könnte – und prompt hatte ich am späten Abend gegen 22:30 einen Blasensprung. Da ich aus Erfahrung vom ersten Kind wusste, dass es dauern könnte, bis die Wehen einsetzen, rief ich ganz entspannt die Hebammenrufbereitschaft an – nur zur Vorwarnung. Ich war total glücklich, als Melanie Pfeiffer selber ans Bereitschaftstelefon ging. Da sie mich die Schwangerschaft über ja hauptsächlich betreut hatte, war ich überglücklich, dass sie meine Geburtshebamme sein würde.
Mein Mann und ich legten uns erstmal entspannt schlafen. Die Wehen kamen dann aber doch recht flott – von Anfang an recht regelmäßig, aber noch recht schwach. Tja… gegen 3:15 überredete mein Mann mich dann doch, dass wir mal langsam alles für die Fahrt ins Geburtshaus in die Wege leiten sollten. Also verabredeten wir uns mit Melanie innerhalb der nächsten 40-60 Minuten im Geburtshaus.

Hier kamen wir um 04:22 Uhr an, wo Melanie schon alles gemütlich vorbereitet hatte. Unterwegs waren die Wehen deutlich stärker und die Abstände kürzer geworden. Da der Muttermund kurz nach der Ankunft bei ca. 3-4 cm war, stellte ich mich eigentlich auf weitere Stunden Wehentätigkeit ein. Tja… es sollte von da an aber alles total schnell gehen. Die Wehen kamen plötzlich Schlag auf Schlag, und die erste Presswehe war im Nu da. Melanie half mir, mich vor das Bett zu begeben, wo mein Mann mich stützen konnte und schwupps… 2 Presswehen später war unsere Tochter Emma-Sophie geboren – um 05:06!

Da alles so schnell ging, konnte Melanie die zweite Hebamme Elke Hohner erst jetzt dazu rufen. Mein Mann und ich konnten somit erstmal ganz gemütlich mit unserer Tochter kuscheln und uns ein wenig ausruhen. Als Elke da war, erledigten die beiden den notwenigen Papierkram, führten die U1 durch, versorgten die Nachgeburt und verbreiteten weiter einfach eine total heimelige und entspannte Atmosphäre. Etwa zwei Stunden nach der Geburt stießen wir alle nochmal auf unsere kleine Tochter an, und dann machten mein Mann, Emma und ich uns schon wieder auf den Weg nach Hause.

Abschließend kann ich mich nur herzlichst bei allen Beteiligten bedanken. Melanie hat trotz der raschen Geburt zu jeder Zeit eine absolute Ruhe ausgestrahlt und mir optimal zu einer tollen Geburt verholfen. Auch Elke hat mich und unsere Tochter toll versorgt. Wir sind einfach nur überglücklich, uns für die Variante „Geburtshaus“ entschieden zu haben. Ich kann nur alle werdenden Eltern dazu ermutigen, sich für diesen Weg zu entscheiden. So entspannt, selbstbestimmt und angstfrei ein Kind zur Welt zu bringen ist wirklich ein Geschenk!

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08.01.17

Maximilian

Das Gefühl leitet einen auf den richtigen Weg! - Maximilian's Eltern fühlten sich im s'Hebammenhaus genau richtig. Ihr erstes Kind kam gan natürlich in der Wanne zur Welt.

Unser Gefühl war seit dem ersten Besuch im s'Hebammenhaus, dass wir hier genau richtig sind für die Geburt unseres ersten Kindes. Alle Hebammen haben sich ehrlich für uns interessiert, haben sich genügend Zeit genommen und geduldig alle unsere Fragen beantwortet.

Die Betreuung während der Geburt war wirklich gekonnt - sie haben meinen Mann und mich beobachtet und uns einfach machen lassen! Das klingt für den ein oder anderen vielleicht etwas komisch, doch dieses Gefühl ist unbeschreiblich schön, zu wissen, dass man sein Kind alleine mit seinem Mann zur Welt bringen konnte. Selbstverständlich waren sie dann bei der Geburt da und haben uns liebevoll umsorgt! Nachdem es dann zunächst nach einer Hausgeburt aussah, hat sich unser Wunsch doch erfüllt unseren Maximilian ganz natürlich im Wasser im s'Hebammenhaus zu bekommen. Die Zeit kurz nach der Geburt im s'Hebammenhaus war wirklich ein Geschenk. Maximilian lag eine lange Zeit auf meiner Brust, noch verbunden mit der Nabelschnur. Ein wunderschönes Gefühl!

Meine größte Angst vor der Geburt war, zwei Stunden danach nach Hause zu fahren und ganz alleine mit dem Baby zu sein! Und genau das war das größte Geschenk für mich, meinen Mann und Maximilian. In Ruhe konnten wir uns ins Familienbett kuscheln und die gemeinsame Zeit so richtig genießen.

Ob ich wieder ins s'Hebammenhaus gehen würde? Auf jeden Fall! Ich bin unheimlich stolz auf mich und meinen Mann, dass wir gemeinsam unseren Engel Maximilian zur Welt bringen durften. Christina & Kerstin - vielen Dank für die tolle Unterstützung während der Geburt!

Stephanie & Olaf mit Maximilian

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10.12.16

Aaron

"Ich habe unser Kind auf dem Schoß meines Mannes geboren. Wieviel Liebe kann man eigentlich empfinden? Mein Mann und ich teilen dieses unglaubliche Geburtserlebnis, es verbindet uns ganz neu und gibt uns Kraft."

Vier Tage nach der Geburt unseres kleinen Sohnes versuche ich, meine Gedanken zu ordnen und die vielen Gefühle der Schwangerschaft und der Geburt zu beschreiben. Es war meine erste Schwangerschaft, mein Mann und ich waren unfassbar glücklich und freuten uns auf unser Baby. Ich ließ mich von Anfang an von meiner Frauenärztin betreuen- alles sah bei Baby und mir gesund aus. Mich hatte die ersten sieben Monate die Ganztagsübelkeit fest im Griff, sobald die weg war, hatte ich starke Schmerzen an der Schambeinfuge. Das nahm ich gern in Kauf für ein gesundes Baby, ich war glücklich und freute mich, dass sich mein Baby so gesund entwickelte. Ab der zehnten Woche war ich auf der Suche nach einer Hebamme. Wir wohnen auf dem Dorf, ich wollte keine langen Wege, da war die Auswahl begrenzt. Die Hebamme im Nachbarort bot mir die Vorsorgebetreuung an, die Hebamme in unserem Ort übernimmt die Nachsorge.

Beim ersten Gespräch war klar, dass für mich eine Entbindung im Krankenhaus nicht in Frage kommt. Ich bin jung, Erstgebärende und hatte trotzdem schon zu Beginn der Schwangerschaft ganz genaue Vorstellungen, wie ich mein Kind auf die Welt bringen will. Ich wollte keine Hektik, keine piepsenden Geräte, keine Schmerzmittel, nur vertraute Gesichter. Ich wollte mein Baby so natürlich und selbstbestimmt wie nur möglich bekommen. Meine Hebamme empfahl mir, mich in den Geburtshäusern in Freiburg und Villingen vorzustellen und zu gucken, ob ich mich da wohl fühle. Ich fing an mich über Geburtshäuser zu belesen und war begeistert. Die Geburtshäuser in Freiburg empfingen mich herzlich. Aber es war für mich ein Problem, dass die beiden Geburtshäuser über Weihnachten geschlossen haben. Es konnte durchaus passieren, dass sich unser Baby bis Weihnachten Zeit lässt, und dann müsste ich doch ins Krankenhaus gehen. Das wollte ich nicht.

Als nächstes hatte ich einen Termin im s‘Hebammenhaus in Villingen. Ich kam zwar vorbereitet, aber trotzdem mit unzähligen Fragen und einem guten Bauchgefühl. Ich wurde herzlich und kompetent beraten, und am Ende des Gespräches war ich mir sicher, die weiteren Vorsorgen sowie die Geburtsvorbereitung und die Geburt im Hebammenhaus machen zu wollen. Ich meldete mich gleich an und freute mich darauf, wie es weiter geht. Meinen Mann von der außerklinischen Geburt zu überzeugen war kein Problem, er möchte vor allem, dass ich mich wohl fühle, und nach kurzer Recherche sah er auch keine Risiken bei einer Geburt im Geburtshaus.
Ich war glücklich. Wir hatten den Ort der Geburt gefunden, lernten vorher alle Hebammen kennen, die bei der Geburt dabei sein könnten, und konnten uns so ganz gezielt auf die Geburt vorbereiten. Ich plane gerne, es gibt mir Sicherheit, das möchte ich auch für die Geburt. Und die Hebammen (…) vermittelten uns von Anfang an das Gefühl von Geborgenheit, Kompetenz und Unterstützung. Mein Mann kam, so oft es geht, mit zu den Vorsorgeuntersuchen, wir fragten den Hebammen Löcher in den Bauch und wurden immer ernst genommen und gut beraten. Nie wurde uns etwas aufgedrängt, viel mehr wurden wir bei der Suche nach dem für uns richtigen Weg kompetent unterstützt. Genauso hatte ich mir die Betreuung erhofft.
Bei meiner Frauenärztin war ich für die großen Ultraschalluntersuchen, Baby und ich waren komplett gesund, und so sprach nichts gegen die Geburt im Geburtshaus. Ich war in der glücklichen Lage, dass meine Frauenärztin die außerklinische Geburt unterstützte und mich dazu ermutigte.

Den Geburtsvorbereitungskurs im Hebammenhaus bei Melanie genossen wir in vollen Zügen. Wir waren fünf Paare, wir verstanden uns prächtig, und Melanie sorgte für viele tolle Gesprächsthemen. Wir fanden Zeit, uns ein ganzes Wochenende auf die bevorstehende Geburt und unser Baby zu konzentrieren, das machte alles noch realer. Auf der Heimfahrt vom Kurs sagte mein Mann zu mir, wie glücklich er jetzt ist, dass wir nicht einfach ins Krankenhaus gehen, und dass er dankbar ist, dass ich so lange nach dem für uns richtigen Weg der Entbindung gesucht habe- er fühlte sich rundum wohl in der Atmosphäre des s‘Hebammenhauses.

Ein paar Wochen vor dem errechneten Termin bekam ich das starke Gefühl, dass mein Baby nicht so lange in meinem Bauch bleiben wird. Mein Baby fühlte sich einfach schon so fertig an, es gibt mir Rückmeldung zu Essen, Musik und meinen Aktivitäten und war schon so präsent, es ist einfach reif. Bei einem Vorsorgetermin erzählte ich Melanie davon, sie nahm mich ernst und sagte, dass körperlich bei mir schon alles auf die Geburt vorbereitet sei. Das gefiel mir. In der 38. SSW übergab ich mich einen halben Tag lang, dann kam noch Durchfall dazu. Ich war etwas verunsichert- sollte das vielleicht der Geburtsbeginn sein? Ich rief zum ersten Mal die Rufbereitschaftsnummer im s‘Hebammenhaus an und bekam den Rat, mich auszuruhen und so viel wie möglich zu trinken. Egal ob Geburtsbeginn oder Magen-Darm, ich brauchte meine Kräfte. Als ich mich abends erholt hatte und mein Mann über der Kloschüssel hing, war ich mir sicher- das hatte noch nichts mit der Geburt zu tun. Allerdings löste sich am nächsten Tag der Schleimpfropf- vielleicht eine Reaktion auf das wenige Essen und die Strapazen vom Vortag? Ich wurde etwas aufgeregt, immerhin ist das ein sicheres Zeichen für eine baldige Geburt. Mein Bauch hatte sich auch schon vor ein paar Tagen abgesenkt, ich hatte immer wieder Übungswehen, alles sah gut aus. Meine Nachsorgehebamme tat mir den Gefallen und kam zu mir nach Hause, um mich zu untersuchen. Der Muttermund hatte sich 2 cm geöffnet, mein Körper bereitete sich also auf die anstehende Geburt vor. Aber ob es in zwei Tagen oder zwei Wochen so weit ist, konnte mir niemand sagen. Ich wartete- mal etwas ungeduldiger, mal entspannter. Mein Mann ging weiter normal auf Arbeit, rechnete aber jederzeit mit meinem Anruf. Mehrmals rief er mich in seiner Mittagspause an, um zu fragen, wie es mir geht. Ich fühlte mich gut umsorgt.
Am Freitag, den 09.12. ging ich wie jeden Freitag in die Sauna. In der Schwangerschaft tat das vor allem meinen Rückenschmerzen gut. Mein Kreislauf war stabil und die Wärme und Entspannung sollten meinem Körper hoffentlich helfen, sich auf die Geburt vorzubereiten. Der Bademeister guckte immer kritischer auf meinen großen Bauch, er hatte wohl Angst, spontan zum Geburtshelfer zu werden. Da ich mich aber fit fühlte und es noch keine neuen Anzeichen für die Geburt gab, genoss ich die Saunazeit nochmal in vollen Zügen- wer weiß, wann ich wieder dazu komme.

In der Nacht zum 10.12. wache ich ungewöhnlich oft auf und muss zur Toilette. Danach lege ich mich ins Bett und schlafe schnell wieder ein, trotzdem bin ich irgendwie aufgewühlt. Ab 3 Uhr morgens habe ich alle 10 Minuten ein kleines Ziehen im Bauch. Es ist regelmäßig über mehrere Stunden, tut allerdings überhaupt nicht weh. Ich fange irgendwann an zu glauben, dass es die ersten Wehen sind, gehe aber davon aus, dass die Geburt noch viele, viele Stunden auf sich warten lässt. Die Nacht verbringe ich auf dem Sofa, ich will meinen Mann nicht durch mein ständiges Aufstehen wecken und gucke ein bisschen fern, dann schlafe ich noch eine Runde. Morgens um 7 Uhr klingelt der Wecker meines Mannes, eigentlich muss er auf Arbeit gehen, aber ich bin mir mittlerweile sicher, dass unser Sohn in den nächsten Stunden auf die Welt kommen wird. Also sagt mein Mann Bescheid, dass er zu Hause bleibt. Wir überlegen, was wir machen und entscheiden uns, im s‘Hebammenhaus anzurufen. Christina Hügel hat Bereitschaft und empfiehlt mir ein warmes Bad zu Hause. So würden die Wehen, wenn es echte sind, verstärkt, und ich könnte mich nochmal im warmen Wasser entspannen. Das gefällt mir gut, wir probieren es aus. Sobald ich im Wasser bin, werden die Wehen deutlich stärker und die Abstände kürzer. Normalerweise kann ich stundenlang in der Badewanne liegen, jetzt will ich nach 10 Minuten nur noch raus aus dem Wasser. Ich lege mich aufs Bett und muss schon kräftig mit atmen, um die Wehen auszuhalten. Mein Kopf sagt mir, dass die Wehenabstände vor kurzem noch 10 Minuten betragen haben, ich bin also ganz am Anfang, es kann nicht sein, dass ich schon so heftige und häufige Wehen habe. Mein Körper sagt mir etwas anderes. Mein Mann stoppt die Abstände zwischen den Wehen, es sind 3 Minuten. Ich bin überfordert, das geht doch viel zu schnell und wir sollen doch ins s‘Hebammenhaus fahren, wenn die Wehen alle 5 Minuten kommen. Wir überlegen kurz und rufen wieder die Nachsorgehebamme an, sie ist so lieb und kommt mich nochmal untersuchen. Als sie da ist, bin ich nicht mehr in der Lage, mich zu unterhalten. Ich liege auf dem Bett, habe meine Augen geschlossen und konzentriere mich aufs Atmen und meinen Körper. Mein Mann erzählt der Hebamme, wie es mir geht. Ich werde untersucht und die Hebamme sagt, wenn wir noch ins Geburtshaus fahren wollen, dann sofort. Die Geburt ist in vollem Gange und meine Wehen sind effektiv. Ich bekomme alles mit, möchte aber selber nicht reden. Ich bin kurz panisch. Wie soll ich eine Stunde Autofahrt mit so heftigen Wehen überstehen- unvorstellbar. Ich sage meinem Mann, er soll im Geburtshaus anrufen, die Hebamme soll zu uns kommen, wir machen eine Hausgeburt. Meine Nachsorgehebamme ist noch da und redet auch kurz mit Christina, es wird entschieden, dass wir doch wie geplant ins s‘Hebammenhaus fahren, ich werde nicht nochmal genau gefragt, ob ich das wirklich will. Das ist auch zu diesem Zeitpunkt für mich in Ordnung, wir haben so lange und so genau die Geburt im Geburtshaus geplant, auch wenn ich mir die Autofahrt nicht vorstellen mag, möchte ich doch unser Kind im Geburtshaus zur Welt bringen. Mein Mann und die Nachsorgehebamme packen unsere Sachen, ich werde ins Auto gesteckt und los geht die Fahrt. Ich habe wenige, verschwommene Erinnerungen daran. Ich weiß noch, dass ich mir Ruhe gewünscht habe, das akzeptiert mein Mann und bittet mich, ich soll ihm sagen, was ich brauche. In der Zwischenzeit fährt er uns vorsichtig und entspannt zum s‘Hebammenhaus. Ich habe während der Fahrt meine Augen geschlossen, ich bin mit mir beschäftigt, ich atme.

Als wir in Villingen ankommen, bin ich unglaublich erleichtert. Ich habe die Fahrt hinter mir, ich bin an dem Ort, den wir für die Geburt unseres Babys ausgesucht haben, die Geburt unseres Kindes ist heute und jetzt, Christina empfängt uns, es kann richtig losgehen. Schon Wochen vor der Geburt habe ich im s‘Hebammenhaus meine Geburtswunschliste abgegeben. Ich habe darin aufgeschrieben, was ich mir für die Geburt meines Kindes wünsche- unter anderem das Vertrauen der Hebammen, dass ich merke, was mir und meinem Baby gut tut, Ruhe, Entspannungsmusik, eine Duftlampe, meinen Mann an meiner Seite und vor allem eine Wassergeburt, unterstützt von der Hypnobirthing-Methode. Zu Wassergeburten habe ich ein tolles Buch gelesen, die Vorteile für Mutter und Kind haben mich bestärkt, die Geburt in der Badewanne zu verbringen. Nicht eine Sekunde habe ich an diesem Plan während der Schwangerschaft gezweifelt, ich war oft baden und es tat mir gut. Zu Hypnobirthing habe ich auch ein Buch gelesen. Die Vorstellung einer sanften, natürlichen Geburt sprach mich sofort an. Außerdem konnte ich mir gut vorstellen, dass das Üben von Entspannungstechniken während der Schwangerschaft bei der Geburt hilfreich sein kann, also habe ich mir ein paar Techniken ausgesucht und geübt. Außerdem habe ich in unserer Wohnung ganz viele Mutmachsprüche aufgehangen- etwa: Am Ende der Geburt darf ich mein Baby im Arm halten- und mir diese so oft durchgelesen, bis sich diese positiven Gedanken fest in meinem Kopf verankert hatten. Die Sprüche habe ich mir ausgedruckt und auch für die Geburt mitgenommen, ich wollte sie mir wieder und wieder durchlesen.
Die Hebammen im s‘Hebammenhaus sagten mir zu, dass meine Geburtswunschliste umsetzbar ist, sie werden meine Wünsche respektieren. Als wir also im s‘Hebammenhaus ankommen, es ist etwa 10.30 Uhr, wissen mein Mann, Christina und ich, wie ich die Geburt geplant habe, welche Wünsche ich habe, was ich mir erhoffe. Die Autofahrt hat die Wehen nicht abgeschwächt, im Gegenteil, sie sind weiter kräftig und verlangen meine ganze Aufmerksamkeit. Christina fragt, ob ich gleich in die Badewanne gehen will, es wäre alles bereit. Aber das überfordert mich für den Moment. Ich möchte mich ins Bett legen, erstmal im s‘Hebammenhaus ankommen, mich ausziehen und realisieren: Ich bin hier, weil mein Baby auf die Welt kommen will. Heute, jetzt, hier. Mein Mann ist weiter entspannt, er räumt unser Auto aus, unterhält sich mit Christina und ist einfach für mich da. Nach etwa einer halben Stunde möchte ich dann doch in die Badewanne wechseln. Im Bett finde ich keine Möglichkeit, mich zwischen den Wehen zu entspannen, ich hoffe auf das warme Wasser. Also ziehen wir alle ins Bad um. Ich gehe in die Badewanne und verbringe die nächsten zwei Stunden überwiegend im Vierfüßlerstand, meinen Oberkörper auf eine Ablage gestützt, den Bauch im warmen Wasser. Es fühlt sich richtig so an. Mein Mann sitzt bei meinem Kopf, er hält meine Hand, wenn ich es brauche, er gibt mir zu trinken, wenn ich Durst habe, er tupft mich mit einem kalten Waschlappen ab, wenn es mir zu warm wird. Er ist einfach für mich da, stellt mir keine Fragen, gibt mir Ruhe. Genau das, was ich brauche. Christina sitzt neben der Badewanne, sie ist ruhig, fragt nach meinen Wünschen und misst hin und wieder die Herztöne meines Babys. Alles sieht gut aus, die Geburt verläuft ohne Komplikationen. Ich bin überrascht, als plötzlich die Zweithebamme, Christina Decker, zu uns kommt. Sind wir nicht gerade erst im s‘Hebammenhaus angekommen? Geht die Geburt wirklich so schnell vorwärts? Ich bin aber nicht in der Lage, mir lange darüber Gedanken zu machen. Die Wehen erfordern meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Atmen, tönen, meinen Körper bei seiner Arbeit unterstützen, kurz entspannen, und wieder von vorne. Ich habe die Augen geschlossen und konzentriere mich auf meinen Körper. Ich fühle mich trotz der Schmerzen gut. Ich habe das Gefühl, dass die Geburt zügig vorwärts geht, die Wehen bewirken etwas. Mir fallen ein paar meiner Mutmachsätze ein, sie helfen mir. Viele andere Punkte meiner Geburtswunschliste sind mir aber momentan egal oder ich will sie gar nicht. Keine Musik, keine Duftlampe, keine Gespräche- einfach Ruhe, das brauche ich. Christina Hügel gibt mir immer wieder positive Rückmeldung. Sie sagt, ich mache das gut, ich soll genauso weiter machen. Das hilft mir. Irgendwann schlägt mir Christina vor, mich auf die Toilette zu setzen. Ich bin kurz irritiert, das passt so gar nicht zu meinem Plan. Aber es klingt verlockend. Kurz aus dem Wasser raus, eine andere Position, vielleicht bringt mich das vorwärts. Und langsam wird mir der Vierfüßlerstand sowieso zu viel. Dann werde ich auf die Toilette verfrachtet. Ich habe für beide Hände einen festen Griff, an dem ich mich in den Presswehen halten kann. Ich lehne mich nach hinten, das gibt mir auch Halt. Plötzlich höre ich eine Toilettenspülung. Ich bin total irritiert, höre in der Wehe auf zu Pressen und mache die Augen auf. Mir wird klar, dass ich selber die Spülung ausgelöst haben muss… Christina meinte nach der Geburt zu mir: Du hättest mal deinen Gesichtsausdruck sehen sollen! Die Geburt geht auf der Toilette zügig voran, ich will gar nicht mehr zurück ins Wasser. Mein Mann sitzt vor mir, seine Anwesenheit beruhigt mich immer noch sehr. Christina guckt ab und zu nach mir, hält sich ansonsten im Hintergrund, das tut mir gut. Ich frage Christina, wie weit mein Kind schon ist. Sie kann das aus ihrer Position schlecht beurteilen, also gehen wir ins Geburtszimmer, ich lege mich kurz auf das Bett und werde untersucht. Die Geburt ist schon weiter vorangeschritten als gedacht, ich darf selber das Köpfchen fühlen und werde kurz von meinen Gefühlen überwältigt. Ich will nicht liegen bleiben, deswegen gehe ich zurück auf die Toilette. Christina sagt mir, ich soll laufen wie ein Storch, damit sich das Baby noch weiter nach unten bewegt. Ich frage mich kurz, wie um Himmels Willen ein Storch läuft, Christina macht es mir vor, wir waten zurück ins Bad. Ich bin froh, wieder auf der Toilette zu sitzen, hier lassen sich die Wehen gut veratmen, ich töne und presse und merke, wie es vorwärts geht. Dann höre ich, wie besprochen wird, dass ich langsam von der Toilette runter muss, weil mein Baby kurz davor steht, geboren zu werden. Das wird nichts auf der Toilette. Also gehen wir ins Geburtszimmer. Ich bekomme nicht mit, was die beiden Hebammen und mein Mann besprechen, bin nur damit beschäftigt, eine gute Position zu finden. Mein Mann setzt sich breitbeinig an die Bettkante, ich soll mich auf seine Schoß setzen. Er ist also mein „Geburtshocker“. Ich muss mich irgendwo festhalten, nehme mir ein von der Decke hängendes Tuch und sinke mit meinem ganzen Gewicht darein. Mein Mann hält mich von hinten fest, er hält meine Beine auseinander und stützt mich. Ich merke, dass ich langsam ans Ende meiner Kräfte komme. Meine Beine zittern, meine Arme schaffen es kaum, mich zu halten. Aber die Wehen sind toll. Ich merke genau, wie sich mein Baby das letzte Stück nach unten arbeitet. Das gibt mir unglaublich viel Kraft, ich presse und merke dabei den Schmerz kaum. Die beiden Christinas knien vor mir, sie warten darauf, unser Baby in Empfang zu nehmen. Eigentlich wollte ich mein Kind als erste selber anfassen, aber ich kann unmöglich das Tuch loslassen. Ich bin froh, dass die Hebammen sich bereit machen, mein Kind in Empfang zu nehmen.

In einer Wehe werden der Kopf und der Körper geboren, ich merke, wie mein Baby aus mir hinausgleitet. Christina nimmt es und legt es mir sofort auf die Brust. Ich lasse das Tuch los, halte mein Baby im Arm, bin überwältigt von meinen Gefühlen.
Es ist 13.24 Uhr. Ich sehe dieses kleine Kind und kann nicht begreifen, dass es mein Kind ist. Ein Teil von mir, ein Teil von meinem Mann, ein eigener kleiner Mensch. Es schreit, das beruhigt mich irgendwie. Ein lebendiges kleines Wesen, mein Kind.
Tatsächlich ist bei mir der Geburtsschmerz wie weggeblasen. Ich weiß, dass die Geburt harte Arbeit war, ich bin an meine körperlichen Grenzen gekommen, die Wehen waren heftig. Aber ich habe zu keinem Zeitpunkt gedacht: Das schaffe ich nicht. Und jetzt, wo mein Baby in meinem Arm liegt, ist der Schmerz unwichtig und schon vorbei. Mein Mann, ich sitze immer noch auf seinem Schoß, wird auch von seinen Gefühlen überwältigt. Wir weinen nicht, wir sind zu fassungslos. Dann werden unser Baby und ich von den Hebammen aufs Bett gelegt. Wir schauen nach, es ist ein Junge, wie wir vom Ultraschall schon wussten. Also wirklich ein kleiner Aaron. So lange haben wir auf diesen Moment gewartet und können jetzt trotzdem nicht begreifen, was passiert. Aaron ist stark. Er schreit, er bewegt sich ein bisschen, er ist wunderbar lebendig. In der ganzen Aufregung müssen wir trotzdem noch auf die Nachgeburt warten. Ich knie im Vierfüßlerstand über meinem Aaron, die beiden Christinas warten auf die Plazenta. Ich soll nochmal pressen. Das habe ich nach der Geburt so nicht erwartet, aber es ist gut auszuhalten. Nachdem die Plazenta geboren wurde, ich habe in der Zwischenzeit ziemlich viel Blut verloren, untersuchen mich die Hebammen genau. Aaron liegt bei meinem Mann auf der nackten Brust, da scheint er sich wohl zu fühlen und mein Mann ist seelig. Ich habe nur minimale Geburtsverletzungen, ein kleiner Riss wird mit einem Stich genäht. Nicht angenehm, aber es lässt sich gut aushalten und ich weiß: Gleich habe ich es geschafft, gleich darf sich mein Körper ausruhen. Während ich genäht werde, unterhalte ich mich mit den Hebammen. Ich sage ihnen, dass ich auf jeden Fall noch mehr Kinder haben möchte. Sie lachen zufrieden. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert ist, schneidet mein Mann sie durch. Aaron ist jetzt körperlich nicht mehr mit mir verbunden, er muss selber atmen. Wir werden gefragt, ob wir uns die Plazenta in Ruhe angucken wollen- wollen wir. Also erklären uns die Hebammen ganz in Ruhe, wo die Plazenta mit mir, und wo sie mit Aaron verbunden war, wo die Fruchtblase war, wo die Nabelschnur. Wir staunen. Ich fühle mich fit, was den Kreislauf betrifft, werde jedoch beim Aufstehen eines Besseren belehrt. Plötzlich liege ich auf dem Bett und höre, wie die Christinas meinen Namen rufen. Ich war wohl für ein paar Sekunden ohnmächtig, fühle mich aber schnell wieder gut. Aufstehen lassen sie mich trotzdem nicht. Wir bleiben also länger im s‘Hebammenhaus, als nach der Geburt üblich. Ich bekomme noch eine Infusion (erstaunlicherweise kann ich trotz der gerade erlebten Geburt nicht dabei zugucken, wie mir eine Nadel in die Hand gesetzt wird), die Hebammen untersuchen mich nochmal genau und dann überlegen wir, wie es weiter geht. Wir haben eine Heimfahrt von einer Stunde vor uns, und wenn wir zu Hause sind, ist das nächste Krankenhaus 30 Minuten entfernt. Da ich immer noch mit dem Kreislauf kämpfe, auch wenn ich mich im Liegen wirklich fit fühle, entscheiden wir alle zusammen, dass mein Mann, Aaron und ich die Nacht im s‘Hebammenhaus verbringen, während die Christinas nach Hause gehen. Sollten wir ein Problem haben, rufen wir einfach an. Das ist für uns eine wunderbare Lösung. Wir fühlen uns wohl im Geburtshaus und bekommen die Gelegenheit, uns in Ruhe kennen zu lernen. Kurz war eine Verlegung ins Krankenhaus im Gespräch, aber niemand von uns Erwachsenen war angetan von der Idee.

Während mein Mann und ich immer noch versuchen zu verstehen, dass wir gerade Eltern geworden sind, erledigen die Hebammen ein bisschen Papierkram und kommen uns dann mit einem kleinen Geburtstagskuchen besuchen. Wir stoßen auf die Geburt von Aaron an, wir sind glücklich, wir danken den Hebammen.
Am nächsten Morgen guckt Christina Decker nochmal kurz nach uns. Wir fühlen uns gut, die Nacht war zwar unruhig aber sehr schön so zu dritt und meinem Kreislauf geht es schon deutlich besser. Also dürfen wir nach Hause fahren. Zu dritt. Als kleine Familie. Wir bringen Aaron nach Hause. Während der einstündigen Autofahrt versuchen mein Mann und ich die Geburt zu begreifen. Wir sind glücklich und dankbar, wie schnell und unkompliziert die Geburt verlaufen ist. Wir haben ein gesundes Baby, das ist die Hauptsache. Von der Arbeit der beiden Hebammen sind wir absolut begeistert. Sie haben uns so viel Freiraum gegeben, hatten im richtigen Moment die richtigen Ideen und haben Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt. Im Geburtshaus haben wir uns rundum wohl gefühlt, die Atmosphäre ist einfach toll. Und obwohl so viele Punkte von meiner Geburtswunschliste nicht umgesetzt wurden, war die Geburt perfekt. Man kann eben noch so viel planen und sich ausmalen, eine Geburt hat ihren ganz eigenen Weg. Es war alles genauso richtig, wie wir das gemacht haben. Ich kann wirklich sagen: Ich hatte eine schöne, erfüllende Geburt. Alles hat gepasst und ich würde nichts anders machen wollen. Wir verlassen das s‘Hebammenhaus und sagen aus tiefstem Herzen Danke. Ihr habt uns eine selbstbestimmte, natürliche Geburt ermöglicht, ihr habt uns den Raum und die Ruhe gegeben, die wir gebraucht haben und habt mit eurer kompetenten Arbeit dazu beigetragen, dass Aaron gesund auf die Welt kommen konnte. Danke.

Am dankbarsten bin ich nach der Geburt aber meinem Mann. Es ist unglaublich, was er geleistet hat. Vor der Geburt hat er mehrfach gesagt, ich muss das Kind bekommen, er kann nicht viel machen außer zugucken. Das stimmt nicht. Seine Anwesenheit hat mich unglaublich beruhigt, ich wusste, er ist für mich da und passt auf mich auf. Ich habe mich so geliebt gefühlt, so unglaublich geborgen. Es ist unser gemeinsames Kind, was sich auf den Weg in unsere Welt gemacht hat und mein Mann ist genauso ein Teil der Geburt wie ich, er hat alles ganz nah miterlebt. Ich habe unser Kind auf dem Schoß meines Mannes geboren. Wieviel Liebe kann man eigentlich empfinden? Mein Mann und ich teilen dieses unglaubliche Geburtserlebnis, es verbindet uns ganz neu und gibt uns Kraft. Jetzt sind wir mit unserem Aaron zu Hause. Wir verlieben uns täglich mehr in ihn, er hat es jetzt schon geschafft, unser Leben komplett zu verändern. Wir werden so oft von unseren Gefühlen überwältigt und können unser Glück immer noch nicht in Worte fassen. Liebe und Dankbarkeit erfüllen uns.

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05.12.16

Emma

Als wir zu Beginn meiner Schwangerschaft zum Info-Abend ins s'Hebammenhaus fuhren, war mir eigentlich schon klar, dass ich dort entbinden wollte. Auf dem Heimweg war dann auch mein Mann überzeugt. Mir gab die Gewissheit, immer eine Hebamme zur Seite zu haben die Sicherheit, die ich als Erstgebärende brauchte.

Emma - geboren am 05.12.2016

Als wir zu Beginn meiner Schwangerschaft zum Info-Abend ins s'Hebammenhaus fuhren, war mir eigentlich schon klar, dass ich dort entbinden wollte. Auf dem Heimweg war dann auch mein Mann überzeugt. Mir gab die Gewissheit, immer eine Hebamme zur Seite zu haben die Sicherheit, die ich als Erstgebärende brauchte. In der angenehmen Atmosphäre würde sich auch mein Mann wohlfühlen können, der ja wie wir vermuteten viele lange Stunden dort mit mir durchstehen müsste. Gleich am nächsten Tag machte ich einen ersten Termin im s'Hebammenhaus aus.
In den folgenden Monaten hatte ich immer wieder einen Vorsorgetermin bei einer der Hebammen. Die Gespräche empfand ich immer als mutmachend und bestärkend. Meine größte Sorge war, dass unser Baby in Beckenendlage bleiben könnte und ich deshalb im Krankenhaus entbinden müsste. Das konnte ich mir inzwischen nämlich gar nicht mehr vorstellen.
In der 36. Schwangerschaftswoche gab der Frauenarzt Entwarnung, unsere Emma lag genau in der richtigen Position.
4 Tage vor dem errechneten Geburtstermin fühlte ich mich noch so fit, dass ich überhaupt nicht damit rechnete, es könnte schon los gehen. Nach einem langen Spaziergang ging ich in die Badewanne und wollte danach mit meinem Mann den Abend vor dem Fernseher verbringen. Ich bekam menstruationsartige Bauchschmerzen, wie ich sie schon öfter während der Schwangerschaft gehabt hatte, so dass ich doch lieber im Bett lesen wollte. Kaum dort angekommen bekam ich Schüttelfrost. Mit einer Wärmflasche wurde es etwas besser, allerdings fiel mir nun auf, dass die stärker werdenden Bauchkrämpfe alle 10 Minuten kamen, ca. eine Minute anhielten und wieder nachließen. Als ich nun auch noch dauernd zur Toilette musste und mit Übelkeit zu kämpfen hatte, dachte ich mir schon, dass das der Beginn der Wehen sein könnte. Zum Glück hörten alle Symptome bis auf die Bauchkrämpfe bald wieder auf. Inzwischen war 23 Uhr nachts und mein einziger Gedanke war, dass ich wenigstens noch ein paar Stunden schlafen sollte. An Liegen war allerdings nicht mehr zu denken. Ich lief im Flur auf und ab. Mein Mann ging schlafen, aber schon eine halbe Stunde später weckte ich ihn und bat ihn die Tasche nochmal zu überprüfen und den Wehenabstand zu stoppen. Er kam auf 5 Minuten und wir riefen um 1 Uhr nachts zum ersten Mal die Rufbereitschaftsnummer an. Elke ging sofort dran, vertröstete uns aber. Sie sagte mit, dass ich noch genug Stunden im Geburtshaus verbringen würde und wir noch eine Stunde mit dem Losfahren warten sollten. Sie klang dabei völlig gelassen und versicherte mir, dass ich die Fahrt auch in einer Stunde noch schaffen würde. Nachdem sie mich so beruhigt hatte, setzte ich mich im Dunkeln auf die Bettkante. Mein Bewegungsdrang war verschwunden. Ich versuchte, wenn an Schlaf auch nicht zu denken war, wenigstens zwischen den Wehen wegzudämmern. Das gelang mir ziemlich gut, so dass ich völlig die Zeit vergaß. Als mein Mann eine Stunde später ins Schlafzimmer kam um nach mir zu sehen, kamen die Wehen alle 2 Minuten und wir riefen nochmal bei Elke an. Sie gab uns das OK und wir fuhren los.
Während der Fahrt versuchte ich eine Position zu finden, in der ich die Schmerzen aushalten könnte. Es tat inzwischen so weh, dass ich bei jeder Wehe vor mich hin jammerte. Mein Mann half mir, indem er mir immer wieder vorgab, wie ich atmen sollte. Plötzlich hatte ich den Drang, mit der Wehe mitzuschieben. Vorsichtig gab ich dem nach und mit einem Plopp platzte die Fruchtblase. Kurz machte ich mir Sorgen, ob die Wehen jetzt noch schlimmer werden würden, aber das Gegenteil war der Fall. Ich hatte nun bei jeder Wehe diesen Drang zu schieben und den Eindruck, dass die Schmerzen nachließen sobald ich das tat.
Im s'Hebammenhaus angekommen wurden wir schon von Elke erwartet. Es brannten Kerzen und das Licht war gedimmt. Wir setzten uns auf das Bett und ich erzählte Elke davon, dass ich das Gefühl hätte bei den Wehen mitschieben zu müssen. Ich machte mir Sorgen, dass es dafür noch zu früh sei. Sie sagte mir jedoch, das sei in Ordnung so. Mit dieser Sicherheit konnte ich nun beruhigt weiter machen.
Elke schlug vor, ich solle mich vor das Bett knien und den Oberkörper auf dem Bett ablegen. Endlich hatte ich nun eine Position, die sich richtig anfühlte. Mein Mann saß neben mir, half mir beim Atmen und legte die Hand auf meinen Rücken. Auch Elke kam immer wieder dazu und drückte mir auf den unteren Rücken um mir die Wehen erträglicher zu machen. So verging die Zeit, ohne dass ich eine Veränderung spürte. Doch immer wenn ich unsicher wurde, ob ich vielleicht etwas falsch machte und sich deshalb nichts tut, kam Elke, sah nach mir und sagte mir dass ich das gut mache.
Nach ca 2 Stunden, die ich größtenteils vor dem Bett kniend verbracht hatte, begann mein Bauch weh zu tun. Ich hatte das Gefühl, er sei zu schwer um weiter in dieser Position unter mir zu "hängen" und setzte mich in den Wehenpausen immer wieder auf den Boden. Elke sah, dass ich mich nicht mehr wohl fühlte und schlug mir vor, ich sollte mich in Seitenlage auf das Bett legen.
In der neuen Position fühlte ich mich gleich viel besser, obwohl die Bauchschmerzen nicht aufhörten. Dafür bemerkte ich plötzlich, dass sich beim Schieben tatsächlich etwas in mir bewegte. Ich wollte von Elke wissen, ob sie den Kopf schon sehen könne, aber so weit war es erst ein paar Wehen später. Aber in der Wehenpause rutschte unser Baby wieder zurück. Elke tröstete mich, dass Emma bei der nächsten Wehe wieder genausoweit voran käme. So war es dann auch und bald war zuerst der Kopf und eine Wehe später der restliche Körper draußen. Es war 6 Uhr morgens, wir waren gerade mal seit 2 1/2 Stunden im Hebammenhaus.
Elke reichte mir unser kleines Wunder und legte sie auf meinem Bauch ab. Die nächsten zwei Stunden verbrachten mein Mann und ich damit, unsere Emma zu bestaunen, während die Hebammen (inzwischen waren Christina und Grit gekommen um Elke abzulösen) auf die Nachgeburt warteten. Bald war auch das geschafft und wir feierten die Geburt mit Orangensaft und Törtchen. Wir waren völlig fertig, aber so glücklich!

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28.11.16

Amrei

Eine Geburt ist und bleibt ein einmaliges, grenzen-erfahrendes Ereignis – und ich bin mir sicher: Bei einer Geburt wird „nicht nur“ ein Kind durch die Mutter geboren, sondern auch die Mutter durch das Kind nochmal neu.

Amrei - geboren am 28.11.2016

Deine Geburt
Kleine Amrei, gestern kamst du auf die Welt. Es fühlt sich jedoch länger her an. Da du um Punkt 1 Uhr nachts kommen wolltest, haben wir schon zwei Nächte hinter uns. Gefühlt bist und bleibst du ein Sonntagskind, ein „Erster-Advents-Kind“. Das passt doch auch gut zu deinem Namen: Geliebtes Gottesgeschenk (meine Auswahl der vielen Bedeutungen von Anna Maria).
Ein Geburtsbericht will ich schreiben, einen der für die Öffentlichkeit lesbar sein soll, weil er auf der s´Hebammenhaus-Website veröffentlicht werden soll, einen der aber vor allem für Dich bestimmt sein soll, um dir zu beschreiben, wie du auf die Welt kamst: Ich selbst lese immer wieder die Zeilen, die meine Mutter über meine Geburt geschrieben hat und noch öfters die, die ich über die Geburt Deiner Schwester Solvei schrieb. Und immer wieder kommen mir dann die Tränen in die Augen.
Eine Geburt ist und bleibt ein einmaliges, grenzen-erfahrendes Ereignis – und ich bin mir sicher: Bei einer Geburt wird „nicht nur“ ein Kind durch die Mutter geboren, sondern auch die Mutter durch das Kind nochmal neu. Zumindest ist dies bei mir so. (Lest mal hierzu das Buch von Nora Imlau – „Das Geburtsbuch. Vorbereiten – Erleben – Verarbeiten“ – es war eine tolle Begleitung für mich).
Also: Los geht´s…
Nach einem positiven Schwangerschaftstest gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Nach kurzer Zeit war dieser freudige dabei… Ich freue mich so auf eine erneute Begleitung durch s´Hebammenhaus! Die Dankbarkeit, wie alles rund um Solveis Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach verlief ist tief. Weil sie so durch und durch gut war, wegen der tollen Hebammen, insbesondere Elke, die mich begleitet haben.
Und so ging es dieses Mal früh los mit der Hebammenbegleitung. Die Schwangerschaftsvorsorge sollte öfters durch Elke stattfinden, statt durch meine Frauenärztin. Für mich ist die Mischung das Perfekte. Um die Möglichkeiten der Medizin Risiken auszuschließen durch Ultraschall, CTG oder Blutbilder bin ich dankbar. Genauso wichtig erscheint es mir aber, in der Schwangerschaft „guter Hoffnung“ zu bleiben und davon auszugehen, dass der Körper seine Sache so macht, wie es seit Jahrtausenden von Jahren vorgesehen ist. Und genau dieser Geist war in der Vorsorge durch Elke spürbar. Alles ist gut. Und es war auch alles gut! Oft ist es möglich sich Stress zu entziehen und ich glaube, dass es ein großes Geschenk an mein Kind ist, wenn ich es nicht schon im Bauch -vielleicht unnötigen- negativen Gefühlen aussetze.
Und so erlebte ich eine schöne Schwangerschaft. Ich hatte sicherlich nicht so oft den Kopf mich intensiv damit auseinanderzusetzen, schließlich war Solvei ja da und eindeutig der Mittelpunkt. Und deshalb bin ich froh, dass ich schon durch meine erste Schwangerschaft eine für mich und uns passende Richtung eingeschlagen hatte, die ich nun nur feiner justieren wollte.
Feinjustierung heißt in diesem Fall vorallem: Hausgeburt statt Geburtshaus. Zwischenzeitlich wohnen wir in unserem eigenen Haus. Der Gedanke, dass ich weder die Hinfahrt unter Wehen noch die Rückfahrt, ein bisschen wacklig auf den Beinen mit Geburtsverletzungen im Auto sitzend verbringen zu müssen, war verlockend. Und ganz ehrlich spielte auch der Satz von Elke eine Rolle, den sie mir frei von der Leber weg nach Solveis Geburt sagte: “Super, wie es lief. Dann wird die nächste Geburt eine Hausgeburt.“ Außerdem bot mir Elke an, die Rufbereitschaft alleine zu übernehmen. Fünf Wochen alleine Rufbereitschaft, wer macht das heute noch? Für mich war es ein Riesenluxus, dass ich genau wusste, auf wen ich mich einstellen kann und alle Gedanken die mir so durch den Kopf gingen, direkt mit der passenden Person besprechen konnte.
Eine Zeit lang schien es aber so als könnte die allzu klare Vorstellung im Kopf der Hausgeburt doch noch durchkreuzt werden: Du, kleines Menschlein, hast schon früh deinen eigenen Kopf bewiesen. Viele Wochen probtest du den „Zwergenaufstand“ und saßt in meinem Becken. Bis zum 19.10. – d.h. bis zur 36. Woche. Bis dahin sollten sich die Kinder in Geburtslage gedreht haben… Und so hatten wir am 19.10. ein Termin zur Vorbesprechung zur äußeren Wendung im Klinikum Singen. Danach leuchtete ich dir nochmal ein bisschen den Weg mit der Taschenlampe, da die Ärztin meinte, dein Kopf läge gerade eher schräg. Der Termin für die Wendung sollte am 24.10. sein. Abends vermutete Elke, dass du dich gedreht haben könntest, doch sicher war deine Lage nicht zu tasten und ich konnte es ihr auch irgendwie noch nicht glauben. Wir moxten trotzdem noch ´ne Runde . Der Ultraschall am nächsten Tag bestätigte das Wunder. Du hattest dich gedreht. Hast du gespürt, dass es nun ernst würde und wolltest dich auf keinen Fall einer -dir vermutlich auch nicht so angenehmen- Wendung unterziehen? Oder hast du gemerkt, dass Klinikum blöd ist und du nicht in Beckenendlage spontan in der Klinik auf die Welt kommen wollen würdest (das wäre unser Plan B gewesen)? War es Zufall? Oder, was auch gut sein könnte: Warst du einfach noch nicht so weit und die statistische 36. Woche für Dich eher erst Woche 34?
Danach konnte die „Geburtsvorbereitung“ uneingeschränkt losgehen:
Zum einen durch einen ganz arg tollen Geburtsvorbereitungskurs im s´Hebammenhaus mit Melanie Pfeiffer. Ein Wochenend-Paar-Kurs wovon die meisten Paare ebenfalls eine außerklinische Geburt anstrebten. Ich merkte wieder: Für mich ist der Austausch mit „Gleichgesinnten“ einfach sehr wichtig. Und Melanie war eine tolle Kursleiterin, die es geschafft hat, dass ich mich wieder konkreter auf die Geburt einstellte, mich darauf freute. Melanie besprach mit Elke später, dass sie gerne als Zweithebamme bei der Geburt dabei wäre – ich freute mich über dieses Interesse und zögerte keinen Augenblick zuzustimmen.
Zum anderen richtete ich in den Wochen vorher einen „Geburtsraum“ bei uns zu Hause ein. Wir verfügen bei unserem Haus über einen Anbau, der bisher als Abstellkammer für so etwas wie Rasenmäher und Wäscheständer diente. Das Gute ist – ein Bad grenzt an, er hat Fußbodenheizung und ist gekachelt. Außerdem geht der Schall nicht durch´s ganze Haus, wie es bei unserem offenen Holzhaus sonst wäre. Denn wer weiß – vielleicht würde ja unsere Solvei die Geburt verschlafen, gehütet von meiner Mutter. „Könnte mich schon blockieren, wenn die dann mein Tönen und so mitkriegen…“, dachte ich. Ich richtete den Geburtsraum mit Kerzen und Musik, wir stellten einen von Elke geliehenen nagelneuen Geburtspool auf (der bis zur Geburt Solvei als Hüpfburg diente), Matratze, Sofaelement, Kiste mit Geburtsutensilien wie Handtücher, Wärmflasche etc. – alles beisammen gab dem Raum einen ganz eigenen Charme.
Und so verging die Zeit. Dass du vermutlich nicht früher kämst, dachte ich mir schon. Solvei kam ET+5 und bei dir, Amrei, deuteten auch alle körperlichen Anzeichen wie Fruchtwasser etc. lange noch nicht auf Geburt hin. Meine Frauenärztin ließ sich dann am ET+7 sogar zu der Aussage hinreißen, dass es vom Ultraschall her genauso gut noch eine 37 SSW sein könnte… Trotzdem würde sie dann am ET+11 (28.11.) nicht länger abwarten wollen…
Also war der große Plan nicht mehr zur Frauenärztin zu müssen. So sehr ich davon überzeugt bin, dass Kinder ihre eigene Zeit brauchen und der errechnete Termin eigentlich eine blödsinnige Erfindung ist und vielmehr der fünfwöchige Zeitraum zählt, wusste ich, dass ich „als Laie“ bei Einsatz von medizinischen Totschlag-Fachausdrücken und der Betonung der Risiken schnell nicht mehr so klar auftreten würde können.
Nachdem wir noch das ein oder andere taten, um die Geburt sanft einzuleiten und mich mehrere Nächte ein paar „Wehchen“ unruhig schlafen ließen, war ich am Sonntagmorgen, dem 1. Advent, ein bisschen frustriert. Solvei war mit meiner Mutter zu ihr nach Hause nach Konstanz gefahren und ich betete inständig dafür, dass die Geburt jetzt doch endlich anfangen möge, dass wir unserer kleinen (nachts sehr auf die Mama fixierten) Solvei nicht mehr als eine Nacht ohne eben diese zumuten müssten. Wir ruhten und spazierten durch den Tag und immerhin kamen die Wehen abends mehr oder minder regelmäßig alle 15 Minuten. Elke kam nochmal vorbei, redete mir gut zu, gab mir Caulophyllum und ging wieder. Wir setzten uns vor den „Polizeiruf“, switchten zu „Dr House“ und sagen nun scherzhaft im Nachhinein, dass doch Klinikflair und ein Arzt die Geburt einleiteten. Jedenfalls kamen die Wehen gegen 21.15 Uhr ca. alle 5 Minuten – ich musste mir unterschiedliche Positionen suchen, damit sie weniger schmerzhaft waren. Wie bei Solveis Geburt stellte sich heraus, dass der starke Druck am Steißbein mit Wärmflasche mir am meisten half – eingeklemmt im Türrahmen konnte ich die Wehen ruhig und gut veratmen und freute mich tatsächlich darauf, wenn die nächste kam. So hieß es doch, dass die Geburt nun wirklich da war. Mein Mann Thom informierte Elke, damit sie sich bereithielte, um kurz vor 22 Uhr war sie dann bereits bei uns. Die Intuition von Hebammen und hier von Elke ist einfach wahnsinnig gut. Sie spürte wohl, dass die Geburt schnell richtig in Gang kommen würde und war sofort losgefahren.
Thom kümmerte sich darum, dass warmes Wasser in den Geburtspool kam, was sich zwischenzeitlich als schwierig herausstellte, weil unser Wassertank „nur“ 300 Liter fasst und der Geburtspool knapp 1000. Also mussten wir ein bisschen zuwarten, was aber nicht schlimm war, denn Türrahmen und Wärmflasche waren weiterhin meine Wahl um den Wehen zu begegnen.
Elke informierte recht bald die Zweithebamme Melanie – ich war verwundert: Warum denn jetzt schon? Melanie war aus dem „tiefen Schwarzwald“ angereist und war gegen halb 12 da.
Kurz darauf merkte auch ich, dass die Geburt spürbar vorangeschritten war. „Nur atmen“ reichte mir nicht – um einigermaßen ruhig zu bleiben, tönte ich, bewegte das Becken auf und ab (und dies alles eingeklemmt im Türrahmen, ohne dass die Wärmflasche runterfiel!).
Irgendwann dann muss ich wohl in den Geburtspool gegangen sein und von da ab, wird alles unklarer in meiner Erinnerung. Ich weiß, dass ich mich unter einer Wehen immer im Vierfüßlerstand am Tuch, das von der Decke hing, festhielt. Ich begann die Wehen nicht mehr nur zu vertönen, sondern gemischt mit einem Summlaut oder einem Schnauben/Prusten lange auszuatmen, weil ich das Ausatmen aushaltbarer empfand als das Einatmen. Thom war an meinem Kopf, redete mir gut zu, Elke drückte die Wärmflasche an mein Kreuzbein. Von Wasser umgeben, von zwei Menschen, denen ich vertraue, gestützt – es gibt wahrscheinlich keine besseren Rahmenbedingungen. Und trotzdem – die Schmerzen wurden schlimmer und ich verhehle nicht, dass ich auch dieses Mal dachte, welch tolle Erfindung doch ein geplanter Kaiserschnitt oder zumindest eine PDA ist und ob ich nicht doch – für´s nächste Mal- dies endlich mal ernsthaft in Erwägung ziehen sollte...
Ich vermeide es auch dieses Mal (wie im letzten Geburtsbericht) von „Wellen“ (statt „Wehen“) zu schreiben. Für mich ist nun klar: Ich glaube nicht, dass ich je dahin kommen werde, „Geburtskontraktionen“ schmerzfrei zu erleben (ich hatte mich auch dieses Mal wieder mit Hypnobirthing intensiver auseinandergesetzt). Wehen tun mir weh! Klar sind sie wie Wellen, aber eben doch auch Wehen… und eine Geburt bleibt ein Ereignis an dem ich an meine körperlichen und auch psychischen Grenzen stoße.
Was dieses Mal wirklich besser war: Ich hatte Pausen, echte gefühlt lange Pausen in denen ich gut entspannen konnte. Und ich wusste – wenn ich schon so weit bin, ist das Ziel nicht mehr fern. Und tatsächlich, bald spürte ich den Druck nach unten, den Drang mitzuschieben. Ich konnte schon das Köpfchen erfühlen.
Ich bin wieder beeindruckt, wie stark man sich in dieser Situation aktiv miteinbringen kann. Ja, auch dieses Mal war das Gefühl, dass ich dazu beitragen kann „diesen ganzen Schlamassel“ hinter mich zu bringen, stark ausgeprägt (Elke im Nachhinein: „Du hast gepresst wie ein Ochse.“). Und ich schob und schob und merkte nach jeder Wehe den Erfolg. Am liebsten hätte ich einfach auf einmal das Kind rausgeschoben, doch die Wehen waren dafür zu kurz und Elke riet mir dann, dass ich „die Wehen gehen lassen sollte“. Kurze Entspannung und weiter ging es. Im Nachhinein erfuhr ich, dass diese letzte Geburtsphase wohl 30 Minuten dauerte. Ich hätte es kürzer eingeschätzt. Die vorletzte Wehe ging und ich hatte den Eindruck als hätten zwei Millimeter gefehlt, dass der Kopf austritt. Ich stellte mein Bein an, wie Elke mir riet, und so konnte unter der nächsten Wehe unser Kind recht einfach mit dem Kopf geboren werden und -wenn ich mich nicht täusche- in derselben Wehe noch ganz. Um Punkt 1 Uhr war es da. Es wurde ins Wasser geboren, ich setzte mich zurück, nahm es selbst hoch. Es fing zaghaft an zu schreien, hatte wohl noch etwas Schleim im Rachen…
Die Augen guckten mich an. Meine Mama. Mein Kind. Mein Kind war da! Wir hatten es gemeinsam geschafft. Thom weinte. Dann schauten wir: Ein Mädchen! Wir hatten irgendwie mit einem Jungen gerechnet. Gemartert, erleichtert, erstaunt und glücklich. Ein Mädchen, ein Schwesterchen für Solvei. Solvei war im Kopf gleich mit dabei. Elke „Ist ja auch so ´ne Süße wie Solvei.“ Ich „Ja, nur pausbäckiger.“ Thom „Solvei hat mehr geschrien.“.
Ich gebar schnell die Plazenta und die Nachwehen kamen und gingen. Ich habe das Gefühl, um das Glücksgefühl nach der Geburt ein bisschen betrogen worden zu sein, weil ich einfach noch weiter mit den Wehen umgehen musste. Doch die Oxytoxine und Endorphine taten trotzdem ihren Dienst. Ich verliebte mich. Und tue es weiterhin jede Stunde mehr.
Ja, auch ich habe daran gezweifelt. Kann ein „neues und fremdes“ Kind so geliebt sein, wie man das erste Kind sofort geliebt hat? Geht es wirklich diese Liebe zu teilen? Es geht. Ab der ersten Stunde.
Alles was danach kam, gehört nun zum neuen Lebensabschnitt. Als Familie zu viert. Als zweifache Mama. Geburt vergeht. Heilung findet merklich statt. Von den Verletzungen, von den eindrücklichen Erinnerungen an die Schmerzen. Was bleibt? Ein ganzes Leben für Dich, mein kleines Mädchen, das ich die ersten Jahre intensiv mit dir teilen darf. Darauf freue ich mich unglaublich.

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25.11.16

Lotta Vittorianoire

Eine Anreise von einer Stunde und 40 Minuten, beim zweiten Kind - fast alle um uns herum haben uns schräg angeschaut oder uns heftig davon abgeraten. Weil es doch oft beim zweiten Kind ganz schnell gehen kann. Nur die Hebammen vom s`Hebammenhaus konnten gar nichts Merkwürdiges daran finden und meinten unaufgeregt, das Kind wartet schon, bis wir ankommen.

Geburtsbericht Lotta Vittorianoire
am 25. November 2016 im s`Hebammenhaus in Villingen

Eine Anreise von einer Stunde und 40 Minuten, beim zweiten Kind - fast alle um uns herum haben uns schräg angeschaut oder uns heftig davon abgeraten. Weil es doch oft beim zweiten Kind ganz schnell gehen kann. Nur die Hebammen vom s`Hebammenhaus konnten gar nichts Merkwürdiges daran finden und meinten unaufgeregt, das Kind wartet schon, bis wir ankommen.

Wir wollten doch so gerne nochmal ins s‘Hebammenhaus, vor allem auch, weil die Geburt unserer ersten Tochter im Jahr zuvor dort so gut losging. Sie kam zwar in der Klinik auf die Welt, aber wir hatten trotzdem das Gefühl, die Geburt fand zu einem großen Teil im Geburtshaus statt und lief in der Klinik auch deswegen nur so gut, weil wir von dort kamen.
(Und bei unserem Nachgespräch meinte die Christiane: na, dann kommt Ihr einfach wieder zu uns, in zwei Jahren oder schon früher und bekommt hier Eure zweite Tochter. Tja, wie wusste sie das nur?)
Nach jedem unserer Besuche und Vorgespräche im s`Hebammenhaus kamen wir beruhigter raus. Jede Hebamme sprach andere Themen an und jedes Mal wieder war ich begeistert und überrascht, wie gut mir und uns diese Besuche getan haben.

Also gab es für uns keine Zweifel, dass wir die weite Anfahrt auf uns nehmen wollten.
Am 25. November in der Früh fuhren wir los, zunächst im schönsten Sonnenschein, dann durch Nebel und als wir ankamen, war alles schon für uns vorbereitet. Eine warme Wanne, Kerzen überall.
Und die Geburt zog und zog sich. Zumindest fühlte es sich so an. Wahrscheinlich auch, weil ich die ganze Zeit gehofft hatte, es würde schneller gehen oder Angst davor hatte, dass sich nicht genug tut und wir wieder in die Klinik müssen. Aber die beiden wundervollen Hebammen Christina und Melanie, die abwechselnd oder gleichzeitig bei uns waren und beide unterschiedliche und in ihrer eigenen Art unglaublich hilfreiche Tips hatten, konnten meiner Besorgnis in keinem Moment zustimmen. Die wussten, dass es voran ging.
Abends, 13 Minuten nach 9 Uhr, das Ganze dauerte ähnlich lang wie bei unserer ersten Tochter, kam unsere Lotta auf die Welt, im Kerzenschein und in der wundervoll warmen Atmosphäre und der liebevollen Umsorgung der beiden Hebammen.
Es schien, als freute sich das ganze s`Hebammenhaus mit uns - sogar Frau Schnee, die Sekretärin, liess uns wissen, dass sie den ganzen Tag mitgefiebert hat -, dass es beim zweiten Mal geklappt hat.
Welch Geschenk, wenn man die Möglichkeit bekommt, seine Kinder an einem so wunderbaren Ort auf die Welt bringen zu können.

Die vier Stunden nach der Geburt waren zu schnell rum. Wir hatten gehofft, wir könnten noch bis zum Morgengrauen mit unserem Aufbruch warten und mussten doch um halb zwei in der Nacht los. So fanden wir uns ein bisschen überwältigt in unserem Bus wieder, der uns, extremst langsam fahrend, durch tiefsten Nebel, nach Hause bringen sollte. Wahrscheinlich fuhren wir zu langsam. Auf der Landstrasse hielt uns die Polizei an, wir wurden mit Taschenlampen angeleuchtet.
Als ich sagte, dass das doch eine erzählenswerte Geschichte ist, gerade mal 4 Stunden alt und schon die erste Polizeikontrolle, sahen die beiden Polizisten ein bisschen erschrocken aus und wünschten uns schnell eine gute Heimfahrt.
Die hatten wir und zu Hause gab`s eine, ich muss sagen, etwas magische Nachtfeier bis 5 in der Früh: die amerikanische Oma und unsere eineinhalb Jährige Roberta waren hellwach, als wir ankamen und sie begrüßten unsere Lotta und uns mit großer Begeisterung.

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08.11.16

Janina

Es war eine geplante Hausgeburt und wir sind überglücklich, dass alles so toll geklappt hat. Schon im Vorfeld waren wir durch die Betreuung des Hebammenhauses bestens unterstützt und gewappnet.

Janina - geboren am 08.11.2016

Janina Sophie kam am Dienstag den 8.11.2016 in unserer Wohnung zur Welt.

Es war eine geplante Hausgeburt und wir sind überglücklich, dass alles so toll geklappt hat. Schon im Vorfeld waren wir durch die Betreuung des Hebammenhauses bestens unterstützt und gewappnet.

Ich als Frau möchte noch hinzufügen, dass mir die Hebammen sehr viel Sicherheit und Vertrauen in meinen Körper und die Natur vermittelt haben. Das zu behalten ist in der heutigen Zeit gar nicht so einfach.

Ich war sehr froh mich immer wieder an die Hebammen wenden zu können. Das hat mich und Janina vor einigem bewahrt. Die Geburt Zuhause war für uns ein unbeschreibliches Ereignis. Die Geborgenheit und Wärme die das eigene Zuhause ausstrahlt ist mit nichts zu ersetzen.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Hebamme Partner und Mir gab mir sehr viel Kraft und ein Bündnis aus Vertrauen das ich für die Geburt brauche um los zu lassen und mich zu öffnen.

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23.10.16

Sophie Marie

Der schönste Unfall meines Lebens
Diese Schwangerschaft war meine erste und war ganz ungeplant. Ich habe anfangs gar nicht gemerkt, dass ich Schwanger war.

Sophie Marie - geboren am 23.10.2016

Der schönste Unfall meines Lebens
Diese Schwangerschaft war meine erste und war ganz ungeplant. Ich habe anfangs gar nicht gemerkt, dass ich Schwanger war. Ich war auf einmal ständig müde und meine Motivation ging verloren. Zuerst dachte ich es ist die Frühjahrsmüdigkeit, die ich nun noch schlimmer als sonst erlebte. Ich war im Außendienst tätig, heißt ich habe weite Strecken mit dem Auto zurückgelegt. Plötzlich bekam ich Unterleib schmerzen, mein Hausarzt untersuchte mich mit dem Ultraschal und sagte noch zum Spaß „Ha, also schwanger bist du schon mal nicht!“ bei der Urinprobe, die ich abgegeben habe stellte er eine Harnwegenzündung fest und ich bekam Antibiotika. Es vergingen einige Wochen, meine Motivation blieb aber im Keller. Dann kam die Übelkeit, ich nahm an die kam durch den Stress bei der Arbeit und nahm es so hin, irgendwann wird die schon wieder verschwinden. Als endlich mein Urlaub kam war ich ziemlich glücklich, nur wurde meine Übelkeit immer schlimmer. Irgendwann dachte ich mir, ich mach jetzt mal einen Schwangerschaftstest. Der dann natürlich gleich positiv ausgefallen ist. Ich machte im Hebammenhaus dann gleich einen Termin für einen Blutest aus, der natürlich auch positiv war. Nur war laut Bluttest Ende November der errechnete Geburtstermin, aber beim ersten Ultraschal stellte sich heraus ich bin schon weiter und so wurde der Geburtstermin Ende Oktober. Außer die Übelkeit hatte ich groß keine Beschwerden zum Ende hin ein bisschen Wasser in den Beinen aber sonst war ich recht zufrieden. Den Geburtsvorbereitungskurs habe ich zusammen mit meinem Partner auch im Hebammenhaus gemacht, wir waren sehr zufrieden und es hat mir geholfen mich auf die Geburt vorzubereiten und einzustellen. Da mein errechneter Termin ein Samstag war hatte ich ein Problem, weil man sollte ja auf dem errechneten Termin eine Untersuchung beim FA machen, falls die kleine noch nicht da ist. Da Samstags aber kein FA auf hat sind wir an unserem errechneten Termin ins Krankenhaus um die Untersuchung dort machen zulassen. Ich war positiv überrascht, wie freundlich wir dort behandelt wurden obwohl ich vom Hebammenhaus begleitet wurde. Einen anderen FA musste ich mir auch suchen der die 3 Ultraschalbilder macht (und nun bin ich wieder auf der Suche nach einem neuen FA weil der, der mich in der SS betreut hat voll ist). Die Ärztin im KH sagte mir das alles super sei, der Muttermund sei offen und sonst ist auch alles super. Nach dem Krankenhausbesuch telefonierte ich gleich mit dem Hebammenhaus um zu berichten, auch die Hebamme sagte mir das es super Nachrichten seien und sie sich auch darüber freute das die im KH so nett zu mir waren. In dieser Nacht ging es dann auch schon los. Um kurz vor 2 Uhr bin ich aufgewacht, von Bauchschmerzen bin aber wieder eingeschlafen bis um 3 Uhr dann merkte ich das es anders wird. Ich weckte dann auch meinen Partner und wir fingen an die Übungen zumachen, die wir im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben. Um 5 Uhr riefen wir im Hebammenhaus an um Bescheid zugeben das sich hier was tut, die Hebamme sagte uns wenn ich mich Daheim nicht mehr wohlfühle, dann soll ich nochmal anrufen und dann ins Hebammenhaus kommen. Um 7 Uhr hielte Ichs nicht mehr aus und wir riefen an, das wir dem nächst eintreffen. Bis wir alles im Auto hatten und im Hebammenhaus ankamen war es kurz vor 8 Uhr. Die Betreuung der Hebammen war super, sie haben uns machen lassen und wenn ich was gebraucht habe unterstützt. Um 15:09 Uhr erblickte unser Sonnenschein bei Regenwetter das Licht der Welt und ich war einfach nur glücklich dass es vorbei war und ich sie gesund in den Armen halten konnte. Mein Partner nahm mit der Hebamme die Plazenta genau unter die Lupe und schnitt ein Stück heraus, weil wir davon Globulis herstellen ließen. Nach ein paar Stunden als alles erledigt war und es mir gut ging packten wir unsere Sachen und unsere Prinzessin ein und fuhren Heim. Ich war einfach nur glücklich, endlich mein Bett und in meinem Zuhause zu sein. Genau deswegen kam das KH nur im Notfall für mich in Frage. Ich hätte mich da nicht wohlgefühlt und das war mir sehr wichtig. Ich vertraue den Hebammen voll, wäre was nicht in Ordnung gewesen wusste ich das KH ist nicht weit, aber ich hatte nicht einmal das Gefühl das ich am falschen Platz bin. Deswegen kann ich das Hebammenhaus nur empfehlen und positiv bewerten weil ich so super betreut wurde, auch im Wochenbett ging die Betreuung super weiter. Da auch der Kinderarzt voll mit uns zufrieden ist, weiss ich dass ich alles richtig gemacht habe und würde es auch wieder so tun.
Liebe Grüße an das Hebammenhaus
Franzi, Chris & Sophie

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20.10.16

Arian

Unsere Freude war denkbar riesig ein gesundes und munteres kleines Kind in den Armen halten zu dürfen.

Geburtsbericht Arian, geboren am 20.10.2016

Am 20.10.2016 um 04:52 Uhr erblickte unser erstes Kind, Arian, das Licht der Welt.
Unsere Freude war denkbar riesig ein gesundes und munteres kleines Kind in den Armen halten zu dürfen.
Der Kleine hat die Welt sofort mit einem lauten Schrei begrüßt. Sobald er sich etwas beruhigt hatte, hat e sich dann auch sogleich neugierig umgeschaut und mit seinem Blick hat er sofort die Herzen seiner Eltern erobert.

Wie es dazu kam:
Schon früh in der Schwangerschaft haben wir uns über den „richtigen“ Geburtsort Gedanken gemacht. Es fühlte sich irgendwie falsch an für die Geburt in ein Krankenhaus zu gehen. Eine Schwangerschaft und eine Geburt sind doch nichts krankes! Ganz im Gegenteil!
Außerdem haben wir die Atmosphäre in den Krankenhäusern und Kliniken insgesamt als eher unangenehm empfunden.

Also haben wir uns nach Alternativen umgesehen. Dabei sind wir schließlich auf das Geburtshaus gekommen.
Wir haben uns entschlossen, an einer Informationsveranstaltung teilzunehmen.
Was wir dort hörten und sahen hat uns sofort gut gefallen.
Von unserem Wohnort bei Singen bis nach Villingen benötigt man eine Fahrzeit von etwa 40 Minuten. Wir waren uns nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre unter Geburtswehen so weit zu fahren.
Die Hebammen im Geburtshaus versicherten uns jedoch, dass das keine Problem sei. Sie hätten in der Vergangenheit schon oft Frauen mit ähnlichen Anfahrtszeiten betreut. Das habe noch nie zu Schwierigkeiten geführt.
Damit stand unser Entschluss fest.

Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft waren wir immer mal wieder im Geburtshaus. Einige der Vorsorgeuntersuchungen wurden dort durchgeführt. Zusätzlich haben wir auch an einem Geburtsvorbereitungskurs teilgenommen.
Auf diese Art konnten wir einen Großteil der Hebammen im Vorfeld einmal kennen lernen.

Allmählich rückte der große Tag immer näher. Der errechnete Geburtstermin ist natürlich nur eine grobe Orientierung. Das hatte man uns oft genug gesagt. Doch wenn dieser Tag erst einmal verstrichen ist und noch immer überhaupt nichts passiert, dann wird man allmählich ungeduldig.
Unser Arian hat sich schließlich 12 Tage über den ursprünglich errechneten Termin Zeit gelassen.
Wir befürchteten schon, am Ende doch noch in die Klinik gehen zu müssen...

Dann setzten endlich die Wehen ein.
Die Nummer des Bereitschaftstelefons war stets in Reichweite, die Geburtstasche schon längst gepackt.
Am Telefon wurden uns von der diensthabenden Hebamme ein paar Fragen zur Intensität der Wehen und dem allgemeinen Befinden gestellt.
Anfangs vertröstete sie uns noch und erklärte uns welche weiteren Schritte uns erwarten würden.
Sie bat uns später wieder anzurufen.

Das hat uns zunächst einmal verblüfft, sollte sich dann aber als genau richtig so herausstellen. Wären wir gleich bei den ersten Anzeichen los gefahren, hätte sich der Aufenthalt im Geburtshaus nur unnötig in die Länge gezogen.
So konnten wir einfach noch etwas länger in der vertrauten Umgebung bleiben.

Irgendwann beim 2. oder 3. Anruf kam dann das „Startsignal“ Es war für uns an der Zeit los zu fahren.
Jetzt wurde es also endgültig ernst!

Die Fahrt zum Geburtshaus verlief absolut reibungslos und unproblematisch, genau wie die Hebammen es „vorhergesagt“ hatten.

Wir kamen gleichzeitig mit der Hebamme Julia Steinmann an.
Sie war die Einzige, die wir im Vorfeld nicht kennen gelernt hatten. Ausgerechnet!

Aber das machte überhaupt nichts!!

Der weitere Geburtsverlauf war natürlich anstrengend, aber verlief ohne Komplikationen.
Die Hebamme Julia Steinmann strahlte eine routinierte Gelassenheit und sehr viel Zuversichtlichkeit aus. Damit hat sie wesentlich zu einer sehr angenehmen Atmosphäre beigetragen.

Ihre Hauptarbeit bestand zunächst aus ganz viel abwarten und aufmerksam beobachten. Gelegentlich hat sie eine andere Körperhaltung empfohlen. Darüber hinaus hat sie quasi überhaupt nicht in den Geburtsverlauf eingreifen müssen.

Gegen Ende waren dann doch ein paar Handgriffe erforderlich. Wie von Zauberhand war sie immer zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Dabei wurde sie von einer zweiten Hebamme (Grit Schwirz) unterstützt, die erst gegen Ende dazugekommen war.

Nach der Geburt war ausreichend Zeit, um den kleinen Erdenbürger in unserer Mitte zu begrüßen.
Außerdem wurden noch einige neugierige Fragen zur Plazenta und Nabelschnur freudig beantwortet.

In unserer Geburtstasche befand sich auch etwas Proviant. So zum Beispiel eine Hühnersuppe.
Das war auch gut so. Eine Stärkung kam nach den Strapazen der vorangegangenen Stunden gerade recht.

Danach war es auch schon Zeit alles wieder zusammen zu packen und den Heimweg als Familie anzutreten.
Nur wenige Stunden nach der Geburt!

Das war auch gut so, denn schon auf dem Weg nach Hause sollte uns die Müdigkeit einholen.
So kamen wir denn als kleine glücklich aber hundemüde Familie zu Hause an und genehmigten uns erst mal eine Mütze voll Schlaf.

Unser Fazit:
Die Entscheidung, ins Geburtshaus zu gehen, haben wir keine Sekunde bereut. Wir würden alles genauso wieder machen!

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12.10.16

Lena

Bei der Geburt von Lena, war es wie Ende 2012 bei unserem Sohn, dass man noch so viel planen kann, wie man möchte, dass Leben geht aber gerne mal andere Wege für einen.

Lena - geboren am 12.10.2016

… und dann kam zum Glück alles anders

Bei der Geburt von Lena, war es wie Ende 2012 bei unserem Sohn, dass man noch so viel planen kann, wie man möchte, dass Leben geht aber gerne mal andere Wege für einen.
Im April hatte ich bei Christina Hügl ein erstes Gespräch, mich nach diesem aber leider (so denke ich seit Lenas Geburt), gegen das s`Hebammenhaus entschieden. Unser Sohn kam damals 11 Wochen zu früh und benötigte, wie ich, viel medizinische Hilfe. Daher war meine Angst sehr groß und ich wollte auch dieses Mal medizinische Hilfe (Klinik), in greifbarer Nähe haben.
Ich hatte dieses Mal eine tolle, unbeschreiblich schöne Schwangerschaft. Allerdings war Lena ab August immer wieder auffällig, da ihr Gewicht bzw. sie als “klein und zierlich“ eingestuft wurde.
Am 11.10.16 erfuhren wir beim Frauenarzt, dass der Muttermund 2 cm geöffnet ist; alles andere war in Ordnung. Am Nachmittag bekam ich leichte Blutungen und wurde unruhig. Am Abend gingen wir zur Kontrolle in die Klinik. Dort wurden wir wieder entlassen, mit der Info, dass Lena noch leichter als gedacht ist und wenig Fruchtwasser hat.
Aber dann Zuhause hatten mein Mann und ich bereits eine Stunde später das Gefühl, wir haben einen schlechten Traum, der wahnsinnig gut endete.
Um 23:06 Uhr kam beim Einschlafen, der berühmte Plöpp der Fruchtblase und ich rannte schnell auf die Toilette. Bereits 23:25 Uhr hatte ich alle 2 Minuten so heftige Wehen, dass auf Anraten des Kreißsaals, ein Rettungswagen gerufen wurde. Die beiden Sanitäter kümmerten sich toll um uns. Da ich aber den Kopf schon ertasten konnte, wurde entschieden, dass wir zuhause entbinden. Dann wurde weitere Unterstützung (Kindernotarzt, Inkubator und eine Hebamme) angefordert.

(Anmerkung: die Rettungsleitstelle kann in solchen Fällen über die Rufbereitschaftsnummer die Diensthabende freiberufliche Hebamme des s’HebammenhausTeams hinzurufen)

Als Unterstützung,….. da nicht klar war, wie schwer Lena nun wirklich ist, wurde so viel Hilfe angefordert.
Als kurze Zeit später die Tür aufging und Katja hereinkam, fiel uns allen ein riesiger Stein vom Herzen, (ich kannte sie von der Homepage und den hier geschriebenen Geburtsberichten). In kurzer Zeit gelang es ihr eine so schöne Atmosphäre zu schaffen, dass ich heute noch weinen könnte, so schön war die Geburt, trotz der vielen Menschen in und vor unserer Wohnung.
Nach nur 30 min wurde unsere Tochter geboren. Da zum großen Glück alles gut verlief, durften wir gemeinsam entscheiden, ob wir in die Klinik mit möchten oder zuhause bleiben wollen. Rückwirkend war es die beste Entscheidung daheim zu bleiben. Im Wochenbett war mein Mann immer greifbar, unser Sohn konnte sich mit einbringen und sich an die neue Situation gewöhnen. Noch heute erleben wir Lenas erste Tage als sehr entspannt. Sie wirkt ausgeglichen und sie nimmt rasant an Gewicht zu.
Wir als Familie sind unendlich froh und dankbar, nun so eine rundum tolle Geburt mit allen Menschen erlebt zu haben, die uns rund um die Geburt und die Wochenbettzeit begleiten/begleitet haben.

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02.10.16

Luisa

Am Abend des 01.10.2016 ging es dann langsam los. Nachdem die Wehen alle 5-6 Minuten kamen, machten wir uns auf den Weg nach Villingen in das Geburtshaus. Leider tat sich in der Zeit von 01:30 Uhr bis 7:00 Uhr morgens nicht viel und Christina und Christiane legten uns nahe, nochmal nach Hause zu fahren, gut zu frühstücken und uns für die Geburt nochmal zu erholen.

Louisa - geboren am 02.10.2016

Geburt im Wellnesshotel ;)

Im Januar 2016 haben wir erfahren, dass wir Eltern werden. Die Freude über diese schöne Nachricht wurde jedoch schnell getrübt, als meine Frauenärztin mir mitteilte, dass ich eine starke Schilddrüsenunterfunktion habe, die dringend behandlungsbedürftig sei. Innerhalb weniger Minuten verordnete Sie mehrere Medikamente und überwies mich zum Endokrinologen (Facharzt für Hormonbehandlung). Erklären wollte uns niemand, welche Folgen die Einnahme dieser Medikamente für mich haben würden und mir wurde erklärt, dass es in der Schwangerschaft nicht mehr um mich, sondern ausschließlich um das Kind gehen würde. Sollte ich die verordneten Medikamente jedoch nicht einnehmen, drohe eine Früh- oder Fehlgeburt. Sollte es das Kind doch schaffen, würde es ein sehr niedriges Geburtsgewicht haben und die kognitive Entwicklung würde stark beeinträchtigt.
Uns machte diese schnelle Diagnose sehr stutzig. Zumal die Medikation allein an einem Wert festgemacht wurde und wichtige Werte gar nicht im Blutbild festgestellt wurden.
Unser Bauchgefühl sagte uns, dass etwas nicht stimmte und wir uns eine zweite Meinung einholen sollten.
Ich habe mich dann auf die Suche nach einer Hebamme gemacht. Wenn dieser Wert so kritisch sein sollte, dachte ich mir, müsste das eine Hebamme doch am allerbesten wissen.
Diese Suche gestaltete sich allerdings in der Bodenseeregion sehr schwierig. Ich hatte den Wunsch nicht im Krankenhaus zu entbinden und das erschwerte die Suche zudem. Umso glücklicher war ich dann, als ich das s'Hebammenhaus in Villingen gefunden habe.
Anfang März habe ich den ersten Termin mit Christina vereinbart. In diesem Termin wurden mir dann viele Sorgen genommen und ich konnte erleichtert und endlich „guter Hoffnung“ nach Hause fahren.
Ich habe meine Blutwerte dann im 4-Wochentakt kontrollieren lassen und wie sich herausstellte, litt ich weder unter Hashimoto noch unter einer Schilddrüsenunterfunktion. Mein einziges Problem war, dass meine Werte nicht „studienkonform“ waren...

Auch in den letzten Wochen vor der Entbindung, als meine Schwester ihr Baby in der 36. SSW verlor, wurden wir mit sehr hilfreichen Gesprächen im s'Hebammenhaus aufgefangen und wir konnten trotz dieses Schicksalsschlages neue Kraft für die anstehende Geburt sammeln.
Ich hatte ab dem Zeitpunkt, an dem ich die Betreuung und Vorsorge meiner Schwangerschaft in die Hände der Hebammen vom s'Hebammenhaus gelegt habe, eine absolut komplikationsfreie und schöne Schwangerschaft. Wir konnten über alles reden und haben immer einen konstruktiven Rat bekommen, wenn wir danach gefragt haben. Wurden nie in eine Richtung gedrängt. Wir hatten das Gefühl es ging um uns. Um uns „DREI“.

Am Abend des 01.10.2016 ging es dann langsam los. Nachdem die Wehen alle 5-6 Minuten kamen, machten wir uns auf den Weg nach Villingen in das Geburtshaus. Leider tat sich in der Zeit von 01:30 Uhr bis 7:00 Uhr morgens nicht viel und Christina und Christiane legten uns nahe, nochmal nach Hause zu fahren, gut zu frühstücken und uns für die Geburt nochmal zu erholen.

Das haben wir dann auch getan; und … das war die beste Entscheidung. Trotz der relativ langen Fahrt von ca. 1 h, vor der ich anfangs wirklich Respekt hatte, konnte ich mich nach dem Frühstück zu Hause in die Badewanne legen und mich entspannen und Timo konnte den fehlenden Schlaf aus der vergangen Nacht nachholen.
In Absprache mit Christina und Christiane schaute dann gegen 13:00 Uhr meine Wochenbett Hebamme vorbei. Obwohl ich nicht damit gerechnet hatte und ich die Wehen als unverändert zum Morgen empfand, hatte sich der Muttermund bereits auf 7 cm geöffnet und meine Wochenbett Hebamme telefonierte mit Julia aus dem s'Hebammenhaus um sich zu besprechen und schickte uns dann sofort los. Da die Wehen plötzlich immer stärker wurden, stieg meine Mutter noch mit ins Auto um mich auf der Fahrt zu unterstützen.

Als wir um 14:30 im s'Hebammenhaus ankamen, hatte Julia bereits alles vorbereitet.
Das Zimmer war wohlig warm und abgedunkelt. Es brannten Kerzen und es roch herrlich nach Orange. Auch die Badewanne hatte sie bereits eingelassen.
Ich setzte mich dann in die Badewanne. Julia blieb die gesamte Zeit im Bad dabei und gab mir sehr wertvolle Tipps zur Atmung, legte mir immer wieder ein warmes Handtuch auf den Rücken und holte mich dann für eine kurze Zeit nochmal aus der Wanne um den Blasensprung durch die Schwerkraft zu provozieren. Alles verlief wie Julia es voraus sagte. Sie kontrollierte regelmäßig die Herztöne unserer Tochter und half mir dabei in mich und meine Kraft zu vertrauen.
Um 16:35 Uhr wurde dann auch meine Mutter ins Bad geholt um bei der Geburt dabei sein zu können. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass sich meine Mutter heute noch darüber freut, wie herzlich auch sie in dieser Situation von Julia und Melanie betreut wurde.
Um 16:42 Uhr war es dann soweit. Unsere kleine Louisa Gabriella kam auf die Welt. Und so klein war sie gar nicht... 56 cm und 3860 g . Keine Spur von Untergewicht und 3 Tage über dem errechneten Termin... nichts von dem was die Ärztin mir zu Beginn der Schwangerschaft prophezeit hatte ist eingetreten.
Nach dem ich Louisa dann das erste mal in der Badewanne gestillt habe, haben wir uns gemeinsam ins Bett gelegt und uns erst mal kennen gelernt.
Bevor wir uns um 20:00 Uhr wieder auf den Heimweg gemacht haben, haben wir alle noch gemeinsam angestoßen und Louisa hat ihre erstes Geburtstagstörtchen von Julia und Melanie bekommen.

Für uns war es eine absolute Traumgeburt in einer Atmosphäre und Stimmung wie ich es mir schöner nicht hätte vorstellen können. Und wenn wir gefragt werden, wie unsere Geburt war und wo wir entbunden haben, dann sagen wir immer … „im Wellnesshotel ;)“

Vielen Dank für die tolle Begleitung!  

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26.08.16

Lenz Jaron

Es begann am 25.08.2016 mit regelmäßigen Übungswehen an Nachmittag und Abend, die Abstände waren regelmäßig, verkürzten sich jedoch nicht unter 8 min. In der Hoffnung, die Geburt in Gang zu bringen – immerhin war der errechnete Termin überschritten und meine Lust, schwanger zu sein, allmählich sinkend – war ich sehr viel spazieren und habe die restliche Zeit schlafend in einem abgedunkelten Raum zugebracht.

Geburtsbericht Lenz Jaron 26.08.2016

Die Vorbereitung
Es begann am 25.08.2016 mit regelmäßigen Übungswehen an Nachmittag und Abend, die Abstände waren regelmäßig, verkürzten sich jedoch nicht unter 8 min. In der Hoffnung, die Geburt in Gang zu bringen – immerhin war der errechnete Termin überschritten und meine Lust, schwanger zu sein, allmählich sinkend – war ich sehr viel spazieren und habe die restliche Zeit schlafend in einem abgedunkelten Raum zugebracht. Durch den vielen Mittagsschlaf war ich in der Nacht auf den 26.08. zeitweise wach und fit, freute mich aber daran, dass die Wehen vom Vorabend verblieben waren. Als ich das Gefühl hatte, sie würden schwinden, entschloss ich mich, noch einmal spazieren zu gehen. Es war ziemlich genau 5 Uhr morgens des 26.08.2016, ich sagte meinem Partner Bescheid, dass und welche Runde ich gehen würde, im Anschluss lief ich los. Im Nachhinein war die Route nicht ideal gewählt, das nächtliche Umrunden unseres kleinen, uralten Friedhofs ließ mir ein wenig Bange werden und auch den Wachhund eines Hofes weckte ich. Die Wehen kamen jedoch wieder verstärkt und als ich um 5:40 h nach Hause kam, fühlte ich mich weiter im Glauben bestärkt, es würde an diesem Tag losgehen, die Wehen wurden jedoch erneut schwächer.
Mein Partner, wieder einmal extrem müde, war dank meiner Ankündigungen davon ausgegangen, aufgrund von Kindesgeburt zu Hause zu bleiben. Ich sagte ihm, ich sei mir nicht mehr sicher, er jedoch gab seinem Chef dennoch Bescheid, er werde wegen der Geburt nicht kommen – und legte sich schlafen. Ich fühlte mich als Ausrede für weitere Stunden Schlaf genutzt. Ein kleines Gespräch brachte den spontanen Vorschlag auf, den Tag über gemeinsam die große Wanderstrecke zu gehen, die wir uns seit Monaten vorgenommen hatten. Nach einem Frühstück und mit ordentlich Vesper gingen wir los. Es waren über 30 °C, sodass wir bald entschlossen, den betonierten Pfad gegen schattiges über Stock und Stein zu tauschen. Wir liefen nicht die gesamte Strecke, erklommen dafür jedoch zusätzlich einen hohen Aussichtsturm. Insgesamt waren wir zwei Stunden unterwegs und legten dabei gute 11 km zurück. Wir waren gerade auf dem Weg ins Auto, als die erste wirklich schmerzhafte Geburtswehe einsetzte.

Bestätigung des Geburtsstartes
Auf dem Weg nach Hause folgten noch drei weitere heftige Wehen, jeweils in einem Abstand von etwa 8 min. Zu Hause überblickten wir noch einmal die Geburtstasche, ich brauchte jedoch immer wieder die Unterstützung meines Partners, um die Wehen gut zu veratmen. Er stütze und streichelte mich, zudem gab er mir zählend einen Rhythmus an, zu dem ich atmen konnte. Vier Sekunden lang durch die Nase tief in den Bauch atmen, acht Sekunden lang durch den Mund wieder aus. Dieses gemeinsame Überstehen der Wehen – er überprüft meine Atmung und berührt mich sanft, ich atme tief zum Kind ein und konzentriere mich auf seine Berührung statt auf den Schmerz – zog sich bis ganz zum Schluss durch unsere Geburt. Die ersten Wehen zu Hause halfen uns dabei, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und einander zu verstehen zu geben, was benötigt wurde – und was nicht.
Wir stoppten die Wehenintervalle, als wir bei 4-5 min Pause angelangt waren, bat ich ihn, die Rufbereitschaftsnummer des s'Hebammenhauses zu wählen. Unsere Wochenbetthebamme hatte uns am 16.08. mitgeteilt, dass sie vom 24.08. bis zum 11.09. im Urlaub sei und welche Kollegin sie für diese Zeit, sollte der Kleine auf die Welt kommen, für das Wochenbett vertrete. Eben jene Kollegin hatte Bereitschaft; Freude machte sich auf der einen Seite breit, dass wir eine nahtlose Begleitung haben würden und gleich die Erfahrung von zwei Hebammen aufschnappen würden, jedoch auf der anderen Seite auch ein Hauch von Sorge; wir hatten besagte Kollegin das erste und letzte Mal im Januar getroffen und kannten sie nicht halb so gut. Ich schilderte ihr die Wehen, gab Auskunft über die Intervalle und sie gab Bescheid, sie werde innerhalb der nächsten halben Stunde für einen Hausbesuch vorbeikommen und mich dort noch einmal untersuchen. Sie kam pünktlich, zu diesem Zeitpunkt waren die Abstände zwischen den Wehen jedoch nur noch geschätzte 2 min. Sie versuchte uns klarzumachen, dass eine Geburt nichts Schnelles sei, weswegen wir uns für die Geburt in eine gesonderte Zone begeben sollten, innerhalb welcher wir nicht auf die Zeit achteten. Zudem wollte sie wissen, ob ich noch daheimbleiben oder bereits ins Geburtshaus gehen wollte. Daheim waren wir einer Fliegenplage ausgesetzt und mein ganzer Körper schrie: „Es geht los!“, sodass ich Bescheid gab, sofort losfahren zu wollen. Sie fuhr voraus und wir in unserem Tempo und mit unserem Gepäck im eigenen Auto hinterher. Mittlerweile waren die Abstände nur noch knapp länger als eine Minute. Nach nicht einmal 7 min Fahrt, kamen wir jedoch wohlauf und bereit an unserem Wunschgeburtsort an.

Die Eröffnungsphase
Die zweite diensthabende Geburtshebamme hatte während unserer Abwesenheit bereits alles für die Geburt hergerichtet, wir waren das einzige Pärchen, das dort an diesem Tag sein Kind begrüßen sollte. Der große Hauptgeburtsraum war abgedunkelt und mit Kerzenlicht erhellt worden, Gläser mit kühlem Wasser standen bereit und allerlei Utensilien wie Gebärhocker und Sitzball lagen bereit. Im Badezimmer, das an den Raum anschloss, hörten wir, wie das Wasser in die Wanne gelassen wurde. Wir hatten bereits im Voraus angekündigt, eine Wassergeburt zu wünschen, und ich wollte direkt in die Badewanne. Die zweite Hebamme ließ mich die Wassertemperatur so einstellen, dass es mir angenehm war, und füllte das Wasser mit einer Packung Totes Meer Salz. Man brachte einen CD-Spieler, in welchen mein Partner die CD einlegte, auf die wir uns als Geburtsplaylist geeinigt hatten – der Soundtrack des Spieles „Life is Strange“ – und die Ersthebamme brachte den Gebärhocker, sodass mein Freund sich bequem neben die Wanne setzen konnte. Die Zweithebamme verabschiedete sich noch einmal von uns, sie käme bald wieder, ich stieg aus meiner Kleidung und in die Wanne. Im Vorhinein hatte ich den Wunsch geäußert, während der Geburt nicht angeleitet zu werden. Ich hatte gelesen, die Instinkte der Frauen griffen bei der Geburt (außer man stimuliert ihren Neokortex durch komplexe Gedanken und Anweisungen) und man wisse intuitiv, was wann zu tun sei – und das wollte ich selbst erleben. Meinem Wunsch nachkommend, nahm die Hebamme deshalb auf der anderen Seite des Raumes Platz. Ich glaube, sie las ein Buch. Solange wir zurechtkamen und alles lief, würde sie sich nicht einbringen, außer um in regelmäßigen Abständen die Herztöne des Kleinen zu horchen – auch hier sorgte sie, wie gewünscht, dafür, dass wir dies nicht mitbekamen, solange alles in bester Ordnung war. In der Wanne konzentrierte ich mich voll und ganz auf die Musik, den Handdruck meines Freundes, sein leises zählen und darauf, wie er mir während der Wehen das Dekolleté mit Wasser aus der Wanne
massierte. In den Pausen der Wehen war ich so entspannt, dass mein Freund meinte, mich ermahnen zu müssen, ich solle nicht einschlafen. Die erste Stunde überstand ich die Wehen auf diese Weise sehr gut, Vertönen war nicht notwendig und ich gab mein bestes, die Wehen als etwas Gutes und Nutzbringendes anzunehmen, selbst wenn sie mir wehtaten. In regelmäßigen Abständen tastete ich und gab der Hebamme Bescheid, wie tief das Köpfchen bereits saß. Als der Kopf nur noch geschätzte drei Zentimeter vom Ausgang entfernt war, merkte ich, dass die Fruchtblase noch immer nicht geplatzt war. Sie umspannte das Köpfchen wie eine pralle Wasserbombe. Ich gab der Hebamme darüber Bescheid, nahm die Fruchtblase und brachte sie dazu zu platzen. Im Anschluss zog ich die Fruchtblase in Stücken heraus. Endlich konnte ich den Kopf des Kleinen direkt tasten. Ich teilte meinem Partner glücklich mit, dass er Haare hatte – und wunderte mich darüber, dass sich das Getastete gar nicht nach Köpfchen anfühlte, eher nach einem wulstigen Kamm. Immer wieder spürte ich, wie es meinen Körper unwillkürlich anhob und das Kind gen Ausgang presste, dies geschah jedoch eher automatisch, aktiv presste ich gar nicht, sondern konzentrierte mich darauf, die Wehen zuzulassen und tief zu atmen. Wir machten weiter wie gehabt, in den letzten 20 min der Eröffnungsphase hatte ich extrem zittrige Beine gehabt und mich schwach gefühlt. Ich fragte, nach einem Mittel, das mir helfen würde, den zittrigen Unterkörper auszublenden, es störte mich und machte es mir schwieriger. Schließlich brachte man mir ein Glas mit aufgelöster Kalzium-Tablette, die Hebammenschülerin, die ich bereits aus dem Geburtsvorbereitungskurs kannte, war es – mit ihr hatte ich mich immer blendend verstanden. Die folgenden Wehen brachten das Köpfchen noch tiefer, ich spürte, dass es direkt vorm Ausgang stand. Es spannte so sehr, dass ich glaubte, es passe niemals hindurch.

Austreibungsphase
Ich weiß nicht genau, wie lange diese Phase dauerte. Mindestens eine Viertelstunde, maximal eine halbe. Beim Tasten versuchte ich das Köpfchen so anzudrücken, dass es den Damm möglichst nicht belastete, aber alles spannte. Die darauffolgenden Wehen waren die schlimmsten. Bis hierhin hatte ich mit angewinkelte und gespreizten Beinen in der Wanne relativ aufrecht gelegen, ein bequemes Kissen im Nacken. Nun trieb es mich dazu, die Schwerkraft miteinzubeziehen und in einen Vierfüßlerstand zu wechseln. Ich lehnte den Oberkörper aus der Wanne hinaus und legte meine Unterarme auf den Schoß meines Partners, dieser begann, mir sanft den Rücken zu streicheln. In gewohnter Manier machten wir weiter, die Schmerzen waren jedoch so stark, dass ich unverhohlen mitschrie. Es gelang mir auch nicht mehr, das Gesicht während der Wehe zu entspannen. In der Hoffnung, es dann schneller hinter mir zu haben, versuchte ich das Köpfchen auch in den völlig schmerzfreien Pausen, die mir unglaublich lang vorkamen, in die richtige Richtung zu befördern, wenn auch ganz sanft. Ich versuchte, jede Wehe so stark wie möglich zu nutzen, auch wenn es schmerzte – immer in der Hoffnung, dass dadurch weniger folgen mögen. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Wehen es benötigte, bis das Köpfchen geboren war, vier oder fünf werden es gewesen sein. Mein Partner wies schließlich daraufhin, dass der Kopf geboren war, als der gesamte Körper in einer Bewegung hinterherschoss. Es spielte Amanda Palmers „In My Mind“. Wie eine kleine Forelle machte er eine kreisförmige Bewegung in der Wanne, die Hebamme und ihre Schülerin, welche für die letzten Wehen ebenfalls am Rand der Wanne Platz genommen hatten, hielten bereits warme, nasse Tücher. Die Ersthebamme griff ins Wasser und gab mir diesen nassen, leicht schleimigen und extrem weichen Körper, er bewegte sich und rutschte mir aus
den Händen, die Hebamme fing ihn, verlor ebenfalls den Halt und er rutschte mir direkt in die Arme und auf die Brust. Er machte ein leises Geräusch, dann schrie er aus voller Lunge, beruhigte sich aber schnell wieder. Mit einem Mal war der Schmerz und jeglicher Druck weg und die Aufmerksamkeit lag ganz auf diesem kleinen Wesen, welches sich nun endlich beruhigte. Durch den Schwimmzug in der Wanne war er komplett sauber, keine Käseschmiere, nicht blau angelaufen. Man packte ihn in die warmen, nassen Tücher ein. Ich blieb noch eine Viertelstunde mit dem Kleinen in der Wanne liegen, dann merkte ich, dass das Wasser rot verfärbt war, mir wurde langsam kühl und meine Beine fühlten sich noch immer schwach an. Wir lagen noch in der Wanne, als die Zweithebamme wiederkam. Als man ihr sagte, sie habe die Geburt bereits verpasst, war sie total überrascht, meine Frage, warum sie überhaupt gegangen sei, wurde mit Lachen quittiert. Meine Versuche, die Nachgeburt durch Zug an der Plazenta herauszuholen, waren zudem mit keinem Erfolg gekrönt. Man half mir dabei, den Kleinen im Arm aus der Wanne zu steigen und mich im Hauptraum auf das große Bett zu legen, die Hebammen wickelten mich in Handtücher und halfen mir dabei, den Kleinen anzulegen. Mein Freund saß neben dem Bett und war weiterhin für uns da. Während ich den Halbling stillte, kam die Nachgeburt. Die U1 machte man neben mir auf dem Bett, sodass ich den Kleinen nicht weggeben musste. Im Anschluss wurde nach Verletzungen bei mir gesehen. Ich hatte den Damm völlig unversehrt, aber eine Schamlippe war oberflächlich gerissen und die Hebamme wollte es mit einem Stich fixieren. Dieser eine Stich war für mich noch einmal schlimmer als die gesamte Geburt, so sehr bauschte ich ihn auf. Betäubt wurde ich mit einer Salbe. Während ich inspiziert und genäht wurde, durften Vater und Sohn neben dem Bett, auf welchem ich lag, in einem großen, bequemen Ohrsessel kuscheln. Im Anschluss ließ man uns drei alleine, während die Hebammen den Papierkram erledigten, zuvor brachte man mir auf meinen Wunsch einen kalten Kakao und mein Partner packte ein Gebäckstück für mich aus.

Wir kuschelten und erholten uns einfach von der Geburt. Als die Hebammen hereinkamen, trugen sie ein Tablett, auf dem ein Stück Kuchen lag mit genau einer Kerze darin, sowie ein Sektglas Orangensaft für jeden von uns. Wir wurden angewiesen, uns jeder etwas für den Kleinen zu wünschen und die Kerze auszupusten, im Anschluss gab es Kuchen. Wir bekamen noch kleine Geschenke, Dokumente und Karten mit den Daten zu unserem Kleinen; alles in allem blieben wir noch etwa drei Stunden im Geburtshaus, nachdem der Kleine geboren worden war, danach zogen wir ihn an, bekamen Utensilien und Tipps von den Hebammen und brachten unser kleines Familienglück zum ersten Mal mit nach Hause. Nach nur 2 h und 10 min war aus uns eine Familie geworden.

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25.07.16

Tom

Ich erzählte meinem Frauenarzt von unserer Entscheidung. Dieser war sofort begeistert und empfahl mir eine gemeinsame Vorsorge mit den Hebammen. Ich hatte ein paar Termine, um die anderen Hebammen kennenzulernen. Die Vorsorgetermine im s´Hebammenhaus sind nicht mit denen beim Arzt zu vergleichen. Ich kam mir nicht wie eine Nummer vor. Jede einzelne nahm sich viel Zeit für meine Fragen und Ängste. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und ging immer mit einem guten, sicheren, Gefühl nach Hause! So verging Woche für Woche, Monat um Monat…

Tom - geboren am 25.07.2016

Letzten Sommer war ich zum ersten Mal schwanger. Über eine Freundin erfuhr ich von einem Geburtsvorbereitungskurs und lernte meine Hebamme, Elke, kenne. Sie kam zu einem Kennenlern- und Infogespräch zu uns nach Hause. Da erfuhr ich vom s´Hebammenhaus und liebäugelte sofort mit der Möglichkeit, mein Kind dort zur Welt zu bringen. Schließlich ist das Krankenhaus für kranke Menschen und ich wollte ein gesundes Baby, so natürlich wie möglich gebären…

Doch dann spielte uns das Schicksal einen üblen Streich. In der 23. Woche kam unsere Kim als Totgeburt zur Welt. Elke ließ mich mit dieser schier unerträglichen Situation nicht alleine. Sie kam mich regelmäßig im Wochenbett besuchen. Als sie zum letzten Mal nach mir schaute, wusste ich, dass es kein Abschied für immer sein würde. Auch wenn wir den Boden unter den Füßen verloren hatten, wollten mein Mann und ich unseren größten Traum nicht aufgeben! So war ich 4 Monate später wieder schwanger. Wir konnten es kaum glauben. Natürlich war die Angst unser ständiger Begleiter durch die ganze Schwangerschaft. Doch eine innere Stimme sagte mir, alles wird gutgehen.

Ziemlich schnell meldete ich mich wieder bei Elke zu einem Geburtsvorbereitungskurs an. Mein Mann war anfangs eher skeptisch, was die Geburt außerhalb der vermeintlichen Sicherheit eines Krankenhauses anging. Dann schauten wir uns gemeinsam (dies gehörte zum Geburtsvorbereitungskurs) das s´Hebammenhaus an und er informiertet sich genauestens im Internet. Danach war auch er voll und ganz davon überzeugt, dass dies die beste Lösung für uns sein würde.

Ich erzählte meinem Frauenarzt von unserer Entscheidung. Dieser war sofort begeistert und empfahl mir eine gemeinsame Vorsorge mit den Hebammen. Ich hatte ein paar Termine, um die anderen Hebammen kennenzulernen. Die Vorsorgetermine im s´Hebammenhaus sind nicht mit denen beim Arzt zu vergleichen. Ich kam mir nicht wie eine Nummer vor. Jede einzelne nahm sich viel Zeit für meine Fragen und Ängste. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und ging immer mit einem guten, sicheren, Gefühl nach Hause! So verging Woche für Woche, Monat um Monat…

Dann, 10 Tage vor dem errechneten Geburtstermin, spürte ich etwas nassen zwischen den Beinen. Es war nur sehr wenig und ich dachte mir erst nichts dabei. Es kann ja mal gegen Ende passieren, dass das Baby auf die Blase drückt. Doch nachts um 03.00Uhr wachte ich in einer Pfütze auf. Mein Mann rief Elke an und obwohl es mitten in der Nacht war, ging es nicht lange, bis es an der Tür klingelte. Meine Fruchtblase war gesprungen. Wehen hatte ich jedoch keine. Dies blieb auch bis zu Elkes nächsten Besuch morgens gegen 11.00Uhr so. Sie riet mir, viel zu laufen, massierte mir den Bauch und machte Akkupunktur an den Kleinenzehen um die Wehen in Gang zu bringen. Doch bis 18.00Uhr, als sie wieder kam, tat sich nichts. Dann untersuchte sie mich und stellte fest, dass mein Muttermund bereits 3cm offen war. Sie gab mir ein homöopathisches Mittel und ich sollte mir Rührei mit Rizinusöl machen und nochmal stramm spazieren gehen. Ich befolgte alles, so stellte Elke um 22.30Uhr zufrieden fest, dass der Muttermund sich weiter geöffnet hatte. Von den Wehen habe ich jedoch nichts gespürt. Wir besprachen, dass wir mit der Verlegung ins Krankenhaus noch bis zum nächsten Morgen warten wollten. Ich sollte mich zum Kraft tanken für die Geburt schlafen legen, was ich dann auch tat.

Um 01.00Uhr weckten mich dann die Wehen, die mittlerweile alle 3 Minuten kamen. Mein Mann rief sofort Elke an. Sie machte sich auf den Weg zu uns, denn ins s´Hebammenhaus würden wir es nicht mehr schaffen. Die Wehen wurden immer heftiger und ich hatte das Gefühl ich müsste pressen, hatte jedoch Angst, dass unser Kleiner dann vor Elke da sein würde, schließlich konnte ich selber schon das Köpfchen tasten. Als sie dann da war, ging alles ganz schnell. Noch ein paar wenige Presswehen und unser kleiner Tom lag in meinen Armen! Es war der schönste Moment meines Lebens und der Blick in die Augen meines Mannes verriete mir, dass es ihm genauso ging. Unglaublich, nach gerade mal 45 Minuten Wehen war unser größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Wir waren Eltern! Elke wartete bis die Nabelschnur auspulsiert hatte und ließ sie meinen Mann dann durchschneiden. Als die Plazenta dann geboren und Tom soweit war, half sie mir ihn das erste Mal zum Stillen an die Brust zu legen. Es war ein irrsinnig schönes Gefühl. Sie blieb noch eine Weile und ließ uns 3 dann glücklich vereint zurück.
Eigentlich hatten wir uns das alles anders vorgestellt. Doch es war genau richtig so wie es war. Beim nächsten Mal würden wir uns gleich für eine Hausgeburt und natürlich wieder für die Begleitung durch s´Hebammenhaus entscheiden. Die leisten wirklich tolle Arbeit!

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24.04.16

Charlize

Die Geburt von mir war wirklich etwas besonderes, so wie ich das eben auch bin.
Lasst mich erzählen, wie ich die neue, große Welt in den ersten Stunden erlebt habe.

Nach 41 Wochen und 2 Tagen wurde mir die zwar behaglich warme, doch andererseits dunkle Welt in meiner Mami zu klein und ich beschloss, den Weg in eine neue, große und bunte Welt anzutreten. Neben meiner Mami haben mich hierbei auch insbesondere Melanie und Christiane begleitet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag fasst ich dann den Mut um den Weg in die neue Welt anzutreten.

Charlize - geboren am 24.04.2016

Mein Name ist Charlize und ich bin am 24.04.2016
um 6.20 Uhr zuhause in Gutach geboren.

Meine Daten sind, 3.110 Gramm Gewicht, die sich auf 50cm Länge ideal verteilen.

Die Geburt von mir war wirklich etwas besonderes, so wie ich das eben auch bin.
Lasst mich erzählen, wie ich die neue, große Welt in den ersten Stunden erlebt habe.

Nach 41 Wochen und 2 Tagen wurde mir die zwar behaglich warme, doch andererseits dunkle Welt in meiner Mami zu klein und ich beschloss, den Weg in eine neue, große und bunte Welt anzutreten. Neben meiner Mami haben mich hierbei auch insbesondere Melanie und Christiane begleitet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag fasst ich dann den Mut um den Weg in die neue Welt anzutreten.

Mami hatte ab 3 Uhr zwar schon ein wenig Schmerzen, doch all zu sehr weh machen wollte ich ihr auch nicht. So wollte sie Papa nicht gleich wecken, der zu dieser Zeit noch friedlich schlummerte.
Mama war so ein bisschen verwirrt, fühlte sie sich doch heiss und dann wieder kalt und wieder heiß. Sie beschloss, eine Runde um das Haus zu gehen. Kaum zurück, hatte sie wieder Schmerzen und den Drang dringend ein großes Pipi machen zu müssen.

Inzwischen war es schon etwa 4 Uhr und Mama fühlt sich weiterhin seltsam, aber nicht zu schmerzvoll. Ich arbeitete daran, die mich noch immer umschlossene Fruchtblase irgendwie aufzubrechen um endlich in die ersehnte bunte Welt eintreten zu können. Doch ein wenig Zeit brauchte ich noch. Mama war noch immer hin und her gerissen, ob sie nun Papa aufwecken sollte, oder nicht. Dass ich so schnell sein würde, hätte sie sich nicht vorgestellt.

Um 5.30 Uhr und nachdem Mama mehrere Male zum Pipi machen aufs Klo gerannt ist, wurde Papa dann endlich wach. Gleich wollte er Mama stressen, als er sie mit Schmerzen sah und das Hebammenteam anrufen. Doch Mama meinte, wir sollten noch etwas warten. Um etwa 6 Uhr kamen die starken Schmerzen dann zurück und Mama konnte kaum noch antworten. Ich arbeitete hart an der mich umschließenden Hülle, aber bald konnte ich es schaffen. Ich bewegte mich weiter, vor und zurück. Irgendwie muss die doch mal nachgeben. Mama beschloss, nochmal aufs Klo zu gehen. Mmmh….. wie oft denn noch? Papa beschloss dann doch die Hebamme anzurufen und hatte dann Katja am Telefon, die wichtige Fragen stellte.

Und dann…. Booom… nach langem Kampf konnte ich endlich diese Hülle zum Bersten bringen. Mama konnte den größten Teil davon in der Kloschüssel unterbringen. Papa reinigte indes den Boden. Plötzlich waren alle ganz hektisch. Katja fragte Papa, wie stark die Schmerzen sind und gab gute Ratschläge, während Mama nur noch schmerzvoll schrie. Ich beschloss, einfach den schnellsten Weg zu nehmen und nicht mehr auf unsere Hebamme Christiane zu warten, die von Katja bereits auf die Reise zu uns geschickt worden war. Doch warten wollte ich jetzt nicht mehr. Die finale Reise hatte ich angetreten und jetzt wollte ich mich auch auf keinen Fall mehr aufhalten lassen. Mama ging dann in die Hocke und schrie Papa an, dass ich schon fast da bin und sie den Kopf fühlen konnte, presste und presste. Papa, noch immer am Telefon musste jetzt auch noch mithelfen. Schwupp schon war ich mit dem Kopf in der Freiheit und Mama und Papa hielten mich fest. Als Papa da war, mich in Empfang zu nehmen, half mir Mama noch, den Rest meines Körpers in die neue, in diesem Moment sehr helle Welt anzutreten. Doch nur wenige Sekunden und ich war da. Papa musste die Nabelschnur noch von meinem Hals entfernen und so konnte ich wohlbehalten Mama und Papa in der neuen Welt begrüßen. Ich tat das mit einem kräftigen und lauten Schrei. Papa, Mama und Katja am Telefon waren ganz schön erleichtert. Katja meinte, wir hätten uns jetzt erst einmal eine Pause verdient. So verharrten wir ein wenig auf dem Fußboden und meine Eltern reinigten mich erst einmal ein wenig und auch den Fußboden, der doch ganz schön schmutzig war. Und schon kam Christine zu uns und begrüßte mich dann auch gleich warmherzig in den Arm nahm und mich erst einmal etwas schick und zurecht machte.

Inzwischen war es dann schon nach 7 Uhr morgens und die ersten Sonnenstrahlen lugten zwischen den Bergen hervor. Puuuh, ganz schön hell. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.

Aber da ist noch ganz viel, an das ich mich von jetzt an erst noch gewöhnen muss. Aber Mama und Papa sind ja erst einmal da und helfen mir, wenn es Schwierigkeiten gibt. Auch Melanie kommt jeden Tag und himmelt mich an. Auch gibt sie Mama und Papa noch Tipps, sie sie mit mir noch besser umgehen können.

Jetzt bin ich vom vielen Schreiben erst einmal hungrig geworden muss mich erst einmal stärken.

Ich möchte aber nicht vermissen ein Herzliches Dankeschön an alle sagen, die mich auf der ganz schön langen Reise in die neue Welt begleitet haben.

Bestimmt sehen wir uns bald.

Liebe Grüße von Charlize, Susan und Peter aus Gutach

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20.03.16

Tom

Es war Sommer als wir erfuhren, dass ich Schwanger war. Welch‘ eine freudige Nachricht. Voller Freude auf das kommende Abenteuer schossen uns sofort tausende Fragen durch den Kopf. Eine der wichtigsten Fragen: Wie und wo wollen wir unseren Schatz auf die Welt bringen?

Tom - geboren am 20.03.2016

Herzlich Willkommen kleiner Tom!
Es war Sommer als wir erfuhren, dass ich Schwanger war. Welch‘ eine freudige Nachricht. Voller Freude auf das kommende Abenteuer schossen uns sofort tausende Fragen durch den Kopf. Eine der wichtigsten Fragen: Wie und wo wollen wir unseren Schatz auf die Welt bringen?
Ich selbst bin ein sehr naturverbundener Mensch und habe auch in meinem Beruf mit Tieren zu tun. Ich hatte schon das Glück viele Tiergeburten beobachten zu dürfen. Immer wieder zeigte sich das gleiche Bild: Je weniger eingegriffen wurde und je entspannter die Atmosphäre, desto problemloser verliefen auch die Geburt. Diese Natürlichkeit und Ruhe wollte ich auch für meine Geburt.
Von sehr guten Freunden erfuhren wir vom s’Hebammenhaus – wir waren sofort begeistert. Nach einem Besuch und der Teilnahme an einem Infoabend war uns klar - HIER soll unser Kind auf die Welt kommen. Wir freuten uns zu hören, dass wir auch die Vorsorgeuntersuchungen im Hebammenhaus durchführen lassen konnten, eine schöne Möglichkeit alle kennenzulernen. Das ganze Team stand uns während meiner Schwangerschaft mit Rat und Tat, aber vor allem mit viel Zeit zur Seite. Gelassenheit, Ruhe und jeder Zeit ein offenes Ohr– genau das was man braucht.
Um mir über meine eigenen Fähigkeiten im Klaren zu werden, entschied ich mich zusätzlich für die Selbsthypnose bei Anne Haas. Für mich eine weitere wichtige Möglichkeit mich zu entspannen, meine innere Ruhe zu finden und zu lernen auf meine Instinkte zu vertrauen.
Die Wochen vergingen und mein Bauch wuchs immer weiter. Bis zum Schluss erfreute ich mich bester Gesundheit und genoss wunderschöne lange Spaziergänge und Ausritte mit unserem Hund und unserem Pferd.
Unserem kleinen Zwerg gefiel es viel zu gut in Mamas Bauch. 11 Tagen über dem errechneten Geburtstermin entschlossen wir uns ihn sanft mit Akupunktur, Geburtstee und einem warmen Bad zu bitten auf diese Welt zu kommen.
Unser Bitten wurde schon in der folgenden Nacht erhört. Um 3 Uhr wachte ich mit leichtem ziehen auf. Eine Stunde später waren die Kontraktionen schon stärker zu spüren und ich beschloss meinen Mann aufzuwecken. Mit einem Abstand zwischen den Kontraktionen von ca. 5 Minuten machten wir uns auf den Weg ins Geburtshaus, 30min Fahrt lagen vor uns.
Im Hebammenhaus angekommen wurden wir bereits von Christiane erwartet. Zur Entspannung legte ich mich erst mal in die warme Badewanne und fühlte mich sofort sehr gut aufgehoben. Mein Mann und Christiane gaben mir die notwendige Sicherheit und Ruhe die ich brauchte um mit den Kontraktionen umzugehen und mich in den Pausen zu entspannen. Auch Anne war mental dabei sie begleitete uns im Hintergrund über eine CD mit entspannenden Worten.
Als es so aussah als würde die Geburt dem Ende entgegen gehen kam ebenfalls Christina und auch die Hebammenschülerin Elisabeth zur Unterstützung dazu. Leider ging es doch nicht so schnell wie erhofft und wir entschlossen uns aus der Badewanne heraus, zurück in den Geburtsraum zu gehen. Um wieder Power in den Geburtsprozess zu bekommen wurden wir im Hintergrund von Bob Marley´s „Get up Stand up for your rights“ begleitet. So tanzten wir zur Musik und wechselten die Geburtspositionen – sitzen, liegen, stehen. Nachdem der Kopf schon zu sehen war, versuchten wir mit dem öffnen der Fruchtblase unserem Zwerg den Weg auf die Welt zu erleichtern. Weitere Minuten vergingen und wir wechselten wieder zwischen den Geburtspositionen um die Wehen anzukurbeln. Da die Geburt bereits über mehrere Stunden andauerte und es nicht aussah als könnte ich es alleine schaffen, entschlossen wir uns als letzten Ausweg zu einem Dammschnitt.
Mit den nächsten Wehen kam dann endlich unser Sohn TOM um 13.13 Uhr zur Welt. Ein Gefühl – nicht in Worte zu fassen. Christiane legte ihn mir auf die Brust, Mama und Papa konnten die Tränen nicht zurück halten. Welch ein Wunder!
Tom war eine ganze Stunde noch mit mir und meiner Plazenta verbunden. Erst als die Nabelschnur aufhörte zu pulsieren durfte Papa unser Band trennen. Und wie als wüsste Tom genau was zu tun ist kam er direkt an meine Brust zum ersten Stillen. Dadurch wurden die Nachwehen ausgelöst, welche auch meine Plazenta auf die Welt brachten.
Tom wurde einmal komplett von Christina durchgecheckt. Die Untersuchung sowie das Wiegen fanden direkt bei mir im Bett statt, Tom und ich waren nie voneinander getrennt. Tom erfreute sich bester Gesundheit mit einem Geburtsgewicht von 3660g, 51 cm Länge und 38 cm Kopfumfang.
Anschließend feierten wir gemeinsam mit Christiane, Christina und Elisabeth Tom’s ersten Geburtstag. Es gab einen süßen Kuchen mit einer Kerze und Orangensaft aus Sektgläsern. Welch‘ ein tolles Ritual. Ein Erlebnis, dass wir nie vergessen werden. Schon auf dem Heimweg wussten wir, genauso war es richtig und wir würden es immer wieder so machen.
Vielen Herzlichen Dank an euch alle!!!

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09.03.16

Lio

An diesem Abend lag ich auf dem Sofa und schaute etwas TV, unsere große kleine Tochter war im Bett und mein Mann saß noch arbeitend am Computer. Gegen 22h verspürte ich schmerzhafte Senkwehen, dachte aber nicht daran es ernst zu nehmen, denn es war nur sehr leicht. Nachdem es jedoch ca. alle 10 bis 15 min der Fall war, nahm ich es schon ernster und sagte meinem Mann mal Bescheid, dass ich -glaube ich- grade richtige Wehen habe. Aber ich war immer noch unsicher. Gegen 11 sind wir dann ins Bett und haben vorsichtshalber mal den Schwiegereltern bescheid gegeben, dass jemand kommt um auf unsere Große aufzupassen wenn wir doch noch ins Geburtshaus fahren müssen. An richtig Schlafen war jedoch nicht zu denken.

Lio - geboren am 09.03.2016

An diesem Dienstag ging es mir das erste mal in diesem Winter etwas schlechter, eine Erkältung bahnte sich an… na toll…
Ich war in der 39. SSW und hatte meiner Meinung nach noch genug Zeit um zu genesen, bis die Geburt von unserem Jungen anstand. Dachte ich…

An diesem Abend lag ich auf dem Sofa und schaute etwas TV, unsere große kleine Tochter war im Bett und mein Mann saß noch arbeitend am Computer. Gegen 22h verspürte ich schmerzhafte Senkwehen, dachte aber nicht daran es ernst zu nehmen, denn es war nur sehr leicht. Nachdem es jedoch ca. alle 10 bis 15 min der Fall war, nahm ich es schon ernster und sagte meinem Mann mal Bescheid, dass ich -glaube ich- grade richtige Wehen habe. Aber ich war immer noch unsicher. Gegen 11 sind wir dann ins Bett und haben vorsichtshalber mal den Schwiegereltern bescheid gegeben, dass jemand kommt um auf unsere Große aufzupassen wenn wir doch noch ins Geburtshaus fahren müssen. An richtig Schlafen war jedoch nicht zu denken.

Auch der Hebamme gaben wir vorsichtshalber mal bescheid, aber die Abstände der Wehen waren noch zu weit auseinander. Als ich nach dem Telefonat dann aufs Klo musste und der Schleimtropf inkl. Blut abging, war es mir klar: Es geht los. Ganz ungewohnt -von der ersten Geburt meiner Tochter- ging es hier wohl „langsam“ los. Sogar das Öffnen des Muttermundes nahm ich mit einem Schmerz war.
Um halb 3 nachts als die Wehen alle 4 Minuten auftraten, fuhren wir Richtung Geburtshaus, nachdem wir Elke (die schon bei einer anderen Geburt war) bescheid gegeben haben, los. Jedoch sollte Julia im Geburtshaus auf uns warten und schon alles vorbereiten. Auch der Schwiegerpapa war da um auf unsere Tochter aufzupassen.

Als wir nach 25 Minuten im Geburtshaus ankamen und die Wehen im Auto auch schon „heftiger“ wurden, war ich froh dort anzukommen. Die Atmosphäre war schön und eine Kerze brannte vor der Eingangstür für uns.
Unsere Geburt- immer wieder ein unglaubliches Ereignis. Julia, welche ich vorher noch nicht kennengelernt hatte, empfang uns herzlich, und ich fühlte mich trotzdem wohl. Elke sollte bald auch dazustoßen.

Wie ich schon erwähnt hatte war ich „normale" Wehen von der ersten Geburt meiner Tochter nicht gewohnt, da damals alles sehr schnell und heftig war. Deshalb habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass wir tagelang im Geburtshaus verbringen werden :-) Das Badewasser war schon vorbereitet, da ich unheimlich gerne wieder in die Wanne wollte. Kerzen brannten und eine angenehme Musik lief im Hintergrund. Ich und mein Mann fühlten uns wohl.

In der Wanne waren die Wehen gut auszuhalten, jedoch musste mich mein Mann immer tatkräftig unterstützen, dass ich nicht davonrutsche :-) -> und dann ging doch alles schneller als gedacht, als die Presswehen anfingen benötigte es nur eine um die Blase zum Platzen zu bringen und in der nächsten war Lio Samuel auch schon da. 5:29 Geburtszeit und Überglückliche Eltern! Lio war gleich wohl auf und hat wohl die Geburt verschlafen, da er die Augen erst einige Minuten später aufgemacht hatte.-> wir waren überglücklich und das Gefühl ihn im Arm zu halten war ein wunderbares Gefühl.

Nach der Geburt durften wir uns erstmal auf dem Bett gemütlich machen und die Nachgeburt abwarten, mit Lio kuscheln und etwas ausruhen. Die Hebammen haben uns immer sehr viel Ruhe gegönnt und haben später noch die erste Untersuchung von Lio auf dem Bett gemacht, sodass wir ihn nicht „hergeben“ mussten. Elke musste mich mit wenigen Stichen noch nähen, aber das war nicht schlimm, wobei ich davor immer Angst hatte, es war schmerzfrei. Auch das Anlegen hat dann gleich geklappt und Lio wurde schon etwas munterer mit lauter Stimme. Alles perfekt.

Nach einer Dusche und ein warmes Essen zum Frühstück sowie das Anstossen mit den Hebammen, konnten wir uns für den Nachhauseweg fertig machen, es war schon richtig hell draussen und wir freuten uns, Lio seiner grossen Schwester vorzustellen. Als wir zu Hause ankamen wartete sie schon sehnsüchtig auf uns. Es war geschafft!

Vielen Dank an die Hebammen Elke und Julia die uns stets ein wohliges Gefühl gaben.

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06.03.16

Arnulf

In den Morgenstunden am 06.03.16 um 6 Uhr musste ich zu Toilette und habe gemerkt, dass ich ein ziehen im Bauch habe. Durch meine erlernte Bauchatmung gingen diese dann aber wieder weg.

Arnulf - geboren am 06.03.2016

In den Morgenstunden am 06.03.16 um 6 Uhr musste ich zu Toilette und habe gemerkt, dass ich ein ziehen im Bauch habe. Durch meine erlernte Bauchatmung gingen diese dann aber wieder weg. Um 9 Uhr war das Ziehen stärker und ich habe im s'Hebammenhaus angerufen und die Lage Katja geschildert. Es war aber zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz sicher, ob es losgeht oder ob es sich um Vorwehen handelt. ET wäre der 09.03.2016 gewesen. Katja meinte, ich soll mich nochmal hinlegen und ausruhen. Um 11 Uhr musste ich dann wieder zur Toilette, hatte Durchfall und eine Schmierblutung. Da ich mir nicht sicher war, ob ich nicht doch losfahren muss, hab ich wieder bei Katja angerufen. Sie konnte mir dann bestätigen, dass mein Körper alles richtig macht und zum Anfang einer Geburt nichts im Wege steht, aber das ich mich trotzdem nochmal hinlegen soll. So gegen 13 Uhr war der Wehenschmerz dann doch schon intensiver, daher hat mein Mann mit Katja telefoniert. Ich durfte trotzdem nochmal bißchen ruhen.

Gegen 14 Uhr dann habe ich das Gefühl bekommen, dass ich losfahren möchte, da wir doch noch 45 min. Fahrzeit berechnen mussten. Um 14:45 Uhr hat uns dann Christiane herzlich empfangen. Von dort aus wollte ich dann gleich in die Badewanne, da ich das Gefühl hatte, dass ich mich dort besser entspannen kann, was auch eine gute Idee war. Mein Mann und Christiane waren immer bei mir. Christiane hat meinem Mann auch verschiedene Aufgaben gegeben was er gutes für mich tun kann. Während den Wehen war ich froh, dass ich seine Hand fast zerquetschen durfte. Christiane hat immer wieder nach den Herztönen geschaut, welche immer in Ordnung waren. Irgendwann hat sie mir gesagt, dass die Wehenschmerzen jetzt nicht mehr schlimmer werden, was mich sehr beruhigt hat und auch so war. Was mir auch sehr geholfen hat, war die durchgehende Anwesenheit von Christiane.

Nach ca. 2 Stunden in der Wanne musste ich auf die Toilette. Da habe ich festgestellt, dass der Druck bei den Wehen sich anders angefühlt hatte im Gegensatz zur Wanne. Christiane hat mir dann den Gebärhocker empfohlen, welchen ich dann auch in Anspruch genommen hab. Es kam dann Elke als 2. Hebamme hinzu, dann wusste ich, dass es jetzt voll "rund" gehen würde :-).

Von dort aus ging es gefühlsmäßig alles sehr schnell für mich und unser kleiner Arnulf kam um 17:40 Uhr zur Welt. Das war wirklich ein wunderschöner Moment, den ich auch nicht vergessen werde! Ich habe ihn dann erstmal auf die Brust gelegt bekommen und mein Mann und ich durften den Moment genießen. Da sich Christiane verabschiedet hatte, hat Katja bei allem was noch gemacht werden musste, mitgeholfen. Die Plazenta hat noch etwas auf sich warten lassen was aber kein Problem war. Dem kleinen Arnulf und mir wurde gezeigt, wie gestillt werden muss was auch gleich geklappt hatte. Da mein Damm gerissen war, musste dieser noch von Katja genäht werden. Es wurden dann noch div. schriftliche Angelegenheiten geklärt, wir haben unser mitgebrachtes Essen genossen und ganz zum Schluss mit einem Törtchen mit einer Kerze drin Arnulfs Geburtstag gefeiert.

Ein herzliches Dankeschön nochmal an Christiane, Elke und Katja für den schönen Verlauf von der Geburt und natürlich auch die verschiedenen Aufklärungsgespräche, welche jedes mal sehr angenehm verlaufen sind.
Alles in allem kann ich s´Hebammenhaus sehr gerne weiterempfehlen und wer weiß, vielleicht habe ich in Zukunft das Glück und darf es nochmal in Anspruch nehmen!

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05.03.16

Taya

In der Nacht zum Samstag wachte ich, wie öfters in den letzten Wochen, zur allnächtlichen Pippi-Pause auf und ging zur Toilette. Es war 03:30 Uhr und während ich da so auf der Toilette saß, bemerkte ich, dass auf dem Klopapier ein zarter rosa Farbton zu sehen war, dazu kam ein seltsames Ziehen im Bauch. Ging es jetzt also los? Ich streichelte über meinen Kugelbauch und war schon ein bisschen aufgeregt - ungewiss, was jetzt wohl passieren würde.

Taya - geboren am 05.03.2016

In der Nacht zum Samstag wachte ich, wie öfters in den letzten Wochen, zur allnächtlichen Pippi-Pause auf und ging zur Toilette. Es war 03:30 Uhr und während ich da so auf der Toilette saß, bemerkte ich, dass auf dem Klopapier ein zarter rosa Farbton zu sehen war, dazu kam ein seltsames Ziehen im Bauch. Ging es jetzt also los? Ich streichelte über meinen Kugelbauch und war schon ein bisschen aufgeregt - ungewiss, was jetzt wohl passieren würde. Bei der ersten Schwangerschaft weiß man ja gar nicht, was da auf einen zukommt.
Da ich sehr müde war, legte ich mich wieder ins Bett und versuchte noch etwas zu schlafen, doch die Nacht sollte für uns zu Ende gewesen sein. Nachdem die Bauchkrämpfe immer stärker wurden und ich überrascht feststellte, dass sie alle fünf Minuten wiederkamen, weckte ich meinen Mann und sagte: „Du, ich glaube, es geht los.“ Da waren sie also die Wehen und so fühlen sie sich an. Da sich das mit dem Schlafen erledigt hatte, gingen wir ins Bad. Ich musste schon wieder auf's Klo. Mein Mann rief dann die Rufbereitschaftsnummer des s'Hebammenhauses an. Christiane ging ans Telefon und riet uns, es doch erst noch mit einem Bad zu versuchen. Wenn es anschließend besser und erträglicher wäre, hätten wir noch ein bisschen Zeit. Also legte ich mich in die Wanne. Das warme Wasser tat mir sehr gut, allerdings wurde die Entspannung alle 3-4 Minuten unterbrochen, bis dann die nächste Wehe kam und ich mich hinstellen musste. Wie kann ich das beschreiben? Es ist ein unglaublich starkes innerliches Ziehen oder Verkrampfen im Bauch. In diesem Moment kannst du nicht mehr Denken - Reden sowieso nicht, es verschlägt einem schier die Sprache und fordert deine ganze Energie. Das einzige, das hilft, ist atmen, so wie ich es im Geburtsvorbereitungskurs von Julia gesagt bekommen habe.
Daraufhin riefen wir ein zweites Mal bei Christiane an und machten uns anschließend auf zum Geburtshaus. Auf dem Weg zum Auto verspürte ich einen starken Druck zum Pressen, dem ich nachgeben musste. Es ging nicht anders, ich musste pressen und so lief mir ein Schwall Flüssigkeit die Beine herunter. Ach du meine Güte. Wahrscheinlich war es weniger als es sich anfühlte. Schnell noch ein paar Meter weiterlaufen – geschafft! Wir waren am Auto angekommen – und wieder kurz anhalten und atmen. Nach dieser Wehe versuchte ich mich im Auto auf der Rückbank zu platzieren – irgendwie so, wie ich vielleicht doch die Fahrt überstehen konnte. Die Rückenlehne umarmend kniete ich auf dem Sitz und hoffte einfach, dass alles schnell vorbei ging.
In Villingen angekommen, hielt mein Mann an einer Kreuzung an – eine rote Ampel. „Soll ich drüber fahren?“ fragte er nach hinten und nach kurzem Zögern sowie Abschätzen, ob die Straße frei ist, entschied er sich für ein Ja. Im Nachhinein erzählte er mir, dass der Mann im Auto neben ihm, mich auf der Rückbank entdeckt hatte und er in seinem Blick nur ein verständnisvolles Bestärken seines Handelns vernahm. Das war ja wie im Film!

Im Geburtshaus angekommen, klammerte ich mich gleich an das nächste Seiltuch an der Decke, doch das Dranhängen nutze nichts gegen den Schmerz. Christiane platzierte mich kniend und mit den Händen abstützend an das hintere Ende des Bettes. Kurz darauf hörte ich sie telefonieren, wie sie sagte: „Grit, du kannst gleich kommen. Wir haben hier eine von der schnellen Sorte.“ Mein Gott war ich erleichtert, ich bekam ja nicht mehr viel mit, aber das klang wie Honig in meinen Ohren! Super, das würde hier zum Glück doch keine zwölf Stunden dauern.

Es dauerte nicht lange bis Grit, die zweite Hebamme, die immer erst zum letzten Geburtsteil hinzugerufen wird, da war und mir ein Tuch mit warmem Massageöl auf den Damm hielt. Das tat gut. Da mir das warme Wasser in den wehenfreien Minuten sehr gut getan hat, fiel mir wieder die Badewanne ein und ich fragte, ob ich in die schöne große Wanne darf. Generell fand ich die Vorstellung einer Wassergeburt schon im Vorhinein recht sympathisch. Gesagt – getan. Das Wasser lief ein und ich hörte es plätschern. Als das Bad für mich angerichtet war, halfen mir Christiane und Grit ins Badezimmer und ich genoss die wohltuende Wärme des Wassers. Mein Partner setzte sich ans Kopfende der Wanne und so konnte ich perfekt seine Hand festhalten oder besser gesagt „zerquetschen“ wenn sich eine Wehe anbahnte. Das gab mir unendlich viel Kraft. Grit saß neben dran und machte mir immer wieder Mut. Es tat sehr gut, jemanden zu haben, der die Situation einschätzen konnte und wusste, wie der Hase läuft.

Nach einiger Zeit des Pressens, spürte ich, dass sich Tayas Kopf langsam immer weiter durch mein Becken bewegte und nach und nach Richtung Scheidenausgang rutschte. Gefühlt ging es zwar schneller als es dann tatsächlich war, aber dennoch, das schmerzhafte Ertragen der Wehen hatte einen Sinn. Nach jeder einzelnen spürte ich aber auch, dass das Köpfchen wieder ein kleines Stück zurückwanderte. Auf meine Besorgnis hin erklärte mir Grit, ich solle mir keine Sorgen machen und erzählte die nette Geschichte mit dem „Teig rollen“. Es sei wie ein Teig, den man ausrollt. Er zieht sich zwar immer wieder ein Stück zusammen und rollt zurück, aber was einmal ausgerollt und geweitet ist, bleibt so und dehnt sich ganz schnell wieder aus, sodass sich Babys Köpfchen dann schneller immer weiter durchschieben kann. Ich musste kurz schmunzeln und freute mich über den witzigen Vergleich. Nach einiger Zeit sagte sie mir, man könne schon den Kopf und die Haare sehen und ob ich nicht mal selbst fühlen wolle. Wahrhaftig, da kam ein kleines Menschlein durch meinen Unterleib aus meinem Bauch! Was für ein kleines Wunder!

Nach einer Weile sagte Christiane, das ich es fast geschafft hätte – noch eins, zwei Wehen und dann sei Babys Kopf draußen. Oh mein Gott, ich konnte es kaum glauben und das alles ging doch eigentlich recht schnell. Also wartete ich auf die nächste Wehe und konnte es nun kaum noch abwarten, bald erlöst zu sein und es wirklich geschafft zu haben. Nach einer kurzen Wartezeit, kam sie dann und nach einem kräftigen, intensiven Pressen machte es gefühlt „plopp“ und etwas ganz weiches, zartes rutschte durch mich hinaus. Ein unvergesslicher Augenblick in meinem Leben. Ein paar Sekunden später lag ein wunderschönes, kleines Menschlein auf meiner Brust und schaute mich mit winzigen Äuglein an – selbst etwas überwältigt, erschöpft und zugleich doch zufrieden und gespannt, was denn nun nach diesem Marathon geschehen würde... Was für ein Wunder der Natur! Mein Mann und ich waren hingerissen – ein Moment, in dem die Zeit still zu stehen schien. Jetzt sind wir also Mama und Papa – kaum zu glauben!

Anschließend halfen mir Christiane und Grit aus der Badewanne, mein Kreislauf brauchte noch eine Weile, bis er sich von den Anstrengungen erholt hatte. Unglaublich, welche unbeschreiblichen Kräfte Frau bei einer Geburt entwickelt.

Nun durfte wir drei uns erst mal im schönen großen Bett ausruhen und uns über unser Glück freuen. Dann wurde Geburtstag gefeiert und die Hebammen überraschten uns mit einem liebevollen Törtchen mit Kerze und Orangensaft zum Anstoßen. Da Grit leider weg musste, kam Christina Hügel zur Ablösung und regelte alle Formalitäten mit uns.

Ein ganz besonders großes Dankeschön an Christiane, Grit und Christina für die wundervolle Unterstützung während Tayas Geburt und auch an Christina Decker, die uns ein gemütliches Wochenbett ermöglichte und uns auch danach sehr gut betreute. Wir sind sehr glücklich, dass es das s'Hebammenhaus gibt und somit werdende Mütter und deren Familie die Chance haben, ihr Kind in einer heimischen Atmosphäre mit liebevoller Betreuung und so viel Zeit, wie sie brauchen, zur Welt zu bringen...und das ganz ohne medizinische Hilfsmittel. Wir kommen wieder! Vielen Dank und alles Liebe!

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22.02.16

Leonie

Nach 8 Tagen über ET warteten alle gespannt darauf wann es endlich los gehen wird.
Am Morgen des 22.02.2016 wachte ich um 4 Uhr auf und hatte ein seltsames Gefühl im Bauch, es war anderst als die letzten Wochen.

Leonie - geboren am 22.02.2016
Nach 8 Tagen über ET warteten alle gespannt darauf wann es endlich los gehen wird.
Am Morgen des 22.02.2016 wachte ich um 4 Uhr auf und hatte ein seltsames Gefühl im Bauch, es war anderst als die letzten Wochen. Nach mehrmaligem drehen wanderte ich auf den Sofa im Wohnzimmer um meinen Mann nicht zu wecken. Als um 6 Uhr der Feuerwehrpiepser ging, warnte ich meinen Mann vorsorglich vor und schickte ihn anschließend zur Arbeit. Zwischenzeitlich hatte ich schon Christina Hügel kontaktiert und sie riet mir, mich aus zu ruhen. So legte ich mich zum Ausruhen aufs Sofa.
Gegen die Mittagszeit nahm die Intensität der Wehen zu und ich konnte diese nicht mehr im Liegen bewältigen. Ich lief durchs Haus und kniete im Vierfüßlerstand um die Wehen zu verarbeiten. Mit Christina besprach ich, dass ich weiterhin zu hause bleibe, da es noch gut geht. Gegen 14 Uhr nahmen die Wehen nochmals an Stärke und in kürzeren Abständen zu, nach Rücksprache mit Christina rief ich meinen Mann von der Arbeit nach Hause. Mein Mann war um 14:30 Uhr zu Hause, packte alles ins Auto und machte sich selbst startklar. Gegen 15 Uhr merkte ich wie mir die Fruchtblase platze, kurz bevor wir 30 Minuten später aufbrachen, informierte ich Christina. Mir war ununterbrochen kalt und warm abwechselnd.
Kurz nach 16 Uhr erreichten wir den Parkplatz des s'Hebammenhaus. An der Tür brannte das Licht in der Laterne. Christina führte uns ins Geburtszimmer, hier kontrollierte sie den Muttermund und die Herztöne. Zwischendurch musste ich in den Vierfüßlerstand, um die Wehen zu veratmen. Nach ein paar mal auf und ab und warm und kalt im Zimmer, entschloss ich mich in die Wanne zu steigen. Das Wasser tat mir sehr gut. Zuerst sitzend konnte ich die Wehen besser verarbeiten, als diese zunahmen und ich einen enormen Druck zum Pressen verspürte, kniete ich vorn über in der Wanne. Mein Mann hielt ständig meine Hand und gab mir etwas zu trinken. Christina kontrollierte die Herztöne und sprach mit mir. Später informierte sie Monja.
Als Monja kam, teilte ihr Christina alles mit und Monja führte Protokoll. Ich sagte zu den beiden ich habe das Gefühl das Köpfchen ist fast draußen, es fühlte sich an als ob es nicht mehr lange dauern würde. Christina sagte zu mir, ob ich schon etwas fühlen könne und tatsächlich ich konnte es. Leider merkte ich wie die Stärke der Wehen nachließen und Monja hielt mir Eisenkraut unter die Nase. Es half, da kam eine Wehe und ich merkte wie das Köpfchen zwischen mir steckte. Wieder eine Pause um zu verschnaufen und nochmals Eisenkraut. Christina half mir meine Position in die Hocke zu verändern und dann ging alles ruck zuck. Das Köpfchen und der Druck war weg.
Dann ging alles relativ schnell und das kleine Wesen war um 18:14 Uhr geboren. Christina reichte es mir und hüllte es in ein Handtuch. Kurz darauf fragte Monja uns ob wir eigentlich wissen was es ist. Daran hatten wir vor Freude und Wunder gar nicht gedacht. Ein Blick unter die Decke zeigte uns, dass es ein Mädchen war. Mein Mann kommt zu uns an den Wannenrand. Dann fragte man mich ob ich das Pulsieren der Nabelschnur noch spüren kann. Leider konnte ich das nicht, da es mich schon wieder fror. Mein Mann übernahm dies und durchtrennte wenig später die Nabelschnur. Dann wurde wir ins Bett verlagert, dort genossen wir die Zeit zu Dritt.
Als ich eine halbe Stunde später einen Druck verspürte wurde die Plazenta geboren. Wir wurden liebevoll mit Tee und Kaffee versorgt und unsere kleine Leonie ruhte auf meiner Brust. Gegen halb acht kochte mein Mann unser Essen und wir stärkten uns. Anschließend kuscheln wir noch etwas bevor wir den Geburtstag zusammen mit Christina und Monja feiern. Es war so wunderschön! Mein Mann zog seine Tochter an und um 21:45 Uhr machten wir uns nach einer Verabschiedung auf den Weg nach Hause.

Vielen Dank an Christina und Monja für die sehr, sehr gute Betreuung, das tolle Geburtserlebnis, die schönen Stunden und die wunderbare Atmosphäre im Geburtshaus.

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14.02.16

Lina

Wir erwarteten unser erstes Kind. Meine Schwangerschaft ist im Großen und Ganzen komplikationslos verlaufen und wir freuten uns auf die Geburt. Ungefähr vier Wochen vorher hatte sich mein Bauch gesenkt und Woche für Woche wurde es schwieriger die Winterjacke zu schließen. Eine Woche vor Geburt hatte ich immer häufiger Senkwehen wahrgenommen. Der errechnete Termin, der 09.02.2016 verstrich allerdings ereignislos. So lange hatte man dieses Datum im Kopf und dann ist der Tag einfach so vorbeigegangen. Trotzdem war ich mir irgendwie sicher, dass es diese Woche noch passieren wird.

Lina - geboren am 14.02.2016

Wir erwarteten unser erstes Kind. Meine Schwangerschaft ist im Großen und Ganzen komplikationslos verlaufen und wir freuten uns auf die Geburt. Ungefähr vier Wochen vorher hatte sich mein Bauch gesenkt und Woche für Woche wurde es schwieriger die Winterjacke zu schließen. Eine Woche vor Geburt hatte ich immer häufiger Senkwehen wahrgenommen. Der errechnete Termin, der 09.02.2016 verstrich allerdings ereignislos. So lange hatte man dieses Datum im Kopf und dann ist der Tag einfach so vorbeigegangen. Trotzdem war ich mir irgendwie sicher, dass es diese Woche noch passieren wird.

Am Freitag nahm ich nochmal einen Vorsorgetermin bei Monja in Anspruch und sie stellte fest, dass das Köpfchen noch tiefer in mein Becken gesunken war. Alles war also in die richtige Richtung unterwegs. Da sich aber noch keine konkreten Anzeichen einer Geburt zeigten, haben wir schon den nächsten Vorsorgetermin für Montag vereinbart. Soweit sollte es nicht mehr kommen, denn am nächsten Morgen gegen 09:00 Uhr bemerkte ich ein Ziehen in meinem Unterbauch. Ähnlich wie ich es kannte wenn meine Periode einsetzt. In dem Moment war ich mir sicher, dass es heute losgehen würde. So kam es dann auch. Immer wieder spürte ich im Laufe des Tages dieses Ziehen, doch sehr unregelmäßig und in großen Abständen. Erst gegen 15:30 Uhr am Nachmittag waren die Wehen regelmäßig in 10 min. Abständen und wurden nun von Stunde zu Stunde intensiver und schmerzvoller.

Am Abend um 18:30 Uhr habe ich zum ersten Mal im Hebammenhaus angerufen. Christina Hügel ging ans Telefon. Da es mir gut ging empfahl sie mir noch einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen, was ich auch tat und mich wieder zu melden wenn ich das Bedürfnis verspürte. Das war um 22:40 Uhr wieder der Fall. Bis dahin hatte ich noch gemeinsam mit meinem Mann zu Abend gegessen und den Abend über die Wehen veratmet. Zuletzt auf unserem Bett im Vierfüßlerstand mit kreisendem Becken, weil das für mich die einzige Position war um mit dem Schmerz zurechtzukommen. Die Wehen waren jetzt schon heftig, kamen im 5 min. Abstand und mussten von mir lautstark beatmet werden. Trotz allem fühlte ich mich zu Hause immer noch wohl und nach einem erneuten Telefonat mit Christina ging ich wieder zurück aufs Bett. Ich sollte mich einfach wieder melden wenn ich das möchte. Mein Mann wurde inzwischen immer nervöser und fragte ob wir nicht schon los fahren sollten. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich das aber noch nicht und habe entschieden meinen Standpunkt vertreten. Um 23:45 Uhr war es dann soweit. Ich wusste genau: Jetzt muss ich gehen. Ohne Umschweife oder meinen Mann zu informieren habe ich zum Handy gegriffen und bei Christina angerufen. Sie teilte mir mit, dass für uns alles vorbereitet ist und wir uns gerne auf den Weg machen dürfen. Wir hatten eine 40 minütige Fahrt vor uns. Dabei hatte ich etliche Wehen zu überstehen, die mittlerweile im 3 min Takt kamen. Dabei hielt ich es nur noch auf den Knien auf dem Rücksitz aus.

Als wir dann schließlich ankamen brannte am Eingang das Geburtslicht für uns und wir wurden von Christina herzlich in Empfang genommen. Wir betraten ein wunderschön vorbereitetes Geburtszimmer in dem gedämpftes Licht und Kerzenschein brannte und der Raum von der Duftlampe erfüllt war. Ich fühlte mich trotz der Schmerzen rundum wohl und geborgen.

Um 01:30 Uhr platzte schließlich die Fruchtblase. Ab da ging es erst richtig los. Der Schmerz veränderte sich, wurde noch intensiver und es kam ein unerträglicher, schmerzvoller Druck nach unten dazu. Jetzt wurde auch die zweite Hebamme, Christina Decker hinzugerufen. Ich war insgeheim erleichtert, weil es nun bestimmt nicht mehr lange dauern würde. Doch leider hatte sich die Geburt dann doch noch länger hingezogen als erwartet. Gegen 04:00 Uhr ließen dann so langsam meine Kräfte nach und ich nahm den Rat von Christina an mich eine zeitlang aufs Bett zu legen um in den Pausen besser entspannen zu können, zumal die Wehenabstände nun wieder etwas länger wurden. Das tat mir gut und mein Körper konnte nochmals neue Kräfte sammeln. Um 05:20 Uhr nahm Christina D. die erste und einzige vaginale Untersuchung vor, wofür ich sehr dankbar bin, um sicher zu gehen, dass die Geburt nicht still stand und sich wirklich was getan hatte, da sich doch alles schon länger hinzog. Erfreulicherweise war unser Baby aber gut vorangekommen und Christina war sich sicher, dass ein Positionswechsel den entscheidenden Anstoß geben würde. So war es dann auch.

Ich begab mich in den Hirtenstand vor das Bett und nun ging endlich die Pressphase los. Jetzt konnte ich auch endlich spüren, dass es vorwärts ging. Um meine Wehentätigkeit zum Schluss zu unterstützen machte Christina ein paar Tropfen Eisenkraut in die Duftlampe neben dem Bett und gab mir div. Globuli. Dadurch konnte ich kurz darauf meine letzten Kräfte mobilisieren und habe schließlich um 06:15 Uhr ein reifes Mädchen geboren. Wir gaben ihr die Namen Lina Emma. Ich durfte sie als erste berühren und selbst hochnehmen und alle halfen uns gemeinsam ins Bett. Dort durften wir gemeinsam mit meinem Mann als Familie erstmal ankommen.

Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, wurde nach ca. 20 min. die Plazenta geboren und mein Mann durfte unsere Tochter anschließend abnabeln. Wir durften danach noch lange zu dritt ungestört liegen bleiben. Irgendwann fing Lina auch an nach meiner Brust zu suchen und zum ersten Mal daran zu saugen. Leider hatte ich einen Dammriss erlitten, der von Christina D. mit ein paar Stichen genäht werden musste. Als der ganze Papierkram erledigt war überraschten uns die Hebammen mit Orangensaft in Sektgläsern und einem kleinen Yes-Törtchen mit Kerze drauf, damit wir auch ordentlich auf die Geburt anstoßen konnten. Anschließend fuhren wir nach Hause um das Wochenbett in den eigenen vier Wänden verbringen zu können.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei meinem Mann bedanken, der mir zwar den Schmerz nicht abnehmen konnte, der aber für mich da war wenn ich ihn brauchte. Außerdem möchte ich mich bei den Hebammen Christina Hügel und Christina Decker für die wunderbare Betreuung während und nach der Geburt bedanken. Durch Ihre Arbeit wurde es uns ermöglicht unserer Tochter einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen. Die Rahmenbedingungen waren perfekt und hätten nicht besser gemacht werden können. Beide Hebammen waren da wenn ich sie brauchte und störten mich nicht wenn ich niemanden brauchte. Wir durften eine echte, „sanfte“ Geburt erleben und für das bin ich aus tiefstem Herzen dankbar.

Viele Grüße von Vanessa, David und Lina aus Rötenberg

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12.01.16

Timon Maurice

Wir kennen das Hebammenhaus schon von unserer ersten Schwangerschaft und der Geburt unserer Tochter im Jahr 2013. Schon damals waren wir von der wunderbaren und persönlichen Betreuung vor, während und nach der Geburt begeistert, sodass für uns klar war, dass auch unser nächstes Kind, wenn möglich, hier zur Welt kommen soll, ganz in Ruhe und ohne unnötige Interventionen.

Geburtsbericht Timon Maurice - geboren am 12.01.2016

Wir kennen das Hebammenhaus schon von unserer ersten Schwangerschaft und der Geburt unserer Tochter im Jahr 2013. Schon damals waren wir von der wunderbaren und persönlichen Betreuung vor, während und nach der Geburt begeistert, sodass für uns klar war, dass auch unser nächstes Kind, wenn möglich, hier zur Welt kommen soll, ganz in Ruhe und ohne unnötige Interventionen.

Der Schwangerschaftsverlauf gestaltete sich Gott sei Dank auch unkompliziert und ich habe bis auf ein paar wenige Ausnahmen die Vorsorge größtenteils in die Hände der Hebammen gelegt. Obwohl dies unser zweites Kind war, hatte ich dieses Mal sehr viel mehr Sorgen und Ängste, ob alles gut gehen würde. Nach jedem Besuch im Hebammenhaus war ich jedoch neu ermutigt und entspannt. Hier hatte ich immer das Gefühl ernst genommen und verstanden zu werden.

Dank des Schiedsspruches zwischen GKV und Deutschem Hebammenverband musste ich jedoch trotzdem am 05.01.16, dem errechneten ET, einen Termin beim Gynäkologen wahrnehmen, der jedoch glücklicherweise nichts fand, was einer Geburtshausgeburt im Wege stehen konnte. Ich hoffte nur inständig, dass unser Kind nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Ich war das schwanger sein müde und wollte auch unbedingt einer Einleitung entgehen.

Nach einigen Achterbahnfahrten der Gefühle, zwei Terminen bei Christina Hügel und Katja und viel Ermutigung durch meinen Mann, Familie und Freunde, war ich schließlich wieder ganz ruhig und ging am Abend des elften Januar, sechs Tage nach ET, ganz entspannt ins Bett. Ich hatte im gesamten letzten Drittel der Schwangerschaft mit Schlafproblemen zu kämpfen gehabt, doch in dieser Nacht schlief ich so gut und tief, wie schon lange nicht mehr. Irgendwann wurde ich jedoch von einem seltsamen Rumpeln gefolgt von einer heftigen Bewegung unseres Kindes geweckt. Ich war sofort hellwach. War das ein Blasensprung gewesen? Ich ging zur Toilette um nachzusehen, denn ich spürte nichts weiter. Und tatsächlich, auf dem Toilettenpapier war eine durchsichtige Flüssigkeit vermischt mit leichtem rosa zu sehen, die auch nach mehrmaligem wischen nicht weniger wurde. Also weckte ich meinen Mann mit den Worten: "Schatz, ich glaube ich hatte gerade einen Blasensprung." Er sprang sofort aus dem Bett und war ganz aufgeregt :-)

Obwohl ich noch keine Wehen hatte, beschloss ich trotzdem die Bereitschaftsnummer anzurufen und die Info schon einmal durchzugeben. Monja meldete sich und fragte, ob ich spürte, dass das Kind sich bewegt. Das tat ich und sie riet mir, noch ein wenig zu schlafen, falls ich könnte. Wir vereinbarten, dass wir uns wieder melden würden sobald sich etwas tun würde. Ich war etwas verunsichert, was ich jetzt machen sollte. Bei meinem ersten Kind war die Fruchtblase ebenfalls zu Hause geplatzt und danach hatten sofort heftige Wehen eingesetzt. Allerdings hatte ich damals schon vor dem Blasensprung drei Stunden regelmäßige Wehen gehabt. Doch dieses mal war bisher alles ruhig.

Trotzdem rief ich bei meinen Eltern an, um meine Mutter zu informieren, die sich bereit erklärt hatte, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu kommen, um unsere Tochter zu beaufsichtigen. Sie hat in dieser Nacht übrigens erstaunlicherweise mal wieder durchgeschlafen und von aller Aufregung nichts mitbekommen. Es war kurz nach halb fünf und draußen tobte ein kleiner Schneesturm.
In weiser Voraussicht entschied meine Mutter sich sofort auf den Weg zu uns zu machen. Kurz nach dem Telefonat setzten die Wehen ein, zwar noch gut tolerabel, aber immerhin in regelmäßigen Abständen von 2-3 Minuten. Mein Gefühl riet mir, dass wir uns nicht mehr allzu lange zu Hause aufhalten sollten und so informierte ich Monja, dass wir uns auf den Weg ins Hebammenhaus machen würden, sobald meine Mutter bei uns eingetroffen wäre.

Ich war sehr erleichtert, als sie bei dem Schnee eine halbe Stunde später unbeschadet bei uns angekommen war und wir aufbrechen konnten. Inzwischen musste ich die Wehen nämlich ordentlich veratmen. Die Autofahrt war spannend. Kurz vor dem Ziel musste mein Mann mitten auf der Kreuzung anhalten, weil ich das Ruckeln des Autos während der Wehe nicht ertragen konnte. Gut, dass das Verkehrsaufkommen zu dieser frühen Stunde gleich null war :-)

Im Hebammenhaus erwartete uns dann das, worauf ich mich schon die ganze Zeit gefreut hatte: warmes, gedämpftes Kerzenlicht in allen Räumen, das Geräusch von einlaufendem Wasser in die Wanne, Lavendelduft und Monja, die alles liebevoll vorbereitet hatte und ganz viel Ruhe ausstrahlte. Sie ließ uns erstmal ankommen und rief noch eine Hebammenschülerin, die ich von den Vorsorgen her kannte, dazu. Ich veratmete die Wehen zunächst am Tuch hängend und saß in den Pausen an meinen Mann gelehnt auf dem Bett. Monja prüfte die Herztöne und es tat gut zu hören, dass es dem Baby gut ging.

Kurze Zeit später durfte ich in die Wanne und das warme Wasser war herrlich entspannend. Viel Ruhe blieb uns allerdings nicht, denn die Wehen nahmen jetzt schnell an Intensität zu. Mir wurde hierbei auch ein wenig übel und ich bat meinen Mann um einen kalten Waschlappen für mein Gesicht. Es tat so gut, ihn einfach da zu haben und mich während der Wehen an seinen Händen festzuhalten. Monja und Larissa schauten währenddessen ruhig zu und ließen uns uns dem Lauf der Dinge hingeben. Als die Wehen dann jedoch sehr heftig wurden, war Monja an meiner Seite und sagte, es sei jetzt an der Zeit, die zweite Hebamme Christina Decker dazu zu rufen. Ich freute mich sehr, dass wir so schnell schon so weit waren und zudem war Christina meine Wochenbetthebamme. Dann setzten die Presswehen ein. Vorher hatte ich ganz bewusst versucht, die Wehen anzunehmen und sogar willkommen zu heißen, wissend dass sie mir mein Baby näher brachten. Doch jetzt wäre ich am liebsten davon gelaufen. Monja merkte das und ermutigte mich, trotzdem bewusst dahin zu schieben, wo es am meisten weh tat. Und siehe da, mein Körper entfaltete eine unglaubliche Kraft und Dynamik und nur wenige Minuten später, um 6.51Uhr war unser kleiner Junge da. Ich war zunächst so überrascht und überwältigt, dass ich ihn gar nicht gleich gesehen habe. Doch da lag er unter mir im Wasser, winzig und hilflos. Ich nahm ihn hoch und legte ihn mir auf die Brust, es war ein einzigartiger, unvergesslicher, wunderschöner Moment. Er war ganz ruhig und lag mit offenen Augen da. Monja musste ihn ein bisschen stimulieren, damit er zu schreien anfing. Doch mir war in dem Moment alles egal, ich war einfach nur glücklich, dass es vorbei war und ich unseren Sohn in den Armen halten durfte.

Wir zogen aufs Bett um, wo der Kleine sich dann lange lautstark zu Wort meldete und wurden von den Hebammen zunächst zum Kennenlernen und Kuscheln allein gelassen. Als sie wieder kamen, wurde die Plazenta vollständig und ohne Schwierigkeiten geboren und mein Mann durfte die Nabelschnur durchtrennen. Gemeinsam feierten wir die Ankunft unseres Kindes und dann wurde Timon von Monja direkt neben uns untersucht. Auch alle wichtigen Formalitäten wurden noch ganz in Ruhe besprochen. Mein Mann ging noch Frühstück holen und nachdem ich gestärkt und der Kleine angezogen war, durften wir um kurz vor 10 das Hebammenhaus zu dritt wieder verlassen und nach Hause fahren. Dort erwartete uns unsere jetzt großeTochter, die ihren kleinen Bruder ganz wunderbar lieb begrüßte und gleich mit uns gekuschelt hat.

Uns ist bewusst, dass eine so schnelle und unkomplizierte Geburt keine Selbstverständlichkeit ist, deswegen danken wir in erster Linie Gott, an den wir glauben und von dem wir uns reich beschenkt wissen. Ein riesengroßes Dankeschön aber auch an das gesamte Team des Hebammenhauses für die super Betreuung schon in der Schwangerschaft und insbesondere an Monja, die uns während und nach der Geburt so einfühlsam und wunderbar begleitet hat. Auch an Christina Decker ein großes Lob und Danke für deine Betreuung bei der Geburt und im Wochenbett. Wir sind überzeugt, es gibt keinen besseren Ort, um Kinder auf die Welt zu bringen, als bei euch!!!

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01.01.16

Paul

„Diesmal wird's gleich eine Hausgeburt, oder?“

wurden wir im Hebammenhaus lachend gefragt.
Bei unserer Tochter Leonie war eigentlich die Geburt im Geburtshaus geplant, aber ich hatte mich während der Geburt um entschieden.

Paul - geboren am 01.01.2016

„Diesmal wird's gleich eine Hausgeburt, oder?“

wurden wir im Hebammenhaus lachend gefragt.
Bei unserer Tochter Leonie war eigentlich die Geburt im Geburtshaus geplant, aber ich hatte mich während der Geburt um entschieden. Die Geburt schritt schnell voran und die Wehenarbeit war schon sehr intensiv. Kurzum, ich konnte mir 'um's Verrecken' nicht vorstellen mich nun ins Auto zu setzen und dort Wehen zu veratmen - und so kam Katja mit ihrem Geburtskoffer und wir hatten das wunderbarste Geburtserlebnis überhaupt!
Beim Aufklärungsgespräch zur Geburt mit Monja sagten mein Mann und ich also aus tiefstem Herzen: „Ja!“
(Ich glaube ja, die Wenigsten, die schon eine Geburt zu Hause erlebt haben, würden sich jemals freiwillig wieder für etwas Anderes entscheiden.)
„Ihr seid aber mutig!“ bekamen wir öfters zu hören und meist klangen diese Worte sogar wohlwollend bis anerkennend. „Mutig“ - so kam ich mir überhaupt nicht vor. Es fühlt sich...einfach STIMMIG an.
Gebären und nicht „entbunden“ werden.
Auf Sicherheitsaspekte brauche ich hier nicht eingehen.
Ich finde es wichtig, dass jede Frau, jedes Paar, das ein Kind erwartet, eine durch Fachpersonen umfassend informierte Entscheidung für die Geburt trifft.
Die Verantwortung für und Kenntnis über sich und das kleine neue Leben in sich gibt man weder an der Tür zum Geburtshaus, noch im heimischen Schlafzimmer und auch nicht an einer Kreißsaaltür ab. Informiert euch einfach und sucht das Gespräch mit den Fachleuten Eures Vertrauens!
Der Geburt selbst schauten wir ganz unaufgeregt entgegen, wir alten Hasen, wir. Der „Termin“ sollte der 31.12.2015 sein. Bei den älteren Geschwistern war ich jeweils ein paar Tage über Termin gegangen – aber wer weiß, vielleicht macht sich der junge Mann ja früher auf den Weg. Sehr recht wäre es mir zu diesem Zeitpunkt, denn die geforderte ET+3 – Untersuchung schwebte ein klein wenig wie ein Damoklesschwert über mir. Natürlich fiel dieser Termin auch noch auf einen Sonntag, so dass ich nicht mal zum mir bekannten Frauenarzt würde gehen können…
Ein kleines Stimmchen flüsterte mir schon früh den 28.12. als möglichen Geburtstermin in Ohr, aber es kam anders.
Am ersten Samstag im Dezember, gute drei Wochen vor Termin, bat ich meinen Mann doch bitte j-e-t-z-t mal vorsorglich die Geburtskiste zu packen und mir die Rufbereitschaftsnummer rauszulegen, weil ich jetzt auch nicht wüsste, was das wehentechnisch wird. Während wir mit meiner ältesten Tochter noch etwas Fernsehen schauen, veratme ich doch tatsächlich unauffällig ein paar Wehen. Später, als sich die Wehen dann wieder verzogen haben, wird mir bewusst, dass die Rufbereitschaft ja erst am 10.12. beginnt...und da bin ich froh, dass die Kiste zwar schon gepackt ist, aber ich wohl (hoffentlich) noch ein paar Tage schwanger sein werde. Ab da, jede Woche die gleichen wilden Wehen. Ich nehm‘s schon gar nicht mehr ernst. Bin aber, je näher der Termin rückt, verunsichert.
Am 28.12., ich habe lange Kontraktionen, richtig Schüttelfrost und Mann und Kinder aus dem Haus geschickt, rufe ich leicht emotional meine Hebamme Anja an und meine: „Mensch, jetzt habe ich zwei Kinder bekommen und beim dritten kann ich plötzlich nicht mehr einschätzen, ob‘s jetzt losgeht oder nicht.“ Sie beruhigt mich und meint: „Das ist beim dritten Kind oft so. Die wissen nicht, was sie wollen.“
Also genieße ich diese besondere Zeit zwischen den Jahren mit meiner Familie nun nur noch. Ich verabschiede mich in Ruhe von dieser Schwangerschaft und heiße meinen vielgeliebten Sohn willkommen.
An Silvester liege ich um elf im Bett. Vom Feuerwerk geweckt, stehe ich doch nochmal auf und stoße mit meinem Mann mit O-Saft an: „Ein 2015er Kind wird’s nicht mehr.“ Gegen zwei Uhr gehen wir ins Bett. Um fünf stehe ich auf, weil ich aufs Klo muss. Verschlafen lege ich mir eine große Vorlage in die Hose, ich ahne wohl schon, dass heute der Tag ist. Ich döse noch etwas vor mich hin, dann reißt die Fruchtblase und rosa Fruchtwasser geht ab. Während ich noch schnell dusche beginnen die Wehen. Eindeutig Geburtswehen. Ich schicke meinen Mann auch noch schnell duschen. Der Arme...so früh am Morgen...aber später wird dafür keine Zeit mehr sein. Währenddessen rufe ich die Nummer der Rufbereitschaft an, Christiane geht ans Telefon. (Die Arme...so früh am Morgen.) Ich freue mich, denn sie hat mich bei der Geburt meiner ersten Tochter bis ins Krankenhaus begleitet. Und heute wird der Babysohn zu Hause geboren. Wir bringen das diesmal gemeinsam „zu Ende“.
Ich lasse mich nun ganz auf die Geburt ein und wehe mich im Wohnzimmer ein. Dort steht der Tannenbaum und verbreitet wohliges Licht. Auf den Ohren habe ich eine Entspannungsübung aus dem Hypnobirthing. Diese Entspannungsübung habe ich im letzten Drittel der Schwangerschaft immer zum Einschlafen gehört. Nie bis zu Ende...nach fünf Minuten war ich spätestens weg. Im passenden Buch habe ich ein bisschen quergelesen und mir eine bestimmte Atemtechnik angeeignet. Wirklich eingehend damit beschäftigt habe ich mich nicht. Und doch werde ich richtiggehend durch die Eröffnungsphase getragen. Ich bin total entspannt und konzentriert bei mir und ich nehme die Wehen ausschließlich als kraftvoll war. Als sie schneller aufeinander folgen und noch intensiver werden, brumme ich etwas unter den Wehen. Ich bewege mich frei und mache, was mir gut tut. Monja und Christiane sind da, sitzen am Küchentisch, unterhalten sich, hören ab und zu die Herztöne vom Baby. Alles ist, wie es sein soll.
Irgendwann werden die Wehen anders, ich kann sie weiterhin veratmen, aber sie überrollen mich, reißen mich fast mit sich in die Tiefe. Ich werde sauer, ich schimpfe, ich will was trinken, ich will mich hinlegen, springe aber doch ständig wieder auf, weil die nächste Wehe anrollt, mir ist heiß, ich brauche die Wärmflasche am Rücken...und die Entspannungsübung kann mich jetzt sowieso mal. Ich habe schon etwas Pressdrang und schiebe, aber ich denke mir: „Das Gras wächst nicht schneller indem man dran zieht.“ Und auch Christiane sagt: „Spar dir deine Kräfte.“ Also Lokomotivatmung...Abwechselnd sind Christiane und mein Mann an meiner Seite. Monja muss zu einer anderen Geburt.
Inzwischen höre ich meine Bauchtanz-CD, darauf ist ein Lied, das zur Situation gerade passt – danke, Anne.
Irgendwann beginne ich wieder mitzuschieben, allerdings kommt das Köpfchen nicht wirklich tiefer. Christiane soll mich untersuchen. Ein winziger Saum steht noch am Muttermund. Sie hält ihn unter der Wehe fest und ratz-fatz schiebt sich der Kopf vorbei. Innerhalb von zwei Presswehen gebäre ich Paul im Stehen.
Nach sagenhaften sechs Stunden Geburt beginnt der Zauber des Kennenlernens. Nach einiger, eher kurzen, Zeit holen wir die „großen“ Schwestern dazu - Mama und das Brüderchen sind hübsch drapiert.
Ein magischer Moment voller Freude und Staunen. Hach!

Danke, Christiane und Monja für Eure Begleitung!
Danke an alle Hebammen, dafür, dass ihr immer weiter macht, obwohl die Umstände immer widriger werden.

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28.12.15

Fabio

Nicht nur, dass er als 1001. Kind im s‘ Hebammenhaus zur Welt kam, es war wie die 1001 Nacht für mich. Ich habe mit Fabio gekämpft und die Bindung war direkt eine Andere. Dieses Glück, dieser Stolz, diese Zufriedenheit,… Ein Wunder!

1001 Nacht…

Fabio ist unser zweiter Sohn. Diesmal sollte alles anders ablaufen.

Die Geburt unseres ersten Sohnes lief anders als erwartet. Geplant war eine natürliche Geburt und zwei Wochen vor ET wurde mir gesagt, dass unser Sohn Tiago schlechte Herztöne habe. Nach langen Stunden am CTG wurde entschieden, dass Tiago per Kaiserschnitt kommen müsse. Da ich während der Schwangerschaft Clexane spritzen musste, kam nur eine Vollnarkose in Frage. Komplett überrumpelt, ängstlich und traurig zugleich, hörte ich auf die Ärzte.

Tiago war da. Aber es war nicht wie ich es mir vorstellte. Ich noch total benebelt und voller Schmerzen, mein Mann völlig durcheinander und unser Sohn in einem Brutkasten mit vielen Schläuchen. Ein ‚kurzes‘ in den Arm nehmen und Anliegen und er musste in die Kinderklinik.

Was folgte waren viele weinende Stunden. Ein Kaiserschnitt kam für mich nie in Frage. Die Bindung zu Beginn war nicht so wie ich es von all den Müttern hörte. Es dauerte Monate und brauchte einige Gespräche bis ich all das was geschehen war annehmen konnte und richtige Mutterliebe aufbauen konnte.

Im März 2015 erfuhr ich von meiner zweiten Schwangerschaft. Freude und Ängste waren zugleich da.
Im Oktober hatte ich das erste Gespräch mit meiner Hebamme. Wir kamen darauf zu sprechen wo ich entbinden wolle und sie erzählte mir etwas übers s’Hebammenhaus. Der Gedanke gefiel mir. Mein Mann allerdings hatte viele Ängste. Was, wenn wieder die Herztöne schlecht waren oder Ähnliches? Es gibt so viele Horrorgeschichten…

Dennoch… Mein Mann kam mit und wir hatten – wenn auch bereits alles sehr kurzfristig war – einige Gespräche mit diversen Hebammen. Bei jedem Mal wurde ich ruhiger und ruhiger und fühlte mich in meiner Entscheidung bestätigt. Mein zweites Kind soll im s’Hebammenhaus zur Welt kommen! Mein Mann war einverstanden. Nichts sollte mehr im Weg stehen.

28.12.2015 01:00 Uhr - die Wehen waren bereits sehr stark als Christiane, die Hebamme in Bereitschaft, zu mir kam um nachzusehen, ob wir schon an dem Punkt waren, wo es besser wäre ins Hebammenhaus zu kommen. Sie gab mir den Rat noch etwas daheim zu bleiben und zu versuchen mich etwas auszuruhen. Um 04:00 ging es dann ins s’Hebammenhaus. Christiane hatte mir bereits Badewasser einlaufen lassen. Ein wenig Entspannung… Doch außerhalb des Wasser s fühlte ich mich wohler. Es war eine gemütliche Atmosphäre. Dunkel und all die Kerzenlichter. Man ging total auf mich ein. Musik – ja oder nein? Massage? Eine Hand? Kalter Waschlappen? Wasser?... Sie spürten, wenn meine Kräfte nachließen und gaben mir Tipps. Alles in einer Seelenruhe und nicht aufdringlich. Entscheiden konnte ICH. Mein Tempo, meine Stellung, alles nach meinem Gefühl. Nach vier Stunden, um 08:08 Uhr, war Fabio da!

Nicht nur, dass er als 1001. Kind im s‘ Hebammenhaus zur Welt kam, es war wie die 1001 Nacht für mich. Ich habe mit Fabio gekämpft und die Bindung war direkt eine Andere. Dieses Glück, dieser Stolz, diese Zufriedenheit,… Ein Wunder!

Mein Mann und ich sind so glücklich über die Entscheidung. Ich danke meinem Mann dafür, dass er auf mich vertraut hat, jeder Hebamme, die uns durch die Gespräche bestärkt hat, Grit für den Denkanstoß im Hebammenhaus zu entbinden, dem gesamten Team für so viel Geduld, Zeit, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und das Gefühl jederzeit Willkommen zu sein!

Wir können euch nur weiterempfehlen!

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27.12.15

Amos

Amos, das Gottesgeschenk seiner Eltern - die 1.000ste Geburt in Begleitung des Hebammenteams...

Unser kleines Gottesgeschenk

Unser Sohn sollte eigentlich am 15.1.16 kommen. Stattdessen entschied er sich fast 3 Wochen früher am 27.12.2015 zu kommen.
Morgens um 1.00 Uhr platzte meine Fruchtblase. Es war ein komisches Gefühl, so als ob man seine Blase nicht mehr im Griff hätte... Ich entschied mich, bei der Rufbereitschaftsnummer des Hebammenhauses anzurufen. Katja ging ans Telefon. Sie beruhigte mich und fragte, ob alles in Ordnung sei. Da sowohl das Fruchtwasser klar war und die Wehen noch nicht eingesetzt hatten, meinte sie, dass ich noch mal versuchen sollte zu schlafen. Nach einiger Zeit konnten mein Mann und ich tatsächlich wieder einschlafen. Wir schliefen bis ca. 9.00 Uhr. Da hatte ich schon alle 5-7 Minuten Wehen, aber noch keine starken.
Ich rief nochmals bei Katja an. Sie meinte, dass wir noch etwas abwarten sollten.
Mittags kam Katja vorbei, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist und um sich den Verlauf der Wehen anzuschauen.
So um 13.00 Uhr legten wir uns nochmal hin, da wir beide total müde waren. Wir konnten sogar nochmal schlafen. Währenddessen hatte ich nur alle 15 Minuten meine Wehen, aber die Dritte war dann so stark, dass ich nicht mehr liegen konnte und aufstehen musste.
Nun wurden die Wehen immer stärker und ich wusste, dass ich bald nicht mehr im Auto mitfahren konnte, da sitzen sehr unangenehm war. Also rief ich Katja an und wir verabredeten uns für halb vier im Hebammenhaus.
Als mein Mann und ich ankamen hatte Katja schon alles vorbereitet. Das Wasser lief gerade in die Badewanne. So konnte ich gleich baden gehen. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, nur leider konnte ich die Wehen dort nicht so gut verarbeiten, so dass ich bald wieder raus musste.
Es kam noch eine Hebammenschülerin dazu.
Nun wurden die Wehen immer stärker und ich war froh, dass mein Mann dabei war um mich zu unterstützen.
Ab und zu gab mir Katja wertvolle Tipps und bei den Wehen schaute sie sich die Herztöne an und wie bzw. ob sich unser Baby drehte.
Kurz bevor es so weit war, kam noch Christina dazu. Als es dann so weit war, hatte ich das Gefühl dringend auf Toilette zu müssen. Stattdessen konnte ich ziemlich schnell schon den Kopf unseres Sohnes fühlen, der sich ganz weich anfühlte. Dies gab mir dann noch mal Kraft und ganz viel Vorfreude. Gleich darauf war er dann auch schon da, um, um 18.28 Uhr, und ich legt mich mit ihm aufs Bett. Wir gaben ihm den Namen Amos. Die Nabelschnur war etwas kurz, so dass er nicht gut auf mir liegen konnte und so legten wir ihn dann neben mich. Der Mutterkuchen kam eine halbe Stunde später und mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden. Christina machte die U1.
Dann wurden mein Mann und ich mit Amos allein gelassen. Wir warteten ab, ob er nicht etwas trinken wollte, aber es dauerte und wir brauchten mehrere Anläufe. Am Schluss trank Amos ein paar Schlücke.
Nach einer kurzen Zeit kamen die 3 wieder und wir feierten die Geburt von Amos, was sehr schön war und uns sehr gefreut hat!
Danach zog mein Mann Amos an und wir machten uns um kurz nach 21.00 Uhr auf den Heimweg.
Kurz nachdem wir zu Hause waren rief Katja an. Sie fragte, ob wir gut angekommen sind und erzählte uns, dass Amos die 1000. Geburt im Hebammenhaus sei.
Im Nachhinein können wir sagen, dass es die richtige Entscheidung war Amos dort auf die Welt zu bringen. Wir fühlten uns die ganze Zeit sehr wohl und sehr gut betreut, dadurch konnten wir auch sehr ruhig bleiben und wurden zu keinem Zeitpunkt nervös oder gestresst. So können wir auch von einer wirklich schönen Geburt sprechen. Beim nächsten Kind werden wir auf jeden Fall wieder ins Hebammenhaus gehen :)
Wir sind dankbar für die gute Betreuung vor, während und nach der Geburt durch s'Team!

Kerstin + Richard mit Amos Hanke

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04.11.15

Nils

Ich war total überwältigt von den Vorsorgeterminen, bei denen ich alle Hebammen nach und nach kennenlernen durfte. Ich fühlte mich sofort verstanden und sehr gut betreut. Allein die Zeit, die sich jede einzelne Hebamme für unsere Vorsorge nahm hat mich total umgehauen.

Nach einer klassischen Krankenhausgeburt mit PDA und einem Gefühl des total ausgeliefert seins bei der Geburt unserer Tochter Viktoria 2013 hatte ich während der Schwangerschaft mit Nils schon öfter mit dem Gedanken gespielt im Hebammenhaus zu entbinden. Den Stein des Anstoßes gab mir dann endgültig ein hässlicher Streit mit meinem Gynäkologen über „nötige“ IGEL Leistungen. Ich beschloss daraufhin die Vorsorge nur noch im Hebammenhaus zu machen und, sofern alles gut läuft, auch dort die Geburt zu erleben.
Ich war total überwältigt von den Vorsorgeterminen, bei denen ich alle Hebammen nach und nach kennenlernen durfte. Ich fühlte mich sofort verstanden und sehr gut betreut. Allein die Zeit, die sich jede einzelne Hebamme für unsere Vorsorge nahm hat mich total umgehauen.
Als dann der Geburtstermin verstrich und sich nicht wirklich was tat wurde ich ziemlich nervös, doch haben mir die Gespräche mit Monja, die auch unsere Nachsorge übernehmen würde, die Angst genommen. Nach zwei Fehlalarmen merkte ich am 03.11. wieder beginnende Wehen, wollte aber warten um nicht wieder alle auf zu schrecken. Gegen 18 Uhr wurden die Wehen dann stärker und regelmäßiger und wir riefen unseren Babysitter an. Gegen 20:30 rief ich dann die Bereitschaftsnummer an und hatte Monja am Apparat. Sie riet uns ins Hebammenhaus zu kommen, was wir dann auch einen halbe Stunde später taten.
Monja empfing uns zusammen mit Jasmin in wunderschöner Atmosphäre (gedämmtes Licht und wohlig warm) und bereits einlaufendem Wasser für die Wanne. Bis das Bad soweit war lief ich wehenveratmend durch den Raum und machte mich mit den Hilfsmitteln (Hocker und Tuch etc.) vertraut. Dann erst einmal ins entspannende Bad. Anfangs scherzten mein Mann und ich noch bis die Wehen dann stärker wurden und auch Elke dann zur Geburt eintraf.
Ich wollte dann ganz plötzlich unbedingt aus der Wanne raus und mich bewegen. Ich hatte schon ein sehr starkes Bedürfnis zu drücken, was ich dann auch tat. Leider war der Muttermund noch nicht ganz auf weshalb ich mich zum erneuten veratmen erstmal aufs Bett legte. Mein Mann und Elke halfen mir dabei die starken Wehen aus zu halten.
Nach einer Weile wollte ich unbedingt wieder drücken und mich bewegen. Also hing ich mich an das Tuch und drückte. Bis dahin war die Fruchtblase immer noch intakt und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sich Nils schon weiter nach unten geschoben hat. Elke und Monja kontrollierten immer wieder die Herztöne und meinten nach einer Weile, dass sie mir jetzt gern die Fruchtblase öffnen würden, weil die Herztöne etwas Sorgen bereiten würden. Ich willigte dankbar ein und Monja öffnete die Fruchtblase. Ich merkte sofort, dass sich was tat. Ich kniete mittlerweile vor dem Bett und stützte mich mit den Armen auf dem Bett ab. Ich konnte richtig fühlen wie sich Nils Kopf seinen Weg bahnte. 3 Wehen später war unser kleiner Nils um 0:51 am 04.11. auch schon da.
Alle halfen mir und Nils hoch und wir legten uns zusammen ins Bett. Es dauerte auch nicht lange bis die Nabelschnur aufhörte zu pulsieren und die Plazenta dann kam. Ich war nicht gerissen, somit musste nichts genäht werden und die U1 bei Nils war auch ok. Die Hebammen verließen den Raum damit wir uns kennenlernen konnten. Nach einer Weile kamen sie wieder mit Orangensaft und Kuchen und wir feierten erstmal Geburtstag. Gegen 4 Uhr verließen wir dann das Hebammenhaus und fuhren nach Hause mit unserem neuen Familienmitglied.
Wir möchten uns auf diesem Wege nochmal ganz herzlich bei den Hebammen vom s‘Hebammenhaus und im speziellen bei Monja und Elke für dieses unvergessliche Erlebnis bedanken. Wir haben uns die ganze Vorsorge und Geburt über kompetent und liebevoll betreut gefühlt und würden es jederzeit jedem empfehlen.
An Monja: Vielen, vielen Dank für die fantastische Nachsorge. Hab mich jedes Mal auf deinen Besuch gefreut und war wirklich traurig, als die Nachsorge beendet war. Wir wünschen dir noch alles erdenklich Gute für dich und dein Baby und ich hoffe wir sehen uns mal wieder.

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09.10.15

Nea

Auch dieses Mal fühlten wir uns rund um die Schwangerschaft und Geburt kompetent und liebevoll betreut und wir sind unendlich dankbar, dass auch unser zweites Kind an solch einem schönen Ort geboren werden durfte!

Seit der Geburt unseres Sohnes vor knapp drei Jahren im Hebammenhaus sind wir auch im Nachhinein immer noch wahnsinnig glücklich und dankbar, dass er so einen natürlichen und schönen Start ins Leben hatte.
So schauten wir in dieser Schwangerschaft zwar die neue Klinik mal noch an (man weiß ja nie, ob man sie nicht doch braucht), hofften aber sehr, dass es auch dieses Mal wieder mit einer Geburt in der intimen Atmosphäre des Geburtshauses (diesmal in den neuen Räumen) klappen würde. Zum Glück sprach im Schwangerschaftsverlauf nichts dagegen und wir fühlten uns auch dieses Mal wieder bei den Vorsorgeterminen und den Beratungsgesprächen gut aufgehoben. Da wir das von unserem Großen schon kannten, war ich auch in den Tagen nach dem errechneten Termin noch entspannt und fühlte mich gut. Nach einer Woche war ich nochmal bei meiner Ärztin zum Ultraschall, die mir versicherte, dass das Baby noch genug Fruchtwasser hat und gut versorgt ist. Leichte Wehen waren auf dem CTG zu sehen. Unser Großer übernachtete vorsorglich bei Oma und Opa. In der Nacht hatte ich dann auch wieder Wehen - allerdings noch sehr unregelmäßig - und hoffte, dass diese sich steigern würden. Da sie morgens wieder eher nachgelassen hatte, schickte ich meinen Mann zur Arbeit und legte mich nochmal ins Bett.
Als wir uns um die Mittagszeit bei Heike zur Akupunktur trafen, war meine Gelassenheit plötzlich weg. Ich war frustriert, dass die Wehen wieder weg waren und wollte nicht plötzlich vor der Entscheidung stehen, evtl. doch in eine Klinik gehen zu müssen und die Geburt einleiten zu lassen, wie die ärztliche Empfehlung ist. Zu Hause kochten wir dann den Wehentee, den Heike uns mitgegeben hatte und nach dem Essen kamen die Wehen wieder - recht stark und recht regelmäßig. Anders als bei der ersten Geburt ruhten wir uns dann zuerst nochmal auf dem Sofa aus. Zum Glück entschieden wir uns anschließend für einen sehr kleinen Spaziergang, auf dem ich in recht kurzen Abständen starke Wehen und dann den legendären Blasensprung hatte - es fühlte sich an, als würde ein Luftballon platzen, aller Druck loslassen und dann lief es nur noch... Zu Hause wollte ich mich nochmal umziehen und war froh, dass die Haustür zu war, als die nächste Wehe kam - diese war nämlich so stark, dass ich sie nicht mehr unauffällig abatmen konnte. Mein Mann telefonierte mit Katja, die mich im Hintergrund hörte und meinte, wir sollten ins Hebammenhaus kommen.
So fuhren wir gegen sechs los. Dort wurden wir von Katja und Elke in der uns bereits bekannten wohligen Atmosphäre empfangen - und ich hatte sofort eine starke Wehe. Auf diese folgte eine recht lange Pause, die wir nutzten, um uns hinzulegen und unsere Geburts-CD einzulegen. Danach war's mit der Entspannung jedoch vorbei. Nach einer weiteren Wehe entschied ich, in die Wanne zu gehen. Die folgenden Wehen drückten bereits sehr nach unten, und ich war froh, meinen Mann am Wannenrand zu haben, an dem ich mich festhalten konnte und der mir - genau wie Katja - Mut zuredete. Die Wehen nahmen so schnell an Intensität zu, dass ich in den dennoch relativ langen Pausen etwas überfordert war und mich fragte, wie ich das alles aushalten sollte. An solche Pausen konnte ich mich aus der heißen Phase der ersten Geburt gar nicht erinnern. Trotzdem ging diese Geburt noch schneller voran als die unseres Sohnes. Ich konnte es kaum fassen, als Katja sagte, man könne bereits das Köpfchen spüren - ich fühlte es jedoch tatsächlich auch! - und bei der nächsten Wehe sei unser Kind da - ungefähr 45 Minuten nach unserer Ankunft im Geburtshaus. Es war ein überwältigendes Gefühl, unsere kleine Nea aus dem Wasser zu holen und auf den Arm zu nehmen. Anders als die beiden Hebammen realisierte ich in diesem Moment nicht, dass die Kleine etwas länger brauchte, um auf die Ankunft in dieser Welt zu reagieren. Katja und Elke kitzelten diese Reaktion jedoch mit sicheren Kniffen aus ihr heraus - und als wir dann letztlich gemeinsam im Bett lagen, erholte Nea sich schnell und schrie allen Frust über das zu schnelle Geborenwerden lauthals in die Welt. Als sie dann das erste Mal an meiner Brust saugte, zogen die Hebammen sich diskret zurück und überließen uns unserem Glück über dieses kleine große Wunder!
Etwas später wurden weitere wichtige Aufgaben mit Ruhe und Sorgfalt erledigt: Elke führte die "U1" durch, Katja nähte meinen Dammriss, wir betrachteten gemeinsam die Plazenta und klärten die Formalitäten zur Namensgebung. Wir zogen uns an, packten unsere Sachen und fuhren um zehn Uhr abends nach Hause. In unserem Bett und unserem Zuhause konnten wir in Ruhe unser neues Familienmitglied willkommen heißen und uns gegenseitig kennenlernen.
Auch dieses Mal fühlten wir uns rund um die Schwangerschaft und Geburt kompetent und liebevoll betreut und wir sind unendlich dankbar, dass auch unser zweites Kind an solch einem schönen Ort geboren werden durfte!

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08.10.15

MAthis

Was ich noch wahrnahm, bevor die nächste Wehe mich vor dem Bett in die Knie zwang, war die schöne Geburtskerze vor dem Haus, die für uns brannte und Katja die uns sehr ruhig Willkommen hieß und alles schon so liebevoll vorbereitete hatte.

„ Ein bisschen Papa, ein bisschen Mama und ganz viel WUNDER…!“
Das können wir zu 100% bestätigen, jetzt wo wir unseren kleinen Mathis endlich sehen und anfassen können!
Am 7.10. hatte ich abends so eine komische Vorahnung, ob er nicht doch schon vielleicht heute kommt, obwohl der ET für den 15.10 ausgerechnet war.

So gegen 1.30 Uhr bin ich dann nachts mit einem heftigen Ziehen und Druck im Unterleib aufgewacht.
Als dieses Ziehen heftiger wurde und nicht (wie ich hoffte) mit Gang zur Toilette verschwand, realisierte ich: Es geht tatsächlich los.
Viele Gedanken schossen gleichzeitig durch meinen Kopf.
Ich entschied mich noch mal hinzulegen, um vielleicht noch ein wenig zu ruhen. Aber das war schier unmöglich, da schon die nächste wellenartige Wehe sich aufbaute und mich überrollte, so sehr, dass ich sie nicht mehr geräuschlos veratmen konnte. 1.49 Uhr schnappte ich mir mein Handy und fing an die Abstände zu messen. Irgendwie fühlte es sich für mich alles so schnell an – leicht überrumpelt kam ich mir schon vor :D.
Die Wehen füllten ca. 40 sec wobei die Pausen zwischen 1min 30 und 2 min lagen. Mittlerweile kam auch mein Mann aus dem Schlafzimmer, der dann gleich reagierte und anrief.
Katja ging ans Telefon und riet uns in die Wanne zu steigen. Nachdem ich das tat wurde die Intensität der einzelnen Wehen gefühlt heftiger und ich bat meinen Mann noch mal anzurufen, weil ich das Gefühl hatte, dass nicht mehr viel Zeit bleibt.

Und so machten wir mit Katja aus, uns in einer halben Stunde im Hebammenhaus zu treffen.
Gut das wir schon alles Sachen gepackt und verstaut hatten. Also ab ins Auto und nur noch die Fahrt überstehen. Als wir am Hebammenhaus ankamen, wartete auch schon Katja auf uns.

Was ich noch wahrnahm, bevor die nächste Wehe mich vor dem Bett in die Knie zwang, war die schöne Geburtskerze vor dem Haus, die für uns brannte und Katja die uns sehr ruhig Willkommen hieß und alles schon so liebevoll vorbereitete hatte. Überall brannten Kerzen, liebliche Musik war im Hintergrund wahrzunehmen und ein angenehmer Duft füllte den Raum (bin mir nicht sicher ob es Lavendel war?) sowie das plätschernde Wasser in der Badewanne war zu hören.

Nach einem versuchten Toilettengang stieg ich auch sofort in die Wanne und da blieb ich dann auch drin.
Es tat gut in den Pausen zu entspannen. Mein Mann war die ganze Zeit da und hielt meinen Kopf, sah mich einfach nur an und bestätigte mir immer wieder wie gut ich das mache und dass wir das schaffen. Das hat mir richtig viel Mut und Kraft gegeben, obwohl ich immer wieder während den Wehen zum Ausdruck brachte, wie sehr ich doch Angst hatte und redete immer wieder auf unser Baby ein, es solle doch bitte bitte raus kommen. Auch das Wissen, dass Katja die ganze Zeit da war, immer wieder mal nach den Herztönen schaute und uns versicherte, dass alles in bester Ordnung ist, tat sehr gut. Auch sie weckte in mir das Vertrauen, dass ich das schaffe indem sie mir immer wieder Mut zuredete und mich ganz wie ich fühlte auf alles reagieren lies.Irgendwann dann platzte auch die Fruchblase und nach ein paar Presswehen, war der Kleine dann um 5.58 Uhr da. Der Moment ist mit Worten nicht zu fassen und einfach einmalig, genial.
Diese Geburt war ein sehr besonderes, intensives und wunderschönes Erlebnis und wir sind Gott so sehr dankbar, dass alles so rund und reibungslos verlief und wir einen gesunden Sohn auf dieser Welt begrüßen durften.
Ein sehr großes Dankeschön auch an Katja, die die ganze Zeit so eine Ruhe und Harmonie ausstrahlte und für ihre super Arbeit. Auch danke an Christina Decker, die dann dazu kam und mithalf. Ihr beide habt dazu beigetragen, dass es ein unvergessliches Geburtserlebnis für uns wurde. Es war alles so harmonisch und friedevoll und ruhig und einfach sehr, sehr schön!!DANKE!!

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30.09.15

Neyla

Und dann ENDLICH…lag unser Kind auf meinem Bauch…ich war überglücklich, dass wir solch eine W U N D E R schöne Wassergeburt erleben durften und unser Kind so sanft das Licht der Welt erblickte.

Eine W U N D E R schöne Wassergeburt

Als wir unser zweites Kind erwarteten, war für mich sogleich klar, dass ich alles daran setzen würde, dass dieses Kind im s‘Hebammenhaus das Licht der Welt erblicken könnte. Mein Mann brauchte noch etwas Überzeugungsarbeit, da wir für die Geburt unserer ersten Tochter Somaya wegen zu schwacher Wehen ins Krankenhaus umziehen mussten, was für ihn damals nach der stundenlangen Geburt eine absolute Erlösung war. Für mich zerplatzte damals der Traum von einer sanften Geburt im Hebammenhaus. Glücklicherweise war Somaya nach einer Stunde im Krankenhaus auf der Welt, gesund und munter. So konnten wir kurz danach nach Hause. Dieses Mal war ich mir aber sicher, dass es klappen würde. Ich wünschte mir eine Geburt, bei der ich ganz bewusst alles miterleben konnte.
Die Tage vergingen, der Geburtstermin war schon lange überschritten. Auch wenn ich überzeugt war, dass es dem Kind in meinem Bauch noch gut ginge, war unsere Geduld in diesen letzten Tagen auf eine harte Probe gestellt. Der Wehentee, den ich von den Hebammen bekam, löste immer wieder Wehen aus, mal in regelmäßigen Abständen, mal etwas heftiger, mal weniger heftig. In diesem Zustand verbrachten wir zwei Tage und zwei Nächte (eine davon im Hebammenhaus, wo ich von der Badewanne aus die Mondfinsternis bestaunen konnte. Aber leider war es Fehlalarm und wir fuhren am nächsten Morgen wieder nach Hause).
Nach dem Untersuchungstermin am nächsten Tag (ET+13) wussten wir, dass der Muttermund bis auf einen Finger breit noch geschlossen war. Das war deprimierend. Der Tipp von Hebamme Katja, mal wieder den Alltag in unser Leben einziehen zu lassen, unsere große Tochter nach Hause zu holen, die seit zwei Tagen bei den Großeltern war, und heute Abend mal keine Wehen auslösenden Mittelchen auszuprobieren sondern eher zu entspannen, war wie eine Erlösung für mich.
Gesagt, getan…Kaum war Somaya eingeschlafen, wurden die Wehen regelmäßiger, heftiger und die Abstände kürzer. Um 23 Uhr hielt ich es nicht mehr im Bett aus, rief meine Mutter an, sie solle kommen um bei unserer Tochter zu bleiben. Kurz danach der Anruf im Hebammenhaus. Elke nahm ab, war aber gerade bei einer Hausgeburt. Die zweite Hebamme Julia würde im Geburtshaus auf uns warten. Dort angekommen wurden wir von ihr begrüßt und durften in die wunderschöne, warme Atmosphäre des Geburtshauses eintreten. Meine Angst, dass die Wehen wie beim letzten Mal wieder aufhören würden, war unbegründet. Ich war so glücklich, dass es nun endlich losging. Auch wenn die Schmerzen mittlerweile wirklich heftig waren, konnte ich mich in der Badewanne während den Wehenpausen immer wieder gut entspannen. Meiner Bitte an Julia, dass sie mir doch sage, wenn das Köpfchen fühlbar sei, entgegnete sie, dass ich doch selbst mit den Fingern nachfühlen könne. Und das machte ich. Und ja, ich konnte schon etwas Hartes ertasten. Wahnsinn, das war das Köpfchen, das sich langsam durch den Muttermund drückte. Mittlerweile war ich auf den Knien und hielt mich am Wannenrand fest. Nach jeder Wehe und später auch während der Wehe fühlte ich nach, wie sich das Köpfchen in meinem Becken vorwärts bewegte. Ich konnte genau fühlen, wie es während der Wehe vorwärts drückte um sich danach wieder etwas zurückzuziehen. Jeden Fortschritt erlebte ich so ganz bewusst mit, spürte wie das Köpfchen durch den Muttermund kam und dann den Damm und die Schamlippen dehnte.
Und dann, endlich, hatte ich das Köpfchen mit ganz schwarzen Haaren in meiner eigenen Hand. Das war ein unglaubliches Erlebnis. Eine Schulter flutschte nach, mit der nächsten Wehe die nächste Schulter. Erst jetzt griffen die Hebammen ein, nahmen mir das kleine Wesen, das wie ein Fisch im Wasser schwamm aus der Hand und halfen mir mich in der Wanne zurückzulehnen, sodass der Unterleib des Kindes ohne Probleme nachkommen konnte.
Und dann ENDLICH…lag unser Kind auf meinem Bauch…ich war überglücklich, dass wir solch eine W U N D E R schöne Wassergeburt erleben durften und unser Kind so sanft das Licht der Welt erblickte. Spätestens jetzt war mein Mann ebenfalls zu 100% überzeugt, dass wir richtig entschieden hatten. Denn solch ein Erlebnis mit dieser angenehmen Geburtsatmosphäre ist in keinem Krankenhaus möglich. Ohne einen einzigen Schrei von unserem kleinen Mädchen, das jetzt auf meiner Brust lag, stieg ich mit Hilfe von Julia und Elke aus der Wanne und legte mich ins Bett.
Alles was danach passierte, war ebenso begleitet von absolut achtsamem und ruhigem Verhalten, angefangen von gedimmtem Licht und der angenehm warmen Temperatur im Geburtszimmer, einer vorsichtigen U1-Untersuchung bis hin zu der kleinen Geburtstagsfeier für unsere Tochter Neyla. Einfach nicht vergleichbar zu einer Geburt im Krankenhaus.
Um halb sechs Uhr morgens waren wir wieder zu Hause und ich legte mich zu unserer großen Tochter ins Bett. Meine Mutter wiegte unsere neugeborene Tochter im Arm. Als Somaya aufwachte und ich ihr von der Geburt ihrer kleinen Schwester erzählte, sagte sie schlaftrunken, aber schon freudestrahlend: „DANKE, Mama“.
Liebe Julia, liebe Elke, wir möchten vor allem Euch für dieses wunderschöne Erlebnis danken, von dem wir alle noch sehr lange zehren werden. Ich persönlich bin nach dieser zweiten Geburt noch mehr davon überzeugt, dass es nicht egal ist, wie unsere Kinder das Licht der Welt erblicken…ihr macht eine wundervolle und wertvolle Arbeit im s‘Hebammenhaus und jedes Kind, was bei Euch geboren werden darf, hat einen wunderbaren Start ins Leben!
Macht weiter so…!!!
Eure Ramona, Najib, Somaya und Neyla

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27.09.15

Sebastian

Ihr habt so wunderbar miteinander harmoniert, die Kommunikation lief quasi geräuschlos ab und es war und ist ein Hand-in-Hand-Arbeiten, sodass ich mich nicht ein einziges Mal gestört fühlte.

Schon unsere Tochter haben wir in Begleitung vom s´Hebammenhaus zuhause willkommen heißen dürfen und unser Sohn sollte möglichst auch wieder in den heimischen Räumen das Licht der Welt erblicken.
Die Schwangerschaft war turbulent und verging wie im Flug und wir haben, bis auf wenige Ausnahmen, die Vorsorge mit den Hebammen gemacht. Es war ganz anders als die vorangegangene Schwangerschaft, hier ein Zipperlein da ein Wehwehchen und unser Ziel, bis zur Rufbereitschaftszeit zu kommen. Dann war die 37. Woche da, aber unser Sohn hatte es sich sehr gemütlich gemacht und hatte ja noch Zeit. Ein paar Mal hat er „angeklopft“, aber sobald mein Mann zuhause eintraf, wurden die Wehen wieder weniger und gingen ganz. Unsere Tochter kam sehr rasant, deshalb waren wir ein bisschen in Alarmbereitschaft.
Die 40. Woche war eingeläutet und ich wurde unruhig, weil von allen Seiten ein „na, wann kommt er denn nun endlich!?“ kam und nichts passierte. Also kam Elke und wir machten ein CTG, aber unser Sohn war fit und wollte einfach noch nicht, außerdem konnte ich meine Gedanken ordnen und mithilfe von Elke fiel der Ballast gerade so von mir. Mein Mann hatte sich zwischenzeitlich einen Infekt zugezogen und war krankgeschrieben.
Am Samstag machten wir einen Spaziergang, hörten danach Musik und tanzten ausgelassen durchs Wohnzimmer. Eine letzte Putzaktion meinerseits, ein Abendessen und dann ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Mein Mann und unsere Tochter waren müde, ich plötzlich total aufgedreht, also schickte ich die beiden ins Bett und ich versumpfte vor dem Fernseher. Gegen 22 Uhr musste ich auf Toilette, danach wunderte ich mich über Tropfen auf unserem Boden. Ein kleines Rinnsal lief mir das Bein hinunter und da war ich mir sicher, dass ist ein Blasensprung. Ich schrieb mit Elke und wir vereinbarten, dass ich schlafen gehe und mich entsprechend im Hebammenhaus melde, wenn es soweit ist.
Folie und Handtücher habe ich vorsichtshalber schon mal vor der Couch ausgebreitet, aber an Schlaf war in diesem Moment nicht zu denken, also noch den Film zu Ende schauen und dann ab ins Bett. Gegen 1 Uhr nachts falle ich in einen tiefen traumlosen Schlaf, welcher um kurz nach vier Uhr mit heftigen Wehen ein jähes Ende findet. Ich gehe ins Bad, veratme die Wehen und schaue auf die Uhr – die Abstände sind bei knapp vier Minuten. Im Schlafzimmer sage ich meinem Mann Bescheid, dass es jetzt tatsächlich losgeht und ich mir erstmal ein Bad einlasse. Er ist plötzlich hellwach und kommt zu mir, beobachtet mich und fragt, ob er was tun könne, was ich aber erstmal verneine. Eine halbe Stunde später kommt unsere Tochter (fast vier Jahre) auch ins Bad und fragt nach, warum ich ein Bad nehme, wo es doch draußen noch so dunkel ist – wir lachen und erklären ihr, was passiert. Sie ist ganz aufgeregt in Anbetracht der Tatsache, dass heute ihr Bruder endlich kommen will.
Um fünf Uhr werden die Wehen intensiver und ich möchte, dass mein Mann im Hebammenhaus anruft, was er umgehend tut. In der Badewanne ist es mir plötzlich unangenehm und ich gehe im Wohnzimmer vor die Couch. Christina Hügel kommt gegen sechs Uhr und ich freue mich, sie zu sehen. Sie schaut kurz nach den Herztönen, wir unterhalten uns immer wieder ganz kurz, mein Mann bekommt seine kleine „Aufgabenliste“ und unsere Tochter sitzt neben mir und bringt mich immer wieder zum Lachen. Als es für sie nicht mehr passte, ist sie nach unten gegangen und hat einen Film anschauen dürfen. Etwa um halb sieben kommt Christina Decker dazu, was mich wiederum auch sehr freut.
Dann ist mir plötzlich wieder nach warmem Wasser, allerdings finde ich kaum Halt in der Badewanne und es wird mir schnell unangenehm, sodass ich abermals vor unserer Couch lande. Erst kniend, dann halb hockend an meinen Mann gelehnt, ich merke selbst, wie unser Sohn mit jeder Wehe tiefer kommt. Beide Christinas bekräftigen mich, die tiefe Hocke auszuprobieren und so sollte es dann auch sein. Ich habe mich an meinen Mann geklammert und dann war der Kopf geboren, eine weitere Wehe und wir konnten unseren Sohn um 07.45 Uhr in die Arme schließen. Mein Mann holte unsere Tochter direkt dazu und sie begrüßte ihren kleinen Bruder, auf den sie so lange warten musste. Etwa zehn Minuten nach unserem Sohn kam auch die Plazenta, welche wir in ein Tuch hüllten. Um halb zehn haben mein Mann und unsere Tochter die Nabelschnur durchtrennt und Christina hat die Plazenta angeschaut und unserer Tochter erklärt.
Wir sind froh, dass ihr wieder diesen Weg mit uns gegangen seid und schätzen euch und eure Arbeit sehr. Ihr habt so wunderbar miteinander harmoniert, die Kommunikation lief quasi geräuschlos ab und es war und ist ein Hand-in-Hand-Arbeiten, sodass ich mich nicht ein einziges Mal gestört fühlte.
Es war wieder eine nahezu perfekte Geburt! Vielen Dank für die Betreuung vor, während und nach der Geburt, es war einfach alles wieder stimmig für uns.

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18.08.15

Paulina

Als wir ankamen, brannten überall Kerzen und es war eine warme und gemütliche Atmosphäre in der man sich gleich pudelwohl fühlte. Monja war sehr beruhigend und gab meinem Mann und mir immer wieder Raum und Zeit gemeinsam die Geburt für uns zu erleben.

Schon bei unserem ersten Kind Lennart war der Wunsch einer Geburt im Hebammenhaus groß. Leider erfuhren wir in der 38.ssw, dass es sich um eine BEL handelt. Ziemlich verzweifelt in dieser Situation half uns das Hebammenhaus wundervoll in dieser Situation weiter, psychisch und beratend! So kam unser Sohn Lennart am 28.08.13 auf natürlichem Wege im Diakoniekrankenhaus Freiburg auf die Welt und es war trotz dem ersten Schock eine wundervolle Geburt.
Bei unserer zweiten Schwangerschaft sollte es endlich klappen. Und tatsächlich war es diesmal eine Steißlage und der Geburt im Hebammenhaus stand nichts mehr im Wege.
Mein Mann und ich schliefen abends auf dem Sofa vor dem Fernseher ein und als wir um halb 00.30 Uhr aufwachten, merkte ich schon dass etwas anders ist. Kurze Zeit später hatte ich schon deutlich spürbare und regelmäßige Wehen. Gegen 2.00 Uhr rief ich die Rufbereitschaft an, wann ich mich auf den Weg machen sollte. Monja beruhigte mich liebevoll und so verbrachte ich noch fast zwei Stunden Zuhause in gewohnter Atmosphäre in der Badewanne bei immer stärker werdenden Wehen.
Kurz nach vier Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg. Die Wehen waren mittlerweile sehr stark. Als wir ankamen, brannten überall Kerzen und es war eine warme und gemütliche Atmosphäre in der man sich gleich pudelwohl fühlte. Monja war sehr beruhigend und gab meinem Mann und mir immer wieder Raum und Zeit gemeinsam die Geburt für uns zu erleben. Keine Stunde später um 5.00 Uhr hatte ich einen Blasensprung und um 05.17 Uhr konnten wir unsere wundervolle Tochter Paulina im Arm halten.
Die nächsten Stunden konnten wir dann in Ruhe für uns sein und im gemütlichen Geburtszimmer verbringen. Monja und Elke schauten immer wieder nach uns, hielten sich aber sehr im Hintergrund und gaben uns die Zeit für uns. Gegen acht Uhr kam dann der große Bruder Lennart seine Schwester begrüßen und gemeinsam ging es nach Hause.
Insgesamt fand ich es wundervoll, wie liebevoll und beruhigend Monja und Elke waren. Auch die Atmosphäre wenn man ankommt und das gemütlich hergerichtete Geburtszimmer machen eine Geburt im Hebammenhaus einzigartig toll. Wir würden jederzeit wieder diesen Weg gehen.
Auch die Betreuung im Wochenbett ist sehr fürsorglich und liebevoll und wir sind ein weiteres Mal in der vertrauten liebevollen Betreuung von Christina Hügel.

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15.08.15

Lilli

Ich hatte keine große Angst vor der Geburt. Sie ist für mich ein ganz natürlicher Vorgang, den Millionen von Frauen schon geschafft haben. Daher hatte ich nicht das Bedürfnis einen Arzt oder eine Ärztin dabei haben zu müssen.

Schon zu Beginn der Schwangerschaft war für mich klar, dass ich wenn möglich im s’Hebammenhaus entbinden möchte. Ich hatte keine große Angst vor der Geburt. Sie ist für mich ein ganz natürlicher Vorgang, den Millionen von Frauen schon geschafft haben. Daher hatte ich nicht das Bedürfnis einen Arzt oder eine Ärztin dabei haben zu müssen. Wichtiger war mir, dass die Geburt in einer entspannten Atmosphäre stattfinden würde, so dass ich mich ganz auf mich und die Geburt konzentrieren konnte. Deshalb war es mir wichtig, dass ich die Hebamme schon vorher kannte und wusste es würde kein Schichtwechsel während der Geburt stattfinden und ich mich nicht zwischendurch auf neue Personen einstellen müsste. Außerdem tragen auch die die schönen Räumlichkeiten zu einer entspannten Atmosphäre bei (keine Apparate nichts piept und blinkt).
Mein Mann war anfangs noch etwas skeptisch, nach einen Infoabend im s’Hebammenhaus konnte auch er sich vorstellen, dass unser Kind dort auf die Welt kommen sollte.
Um alle Hebammen, die Geburten begleiten, kennenzulernen, ging ich ab Mitte der Schwanger-schaft abwechselnd zu meiner Frauenärztin und ins s’Hebammenhaus zu Vorsorge.
Ich hatte schon Wochen vor dem Geburtstermin immer wieder, zum Teil auch recht heftig Wehen. Am Abend des 11.8. hatte ich dann sehr regelmäßige Wehen im Abstand von 10 min ungefähr. Sie waren zwar nicht so stark, aber regelmäßig und da es sich über mehrere Stunden zog, dachte ich es würde jetzt endlich losgehen, ich konnte es ja auch kaum erwarten. Also riefen wir die Rufbereit-schaft an und Monja empfahl mir in die Badewanne zu gehen und dann nochmal anzurufen. Dort verkürzte sich der Abstand zwischen den Wehen noch, so dass Monja mitten in der Nacht noch zu uns kam um mich zu untersuchen. Sie sagte, dass wir noch zu Hause bleiben sollten. Nach einer schlaflosen Nacht in der ich immer wieder Wehen hatte, beschlossen wir am Morgen ins s’Hebammenhaus zu fahren. Dort angekommen hatte Monja schon alles vorbereitet und ließ mir Badewasser ein, da ich gerne in die Wanne wollte. In der Wanne hatte ich zwar regelmäßig Wehen, aber weder waren sie sonderlich stark noch hatte man das Gefühl, dass es vorwärts ging. Nachdem ich dann nach ca 2 Std aus der Wanne stieg, hörten die Wehen auch ganz auf und wir mussten - leider – wieder nach Hause fahren.
In den nächsten Tagen passierte nicht viel, Monja rief ab und zu an um nachzufragen wie es mir ging.
Am Abend des 14. hatte ich dann wieder regelmäßig Wehen – diesmal auch unglaublich stark. Wir riefen wieder die Rufbereitschaft an, diesmal war Christiane dran, die auch gleich zu uns gefahren kam, um mich zu untersuchen. Auch diesmal sollten wir aber noch zu Hause bleiben und versuchen zu schlafen. Also blieben wir noch daheim, ich konnte sogar – unterbrochen von Wehen – tatsäch-lich schlafen. Gegen 4 Uhr morgens hatte ich dann aber das Gefühl, wir müssten jetzt losfahren. Ich hatte das Gefühl, dass wenn wir zuhause bleiben würden sich alles raus zögern würde, wenn wir aber losfahren würden es endlich wirklich losgehen würde. Also sagten wir Christiane Bescheid und fuhren um halb 5 los. Wieder war alles vorbereitet als wir ankamen, eine Kerze brannte am Eingang und Christiane erwartete uns. Wieder ging ich zuerst mal in die Badewanne. Alles genau wie 4 Tage zuvor und doch ganz anders. Nach einer Stunde ungefähr stieg ich wieder aus der Badewanne und Christiane meinte wir sollten doch nochmal ein bisschen aufs Bett liegen und versuchen auszuru-hen. Nach einer weiteren halben Stunde ungefähr konnte ich dann nicht mehr liegen und stellte mich vors Bett, so dass ich mich ins Seil hängen konnte. Kurz darauf ging es dann richtig los, unser Baby war jetzt endlich bereit zu kommen. Christiane rief Julia an, zur Unterstützung. Ich kniete mich vor dem Bett auf den Boden, mein Mann saß auf dem Bett und hielt mich an den Händen, so dass ich mich während den Wehen an ihm festhalten konnte und kurze Zeit später war sie da – unser kleines Wunder.
Ich nahm sie hoch und Christiane half mir mich aufs Bett zu legen, so dass wir uns in Ruhe kennen-lernen konnten.
Nachdem wir alle etwas gegessen hatte, fuhren wir gegen 11 Uhr schon wieder nach Hause- dies-mal zu dritt.
Ich danke allen vom Hebammenteam, vor allem natürlich Christiane und Julia und auch Monja, die mich während der Schwangerschaft und der Geburt begleitet haben. Ich habe mich immer gut be-raten und betreut gefühlt. Schöner hätten wir uns die Geburt nicht vorstellen können.

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08.08.15

David Mattis

...so fuhren wir um 10 Uhr los. Die Fahrt war sehr zäh. Ständig hatten wir eine Autokolonne vor uns oder eine rote Ampel. Im Sitzen waren die Wehen schlecht zu verschnaufen, doch unser Kleinwagen bot nicht mehr Bewegungsfreiheit. Mittlerweile lag der Wehenabstand bei 3 Minuten.

Nach einem Kaiserschnitt wegen Beckenendlage im Frühjahr 2009, war mein innigster Wunsch, eine natürliche Geburt zu erleben. Wir wollten keinen großen Altersabstand zwischen unseren Kindern und doch ließ unser zweites Wunschkind lange auf sich warten. Im Sommer 2012 mussten wir in SSW 9 eine Fehlgeburt hinnehmen und erst im Herbst 2014 wurde ich endlich wieder schwanger. Und das Baby blieb bei mir...
Ich erlebte eine sehr schöne, komplikationslose Schwangerschaft. Da ich durch persönliche Vorgeschichten der Schulmedizin eher kritisch gegenüber stehe, versuchte ich während der Schwangerschaft auf mein Gefühl zu hören und lehnte die Bandbreite an Tests und Überwachung (CTG, Glukosetest, Streptokokken…) weitgehend ab. Riesig war die Freude darüber, dass sich unser Baby frühzeitig in Schädellage begab und so blieb.
Anfang SSW 30 machte ich mir verstärkter Gedanken darüber, wo das Kind auf die Welt kommen soll. Ich hatte bereits genaue Vorstellungen und wusste, wenn ich in eine Klinik gehen würde, müsste ich mich ständig wehren. Ob ich dazu mit Wehen in der Lage gewesen wäre?! Für eine Hausgeburt jedoch fehlte mir für die erste Spontangeburt der Mut, da die nächste Klinik 20 km von uns entfernt liegt.
Ein Techniker, der uns wegen einer Telefonstörung geschickt wurde, machte mich aufs Geburtshaus in Villingen aufmerksam, da seine Lebensgefährtin selbst Hebamme im Kreis Villingen-Schwenningen ist. Ich besuchte die Homepage vom „s´Hebammenhaus“ und war gleich beeindruckt. Erst recht als ich die Geburtsberichte las. Genau so, wie die Frauen es im Geburtshaus erlebt hatten, stellte ich mir unser bevorstehendes Ereignis vor. Mein Mann hingegen war anfangs sehr kritisch, zumal wir fast 60 km vom „s´Hebammenhaus“ entfernt wohnen. Ich überredete ihn, mit mir zum Informationsabend zu gehen. Da war ich schon in der 34. SSW. Dieser Abend konnte dann auch ihn überzeugen.
Nach der Anmeldung und den Vorgesprächen mit Vorsorgeuntersuchungen (die letzten Termine beim Arzt sagte ich ab), fühlte ich mich für die Geburt gerüstet. Hauptsächlich weil das Vertrauen an dieses Haus vom ersten Augenblick an da war. Die fünf Hebammen, die ich in dieser Zeit kennengelernt habe, waren alle sehr nett und kompetent. Ich wusste, wenn es mit der Geburt im „s´Hebammenhaus“ klappen würde, dann ganz nach meinen Erwartungen. Über das Vorhaben, im Geburtshaus zu entbinden, sprachen wir mit niemandem, denn ich wollte mich nicht verunsichern lassen. Denn manchmal überkamen mich doch Selbstzweifel, ob ich auch wirklich tapfer genug bin. Ich kannte den Wehenschmerz noch nicht und konnte nicht einschätzen, was auf mich zu kommt. Doch diese Gedanken waren umsonst. 6 Tage nach dem errechneten Entbindungstermin war es endlich soweit...
Um 4.10 Uhr erwachte ich und bemerkte, dass der Schleimpfropf abgegangen war und ich Fruchtwasser in kleineren Mengen verlor. Erfreut legte ich mich zurück ins Bett und befolgte den Rat der Hebammen, mich trotz „Startschuss“ auszuruhen. Klar, an einschlafen war nicht mehr zu denken. Langsam kamen auch leichte Wehen auf, ein gleichmäßiges ziehen vom Rücken hinunter zur Scheide. Zwei Stunden später erwachte mein Mann und erblickte mich erwartungsvoll. Ich flüsterte ihm zu, dass die Fruchtblase gesprungen sei. Er war voller Freude, dass es endlich los ging. Auch unser Sohn, der bei uns lag, erwachte. Die Beiden konnten vor Aufregung nicht mehr schlafen und deckten den Frühstückstisch. Ich blieb entspannt liegen und dachte mir, dass es wahrscheinlich eh noch länger gehen könnte. So um 8 Uhr rief ich die Hebammenrufbereitschaft an, hauptsächlich um zu fragen, ob ich mit Blasensprung ein „Totes-Meer-Salz-Vollbad“ nehmen dürfe, das mir Christina Hügel einen Tag zuvor wegen einseitiger Rückenschmerzen empfohlen hat. Elke meldete sich am Apparat und freute sich sehr, dass es bei uns los ging. Sie meinte, ich könne auf jeden Fall ein Bad nehmen und was die Wehen betreffen, hier solle ich auf mein Gefühl hören, wann für mich der richtige Zeitpunkt ist, ins Hebammenhaus zu kommen. Da bin ich noch weit davon entfernt, dachte ich. Es war ja bisher nur ein leichtes Ziehen. In der Wanne wurden die Wehen dann doch schnell stärker und mit Blick auf die Uhr kamen sie dann alle 5 Minuten. Ich musste sie schon ordentlich veratmen. Um 9.45 Uhr rief ich wieder bei Elke an, die meinte, dass wir kommen sollen. Mein Mann hatte eben die Vorbereitungen fürs „Essen nach der Geburt“ erledigt und meine Mutter holte unseren Sohn ab, so fuhren wir um 10 Uhr los. Die Fahrt war sehr zäh. Ständig hatten wir eine Autokolonne vor uns oder eine rote Ampel. Im Sitzen waren die Wehen schlecht zu verschnaufen, doch unser Kleinwagen bot nicht mehr Bewegungsfreiheit. Mittlerweile lag der Wehenabstand bei 3 Minuten. Um 11 Uhr sind wir endlich im Hebammenhaus angekommen.
Elke empfing mich mit offenen Armen in einer schön vorbereiteten Atmosphäre des Geburtsraumes. Nach dem ersten Toilettengang, ließ ich mich von den Wehen treiben. Elke sagte, ich solle mich im Geburtsraum frei bewegen und probieren, welche Positionen mir gut tun, während sie einfach mal meine Wehen beobachte. Das tat ich, im hängenden Tragetuch, auf dem Bett, im Vierfüßler.... Ich stellte schnell fest, das ich am liebsten auf dem Boden war oder unzählige Male auf dem Klo ;). Mein Mann war ganz nah bei mir, legte Musik nach meinen Wünschen ein, massierte meinen Rücken und das beste, er versorgte mich mit kalten Lappen, da es draußen 34°C hatte. Ich fragte Elke, ob sie nicht mal nachschauen wolle, wie weit der Muttermund geöffnet sei. Sie winke ab „nein, nein, nicht nötig, das sind schon richtig gute Geburtswehen“. Ich schwitzte und schwitzte, sehnte mich nach einer kalten Badewanne oder wenigstens einer kalten Fußdusche. Doch das wäre für die Wehen nicht förderlich gewesen. Also rieb mich mein Mann mit kalten Lappen ab, legte mir welche auf die Stirn, in den Nacken, in den Lendenbereich... . Um 13.30 Uhr war der Muttermund geöffnet. Die zweite Hebamme Christina Decker, die Elke zuvor angerufen hat, kam hinzu. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern. Wir freuten uns, dass die Austreibungsphase schon erreicht war und wir unser Baby bald in den Armen halten konnten. Doch unser Kleiner hatte mit dem letzten wichtigen Dreh im Becken mühe. Christina überprüfte immer wieder die Herztöne. Die Hebammen waren jetzt gefordert, blieben aber ganz ruhig. Sie schlugen mir verschiedene Positionen vor, damit das Baby seinen Weg findet. So versuchten wir es in der tiefen Hocke, auf dem Gebärstuhl, auf der Toilette, in Seitenlage... Irgendetwas hat geholfen, denn bald schon war das Köpfchen sichtbar. Ich war zwischendurch ziemlich erschöpft, wollte am liebsten abliegen. Doch sobald ich mich rührte, kam die nächste Wehe und forderte meinen Krafteinsatz. Ich versuchte lange im Vierfüßlerstand zu pressen. Elke meinte, ich müsse länger pressen und immer genau zu der Stelle, wo es weh tut. Ich merkte schnell einen Unterschied. Elke drückte sacht einen in heißem Wasser getränkten Lappen mit Dammmassageöl auf meinen Damm. Das tat richtig gut. Irgendwann ließen die Wehen nach. Doch auch hier wussten sich die Hebammen auf natürliche Weise zu helfen. Christina hielt mir immer wieder ein Duftfläschchen mit Eisenkraut vor die Nase. Außerdem löste sie ein Globuli in Wasser auf und gab es mir zu trinken. Und tatsächlich, es gab mir neue Kraft und die Wehen kamen wieder verstärkter. Ich wechselte noch einige Male die Positionen, doch wir stellten dann fest, dass ich in der Seitenlage mit angezogenem Bein, die meiste Kraft aufbringen konnte. Der Hinterkopf war schon gut sichtbar. Christina brachte mir einen Spiegel und ich freute mich über das Baby mit den schwarzen Haaren. Es gab mir auch Motivation zu pressen, um das Baby endlich komplett sehen zu können. Mein Damm war sehr fest und in den Wehenpausen verschwand das Köpfchen wieder. Außerdem ließen die Herztöne nach und ich fragte, ob mit dem Baby alles ok ist. Christina meinte, es würde ihm noch gut gehen, aber es wolle jetzt unbedingt raus. Mir wurde bewusst, verbunden mit etwas Angst wegen den abfallenden Herztönen, dass es an mir lag die Geburt zu beenden und ich nahm mir vor, bei den nächsten Wehen alles zu geben. Das tat ich und prompt wurde das Köpfchen geboren.
Und mit der nächsten Wehe war unser Kleiner um 17.30 Uhr komplett da. Er war ziemlich blau und durchs lange im Becken stecken, hatte er einen verformten Schädel. Und doch war es Liebe auf den ersten Blick. Er lag ruhig und besonnen auf meiner Brust. Bis wir mit Hilfe der Hebammen und meinem Mann vom Boden aufs Bett umzogen. Da schrie unser kleiner David lautstark. 35 Minuten später, nach dem Auspulsieren der Nabelschnur, durchschnitt mein Mann diese und nach weiteren 30 Minuten wurde mit Hilfe der Nachwehen die Plazenta problemlos geboren. Diese durften wir mit nach Hause nehmen und auf ihr wächst nun ein Walnussbaum für David in unserem Garten. Dann kochte mir mein Mann Bandnudeln mit Gemüse, wir informierten glücklich und stolz unsere Familien und feierten mit den Hebammen „Geburtstag“. 3 Stunden nach der Geburt machten wir uns auf den Heimweg. In den nachfolgenden Tagen durften wir ein friedvolles Wochenbett in unserem vertrauten Heim genießen.
Die Geburt im s´Hebammenhaus gehört für mich und meinen Mann zu einem unserer emotionalsten und schönsten Erlebnisse. Im Vorfeld habe ich mich, was die Schmerzen angehen, auf das schlimmste eingestellt. Das war nicht so. Es war ein wundervolles Erlebnis, mit auszuhaltenden Schmerzen und einem wundervollen Ergebnis. Das Bewusstsein, die Schmerzen zuzulassen, um ein Stück näher zum Ziel zu kommen, hat mir geholfen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass unser Kleiner im s´Hebammenhaus das Licht der Welt erblicken durfte, denn in der Klinik wäre mit großer Wahrscheinlichkeit vieles anders verlaufen. Eine Austreibungsphase mit 4 Stunden wäre dort bestimmt nicht möglich gewesen (üblicherweise gibt es nach 2 Stunden einen Kaiserschnitt). Ebenso entkam ich bei meinem Geburtsprozess im s'Hebammenhaus einem Wehentropf, einem Kaiserschnitt wegen abfallenden Herztönen oder Dammschnitt. Ich verdanke es den beiden Hebammen Elke & Christina, dass sie an mich geglaubt haben, mir soviel Zeit - wie gebraucht wurde - schenkten und mit ihren Globuli, Duftfläschchen, Positionstipps und dem Halten des Damms (hatte dadurch keine Verletzung) diesen natürlichen Geburtsverlauf möglich gemacht haben.
Ich würde auf jeden Fall wieder im Hebammenhaus entbinden, trotz einer Stunde Fahrzeit. Wäre ich näher vor Ort, würde ich natürlich viele Angebote, die das s'Hebammenhaus bietet, nutzen. Wenn ich jemandem über die Geburt oder das Haus erzähle, gerate ich immer ins Schwärmen. Ich hätte mir keine besseren Geburtsbegleiter vorstellen können. Schön, dass es in der heutigen Zeit noch eine so tolle Einrichtung gibt.

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15.07.15

Roberta

Als es hieß, wir müssten daran denken, in die Klinik zu fahren, war ich zunächst sehr enttäuscht. Ich wurde jedoch so gut und rechtzeitig darauf vorbereitet, die Übergabe in die Klinik war so gut, dass ich als es soweit war, völlig einverstanden war.

Ich hatte mir so gewünscht, unser Kind im Geburtshaus auf die Welt zu bringen. Wir haben uns dort bei allen unseren Besuchen sehr wohl gefühlt und das auch, als wir mit Wehen ankamen und gerade die beiden Hebammen antrafen, die wir zuvor noch nicht getroffen hatten, Christiane und Julia.
Als es hieß, wir müssten daran denken, in die Klinik zu fahren, war ich zunächst sehr enttäuscht. Ich wurde jedoch so gut und rechtzeitig darauf vorbereitet, die Übergabe in die Klinik war so gut, dass ich als es soweit war, völlig einverstanden war. Wir wurden anders behandelt in der Klinik, weil wir vom Geburtshaus kamen und obwohl einige Male ein Kaiserschnitt erwähnt wurde, nahmen sich die Ärzte nochmals länger Zeit und ich hatte das Glück, unser Baby ohne Kaiserschnitt auf die Welt bringen zu können.
Eine Nacht blieben wir in der Klink und da wir nicht aus der Gegend stammen, haben wir keine Besucher erwartet. Wir wurden überrascht: Christiane kam (mit ihrer Tochter) vorbei, um unsere Tochter zu sehen und zu begrüßen und so hatten wir nochmals mehr das Gefühl, dass unsere Tochter im Geburtshaus zur Welt kam.
Wir konnten ihr alle Fragen stellen, die für uns sehr viel zufriedenstellender beantwortet wurden als vom Klinikpersonal und so verließen wir die Klinik am gleichen Tag.

Vor Kurzem haben wir den ersten Geburtstag unserer Tochter gefeiert - und sind angemeldet im Geburtshaus für die Geburt unseres zweiten Kindes. Es war für uns von Anfang an klar, dass wir wieder nach Villingen fahren wollen, auch, wenn wir dafür eineinhalb Stunden Fahrt zurücklegen werden.
Und wieder hoffe ich sehr, dass unser Kind im Geburtshaus zur Welt kommen wird - und weiß trotzdem, dass ich auf alle Fälle, wie es auch kommen wird, in guten Händen bin.

Barbara Draeger und Casey James Mulderig
mit Roberta Mulderig

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15.07.15

Roberta

A thousand thank yous and one million offerings of gratitude to the people fighting to keep birthing apart from trauma.

Our baby was not born at the Geburtshaus house, yet I cannot say one bad thing about this place or the people there.

We arrived, and after a somehow timeless 6 hours with waves of progression and pause, the wonderful women in charge decided it was time to move the happenings to the Clinic across town.

The Hebammen at the birth house treated us with such care,and calmness. They acted with a clear and direct voice of reason and kindness, and with remarkable honor and respect. Even with my limited German language skills I understood this and all we needed to do. My partner and the mother of our beautiful new baby agrees entirely that, if we were to have a second baby and were living near enough to make the trip, we would undoubtedly trust the staff here with their assistance in bringing a baby into the world.
A thousand thank yous and one million offerings of gratitude to the people fighting to keep birthing apart from trauma.
We are outsiders to the area and we did not have any visitors at the hospital the day after the birth, but our Hebamme from the the birth house paid us a visit to see how we were. That was the cream on the top of the goodness that goes into the work of the midwives.

When the decision was made to move the birth to the clinic it was without drama or rush. It was with assured logic and wise action in the facts that made them decide that our current situation of mother and child needed perhaps the assistance of some technical assistance that the clinic could provide that the Geburtshaus could not.

The transition or move was smooth and remarkably well done. I thought some about this before my partner and I decided to have our first child here, but I think the level of importance is quite high and this may be of utmost importance with a establishment like this and maybe the deciding factor for some to choose to have (our attempt to have our baby) at a birth house.
We did not have our baby at the Geburtshaus but we began there and we would return there and we would recommend to anyone interested to go and meet the Hebamme in person and see for yourself if it is a match for your family .

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06.07.15

Aliyah Madita

Ich habe übrigens den Besten Mann der Welt, er hat bei der Geburt alles so perfekt für mich gemacht und wusste immer, was wann zu viel oder gut war!

Mein Mann und ich sind Menschen, die gerne nach Alternativen schauen und das „Gewöhnliche“ gerne hinterfragen. Nun kann man sich vorstellen, dass wir so natürlich auch bei der ersten Schwangerschaft und dann auch Geburt so vorgegangen sind und uns so das Hebammenhaus mal näher angeschaut haben. Nachdem wir all unsere kritischen Fragen gestellt haben (von denen wir sehr viele hatten ;) und die Christina Decker auch sehr geduldig beantwortet hat) war für mich schnell klar- hier will ich mein Kind gerne bekommen. Nach einem Besichtigungstermin im Kreissaal (man weiß ja nie...) und Vortrag eines Arztes war uns dann sowas von klar: Wir wollen UNBEDINGT ins Hebammenhaus. Den Geburtsvorbereitungskurs haben wir dann auch zusammen im Hebammenhaus gemacht, was im Nachhinein die Beste Vorbereitung für die Geburt bedeutete und im Vornherein mir die Angst nahm irgendwie zu versagen oder wenn ich nicht mehr kann zu allen im Raum ganz ungehalten zu werden.;) wurde ich zum Glück auch nicht.:)

Nun zur Geburt:
Am 05.07.2015 spürte ich abends, dass irgendetwas mit mir anders war, konnte es aber nicht richtig einordnen. Es waren keine richtigen Wehen, sondern mehr so ein Gefühl der Vorahnung.
Mein Mann und ich sind dann ins Bett gegangen und ich konnte ziemlich gut schlafen. Um 5.00Uhr morgens wachte ich auf und hatte alle 8 Minuten Wehen und der Schleimpropf hatte sich ein wenig gelöst. Ich versuchte noch ein wenig zu schlafen, was mir aber nicht so gut gelang und schickte meinen Mann um 7.00Uhr dann erst mal zur Arbeit.
Ich war mir einfach noch nicht so richtig sicher, ob es sich wirklich um Geburtswehen handelt. Um 9.00Uhr rief ich zum ersten Mal die Rufbereitschaft und meinen Mann an. Beide die Hebamme Christiane und er trafen dann ziemlich zeitgleich bei mir ein.
Und dann kam die Enttäuschung.
Christiane sagte, dass sie sich nicht sicher sind, ob das Geburtswehen sind, da sie zwar regelmäßig kommen (inzwischen alle 4-5 min.) aber nicht so lange sind und das die Uhrzeit für einen Geburtsbeginn ungewöhnlich sei. Für mich war das schwierig, da ich ja eigentlich unsere Kleine endlich im Arm halten wollte. Christiane meinte dann ich solle duschen und dann spazieren gehen und mich dann nochmal melden.
Gesagt, getan... Nach dem duschen hatte ich auf einmal jede Minute eine Wehe. Wir sind trotzdem spazieren gegangen und diesen Spaziergang werde ich nicht mehr so schnell vergessen.
Jede Minute veratmete ich die Wehe in den Armen meines Mannes, immer darauf bedacht, dass die Nachbarschaft insbesondere mein Onkel, der neben uns wohnt nichts von meinen Wehen mitbekommt (ich hatte die Angst, er würde alle informieren und alle würden dann ganz hektisch dauernd anrufen ;).
Nach dem Spaziergang und dem Erfolg des Versteckens riefen wir erneut Christiane an und sie kam erneut vorbei. Als sie mich sah sagte sie nur. „Oh ja das sieht doch nun wirklich nach Geburt aus“.
Sie überprüfte die Herztöne und stellte mir frei noch zu Hause zu bleiben oder mit ins Hebammenhaus zu kommen und gab mir noch ein paar Tipps zu den Wehen.
Wir blieben noch bis 14.30Uhr zu Hause und fuhren dann ins Hebammenhaus, indem gerade schon das Badewasser eingelassen wurde. Nach kurzer Zeit kam Monja dazu, die uns dann die ganze Zeit betreute. Sie beobachtet uns viel und ließ meinen Mann und mich arbeiten (Ich habe übrigens den Besten Mann der Welt, er hat bei der Geburt alles so perfekt für mich gemacht und wusste immer, was wann zu viel oder gut war! -Danke). Wenn ihr etwas auffiehl, was wir bzw. ich anders machen sollen, dann sagte sie es uns. Sie hatte die Lage immer Bestens unter Kontrolle und wusste immer, was als Nächstes passieren würde. Die Wehen wurden in der Wann deutlich schwächer und Monja sagte ich solle die Pausen nutzen, um mich auszuruhen.
Nachdem ich aus der Wanne wollte wurden die Wehen auf einmal wieder sehr oft und sehr stark. Ich hing kurz in den Seilen musste mich dann aber hinlegen, weil das stehen mir zu anstrengend wurde. Nach kurzer Zeit fragte Monja mich, ob mich vor das Bett knien möchte und auf den Schoß meines Mannes liegen möchte. Das taten wir dann auch und kurze Zeit später setzten dann auch die Presswehen ein. Als ich das Köpfchen fühlen durfte gab mir das einen letzten Kraftschub und unsere Kleine wurde geboren.
Zu dem Zeitpunkt war es 18.00Uhr. Ich durfte sie hochnehmen und auf meine Brust legen und wir legten uns zusammen ins Bett.
Unsere Kleine war so schön und klein und zerbrechlich, aber das Größte und schönste Wunder für uns.
Wir sind Jesus sehr dankbar, dass er uns so eine tolle Geburt, Tochter und Gesundheit geschenkt hat. Wir danken Monja und Christiane, die trotz 35° einen perfekten Job gemacht haben!!!

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01.07.15

Emilia

Nie hätte ich mir eine Hausgeburt vorstellen können, und dennoch war es dann das Schönste was hätte passieren können...

Es war ungefähr halb 6 Uhr morgens als mich die erste Wehe weckte.
Ein etwas stärkeres Ziehen, dann schlief ich wieder ein. 20 Minuten später nocheinmal, dann bei der dritten bin ich aufgestanden.
Geht es los? Oder bereitet sich mein Körper einfach nur vor?

Mein großer Junge ist mittlerweile auch schon aufgewacht und ich habe den Papa angerufen, er solle vorsichtshalber nach Hause kommen. Nachdem ich dann die "bekannte Dusche" nehmen wollte, ich es aber nicht mal mehr schaffte mich auszuziehen, beschloss ich die Hebamme anzurufen. Die Wehen kamen nun alle fünf Minuten u das sehr heftig. Der Papa brachte den Großen zu Opa und Oma - wenn alles erledigt ist können wir in s'Hebammenhaus kommen.

Ich warf noch mit letzter Kraft alles in die Geburtstasche und verharrte dann im Vierfüßlerstand vor dem Sofa. So konnte ich die Wehen am besten veratmen.

Ich merkte schon das sie anders sind als bei der ersten Geburt...
Diese ging 18 Stunden...
Jetzt war es anders, die Wehen stärker, und ich hatte schon einen starken Druck nach unten.
Die Zeit in der ich alleine war kam mir ewig vor. Mittlerweile waren über 2 Stunden vergangen. Mein Freund kam dann endlich nach Hause, doch wir schafften es nicht mal mehr bis zur Haustür. Ich sackte vor dem Bett im Schlafzimmer zusammen und er rief sofort im s'Hebammenhaus an, die Hebammen sollen kommen. Kurz bevor die Beiden da waren platzte auch schon die Fruchtblase. Der Druck wurde immer stärker und ich war sehr froh als Katja und Julia dann eintrafen. Die beiden hatten sofort alles im Blick.

Als die Wehen immer stärker wurden und mein Geschrei immer lauter, blieben beide trotzdem immer ruhig. Katja redete mit mir, beruhigte mich und trotzdem gab sie mir nicht vor was ich zu tun hatte, sondern vertraute darauf das ich weiß, was wann am besten ist. Stetig an meiner Seite war mein Freund.
Er durfte mich nicht anfassen und trotzdem war er allein durch seine Anwesenheit eine grosse Hilfe. Schatz, ich danke auch dir!

...Eine halbe Stunde später (nach insgesamt 3h) war Emilia dann geboren.
Sie wurde von den beiden entgegen genommen und wir durften uns alle erst einmal in Ruhe kennenlernen, bevor wir dann beide auf ein Leben zusammen vorbereitet wurden. Ich danke Katja und Julia für das Vertrauen das sie in mich hatten, mir somit ermöglichten es aus eigener Kraft zu schaffen. Für die Ruhe die sie hatten, weshalb es eine sehr harmonische Geburt war. Ich danke euch auch für diese unglaublich herzliche Betreuung nach der Geburt.

Die Geburt meines ersten Kindes war keine schöne Erfahrung, da damals viel schief lief. Ich werde dies nie vergessen, aber mit dieser zweiten Geburt wurde vieles wieder hergestellt in mir.
Nie hätte ich mir eine Hausgeburt vorstellen können, und dennoch war es dann das Schönste was hätte passieren können...

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28.06.15

Sophia

Alles verlief reibungslos und wir haben es alle sehr genossen die ganze Zeit unsere Wohnung nicht verlassen zu müssen und in der gewohnten Umgebung zu sein.

Liebe Sophia,

nun bist du schon seit 3 Monaten bei uns und wir genießen jeden Augenblick mit dir. Gerne denke ich auch an die Schwangerschaft und deine Geburt zurück.
Als du dich ankündigt hast war für uns schnell klar, dass wir nicht wollen, dass du im Krankenhaus zur Welt kommst. Stattdessen haben wir uns das Hebammenhaus in Villingen angeschaut. Wir haben uns dann aber dazu entschieden, dass du bei uns Zuhause das Licht der Welt erblicken sollst. Mit Elke haben wir im Team des Hebammenhauses eine Hebamme gefunden die den Weg der Hausgeburt mit uns gehen wollte. So nahmen die Vorbereitungen ihren Lauf. Elke kam regelmäßig zu den Vorsorgen zu uns nach Hause, auch sehr zur Freude deiner großen Schwester, weil sie so viel aktiver dabei sein konnte. Aus der Erfahrung von Johannas Geburt konnten wir nun überlegen, was wir bei dir gerne anders machen wollten.
Wir entschieden uns bei Dir für eine Lotusgeburt, das heißt, wir haben Dich nicht abgenabelt, sondern die Verbindung zur Plazenta bestehen lassen bis der Nabel abfiel.
Nach einer tollen und unkomplizierten Schwangerschaft hast Du uns am Ende ganz schön warten lassen. Während wir alle immer ungeduldiger wurden hattest Du die Ruhe weg. Scheinbar hat es Dir sehr gut bei mir im Bauch gefallen. Elke musste in dieser Zeit u. a. dafür sorgen, mich im Warten zu stärken und mich in Geduld zu mahnen. Als Du dann aber endlich bereit warst zu uns zu kommen ging alles recht zügig. Schon in der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es vereinzelt Wehen. Richtig los ging es dann sonntagmorgens, so dass ich dann Kontakt mit Elke aufnahm, die dann im Laufe des Vormittages zu uns kam. Und so sehr Du uns hast warten lassen bis es endlich losging, so schnell lief dann die Geburt. Schon mittags konnten wir Dich überglücklich in die Arme schließen. Alles verlief reibungslos und wir haben es alle sehr genossen die ganze Zeit unsere Wohnung nicht verlassen zu müssen und in der gewohnten Umgebung zu sein. Christina, die als zweite Hebamme dazu kam, blieb nur Dich mit uns willkommen zu heißen.
Deine Ankunft hast Du erst einmal lautstark untermauert und die ersten Minuten geschimpft. Ich hatte den Eindruck, dass es Dir zu schnell gegangen war. Aber als Du dann festgestellt hast wie sehr wir uns freuen, hast Du aufgehört zu schimpfen.
Es war toll, auf dem eigenen Sofa zu liegen und Dich einfach nur auf der nackten Haut zu spüren. Auch beim zweiten Kind, scheint dieses Wunder nicht kleiner. Direkt in den ersten Stunden wurde die Entscheidung zur Lotusgeburt auf die Probe gestellt. Um Dich hoch zu nehmen, musste man gleichzeitig Deinen Plazentazwilling mit hochnehmen, das war schon etwas umständlich. Was hingegen wenig Umstände bereitete war die Pflege der Plazenta, die mir im Vorfeld viele Sorgen gemacht hat. Wir haben sie die ersten 24 Stunden in einem Sieb gelassen und dann regelmäßig mit Salz und Kräutern behandelt und in einem Stoffbeutel aufbewahrt.
Der Lotusgeburt werden viele positive Effekte nachgesagt. Dass Die Kinder ruhiger und zufriedener sind, weniger Gewicht verlieren, gestärkter sind, der Nabel besser und schneller abheilt, es keine Anpassungsschwierigkeiten gibt. All das trifft auf Dich zu. Ob es nun tatsächlich an der Lotusgeburt oder an der Hausgeburt oder an der Dir eigenen, auf diese Welt mitgebrachten Konstitution liegt ist wohl schwer zu sagen. Was aber ganz sicher ein positiver Effekt der Lotusgeburt war, ist, dass Deine Nabelschnur schon am zweiten Tag abfiel und einen schönen Nabel zurückließ. Neben der Lotusgeburt hatten wir uns im Vorfeld auch etwas überlegt, was wir diesmal anders machen wollten. So hatten wir überlegt bei Dir windelfrei auszuprobieren und Dich abzuhalten anstatt zu Wickeln. Die Idee hatten wir bei Johanna auch schon, haben sie aber verworfen, da sie im Winter geboren ist und uns das dann Kleidertechnisch zu kompliziert war. Bei Dir hingegen waren die äußeren Rahmenbedingungen perfekt. Da Du ja im wärmsten Sommer seit, keine Ahnung wann, geboren bist, wo wir wochenlang Temperaturen von 30° und mehr hatten, mussten wir uns über Kleidung anfänglich keine Gedanken machen. Und so verbrachtest Du das gesamte Frühwochenbett nackt bei mir im Bett. Nur bedeckt mit einer Spuckwindel. In dieser Zeit habe ich Dich abgehalten, oder Du hast, wenn ich zu spät war, auf eine Unterlage gemacht. Als wir dann anfingen unser Nest zu verlassen und ich Dich dafür auch anzog wurden immer wieder „Windelausnahmen“ gemacht. Mit unserem Umzug Ende Juli wurden die Windeln dann eher zur Regel und das Abhalten zur Ausnahme.
Wenn ich nun zurückblicke bin ich erfüllt von ganz viel Freude und Dankbarkeit, dass Du einen so tollen Start in Dein Leben hattest und ich hoffe du wirst dein ganzes Leben davon zehren. Auch ich möchte diese tolle Erfahrung niemals missen.
Schön das Du jetzt bei uns bist liebe Sophia.

Deine Mama  

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03.06.15

Amalia

Die Hebammen haben mich aber immer ermutigt und unterstützt und auch meine Schimpferei nicht persönlich genommen.

Meine erste Tochter wurde neun Tage über dem errechneten Termin im Hebammenhaus geboren. Deswegen und weil auch die Hebammen der Meinung waren, ging ich eigentlich davon aus, dass auch mein nächstes Kind wohl eher über den Termin gehen würde.
Am 2. Juni hatte ich noch einen Vorsorgetermin, bei dem mir Heike geburtsvorbereitende Akupunktur gab. Akkupunktur wirkt bei mir sehr gut, aber es wäre mir nie eingefallen, dass das Kind tatsächlich am nächsten Tag auch auf die Welt kommen würde. Es war etwas unklar mit einem nächsten Vorsorgetermin, darum rief ich Christina Hügel direkt an um einen Termin für Freitag auszumachen. Ich ging fest davon aus, dass ich diesen Termin noch brauchen würde.
Es war eine relativ stressige Zeit, da wir alle Wiesen gemäht hatten und der 60. Geburtstag meiner Mutter anstand. Ich war überzeugt davon, dass das Kind erst danach kommen würde. Allerdings musste der Papa am Geburtstag meiner Mutter für sechs Tage verreisen. In der Nacht vom 2. auf den 3. hatte ich immer mal wieder ganz leichte Wehen. Senkwehen dachte ich. Vormittags waren sie weg. Ich trug mit meiner großen Tochter noch die Blumenkästen auf den Balkon. Am späten Nachmittag zwickte es dann irgendwann leicht aber schon regelmäßig. Senkwehen. Ich rief im Hebammenhaus an, um mitzuteilen, dass ich wohl Senkwehen habe und sich auf jeden Fall was tut. Die Wehen wurden immer stärker. Aber Senkwehen dachte ich immer noch.
Um 18.30 Uhr rief ich den Papa an, dass er doch bitte nach der Arbeit direkt zu uns kommen soll, ich dachte, dass er dann auf die große Tochter aufpassen sollte, da ich ja mit diesen starken Senkwehen zu tun hatte. Um 18.40 Uhr schrieb ich meiner Schwester eine SMS, dass ich glaube doch Wehen habe. Ich hängte mir flugs ein Tragetuch an einen Haken an der Decke und veratmete die Wehen entweder da oder in den Türrahmen geklemmt. Die Abstände waren schon von Beginn an recht kurz, die Wehen aber auch. Daher dachte ich, dass die ja noch gar nicht so wirksam sein können.
Ich rief um kurz nach 21 Uhr nochmal im Hebammenhaus an, um mitzuteilen, dass ich Wehen habe. Ich sagte, dass die Wehenabstände sehr kurz seien, die Wehen auch, aber trotzdem schon recht intensiv. Christina Hügel meinte ich solle gleich losfahren. Leider war es zuhause recht hektisch, da ich in den Wehenpausen noch dies und jenes tun wollte, die Wehen aber in so kurzen Abständen kamen. Ich hatte auch nicht so dieses super Pause-Gefühl in den Wehenpausen, eher so als ob alles noch etwas angespannt sei. Ich wollte so lange wie möglich und so lange ich mich wohlfühlte zu Hause bleiben.
Meine Mutter fuhr mich, meine große Tochter und den Papa nach Villingen. Die große Tochter ist recht bald eingeschlafen. Auf dem Weg (35 Minuten) hatte ich alle 2-3 Minuten Wehen, die im Auto recht ungemütlich zu veratmen waren. Es drückte auch schon kräftig. Ich wollte noch anhalten, aber meine Mutter weigerte sich =). Dann waren wir dort um kurz vor 22 Uhr und ich sollte mich erst aufs Bett legen um die Kindslage vom Bauch her zu tasten und um die Herztöne zu hören, was ich nicht gut fand, aber trotzdem tat. Dann musste ich aber doch endlich noch auf s Klo. Als ich da die Wehen immer lauter veratmete, kamen die Hebammen und meinten ich solle jetzt in den Geburtsraum, da es sich so anhöre, als ob das Kind gleich käme.
Ich bin in den Geburtsraum gegangen und habe mich da eigentlich gleich hingekniet und auf den Papa gestützt das Kind geboren um kurz vor 22.30 Uhr. Es ging alles sehr schnell und war auch etwas schmerzhaft, weil ich keine richtigen Pausen hatte. Die Hebammen haben mich aber immer ermutigt und unterstützt und auch meine Schimpferei nicht persönlich genommen. Bis die Plazenta geboren war dauerte es dann noch recht lange und sie wollte auch nicht so recht, schlussendlich kam sie aber auch ohne Komplikationen.
Meine große Tochter und meine Mutter kamen, um das Baby anzuschauen und waren auch freudig. Ich wurde noch versorgt, aß die mitgebrachte Suppe und dann sausten wir auch schon nach Hause.
Wir freuten und freuen uns immer noch über alle Maßen, dass alles so gut lief. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich eine so gute Geburt ohne jegliche Interventionen in meinem Tempo erleben durfte. Die betreuenden Hebammen waren genau richtig für mich, für diese Geburt!
Ich habe die Geburt in sehr guter Erinnerung und habe noch im Frühwochenbett gemeint, dass ich mir durchaus auch weitere Kinder vorstellen kann, was ich schon als Qualitätsmerkmal für die Betreuung ansehen würde =).

Vielen, vielen Dank für Alles, ihr leistet großartige Arbeit, die eigentlich unbezahlbar ist!!!

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03.06.15

Mia

Eine Geburt ist ein natürlicher Prozess und die Natur traut einem Körper nur dass zu, was er auch bewältigen kann.

Eine natürliche Geburt. Ganz im Sinne von Mutter Natur.
Am 03.06.2015 wurde unsere Tochter Mia in ihren eigenen vier Wänden geboren. Obwohl unsere Maus 8 Tage über Termin auf die Welt kam, verlief die Geburt sehr ruhig, schnell und vertrauensvoll.
Aber nun alles der Reihe nach.
Vor der Geburt
Im November 2014 befassten wir uns, auch nach Gesprächen mit dem Frauenarzt damit wie und wo wir unser Kind gerne zur Welt bringen möchten. Uns war von vornherein klar, dass es so natürlich und normal wie möglich sein soll. Wir zogen also ein Geburtenhaus vor. Ein Krankenhaus war für uns keine Option, da wir der Natur vertrauen und dem eigenen Körpergefühl gegenüber offen sind. Auch nach späteren Gesprächen mit unseren Hebammen fühlten wir uns bestätigt das Richtige zu tun.
Eine Geburt ist ein natürlicher Prozess und die Natur traut einem Körper nur dass zu, was er auch bewältigen kann.
Also riefen wir nach Recherche im Internet beim Hebammenhaus in Villingen an und vereinbarten einen Termin.
Bei einem ersten Kennenlerngespräch mit Christiane Klinger haben wir auch nach der Option gefragt, unser Kind eventuell zuhause bekommen zu können. Da dies natürlich auch ein bisschen der Wohnsituation und Örtlichkeit geschuldet ist, folgte gleich ein zweiter Termin zur Wohnungsbesichtigung. Hier schaute sich das Team in weiteren Terminen die Wohnung an damit alle wussten wo wir wohnen und wie die Situation bei uns ist.
Aber schnell war klar, dass einer Hausgeburt nichts im Wege stand. An den weiteren Terminen wurden wir sehr gut über Risiken und keine Risiken aufgeklärt. Nun stand unserem Wunsch der Hausgeburt nichts mehr im Wege.
Die Geburt
Am Dienstag den 02.06.2015 war ich nun schon 7 Tage über Termin. Den ganzen Tag über spürte ich in kürzeren Abständen Verhärtungen am ganzen Bauch. Auch unser Baby regte sich an diesem Tag nicht oft. Ich schenkte dieser Sache jedoch keine große Aufmerksamkeit und ging meiner gewohnten Tätigkeit nach.
Der Tag lief wie gewohnt und ohne große Auffälligkeiten. Gegen Mitternacht drehte sich das Blatt von Sekunde zu Sekunde.
Am Spätabend um 23:00 Uhr nahm ich noch eine heiße Dusche und wollte mich dann schlafen legen. Doch dazu kam ich nicht. Ich hatte das Gefühl als hätte ich etwas falsches gegessen. Im Leben kam ich nicht auf die ersten Wehenanzeichen. Es entstand ein Druckgefühl im Bauch, was mich nicht schlafen ließ. Daraufhin fing ich im Internet an nach ersten Wehenanzeichen zu recherchieren, da ich dies nicht richtig einordnen konnte. Ich kam nicht all zu weit.
Kurz nach 00.00 Uhr wurde mein Bauch noch härter und der Druck verstärkte sich- da musste ich schon sehr tief atmen. Nun riefen wir das erste Mal die Rufbereitschaftsnummer an und Elke Hohner fragte und informierte sich über meinen Zustand und empfahl mir ein warmes Bad zur Entspannung. Gesagt – getan !!!
Da ich noch keinen Anlass sah und ich keine richtigen Wehen hatte, brauchten wir auch noch keine Hebamme.
Das mit dem Bad war dann aber noch Wehen förderlicher und es fühlte ich unangenehm an worauf ich auch schnell wieder raus ging. Nun keine 20min später stellten sich weitere, stärkere Wehen ein, die nun alle 7 Minuten und dann schnell auf 4-5 min kamen und mich gut zum Atmen brachten. Die Intensität nahm nun rasch zu und wir riefen erneut bei Elke Hohner an und baten Sie, nach Rückfrage, bitte so schnell es geht zu kommen.
Elke war dann binnen 30min da, während die Wehen sich schon auf 2-3 min in Ihren Abständen reduzierten. Nun war Elke ganz in Ihrem Element und tat das was eine gute Hebamme tut, Sie beruhigt, spricht Mut zu und hat ein prüfendes Auge auf alle Umstände und Gegebenheiten. Dabei untersuchten Sie auch die Herztöne des Babys.
Hierbei stellten sich keine Unregelmäßigkeiten ein und Elke konnte weiter Unterstützend mitwirken. Die Wehen reduzierten sich erneut auf nun 1-2 Minuten, welcher in Intensität deutlich höher waren als zuvor. Nun kam auch die zweite vom Team Hebammenhaus, Frau Julia Schmitt, dazu, da Sie noch Unterlagen und Equipment aus Villingen mitbringen musste.
Julia kümmerte sich auch um meinen Partner, richtete mit Ihm das Schlafzimmer ein und bereitete weitere Utensilien vor, für die Zeit nach der Geburt, sodass sich Mama und Baby zurückziehen und ausruhen können.
Gegen 02:00 stellten sich die Wehen nun alle 60sek. ein, sodass ich kaum eine Pause hatte. Regelmäßig kontrollierte Julia die Herztöne und Elke half mir und versorgte und beobachte mich wie die Wehen wirkten und wie ich mich verhielt. Das setzte sich bis ca. 03:30 Uhr so fort und nun verspürte ich einen unbeschreiblichen, stechenden Schmerz im Unterleib und Rückenbereich.
Kurz darauf hatte ich das Gefühl, das etwas drückt, als würde der Kopf unmittelbar herauskommen. Als wäre das Baby im Geburtskanal schon vorbei. Ich fühlte zudem eine Wölbung und fragte, mit letzter Kraft ob alles in Ordnung ist. Elke beruhigte mich umgehend und unterstütze mich vorgehend um genau so weiter zu machen. Sie motivierte mich so sehr und half mir so gut, sodass ich meine letzten Kraftreserven bündelte und einfach weiter machte. Julia kontrollierte nun, wie zigmal zuvor erneut die Herztöne. Wieder spürte ich eine Wölbung und tastete sie ab. Ich spürte einen Kopf, was mir einen richtigen Energiestoß auslöste um mich auf die letzten Presswehen zu konzentrieren. Mit Elkes Hilfe und mit letzter Kraft stemmte ich die letzte Presswehe und unsere Tochter kam um 04:06 gesund zur Welt.
Nach der Geburt
Mia war nun auf der Welt. Unsere Tochter war geboren und ein Sturm von Glücksgefühlen, Stolz und Ehrfurcht vor Mutter Natur schossen durch uns durch. Dieses kleine Wunder in seinen ersten Minuten auf der Welt. Elke und Julia kümmerten sich nun um uns 3, bereiteten die Nachsorge vor, führten Buch und ließen uns für 30 Minuten alleine. Die ersten Minuten vergingen wie im Flug. Die ersten Freudentränen waren getrocknet und wir kamen aus dem Staunen gar nicht heraus. Auch das Gefühl, dass alles gut gelaufen ist, dass Mutter und Kind wohl auf Sinn, realisierten wir und waren einfach nur dankbar. Von Müdigkeit, war im Übrigen nichts zu spüren.
Im Anschluss durfte Papa die Nabenschnur durchtrennen und Elke kümmerte sich um die Mama und die letzten Nachwehen. Fürsorglich und wohl behütet wurden wir bei der Geburt begleitet und ziehen jetzt im Anschluss das Resümee, dass genau deswegen, wegen der Ruhe und der Unterstützung, die Geburt so gut und so unkompliziert von statten ging.
Wir danken dem ganzen Team, für die Aufklärung, die Unterstützung, die Mühen, die Hilfe und das Engagement.
Wir werden, wenn neuer Nachwuchs in Sicht ist, definitiv wieder kommen.
Mit lieben Grüßen
Miriam, Mia und Daniel

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13.05.15

Tessa

Vom ersten Tag an war ich so gespannt auf unsere kleine. Ich wollte wissen wie sie riecht, wie ihre Augen funkeln, ob sie Haare hat und, und und. ...

Tessa, so heißt unser kleines Wunder.
Vom ersten Tag an war ich so gespannt auf unsere kleine. Ich wollte wissen wie sie riecht, wie ihre Augen funkeln, ob sie Haare hat und, und und. Und Genau 41 Wochen hat sie es sich in meinem Bauch gut gehen lassen. Wir haben in dieser Zeit schon viel zusammen erlebt und ich fuhr mehr als einmal mit meinen Gefühlen Achterbahn. Ängste überkamen mich ob ich eine gute Mutter werden könne, ob ich sie nicht zu warm oder kalt anziehen werde. Ich machte mir Sorgen, dass ich sie vielleicht im Krankenhaus bekommen müsste.
Dann war es soweit. Am 13.05.2015 um 16:04Uhr kam sie auf die Welt. Und als sie geboren war, war alles Perfekt. Sie war ( ist) Perfekt.

Während meiner ganzen Schwangerschaft fühlte ich mich im Hebammenhaus immer sehr geborgen und verstanden. Schon bei meinem ersten Vorstellungstermin wusste ich; „In diesem gelben Zimmer möchte ich meine Tochter bekommen“. Die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich. Das Team war immer sehr ehrlich, professionell , freundlich und sehr sehr unterstützend. Wir hätten uns keinen besseren Platz vorstellen und kein anderes Team wünschen können. Die Hebammen und das ganze Team haben uns am schönsten, aufregendsten und faszinierendsten Tag unseren Lebens begleitet und behütet. Und dafür DANKEN wir!

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12.05.15

Linnéa

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr 12.05. 00:03 Uhr: „Ach, Ralf alles Gute zum Geburtstag“ mit einem Kuss und einer Umarmung, war der Geburtstag dann auch für die nächsten Stunden vergessen, denn langsam kamen die Wehen.

11.05 – heute gehen wir mal wieder früher ins Bett, nicht wie die letzten Tage um elf, sondern um zehn. Die Nacht war dafür aber sehr kurz: 22:57 Uhr wachte ich auf und merkte, wie es plötzlich nass wurde. „Ralf wach auf, es ist alles nass. Bringe mir bitte Handtücher, ich kann nicht aufstehen.“
Mit drei Handtüchern habe ich den Weg auf die Toilette geschafft und sagte: „Ich glaube die Fruchtblase ist geplatzt“. Der Blick in die Kloschüssel bestätigte mir meine Vermutung. Eine weiß/rosé farbene Flüssigkeit war zu sehen, die Handtücher haben die weißen Flocken aufgehalten. Wir machten uns auf, die Sachen für den Großen zusammen zu suchen, es lief weiter Fruchtwasser aus, aber von Wehen spürte ich noch nichts. Oma kam an und wir packten Ben in den Sitz mit Decke und seiner Reisetasche ins Auto – wir waren noch entspannt und machten noch locker Witze.
Nach einem kurzen Blick auf die Uhr 12.05 00:03 Uhr: „Ach Ralf alles Gute zum Geburtstag“ mit einem Kuss und einer Umarmung, war der Geburtstag dann auch für die nächsten Stunden vergessen, denn langsam kamen die Wehen. Zur Sicherheit riefen wir die Rufbereitschaftsnummer an, um schon mal mitzuteilen, dass es losging und wer Bereitschaft hat, nicht, dass die Anfahrt eine Stunde dauern würde (Wehen zu dieser Zeit alle 6-8 Minuten). Kurz darauf fingen die Wehen stärken an zu schmerzen und ich nutzte die Türzarge zum Bad um diese zu veratmen. Die Entspannungsmusik half mir mich locker darauf einzulassen. Ich bat Ralf noch um die Kerzen von unten und um ein angenehmes Licht im Bad. Eine weitere halbe Stunde später ließ Ralf mir das Bad ein um die Schmerzen besser zu ertragen. Die Wehen kamen alle 4 Minuten als er ein weiteres Mal anrief um die aktuelle Situation zu schildern.
Es dauerte eine dreiviertel Stunde bis Christina Hügel bei uns eintraf, kurz darauf kam Monja. In der Zwischenzeit saß Ralf vor mir. Ich klammerte mich um seine Oberarme um meinen Oberkörper zu fixieren und mit dem Becken zu kreisen, in den Pausen drückte Ralf mir das Becken. Der leichte Drang war da um mit zuschieben. Christina kontrollierte die Herztöne, alles gut. Selbstsicher fühlte ich nach dem Köpfchen, ich fühlte dieses zwar im Becken, war aber noch weit weg.
Doch dann ging alles ganz schnell. Die Presswehen kamen ganz schnell hintereinander und mit einer Heftigkeit, die ich nicht erwartet hatte. Doch bei der zweiten Wehe merkte ich schon das Köpfchen, es ist gleich soweit.
Eine weitere Wehe und du warst da 2:45 Uhr. Christina holte dich aus dem Wasser und gab dich mir gleich in die Arme. „Hallo meine kleine Maus, meine Süße…“ Mit einem Handtuch umwickelt wollte ich aufstehen um ins Bett zu gehen, als schon gleich die Plazenta geboren wurde. Gestützt gingen wir ins Bett und du lagst in meinen Armen. Ich brauchte einen kleinen Moment um die Geburt zu realisieren, da alles so schnell ging. Christina und Monja kümmerten sich um das Drumherum und nähten den Damm, untersuchten dich und ließen uns in unserem Bett dich genießen.

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04.05.15

Sebastian

She helped me when I needed it, giving encouragement, and she knew when to step back when I needed a break.

I will begin by saying that preparing to have a homebirth in a foreign country is daunting to say the least.
But I had had an amazing experience with my first birth (also a homebirth back in the US) and I was determined to do whatever I could to give my second child the same beautiful entry into the world. With that being said, I contacted every midwife in the area who would service Tuttlingen and found two who would provide a homebirth. Elke was the first midwife we interviewed and after meeting her I was so relieved, I knew that we had found a way to have a homebirth abroad. Doing my due dilagiance we also interviewed the second midwife, and while she seemed qualified and nice, it made me that much more confident that Elke was the right midwife for us.
From that very first meeting, Elke was so open, friendly, and warm. She put both myself and my husband at ease and she was also great with our 3 year-old son. At first I was nervous that the language barrier would be a problem. My German is improving, but it is still very rudimentary. This was not the case. Elke was great at going slow and making sure I understood her. And when I had trouble with a word in German she would be able to either describe what she was telling me in other words I would understand or she would know the English word.
Elke was amazing at the birth. She was so calm and suportive. She helped me when I needed it, giving encouragement, and she knew when to step back when I needed a break. This birth was different than my first. Very intense and (relatively) quick. She worked with me throughout to make sure I was as comfortable as possible and accomodated my needs even when it perhaps made things a bit more difficult for her. For example, I find that I need dark, quiet space when I give birth - she was able to let me have this and still make sure she could do what needed being done.
The birth was perfect. My little boy is perfect. And my recovery was quicker than the first time. I can't express how thankful I am that we found Elke. She was the support we needed and helped us bring a beautiful baby into this world.
My only qualm is that we were unable to do our post-natal support with Elke. As we live in Tuttlingen, we are too far away to make it practical. (Most of the post-natal visits are less than 30 minutes and we live farther away than 30 minutes, so it just wasn't practical.) She did help us find a great post-natal midwife in Tuttlingen, but I would have preferred to have worked continuously with Elke.
I can not recommend Elke highly enough. She is a great midwife and a terrific support and I would not hesitate to call her again if we were to have another child here in Germany.

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10.04.15

Cataleya

Nach all diesen positiven Eindrücken und Informationen war für mich klar unser Kind im Hebammenhaus auf die Welt zu bringen. Wichtig dabei war mir, unser Kind so natürlich und stressfrei zu gebären.

Cataleya ist unser erstes Kind.
Durch Erzählungen über die Arbeit und die Möglichkeiten in einem Hebammenhaus war für mich von Anfang an klar mich genauer damit zu beschäftigen. Ich nahm an unterschiedlichen Kursen wie Mama-Fitness, Yoga für Schwangere und natürlich am Geburtsvorbereitungskurs teil. Durch die vorangegangenen Termine für Akupunktur und intensiven Gesprächen sowie Austausch mit anderen werdenden Müttern bekam ich das volle Vertrauen in die Arbeit der Hebammen. Auch durch meine Wochenbetthebamme Heike, wurde ich vorweg sehr gut über die Geburt, die Risiken und Vorteile aufgeklärt. Nach all diesen positiven Eindrücken und Informationen war für mich klar unser Kind im Hebammenhaus auf die Welt zu bringen. Wichtig dabei war mir, unser Kind so natürlich und stressfrei zu gebären. Mein Mann war anfangs sehr skeptisch. Er machte sich darüber Sorgen was in einem Notfall passiert. Wie schnell kann man reagieren wenn ein Notfall eintritt? Welche Notfälle könnten kritisch werden?
Nach dem ersten Infoabend über die Geburt im Hebammenhaus konnte sich mein Mann das ganze schon eher vorstellen. Wir machten anschließend einen zweiten Termin in dem wir über die Vorteile und die Risiken nochmals sehr detailiert aufgeklärt wurden. Zusätzlich durch die angenehme Atmosphäre der Geburtsräume sowie die Arbeit und Unterstützung der Hebammen bei der Geburt war auch mein Mann vollends überzeugt unser Kind im s’Hebammenhaus auf die Welt zu bringen. Allerdings wurde unsere Entscheidung unser erstes Kind im Hebammenhaus auf die Welt zu bringen immer wieder kritisiert. Vor allem weil es vorangegangen durch eine Ärztin geheißen habe unser Kind sei zu klein und unterversorgt. Auch die gesamte Schwangerschaft durchzog sich nur mit unangenehmen Dingen. Trotz alledem haben wir das Vertrauen in uns und in die Hebammen nie verloren, vor allem wurden wir bei allen Sorgen und Ängsten immer wieder durch ihr Fachwissen aufgebaut. Der errechnete Geburtstermin war der 25.04.15. Am 09.04.15 ging ich noch mit Schmerzen zur Akupunktur um mir Erleichterung zu verschaffen. (...)
Am 10.04.15 wachte ich nachts um fünf auf und merkte dass die Blase gesprungen war, 15 Tage vor dem errechneten Termin. Nach dem Anruf bei Bereitschaftshebamme Christiane sollten wir, wenn noch keine Wehen eintreten, gegen 9:00 nochmal anrufen. Gegen 7:00 morgens traten dann die die ersten Wehen ein. Nachdem sie immer regelmäßiger wurden bestellte uns Christiane auf 8:00 ins Hebammenhaus ein. Zwischenzeitlich habe ich noch geduscht, wobei die Wehen anschließend immer stärker wurden. Im s'Geburtshaus angekommen erwartete uns ein liebevoll eingerichteter Raum, die Heizung war aufgedreht und überall Kerzen aufgestellt. Christiane war ganz ruhig während wir die weiteren Wehen im Bett verarbeiteten. Anfangs waren wir für uns, um sich so entspannt wie möglich darauf vorbereiten zu können. Nachdem die Wehen zunahmen war auch Christiane regelmäßig an unserer Seite. Ihr Vorschlag zur Entspannung in die Badewanne zu gehen war für uns ungewohnt aber im Nachhinein wirklich entspannend, vor allem in den Pausen der Wehen. Durch das warme Bad wurden auch die Wehen immer stärker und die Abstände wurden kürzer. Zwei Stunden lang verbrachten wir bis zur Übergangsphase in der Badewanne. Währenddessen kam auch die zweite Hebamme Christina Decker, welche uns genauso einfühlsam wie Christiane unterstütze und mir immer wieder gut zuredete. Irgendwann verlor ich die Kraft mich in der Wanne abzustützen und das Knien wurde auch unangenehmer. Christiane bat uns doch in den Geburtstraum zu gehen. Die erste Zeit verbrachte ich in der Seitenlage. Nachdem Christiane wollte, dass die kleine eher mit der Schwerkraft kommt, ging es in den Vierfüßlerstand. Nach weiterem Fortschritt unserer kleinen, hockte ich mich vor das Bett und mein Mann hielt mich von hinten fest. Nun kamen die richtigen Presswehen. Nach vielen starken Wehen sah man schon das kleine Köpfchen. Zwischendurch wechselten wir wieder in den Vierfüßlerstand vor dem Bett. Die Schmerzen nahmen zu und die Kräfte ließen nach. Meine zwei Hebammen arbeiteten mit allen Hilfsmitteln die kleine voran zu bringen und mir die Schmerzen so gut wie möglich zu erleichtern. Die eine massierte mir den Bauch mit einem Öl, während die andere mit Kaffeekompressen die Durchblutung und die Dehnung unterstützte. Auch die Herztöne wurden immer regelmäßig von Ihnen geprüft. Zusätzlich wendeten sie das Dammmassageöl an um einen Einriss am Damm zu vermeiden und das Durchkommen des Köpfchens zu erleichtern. Der Kopf war bei einigen Wehen schon mehrmals zu sehen. Natürlich machte sich das auch bei unserm Kind bemerkbar, da die Herztöne leicht absanken. Christiane meinte „wenn das Kleine jetzt nicht kommt muss ich schneiden“ und prompt half diese Drohung die letzten Kräfte mobil zu machen. Und schon war sie da, und wir waren um 12:09 überglückliche Eltern einen kleinen Tochter.
Die nächsten 2,5 Stunden verbrachten wir drei gemeinsam im Bett um uns vor der Heimreise zur erholen und uns kennen zu lernen. Christiane machte abschließend die U1 Untersuchung und wir durften unsere Kleine das erste Mal anziehen. Voller Freude unser erstes Kind mit einer absolut tollen Unterstützung der Hebammen natürlich auf die Welt gebracht zu haben, fuhren wir drei um 15:30 nach Hause.
Wir sind dem gesamten Team des s´Hebammenhauses und vor allem Christiane und Christina Decker, die uns während der Geburt begleitet haben, unendlich dankbar. Ihr habt uns den Moment der Geburt zum einmaligen Erlebnis gemacht und das in einer unglaublich schönen Atmosphäre.
Ein besonderer Dank auch an alle Hebammen, die uns während der Schwangerschaft mit Freundlichkeit, Offenheit und viel Vertrauen begegnet sind und nicht zuletzt Heike, die uns während der gesamten Wochenbettzeit liebevoll mit Rat und Tat zu Seite stand bzw. steht.

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30.03.15

Lukas

Lange wollte ich kein Kind weil ich so Angst vor den Schmerzen hatte. Dann las ich das erste mal von „Hypnobirthing“. Und ich las von so vielen Frauen die ihre Geburt als etwas Wunderbares und teils sogar Schmerzfreies erlebten.
Das nahm mir die Angst und lies den Wunsch nach einem Kind wachsen.

Und dann war es ganz anders ...
Ich habe mich schon vor meiner Schwangerschaft sehr viel über unterschiedliche Geburtsmethoden informiert.
Lange wollte ich kein Kind weil ich so Angst vor den Schmerzen hatte. Dann las ich das erste mal von „Hypnobirthing“. Und ich las von so vielen Frauen die ihre Geburt als etwas Wunderbares und teils sogar Schmerzfreies erlebten.
Das nahm mir die Angst und lies den Wunsch nach einem Kind wachsen. Es stand aber schon vor der Schwangerschaft fest in einer Klinik gebären? Nein das will ich nicht. Ich schwankte noch zwischen Hausgeburt und Geburtshaus. Zeitweise spielte ich sogar mit dem Gedanken einer Alleingeburt. Da aber auch mein Mann mit von der Partie war und ihm eine Alleingeburt zu riskant war, entschieden wir uns für das Geburtshaus.

Vor dem ersten Termin waren wir sehr nervös. Ob man auch auf uns eingehen würde? Ober man unsere Bedürfnisse und Wünsche verstehen würde? Jetzt kann ich diese Frage ganz klar mit „JA“ beantworten. Wir hatten dann noch vor der Geburt mehrere Termine im Hebammenhaus und ab Woche 32 machten die Hebammen dort die komplette Vorsorge. Jede Hebammen war super nett, hat sich viel Zeit genommen und ich konnte ganz entspannt auf die Geburt blicken.
Dann 5 Tage nach dem errechneten ET setzten Abends um 22.40 die Wehen ein. Ich hatte in der Schwangerschaft oft starke Senkwehen aber dieses Ziehen fühlte sich ganz anders an. Zwar ganz zart und leicht, aber anders. Ich sagte meinem Mann noch nichts sondern schaute weiter mit ihm fern. Als ich aber anfing regelmäßig auf die Uhr zu schauen um die Abstände der Wehen zu beobachten, fragte er nach und war ab da ganz aufgeregt. Um 12 sagte ich ich werde noch ein wenig versuchen zu schlafen, sollte es denn tatsächlich noch losgehen (Ich konnte noch nicht so recht dran glauben) Wir sind also ins Bett gegangen, aber an Schlaf war nicht zu denken.
Die Wehen wurden schnell stärker und ich stand wieder auf. Ab halb 3 ca musste ich die Wehen dann veratmen und um 3 ca rief ich dann auf mehrfache Bitte meines Mannes das erste Mal die Rufbereitschaftsnummer des Hebammenhauses an. Es meldete sich Katja (da war erst mal Freude, denn ich hoffte sie bei der Geburt zu haben) Sie sagte, dass ich noch etwas Zeit hätte und ob ich noch zu Hause bleiben möchte (wollte ich) und meinte ich solle wieder anrufen wenn was ist. Dann gab sie mir noch ein paar Tipps für die Wehen. Nachdem Katja bestätigte dass es kein Fehlalarm ist, war an Schlaf natürlich nicht mehr zu denken. Ich veratmete also weiter brav meine Wehen die ca. im 5 Minutenabstand kamen (mal bisschen mehr mal bisschen weniger)
Um 6/halb 7 ca. hatte ich dann das Bedürfnis ins Hebammenhaus zu fahren, da ich nun auch während den Wehen laut schreien musste weil ich nicht wusste wohin mit mir. (mit Hypnobirthing war nichts mehr, trotz vielem Vorbereiten und Üben). Also habe ich erneut Katja angerufen und mit ihr ausgemacht wir treffen uns frühstens um halb 7. Um 7 waren wir dann da. Es waren Kerzen angezündet, die Wanne lief voll und Entspannungsmusik lief. Katja sprach beruhigend und sagte ich mache das gut.Als die Wanne voll war stieg ich hinein und genoss erstmal die Entspannung die sich sofort breit machte. Ich war jedoch schon soo müde und wollte es nur noch hinter mir haben. Aber Katja macht mir Mut. Nach einer Weile wollte ich wieder aus der Wanne raus da es anfing unangenehm und unbequem zu werden. Die Stunden danach waren einfach nur so anstrengend. Es tat weh und ich sagte so oft „ich kann nicht mehr und mag nicht mehr“ Aber Katja machte mir immer wieder Mut. Der erste Lichtblick war als Katja mit anbot dass ich schauen könne wo er schon ist. Ich ertaste recht weit unten sein Köpfchen und Katja sagte „wir haben den Endspurt“ Leider hatten wir unterschiedliche Auffassungen von Endspurt. Wo ich hoffte es nun in ein paar Wehen geschafft zu haben, meinte Katja dass ich lediglich die Eröffnungsphase überstanden habe. Also kämpfte ich mich weiter durch mit Katjas Unterstützung. Irgendwann schickte sie mich aufs Klo und ich stellte fest dass die Wehen leichter sind wenn ich sitze. Wir versuchten also den Geburtshocker und das Seil, aber alles war nichts von der Höhe, also wieder ab aufs Klo, da das die perfekte Höhe hatte. Irgendwann merkte ich wie der Kopf immer wieder ein Stück rausschaute bei den Wehen und ich fragte Katja zum gefühlten 1000sten mal „Habe ich es JETZT bald geschafft? Das war doch der Kopf oder?“ Sie bejahte und ich schöpfte neuen Mut. Als endlich der halbe Kopf da war ( jaaa nur der halbe ^^) konnte ich die vielen Haare meines Sohnes ertasten und sammelte ein letztes mal alle Kräfte für die nächste (und letzte) Wehe. Ich stand auf und schrie laut, Katja rief „ Du musst atmen“ ich atmete also ein und schwupp war er, nach fast 13 Stunden, endlich da und wurde von Katja, im wahrsten Sinne des Wortes, aufgefangen. Ich bekam meinen kleinen Schatz sofort in die Arme und es war ein überwältigendes Gefühl. Er war einfach so perfekt. Katja fragte meinen Mann und mich ob wir uns hinlegen wollten, und das wollte ich! Ich war so so erschöpft und so glücklich über meinen perfekten wunderschönen Sohn. Sie schaute noch mit Elke ob ich genäht werden muss (musste ich nicht) und dann durften mein Mann und ich unseren Sohn in Ruhe willkommen heißen.
Auch wenn es so anders war als ich es mir vorgestellt hatte, bin ich so dankbar für Katjas Hilfe, Unterstützung und Mut machende Worte und würde jederzeit wieder im Hebammenhaus gebären.

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26.01.15

Kate

Da wir uns bei Michelle unserer 1. Tochter, gleich für´s Hebammenhaus entschieden haben, wollten wir diesmal am Tag X die Situation abwarten und spontan entscheiden ob wir ins Hebammenhaus fahren oder doch zu Hause gebären.

Alles ist so spannend, aufregend und doch so vertraut.
Wir erwarten voller Vorfreude sehnsüchtig unsere 2. Tochter.
Da wir uns bei Michelle unserer 1. Tochter, gleich für´s Hebammenhaus entschieden haben, wollten wir diesmal am Tag X die Situation abwarten und spontan entscheiden ob wir ins Hebammenhaus fahren oder doch zu Hause gebären.

Am 26.01.2015 war es dann soweit.
3:00 Uhr morgens kündigten sich die ersten leichten Wehen an, die ich nicht wirklich wahr genommen habe. Wach gemacht haben sie mich, wollte mich dennoch wieder ins Bett legen und versuchen zu schlafen, was nicht funktionierte, also stand ich auf und tigerte etwas durch die Wohnung.
Mein Verdacht, das sich unser Töchterchen auf dem Weg machte verstärkte sich erst, als ich festgestellte habe, das ich immer wieder Fruchtwasser verlor, allerdings in sehr geringen Mengen, sodass ich den Gedanken ignoriert habe, das die Geburt los geht!
Ich weckte meinen Mann, ging danach duschen und rief ca. um 5:00 Uhr morgens Elke, meine zuständige Hebamme, mit der Vorwarnung sie solle sich mit einem Fehlalarm einstellen, an, aber lieber vorbei kommen um Entwarnung zu geben.

Nachdem Elke eingetroffen war, untersuchte sie mich gleich und meinte der Muttermund wäre schon 5 cm auf!
Also doch kein Fehlalarm, jetzt waren wir natürlich sehr aufgeregt und konnten es kaum abwarten, bis es richtig los ging.
Wir entschieden uns zu Hause zu bleiben, denn draußen herrschte typisches Winterwetter und ins Chaos wollten wir uns nicht stürzen sondern alles ganz gemütlich angehen.
Viertel vor sechs wurde dann unsere 3 jährige Tochter wach, sie merkte schnell, das heute ein etwas anderer Morgen als sonst war und sie hielt Abstand zu mir , irgendwie spürte sie das ich mich in einem sehr außergewöhnlichen Zustand befand.
Opa wurde dann um sechs alarmiert um Michelle abzuholen, in der Zwischenzeit gab ich meinem Mann noch Anweisungen, worüber sich Elke sehr amüsierte, was er alles für den Kindergarten herrichten sollte und stellte ihr noch die Anziehsachen zusammen.
Opa traf Viertel nach sechs ein, wir verabschiedeten unsere Tochter und konzentrierten uns weiter auf die anstehende Geburt.
Leider mußte Elke um halb sieben gehen und Christina Hügel traf ein und übernahm, wobei die Wehen zu dem Zeitpunkt so stark waren das ich nichts mehr um mich herum wahr genommen habe.
Mein Mann stand hilflos da, denn jede Berührung war in jenem Moment zuviel.
Der Gedanke, das er dabei ist tat gut und war völlig ausreichend!

Es ging alles so schnell, der Druck war so groß und heftig und um 6.59 Uhr ist unsere süße Kate geboren, alles ging gut!
Mein Wunsch zu Hause zu gebären, war schön, unbeschreiblich und überwältigend!!

Ca.2 min später traf Grit ein, eigentlich sollte sie die Geburt mit begleiten, aber Kate wollte nicht warten, sorry ;-) !
Als erstes bekam natürlich unsere Michelle einen Anruf, das ihre Schwester nun da ist, so konnte sie gleich am Morgen im Kindergarten die freudige Nachricht verkünden!

An dieser Stelle nochmal ein großes Lob und Danke für eine zweite, wundervolle, unvergessliche, außerklinische Geburt an Elke, Christina Hügel, Grit und die tolle Betreuung durch´s s´Hebammenhaus und natürlich auch an meinen Mann und Michelle für die schöne Zeit während der Schwangerschaft!

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16.01.15

Phi-Hung

"Hausgeburt? Nein, so etwas kommt nicht in Frage!".....
Letztendlich hatten wir eine ungeplante Hausgeburt. UND das war die beste und schönste Entscheidung, die wir je getroffen haben.

"Hausgeburt? Nein, so etwas kommt nicht in Frage!".....
Letztendlich hatten wir eine ungeplante Hausgeburt. UND das war die beste und schönste Entscheidung, die wir je getroffen haben.
Rückblickend hatte ich eine sehr entspannte und tolle Schwangerschaft. Ohne Beschwerden, ohne Stress, ohne Probleme und ohne Sorgen. Bis zu dem Tag, wo ich mich im Krankenhaus vorstellen musste. Es hieß auf einmal dass mein Kind zu groß ist, das Gewicht wurde auf 3800g geschätzt und mein voraussichtlicher Geburtstermin wäre erst in einer Woche. Bis dahin wächst mein Kind ständig weiter. Darum sollte ich mich schnell dazu entscheiden, die Geburt einzuleiten.
Ich habe mich schlecht gefühlt und zugleich gestresst und besorgt. Also rief ich die liebe Elke an und fragte Sie um Rat. Nachdem ich so mich schlecht gefühlt habe und ich durch Elke wieder sorgenfrei war, wurde mir sofort klar dass wir im s`Hebammenhaus gebären werden.
Natürlich macht man sich Gedanken darüber, dass etwas während oder nach der Geburt mit dem Kind passieren könnte. Aber meine Schwägerin bestärkte mich indem Sie sagte: "Was würde das für eine Geburt sein, wenn du immer vom schlechten ausgehst. Denk positiv."
Nun ein Tag vor dem Geburtstermin, setzten die Wehen ein. Früh morgens um 7 Uhr .
Mein Mann stand schon mit der Christina in Kontakt und Sie kam dann vorbei um nach mir zu sehen.
Wir entschieden uns gleich daheim zu bleiben, da ich unter diesen Schmerzen nirgends wo mehr hin wollte. Elke kam dann später hinzu. Nach ca. 5 Stunden kam unser kleiner gesunder Wonneproppen mit 3560g zur Welt. Da war es um mich geschehen und alle Schmerzen waren sofort vergessen.
Und wenn ich zurückblicke, dann habe ich mich sehr wohl gefühlt in meinen zu Hause mit sehr guten, erfahrenden Hebammen und natürlich einen tollen Mann an meiner Seite. Wir sind so überglücklich, dass wir uns für eine spontane Hausgeburt entschieden haben. Wir bedanken uns an Elke und Christina für die tolle Unterstützung für die unvergessliche Geburt unseres Sohnes.

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01.11.14

Mädchen

„Es passiert hier nichts, wofür unsere Körper nicht gemacht sind!“

„Es passiert hier nichts, wofür unsere Körper nicht gemacht sind!“

Im Mai diesen Jahres beendeten mein Mann Sebastian und ich unser Medizinstudium an der Uni in Freiburg.
Wir sind also beide studierte Ärzte.
Ende Oktober erwarteten wir unser erstes Kind.
Für mich und uns war, nach kurzer und intensiver Auseinandersetzung mit dem Für und Wider, recht bald klar: Wir würden am liebsten in der Sicherheit und Geborgenheit des eigenen Heimes entbinden wollen.
Eine Hausgeburt also.
„Ja habt ihr denn keine Angst zu Hause zu entbinden?“
Ich kann gar nicht zählen, wie häufig diese Frage mir im Laufe meiner Schwangerschaft gestellt wurde. Und doch konnte ich bis zuletzt weder in mir noch in irgendeiner Statistik ein Argument finden, das diese Angst hätte untermauern können.
Ich fürchtete – vermutlich gerade weil mir meine Ausbildung einen tieferen Einblick ins System gewährte – viel mehr eine eventuelle Entmündigung während meines Geburtsprozesses, fürchtete unempathische Betreuung durch gestresstes Personal, fürchtete unnötige Eingriffe aufgrund von Leitlinien oder Zeitdruck, statt aufgrund meiner individuellen Bedürfnisse.
Um Missverständnissen gleich zuvorzukommen: Ich will die Schulmedizin in keiner Weise schlecht oder klein machen.
Ich schätze sie sehr und bin uneingeschränkt dankbar um all die hilfreichen Methoden, die sie einem in gesundheitsgefährdenden Situationen anzubieten hat.
Für mich ist und bleibt eine Geburt im Anschluss an eine unkomplizierte Schwangerschaft ohne Risikofaktoren jedoch zunächst kein gesundheitsgefährdendes Ereignis! Im Gegenteil: Geburt ist zu allererst ein ganz und gar natürliches, ein leben -und nicht todbringendes Ereignis!
Und also solches wollte ich es auch gerne betreut wissen.
Mit dem Fokus ganz klar gerichtet auf das Gesunde, auf die 98 % der Statistiken in denen alles gut geht, nicht auf jene 2%, die die moderne Hochsicherheitsbetreuung bedingen. Natürlich in den Wissen und Vertrauen, dass mir genau diese Errungenschaften der modernen Medizin ja dennoch zur Verfügung stehen, sollte einer jener seltenen Fälle einstellen, da nicht alles gefahrenlos verläuft.
Ich will betonen: Zu dieser Entscheidung fand ich. Es ist und bleibt jedoch gewiss eine individuelle Entscheidung und ich will hier in keiner Weise eine Patentlösung für jede Frau anpreisen.
Letztlich kommt es meiner Ansicht nach vor allem auf eines an: Jede Frau sollte dort entbinden, wo sie selbst sich am wohlsten und am sichersten fühlt.
Denn das hat sich mir in dieser Geburtserfahrung gewiss gezeigt: Mit der Unsicherheit und der Angst, mit den Zweifeln und dem Widerstand steigern sich die Schmerzen, erhöht sich die Spannung im Unterleib und verzögert sich der Geburtsprozess.

Für mich war die Betreuung im Hebammenhaus – und dafür ist ebenso die Begleitung vor der Geburt entscheidend! – in all diesen Punkten ungemein wertvoll. Ich fühlte mich in meinen Bedürfnissen und Fragen ernst genommen, fühlte mich liebe-, respektvoll und vor allem auch sehr kompetent begleitet.
All das wirkt schließlich angstlösend, mutmachend und stärkte mich in meinem Vertrauen in mich selbst und in meine Kräfte als Frau. Als genau diese Herausforderung habe ich meine ganze Schwangerschaft begriffen: Es ging darum, meine ungeahnten Stärken und Kräfte als Frau kennen und für die Geburt nutzen zu lernen. Dabei hilft einem kein Studium und kein Wissen dieser Welt. Das braucht andere Hilfestellungen. Eben diese fand ich in meiner Betreuung durch die Hebammen und dafür bin ich ungemein dankbar. Wie auch immer man sich für die Geburt letztlich entscheiden mag, wer die Möglichkeit hat, sich vor und nach der Geburt außerklinisch von einer Hebamme betreuen zu lassen, der sollte diese unbedingt wahrnehmen.

Ich weiß: Dies soll ein Geburtsbericht sein und werden. Ich wollte mit diesem Plädoyer für die Arbeit der Hebammen keineswegs abschweifen.
Ich konnte es jedoch nicht auslassen, denn beim Schreiben wurde mir immer klarer, dass die Geburt nicht einfach mit dem Beginn der Wehen losgeht.
Nein: Vieles nimmt schon im Vorfeld mental seinen Anfang.
Und die Ruhe und Angstfreiheit, mit der ich schließlich meine Wehen willkommen heißen konnte, schöpfte sich, wie ich glaube, vor allem aus dem zuvor Durchlebten und Erfahrenen, aus den zuvor beschwichtigten Ängsten und der zuvor erlangten Zuversicht und Kraft.
Der geburtsvorbereitende Bauchtanz bei Anne Haas, die zahllosen Gespräche und Zuwendungen der Hebammen bei jeder Vorsorgeuntersuchung, ihr offenes Ohr bei jedweder Unsicherheit, ihre ermutigende Zuversicht während dieser 10 anstrengenden Tage jenseits des Geburtstermines und schließlich Christianes stärkende Anwesenheit während der heißen Phase´ der Geburt – all das wirkte meiner Überzeugung nach zusammen, um mir eine Geburt in unseren eigenen 4 Wänden zu schenken, die alles andere als traumatisch war. Ein überwältigendes, wuchtiges, ja stärkendes und eigentlich wunderschönes Ereignis. Dieser Teil ist letztlich schnell erzählt: Nachdem ich seit Wochen schon gespannt auf Wehen wartete und jegliches Ziepen immer mit freudiger Erwartung begrüßte (schließlich weiß man als Erstgebärende nicht so recht worauf man da eigentlich wartet), ging es in der Nacht zum 1.11. um 22.30 Uhr dann schließlich unmissverständlich los: Intensives, einem heftigen Regelschmerz nicht unähnliches Ziehen im Unterbauch stellte sich in zweifellos rhythmischem 5-minütigem Abstand ein. Endlich konnten wir die ´Geburtskerze anzünden, die seit Tagen verheißungsvoll und unangetastet neben unserem Bett stand.
Ich konzentrierte mich auf Annes wertvollen Hinweis aus der Geburtsvorbereitung: Eine Wehe dauert maximal 90 Sekunden. Gefolgt von 5 Minuten Pause. Pause! Zeit der völligen Schmerzfreiheit! Zeit zu entspannen! „Eine-Stunde-Wehen-haben“ heißt also genau genommen 48 Minuten Pause und 12 Minuten lang heftige Empfindungen zu haben.
Das klang eigentlich nicht so übel!
Und so hieß ich atmend eine jede Welle der Empfindung willkommen und verabschiedete sie atmend wieder, mich selbst der viel längeren Pause widmend. In Uhren gemessene Zeit war schließlich ohnehin kein Maß mehr für das Folgende. Längst fühlte ich mich mitgerissen in einer Art Fluss des Erlebens und konnte gar nicht anders, als mich diesem hinzugeben. Minuten und Sekunden verloren in dieser Matrix jegliche Bedeutung. Überhaupt fand ich meine Aufmerksamkeit derart von überwältigenden, körperlichen Empfindungen absorbiert, dass alles sonst an Bedeutung verlor. Selbst die gesellschaftlich geprägte Gepflogenheit sein Geschäft auf der dafür vorgesehenen Toilette zu verrichten, schien mir in diesem Moment unangebracht, denn sämtiche Regungen überkamen mich derart plötzlich, dass ich mich ständig in der Nähe der Toilette aufhalten oder mich auf dem Weg dorthin wieder und wieder verkrampfen hätte müssen. Da ich die Toilette als kein besonders lauschiges Örtchen befand, um meine Wehen zu verarbeiten, erklärte ich kurzerhand einen Putzeimer im Schlafzimmer als Toilettenersatz, dessen Inhalt Sebastian dann regelmäßig leeren durfte.
Ja, denke ich mir im Nachhinein, ein entspanntes Verhältnis zu sämtlichen Körperfunktionen ist für den archaischen Akt des Gebärens auf jeden Fall von Vorteil und unser gesellschaftlich anerzogener Hygienewahn kann da durchaus hinderlich wirken. Auch hierfür genoss ich es im Übrigen meine eigenen 4 Wände und nur mir vertraute Menschen um mich zu haben. Sebastian und ich fanden seinen Eimer-leer-Job jedenfalls eher lustig als peinlich.
Humor hilft einem auf jeden Fall auch beim Gebären über so einiges hinweg...

Nach gerademal 4 Stunden der Wehen, begann die Frequenz und die Heftigkeit der Empfindung deutlich anzuziehen. Ich hatte das Gefühl plötzlich gab es kaum noch diese heilige Pause zum Durchatmen und wusste: Wenn ich in die Klinik fahren müsste, dann würde ich das jetzt tun! Es war also Zeit die diensthabende Hebamme anzurufen. Zugleich erinnere ich noch, wie dankbar ich in diesem Moment war eben gerade jetzt, da sich alles intensivierte, nicht mehr das Haus verlassen und meinen „flow“ unterbrechen zu müssen.
Christianes Ankunft und Anwesenheit bemerkte ich nur am Rande meines Bewusstseins. Ich registrierte nur immer wieder ihre gewohnte Gelassenheit, Routine und Entspanntheit, die sie ungebrochen ausstrahlte. Mehr brauchte ich nicht als gelegentliche Rückversicherung, um wieder voller Vertrauen in den mitreißenden Strom des Erlebens einzutauchen. Nicht lange nach Christianes Eintreffen bei uns, spürte ich plötzlich wie sich von innen heraus ein enormer Druck auf meinen Unterleib aufbaute, den mich Christiane ermunterte ruhig zuzulassen. Mit dem Ergebnis, dass ein gewaltiger, wassergefüllter Luftballon in meinem Innern platzte und literweise klare Flüssigkeit auf den Fußboden pflatschte. Aha. Das war also ein Blasensprung.
Wieder so ein wuchtiger Moment.
Des Öfteren ertappte ich mich dabei, wie mich die Heftigkeit und Archaik dieser Momente eher amüsierte, als mich zu ängstigen. Diesen Abzweig der leicht distanzierten, amüsierten Verwunderung über den Lauf der Dinge kann ich jeder Frau im Geburtsprozess nur wärmstens anraten zu nehmen, wannimmer sich in den Strom der Ereignisse der Verstand einzuschalten versucht und den Zweifel sät, ob etwas derart „krasses“ und „heftiges“ noch „normal“ sein könne...
Mit der geplatzten Fruchtblase ging die Geburt definitiv in eine neue Phase über und ich spürte mit einer Mischung aus teils Entsetzen, teils unbändigbarer Freude, dass es nun langsam aber sicher ans Gebären ginge. Das starke, rhythmische Ziehen der Wehen war nun irgendwie weg oder schlicht überlagert von einer Empfindung, die ich als viel heftiger wahrnahm: Immer wieder baute sich ohne jeglichen Einfluss meinerseits ein immenser Druck in mir auf, der meinem Erleben nach mehr als einem aktiven Pressvorgang dem ununterdrückbaren Impuls des Erbrechens ähnelte. Zur aktiven Teilnahme an dem Pressvorgang sah ich mich keineswegs im Stande, spürte aber, dass ich in jedem Augenblick des Druckaufbaus mich ganz und gar öffnen und weiten musste, um keine Schmerzen zu empfinden.
In dieser Phase der Presswehen wurde mir erstmals wirklich körperlich bewusst: Jetzt kommt dieses ganze Kind aus dir heraus!
Und das ist bei Leibe eine Empfindung, die bisweilen geradezu schockierend wirkt. Aus einem dieser Momente des Entsetzens, in dem ich kurz herausfiel aus meiner demütigen Hingabe an den Lauf der Dinge, stammt auch Christianes ruhige Entgegnung: „Nina, es passiert hier nichts wofür unsere Körper nicht gemacht sind.“
Da hat sie recht, musste ich mir sagen.
Und übergab mich, diesen Satz wie ein Mantra meinem Verstand entgegnend, wieder dem Tun meines Körpers. Und dieser brachte schließlich tatsächlich das Unglaubliche, hätte ich es selbst nicht erlebt, würde ich sagen das Unmögliche hervor: Ein Kind. Unser Kind. Ein kleines Mädchen. Nie werde ich diesen Anblick vergessen. Wie dieses Kind friedlich, ein bisschen verwirrt, der Natur der Sache gemäß blutverschmiert und ganz gewiss lebendig zwischen meinen Beinen liegt. Ich hatte sie in der Hocke geboren, Sebstian hinter mir, mich fest haltend und die ganze Gewalt dieser letzten Wehen mit mir tragend. Ich selbst realisierte eigentlich erst als er vor Rührung und Überwältigung plötzlich laut schluchzte, dass ich das Kind schon fast geboren hatte und sie mit der nächsten Wehe tatsächlich in der Welt war.

Was folgt ist in der Erinnerung wieder ein einziger zeitloser Film von Bildern, die mich noch heute zu Tränen rühren können.
Zeitlos und doch ist mir die Zeit im Sinne von ganz und gar hektikfreien, entschleunigten Augenblicken als das Kostbarste in Erinnerung geblieben. Niemand, der hopplahoppla die Nabelschnur durchtrennt, niemand der das Kind schnellen Handgriffs untersucht, wiegt, von A nach B trägt. Kein grelles Licht. Keine wuselige, arbeitsame Atmosphäre. Nur das stille Wunder des Augenblicks und wir mittendrin. Die Anwesenheit der Hebammen in diesen Momenen ist mir kaum noch präsent und das ist wohl ein Zeichen extrem guter Arbeit. Ich weiß sie waren da, um uns alle drei ins Bett zu begleiten; sie waren da, um mir ein weng später zu helfen, das Kind an die Brust zu legen; sie waren da, um doch schließlich eine auspulsierte Nabelschnur zu durchtrennen bzw. von Sebastian durchtrennen zu lassen und sie waren da, um bei der Geburt der Plazenta zu helfen. Und ich weiß auch, letzten Endes waren sämtliche Formulare ausgefüllt und mussten nur noch unterschrieben werden, die Waschmaschiene war mit der Wäsche befüllt und der fertig geschnürte Müllsack stand an der Türe. All das geschah so taktvoll und still, als seien es die Meinzelmännchen höchstpersönlich gewesen
und nichts von Alledem war im geringsten im Stande uns in unserer heiligen Seifenblase der Seeligkeit zu stören.
Was bleibt anderes zu sagen als:
Danke Hebammenhaus!! Wir freuen uns aufs nächste Mal!!

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06.10.14

Solvei Merle

Gestern Abend haben Papa und ich dir ein Geburtstagsliedchen gesungen um 21.10h, denn da warst du gerade eine Woche alt geworden.
Und wir haben uns gewundert wie schnell deine erste Woche vorbeigegangen ist und wie unvorstellbar leer ein Leben nun ohne dich wäre.

Deine Geburt (aus Sicht der Mutter)
Gestern Abend haben Papa und ich dir ein Geburtstagsliedchen gesungen um 21.10h, denn da warst du gerade eine Woche alt geworden.
Und wir haben uns gewundert wie schnell deine erste Woche vorbeigegangen ist und wie unvorstellbar leer ein Leben nun ohne dich wäre.

Wie ein Wunder liegt du neben uns, liebst und atmest Zauber in uns hinein, manchmal übertrifft die Wirklichkeit den Traum

  • dieser Spruch wird auf deiner Geburtsanzeige stehen und dies trifft einfach sehr gut mein Gefühl, wenn ich dich neben mir liegen habe, stillend oder schlafend...
    Ein kleiner Engel!
    Mein Gefühl für dich war sofort so groß und tief, ich habe dich so lieb mein kleines Bündel Mensch, kleine Solvei, kleiner Sonnenweg.

Wir konnten es am Schluss kaum noch erwarten dich zu sehen.
Im Vorfeld sagte ich sehr gelassen, dass du sicher später als der angesetzte Entbindungstermin auf die Welt kommen wollen würdest.
So wie alle Kinder der nahen Verwandtschaft.

Doch als der 1.Oktober sich näherte und dann sogar verstrich, wurde ich doch ungeduldiger.
Ich hatte insgesamt drei Nächte Wehen, unregelmäßig und nicht sehr stark, jedoch für mich immer Anzeichen, dass es jetzt bald losgehen sollte.
Immer wieder war ich enttäuscht, wenn ich dann morgens in die Badewanne stieg und die Wehen nachließen. Das wäre dann nämlich ein Anzeichen für „echte Geburtswehen“ gewesen.

Nach einer langen, gefühlt schlaflosen Nacht, wegen einigen Wehen vom 4. auf den 5. Oktober entschlossen wir uns am Sonntagabend nicht mehr zum Tatortabend zu unseren Freunden zu gehen, so wie sonst immer.
Ich glaube das war gut, denn Thom und ich hatten so noch einen ruhigen Abend.
Um 24 Uhr wachte ich dann auf, weil meine Unterhose nass wurde, ich untersuchte nach Anzeichen eines Blasensprungs (die Flüssigkeit war farblos und roch nicht nach Urin, jedoch auch nicht süßlich) und ich wählte das erste Mal die Rufbereitschaftsnummer des s’Hebammenhauses.
Christina Hügel hielt den Ball flach und sagte, ich solle eine Binde einlegen und möglichst versuchen zu schlafen, wir würden am nächsten Morgen dann wieder telefonieren.
Nach einer eher unruhigen Nacht mit -im Vergleich zu den davor gekannten- relativ starken Wehen, telefonierten wir und sie empfahl mir mich nun mich möglichst fit zu halten und zu tun, was mir gut täte.
Gut Frühstücken, Spazierengehen, Badewanne, schlafen....
Ich war überzeugt, dass die Geburt nun langsam in Gang kommen würde, schließlich hatte ich alle 20' Wehen. Später würde ich darüber lächeln, da tatsächlich diese Wehen noch nicht so bezeichnet werden konnten: Zu schwach, zu wenig Kraft...

Wir taten, wie uns geheißen, die Wehen kamen und gingen, veränderten aber nicht ihre Intensität.
Um 14.00 Uhr kam dann Christina zu uns nach Hause, vermittelte weiterhin Ruhe und Gelassenheit, betonte aber, dass langsam die Zeit gegen uns liefe wegen des Blasensprungs und dass bis nachts die Geburt schon richtig in Gang kommen müsse, sonst müsse ich in die Klinik.
Der Muttermund war zu dieser Zeit noch nicht fühlbar offen und der Gebärmutterhals kaum verstrichen... Enttäuschend.

Christina setzte eine Akupunkturnadel, gab mir ein Homöopathisches Mittel und massierte meinen Bauch mit „Ut-Öl“ (ein Nelken-Ingwer-Zimt-Gemisch)... Sie ging und wir vereinbarten, dass wir später eventuell in s’Hebammenhaus kommen sollten, um weitere sanfte Einleitungsmethoden zu versuchen.
Thom und ich machten gleich (mal wieder) einen Spaziergang (übrigens war ein wunderschön sonniger Herbsttag) und danach ölte er mich auch noch mal ein.

Die Wehen waren davor schon etwas heftiger geworden doch immer noch relativ selten, doch nach der nächsten Bauchmassage wurden sie häufiger. Die Abstände steigerten sich nun sehr schnell von 10 auf 3-4 Minuten. Die Intensität wurde noch stärker, so dass ich die Wehen nun nur noch mit einer sehr heißen Wärmflasche, zwischen den Türrahmen eingekeilt, veratmen konnte.
Auch das Tönen auf „A“ und mein Mantra aus der Hypnosevorbereitung halfen mir beim Verarbeiten, ebenso, dass ich immer versuchte zum Schmerz hinzuatmen. Da die Wehen-Wellen so schnell hintereinander kamen, etwa alle 3 Minuten, bekam ich langsam Angst davor ins Hebammenhaus zu fahren und die Fahrt auszuhalten (Rottweil-Villingen).
So entschlossen wir uns nach Absprache mit Christina, gegen 17.30h loszufahren.
Im Auto hörten wir noch ein paar Lieder der Reinhard Mey-„Mein Apfelbäumchen“-CD, und ich versuchte mir immer wieder das Bild der glücklichen Geburt, das ich mir im Vorfeld überlegt hatte, vor Augen zu rufen:

Du liegst auf meiner Brust, kleines Mädchen, gerade auf die Welt gekommen, Thom liegt nahe neben uns, wir flüstern mit dir, heißen dich willkommen, können unser Glück kaum fassen.

Zwölf Wehen zählte Thom auf der dreißigminütigen Fahrt.
Es war Hochbetrieb auf dem Schwimmbadparkplatz als wir ankamen –so sehr eingenommen von der Geburt war ich wohl noch nicht, dass mir das egal war.
So ging ich schnell nach einer vergangenen Welle aus dem Auto ins Haus, um nicht auf dem Parkplatz diese laut tönend verarbeiten zu müssen. Es war so schön ins Geburtshaus zu kommen, Windlichter hießen uns schon am Eingang willkommen, im Gebärzimmer brannten ebenfalls Kerzen und es lief leise Entspannungsmusik.

Christina untersuchte mich, immerhin war der Muttermund nun 2cm offen und der Gebärmutterhals verstrichen… Ich bekam auf meinen Wunsch hin einen Einlauf, da der Durchfall ausgeblieben war.Es war ca. 18:30 Uhr.

Wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang im Park und verschreckten sicher einige Jogger und Skater :), wenn ich, an Bäume gelehnt die Wehen verarbeitete. Teilweise liefen wir nur 3 Meter zwischen jeder Wehe - die Abstände wurden immer kürzer...
Die Wehen waren dafür nicht so lang, aber nicht minder heftig.Es muss etwa 19:30 Uhr gewesen sein, als ich in die Badewanne stieg und mit längeren Wehenpausen belohnt wurde, allerdings wurden die Wehen dann stärker und ich musste erstmal eine gute Position finden, um mich ihnen nicht völlig ausgeliefert zu fühlen.
Diese fand ich im Vierfüßlerstand auf dem Badewannenrand abgestützt. Thom war da, atmete mit, sagte mir mein Mantra vor. Ich hatte das Gefühl, dass jede Wehe heftiger würde, ich fühlte mich ihnen bald ausgeliefert und es kam immer wieder vor, dass ich schrie oder schluchzte, statt laut zu tönen.
Immer wieder half mir die Vorstellung der Welle, die einen Höhepunkt hat, so dass ich in der Mitte dieser mich schon auf das Abklingen „freuen“ konnte.
Manchmal habe ich versucht, „unter der Welle durchzutauchen“ oder „auf ihr zu reiten", was genial war, wenn es funktionierte, was ich aber nicht oft schaffte. Meist begrüßte ich die Wehen nicht mit einem „Ja!" sondern mit „Sch***, schon wieder!“.
Irgendwann gegen 20:30 Uhr war Schichtwechsel, ich nahm ihn halb in Trance wahr, Christiane kam. Sie nahm neben uns Platz, Christina verabschiedete sich und von Christiane ist mir vor allem der Satz im Kopf, den sie immer wieder sagte, wenn ich fast außer mir geriet, überwältigt von einer Wehe: „Ja, das ist eine große Kraft."

Ich nahm halb wahr, dass sie die Zweithebamme rief und ich weiß noch, dass ich mich kurz gewundert hatte, denn ich rechnete nicht damit, dass die letzte Geburtsphase schon in Sicht sei.
Doch kurz darauf hatte ich tatsächlich das überwältigende Gefühl stark pressen zu müssen. Ich klammerte mich inzwischen im halben Vierfüßlerstand am Tuch bei der Badewanne fest und schafft es nicht mehr mich in den Wehenpausen ins warme Wasser gleiten zu lassen.
Christina Decker kam dann irgendwann in dieser Phase, Christiane holte einen Spiegel und schaute wohl nach dem Köpfchen und zeigte es Thom –ich spürte dein Köpfchen allerdings noch nicht.
Ich war fest davon überzeugt, dass die Geburt noch länger andauern würde, bis ich das Köpfchen, wie einen Ball zwischen den Beinen mit einem extremen Druck wahrnahm.
Christiane versicherte mir, dass ich so viel schieben dürfte, wie ich könne und wolle. Und so nahm ich nach 2-3 Presswehen nachdem ich das Köpfchen gespürt hatte, alle Kraft zusammen und schob deinen kleinen Kopf, kleine Solvei, aus mir heraus.
Ich habe tatsächlich den Eindruck, als sei dieser Moment vor allem ein Willensakt von mir gewesen, aus Sehnsucht nach Dir, mein Kind, und aus Angst vor weiteren Wehen.
Im Moment des Austritts hatte ich das Gefühl, als zerreiße es meinen kompletten Damm und meine Scheide, die nächste schwächere Wehe gebar dann dein Körperchen, ich ließ mich in die Wanne sinken und durfte dich an meiner Brust in Empfang nehmen.
Ein kurzes Schreien und ein verwundertes Aufblicken in meine Augen, deine ersten Lebenszeichen…
Tiefe Freude, Erleichterung und ein großer Beschützerinstinkt waren wohl meine ersten Empfindungen.

Die ganze Geburt war für mich „zeitlos“ gewesen, ich kann nun auch nicht mehr einschätzen, wie lange ich dich in der Wanne bei mir hatte, und wann wir ins Bett des Gebärzimmers gingen. Waren es 2 Minuten, waren es 20?

In warme rote Tücher gehüllt, trug ich die Kleine ins Bett, warmes Kerzenlicht und rote Bettwäsche empfingen uns dort. Melanie, eine Hebamme in Ausbildung, kam dann irgendwann noch dazu.
Sie hatte die Geburt verpasst, weil niemand damit gerechnet hatte, dass es am Schluss so schnell gehen würde. Auch der Schichtwechsel eine Dreiviertelstunde vor Geburt wäre überflüssig gewesen.
Gut dass Christina Decker so nah wohnt, sonst wäre Christiane alleine gewesen.

Du, meine Kleine, suchtest bald nach meiner Brust und wusstest wie du richtig saugen musst.Nun beschreibe ich, was alle beschreiben, die im Geburtshaus entbinden. Wir als kleine Familie bekamen Zeit für uns, irgendwann kam Christiane wieder, damit die Plazenta noch geboren würde. Für diese hatte ich nachdem ich nun unser kleines Mädchen bei uns hatte, überhaupt keinen Kopf mehr...

Doch die Nachgeburt klappte dann doch irgendwie, alles war dran und nun können wir nächstes Frühjahr einen Baum drauf pflanzen... Thom schnitt die Nabelschnur durch, wir entschieden uns endgültig für deinen Namen („Solvei Merle“ und nicht „Merle Solvei“), wir stießen mit Sekt und Orangensaft auf dein kleines Wunder Leben an und irgendwann musste ich noch genäht werden.

Obwohl Christiane und Melanie dies sicher hervorragend und sanft taten, war es die einzig unschöne Erinnerung an die Stunden nach der Geburt: Ich brauchte mehrere Stiche an allen möglichen Stellen und jammerte als hätte ich noch nie wirkliche Schmerzen gehabt...
Irgendwann kochte mir Thom unsere mitgebrachten Ravioli und Solvei wurde liebevoll ein wenig gesäubert und angezogen mit Papas Hilfe.
Mein Kreislauf war ein wenig wacklig – ich aß Solveis Geburtstags-Yes-Törtchen und konnte mich dann auch bald abfahrtsbereit machen.
In der Heckscheibe unseres Autos prangt seitdem stolz das Schild: „Babys tanken umsonst… Muttermilch“ – ein Werbeslogan der Weltstillwoche.
So fuhren wir kurz nach Mitternacht nach Hause und erlebten eine verzauberte erste Nacht mit unserem kleinen Mädchen zwischen uns in unserem zu Hause. Thom schlief wie ein Stein, während ich jeden Atemzug unserer Tochter halbwach wahrnahm und jede Regung bewunderte.
Meine Mutter hatte einige Stunde vor der Geburt noch gesagt, dass sie es so erstaunlich gefunden habe, dass mit der Geburt jeder Schmerz vergessen sei…
Ich erlebte dies nicht so. Bauchnabelabwärts fühlte ich mich, als wär ich überfahren worden und die Wehen hatte ich die ersten Tage in schrecklicher Erinnerung, so dass ich halb scherzhaft, halb ernsthaft sagte, die nächste Geburt als geplanten Kaiserschnitt vollziehen zu wollen.

Jetzt, zwischenzeitlich zwei Wochen nach Geburt, bin ich fest davon überzeugt noch weitere Kinder haben zu wollen und diese mit Hilfe des Hebammenhauses zur Welt zu bringen.

Elke, meine Nachsorgehebamme, empfahl mir (als Steigerung) für nächstes Mal die Hausgeburt…

Ich fühlte mich in meiner ganzen Schwangerschaft, rund um die Geburt und jetzt im Wochenbett wirklich sehr gut betreut von Euch Hebammen.
Mir tat unglaublich gut, dass ich zu jeder Zeit das Gefühl hatte, dass Ihr umsichtig, dennoch nicht zu vorsichtig handelt, da seid, aber im Hintergrund bleibt und ständig vertrauensvoll den von der Natur so wunderbar eigenrichteten Prozess des Menschwerdens begleitet, ohne zu schnell einzugreifen.
Alles war gut gegangen – die erste Geburt, trotz Blasensprung letztlich doch schnell und ohne weitere Komplikationen im Geburtshaus erlebt zu haben, ist für mich ein großes Geschenk!

Für unsere kleine Familie war eine Betreuung durch das Hebammenhaus genau das Richtige.
Von Herzen vielen Dank!  

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05.10.14

Emanuel

Die sonnige Straße ist voll Sonntagsfahrer. Wir brauchen eine gute halbe Stunde. Vor dem Eingang des Geburtshauses brennt ein Windlicht. Wie schön! Ich versuche aufrecht zu gehen, mein Mann stützt mich.

Friedlich schlafend liegt mein Sohn neben mir, bald wird er einen Monat alt. Das Händchen zum Mund geführt, den Mund leicht geöffnet, hin und wieder Schmatzgeräusche. Ich kann mir vorstellen was du träumst, mein Sohn. Ich schaue in den sonnigen Nachmittag hinaus und lasse die Gedanken schweifen zu jenem sonnigen Nachmittag, an dem du geboren wurdest.
Obwohl du unser zweites Kind bist, habe ich vergessen, wie sich Wehen anfühlen. Mehrmals rufe ich Elke, unsere Hebamme an – Fehlalarm. Aber er kommt sicher, sicher früher, Hana kam auch früher, versuche ich mich zu entschuldigen. Und das schon Mitte September. Du dagegen hast alle Zeit der Welt. Der Termin verstreicht. Mein Bauch wird mir schwer. Na, denke ich am ersten Samstag im Oktober, dann gehe ich halt doch zum Basar. Ich wollte immer dahin, aber eigentlich mit dir.
<Der nächste Tag war wieder ein Sonntag>. Ich fühle mich wie die Raupe Nimmerstatt in Hanas Lieblingsbuch. Früh erwache ich, angle nach dem Handy: 6:00. Zu früh für einen Sonntag. Da dämmert es mir plötzlich: DAS sind Wehen.
Ich entspanne mich, bereite vor auf das, was kommt. Erst mal kommt gar nichts. Ich dusche warm um mich zu vergewissern, dass ich die liebe Elke nicht auch an einem Sonntag für nichts und wieder nichts zu uns zitiere. Alle 10 Minuten leichte Wehen, so vergeht der Morgen. Ich beginne zu Kochen – essen müssen wir trotzdem. Am Herd werden sie stärker die Wehen. Um halb eins rufe ich Elke an. Sie kommt – war eh unterwegs. Natürlich kann ich ihr keine starke Wehe demonstrieren. Ich fühle mich langsam hilflos. Hana, sage ich, war vier Stunden nach der ersten Wehe auf der Welt… Ja, ja , das Vergleichen, wie oft werde ich noch darüber stolpern. Jedes Kind ist wunderbar und einzigartig. Du, geliebter Sohn, bist einzigartig. Deine Augenlider zucken im Schlaf, bald wirst du deinen Traum realisieren wollen.
Um halb drei fahren wir schließlich los. Die sonnige Straße ist voll Sonntagsfahrer. Wir brauchen eine gute halbe Stunde. Vor dem Eingang des Geburtshauses brennt ein Windlicht. Wie schön! Ich versuche aufrecht zu gehen, mein Mann stützt mich. Hana und Omi, die uns herbrachten, gehen zum Spielplatz, wir dem Windlicht entgegen. Elke wartet auf uns.
Der Raum ist ruhig, leicht abgedunkelt. Ich setze mich an den Tisch und wir beginnen uns zu unterhalten. Fühl dich ruhig frei, sagt Elke, willst du in die Badewanne? Musik? Nein, nein, sage ich, ich will nur, dass es rauskommt… ich knie mich auf den Boden, die Wehen kommen in kürzeren Abständen, werde stärker. Vor dem Bett hat Elke eine Matte ausgebreitet. Mein Mann stützt mich, während der Presswehen berge ich mein Gesicht in seinem Schoß, er schreit mit mir – ich habe ihn gebissen.
Und dann plötzlich schreist auch du. Die Fruchtblase platzt. Mit zwei Wehen kommt dein Köpfchen und du schreist deine Empörung laut in die Welt: Ich komme aber warum ist es hier so kalt? Leise schleicht da die zweite Hebamme, Christiane, ins Zimmer. Ich atme erschöpft durch, dann kommt die dritte Wehe: sie bringt dich ganz zu uns.
Da liegst du in meinen Armen und schreist. Ich gehe zum Bett, hieve mich hinein. Ziehe dich ganz eng an mich: glücklich, erleichtet. Und dann kommt, was wirklich keiner vermutet hat: 4040 g bist du schwer, 53 cm lang, es ist vier Uhr. Auf Papas Arm wirst du ruhig. Du öffnest ein Auge, vorsichtig, kritisch. Noch eines. Jeden musterst du, wir staunen dich nur an. Erst am Abend zu Hause wirst du deine Augen nochmal aufmachen. Als deine laute große Schwester plötzlich ganz still wird und dein winziges Gesicht mit Küssen bedeckt. Bevor wir aber fahren, darf ich mich ausruhen, wir dürfen dich bestaunen und feiern: mit Orangensaft und Yes-Törtchen. Söckchen und ein Halstuch bekommst du geschenkt von den beiden Hebammen.
Ein mäkeln, verschlafen erst, dann fordernd, bringt mich in den heutigen Nachmittag zurück. Während du an meiner Brust laut schmatzt, denke ich leise: Also Hana hat damals…. Ach was. Wunder- wunderschön bist du, geliebtes Wunderkind. Dankbar und voller Freude sind wir über dich, Emanuel.

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30.09.14

Samu

Es war eine wunderschöne Erfahrung und ich bin stolz auf mich, diese Geburt komplett alleine gemeistert zu haben…..und allen Zweiflern gezeigt zu haben, dass es auch anders geht.

Nachdem gegen 8.30 Uhr die Fruchtblase geplatzt ist und ich noch genügend Zeit hatte Mann und Oma zu kontaktieren sind wir um 12:00 Uhr nach Villingen ins Geburtshaus gefahren. Christiane hat uns gleich in Empfang genommen und erstmal meinen Zustand und den des Kindes kontrolliert, indem sie die Herztöne überprüfte. Da die Wehen noch recht unregelmäßig kamen hat sie uns zu einem Spaziergang durch den anliegenden Park geschickt. Nach ca. 30 Minuten zügigem Gehen kamen die Wehen im 2 Minuten Takt und so stark, dass ich anhalten musste um diese „veratmen“ zu können. Also zurück in s’Hebammenhaus. Dort hat Christiane wieder die Herztöne des Babys kontrolliert. Ich konnte nicht mehr ruhig sitzen und bin im Zimmer hin und her gelaufen. Während Christiane schon mal Wasser in die Wanne laufen ließ ruhte ich mich auf dem Bett aus. Als zweite Hebamme hat sie dann Elke hinzugerufen. Um ca. 13:45 bin ich in die Wanne gestiegen. Die Wehen waren mittlerweile schon ziemlich stark und ich musste die Zähne zusammenbeißen. Die Wehen wurden immer stärker und ich bekam das Bedürfnis mitzuschieben. Christiane meinte allerdings, dass die äußeren Anzeichen noch nicht darauf hindeuten und es hierfür noch zu früh sei. Ich hatte nicht das Gefühl, dass dies eine schnelle Geburt wird. Christiane hat nach jeder Wehe die Herztöne des Kleinen kontrolliert. Alles OK… Der Drang zu Pressen wurde immer stärker, Christiane kontrollierte den Muttermund, er ist noch nicht vollständig geöffnet, nicht pressen. Ein paar Wehen später konnte ich dem Drang nicht mehr nachgeben und musste mitschieben. Christiane meinte, dass nun auch die äußeren Anzeichen hierfür da seien. Bei Ihrer nächsten Kontrolle sagte sie: „Jetzt sind es nur noch ein paar Wehen, die kann man an einer Hand abzählen.“ Und 3 Wehen später sah man auch schon das Köpfchen unseres Sohnes. Mit der nächsten Wehe kam der restliche Kerl zum Vorschein. Sofort wurde er mir auf die Brust gelegt. Nach einer Weile haben Christiane und Elke mich ins Bett verlegt. Hier konnten wir dann in Ruhe weiter kuscheln und den kleinen das erste Mal anlegen. Leider wollte sich die Plazenta nicht lösen, wie schon bei der ersten Geburt. Dank Christianes Engagement hat es aber doch noch geklappt und wir konnten, die bereits gerufenen Sanitäter, wieder unverrichteter Dinge weg schicken. Somit konnten wir uns weiter ausruhen und ich bin um eine manuelle Lösung der Plazenta im Krankenhaus herum gekommen. Gegen 17:00 Uhr meinte Christiane, dass wir, wenn wir wollen, nach Hause fahren können. Im Auto kam es uns ziemlich surreal vor, keine 6 Stunden zuvor sind wir ja erst in s’Hebammenhaus gefahren. Einfach cool.
Die Zeit, die man im s’Hebammenhaus für sich und sein Kind bekommt ist einfach toll. Man wird nicht gestört aber ist trotzdem rundum versorgt. Für mich war die Entscheidung ins Geburtshaus zu gehen genau die Richtige. Die Reaktionen in meinem Umfeld waren verhalten. Die erste Geburt war im Krankenhaus. Was auch vollkommen in Ordnung für mich war. Allerdings habe ich mich im s’Hebammenhaus ohne die ganzen medizinischen Gerätschaften viel wohler gefühlt und war die ganze Zeit Herr über die Situation und meiner selbst.
Vielen Dank an Christiane und Elkefür die hervorragende Betreuung und Unterstützung während der Geburt unseres Sohnes. Es war eine wunderschöne Erfahrung und ich bin stolz auf mich, diese Geburt komplett alleine gemeistert zu haben…..und allen Zweiflern gezeigt zu haben, dass es auch anders geht.

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27.09.14

Julie

Völlig unerwartet wird Julie's Papa zum "Entbindungspfleger"...Julie ist da, in meinen Armen. Meine Haende zittern. Ich versuche sie in etwas warmes zu wickeln. Schaffe es gerade so. Miho legt sich auf den Boden und ich lege ihr unsere Tochter auf die Brust....

  • aus der Sicht des Vaters -

Nach der tollen Erfahrung bei der Geburt unserer ersten Tochter Hana im S’Hebammenhaus im Mai 2012, stand fuer uns von Anfang an fest, dass unsere zweite Tochter, Julie, auch im Hebammenhaus in Villingen zur Welt kommen sollte. Hana’s Geburt verlief so toll, meinte mal Leonie, dass der Vater gar nicht im Geburtsbericht auftaucht. Darauf komme ich am Ende dieses Berichtes zurueck.

Diese zweite Schwangerschaft Miho’s verlief ohne groessere Probleme, sodass wir nach den ueblichen Vorsorgen beim Arzt und Vorgespraechen im Hebammenhaus ruhig auf den Entbindungstermin am 24.09. warteten.
Wir gingen eher davon aus, dass Julie, wie auch ihre grosse Schwester Hana, ein paar Tage vor dem Termin kommen wuerde.

Letztendlich, sollte alles etwas anders kommen, als geplant.

Die Ruhe vor dem Sturm zog sich in die Laenge; bis tief in den September kaum Vorwehen, ab und zu mal ein Ziehen, aber das war es dann auch schon.
Auch am geplanten Entbindungstermin passierte erstmal nichts. Wir sahen es schon kommen, dass wir die Wehen irgendwie einleiten muessten. Nicht unbedingt die schoenste Vorstellung, da wir sehr auf eine erneut natuerliche Geburt ohne “Mittelchen” hofften.

Freitag Abend gehe ich gewoehnlich etwas spaeter schlafen. Miho schlaeft schon, wenn ich ins Bett gehe. Unsere Hana ist dismal bei Oma und Opa ueber’s Wochenende.

Gegen 5 Uhr frueh am Samstag, den 27. September, wache ich auf. Miho scheint aufgestanden zu sein und trainiert wohl fuer die Entbindung; ich hoere sie tief ein- und ausatmen. Ab und zu wird das Atmen lauter und wandelt sich in leises stoehnen, fast ein singen. Keine Frage: sie trainiert sehr fleissig. Wie Japaner halt so sind, ja, fleissig.

Es ist nun 5h20, graduell wird es lauter, sodass ich mich entschliesse aufzustehen. Miho kniet vor dem Sofa und und ich verstehe schnell, dass das wohl doch kein Training ist. Ich rufe gleich die Bereitschaftsnummer an. Leonie antwortet, Hausgeburt in Schwenningen. Sie organisiert und ruft gleich zurueck.

Keine zwei Minuten sind vergangen, der Rueckruf: Christiane ist unterwegs ins Hebammenhaus und wir sollen uns auch auf den Weg machen.
Das ist schoen, denke ich und treffe 1-2 schnelle Vorbereitungen. Alles nach Plan.

5h30 sage ich zu Miho: “komm, wir koennen ins Hebammenhaus”. Meine Frau antwortet mit Ja, bewegt sich aber nicht vom Fleck. Die Wehen sind nun extrem stark und bieten anscheinend kaum noch Zeit zum Erholen. Wie soll ich sie denn ueberhaupt bis ins Auto kriegen?
Ich entschliesse mich, Christiane zurueckzurufen. Sie soll doch bitte direkt herkommen. Ich glaube wir haben keine Zeit mehr.

5h34: Ich teile Miho mit: “Christiane kommt her”. Sie antwortet: “Die Fruchtblase platzt”. Ich lege schnell ein Tuch hin. “Ich glaube Julie kommt” fuegt sie dann hinzu.

5h36: Wie war das gerade? Ich schaue hin, und weiss erstmal nicht so recht wo ich hingucken soll. Eine starke Wehe hoere ich und auf einmal sehe ich Julie’s Koepfchen, kurz darauf: der Rest des Fruchtwassers. “Ich sehe das Koepfchen!”

5h38: Die naechste Wehe, Miho schiebt mit, Julie ist da, in meinen Armen. Meine Haende zittern. Ich versuche sie in etwas warmes zu wickeln. Schaffe es gerade so. Miho legt sich auf den Boden und ich lege ihr unsere Tochter auf die Brust.

5h45: Christiane kommt an und stellt fest: alle wohl auf. Sie versorgt Miho und die Kleine, die wir beide ins Schlafzimmer verlegen. Ich torkele herum zwischen den Zimmern und versuche etwas nuetzliches zu machen.

6h00: Das ist der Moment um meine Kochkuenste anzubieten. Aber das mit dem Essen hat dann doch ein bisschen Zeit. Ich schaue einfach zu wie sich die beiden erholen. Miho nach den (relativ) kurzen, dafuer aber sehr intensiven Wehen, und die Kleine, Julie nach ihrem express trip hinaus.

Einen herzlichen Dank an das ganze Hebammenteam fuer die Vorsorge und Unterstuetzung.
Speziellen Dank an Christiane fuer das schnelle Kommen zu uns nach Hause auch wenn nicht im Dienst, Vorsorge, Nachsorge, Tips, uvm.
Ebenfalls danke an Leonie fuer das schnelle Organisieren; das mit der Rolle des Vaters, in diesem Geburtsbericht zumindest, waere dann wohl geklaert.

Schliesslich auch Danke an Dich, Miho. Dass Du so stark bist, macht mich stolz und gluecklich.

Sammy Rauch

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25.09.14

Anni

Schade, dass die Familienplanung für uns abgeschlossen ist. Es war so toll bei Euch, das ich jetzt öfter vor eurer Türe "warte"(unsere Kinder sind oft im Schwimmbad) und eifersüchtig die kugeligen Mädels beneide, die bei euch aus und eingehen.

Ein Jahr später...

schaffe ich es endlich, den lang im Kopf mit mir herumgetragenen Geburtsbericht unseres 4. Kindes Anni zu verfassen. Unglaublich ist, das sie morgen schon ein Jahr alt wird!

Ich bin sehr glücklich, das ich unser "letztes" Kind im Geburtenhaus zur Welt bringen durfte und denke sehr oft an diesen besonderen Moment in unserem Leben zurück. Die drei Geschwister sind im Villinger Krankenhaus dank sehr guter Hebammenbetreuung auch spontan und zweimal ambulant geboren worden. Dennoch hatte jede innerklinische Geburt so seine Tücken. Als unerfahrene Erstgebährende war es außer Frage gestanden im KH zu entbinden und es gab damals auch noch keine Alternative. Mein sehnlichster und fast einzigster Wunsch nach einer Wassergeburt wurde mir erfüllt, da die diensthabende Hebamme sehr erfahren war und mich zufällig in der Vorbereitung begleitet hat. Dies empfand ich als so schmerzlindernd, das mir dieses Thema in jeder Schwangerschaft erneut wichtig war und dennoch hat es leider nur noch einmal geklappt (im Hebammenhaus).

Ich versuche in knappen Sätzen meine Machtkämpfe mit den Ärzten/ dem KH wiederzugeben:

Kind 1:

  • Plazentabeschleuniger ohne Absprache
  • falsche Stillanleitung
  • keine Tipps, um mit dem Milcheinschuss daheim klar zu kommen

Kind 2:

  • eine Woche täglich 2 CTG´s
  • ohne Einwilligung einen Termin zur Einleitung festgesetzt und nur mit Unterschrift und auf eigene Gefahr wurde ich wieder "freigelassen"
  • trotz intensiver Ablehnung Zugang gelegt bekommen
  • wegen Streptokokken (diesen Test unbedingt vermeiden!)unter Geburt Antibiotika zwangsverabreicht bekommen und die ambulante Geburt in Frage gestellt ...nach Geburt hat es niemanden mehr interessiert?!?
  • wegen grünem Fruchtwasser keine Wassergeburt (komisch, das meine Kleine Stress hatte, oder?!?)

Kind 3:

  • bin ich wegen der Rufbereitschaftskosten, die die KK nicht übernommen hat, leider wieder im KH gelandet (ich habe alles versucht: Telefonate, emails, persönliches Vorsprechen, Vitamin B)
  • den Zugang konnte ich dieses Mal mit Händen und Füßen abwehren, aber mir wurde gedroht ihn doch noch zu legen
  • mein großer Bauch war für die Ärztin mit bloßem Auge und ohne Untersuchung Grund genug, mich bei den Übergangswehen komplett aus der Bahn zu werfen.
    Konnte nur noch heulen anstatt atmen! Die Wassergeburt wird mit 4,5 kg Kindern nichts und ich sollte froh sein, wenn ich keinen Kaiserschnitt bekäme ...sie war mein zartestes Kind mit 3940 gr
  • Steptokokkentest hatte ich nicht gemacht, dann ging sie die Richtlinien nachlesen ob sie mir auch noch die ambulante Geburt verbieten könnte.
    ...nach der Geburt habe ich dieser Person gesagt, das das die letzte Geburt für mich im KK war und das ich das nächste Baby zur Not in Indien im Ganges auf die Welt bringen werde!!!

und nun kommt Kind 4:

Die Vorsorgetermine waren so relaxt!!! Keine CTG´s, keine vaginalen Untersuchungen, keine unnötigen Zusatztermine nur weil man wie immer 7 Tage über Termin geht, tolle Räume, gute Gespräche, Kennenlernen jeder Hebamme, die bei Geburt dabei sein könnte, Tipps für alle Fragen, Parkplätze...
und dann war es soweit:

wie immer und erwartet 7 Tage über Termin, bekam ich Wehen. Doch ganz anders als bei den Dreien davor keine "Wellen" sondern Gebirgsanstiege, die nur 4 Sekunden anhielten. Kurz und heftig. Ich wusste damit nichts anzufangen.

Nachdem ich mich nochmal ausruhen wollte und mit meiner großen Tochter Mittagsschläfle machen wollte, konnte ich diese komischen Wehen doch nicht mehr als unnötig abtun und bat meinen Mann im Hebammenhaus anzurufen. Julia B. war am Apparat und fragte, wann wir denn kommen wollten. Mein erfahrener Mann sagte ihr, sie solle schnell die Geburtswanne voll laufen lassen, wir brauchen 10 Minuten. Ich fand das völlig übertrieben und mir war es peinlich, so einen Stress zu verursachen.
Nachdem ER auch noch duschen war, waren wir 11 Minuten später vor Ort.

Ich beschrieb Julia die komischen Wehen und sie empfahl mir gelassen und in ihrer beruhigenden Art, das ich schon in die Wanne dürfe, wenn ich möchte. 10 Minuten nach Ankunft lag ich drin.

Die Sonne schien und spiegelte sich auf dem Wasser. Ich war gefühlt wie im Urlaub am Strand und bekam ein paar Wehen. Nach 7 Minuten dann der Blasensprung und weitere 6 Minuten später war unsere Anni da!
Alles in allem also genau 38 wundersame Minuten und eine tolle Geburt, von denen die Meisten nur träumen! Postnatal haben wir dann das Tempo rausgenommen und unsere Süße ankommen lassen. Die Nabelschnur durfte auspulsieren, die Nachgeburt kam als sie wollte und wir verbrachten schöne Stunden zu dritt mit Julia und Leonie. Auf Wunsch blieben wir sogar noch ein Stündchen länger, um unserem Erstgeborenen die Chance zu geben seine Schwester in Ruhe vor Ort zu begrüßen, da daheim 5 Kinder und 3 Verwandte auf 90 qm auf uns warteten.

Unsere Anni hatte übrigens 4240 gr und kam ohne jegliche Eingriffe und ohne Verletzungen für mich zur Welt.
Dafür bin ich unendlich dankbar und feier jetzt mit einem Gläschen Sekt unsere Einjährige und euch Hebammen, bis das Babyphon nach mir ruft!!!!

Schade, dass die Familienplanung für uns abgeschlossen ist. Es war so toll bei Euch, das ich jetzt öfter vor eurer Türe "warte"(unsere Kinder sind oft im Schwimmbad) und eifersüchtig die kugeligen Mädels beneide, die bei euch aus und eingehen.

Ich und auch mein liebster Gatte (Gott sei Dank stresst er ab und an;-) )wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und bedanken uns hiermit nochmals herzlich!!!

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22.09.14

Anni

...und wir liefen ca eine 3/4 Stunde übers nächtliche Hubenloch. Es war mittlerweile ca 23 Uhr, es regnete und windete. Es war eben wundervolles Hui Bu Wetter!

Der erste Kontakt zum Hebammenhaus entstand durch eine Fehlgeburt, die ich 2013 durchleben musste.
In dieser schweren Zeit wurde ich von Julia Steinmann und als diese ihr Studium begann von Heike Kaltenbrunner rührend, verständnisvoll und kompetent begleitet.
Das Hebammenhaus war schon in dieser Zeit ein Zufluchtsort geworden, an dem ich mich stets geborgen, verstanden und ernst genommen fühlte. Als ich wieder Schwanger wurde keimte in mir bereits der Wunsch im Hebammenhaus zu entbinden.
Natürlich hatte ich auch Ängste und Zweifel, doch der Wunsch wuchs mit jeder Geburtsgeschichte (…)
Die einzige normale und komplikationslose Geburt von der ich im letzten Jahr im Bekanntenkreis hörte war eine Hausgeburt. Da stellte sich mir die Frage: Sind wir nicht auch nur Tiere, die fähig sind zu Gebären? 
Die Geburt meines Sohnes, fand in einer Klinik in Köln statt. Ohne Schmerzmittel, PDA, oder Wehenmittel. Es ging alles gut, doch war der Vater meines Sohnes kein aktives Mitglied der Geburt, er war eben da. Meine Geburtsposition durfte ich nicht selbst wählen, die Nabelschnur durfte nicht auspulsieren und bevor ich in Ruhe mein Kind betrachten durfte, wurde mir etwas gespritzt (ohne zu fragen!!!), damit die Plazenta geboren werden konnte und ich wurde erst genäht.
Das wollte ich dieses Mal anders haben. Ob in der Klinik oder im Hebammenhaus.
Für meinen Mann war es die erste Geburt und ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine außerklinische Geburt für ihn in Frage käme.
Mir war klar, dass ich nicht im Hebammenhaus entbinden würde, wenn er nicht voll und ganz hinter der Entscheidung stehen konnte und versuchte mich bereits damit abzufinden, dass ich wohl doch eine Klinikgeburt erleben würde. Umso überraschter und glücklicher war ich, als er nach einem Gespräch mit Heike und dem Besuch des Infoabends bei Leonie meinte, er würde sich hier im Hebammenhaus so wohl und sicher fühlen, es gäbe für uns doch keinen besseren Ort für eine Entbindung! Um die letzten Zweifel auszuräumen, mussten natürlich noch Fakten, Zahlen und Statistiken auf den Tisch. Diese sprachen für sich und somit stand die Entscheidung felsenfest! (…)
Nun waren wir glücklich und überzeugt von unserer Entscheidung, es gab aber noch ein Problem. Unsere kleine "Hui Bu", wie sie Heike liebevoll getauft hatte, da sie es so gut verstand sich unsichtbar zu machen :-) , wollte sich nicht umdrehen. Es schien als befände sie sich in einem Sitzstreik. Wir versuchten alles! Glöckchen am Hosenbund, Taschenlampe, Musik, Vierfüßlerstand, indische Brücke, Osteopathie... Letztendlich waren es wohl Heikes Künste beim Moxen, die unser Kind überzeugen konnten einen Purzelbaum zu machen. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön Heike fürs immer da sein, für die Akkupunktur bei jeglichen Wehwehchen, für offene Ohren für jedes Problem und vor allem für viel herzliches Gelächter!

Es war 16 Tage vor errechnetem Termin, als ich die ersten leicht schmerzhaften Wehen hatte, sie kamen alle 10min, waren aber noch gut erträglich. Als die Wehen schon einige Stunden anhielten, erlitt ich einen Hörsturz mit Drehschwindel. Ich konnte nicht aufhören zu erbrechen, hielt mich am Boden fest, weil der Raum sich zu drehen schien. Kurzum, ich fühlte mich nicht gerade danach jetzt ein Kind zu entbinden... Ich redete innerlich mit meinem Baby und bat es jetzt bitte noch nicht zu kommen, da es sonst ein Kaiserschnitt würde, ich bat es noch einen Tag zu bleiben, mir noch eine Nacht Erholung zu geben und die Wehen hörten tatsächlich auf. 24Stunden später kamen sie zurück. Der Hörsturz war vorbei, ich hatte die Nacht ausreichend Schlaf bekommen und fühlte mich fit.
Danke mein Kind!
Wir waren an diesem Mittag bei Freunden zum Grillen eingeladen und ich freute mich über diese Ablenkung. Noch war ich mir nicht wirklich sicher, ob es losging, sagte meinem Mann also noch nichts.
Um 15.30 hatte ich die erste Wehe, die mich sicher sein lies, dass es tatsächlich Richtung Geburt ging. Ca um 19.30 (wir hatten durch unseren lieben Verzögerungskünstler und jetzigen Patenonkel noch nicht gegrillt und noch nicht einmal Feuer gemacht :-)) beschlossen wir, das Fleisch lieber in die Pfanne zu schmeißen, da ich dann doch irgendwann nach Hause wollte um noch einige Dinge einzupacken und mit dem Babysitter für den Großen zu sprechen.Zu Hause ging ich dann, als alles erledigt war erst einmal in die Badewanne um den Wehentest zu machen. Wie war das? Die Wehen werden weniger, wenn es keine Echten sind und werden mehr, wenn es Echte sind... Was ist, wenn sie genau gleich bleiben???
Also raus aus der Badewanne. Auf einmal kamen die Wehen so heftig alle 3min, dass kein Zweifel mehr bestand.
Nun war ich ziemlich nervös und rief im Hebammenhaus an. Als ich Julia Béraud am Telefon hatte wurde ich gleich ruhiger. Bei Julia hatten wir den Geburtsvorbereitungskurs besucht. Dieser war allerdings noch nicht abgeschossen und Julia meinte wir müssten dann wohl nachsitzen :-). Es tat unglaublich gut, mit jemandem zu sprechen, der einen schon kennt. Wir vereinbarten, dass wir uns nochmal melden würden, wenn wir losfahren. 
Meinem Mann sagte ich, dass wir nur mal fahren um schauen zu lassen, und dann möglicherweise nochmal nach Hause fahren. Ich wollte, dass er so ruhig wie möglich ins Hebammenhaus fährt. An der letzten Ampel war ich gerade dabei eine heftige Wehe zu veratmen, als mein Mann mich ansah und sagte: "Wir fahren nicht mehr nach Hause oder?" - "Nein Schatz, wir fahren nicht mehr nach Hause!"
Als wir am Hebammenhaus ankamen, waren überall schon Kerzen aufgestellt. Es war eine wundervoll friedliche Atmosphäre. Wir wurden von Julia und Christiane empfangen und fühlten uns sofort zu Hause. (…)
Ich bat Christiane nachzusehen, ob sich der Muttermund schon geöffnet hätte. Er war noch verschlossen, aber der Gebärmutterhals war bereits verstrichen. Christiane fragte mich, ob ich nochmal in die Wanne wollte, doch ich wollte unbedingt mit meinem Mann noch eine Runde laufen. Also organisierte sie uns einen Schirm und wir liefen ca eine 3/4 Stunde übers nächtliche Hubenloch. Es war mittlerweile ca 23 Uhr, es regnete und windete. Es war eben wundervolles Hui Bu Wetter!
Alle paar Meter hing ich an meinem Mann um die nächste Wehe zu veratmen. Ich genoss die Zweisamkeit und die Ruhe. Als wir zurück kamen waren wir ausreichend geerdet und bereit für das, was kommen würde. Ich ging nun in die Badewanne. Die Wehen wurden zusehends heftiger.
Da ich bei der Geburt meines Sohnes während der Eröffnungsphase keine Pausen hatte, war ich für die Pausen zwischen den Wehen unglaublich dankbar. Ich genoss es durchatmen zu können und sagte nach jeder Wehe : Pausen sind super! Mein Mann hielt die ganze Zeit meine Hand, redete mir gut zu und sagte mir, wie gut ich das mache, ich sagte ihm mehrfach, wie froh ich bin, dass er bei mir ist. Wir waren ein Team, wir machten das gemeinsam.
Christiane kontrollierte zwischendurch die Herztöne, wartete aber immer, bis die Wehe vorbei war und fragte mich, ob es in Ordnung sei. Mit allem was ich brauchte war sie stets zur Stelle, ob Tee, warmes Wasser für die Wanne, oder Schale zum Übergeben, alles war sofort parat.
Ich war noch nicht lange in der Wanne, vielleicht 1,5 Stunden, doch ich hatte das Gefühl, dass die Wehen so intensiv waren, dass alles unter 5cm absolut inakzeptabel war.
Ich war schon ziemlich laut und mein Mann dachte schon, dass wir im Hinblick auf die Schmerzen, das Schlimmste erreicht hätten. Er sollte bald eines besseren belehrt werden.
Ich fragte Christiane, ob sie nochmal schauen könnte, wie weit der Muttermund schon offen sei und sie sagte mir, dass es nicht schneller ginge, wenn sie nachsah. Ich meinte, das sei mir klar, aber wenn sie sagen würde, es wären erst 2 cm würde ich einen Wutanfall bekommen. Das geplante Grinsen, um ihr zu zeigen, dass es ein Scherz war, fiel der nächsten Wehe zum Opfer. Sie untersuchte mich: 7cm du hast es fast geschafft! Christiane bat mich aus der Wanne zu kommen, und noch einmal auf die Toilette zu gehen. Dort platzte dann meine Fruchtblase. Christiane sagte ich müsse mich jetzt entscheiden, ob ich in der Wanne oder draußen entbinden wolle.
Echt? Wow, das ging ja schneller, als ich gehofft hatte.
Ich wollte nicht zurück in die Wanne, also gingen wir in das Geburtszimmer. Ich ging in den Vierfüßlerstand und legte den Kopf bei meinem Mann in den Schoß. Christiane strahlte die ganze Zeit eine enorme Ruhe und Sicherheit aus, es gab nicht einen Moment an dem ich Angst hatte. Als die erste Presswehe kam, schrie ich enorm laut.
Bei der Geburt meines Sohnes habe ich mich geschämt zu schreien, nun fühlte ich keine Scham, es tat gut zu schreien und ich zügelte mich nicht. Für meinen Mann war das sehr hart, wie ich später erfuhr, weinte er als ich in seinem Schoß brüllte. Christiane war hinter mir, Ich bekam nicht wirklich mit, was sie tat, ich spürte aber, dass sie da war und das tat gut. Ich weiß nicht wie lange es ging, ich weiß nicht, wie viele Wehen es waren. Ich weiß nur noch wie meine Tochter (um 3.46 Uhr)vor mir lag.
Oh Gott! Mein Baby! Ich nahm sie hoch und sah meinen Mann an, wir waren überwältigt.
Ich kann nicht in Worte fassen, welches Glück wir fühlten. Wir legten uns zu dritt aufs Bett und genossen es in Ruhe unsere Tochter zu betrachten und das erste Mal zu stillen. Es war herrlich. Die Nabelschnur pulsierte mindestens noch eine halbe Stunde. Die Plazenta wurde danach ohne Probleme geboren. Wir feierten mit Christiane und Julia Geburtstag, die mit Yes-Törtchen, Kerze und Orangensaft ins Zimmer kamen. Keine Hektik, kein Stress, kein an einem rum gezerre.
Der Raum war erfüllt von einer friedlichen dankbaren Atmosphäre. (…)
Nun konnte ich es kaum erwarten nach Hause zu kommen und dem großen Bruder das erste Mal seine Schwester in die Arme zu legen. Die letzte Stunde des Geburtsvorbereitungskurses besuchten wir dann mit Kind eine Woche später.
Die Geburt unserer Tochter im Hebammenhaus war das schönste Erlebnis unseres Lebens. Die Hebammen sind währenddessen so präsent, dass man sich sicher fühlt und gleichzeitig so unsichtbar, dass man das Gefühl hat, diese Herausforderung alleine zu meistern.So und nicht anders soll es sein!
Dem ganzen Team möchten wir von Herzen danken!


Allen, die eine Geburt vor sich haben, möchten wir Mut machen, hier zu entbinden! In bessere Hände könnt ihr euch nicht begeben. (…)

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19.09.14

Jonas

Eine Geburt ist eine spannende und prägende Erfahrung und ich bin glücklich, dass ich alle 3 Geburten im sHebammenhaus erleben durfte und meinen Kindern dadurch einen wunderschönen Start ins Leben schenken konnte.

Spitzenbetreuung im sHebammenhaus - Wenn schon Geburt - dann hier!!!
Auch unser 3. Kind konnten wir hier in die Arme schließen.
Eine Geburt ist eine spannende und prägende Erfahrung und ich bin glücklich, dass ich alle 3 Geburten im sHebammenhaus erleben durfte und meinen Kindern dadurch einen wunderschönen Start ins Leben schenken konnte.

Meine beiden ersten Kinder sind schon im Hebammenhaus zur Welt gekommen (s. Bericht Sebastian 28.08.09, Emilia 24.06.11) und da war es für uns ganz klar, dass auch unser 3. Kind im sHebammenhaus auf die Welt kommen soll. Der kleine Mann hat es allerdings spannend gemacht und sich relativ spät in die richtige Lage gedreht und ich hatte schon die Befürchtung, dass es diesmal nicht so hinhaut, wie ich es mir vorstellte. Weil ich mich mit einer Alternative so gar nicht anfreunden konnte, habe ich alle Tipps die das Baby zur Drehung animieren können penibel umgesetzt. Die Fugen in meinen Bodenfliesen haben noch nie so sauber ausgesehen wie in diesen Tagen!
Auf jeden Fall hat es sich gelohnt und der kleine Mann lag dann endlich in richtiger
Position und ich war überglücklich, dass es nun doch wieder möglich ist im Hebammenhaus mein Kind in die Arme zu nehmen. Schon bei Beginn der Schwangerschaft habe ich mich ans Hebammenhaus gewandt und den Schwangerschaftstest dort machen lassen. Mein Vertrauen in das Team ist grenzenlos und ich wußte genau, dass ich hier auf jeden Fall die beste Betreuung für die Schwangerschaft und auch für die Geburt bekommen werde. Bis auf die Ultraschalluntersuchungen habe ich alle Vorsorgeuntersuchungen im sHebammenhaus machen lassen. Es ist hier alles viel entspannter und meiner Ansicht nach wird die Kirche im Dorf gelassen und nicht alles mit viel Technik und Tam Tam hinterfragt. Besonders wenn man als Mama altersmäßig Richtung 40. geht, wird einem beim Frauenarzt sehr viel „Angst“ gemacht, in dem man einem mit den vielen Untersuchungsmöglichkeiten, die man zusätzlich zur Kassenleistung wählen kann, konfrontiert. Im Hebammenhaus zähle ich und das Baby und man nimmt sich wirklich noch Zeit für einen und genau dies tut unwahrscheinlich gut. Sehr gelassen habe ich die Zeit bis zur Geburt abgewartet und da meine beiden ersten Kinder schon mit Verspätung auf die Welt gekommen sind, habe ich mir schon gedacht, dass dies diesmal wohl auch wieder so sein wird. Der Kleine Mann kam dann auch tatsächlich wie seine Geschwister ein paar Tage über Termin und zwar auch an einem Freitag auf die Welt. Ich hatte lediglich etwas Bedenken mit der Fahrzeit, da ich von zu Hause gute 35 Minuten benötige um beim Hebammenhaus anzukommen. Beim 3. Kind könnte es alles ja etwas schneller gehen als bei den beiden ersten Kindern. Es wurde mir zugesichert, dass man auch noch kurzfristig eine Hausgeburt machen könnte, wenn ich merken würde, dass es nicht mehr bis ins Hebammenhaus reicht. Mit dieser Gewissheit war ich beruhigt und wartete ab, wie es wohl diesmal sein wird. Irgendwas ist im Busch, dachte ich am Donnerstagabend und war froh, als ich die beiden älteren Kinder ins Bett gebracht hatte und dann erst mal ein entspannendes Bad in der Badewanne nehmen konnte. Ja, es sind tatsächlich Wehen also geht es bald los. Ich erkundigte mich gegen ca. 22 Uhr über das Rufbereitschaftstelefon wer den heute Dienst hat, da ich gespannt war, wer mich wohl begleiten wird. Ich freute mich sehr als ich erfuhr, dass Christiane Dienst hatte, da sie mich in dieser Schwangerschaft bei den meisten Vorsorgeterminen betreut hatte und ich sie bereits seit 2009 kenne. Von mir aus konnte es also losgehen -ich war bereit. Allerdings wollte ich nicht so früh ins Hebammenhaus gehen, da ich meine beiden größeren Kinder noch betreuen wollte, falls sie aufwachen würden. Sie wurden allerdings schon von mir informiert, dass es ggf. heute sein könnte, dass wir Jonas abholen werden und wenn sie aufwachen nicht Mama und Papa sondern Gette und Gotte bei ihnen sein werden und sie dann auch in den Kindergarten bringen. Die Wehen wurden immer etwas stärker und kamen in kürzeren Abständen, ich habe mich mit Hausarbeit abgelenkt und mit Christiane telefoniert und beraten, ob soweit noch alles im grünen Bereich ist und wann sie meinte, dass ich kommen sollte. Wir haben abgemacht, dass ich mich wieder melden werde, wenn ich losfahren möchte, da Christiane auch einen Anfahrtsweg hat. Gegen 3:30 Uhr wurden die Wehen/Wellen dann so intensiv, dass ich mich lieber auf den Weg machen wollte und ich mußte ja auch noch erst die „Babysitter“ für die beiden größeren Kinder alarmieren und warten, bis diese eingetroffen sind. Gegen 4 Uhr nachts fuhren wir dann los zum Hebammenhaus. Beim Eintreffen leuchtete mir die Kerze im Eingangsbereich zu und alles war wieder sehr einladend und ich wußte, jetzt bin ich angekommen, jetzt darf das Kind kommen, alles wird gut. Nachdem Christiane sich ein Bild von der aktuellen „Lage“ gemacht hat, lief ich etwas mit meinem Mann spazieren, während sie mir ein Bad einließ. Es gab nicht so viele Haltemöglichkeiten die mir bei der Veratmung der Wellen auf dem Spaziergang helfen konnten und daher war es mir lieber wieder ins Hebammenhaus zu gehen. Das Bad hat gut getan aber ab einem bestimmten Wellengang ist mir die Wanne zu eng und ich muss mich frei bewegen können. Ich laufe daher wie schon bei den ersten Kindern, wie ein Tiger im Käfig, hin und her und warte der Dinge ab, die da noch kommen. Mein Ziel war auf jeden Fall eine kürzere Geburt zu haben als bei den beiden ersten Kindern und somit sollte das Kind auf jeden Fall vor 11 Uhr auf die Welt kommen. Ich habe mit Mantra und der erlernten Selbsthypnose versucht meine Wellen zu begrüßen und mich so gut es ging zu entspannen. Die Rückenmassage meines Mannes, die mit jeder Welle so gut wie zeitgleich kam, hat auch sehr geholfen die Wellen besser ertragen zu können. Ich
hatte das Glück, dass ich zur Hebamme Christiane noch die Hebamme Melanie
dazubekommen hatte, da Melanie vor erneutem Einsatz noch ein paar Geburten begleiten sollte und mit tatkräftiger Unterstützung von Melanie und nach einiger Zeit auch noch von meinem Mann wurden meine doch sehr hohen Töne, wenigstens manchmal, wieder sehr sehr tief und es war einfach super, dass man nicht alleine die Musik machte, sondern dass man tatkräftig unterstützt wurde. Irgendwie ist mein Muttermund ziemlich zäh und er geht einfach sehr - sehr langsam auf. Nachdem ich ein Zäpfchen bekommen hatte ging es etwas besser von statten und es dauerte dann auch nicht mehr so lange und die Fruchtblase ist geplatzt und von da ab ging alles recht zügig und mein kleiner Jonas war innerhalb von 9 Minuten (vom Platzen der Fruchtblase gerechnet) auf der Welt. Papa war dann mit telefonieren und fotografieren beschäftigt, Jonas war eifrig am trinken und ich hab mich von der Plazenta verabschiedet. Der kleine ist kerngesund, die Plazenta komplett und ich hatte das große Glück, dass ich auch bei dieser Geburt keinerlei Geburtsverletzungen davongetragen hatte. Dass es keine Geburtsverletzungen (Riß oder ähnliches) gab, habe ich garantiert der umsichtigen Anleitung „meiner“ Hebammen zu verdanken, die mir im entscheidenden Moment sagten ob ich nun mit Kraft oder Zurückhaltung walten sollte und die mir die Zeit für die Geburt gelassen haben, die ich benötigte, die sich im Hintergrund gehalten haben aber jederzeit da waren, wenn Unterstützung gut getan hat und die einfach wussten, wann was das Richtige ist!
Ungefähr 2 1/2 Std. nach der Geburt, durften wir dann nach Hause fahren und uns in unser eigenes Bett kuscheln und das kleine Wunder bestaunen. Dem gesamten Team und diesmal vor allem CHRISTIANE UND MELANIE ein ganz HERZLICHES DANKESCHÖN

  • IHR SEID EINFACH SPITZE - Ich bin froh Euch gefunden zu haben!
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19.09.14

Line

Es war wundervoll als wir davor standen sodass mir fast die Tränen vor Freude runtergelaufen sind, denn Christina hatte schon vor dem Haus Kerzen aufgestellt die die Atmosphäre einfach wunderbar machten. Genau das ist unter anderem ein Grund warum ich diesen Ort so lieben.

Hallo liebes s'Hebammenhaus Team,
Es waren schon 4 Tage über errechneten Termin verstrichen. Es war Freitag der 19.09.2014 als die Wehen
langsam einsetzten. Wir saßen noch beim Abendessen mit unserem drei Jahre alten Sohn ( der auch im sHebammenhause geboren worde ist ) und es war ca. 18 Uhr. So gegen 18:15 Uhr bekam ich meine erste kleine Wehe die noch nicht sehr schmerzhaft war. Jedoch muss ich sagen, dass ich schon den ganzen Tag über einen brettharten Bauch hatte. Aus diesem Grund habe ich auch noch um ca. 15:30 ein schönes warmes Bad genommen in der Hoffnung das meine Bauchschmerzen sich etwas lindern. Es war den ganzen Tag über ein Gefühl wie Magen Darm Grippe. Mein Mann hatte sich dann morgens im Internet noch erkundigt ob das Anzeichen wären für die anstehende Geburt. Er sollte recht haben. Wie gesagt begann die erste Wehe so gegen 18:15 Uhr. Kontinuierlich wurden sie immer etwas stärker in einem Abstand von 7 bis 10 Minuten. Mir war klar das es sich eventuell um die Geburtswehen handelt denn als es 20 Uhr geschlagen hat wurden die Wehen so stark das ich mich doch mal irgendwo festhalten musste. Wir haben dann nochmal eine Stunde mit heftigeren Wehen verstreichen lassen um dann mal langsam unseren Babysitter aus Rottweil anzuforden. Mittlerweile hatten wir auch schon 2 mal mit Christina Hügel telefoniert. Um 21 Uhr war mir klar das die Geburt definitiv stattfinden wir weil die Wehen so stark waren das ich sie nur noch in gebückter Haltung verschnaufen konnte. Gegen 21:25 ist unser Babysitter dann eingetroffen und wir haben uns sofort auf den Weg gemacht in sHebammenhaus. Während der Fahr von Hochemmingen nach Villingen hatte ich nochmal 3 sehr sehr heftige Wehen wie ich es nicht kannte von meiner ersten Geburt. Da ging alles deutlich langsamer von statten. Die Autofahrt waren ca. 11 Minuten. In Villingen angekommen musste ich noch ein wenig im Auto sitzen bleiben da ich es noch nicht geschafft habe sofort aufzustehen um ins sHebammenhaus zu laufen. Nach 2-3 Minuten sind wir dann in einem sehr langsam Tempo in sHebammenhaus gelaufen. Es war wundervoll als wir davor standen sodass mir fast die Tränen vor Freude runtergelaufen sind, denn Christina hatte schon vor dem Haus Kerzen aufgestellt die die Atmosphäre einfach wunderbar machten. Genau das ist unter anderem ein Grund warum ich diesen Ort so lieben. Mein Mann, Baby und Ich wurden sehr herzlich von Christina Hügel empfangen. Auch das Geburtszimmer war komplett mit Kerzen dekoriert sodass eine traumhafte Atmosphäre da war. So wie ich mir das gewünscht habe. Es war jetzt ungefähr 22Uhr. Die Wehen wurden von mal zu mal stärker. Leider hatte ich nie wirklich eine Pause um die Wehen zu veratmen. Wie von Anfang waren sie immer da. Mir wurde keine Pause gegönnt. Ich habe keine Position gefunden die mir richtig gut tat. Deshalb schlug mir Christina vor doch mal in die Badewanne zu gehen. Das habe ich dann auch gemacht. Als ich in der Badewanne kniete hatte ich dann doch ein bisschen besseres Gefühl zwischen den Wehen. Doch die Wehen wurden dann so richtig heftig, sodass ich mich auch übergeben musste. Und mein Mann auch fast. :-).... Das war der einzige Moment als mein Mann mal kurz von meiner Seite weichen musste. Nachdem er von der Zweithebamme Christina Decker gut aufgefangen wurde war er dann nach paar Minuten wieder bereit mich beim Finale zu unterstützen. Wie aus dem Nichts kamen auf einmal die Presswehen. Zuvor war meine Fruchtblase geplatzt. Wie einer kleiner Knall im Körper. Ich wollte unbedingt aus der Wanne raus, da ich mir nie im Leben hätte Träumen können ein Kind in der Wann zu gebären. Ich schrie das mir Christina bitte helfen sollte aus der Wanne zu kommen ... Aber sie meinte nur... das es meine Wehen sind die ich so aktzeptieren soll und sie gehen lassen soll...Nach einer Presswehen sagte Christina das ich es gleich geschafft habe.... Mein Mann fragte nur... ERNSTHAFT ??? Christina nickte ab. Nach der zweiten Presswehe war die kleine dann rausgekommen und schwamm in Christinas Händen. Es war unglaublich für mich. Ich musste weinen und schrie das ich es geschafft habe das Kind im sHebammenhaus zu gebären. Zwei Wochen davor war das noch undenkbar, da man noch eine "Äussere Wendung" in Freiburg machen musste da die Kleine noch falsch rum gelegen ist. Ich war überglücklich und fasziniert wie schnell eine Geburt verlaufen konnte. Schließlich war ich eine 16 Stunden Geburt gewöhnt. Ich und mein Mann waren so froh. Wir lagen noch lange in der Wanne bis die Nabelschnur auspulsiert hatte bis mein Mann uns dann getrennt hat. Leider gab es noch ein bisschen Probleme mit der Plazenta. Sie kam nicht 100 Prozent raus sodass wir dann doch noch in Krankenhaus mussten um eine Ausschabung zu machen. Aber auch dorthin wurden wir von Christina und Leonie super betreut und begleitet. Aber auch im Krankenhaus war es sehr nett und hat uns dann auch nicht die Geburt negativ beeinflusst. Es gab noch ein tolles Frühstück.Noch am gleich Tag nach der Op durften wir zusammen nach Hause und unsere Line willkommen heißen.

Vielen an das super sHebammenhaus Team.
Ihr seid alle zusammen so wunderbar.
Familie Maus

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31.07.14

Samu

Mein Körper konnte selbst herausfinden, wann welcher Schritt getan werden musste, um es Samu und mir so leicht wie möglich zu machen und die Zeit zu geben, die wir brauchten.

Ich habe mich erst in der 30. SSW-Woche für s’Hebammenhaus entschieden, da ich nach einer Not-OP aufgrund einer Eileiterschwangerschaft sicher war mein Kind nur im Krankenhaus auf die Welt bringen zu können.
Durch einen Artikel in der Zeitschrift ELTERN wurde ich auf das Geburtshaus aufmerksam.
Hier haben 4 Paare ihre vier unterschiedlichen Geburtswege beschrieben und ich war sofort Feuer und Flamme. Vier Tage später haben wir uns beim Infoabend das Geburtshaus angeschaut und da war es auch schon um mich geschehen.
Mein Mann war noch etwas skeptisch, doch er stand von Anfang an hinter mir. Schließlich musste ich mich wohlfühlen.

Was mich am Meisten gepackt hatte, waren die wunderschönen Räume, in denen die neuen Erdenbürger das Licht der Welt erblicken. Wir haben uns die Räume angeschaut und ich fühlte mich sofort geborgen und wohl. Außerdem waren das, was die Hebammen erzählt haben, eigentlich genau das, wie ich mir meine Geburt vorgestellt hatte.
Keine Infusion, nur homöopathische- bis gar keine Schmerzmittel (es muss ja nicht schneller gehen als die Natur es will), Wohlfühlatmosphäre und die Konzentration auf mein Kind und mich!
Somit war entschieden, dass unser Sohn im s’Hebammenhaus auf die Welt kommen soll.

In der Nacht vom 29. auf den 30.07. hatte ich die ersten kleinen Übungswehen, habe mir aber noch nicht allzu viele Gedanken gemacht, schließlich wollte mein Mann gerne ein Augustkind.
Im Laufe des Tages hatten sie auch wieder deutlich nachgelassen, bis ab halb fünf die ersten kleinen Wehen einsetzten.
Als wüsste unser Sohn, dass sein Papa gleich nach Hause kommt und auf Mama aufpassen kann, damit er sich auf den Weg machen kann.
Gegen 21 Uhr habe ich erstmals im s’Hebammenhaus angerufen und Katja hat mir gut zugeredet.
Sobald ich mich unwohl fühle oder etwas ist, solle ich mich wieder melden, in der Zwischenzeit versuchen, noch etwas auszuruhen und vielleicht zu duschen.
Gegen Mitternacht habe ich Katja erneut angerufen, da die Wehen in kürzeren Abständen kamen und die Schmerzen stärker wurden.
Sie hat sich meine Atmung angehört und mir empfohlen, mich nochmals auszuruhen und die Wehen zu veratmen und mich wieder zu melden, sobald ich mich daheim nicht mehr wohlfühlte.
Dies war 20 min. später der Fall.
Da es meine erste Geburt war, war ich mir doch etwas unsicher und wollte daher lieber ins s’Hebammenhaus, um bei Katja vor Ort zu sein.
Um 1 Uhr sind wir in Villingen angekommen und der Empfang war für mich und meinen Mann schon wie „nach Hause kommen“.
Es war kein Licht an und überall waren Kerzen aufgestellt. Wir haben uns super wohl gefühlt!
Ich habe dann verschiedene Stellungen ausprobiert, um die Wehen zu veratmen.
Nach einer Stunde habe ich mich in die Wanne gelegt, in der ich fast die ganze Nacht lag.
Katja hat immer wieder die Herztöne gemessen und mein Mann war einfach für mich da, indem er bei mir war. Die Wehen waren am Anfang in relativ kurzen Abständen und kräftig, jedoch noch zu kurz, damit es wirklich vorangehen konnte.
Morgens gegen 8 Uhr kam Christiane dazu und erst gegen Mittag ging es immer mehr Richtung Geburt. Um 15.03 Uhr durften wir unseren Samu endlich in den Armen halten.

Die Geburt ging zwar für mich lange, jedoch habe ich nie gedacht, dass ich nicht mehr kann, sondern nur nicht mehr will.
Mein Mann, Katja und Christiane haben mir nie das Gefühl gegeben, dass es nicht vorwärtsgeht oder ich es nicht schaffe.
Ich habe mich immer aufgehoben gefühlt und gewusst, dass alles gut geht!
Nachdem Samu auf der Welt war, war erst einmal Kuschelzeit angesagt.
Nach über einer Stunde erst hat die Nabelschnur aufgehört zu pulsieren und mein Mann hat Sie durchtrennt.
Wir wussten, dass er sich nun alle Nährstoffe, die er gebraucht hat, nochmals getankt hatte und er nun „alleine“ bereit für die Welt war.
Allein diese Tatsache, wäre im Krankenhaus wahrscheinlich nicht möglich gewesen, obwohl es ja einen Grund gibt, dass die Nabelschnur entsprechend lange pulsiert.
Danach kam die Plazenta und nun war erst einmal Essenszeit angesagt, für mich und Samu.
Als Katja ihn dann gewogen hat, war ich etwas sprachlos, 3880 g und 57 cm. Wow!

Ich bin so froh und stolz, dass wir unseren kleinen Sternengucker im s’Hebammenhaus Willkommen heißen durften und bereue die Entscheidung keine Sekunde.
Die Geburt war so selbstbestimmt wie ich es mir erhofft hatte.
Die Hebammen waren begleitende Stütze und Wegweiser, aber nicht Chef im Geburtsraum, sondern der Chef war ich.
Mein Körper konnte selbst herausfinden, wann welcher Schritt getan werden musste, um es Samu und mir so leicht wie möglich zu machen und die Zeit zu geben, die wir brauchten.
Ich habe mir immer gesagt, dass die Schwangerschaft gut verlaufen ist und die Geburt nun ebenso gut verlaufen wird, auch ohne Ärzte.
Schließlich schaffen das Tausende von Frauen auch ohne „medizinische Hilfe“, oder?

Vielen Dank an meine zwei super Geburtsbegleiterinnen Christiane und Katja. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis und ich freue mich schon auf die Geburt eines Geschwisterchens =)

Zum Abschluss noch das Fazit meines Mannes: „Die Geburt war viel schöner, als ich es je gedacht hatte!“

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04.07.14

Edwin

Dass die Reise ins Hebammenaus so unverhofft und unvorbereitet stattfindet, hätte ich (also relativ organisierter Mensch) niemals erwartet.

Ein Leben geht zu Ende – ein Neues beginnt
Sechs Tage vor ihrem 90. Geburtstag starb meine Oma – zu Hause im Kreise ihrer Familie schlief sie friedlich nach einem langen, erfüllten und sehr ereignisreichen Leben ein... aber das ist eine andere Geschichte.
Drei Tage später wurde die Beerdigung auf den 4. Juli um 11 Uhr angesetzt; das war 12 Tage vor dem ermittelten Geburtstermin unseres Babys. An diesem Freitag Morgen stellte ich zum ersten mal während meiner Schwangerschaft beim morgendlichen Stuhlgang etwas Blut in Schlieren-Form im Urin fest. Das war für mich ein Grund erstmalig von der Rufbereitschaftsnummer Gebrauch zu machen. Christina meldete sich und hörte aufmerksam meiner Schilderung zu. Ihre Fragen nach Wehen oder Schmerzen konnte ich beide mit „Nein“ beantworten. Ich fühlte mich – wie während der gesamten Schwangerschaft – fit und konnte keine Wehentätigkeit feststellen; außer meiner Traurigkeit aufgrund der anstehenden Beerdigung ging es mir körperlich gut.
Vormittag: Mein Mann und ich fuhren auf den Rottweiler Friedhof. Während der nachfolgenden Stunden in der Kapelle, beim Begräbnis und dem anschließenden Familienessen hatte ich den geringen morgendlichen Blutausfluss längst vergessen. Zumal mein Mann und ich am Vorabend sogar noch einen routinemäßigen Vorsorgetermin im Hebammenhaus hatten, bei dem uns Katja darauf einstimmte, ruhig mit ein paar Tagen Verzögerung zu rechnen, was den rechnerisch ermittelten Geburtstermin betrifft. Da „Geduld & Warten“ nicht gerade zu meinen vorherrschenden Eigenschaften gehört, nahm ich diese Empfehlung wirklich ernst und wollte mich innerlich auf 1-2 Wochen „Verzug“ einstellen.
Nachmittag: Erschöpft von den traurigen Ereignissen des Tages und legte mich wieder zu Hause angekommen ins Bett, um mir eine Runde Schlaf zu gönnen.
Allerdings fand ich dort keine Ruhe, hatte aber den Eindruck, dass sich irgendetwas im Unterleib verändert. Ich kam allerdings nicht auf die Idee, dass sich ganz langsam aber sicher die ersten spürbaren Wehen einstellten und damit den Geburtsvorgang einläuteten. Merkwürdig war auch irgendwie, dass ich an diesem Nachmittag nun schon zum dritten mal auf Toilette musste und meinen Darm ziemlich gründlich leerte.
Gegen 16:30 Uhr
Mir stand der Sinn nach einem warmen Vollbad; obwohl draußen ganz angenehme sommerliche Temperaturen herrschten. Das warme, mit Mandelöl aromatisierte Badewasser entspannte mich. Und in der Wanne konnte ich die regelmäßige Wehentätigkeit dann wirklich nicht mehr ignorieren. Ich rief meinem Mann immer wieder zu wenn eine Wehe anrollte, damit er die Abstände zeitlich einordnen konnte. Allerdings war überhaupt kein Rhythmus festzustellen, denn die Wehenabstände reduzierten sich rasant von ca. 10 auf 8, dann 5 Minuten.
Mein Mann rief Christina an, um sie über die schnelle Wehenentwicklung zu informieren. Sie wollte sich auf den Weg zu uns nach Hause machen, um sich ein Bild zu verschaffen.
17:00 Uhr
Die Wehentätigkeit hat sich kräftig erhöht, alle zwei Minuten rollte eine neue „Welle“ an, die ich über den Badewannenrand gelehnt immer wieder verschnaufen konnte. Mein Mann erkannte durchaus die Brisanz der Lage: er flitze durch das Haus und kam immer wieder zu mir ins Bad um nach mir zu sehen. So sammelte er innerhalb weniger Minuten alle notwendigen Geburts-Utensilien ein, da ich bislang noch keine Tasche gepackt hatte (bis auf die Familienstammbuch, das ich schonmal aus dem Büroschrank geholt hatte).
Kurz nach 17:30 Uhr
Uns war klar, dass wir so schnell wie möglich ins Hebammenhaus fahren mussten, wenn wir keine Hausgeburt wollten. Mein Mann stütze mich in der Badewanne und ließ das Wasser ab. Dann platze mit einem lauten Knall die Fruchtblase und lief dem restlichen Badewasser hinterher...
Mein Mann informierte Christina umgehend über den Blasensprung; sie wies meinen Mann an, mich sofort ins Hebammenhaus zu fahren.
Aus der Wanne zu steigen und in meine Klamotten zu schlüpfen war garnicht so einfach, denn während einer Wehe konnte ich mich kaum bewegen. Also wartete ich stets eine Wehenpause ab, die jetzt vielleicht nur alle 1-2 Min. eintraf und auch nicht allzulang dauerte. So versuchte ich so schnell wie möglich, aber vorsichtig aus der Wanner heraus zu steigen. In der Eile habe ich dann mein Kleidchen natürlich falschrum angezogen (Hose wäre viel zu kompliziert gewesen); egal... Dann musste ich nochmal auf Toilette sitzen weil ich den dringenden Wunsch zum Stuhlgang hatte. Mein Mann half mir die Stufen herunter zur Haustüre und die wenigen Meter zur Beifahrerseite vom Auto. Geburtstasche & Maxicosi hatte er bereits eingepackt. Dass die Reise ins Hebammenaus so unverhofft und unvorbereitet stattfindet, hätte ich (also relativ organisierter Mensch) niemals erwartet.
18 Uhr
Mein Mann düste mit mir ins Geburtshaus. Das Glück war auf unserer Seite, denn um 18 Uhr begann das WM-Fussballspiel Deutschland : Frankreich, das wir eigentlich auf keinen Fall verpassen wollten. Aber so waren zumindest die Strassen frei, weil alle vor der Kiste saßen. In der Villinger Innenstadt waren trotzdem noch ein paar Schnarchnasen unterwegs, die mein Mann dann kurzerhand (und natürlich total verkehrssicher) überholte... ich selbst habe das nur am Rande mitbekommen, da ich ausschließlich mit den Wehen und Atmen beschäftigt war, die ich angeschnallt im Sitzen aushalten musste. Außerdem hatte ich während der 13-minütigen Fahrt den Eindruck zu verdursten. Also musste mein Chauffeur mir zwischen all den Trödlern auch noch die Wasserflasche aus der Tasche rauskramen. Ich war einfach nur heilfroh, als unser Wagen vor dem Geburtshaus parkte!
Christina empfing uns draußen; sie half mir aus dem Wagen und begleitete mich ins Geburtszimmer. Ich glaube, in diesem Moment hatte sie fast noch mehr Mitleid mit meinem Mann, der wohl völlig schweißgebadet, aber erleichtert aus dem Wagen stieg.
18:15 Uhr
Im Geburtshaus nahm ich den Geruch von frisch aufgebrühtem Café wahr und ließ mich kniend vor dem Bett nieder. Als zweite Hebamme kam Julia dazu. Mein Mann unterstützte mich sowohl mental durch Mut zusprechen und körperlich indem er mich festhielt und stütze. Diese körperliche Nähe tat mir sehr gut!
18:30 Uhr
Mit der Zeit empfand ich das Knien nicht mehr so bequem, deshalb habe ich meine Position noch einmal verändert, indem ich in die tiefe Hocke ging. Mein Mann saß hinter mir auf der Bettkante, so dass ich mich auf seine Oberschenkel abstützen konnte. Zusätzlich bot Christina mir neben ganz viel positivem Zuspruch einen niedrigen Schemel an. So positionierte ich mich bequem und konnte mich voll und ganz auf das tiefe Atmen konzentrieren. (Ich führte ganz brav die Atemtechnik durch, die ich durch meine Hebamme gelernt hatte). Die Atmosphäre in dem Raum war zwar konzentriert und zielgerichtet, aber trotzdem entspannt und keineswegs hektisch. Ich fühlte mich wohl und gut aufgehoben. Die warmen Caféwickel entspannten mich zusätzlich. Und obwohl der gesamte Geburtsvorgang in einem recht rasanten Tempo ablief, kamen mir diese letzten Minuten unendlich lange vor, da ich jegliches Zeitgefühl komplett verloren hatte. Ich fühlte mich wahnsinnig erschöpft und hatte großen Durst! Kurz darauf zeigte sich auch schon das Köpfchen; Christina fragte mich ob ich es anfassen möchte: „Ooooh, der Zwerg!!“ Das kleine Köpfchen mit meiner eigenen Hand spüren zu dürfen, gab mir eine unheimlich große Portion Energie, die nächsten intensiven Wehen zu kontrollieren.
Im linken Oberschenkel spürte ich einen heftigen Krampf, den Julia behutsam ausstrich.
Kurz vor 19 Uhr
Das Köpfchen rutscht immer wieder vor und zurück. Die Gewissheit, dass es immer ein kleines Stückchen weiter geht und nicht mehr viel bis zur vollständigen Geburt fehlt, gab mir einen weiteren Energieschub! Während des gesamten Geburtsvorgangs überprüften beide Hebammen immer wieder den Herzschlag; alles in bester Ordnung! Das alles passierte fast schon beiläufig, ja unauffällig ganz ohne große medizinische Gerätschaft, sondern eben natürlich.
19:04 Uhr
Mit einem letzten Wehenstoß rutschte nun der gesamte kleine Körper aus der Öffnung. Der Junge schrie auch sofort kräftig los! Christina legte mir unseren Sohn in meine Arme und bettete uns dann bequem auf das große Bett; jetzt sind wir eine kleine Familie und können das junge Glück noch garnicht richtig begreifen. Wir genießen einfach nur den Moment und bewundern das frische Leben, das uns selbst wie ein großes Wunder erscheint.
Einige Minuten später wurde mit Unterstützung von wesentlich abgeschwächten Wehen die vollständige Plazenta geboren, die die Hebamme sorgfältig prüfte und uns einige Details dazu erläuterte. Im Anschluss untersuchte sie noch den Genitalbereich, versorgte alles sehr professionell und gab uns dazu Auskunft, so dass ich mich ebenfalls sehr gut versorgt fühlte.
19:40 Uhr
Die nächste Stunde gehörte einfach nur uns drei. Die Hebammen ließen uns mit dem Neugeborenen in aller Ruhe im Bett kuscheln und das kleine Wunder bestaunen. Der kleine Mann begann sogar schon an meiner Brust zu nuckeln!
Danach wurde die U1 durchgeführt und dokumentiert.
Gemeinsam mit Julia suchte mein Mann passende Babyklamotten aus der eilig gepackten Geburtstasche aus, und sie zogen dem Zwerg Edwin etwas Warmes an. Dann bin auch ich langsam aus dem Bett aufgestanden und habe mich für die Heimreise gerichtet.
22:30 Uhr
Christina und Julia verabschiedeten uns sehr herzlich; und wir - immer noch etwas benommen von den überwältigenden Ereignissen des Tages - traten als überglückliche Eltern mit Edwin die kurze Heimreise an. Dort kamen wir gerade noch rechtzeitig an, bevor das heftige Sommergewitter mit Regen, Blitz und Donner ausbrach. Doch der kleine Edwin ließ sich davon nicht beeindrucken und schlief ganz friedlich die ganze Nacht durch, während er mit seiner winzigen Hand meinen Finger festhielt.

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29.05.14

Isabelle

Eher durch Zufall kam ich zum s´Hebammenhaus. Klar, man hat schon mal gehört dass es so was gibt, aber wer erkundigt sich danach schon wenn man nicht schwanger ist?

Eher durch Zufall kam ich zum s´Hebammenhaus. Klar, man hat schon mal gehört dass es so was gibt, aber wer erkundigt sich danach schon wenn man nicht schwanger ist? Und wenn´s dann soweit ist treten einen die Mühlen doch ganz automatisch Richtung Krankenhaus, weil man das halt so macht. Zu unserem Glück traf ich noch innerhalb der ersten drei Monate auf Steffi vom Sekretariat und aufgrund gewisser Umstände musste ich ganz inoffiziell verraten dass ich schwanger bin. Die erste Frage darauf war: "Hast Du schon ne Hebamme?". Naja, soweit hatte ich noch gar nicht gedacht, schließlich war es zur Geburt noch eine ganze Weile hin. Aber Steffi meinte ich sollte mich möglichst früh darum kümmern, sonst ist keine mehr zu haben. Oder noch besser: sie schaut und ich soll einfach in der nächsten Woche anrufen. Genau das tat ich dann auch. Nach diesem Telefonat hatte ich einen Kennenlerntermin mit meiner Nachsorgehebamme, den nächsten Termin für den Infoabend im s´Hebammenhaus, einen Säuglingspflegekurs und den Geburtsvorbereitungskurs gebucht. Und beim Infoabend gefiel uns das was wir sahen eigentlich ganz gut. Dann waren da aber wieder gewisse Zweifel: schließlich ist es das erste Kind, ich kenne niemanden der das schon mal gemacht hat, und was ist wenn doch was ist und ein Arzt dringend nötig sein sollte?
(...)
Einige Informationen und Erlebnisse weiter konnten wir sagen:
Und die Entscheidung war gefallen.
Ganz super fand ich die Vorstellungstermine um alle Geburtshebammen kennenzulernen.
Das bekommt man nur in der Hebammenbetreuung vor der Geburt.
Regelmäßig einen Termin an dem immer ein spezieller Punkt durchgegangen wird, Formulare erklärt und Gesundheitsfragen für Schwangere und später Baby angesprochen werden. Zudem konnte man Fragen aller Art stellen, von der Bagatelle bis hin zu fast ethischen Grundsatzthemen.
Der Entbindungstermin rückte nun immer näher. Zwei Wochen vorher fragte mich der Frauenarzt schon ob ich denn jetzt bei ihm entbinden wolle, so tolle Wehen wie ich hab. Wehen? Dabei hab ich doch gar nichts gespürt. OK, wieder nach Hause, die restlichen Vorsorgetermine hatte ich im s´Hebammenhaus. Dann kam der errechnete Entbindungstermin. Und fast wie pünktlich hatte ich in der Nacht einen Schleimabgang und vormittags einen sehr flüssigen Ausfluss. War das jetzt Fruchtwasser und ich hatte einen Blasensprung? Gegen Mittag rief ich vorsichtshalber mal doch die Notrufnummer an und wurde ins s´Hebammenhaus beordert. Dort war man sich nicht sicher. Könnte sein, aber im Endeffekt zeigte auch der Testsreifen ein negatives Ergebnis an. Also wohl doch nicht, sondern nur verdünnter Ausfluss. Also wieder nach Hause, aber mit einem Termin für den nächsten Tag. Auch dort zeichnete das CTG schöne Wehen auf, aber auch da hab ich nur die ein oder andere leicht gespürt. Also wieder nach Hause mit einem Vorsorgetermin für den nächsten Tag. Eine Stunde vor diesem Termin hab ich dann endlich Wehen gespürt. Leicht, aber in regelmäßigen Abständen von ca. 15 Minuten. Also ab zum Termin, nochmal CTG mit schönen Wehen, und wieder nach Hause weil es noch keine richtigen Eröffnungswehen waren. Aber am gleichen Tag um 17 Uhr ging's dann los. Diesmal ganz sicher ein Blasensprung, das "Plopp" habe ich genau gespürt und eine Menge Fruchtwasser ging ab. Also wieder die Notrufnummer angerufen. Damit war ich angekündigt und sollte kommen wenn ich wegen der Wehen meine Tätigkeiten unterbrechen musste, spätesten zwei Stunden später nochmal. Aber solange konnte ich nicht warten, eine Stunde später bat ich meinen Mann anzurufen da ich ins s´Hebammenhaus wollte. Also kam Julia zu uns nach Hause und überwachte mich, aber auch sie meinte kurz darauf dass wir jetzt besser ins s´Geburtshaus fahren sollten. Also gemeinsam im Konvoi ab nach Villingen. Julia konnte uns leider aus organisatorischen Gründen nicht über die gesamte Geburt begleiten, sodass mich kurz darauf Katja sozusagen "übernommen" hat, um mich die Geburt über zu begleiten. Wenn die gewusst hätte auf was sie sich da einlässt....
Erstmal ging´s ab in die Badewanne zum Entspannen und Wehen antreiben. Oder eine Wassergeburt? Warum nicht, soll ja gut sein für Mama und Kind. Aber irgendwie ging's dann nicht weiter vorwärts. Ich spürte zwar die Wehen, aber so richtig und vor allem wie man es sich vorstellt und gehört hat dann doch nicht. Nach einiger Zeit also wieder raus aus der Wanne und ein bisschen rum laufen. Verschiedene Möglichkeiten bzw. Stellungen ausprobiert an und im Bett, Hocker oder Tuch. Ob ich auf Toilette müsste? Eigentlich nicht, aber wir probieren es mal. Aber auch das brachte mich bzw. mein Kind nicht weiter. Unter der ganzen Geburt gab's immer wieder diverse Kügelchen und ätherische Öle, sogar Akupunktur zum Loslassen hab ich später noch bekommen. Dem ungeachtet ließen die Wehen aber immer weiter nach. Ich spürte fast nichts mehr wurde immer verzweifelter weil das Kleine ja kommen sollte. Ich hab natürlich nicht auf die Uhr geschaut, aber es war eine lange Zeit in der überhaupt nichts mehr ging. Dann ging die Überlegung los ob wir doch in die Klinik sollten und ein Wehentropf den ganzen Vorgang wieder in Schwung bringen konnte. Die Herztöne des kleinen waren immer gut und kräftig, sodass dies ohne Sorge möglich gewesen wäre. Aber eigentlich wollte ich doch da gar nicht dorthin. Aber vielleicht wäre es ja besser, schließlich ging es einfach nicht mehr vorwärts? Das große Problem war, dass wir meine Handtasche mit allen benötigten Unterlagen in der Eile daheim vergessen hatten. Also hab ich meinen Mann los geschickt um alles nötige zu besorgen (oder war das Katja weil ich nur noch die fehlenden Unterlagen im Kopf hatte?). In der Zwischenzeit hat mich Katja noch mal in die Wanne gesteckt. An diese Zeit kann ich mich nicht mehr genau erinnern, ich war wohl irgendwie im Delirium. Ich weiß nur noch dass dann irgendwann mein Mann wiederkam und wir eigentlich die Entscheidung zur Verlegung ins Klinikum treffen sollten. Aber ich wollte nicht. Und dann kam Katja und meinte dass wenn ich richtig mitarbeite wir es auch mit meinen wenigen schwachen Wehen schaffen könnten. Ich konnte das Köpfchen schon mit meinen eigenen Fingern im Geburtskanal spüren. Es war ja schon fast da..... Und sowohl Katja als auch mein Mann waren im Gegensatz zu vorher relativ ruhig. Keine großen langen "Anfeuerungen", schließlich musste ich das jetzt ganz mit mir allein ausmachen. Also wieder raus aus der Wanne. Und ich habe versucht zu pressen wann immer ich meinte eine Wehe zu spüren. Irgendwann zwischendurch kam auch wieder die Frage wegen der Toilette, aber trotz dem sonst eigentlich bekannten Druck spürte ich genau dass es das Kind war, das da drückte. Und dennoch ging es immer noch nur langsam vorwärts. Ich musste meine Gebärposition finden, hab wieder alles ausprobiert und trotzdem nichts richtig gefunden. Inzwischen war das Kind so weit dass ich es praktisch zwischen meinen Beinen gespürt habe, beim Laufen und beim Liegen. Es war doch schon so weit, warum schaffte ich es nicht das Kleine raus zu drücken? Schließlich legte ich mich (oder Katja? das weiß ich nicht mehr genau) ins Bett mit dem Haufen Kissen im Rücken. Dann übernahm Katja wieder das Geschehen und gab genaue Anweisungen. Beine außen an je ein Kissen lehnen und vor allem ganz locker lassen. Auch beim Pressen. In der Zwischenzeit hab ich nämlich versucht zu pressen wie ein Weltmeister, auch bei der geringsten Andeutung einer Wehe.Erst mit Katja´s "Beine locker lassen" und "von oben drücken" kam der Wechsel und ich habe wohl nicht mehr einfach den ganzen Bauch angespannt sondern wirklich richtig von oben raus gepresst. Laut meinem Mann waren dass dann Wellen die von oben nach untern gearbeitet haben. So richtig mitbekommen habe ich das nicht. Das war wohl der wirkliche Wendepunkt und es ging weiter. Irgendwann war das Köpfchen dann raus. Das war übrigens der Zeitpunkt wo es "endlich" weh getan hat. Und dann kam auch der Rest des Kindes raus, das ging dann einfach eher wie ein "Flutsch" und das Kind war da (wenn man die ganze Vorarbeit anschaut). Das Kind ist da! So richtig realisieren konnte ich es noch nicht. Klar, ich habe das schon mitbekommen und den kleinen Körper gesehen, aber das war's jetzt endlich? Irgendwie war da noch alles wie im Traum.
Katja hat die Kleine dann angeschaut, alles war in Ordnung. Und es war ein Mädchen, wir hatten uns ja überraschen lassen.
Es hat dann bestimmt noch mal anderthalb Stunden gedauert bis die Plazenta dann endlich draußen war. Das war übrigens so gegen halb sieben Uhr morgens und ich habe das erste Mal wieder auf die Uhr geschaut. Und nebenbei war es passenderweise Vatertag.

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29.05.14

Isabelle

Ich glaubte ich sei auf alles vorbereitet, ich glaubte ich sei abgebrüht und rational genug die richtigen Dinge zur rechten Zeit zu entscheiden und "das werde ich schon schaukeln". Ich wurde eines besseren belehrt,

Eigentlich hatte der Tag ganz normal begonnen, aufgestanden, zur Arbeit gegangen. Am frühen Nachmittag gegen 15Uhr Feierabend gemacht, noch kurz beim Bäcker vorbei und für den Feiertag eingekauft. Als ich gegen 16Uhr zuhause ankam merkte ich schon, dass nicht alles so war wie immer. War ja auch Zeit, waren ja schon 3 Tage über Termin. Trotzdem hatte ich keine Vorstellung, was uns diese Nacht alles abverlangen würde, sowohl körperlich als auch emotional. Meine Frau sagte schon dass sie Wehen habe, aber dass es noch nicht so schlimm sei. Kurz vor 17Uhr dann kam der Startschuss, der Blasensprung. Ran ans Telefon, die Hebammen-Hotline angerufen und Julia erzählt was passiert war. Knappe 30 Minuten später war Sie bei uns, kurzer Checkup, Herztöne des Kindes abhören und dann die Ansage, dass wir jetzt ins s'Hebammenhaus fahren. Die Wehen meiner Frau waren schon stärker und in kurzen 3-4 min. Intervallen. In Windeseile die gepackten Taschen geschnappt, Auto beladen, Frau eingeladen und ab ins Hebammenhaus. Es waren nur 20 Minuten Fahrt, aber die kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Noch nie hatte ich meine Frau in solchen Schmerzen gesehen. Ich versuchte über gutes Zureden ihre Pein zu lindern und - wie in den Kursen gelernt - die Wehen mit ihr nehmen und über gezielte Atmung zu kompensieren. Mehr konnte ich garnicht tun, ich musste mich ja auch auf Fahren konzentrieren, aber es klappte eigentlich ganz gut. Nach dieser kleinen Ewigkeit kamen wir im Hebammenhaus an und gingen ohne Umweg direkt ins große Geburtszimmer. Noch schnell die Taschen ausgeladen und dann das Auto abgestellt. Die Geburt war zu diesem Zeit eigentlich schon richtig im Gang. Zusammen mit Julia versuchten wir, eine angenehme Position für meine Frau zu finden und probierten wirklich alles aus was das Geburtszimmer bot, vom Bett über Boden in die Tuchschlingen bis wir schließlich in der Badewanne landeten. Da meine Frau nicht unbedingt eine Wasserratte war hätte ich das nie für möglich gehalten, es war jedoch eine spürbare Erleichterung für Sie die immer stärker werdenden Wehen im angenehm warmen Wasser zu nehmen. Während der ganzen Zeit habe ich ihr immer - wie ein Mantra - zugeredet wie gut Sie das macht, wie wir mit Schwung die nächste Wehe nehmen und dass wir mit jeder Wehe unserer Kind näher zu uns bringen. Ich glaube, soviel und so anhaltend habe ich noch nie in meinem Leben einen Monolog gehalten. In der Wanne kämpften wir dann gemeinsam mit jeder Wehe, und es ist nicht übertrieben wenn es heißt, dass Frauen während der Geburt extreme Kräfte entwickeln. Einmal habe ich beim Gegenhalten nicht rechtzeitig Gegenzug gegeben und wäre beinahe selbst in der Wanne gelandet. Während dieser Zeit mussten wir Julia leider aus organisatorischen Gründen verabschieden, dafür Stand uns dann Katja mit Kraft und Ruhe zur Seite. Immer wieder wurden die Herztöne des Babys gelesen, immer mit positivem Ergebnis. Die Wehen waren stark und ich erwartete schon, dass wir noch vor Mitternacht unser Kind in den Händen halten würden. Doch damit lag ich ganz schön daneben.
Irgendwann - so genau weiß ich gar nicht mehr wann es war - kam die Geburt ins Stocken. Meine Frau mühte sich redlich, in der Wanne, in der Schlinge, im Bett aber es ging nicht mehr vorwärts. Katja unterstützte uns mit allen Mitteln, von den Globulis über den "Becken-Shaker" bis hin zur Akupunktur um den Kopf frei von Blockaden zu bekommen. Immer wieder die Herztonkontrolle - alles gut - wir haben noch Zeit. Unser Kind war schon weit unten im Geburtskanal und konnte auch nicht mehr zurück. Katja meinte auch, dass es da unten "weit genug" sei und wir das Kind ruhig kommen lassen sollten. Meine Frau konnte das Köpfchen sogar schon selbst mit den Fingern ertasten. Also ging der Reigen immer weiter, wieder ins Bett, vors Bett, auf den Hocker, in die Schlinge, jedoch mit keinem Erfolg. Es ging weder vor noch zurück. Das war wohl die schlimmste Zeit für mich während der ganzen Geburt. Zum ersten Mal konnte ich wirklich garnicht mehr helfen, auch das gute Zureden brachte keinen Erfolg. Ich war machtlos, verdammt ein Zuschauer zu sein, obwohl ich doch helfen wollte. Ich driftete zwischen traurig und wütend, zwischen resignierend und agierend hin und her, ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte, ich verlor den Zugang zur Situation. Es breitete sich eine Art unterschwellige Angst in mir aus, die mich echt runterzog. Mittlerweile waren schon über drei Stunden ohne Vorwärtskommen hinter uns und es sah nicht so aus, als ob es aufgrund der inneren Kräfte meiner Frau wieder in Gang kommen würde. Der Geist war willig aber der Körper schwach. Die einzige die den Zugang zu meiner Frau behielt war Katja, sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene. Ich hörte immer wieder ihre leisen, gewählt und dezidiert gesprochenen Worte, mit der Sie meine Frau motivierte und begleitete. Bald darauf kamen wir jedoch an einen Wendepunkte der ganzen Geburt. Wir mussten uns mit der Möglichkeit auseinandersetzen, ins Krankenhaus zu verlegen um die Wehen mit einem Wehentropf wieder zu aktivieren. Mit dieser Situation hatten wir nicht gerechnet. Wir waren uns einig, dass wir eigentlich nicht ins Krankenhaus wollen. Jedoch wollten wir auch nichts riskieren und uns war klar, dass es sein muss, wenn wir nicht auf natürlichem Weg weiterkommen. Da ich natürlich die wichtigste Tasche mit Mutterpass und Versicherungskarte zu Hause vergessen hatte führ ich kurz nach Hause um für den Notfall gewappnet zu sein. Genau 40min war ich unterwegs, nachts mit mir und meinen Gedanken allein. Was würde mich erwarten wenn ich wieder im Geburtshaus ankomme? Werde ich doch schon Vater sein oder wird es noch so sein wie vorhin? Nun, ich kam an und die Situation war unverändert. Katja sagte mir, dass wir uns langsam entscheiden müssten, da die Zeit gegen uns arbeitet. Ich schlich zu meiner Frau an die Wanne und wir sprachen das miteinander durch, so gut wir das konnten. Wie auch immer, kurz darauf setzten wir gemeinsam mit Katja zu einem letzten Anlauf an unser Kind ohne weitere Hilfen zu gebären. Was dann in der letzten knappen Stunde ablief ist für mich immer noch kaum mit Worten und Emotionen zu fassen. Mit Katjas Unterstützung ging es langsam wieder vorwärts, aber es war alles andere als einfach, zumal ich selbst immer noch kaum was machen konnte. Katja und meine Frau gingen mit vollem Körpereinsatz ran. Die Emotionen gingen in mir rauf und runter, Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Enttäuschung.... die ganze Palette rauf und runter, wobei die Angst um Mutter und Kind mit jeder Minute auf irrationale Weise zunahm. An diese Zeit habe ich sonst kaum Erinnerungen. Und plötzlich war es da, unsere kleines Kind, nackt, nass, und lebendig. In diesem Moment brachen dann die Gefühle aus mir raus, ich heulte wie ein kleines Kind, das ich irgendwie in diesem Moment auch psychisch war. Die Angst und die Verzweiflung wichen Erleichterung und Freude, das Auf und Ab hatte endlich ein Ende - und ein Gutes allemal. Das Baby blieb noch eine Weile an der Nabelschnur auf dem Bauch meiner Frau bis ich dann die Abnabelung machen durfte. Und dann schauten wir auch zum ersten Mal nach, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen geboren hatten. Nach der Geburt der Plazenta konnten wir dann erstmal ein wenig ausruhen und erste Energien wieder sammeln. Um 13Uhr traten wir dann zu dritt den Weg nach Hause an.

Die Erfahrungen, die ich während der Geburt unserer Tochter gemacht habe waren einmalig und prägend, und trotz der emotionalen Achterbahnfahrt möchte ich keine Minute missen. Ich glaubte ich sei auf alles vorbereitet, ich glaubte ich sei abgebrüht und rational genug die richtigen Dinge zur rechten Zeit zu entscheiden und "das werde ich schon schaukeln". Ich wurde eines besseren belehrt, das Leben schreibt seine eigenen Episoden und du kannst nicht auf alles vorbereitet sein. Und genau an diesem Punkt geht mein großer, ehrlicher und herzlicher Dank an Katja, die uns mit klaren Worten, physischer und psychischer Unterstützung durch die schweren Stunden begleitet hat und uns den positiven Impuls gegeben hat, die Geburt nach unserem Wunsch durchzuziehen. Ohne Sie bin ich sicher wären die Dinge nicht so gelaufen, wie sie es sind. Danke!

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02.03.14

Lynn Sunniva

Die Stunden im Hebammenhaus waren wunderschön und sind bestimmt unvergesslich!

Wir haben von einer Bekannten vom Geburtenhaus erfahren. Nach einer Recherche im Internet über das Angebot vom s'Hebammenhaus war uns klar, dass wir dort entbinden wollen. Bei unserem Vorstellungsgespräch lernten wir die erste Hebamme kennen und die Räumlichkeiten wurden uns gezeigt.
Das Ambiente sprach uns gleich sehr an. Wir lernten nach und nach vier Hebammen kennen und hatten auch drei Vorsorgetermine im Hebammenhaus.
Was uns besonders beeindruckte war, dass sich jede Hebamme genügend Zeit nahm um unsere Fragen zu beantworten und alles nötige ausführlich zu besprechen. Nachdem wir die Bereitschaftsnummer erhalten hatten, warteten wir gespannt das wir sie endlich anrufen dürfen. Unser Töchterlein aber lies sich noch ein wenig Zeit. Zehn Tage über dem Termin wurde nach ein paar Wehentees und Nelkentampons die Akupunktur vorgeschlagen. Die Akupunktur wurde von einer Hebamme in unserer Nähe (Fr. Becherer) durchgeführt. Drei Sitzungen an einem Tag zeigten ihre Wirkung und abends um 23 Uhr kamen die ersten Wehen, juhuu!! Um kurz nach 24 Uhr riefen wir unsere Hebamme Katja an. Sie fragte uns ruhig ein paar Dinge, um die Situation einschätzen zu können. Wir wurden aufgefordert noch ein wenig zu warten. Um 00:30 Uhr wurden die Wehen dann so stark das wir uns entschlossen nach Villingen zu fahren. Eine gute Stunde später waren wir im Hebammenhaus. Wir wurden herzlich begrüßt und machten es uns im Geburtsraum 1 bequem. Der Raum war nur mit Kerzen beleuchtet und die Atmosphäre war sehr schön. Nach vielen Wehen und einer warmen Badewanne ging es um 6 Uhr morgens los. Das Köpfchen konnte man so gegen halb sieben das erste Mal sehen. Wir durften zusammen auf dem Bett liegen und konnten so gemeinsam dem großen Ereignis entgegen fiebern. Um 8:26 Uhr kam dann endlich unser Sonntagsbaby! Ein großes Lob sei hier auch Hebamme Elke ausgesprochen-tolle Teamarbeit!
Der frisch gebackene Papa war sogar so nah dabei, dass seine ganze Hose voll mit Fruchtwasser war. Nachdem die Kleine auf der Welt war durfte sie erstmal auf Mamas Brust liegen, das war sehr emotional. Als die Nabelschnur auspulsiert war, nabelte Papa sie mit einem Schnitt ab.Unser kleines Menschenkind durfte das erste Mal an die Brust, während der Papa Frühstück vom Bäcker holte. Wir stießen noch mit den Hebammen Elke und Katja auf diesen freudigen Anlass an. Anschließend wurden alle fein gerichtet und ins Auto verfrachtet.
Die Plazenta haben wir mitgenommen weil die Mama evtl. wenn sie sich traut ein Stücken davon probieren möchte. Pünktlich zur Mittagszeit waren wir dann Zuhause. Wir schliefen erstmal bis abends. Nun begann das Wochenbett.....Die Stunden im Hebammenhaus waren wunderschön und sind bestimmt unvergesslich!

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27.02.14

Mika

Natürlich kann man sich überraschen lassen aber wenn man dann doch ein bisschen wunderfitzig ist und ab und zu beim Frauenarzt die Möglichkeit hat das Geschlecht zu erfahren, dann lässt man es sich eben sagen. Man wird mit dem Gedanken vertraut und packt schon mal alle Mädchensachen von der ersten Tochter aus....

Die Geburt von Lea..... äähh ich meinte Mika...

Natürlich kann man sich überraschen lassen aber wenn man dann doch ein bisschen wunderfitzig ist und ab und zu beim Frauenarzt die Möglichkeit hat das Geschlecht zu erfahren, dann lässt man es sich eben sagen. Man wird mit dem Gedanken vertraut und packt schon mal alle Mädchensachen von der ersten Tochter aus und legt alles bereit.

Ja, mit diesem Gedanken bereitet ich mich auf die Geburt im Hebammenhaus vor, wir würden eine zweite Tochter bekommen. Diesmal nicht mit PDA und Kinderklinik, so wie es bei der Geburt meiner Tochter in den USA vor 16 Monaten war.

Nein diesmal will ich die komplette natürliche Geburt auf ganzer Linie.
Und wehedem ich muss doch in die Klinik und mir mein Kind abnehmen lassen und es 10 Tage auf der Neo besuchen.
Nein, ich schaffe das so (wirklich??!! Sch.... ich hab Angst) Dieser Gedanke war mein Begleiter, 39+5 Woche lang!

Schon die ganze Schwangerschaft wusste ich, dass ich mein Kind auch diesmal früher bekommen würde. ET war 1.3.14. Und wenn wir so drüber gesprochen hatten, wann sich denn "die Kleine" wohl auf den Weg machen würde hatte ich immer so im Hinterkopf die Zahl 27.... ich glaube an Gott und ich glaube er hat mir einen Tipp damit gegeben... wer weiß ...

Als ich dann aber am 25.2 so ein leichtes Ziehen im Rücken verspürte war ich mir auf einmal nicht mehr sicher.
Sind das Wehen? Sollen wir Oma und Opa schon mal anrufen, dass sie von Bonndorf nach Donau kommen? Vielleicht doch erst die Hebamme?

Das Ziehen zog sich so über den ganzen Tag hin, war aber gleichbleibend schwach. Ich konnte es einfach nicht einschätzen. Mein Mann meinte, dass wir einfach mal auf Nummer sicher gehen und gleich mal alle anrufen.

Oma und Opa waren auf dem Weg um Lilly zu bespaßen und Christiane war auf dem Weg zu mir um mal zu schauen was ich so machte.
Naja im Endeffekt wurde daraus eine kleine Vorsorgeuntersuchung mit Befund: Muttermund komplett geschlossen, leicht verkürzt.
Was ich zwei Tage später wieder gesagt bekam, dazu aber später.

Oma und Opa waren also nicht zur Geburt gekommen, sondern um einen Tag mit uns Dreien zu verbringen, was wir dann auf dem Spielplatz taten.
Meine "Wehen" waren auf einmal wieder weg. (Christiane meinte nur, dass es auch noch 2-3 Wochen gehen könnte, vielleicht waren es nochmal ein paar Senkwehen.... und ich nur so hä??? nee, glaub ich nicht...)

Am 27.2.2014 nachts um 0 Uhr wachte ich wieder auf, mit den leichten Wehen wie schon vor 2 Tagen aber doch irgendwie anders. Und ich dachte mir nur: och nö nicht schon wieder Fehlalarm.

Ich stand auf und ging ein bisschen in der Wohnung spazieren und glaubte zu träumen als ich am Fenster vorbei kam. Schnee?? Sooo viel??
Die letzten Tage waren so sonnig und warm gewesen, da kam mir der Schnee im Februar ganz fremd vor.

Ich versuchte mich dann ein bisschen mit Anne zu entspannen ( CD von Annemarie Haas, bei der ich die Selbsthypnose erlernt hatte) und gegen 3 Uhr nahm ich ein schönes kaltes Lavendelvollbad, weil das Warmwasser nachts abgestellt wird. Aber es entspannt mich mich trotzdem, es war noch ein bisschen lauwarm übrig gewesen. Ich konnte dann später sogar noch ein bisschen schlafen.

Am Morgen nach dem Frühstück gingen wir zum Familienschneeschippen raus und bauten mit Lilly einen Schneemann. Meine Wehen kamen sehr unregelmäßig und waren nicht unangenehm oder so gewesen, einfach ein leichtes Ziehen.

Gegen 11 Uhr sind wir dann wieder reingegangen und auf einmal wurden die Wehen stärker. Ich fing an im Flur auf und ab zu Gehen und die ersten Wehen zu veratmen.
Und wieder stellte ich mir die Fragen, sollen wir alle anrufen? geht es heute los? ich war verunsichert und auf einmal kam auch wieder die Angst, dass ich es nicht schaffen würde mein Kind ganz ohne Medizin und PDA auf die Welt zu bringen. Und ganz bestimmt würde wieder jemand kommen und mir mein Kind weg nehmen....

Ich wählte ann erstmal die Bereitschaftsnummer und hatte Katja am Telefon (ich habe jetzt schon recht viele Geburtsberichte hier gelesen, Katja war bei allen dabei oder? :-))

Wir vereinbarten, dass ich noch ein bisschen warten solle und falls ich sie bräuchte sollte ich nochmal anrufen.

Über den Nachmittag hin wurden die Wehen regelmäßiger?
Mhhh vielleicht, aber auf jeden Fall stärker. (Ich habe nach der Geburt erfahren, dass es beim 2. Kind ganz normal sein kann dass die Wehen nicht mehr so regelmäßig kommen wie man dass vom ersten Kind kennt. )

Jedenfalls musste ich dann mit der Zeit immer mehr die Wehen veratmen und um 17 Uhr riefen wir dann Oma und Opa an, dass wir sie für die Nachtschicht für unsere kleine Maus bräuchten.
Ich hatte dann auch wieder Katja angerufen, die mich dann um 18 Uhr mal besuchte. Katja meinte, dass ich auf jeden Fall Geburtswehen hätte aber auch diese können von ganz alleine einfach wieder so aufhören, ich hatte immer noch ein ziemlich schlechtes Gewissen ob ich nicht schon wieder alle umsonst angerufen hatte.
Katja beruhigte mich auch nochmal mit der Angst es nicht schaffen zu können und falls ich wirklich ins Krankenhaus müsste und man mir wirklich mein Kind auf die Kinderstation bringen müsste, könnte ich ja immer bei "ihr" sein und nicht von ihrer Seite weichen. (Katja ist so neutral ehrlich....)
Ich musste erstmal schlucken, dass wollte ich nicht hören aber es therapierte mich im nu. Wir vereinbarten, dass wir nach dem zu Bett bringen von Lilly dann mal ins Hebammenhaus kommen würden. Das wäre so um 19Uhr gewesen.
Katja ist dann gegen 18.15Uhr wieder gefahren, um 18.30 saßen wir im Auto nach Villingen, weil ich auf einmal das Gefühl hatte, dass mir 19Uhr nicht mehr reichen würde. Also mussten Oma und Opa das zu Bett gehen übernehmen (Meine Gedanken waren bei Lilly: Ohje klappt das mit Oma und Opa? sie ist doch nachts noch so schwierig mit ihrer Fläschenwirtschaft..... Natürlich ging alles reibungslos und ohne Weinen :-))

Gegen 19Uhr kamen wir dann mal im Geburtshaus an, Katja hatte schon die Wanne eingelassen und nachdem ich noch 1-2 Wehen im Geburtsraum veratmen musste, halb auf meinen Mann, halb am Tuch hängend, habe ich mich ausgezogen und bin ich die Wanne gestiegen.

Tja und auf einmal wurden aus vielen starken Wehen, wenige bis garkeine Wehen alle 20 Minuten. Nach 1 Stunde entspannen kam Katja und meinte dass sie mich mal abtasten würde, wie weit denn der Muttermund ist.
Die Wehen waren ja so eindeutig zurück gegangen und Katja hätte mich dann gerne wieder nachhause geschickt.

Mann, hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass schon wieder alles nach Fehlalarm aussah.

Also schaute Katja mal nach dem Muttermund. Und hier wieder der Satz von vor zwei Tagen, „Muttermund verschlossen, leicht verkürzt“.

Ich stellte mir nur die Frage, was dass dann heute den ganzen Tag für Wehen waren?? Ich meinte zu Katja, dass es bestimmt wieder stärker wird, wenn ich aus der Wanne raussteige.

Katja war da glaub anderer Meinung, aber ich konnte es nicht glauben.

Also stieg ich aus der Wanne, es war 20Uhr und als ob ich einen Impuls an meinen Körper gesendet hätte, dass wir nicht mehr nach Hause fahren ohne unser Baby, musste ich schon beim Heraussteigen 2 Wehen hintereinander veratmen.
Das Abtrockenen und schnelle Anziehen wurde durch immer stärkere Wehen unterbrochen.
Mein Mann und ich gingen dann in den Geburtsraum zurück und ich hatte so starke Wehen, wenn die eine aufhörte war die nächste schon am Start.
Und mir wurde so schwindelig weil ich so stark atmete. Ich dachte wirklich ich würde gleich umkippen. Der Gymnastikball, nachdem ich gefragt hatte, um mich kurz mal auszuruhen wurde nicht benutzt.
Ich konnte die Wehen nur im Stehen irgendwie an meinen Mann gekrampft veratmen. Katja war glaub draußen zum Telefonieren mit Christiane, die den nächsten Dienst hatte. Praktikantin Manuela stand uns so lang zur Seite bzw. hörte sich mein Geheule und Gestöhne an :-)

Und auf einmal verspürte ich so den Drang auf Toilette zu müssen und während dessen ich eine starke sehr schmerzhafte Wehe erlebte schrie ich nur " Oh man, ich muss so pippi" und schnappte meinen Mann der mit mir auf Toilette flitzte. Aber komisch, dort angekommen kam nichts raus außer noch mehr Wehen, Geschrei und Gejammer meinerseits.
Katja und Manuela kamen dann nach und ich schrie nur "Katja, ich schaff das nicht, es tut so weh"
Und es tat höllisch weh, ich weiß auch nicht aber es war einfach eine extreme Randerfahrung für mich. Und ich dachte wirklich in dem Moment, dass ich es nicht schaffen würde. Aber bis ich ins Krankenhaus gefahren wäre, wäre ich vorher gestorben. Ich war verzweifelt und die Wehen würden ja noch ewig so gehen, der Muttermund war ja grad noch ganz verschlossen.

Und auf einmal verspürte ich so einen Druck und ich dachte nur, na toll jetzt kommt auch erstmal noch Stuhlgang vorm Baby. Aber ich saß ja Gott sei dank immer noch auf Toilette ...

Also gab ich ein bisschen Druck nach hinten und naja, jetzt im nachhinein kommt es mir natürlich auch logisch vor aber natürlich hab ich unser Baby raus gedrückt und keinen Stuhlgang :-). Obwohl mir dass erst klar war als das Köpfchen raus kam ...

Noch eine Presswehe (Der Ruf von Katja zu meinem Mann: Markus mach den Klodeckel zu!) und dann kam auch schon der kleine Körper.

Es war 21.10 Uhr.
Von "Muttermund zu" bis "Kind da" 1 Stunde 10Minuten.

Ich war so erleichtert, dass ich es wirklich geschafft hatte. Und ich war überrascht, dass es dann wirklich so schnell ging.

Ich nahm mein Kind in den Arm und wir liefen, noch mit Plazenta in mir und Nabelschnur am Kind zum Bett in den Geburtsraum. Unser Baby war anscheinend ein bisschen geschockt von der schnellen Geburt und der Atem war ein bisschen stöhnend. Wie schön, dass die Nabelschnur nicht gleich abgeschnitten wird im Hebammenhaus und daß abgewartet wird bis sie nicht mehr pulsiert (Was bei mir dann ca. 1 Stunde später war) So bekam unser Baby genug Sauerstoff von mir zusätzlich, außerdem eine Atemstimulierende Massage und Globuli und nach 20 Minuten atmete es ganz normal.(...)

Ich war so endlos glücklich, dass ich mich für das Hebammenhaus und die Hebammen entschieden hatte!

Ja, und während dessen wir so auf dem Bett dann lagen und Christiane und Katja so bei mir und dem Baby standen und sich um uns kümmerten meinte Christiane nur, ich sollte "Ihn" mal kurz anders hinlegen, damit sie besser dran kommt. Und mein Mann und ich nur "IHN??"
Wir schauten nach, und wirklich, der Arzt hatte sich getäuscht und wir wurden mit einem kleinen Jungen beschenkt, der am 27.02.2014 um 21.10Uhr mit 3020g und 54cm im Geburtshaus in Villingen zur Welt kam.

Um 1 Uhr sind wir dann glücklich und voller Freude nach Hause gefahren.

(Wir hatten uns schon vor der 18. SSW einen Jungennamen überlegt, der dann einfach wieder zum Einsatz kam :-))

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09.02.14

Martha

„Tu langsam“, sagte ich, als wir aus dem Dorf hinaus waren und Richtung Horgen fuhren, „bis ins Hebammenhaus reicht´s uns allemal“. Aber Jane schien mir das nicht abzunehmen. Sie raste nicht, aber sie schien entschlossen, nicht eine Sekunde länger zu brauchen als unbedingt notwendig.

Nach dieser Veranstaltung, hatte ich mir gedacht, würde ich mich erst einmal aus Wirtschaft und Theater zurückziehen und mich in die Babypause verabschieden.
Und eigentlich hatte schon dieser Geburtstag in Frage gestanden – es wagen oder nicht?
Was, wenn die Wehen einsetzten und es losginge?
Dann würde Peter, obwohl er nicht mitkäme, alle hinauswerfen, Anton hüten und auf den erlösenden Anruf warten. Eine Unsicherheit, die die Jubilarin zu Recht umtrieb. „Es wird schon nicht ausgerechnet da kommen“, sagte ich, „zwei Wochen vor dem Termin“, und befand, man könne es frohen Mutes wagen.
Während ich Anton an diesem Abend zu Bett brachte, überlegte ich mir, wann das Baby denn kommen sollte. „Diese Woche ist´s noch nicht geschickt“, dachte ich.
Es gab noch ein paar Kleinigkeiten vorzubereiten, und ich wollte auch erst einmal ein paar Tage völliger Ruhe in dem Gefühl auf mich wirken lassen, dass alles, wirklich alles bereit war.
„Vielleicht die Woche darauf, oder noch besser, die übernächste?“ Bis ich mir der Unsinnigkeit dieser Überlegungen bewusst wurde.
Und dann waren die Gäste da und das Fest war in vollem Gange und ich spürte, wie sich diese Übungswehen, die ich schon lange Zeit und oft gehabt hatte, veränderten. Es war nicht schmerzhaft, es war nur ein deutlich vehementeres Ziehen, und alles wurde so hart, dass ich meinte, ein wenig nach vorn zu kippen und darunter zu versteifen. Und ich ließ mir nichts anmerken und lachte, wenn jemand mahnte „schaff nicht so viel“. Drei Gläser durch die Wirtschaft zu tragen, sei nicht wirklich Schwerstarbeit, entgegnete ich dann, und was solle schon passieren? - dass die Wehen begännen? Was wäre verkehrt daran?
(Im Übrigen glaube ich nicht, dass Gehen und Heben Wehen auslösen, denn wäre es so, dann bräuchten Frauen, bei denen der errechnete Geburtstermin überschritten ist, bloß mal eben tüchtig ranzuklotzen, und schon wären sämtliche Wehentröpfe arbeitslos).
Gegen Mitternacht zog ich mich zurück und war froh, meine Ruhe zu haben. Schlafen aber konnte ich lange Zeit nicht. Die Geräusche des Festes und die Wehen begleiteten mich noch eine ganze Weile.
Martha wollte zur Welt kommen, „bald“, dachte ich. Also gut. Das Wichtigste war getan; ich war bereit. Es war, als legte ich einen Schalter um und schaltete auf Geburtsmodus.
Vielleicht ein paar Tage noch, keinesfalls Wochen. Vor dem Übertragen bräuchte ich mich jedenfalls nicht zu fürchten. „Heute allerdings auch nicht“, da war ich mir sicher. Es würde vielleicht so sein wie bei Anton, mutmaßte ich: abends Wehen, die über die Nacht nachließen, und tagsüber ein unregelmäßiges Ziehen, dem ich mich gut hingeben und derweil dezent vorbereiten konnte. Der Schleimpfropf musste sich ja auch noch lösen; auch das hatte sich bei Anton über mehrere Tage erstreckt.
Trotzdem war ich aufgeregt. Es war Anfang 39. Woche; ich hatte noch nicht damit gerechnet. Vorsichtshalber schlich ich in den Stall und holte Kohlen hoch; falls man doch ein Feuer am Brennen halten müsste. Auch legte ich mir einen Plan für die nächsten Tage zurecht, der allen Eventualitäten Rechnung trug. Endlich schlief ich ein, es mag etwa 4 Uhr gewesen sein, und ohne Wehen wachte ich morgens um acht auf.

Den Samstag über kam das Ziehen wie erwartet deutlich schwächer und unregelmäßig - ich kümmerte mich nicht darum. Kurz war ich versucht, allen mitzuteilen, dass es nicht mehr lange gehen würde. Aber dann war der Tag zu geschäftig und nüchternen Arbeiten gewidmet. Und ich fand keinen günstigen Moment und genoss auch mein Wissen als ein süßes Geheimnis. Außerdem kamen mir die Wehen im Nachhinein vor wie ein Hirngespinst, in das ich mich hineingesteigert hatte und ich traute mir selbst nicht. Ich nahm mir Zeit für einen Mittagsschlaf – falls die kommende Nacht schlaflos würde – aber im Übrigen räumte ich das Fest auf, putzte die Küche, bezog das Bett frisch, legte die Babybettsachen heraus, und werkelte und rumorte bis spät am Abend.
Nestbau nennt man anscheinend dies Putzen und Aufräumen und dichtet dem eine gewisse -amüsante - Hysterie an. Ich meinte, es ist die reine Vernunft. Wenn jeden Moment das Leben aus den Angeln gehoben werden kann - wer weiß schon, wozu er in der nächsten Zeit überhaupt noch kommt.
Dann ging ich ins Bad und aufs Klo. Da sah ich, dass ein erstes zartes Rosa das Lösen des Schleimpfropfens andeutete.
„Also doch!“
Ich war irritiert. Ich hatte gedacht, bereit zu sein, aber nun, als es sich so unmissverständlich ankündigte, war ich doch überrascht und meinte, noch ein wenig Vorbereitungszeit zu brauchen. Wenigstens ein oder zwei Tage. Die, meinte ich, müssten auch noch drin liegen. Das Baby hatte sich zwar schon etwas gesenkt, aber nicht so richtig; jedenfalls hatte ich immer noch häufig Sodbrennen und geriet schnell außer Atem.
Ich hatte mehr als eine halbe Schwangerschaft Zeit gehabt, mich auf dies Baby und die Geburt einzustellen und hatte die Zeit so gut mir möglich war, auch effektiv dafür genutzt.
Trotzdem und nicht zu leugnen war da dies tiefsitzende Noch-nicht-Gefühl, und die Angst, ich könnte etwas übersehen haben, das es unbedingt noch vorzubereiten galt und das besser nicht das Wochenbett belastete.
Und ganz bestimmt war das mit ein Grund, weshalb ich alle Jetzt!-Anzeichen übersah.

Um zehn saß ich dann mit Buch in der Hand auf dem Sofa. Aber ich las nicht sehr aufmerksam;
ich studierte die Wehen. Sie kamen so alle zehn Minuten bis Viertelstunde.
Das Ziehen ging um den ganzen Bauch und den Rücken herum und war schon sehr ausgeprägt.
Mir war, als müsste ich den Atem regelrecht durch den steifen Leib schieben. Aber der Steiß, von wo die Wehen vor Antons Geburt ausgegangen waren, blieb so unbeteiligt wie das Tischbein, an dem man sich den Fuß anhaut. Überhaupt tat alles nicht sonderlich weh und ich ordnete dies Ziehen daher auch gar nicht als ernstzunehmende Wehe ein. Ich wusste, dass die zweite Geburt häufig schneller ging und man gut beraten war, frühzeitig aufzubrechen. Aber ich ging davon aus, dass es sich ähnlich anfühlte; der Vorgang immerhin blieb ja derselbe.
Dabei hatte ich auch Peters Schwester Luzia im Kopf, die vier Kinder geboren hat, und die einmal erzählt hatte, sie habe sich an einer der Folgegeburten gewundert „was – soo weh hat das getan?“ Das machte Sinn – der Schmerz müsste derselbe sein. Die Muskeln verrichten dieselben Kontraktionen. Weshalb sollten die sich einmal so, einmal anders anfühlen?

Aber ich hatte ich mir vorgenommen, Schmerz gar nicht als solchen zu empfinden. Ich hatte mir gedacht, ich würde mir ganz einfach sagen „so fühlt es sich eben an, wenn man ein Kind zur Welt bringt“, und mir bildlich vorstellen, wie der Muttermund sich öffnete und die Muskeln um die Gebärmutter sich zusammenzogen. Das war ein Vorgang, kein Schmerz.
Ich würde mich dem nicht entgegenstellen.
Und wenn es dann eben doch weh täte, dann würde ich den Schmerz halt ebenfalls annehmen und mich auch gegen diesen nicht wehren. Ich würde ihn begrüßen wie einen guten, alten Freund.
Und auf jeden Fall würde ich ein Fest daraus machen, ein Fest von Martha und mir, der Hebamme, meiner Schwester und zwei Freundinnen.
So hatte ich es beschlossen, so wollte ich es handhaben.

Um halb zwölf Uhr kamen diese ominösen irgendwie doch nicht so richtigen Wehen mindestens alle zehn Minuten. Anton schlief selig, Peter war bei sich in der Stube und sah fern, und ich saß und war verunsichert.
Ich schwankte zwischen der Überzeugung hysterisch überzureagieren und der Angst, den Anfang zu verpassen.
Ich rief im Hebammenhaus an und sprach mit Katja. Sie hätte Bereitschaft bis Sonntagabend, sagte sie, und das freute mich so, dass ich augenblicklich die zwei Tage erwünschten Aufschub über Bord schmiss und erklärte, „fein – dann schau´n wir zu, dass wir´s bis dahin schaffen!“
Sie war auch bei Antons Geburt dabei gewesen, und das war eine so schöne Geburt geworden, so entspannt und harmonisch. Es müsste schön sein, dies mit größerer Vertrautheit voneinander und unter neuen Vorzeichen noch einmal zu erleben, dachte ich.
Aber auch ihr gegenüber bestand ich darauf, dass das noch keine richtigen Wehen seien, nicht die, bei denen man sofort los müsse, und ich mich nochmals hinlegen wolle. Tatschlich dachte ich da noch, sie ließen vielleicht wieder nach über die Nacht. Und keinesfalls wollte ich umsonst oder auch nur Aufs-gerate-wohl aufbrechen.
Danach rief ich Jane und Christine an. Jane würde sich bereithalten und das Telefon in Hörweite legen, Christine konnte in dieser Nacht nicht, weil ihr Mann Frühdienst hatte und sie niemanden, der auf die kleine Lina aufpasste. Sie könnte ab dem folgenden Nachmittag wieder. Also noch Annemie angerufen, eine Freundin aus Jugendtagen. Mit ihr hatte ich, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren, an diesem Nachmittag gesprochen, und sie hatte freimütig erklärt, dass sie, wenn es irgend ginge, auch gerne dabei wäre. Ich hatte in den letzten Wochen selbst so manches Mal daran gedacht, sie zu fragen, aber Abstand genommen, weil sie immer viel zu tun hat, und weil ich mir nicht sicher war, ob ich nicht an offene Wunden rühren würde: Annemie hätte vor wenigen Jahren auch gerne noch ein Kind bekommen, aber es hatte nicht sein sollen, und sie hat damit und danach so viel aushalten müssen, dass uns allen ihren Freundinnen heute noch beim bloßen Gedanken daran das Herz blutet. Gerade noch rechtzeitig also hatte sie diese Bedenken beiseite geräumt. Sie hätte anderntags frei, und ihr Handy läge ebenfalls neben dem Bett. Und meiner Schwester Sabine ließ ich ausrichten, sie möge es ebenso handhaben.
Dann ging ich zu Peter und sagte auch ihm, dass fortan alle in Bereitschaft seien.
(Wir haben uns für eine Art ´Familien-WG´ entschieden, inklusive getrennten Wohnbereichen, und sehen uns eher als Eltern denn als Paar, was einem verträglichen Miteinander-Auskommen durchaus nicht abträglich ist. Über unsere Elternschaft freuen wir uns, obwohl jeweils ungeplant, dabei beide gleichermaßen.)
Er war natürlich sehr aufgeregt – für ihn kam das immerhin ohne Vorwarnung und sehr plötzlich. „Was? Echt? Jetzt schon?“ Aber sofort schaltete er, wie ich auch, in einen coolen Alles-im-Griff-Tonfall; wir waren ja alte Hasen im Kinderkrieggeschäft.

Danach legte ich mich aufs Sofa, vorsichtshalber, um Anton nicht zu stören, falls ich mich doch bewegen müsste. Noch immer war ich mir nicht sicher, ob das überhaupt richtige Wehen waren. Aber ich stand schnell wieder auf. Sei es, dass das intensivierte Darauf-Achten die Wahrnehmung der Wehen veränderte, oder wurde das Ziehen tatsächlich stärker - ich war versucht zu stöhnen. Ich stand auf und ging im Zimmer auf und ab, ließ das Becken kreisen und fing an zu tönen. Innerhalb von Minuten wurden daraus indianisch anmutende Gesänge, die immer lauter wurden. Anton ließ sich davon nicht stören. So ließen sich die Wehen problemlos aushalten.
Die Uhr tickte; es wurde Mitternacht, halb eins, ein Uhr. Und ich war nicht mehr imstande, die Lage adäquat einzuschätzen. Ich kreiste und sang und ließ es geschehen und dachte immer noch, es tut nicht arg weh, es sind Vorläufer.
Dann, ganz plötzlich, wie mir scheinen wollte, kamen die Wehen so rasch aufeinander, dass mir schwindelig wurde. Und im nächsten Moment registrierte ich, dass der Schwindel vom Kreislauf herrührte, der drauf und dran war, in sich zusammenzufallen. Und auch der schon von Antons Geburt bekannte Schüttelfrost setzte ein, samt einer leichten Übelkeit.
Ich erschrak.
Es erschien mir absurd.
Birgit, die Hebamme, bei der ich diverse Gymnastik- und Yogakurse besucht hatte, hatte mir das als Zeichen beschrieben, dass der Geburtsverlauf schon weit fortgeschritten war. Und bei Anton war das auch ganz genau so gewesen. Damals hatte mich diese Kreislaufschwäche in Panik versetzt. Nun wusste ich, was sie bedeutete – und erschrak trotzdem.
Also doch. Kein Geplänkel, kein „vielleicht heute, vielleicht morgen“. Kein Aufschub. Es galt.

Es war ein Uhr. Sofort rief ich im Hebammenhaus und den Frauen wieder an. Jane würde Annemie Bescheid geben. Die sprang um 1.12 Uhr aus dem Bett. Diesmal war auch meine Schwester selbst am Telefon. „Brauchst aber nicht zu hetzen“, sagte ich noch zu ihr. Sie kam aus Freiburg, und ich dachte, sie solle nicht meinen, Gas geben zu müssen, weil sie den weitesten Weg hatte. Ich rechnete auch durchaus damit, dass sie zur Geburt auch ohne Eile würde da sein können. Alle machten sich sofort auf den Weg.
Mit weichen Knien ging ich aufs Klo. Der Schleimpfropf löste sich jetzt ohne Federlesens. Eindeutiger ging es nicht.
Ich ging erneut zu Peter und sagte ihm Bescheid. Er war völlig aus dem Häuschen. „Du bekommst jetzt ein Kind? Einfach so? - Jetzt?“
Ich blieb gelassen, „ja“, aber im Grunde ging es mir genauso.
Jetzt also sollte es einfach so losgehen, ohne weitere Verschnaufpause, ohne nochmaliges Sich-darauf-einstellen. Es war nicht zu fassen.
Peter eilte, machte die Haustür auf, kam zu mir in die Stube, fragte, was er tun könne. Holz nachlegen.
Da saß und lehnte ich bereits auf dem Sofa, ließ mich mit den rasch aufeinanderfolgenden Wehen jeweils zur Seite fallen und versuchte, jede Muskelanspannung zu vermeiden, weil auf Anstrengung eine umso heftigere Wehe folgte.
Um kurz vor halb zwei Uhr kamen Jane und Annemie. Sie mussten geflogen sein.
Aus den Indianergesängen war ein monotones „Jajaja“ geworden. ´Jajaja´, so ähnlich wie das ´Alles ist gut´, das ich immer beruhigend in Endlosschleife wiederholte, wenn Anton unruhig schlief, eine Art Mantra, das bis in seine Träume drang. „Jajaja“ hieß „lass es geschehen, lass es kommen“, so etwa. Es half ja eh nichts; jetzt war es so, überraschend oder nicht, und also sollte es auch so sein.
Anton ließ sich auch von meinen ´Jajajas´ nicht stören.
In den kurzen Pausen zwischen den Wehen halfen mir die beiden Freundinnen, mich umzuziehen. Es mussten kurze Bewegungen sein, roboterhaft Gelenk für Gelenk, ruckweise und zügig, jeweils abrupt unterbrochen: ein Arm ins T-shirt – eine Wehe – der andere Arm – eine Wehe – der Kopf – eine Wehe, …usw.. Dabei erwies sich als großer Gewinn, dass Annemie als Altenpflegerin eben darin sehr geübt war; ohne Mühen und Verrenkungen meinerseits schob sie mich geschickt in T-shirt, Hose und Pullover.
Und wieder die Diskussion wie vor Antons Geburt, weshalb ich die guten Winterstiefel angezogen haben wollte - als beantwortete ein diskreter Blick auf meine abgenagten Hausschuhe das nicht von selbst. Natürlich wollte ich eigentlich in der Wanne gebären und blieben die Schuhe im Vorraum, aber der Anlass verlangte anständigen Auftritt, basta. Bei langer Unterhose und Socken ließ ich mit mir reden - ich wollte aufbrechen. Peter holte Mantel und Tasche, tat nach meinen Anweisungen noch dies und jenes hinein, dann konnte es losgehen.
Die nächste Wehe kam schon auf der Veranda, keine drei Schritte von der Stubentür entfernt. Ich blieb stehen, stützte mich an der Wand ab und bejahte ein paar Mal schicksalsergeben den Stand der Dinge.
Das tat ich auf dem Weg die Treppe hinab und den Hausflur entlang noch ein paar Mal. Endlich saß ich.
Peter beugte sich ins Auto, wollte sich mit Küsschen verabschieden, irgendetwas in der Art, mir war der Gedanke schrecklich, „weg!“ schrie ich auf - und hoffte hinterher, er habe das nicht auf sich bezogen, denn es galt wirklich und wahrhaftig nicht ihm, sondern der Angst vor Berührung. Schon die Vorstellung, dass ich den Gurt würde umlegen müssen, war schauderhaft; eine Umarmung hatte mir da gerade noch gefehlt. Er trat zurück, Jane klickte den Gurt ein und drückte aufs Gas.
Es war kurz nach halb zwei.

„Tu langsam“, sagte ich, als wir aus dem Dorf hinaus waren und Richtung Horgen fuhren, „bis ins Hebammenhaus reicht´s uns allemal“. Aber Jane schien mir das nicht abzunehmen. Sie raste nicht, aber sie schien entschlossen, nicht eine Sekunde länger zu brauchen als unbedingt notwendig.

Die Straßen waren frei und trocken, die Luft war glasklar. Aber es lag etwas Tückisches über dem Asphalt. Es hätte einen nicht gewundert, hinter der nächsten Biegung plötzlich auf Eis oder Schnee zu stoßen. Wir schienen allein auf der Welt, als wüssten alle anderen, dass es gute Gründe gab in dieser Nacht zuhause zu bleiben.

Im Auto, auf der Fahrt, da war ich mir sicher, würden die Wehen schon nachlassen. Das war beim letzten Mal auch so gewesen, und so hatte es doch damals auch im Vorbereitungskurs geheißen – auf der Fahrt weiß der Körper, dass er langsam tun muss, dass es jetzt nicht geht. Fluchtinstinkt; zuerst sich in Sicherheit bringen, dann gebären.
Meiner wusste das nicht mehr; der folgte längst seinen eigenen Plänen.
Eine Wehe folgte auf die andere und ich kam aus meinen ´Jajajas´ gar nicht mehr hinaus. Es mag ein ziemlich eintöniger Vortrag gewesen sein, den die Freundinnen da geboten bekamen. Bald konnte ich nicht mehr aufrecht sitzen und hing schräg auf Janes Schulter ohne mich zunächst darum zu sorgen, ob sie so überhaupt fahren könne; (ich habe erst kurz vor Erreichen des Hebammenhauses gefragt). Versuchte ich mich aufzurichten, fühlte es sich an als setzte ich mich auf einen heißen Stein, der in die Höhle zwischen meinen Schenkeln drückte. Jane ihrerseits legte sich immer kühner in die Kurven, und die wie aus der Verankerung gerissene Gebärmutter schwappte jedes Mal mit und quittierte die Eile mit einer Wehe.
Ich bat Annemie im Hebammenhaus anzurufen, Katja möge das Wasser gleich einlassen. Mittlerweile war mir immerhin klar, dass es keine Zeit mehr zu vertrödeln gab.
Es war 1.44 Uhr, wir waren zwischen Kappel und Niedereschach, oder auch zwischen Nieder – und Obereschach.
Während meiner Jajajamonologe versank ich in meditative Abwesenheit. Zwischendurch aber hielt ich die Augen auf dem Weg und war froh über jedes Ortschild, das wir hinter uns ließen. Dies „es wird uns schon reichen“ kam mir mittlerweile selbst vollmundig vor – ich war mir nicht mehr sicher. Ich empfand nach wie vor keinen Schmerz und war vom Verlauf dieser Geburt einigermaßen verwirrt, aber den Druck im Unterleib nicht ernst zu nehmen wäre so leichtfertig gewesen, als versuchte man einen aufgeweichten Damm mit Gutzureden vom Brechen zu hindern.
„Jane, fahr bis vor die Tür, Annemie, Du rennst rein und holst Katja raus – ich weiß nicht, ob ich noch alleine gehen kann.“ Der Weg von Parkplatz zu Eingang jedenfalls war ausgeschlossen.
Die Uhr tickte, und ich spürte jede Sekunde.
In Villingen wies ich den Weg, weil durch den Umzug des Klinikums die frühere Beschilderung – einfach dem roten Kreuz folgen – nicht mehr galt. Seltsamerweise ließen sich die meditativen Jajajamantras mühelos an Ampeln und Kreuzungen unterbrechen, um die Richtung zu weisen. Trotzdem war ich einmal kurz unsicher: hatte ich zu früh „rechts abbiegen“ gesagt? Wenn wir uns jetzt verführen, dann konnte gut sein, es reichte nicht mehr, wir kurvten suchend durch Villingen und am Ende käme das Baby zwischen Lidl und Rewe auf dem Parkplatz zur Welt. Ich versuchte, mich dem Horror dieser Vorstellung nicht weiter hinzugeben. Dann erkannte ich die Tankstelle, an der ich immer vorbeigekommen war. Wir waren richtig. Ich atmete auf.

Um 1.58 Uhr waren wir am Hebammenhaus. Jane fuhr bis vor die Tür, Katja kam heraus.
Ich wollte aussteigen, richtete mich auf, zog mich hoch, hatte den Fuß noch nicht auf dem Boden, da spürte ich ihn rutschen: „Der Kopf! Der Kopf kommt!“
Er war hinabgeglitten wie eine Murmel, die endlich in die richtige Bahn gefunden hat und drückte nun in die Hose. Ich geriet in Panik.
Manche Sachen gehen nicht.
Es ist eine Menge vorstellbar auf der Welt und im Leben, aber man kann nicht den Kopf eines gerade-zu-Gebärenden sich in die Jeanshose drücken lassen. Das geht einfach nicht.
Katja fragte „willst Du´s gleich hier bekommen?“
Natürlich war das eine Möglichkeit, aber mir war das in diesem Moment genauso unvorstellbar - gebären auf dem Beifahrersitz bei geöffneter Tür - im Februar - auf dem Hof vor dem städtischen Hallenbad… Aufstehen und einfach Reingehen aber ging auch nicht. Zerrieb ich da nicht das zarte Köpfchen im harten Schritt der Hose? Ich konnte nicht überlegen, nicht entscheiden und auch nicht antworten.
Katja hat´s entschieden, auf die beste Art und Weise: sie zog mich aus dem Wagen – so nehme ich es zumindest an, ich kann mich nicht genau daran erinnern - und dann trug und schob sie mich von hinten, zog Jane von vorn und stolperte ich breitbeinig dazwischen die letzten Meter bis hinein in die neuen Räume.
Ich fiel auf das Bettende, fiel nach hintenüber und vereinte Kräfte zerrten mir Schuhe und Hose vom Leib.
Ich fragte „ist der Kopf schon da?“
„Nein, aber man sieht ihn schon.“
Ich hatte gerade noch Zeit froh zu sein, dass ich ihn somit immerhin nicht zerquetscht hatte. Und im nächsten Moment spürte ich, wie er durchrutschte als hätte einer eine Schleuse geöffnet, ein kurzes Innehalten und Erschlaffen, und im übernächsten Moment folgte der kleine Leib. Sie war da.
Es war genau zwei Uhr.

Ich lachte. Und alle stimmten mit ein. Ich weiß nicht, ob es Freude, Glück, Verwunderung oder einfach nachlassende Anspannung war, die mich zum Lachen gereizt hatte. Vielleicht eine Mischung aus allem. Es antwortete ein kleiner Schrei, ein Quäken eher. Martha.
„Wie schön sie ist“, sagte Annemie.
Ich war benommen, als wachte ich eben aus einem besonders intensiven Traum auf.
Gerade noch geschafft.
Fehlte nur noch meine Schwester Sabine. Schade, dachte ich: wenn sie kommt, in einer halben Stunde, vielleicht auch etwas länger, ist alles schon vorbei.

Katja wickelte Martha die Nabelschnur von der Schulter.
Ich lag wie ein Käfer auf dem Rücken und sah nichts.
„Willst Du Dich aufrichten?“ fragte sie.
Ich bat, dass jemand sich hinter mich setze, und sofort stützte Annemie mich ab.
Und kaum war ich einigermaßen aufrecht, flutschte auch schon die Plazenta hinterher, so leicht und beiläufig wie ein Kleks Gelee aus einem gestürzten Glas.
Die Nabelschnur sei kurz, bemerkte Katja, und das erklärte, weshalb Martha sie gleichsam huckepack mitgebracht hatte. Annemie durchtrennte sie; die Schere bekamen wir beim Abschied mit - ´zum Basteln´.
Neue Hygienevorschriften verlangten, dass sie nicht sterilisiert und mehrmals benützt werden dürften. Vergeudegesetze. Werden wir dereinst also basteln müssen - damit sie sich trotzdem lohnt.
Katja half mir aus Pulli und T-shirt und gab mir Martha an den Bauch. Ich sah nur einen schwarzen Haarschopf und ein winziges Häufchen Mensch. Zum ersten Mal hielt ich meine Tochter im Arm. Allein für solche Momente will man eigentlich immer wieder Babys bekommen; es sind Momente totaler Zufriedenheit, in denen überdies vermutlich jedes Baby das Schönste und Liebste ist, und wenn es Ringelschwänzchen, Rüsselnase und Schweinsohren hätte. So gesehen muss man eigentlich auch dies „Hauptsache gesund“ ersetzen durch „Hauptsache willkommen“.

So saßen wir und kamen ein wenig zur Ruhe und beschnupperten uns.
Und warteten auf Sabine.

Es war keine Vollmond-, aber eine helle Nacht. Und es war nicht allzu kalt, aber die Luft klirrte. Und stellenweise gefror sie am Asphalt. Es sollte bald schneien.
„Brauchst Dich nicht zu hetzen“, hatte ich zu ihr gesagt, dabei fuhr sie ohnehin immer vorsichtig.
Um drei fand ich seltsam, dass sie immer noch nicht da war.
Aber die Nacht blieb still, und lautlos kamen die Schneewolken.

Da sind diese tückischen Stellen im Schwarzwald, dunkle Wälder, in denen der Boden immer ein wenig kälter ist als anderswo, und wo schon Eis liegt, wenn anderswo noch die Sonne die Haut wärmt. Man fährt in die Kurve, und auf einmal ist es da, das Eis, man versucht zu lenken, zu spät fällt es einem ein, dass man genau das nicht tun soll, und schon trägt es einen davon, runter von der Straße, im Überschlag den Abhang hinab, auf die Bäume und Bäche zu. Dann hat man entweder Glück, und schrammt an den Bäumen vorbei, oder man hat Pech, und landet genau so, dass der Sitz auf einen Stamm aufschlägt.

Ich schob den Gedanken weg, wir tranken Tee, aßen Kekse, bewunderten Martha, die problemlos getrunken hatte, schlief und nur ein Mal protestiert hatte, als ich sie vielleicht etwas ungeschickt bewegte, unterhielten uns und ordneten und sortierten Lage und Sauerei. Baby, Plazenta, Nabelschnur, ein Blutbad, alles war da, nur das Fruchtwasser fehlte. Wo war das Fruchtwasser geblieben? Es war nicht in der Hose, nicht im Auto, nicht im Bett und auch nicht daheim geblieben.
Es ist mir bis heute ein Rätsel.

Es wurde vier Uhr.
Sabine fehlte noch immer. Drei Stunden von Freiburg nach Villingen brauchte man nicht mal im stärksten Schneegestöber. Und sie hatte sich auch nicht gemeldet; ich hatte ihr doch die Telefonnummer gegeben.
Ich drängte die Bilder zurück, von Autos an Baumstämmen, oder umgedreht im Bach liegend. Darum der stumme, dunkle Wald, und keine Menschenseele, die half. Mir war unwohl. Ich dachte an Werner, an jenen Sonntag im Januar vor 28 Jahren, als die Straßen stellenweise verschneit, stellenweise frei waren, so dass man nie hat wissen können, worauf man traf. Der Gedanke war zu monströs. Man soll nicht gleich nicht mit dem Schlimmsten rechnen, aber Ängste kommen ohne Einladung. Und das Leben kann fies sein.

Zu der Zeit war die Unfallstelle bereits geräumt, der Wagen geborgen und auf dem Weg zum Schrottplatz. Die Polizei hatte lange gebraucht, um dort zu sein, es war weder der erste, noch der einzige und letzte Unfall dieser Nacht, und der erste Polizist am Unfallort war einer, der eigentlich Feierabend hatte und auf dem Weg nach Hause war. Auch er konnte eigentlich nicht mehr tun, als zu warten, bis die Kollegen kamen.

Ich sagte zu Jane. „Ruf sie mal an; das kann doch jetzt nicht mehr sein.“
Wir suchten die Nummer, ich hörte das Tuten. Endlos.
Dann hörte ich Bines Stimme.

Sie hatte Glück gehabt. Das Auto hatte sich exakt so gedreht, dass es den einzig möglichen schmalen Streifen erwischte zwischen Abhang und Wald, auf dem es kaum Steine und nur Baumstümpfe gab, an denen sie ebenfalls vorüberschlitterte. Ein Stück weit war das Auto frei durch die Luft geflogen; die Spuren verloren sich auf einer Länge von einigen Metern. Als es aufkam, überschlug es sich, landete schließlich wieder auf den Rädern und rutschte weiter.
„Jetzt ist´s vorbei“ hatte sie im Augenblick des Aufpralles nach dem Flug gedacht. Dann war sie erst wieder zu sich gekommen als das Auto stand, ein Stück weit vom Bach entfernt, am Fuß des Hanges, zehn Zentimeter vom nächsten Baum. Das Führerhaus war zerdrückt, das Dach aufgesprungen, und ihre Brille fehlte. Aber sie konnte auf den Rücksitz klettern und eine der hinteren Türen öffnen. Sie war unverletzt und nicht in einem der auf der Strecke häufigen Funklöcher; sie konnte Hilfe holen.
´Gerade brächte die Polizei sie zum Hebammenhaus; sie sei gleich da.´
Wir vergossen Tränen der Erleichterung, als sie endlich ankam.

Wir kennen sie ja nicht, diese Welt von Engeln und Feen, Göttern und Geistern. Wir glauben ja nur, dass es sie gibt, geben muss, weil manches sich so ineinanderfügt, dass der Glaube an jemanden, der im Hintergrund mitgewirkt hat, leichter fällt als die Vorstellung bloßen Zufalls. Jedenfalls glauben Bine und ich, dass Martha am Ende so eilig hat kommen müssen, damit diesem guten Geist Zeit blieb um weiterzueilen zu ihr. So hätten sich, zumindest und auf jeden Fall für diese Nacht, Bine und Martha einen Schutzengel geteilt - ein Band, das meine Schwester spürt, Martha hoffentlich dereinst auch, und eines, von dem ich hoffe, dass es auch dann noch hält, wenn die Geburt längst eine olle Kamelle ist.

Bald darauf zogen wir Martha an. Es war alles viel zu groß, sie war 48 Zentimeter klein, mit 2340 Gramm ein wahres Fliegengewicht und versank im Babysafe.
Der Abschied von Katja rührte mich ans Herz. Ich hätte gerne mehr Zeit mit ihr verbracht.
Gegen sechs Uhr machten wir uns auf die Heimfahrt, alle dichtgedrängt in einem Auto. Die Welt war in jungfräuliches Weiß gehüllt, die Straßen schillerten wie mit Edelsteinen besetzt. Wir ließen uns Zeit. In der Adlerküche gab´s noch einen Schluck Sekt, als Trost für das entfallene Fest und die ausgestandenen Aufregungen und Ängste.

Im ersten Moment war ich versucht gewesen, enttäuscht zu sein. So schnell war vorbei, was ich doch hatte zelebrieren und auskosten wollen. So schnell war es gegangen, dass man kaum hatte erleben und mitkommen können.
Wie schön hatte ich mir dies Frauenfest vorgestellt. Und so gerne hätte ich hinterher und hier geschrieben „dann kam die Welle“, ein Rauschen und Tosen, Abheben und Fliegen, ein Glück, das die Brust sprengte und das Universum erahnen ließ; vielfach versprochen - so jedenfalls hatte ich die Beschreibung der nachgeburtlichen Glücksgefühle interpretiert, die ich gehört hatte - aber schon bei Anton war sie ausgeblieben.
Aber natürlich kam sie nicht. Riesenwellen folgen Riesenkräften. Diese Geburt hatte keine Riesenkräfte gebraucht. Denn eigentlich ging´s von allein; Martha hat sich selbst geboren, ich habe es nur geschehen, hab sie kommen lassen.
Dann schalt ich mich; ´sei´s drum´, dann halt keine Welle. Vielleicht gab es die ja auch gar nicht; vielleicht existierte die ja auch bloß in meinem Kopf, denn so richtig hautnah erlebt und von einer Welle berichtet hatte keine der von mir befragten Mütter.
Außerdem - wenn es so leicht geht, so ohne jedes Mühen, Pressen und Drücken, ohne Schmerz und Not, dann darf man nicht klagen. Dann muss man sich glücklich schätzen.
Es war zwar kein Fest geworden - ich hatte schlicht dessen Anfang verpasst - aber eine so kinderleichte Geburt, wie ich sie nicht für möglich gehalten hatte.

Ich hatte bei beiden Schwangerschaften und Geburten kaum fassbares Glück gehabt. Manches habe ich vielleicht selbst ganz geschickt angegangen, (beileibe nicht alles, wie nun zutage trat). Hauptsächlich aber standen mir mit den Hebammen großartige und kluge Frauen zur Seite, denen ich meine Kinder und mich selbst gerne anvertraut habe.
Die Verbundenheit, die ich ihnen gegenüber empfinde, lässt sich eigentlich nicht in Worte fassen.

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06.02.14

Nina

Unser Schlafzimmer hatten Katja und Julia auch blitzschnell „geburtstauglich“ hergerichtet – mit Kerzenlicht und Duftöl schafften sie eine gemütliche Atmosphäre, was ich persönlich erst nach der Geburt richtig wahrnehmen und würdigen konnte.

Vor drei Jahren im Februar sollte unsere erste Tochter im Hebammenhaus geboren werden. Leider musste ich während der Geburt in die Klinik umziehen. Es ging einfach nicht voran in der Eröffnungsphase und mein Wunsch nach einer natürlichen Geburt ging letztendlich nicht in Erfüllung.
Gute zwei Jahre später kündigte sich erneut Nachwuchs an – der errechnete Entbindungstermin sollte der 31.01.2014 sein. Ich war mir sehr sicher, dass dieses Kind natürlich geboren werden wird und verschlang alle Informationen zum Thema spontane Geburt nach Kaiserschnitt. Wichtig nach einem Kaiserschnitt ist vor allem eine interventionsarme Geburtshilfe, da ein verfrühtes medizinisches oder medikamentöses Eingreifen wieder einen Kaiserschnitt nach sich ziehen kann.
Also war das s'Hebammenhaus wieder genau der richtige Ort zum Gebären und das Hebammenteam machte mir zusätzlich Mut, da sie schon einige Frauen nach Kaiserschnitt erfolgreich betreut hatten.
Am errechneten Termin war ich zur Vorsorge und geburtsvorbereitenden Akupunktur im Hebammenhaus. Heike „nadelte“ mich auch gegen die mehr werdenden Wassereinlagerungen und meinte, ich spräche so gut auf die Nadeln an, dass ich den nächsten Vorsorgetermin bestimmt nicht mehr brauchen würde.
Und tatsächlich produzierte mein Körper kleinere, etwas schmerzhaftere Wehen und ich war gespannt, ob sich daraus regelmäßige Geburtswehen entwickeln würden...
Pustekuchen – an diesem Wochenende wurde das große Geschwisterkind krank und fiebrig und die schwangere Mama war auch am Husten – da verschwanden die Wehen wieder.
So ging ich mehrere Tage über ET, ging brav zur Vorsorge und nochmal zur Akupunktur bei meiner Hebamme vor Ort. Dem Baby ging es Bestens, aber sonst blieb alles ruhig. Ich machte mir etwas Sorgen, wie ich die Geburt erkältet bewältigen sollte, hörte aber, dass die Symptome unter der Geburt ruhen. Mein Körper wird schon wissen, was er tut. Er ist stark genug, sagte ich mir voller Vertrauen.
Am 5.2. schließlich, einem Mittwoch, ging ich nochmal zur Vorsorge bei Christiane.
Unsere kleine Familie hatte einen richtig gemütlichen Nachmittag und Abend. Wir erledigten einige Einkäufe und bestellten uns abends chinesisches Essen. Gegen halb zwölf ging ich zu Bett. Ich war total ruhig und entspannt. Beim einschlafen merkte ich eine Wehe und dachte: aha, da sind sie ja wieder, vielleicht tut sich ja jetzt was. Aber erst mal schlafen! Noch Eine. Ok. Etwas später, noch Eine und Rumpel, pumpel, peng...peng? Was wird denn hier so nass?
Oh, das wird wohl die Fruchtblase sein. Also aufgestanden und ab aufs Klo. Die Wehen bekamen auch gleich richtig Wucht und ich musste sie erstmals veratmen. In den Pausen wischte ich noch ein bisschen den Boden auf und zog mich um. Um 0 Uhr 45 rief ich die Rufbereitschaftsnummer an. Nach einmal klingeln hatte ich Katja am Telefon und ich erzählte ihr vom Blasensprung eine dreiviertel Stunde zuvor. Sie fragte mich, wie ich mich fühle und ob ich mich noch etwas ausruhen wolle. Ich meinte, ja, denn ich sei müde und wolle es einfach mal probieren, wisse aber noch nicht, ob es geht. Wir vereinbarten, ich würde mich dann einfach wieder melden.
Ich legte mich hin, sprang aber sofort bei der nächsten Wehe wieder auf. Diese hatte nochmal eine ganz andere Intensität. Nun musste ich während der Wehen schon tönen und weckte damit meinen Mann. Ich wollte die Wehen dann in der Wanne veratmen und er ließ mir Wasser ein. Im Wasser sitzen wollte ich aber dann plötzlich nicht mehr; die Wehen wurden mir zu stark. Also veratmete ich sie im warmen Wasser stehend auf meinen Mann gestützt. Irgendwann wollte ich wieder raus aus dem Wasser und eigentlich nichts dringender als Katja nochmal anzurufen, aber ich war zu sehr mit atmen beschäftigt. Mein Mann setzte mich aufs Bett und rief sie an.
Katja hörte, dass die Wehen nun schon viel stärker und länger waren und meinte, wir sollten uns deshalb jetzt auf den Weg ins Geburtshaus machen. Ich dachte nur: „Nein, ich kann und will hier nicht weg!“ Katja fragte dann die alles entscheidende Frage: „Oder muss ich meinen Koffer mitbringen. Wird das eine Hausgeburt?“
Für meine Antwort brauchte ich dann noch etwas, aber während Katja wieder mit meinem Mann sprach, rief ich: „Komm her.“
Und das tat sie. Und bald darauf auch Julia. Als Katja ankam war ich schon leicht am mitschieben und vor allem verzweifelt – was, wenn ich mir die starken Wehen nur einbilde und in Wirklichkeit gar nichts vorangeht?! Katja beobachtete mich ruhig und war einfach nur an meiner Seite und meinte: „Das ist die Übergangsphase.“
Unser Schlafzimmer hatten Katja und Julia auch blitzschnell „geburtstauglich“ hergerichtet – mit Kerzenlicht und Duftöl schafften sie eine gemütliche Atmosphäre, was ich persönlich erst nach der Geburt richtig wahrnehmen und würdigen konnte. Mein Mann sorgte auf Anleitung für ausreichend Handtücher und wasserdichtes Malervlies für den Boden, das wir vom letzten Renovieren noch im Keller hatten.
Bald kniete ich auf meinen Mann gestützt vor dem Bett und presste kräftig. Die Pressphase dauerte dann doch einige Zeit. Katja und Julia hielten sich aktiv beobachtend im Hintergrund und unterstützten und motivierten mich immer wieder zur rechten Zeit. Z. B. mit Bildern („In deinem Becken ist ganz viel Platz für dein Baby“/ „Denk an Dein Baby, spür' ganz genau hin und atme zu ihm hin“). Katja setzte mir noch eine Akupunkturnadel und regte mich zu zahlreichen Positionswechseln an. So ging die Geburt Stück für Stück voran. Zum „Endspurt“ durfte ich nochmal Duftöl schnuppern (ich tippe auf Bergamotte?!) und so arbeitete Leonie sich auf die Welt. Morgens um kurz nach sieben halb in Vierfüßlerstand und halb in Hockstellung von mir aktiv geboren!
Unsere „große“ Tochter weckte mein Mann ein Stündchen später. Sie hatte die Nacht über seelenruhig geschlafen und begrüßte freudig ihr Geschwisterchen. Wir hatten viel Ruhe und Zeit zum Kennenlernen zu Viert! Zu Hause!
Vielen Dank, liebe Katja, liebe Julia für diese sehr spontane und absolut wunderbare Hausgeburt!
Vielen Dank auch ans gesamte Team des s'Hebammenhaus! Und an unsere Vor-/Nachsorge- Hebamme Anja!

Während der gesamten Schwangerschaft und auch jetzt im Wochenbett habe ich als Mutter, haben wir als Familie, nahezu ausschließlich Hebammenhilfe in Anspruch genommen! Und das bedeutet: feste Termine ohne Wartezeiten, aber dafür mit viel Zeit und Menschlichkeit, Kompetenz, Erfahrung und Sachverstand.
Zahlreiche Hausbesuche – welcher niedergelassene Arzt würde das leisten (können)? Und: die freie Wahl des Geburtsortes, die in den letzten Jahren durch die stetige Erhöhung der Haftpflicht schon beträchtlich eingeschränkt wurde!
Ab 2015, mit der wirksamen Kündigung des letzten Haftpflichtversicherers der Hebammen, müssten alle Familien in Deutschland auf dieses Privileg und ihr gesetzlich verankertes Recht auf Hebammenhilfe verzichten!
Wir mögen uns das gar nicht vorstellen und wünschen uns, dass der Gesundheitsminister schnell und kompetent handelt.

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31.01.14

Linda

Es war ein wunderschöner, sonniger und frostiger Wintermorgen - alles war mit Raureif bedeckt und hat geglitzert.

Ich weiß nicht mehr, wie genau ich vom s‘Hebammenhaus erfahren habe - es muss mir wohl bei einer meiner ausführlichen Internet-Recherchen während der Schwangerschaft aufgefallen sein.
Zunächst war ich recht skeptisch eingestellt. Es ist ja heutzutage völlig normal, zur Geburt ins Krankenhaus zu fahren. Man wird immer gefragt „In welches Krankenhaus geht ihr?“. Deswegen hatten wir uns eigentlich schon recht fest auf das Krankenhaus Tuttlingen eingefahren, welches wir im Rahmen einer Kreissaalbesichtigung kennen gelernt haben.
Nichtsdestotrotz wollte ich mir den Infoabend im Hebammenhaus doch einmal anhören - man weiß ja nie.
An dem Infoabend haben uns Christina Decker und Christiane das Hebammenhaus vorgestellt. Als ich nach Hause gefahren bin, war ich immer noch recht skeptisch, je länger ich mir das ganze aber in den nächsten Tagen durch den Kopf habe gehen lassen und je mehr ich mich über Geburtshäuser und die ambulante Geburt im Internet informiert habe, desto begeisterter bin ich geworden. Mein Mann stand dem ganzen ebenfalls sehr offen gegenüber.
Somit habe ich mich eine Woche nach dem Infoabend voll auf eine Geburt im Hebammenhaus eingeschossen - ich wollte nichts mehr anderes!
Auf die nun regelmäßigen Termine, in denen alles Wichtige zum Geburtsablauf besprochen wurden, habe ich immer hingefiebert. Wir fühlten uns jederzeit super beraten, sehr gut aufgehoben und unglaublich wohl.
Da im Ultraschall Probleme mit der Plazenta festgestellt wurden, war meine Frauenärztin meist recht kritisch einer Entbindung im Hebammenhaus gegenüber eingestellt. Das war das einzige, was meine Vorfreude etwas gedämpft hat. Die Hebammen haben mir jedoch jederzeit meine Ängste genommen.
Genau eine Woche vor dem errechneten Termin hatte mein Mann Geburtstag und wir haben bis spät Abends mit unserer Familie gefeiert. Als wir dann um 22:00 Uhr ins Bett gegangen sind, waren noch keine Anzeichen für Wehen vorhanden. Die Tage vorher hatte ich zwar mehr oder weniger starke Vorwehen, da ich jedoch schon seit Oktober Übungswehen hatte, dachte ich mir nichts dabei.
Kurze Zeit nachdem wir ins Bett gegangen sind, haben wieder Wehen eingesetzt. Ich dachte, das wären wieder Vorwehen und wollte weiter schlafen. Nach einer halben Stunde, waren die Wehen jedoch schon stärker geworden und ich folgte dem Rat, den Leonie mir einige Tage vorher gegeben hatte, und habe mir ein warmes Bad eingelassen.
In der Badewanne sind die Wehen dann immer stärker geworden und die Abstände immer kürzer. Ich hatte mittlerweile die Befürchtung, dass es doch richtige Wehen sind. Um halb 2 Uhr Nachts habe ich dann das erste mal bei der Bereitschaftsnummer angerufen. Christina Hügel hat mich beruhigt und gemeint, dass das noch ein längerer Weg werden könnte und ich tun solle, was mir gut tut.
Ich lag dann weiter in der Badewanne und die Wehen sind immer noch stärker und in noch kürzeren Abständen gekommen. Um 2:14 Uhr habe ich Christina erneut angerufen und meinte, dass es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern wird.
Nachdem wir alle Sachen im Auto verstaut hatten, haben wir uns auf den Weg nach Villingen gemacht. Die Wehen waren im Auto kaum zu ertragen, trotz liegender Position auf der Rückbank.
Um kurz vor 3 sind wir dann am Hebammenhaus angekommen. Christina und Julia haben uns empfangen. Das Geburtszimmer war wunderschön mit Kerzen beleuchtet - eine richtig wohlige Atmosphäre.
Nachdem ich ein paar Wehen auf und vor dem Bett verbracht habe, hat Christina mir die Badewanne eingelassen.
Die Wehen sind dann immer noch stärker geworden und zu diesem Zeitpunkt wollte ich nicht mehr weiter. Die Schmerzen waren so stark, dass ich nicht wusste, wie ich die Geburt überstehen sollte. Christina und Julia haben mir aber ständig Mut zugesprochen - mein Körper wisse, was er mache - nur mein Kopf wolle nicht mehr.
Als dann die Presswehen eingesetzt haben, kam Christina Decker hinzu. Ich wusste, dass sobald die zweite Hebamme hinzugezogen wird, es nicht mehr lange dauern würde, und habe mich richtig gefreut. Ab den Presswehen war ich auch wieder klarer im Kopf.
Christina hat mir noch zu einer anderen Position in der Badewanne geraten, die ich dankend eingenommen habe.
Um 5:42 Uhr hat dann unsere kleine süße Tochter Linda das Licht der Welt erblickt. Da wir vorher nicht wussten, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, war dieser Moment noch schöner wie gedacht. Nach einer kleinen Verwirrung bezüglich der Nabelschnur stand dann fest - es ist ein Mädchen!
Wir wurden beide aus der Badewanne ins Bett gebracht und ich konnte das erste mal mit meiner süßen Kleinen kuscheln. In diesem Moment würde ich am liebsten ewig verweilen - es war einfach perfekt. Draußen war es noch dunkel, im Geburtszimmer alles mit Kerzen beleuchtet, unsere kleine perfekte Tochter auf meinem Bauch - es hätte schöner nicht sein können.
Nachdem ich versorgt wurde, hatten mein Mann und ich Zeit, um mit Linda zu kuscheln. Mit der Plazenta war dann (trotz negativem Ultraschallbefund) alles in bester Ordnung! Als draußen die Sonne aufgegangen ist, hat mein Mann mich dann noch mit Suppe und seinem restlichen Geburtstagskuchen gefüttert.
Um 9:30 Uhr durften wir nach Hause gehen. Es war ein wunderschöner, sonniger und frostiger Wintermorgen - alles war mit Raureif bedeckt und hat geglitzert.
Um 10 Uhr haben wir daheim das Wochenbett bezogen.
Die Entscheidung, im Hebammenhaus zu entbinden und das Wochenbett daheim zu verbringen, war die beste, die wir hätten treffen können. Es war einfach perfekt, harmonisch und wir konnten uns in aller Ruhe an unsere kleine Linda gewöhnen - und sie sich an uns.
Vielen Dank den Hebammen Christina Hügel, Christina Decker und Julia Béraud! Ihr habt uns supergut betreut, wir haben uns jederzeit total wohl gefühlt und ihr habt die Geburt unserer Tochter zum schönsten Erlebnis unseres bisherigen Lebens gemacht! DANKE!!

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20.01.14

Nele Marie

Ich konnte die Geburt sehr bewusst wahrnehmen. Die Hebammen ließen mich einfach mit meinen Wehen so mitarbeiten, wie sie gerade kamen und ich hatte das Gefühl, dass die Geburt ganz von alleine fließt!

Nele Marie ist unser zweites Kind. (…)
Dieses Mal wollten wir es anders machen und entschieden uns für s’Hebammenhaus. Auch die letzten Vorsorgen ließ ich von den Hebammen durchführen und war äußerst zufrieden.
Drei Tage vor ET machte sich unsere Kleine dann auf den Weg. Es war Sonntag und ich hatte schon seit Freitag so ein Gefühl, dass es bald los gehen wird... Am Sonntag morgen wachte ich mit Wehen auf und dachte, ok, jetzt geht es wirklich los. Ich freute mich, dass die Kleine noch auf meine Zwillingsschwester gewartet hatte, die bei der Geburt dieses mal dabei sein wollte (sie reiste einen Tag vorher an).
Ich ging also erst mal Duschen und Frühstücken. Leider verabschiedeten sich die Wehen am Vormittag wieder. Nachmittags ging jedoch mein Schleimpfropf ab und ich war wieder guter Dinge, dass es jetzt nun doch los ginge.
Um 0:30 Uhr (ich konnte davor schon nicht schlafen) kamen die Wehen, schön kräftig und schon in ziemlich kurzen Abständen. Um 2.00 Uhr entschieden wir uns meinen Papa anzurufen, da er auf unseren Sohn aufpassen wollte wenn es so weit ist. Dann riefen wir die Bereitschaftsnummer an. Es meldete sich Christina. Sie sagte, ich solle erst mal in die Badewanne und mich dann wieder melden. So tat ich das auch, fühlte mich aber in der Wanne nicht so wohl und bin dann bis um ca. 4:00 Uhr um den Wohnzimmertisch gelaufen und hab im Vierfüßler Stand die Wehen vor dem Sofa veratmet. Die Wehen wurden dann heftiger und wir riefen Christina wieder an. Da ich die meiste Zeit zu Hause verbringen wollte, kam Christina erst mal zu uns nach Hause, um mich zu untersuchen. Ich rechnete damit, dass der Muttermund bei max. 3-4 cm auf sein würde und zu meiner Überraschung, sagte Christina, ich sei schon komplett auf. Ich freute mich total und wir fuhren daraufhin ins s’Hebammenhaus. Dort angekommen, ging ich wieder gleich in den Vierfüßler Stand vor dem Bett und wartete auf die Presswehen, die kurze Zeit später auch einsetzten. Ziemlich schnell traf auch Elke ein, die zweite Bereitschaft hatte, worüber ich mich sehr freute, da sie uns schon bei unserem ersten Kind im Wochenbett betreut hatte. Meine Schwester saß auf dem Bett und hielt mir die Hand und mein Mann massierte meinen Rücken. Wir waren zusammen mit den Hebammen ein super Team!!
Um zehn vor sieben wurde dann unsere kleine Nele geboren.
Ich legte mich gleich mit ihr auf das Bett und wir konnten erst mal kuscheln. Nach kurzer Zeit löste sich dann auch die Plazenta und ich musste noch genäht werden. Die Verletzung verheilte sehr gut. Nachdem wir gefrühstückt hatten, durften wir auch schon Heim. Unser Großer freute sich riesig, als wir mit unserem neuen Familienmitglied nach Hause kamen.
Ich konnte die Geburt sehr bewusst wahrnehmen. Die Hebammen ließen mich einfach mit meinen Wehen so mitarbeiten, wie sie gerade kamen und ich hatte das Gefühl, dass die Geburt ganz von alleine fließt! Es war eine so schöne Geburt, dass ich mir überlege irgendwann nochmal ein drittes Kind zu bekommen, obwohl wir nur zwei geplant hatten.
Ich hoffe, dass dann das s’Hebammenhaus noch so existiert, wie es jetzt ist und dass die Politik etwas für unsere Hebammen tut, damit sie weiterhin versichert sind!
Danke liebe Christina und liebe Elke für die wunderschöne Geburt bei Euch! Ihr wart einfach Klasse, mit eurer Ruhe und Einfühlsamkeit habe ich mich zu jeder Zeit sicher und gut betreut gefühlt!

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25.12.13

Jonathan

Voller Vertrauen und mit einer inneren Ruhe und Zuversicht entschieden wir und dann unser Baby im s´Hebammenhaus zur Welt zu bringen.

Jonathan ist unser ersten Kind und bereits während der Schwangerschaft stellte sich uns die Frage wie wir unserem Wunschkind eine möglichst natürliche Geburt und somit einen schönen Start ins Leben ermöglichen können. Jedoch war uns lange Zeit nicht bewusst, dass es neben einer klinischen Geburt auch die Möglichkeit gibt außerklinisch und in guten Händen zu entbinden.

Das s´Hebammenhaus zog aufgrund des umfangreichen Kursprogramms bereits während der Schwangerschaft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Nach einer Infoveranstaltung in der nicht nur die Arbeit und die Räumlichkeiten vorgestellt wurden, sondern auch näher auf die Philosophie „voller Vertrauen in die Kraft der Frau“ eine natürliche Geburt zu ermöglichen, entschied ich mich zunächst verschiedene Kurse im s´Hebammenhaus zu besuchen. So konnte ich nicht nur meinem Baby und mir etwas Gutes tun, sondern auch erste Einblicke in die Arbeit der Hebammen gewinnen und mich mit anderen Schwangeren austauschen.

Voller Vertrauen und mit einer inneren Ruhe und Zuversicht entschieden wir und dann unser Baby im s´Hebammenhaus zur Welt zu bringen. Diese Zuversicht wurde jedoch auf die immer wieder gestellte Frage in welchem Krankenhaus wir entbinden werden, auf eine harte Probe gestellt. Schon unsere Antwort, dass wir uns eine ambulante Geburt für unser Kind zu wünschen, konnte teilweise nicht nachvollzogen werden und des Öfteren wurde diese Entscheidung als sehr mutig (!) tituliert. Trotz allem haben wir das Vertrauen und die Sicherheit in die Arbeit des gesamten s`Hebammenhaus-Teams nicht verloren.

11 Tage vor dem errechneten Geburtstermins war es dann soweit. Bereits abends wurde ich immer unruhiger und merkte schnell, dass sich irgendetwas in meinem Bauch tat, so war es auch nicht verwunderlich, dass bereits nachts die ersten Wehen einsetzten. Da ich nicht genau wusste, was ich tun sollte, nahm ich all meinen Mut zusammen und rief im s`Hebammenhaus an. Die diensthabende Hebamme Katja versicherte mir, dass alles in Ordnung sei und ich ein warmes Bad nehmen könnte und nochmals versuchen soll zu schlafen, da die Wehen doch noch sehr unregelmäßig kamen. Diesen Rat nahm ich dankend an und versuchte mich den Rest der Nacht nochmals zu entspannen.

Gegen 5.30 Uhr wurden die Wehen jedoch stärker und wir entschieden uns, nach einem weiteren Telefonat mit Katja, uns auf den Weg in s`Hebammehaus zu machen. Als wir in Villingen ankamen, war Katja bereits da und hatte auch schon den Geburtsraum vorbereitet und für eine entspannte Atmosphäre mit Kerzenlicht und Musik gesorgt. Nach zwei Stunden unregelmäßiger Wehen, bot Katja uns an noch einmal nach Hause zu fahren um dort noch einmal im gewohnten Umfeld Kraft zu tanken. Somit fuhren wir nach diesem „Fehlalarm“ zunächst wieder nach Hause.

Mittags gegen 13.00 Uhr kamen die Wehen dann in regelmäßigen und immer kürzer werdenden Abständen, so dass mein Mann Katja anrief und sie bat zu uns nach Hause zu kommen. Allein die Anwesenheit von Katja in meinem gewohnten Umfeld halft mir währende der einzelnen Wehen zu entspannen.

Gegen 15.00 Uhr entschlossen wir uns in s´Hebammenhaus zu fahren. Nach unzähligen Wehen setzten dann die Presswehen ein. Während ich die Wehen zunächst gut wegatmen konnte, setzten mir die Presswehen deutlich zu. Die von Katja vorgeschlagenen Positionswechsel halfen mir die Presswehen zu meistern. Auch die regelmäßigen Kontrollen der Herztöne nahmen mir meine aufkommende Angst die Wehen nicht durchstehen zu können. Eine Erleichterung verschaffte mir dann auch Katjas Vorschlag in die Badewanne zu gehen. Durch die positiven Rückmeldungen, Katjas ausgestrahlte Ruhe und Sicherheit und nicht zuletzt der Rückhalt meines Mannes konnte ich neue Kraft tanken um die letzten Presswehen zu meistern. So erblickte unser Sohn Jonathan um 18.41 Uhr das Licht der Welt. Der emotionalste und glücklichste Moment in unserem Leben.

Wir sind dem gesamten Team des s´Hebammenhauses und vor allem Katja und Elke, die uns während der Geburt begleitet haben, unendlich dankbar. Ihr habt uns den Moment der Geburt zum einmaligen Erlebnis gemacht und das in einer unglaublich schönen Atmosphäre.

Vielen Dank auch für die erste Zeit nach der Geburt, die wir zu dritt genießen durften und die uns half als kleine Familie zusammen zu wachsen.

Ein besonderer Dank auch an alle Hebammen, die uns während der Schwangerschaft mit Freundlichkeit, Offenheit und viel Vertrauen begegnet sind und nicht zuletzt Christiane, die uns während der gesamten Wochenbettzeit liebevoll mit Rat und Tat zu Seite stand.

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17.11.13

Miriam

Lästige Schwangerschaftszipperlein wie Übelkeit, Schwindel, Sodbrennen – ich hab sie alle mitgenommen. Dafür blieb ich von echten Komplikationen verschont, so stand einer Geburt im s`Hebammenhaus nichts im Wege.

Den ersten Kontakt mit dem sHebammenhaus hatte ich bereits in der 14. Woche. Lästige Schwangerschaftszipperlein wie Übelkeit, Schwindel, Sodbrennen – ich hab sie alle mitgenommen. Dafür blieb ich von echten Komplikationen verschont, so stand einer Geburt im sHebammenhaus nichts im Wege.
Ich wollte von Anfang an nicht zur Geburt in die Klinik, zuhause hatte ich da noch etwas Überzeugungsarbeit zu leisten. An die Diskussion kann ich mich gut erinnern:

„Schatzi, bist du sicher dass du das willst? Im Krankenhaus ist es doch viel sicherer. Da ist ein Arzt und für den Notfall ein OP und so. Was ist wenn du im Notfall verlegt werden musst? Da zählt jede Sekunde!“

„Ich kann dich beruhigen, wenn`s in der Klinik schief läuft dauert´s auch ein paar Minuten bis einer kommt, wenn dann noch der OP belegt ist, ist der Zeitvorteil ratzfatz im Eimer.“

„DAS beruhigt mich aber nicht!“

Heike hatte an unserem ersten Termin etwas mehr diplomatisches Feingefühl. Während ich, ihrer Akupunkturnadeln sei Dank, auf Wolke 7 schwebte, ging sie auf Magnus` Fragen ein und so stand er bereits nach diesem Nachmittag voll und ganz hinter meinem Wunsch.

Die Geburt hat lange gedauert. Bereits am Donnerstag hatte ich die ersten kräftigen Vorwehen. Als am Samstag Christiane vorbei kam und fröhlich meinte „Du siehst noch nicht nach Geburt aus. Lass dir mal für Montag einen Vorsorgetermin geben.“ dachte ich für einen Moment echt, die veräppelt mich doch! Doch gegen 20 Uhr spürte ich dann eine deutliche Veränderung und kurz vor Mitternacht holten wir Katja, die mittlerweile den Rufdienst übernommen hatte.
Gemeinsam fuhren wir ins s`Hebammenhaus, wo ich in der Badewanne etwas entspannen durfte.
Da ich bereits zwei schlaflose Nächte hinter mir hatte schlief ich zweimal ein, mein Körper musste einfach Kraft tanken.
Irgendwann gegen 5 Uhr kam Heike noch dazu, und um 10:20 war unsere kleine Miriam endlich da. Wir drei durften erst mal ausgiebig kuscheln und sind dabei prompt eingeschlafen. Magnus durfte die Nabelschnur durchschneiden und die Kleine anziehen. Nach drei Stunden durften wir nach Hause, wo uns noch am selben Tag unsere Wochenbett-Hebamme Christina besuchte.

Ich würde jederzeit wieder ins s`Hebammenhaus gehen, denn eine so entspannte Geburt wäre in einem Krankenhaus vermutlich nicht möglich gewesen. Wir sind den beiden sehr dankbar, denn sie haben uns die Zeit gegeben, die wir gebraucht haben.

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07.10.13

Philippa

Warum eigentlich ins Krankenhaus, ich bin doch nicht krank?! Ich will doch „nur“ ein Kind gebären.
Diese Frage beschäftigte mich eigentlich schon vor meiner Schwangerschaft. Ich wusste dass es nur wenige Geburtshäuser gibt, wo man in Ruhe natürlich gebären kann.

Warum eigentlich ins Krankenhaus, ich bin doch nicht krank?! Ich will doch „nur“ ein Kind gebären.
Diese Frage beschäftigte mich eigentlich schon vor meiner Schwangerschaft. Ich wusste dass es nur wenige Geburtshäuser gibt, wo man in Ruhe natürlich gebären kann. Über das Internet habe ich s’Hebammenhaus gefunden. Vom umfangreichen Angebot war ich gleich beeindruckt. Am Infoabend wurden alle Fragen von den Hebammen souverän beantwortet. Somit war für mein Mann und mich klar, hier soll unser Kind auf die Welt kommen.
Bereits ab der 10. SSW habe ich alle Vorsorgeuntersuchungen im Hebammenhaus wahrgenommen, sowie einen Geburtsvorbereitungskurs als auch ein individueller GV-Kurs mit Hypnose. Aufgrund der regelmäßigen Besuche im Hebammenhaus wurden wir immer vertrauter mit dem wundervollen Ort, der tollen Atmosphäre und natürlich den fürsorglichen Hebammen. Es blieb immer genügend Raum und Zeit für tiefgründige Gespräche bei welchen ganz offen über alle Ängste und Sorgen gesprochen wurden. Auch die weite Distanz von 50 km und einer Fahrzeit von ca. einer Stunde war es uns wert, die rundum individuelle Betreuung wahr zu nehmen. Man hat jederzeit das Gefühl wirklich als Individuum betreut zu werden. Selbst unsere betreuende Hebamme Christina Hügel scheute nicht die lange Wegstrecke morgens um 6 Uhr zu uns, als wir die Bereitschaftsnummer wählten.
Aufgrund des regelmäßigen Übens der Atem-/ Entspannungs- und Visualisierungstechnik sowie meinen Yogaübungen und den positiven Affirmationssätzen fühlte ich mich gut vorbereitet auf die Geburt und ging absolut zuversichtlich und gelassen ins Hebammenhaus. Der Geburtsverlauf im Hebammenhaus hat sich etwas in die Länge gezogen. Mehrmals wechselte ich auf Anregung der Hebammen die Positionen. Mein Mann war stets bei mir und hat mir Mut zugesprochen. Die „Wellen“ kamen und gingen, ich hatte absolutes Vertrauen in unser Baby und meinen Körper. In den Wehenpausen konnte ich ziemlich gut entspannen, lediglich während den Wehen musste ich mich auf meine Atmung konzentrieren, sodass ich keine grossen Schmerzen hatte. Zum entsprechenden Geburtsfortschritt empfahlen mir die Hebammen die Atemtechnik zu verändern und das Baby nach unten zuschieben. Zuerst wusste ich nicht richtig wie genau das ging, aber als ich dann gemerkt habe dass durch das Pressen der Druck ziemlich enorm und der Schmerz größer wurde, habe ich mich irgendwie davor gescheut weiter zu pressen. Ich dachte das könnte auch so wie bisher fortgehen. In meinem Kopf war ich einfach nicht dazu bereit mitzupressen. Schlussendlich hat Christina mich abends kurz vor halb acht aus meiner Tiefenentspannung herausgeholt und Tacheles mit mir geredet. Sie erklärte dass wir nun einen Geburtsstillstand hätten und nun müsse es deutlich vorangehen, ansonsten müsse ich mit den Konsequenzen leben. Abrupt war ich aus meinem Trancezustand aufgewacht, und wusste dass es nun ernst war. Vor meinen Augen lief schon einen Film ab, indem ich mich mit der Ambulanz vorm Hebammenhaus abtransportieren sah. Das wollte ich auf gar keinen Fall! Also packte ich all meinen Mut zusammen, überwindete mich und habe bei jeder Wehe mitgepresst und versuchte mich nicht gegen den Schmerz zu wehren. Glücklicherweise ging es ab dort ziemlich schnell mit 3-4 Presswehen war unsere kleine Tochter Philippa um kurz vor acht Uhr abends zur Welt gekommen. Überglücklich dass es nun endlich vorbei war und total überwältigt nahmen wir unsere Tochter in Empfang.
Wir sind überglücklich dass alles noch so gut geklappt hat und wir eine selbstbestimmte Geburt erleben durften. Unsere Tochter hat die Geburt gut überstanden sie ist ein total ruhiges, ausgeglichenes und zufriedenes Baby. Ich bin davon überzeugt, dass nicht zuletzt unsere sanfte Geburt sich auf ihr Wesen übertragen hat. Dies war nur durch die sehr geduldigen Hebammen möglich. Ich bin mir sicher, im Krankenhaus hätten wir nie die Zeit bekommen die wir beide gemeinsam gebraucht haben. Auch bin ich Christina überaus dankbar, dass sie mir deutlich ins Gewissen geredet hatte. Ich dachte, ich könne ewig so weiter machen. In meinem total ekstatischen Zustand voll mit Adrenalin, merkte ich nicht dass mein Körper total erschöpft war.
Nach der Geburt war mein Kreislauf sehr instabil und der erste Versuch nach vier Stunden nach Hause zu gehen schlug fehl. Christiane, welche uns zum Schichtwechsel betreut hatte, entschied kurzerhand, dass wir alle drei im Hebammenhaus übernachten durften und morgens nach dem Frühstück wenn sich der Kreislauf stabilisiert hat, nach Hause zu fahren.
Schlussendlich war es eine wunderschöne Geburt was ich dank Annemarie Haas, meiner Geburtsvorbereitungslehrerin mit Hypnose, auch selbstbewusst so weitererzählen kann. Von den Müttern selbst wird leider viel zu oft nur von den schrecklichen Erlebnissen einer Geburt berichtet welche werdenden Mütter nur zusehends verunsichern. Annemarie hat mich dazu ermutig meine positiven Erfahrungen ohne schlechtes Gewissen kundzutun.
Unsere tiefste Dankbarkeit und Respekt gebührt unseren Hebammen Christina Hügel, Christina Decker, Elke Hohner und Christiane Paul-Klinger, die uns den nötigen Raum und die Zeit gaben in unserem Tempo selbstbestimmt zu gebären und uns dennoch stets handlungsbewusst und sehr verantwortungsvoll begleitet haben. Wir sind überaus glücklich dass wir im Hebammenhaus gebären durften und unsere Gefühle dort vertrauensvoll offenbaren konnten. Wir können s’Hebammenhaus wirklich uneingeschränkt weiterempfehlen.

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23.08.13

Benja

Dieses Mal also bitte eine natürliche Geburt!

Wann beginnt eine Geburt?
Abends gegen 19:00 Uhr wurden die Wehen wieder häufiger und heftiger.
Wieder – ich hatte seit zehn Tagen mal mehr und mal weniger Wehen, zeitweise auch einen halben Tag Pause dazwischen.
Da die ersten Wehen gut drei Wochen vor dem Geburtstermin auftraten waren das wohl alles Übungs-/Senk-/Vorbereitungswehen. Trotzdem waren sie zeitweise so heftig dass ich in zwei Nächten während dieser Zeit kurz davor war ins Krankenhaus zu fahren und mir irgendwas gegen die Schmerzen geben zu lassen.
Die gute Betreuung durch sHebammenhausteam hat mich davor bewahrt. Eine spontane, natürliche Geburt wünschte ich mir dieses Mal mehr als alles andere. Bei unserem ersten Kind begann die Geburt auch im s’Hebammenhaus, wegen dem Missverhältnis zwischen Kind und Becken (so der Arzt später) senkte sich unser Sohn damals aber nicht tief genug ins Becken, so dass sich der Muttermund nicht weit genug öffnete und ich nach 24h Wehen doch ins Krankenhaus verlegt wurde. Nach PDA und Wehentropf dort tat sich nach vielen weiteren Stunden immer noch nichts so dass ein Kaiserschnitt gemacht wurde den ich als extrem unangenehme Erfahrung abgespeichert habe. Dieses Mal also bitte eine natürliche Geburt! Gegen Abend also meldeten sich die Wehen intensiv zurück. Kurz nach 21 Uhr riefen wir die Bereitschaftshebamme an – zum ersten Mal in diesen zehn Tagen war Leonie am Telefon. Mein Mann Thomas traf sich mit ihr um 22 Uhr am sHebammenhaus und bekam verschiedene rezeptfreie Medikamente für mich, um die Schmerzen erträglicher zu halten.
Eine leichte Hilfe war das auch, nach 24 Uhr aber schickte ich meinen Mann wieder zum Telefon.
So gegen 1 Uhr kam dann Leonie und setzte sich zu mir an die Badewanne.
Nach einer kurzen Untersuchung verkündete sie der Muttermund sei so ca. 4-5cm weit geöffnet und es könnte gut sein dass das jetzt endlich Geburtswehen seien. Allein Ihre Anwesenheit half mir in dieser Stunde sehr. Morgens um 6 Uhr hielt ich es nicht mehr länger aus und Tom rief wieder Leonie herbei.
Als sie mir um 7 Uhr verkündete der Muttermund sei weiter aufgegangen und wir sollten in sHebammenhaus aufbrechen flossen ein paar Tränen der Erleichterung. Endlich geht es voran! Die Schwiegereltern holten unseren vom Gestöhne und Geschrei der Mutter etwas verwirrten Sohn ab und wir waren um 8 Uhr im sHebammenhaus.
Seit Leonie mir eröffnet hatte dass die Geburt vorangeht waren die Wehen noch heftiger geworden.
Im gemütlich hergerichteten Geburtsraum lag ich zuerst noch eine Weile im Bett, um mich zwischen den Wehen ausruhen zu können.
Dann ließ mir Leonie die Badewanne volllaufen, wo ich die nächsten Stunden verbrachte. Das warme Wasser tat gut, und das Tuch darüber zum reinhängen entlastete Thomas, an dem ich mich bisher während der Wehen festgekrallt hatte.
Leonies Gegenwart und Zuspruch und vor allem mich an ihren Augen ‚festhalten‘ zu können während der Wehen halfen mir zu diesem Zeitpunkt sehr viel.
Gegen Mittag war der Muttermund dann so weit geöffnet dass ich mitpressen durfte.
Die erste richtige Presswehe jagte mir allerdings richtig Angst ein. Mit dieser Heftigkeit und diesem Schmerz hatte ich nicht gerechnet.
Und hatte ich bisher schon den Eindruck das Hebammenhaus zusammenzuschreien wurde es jetzt noch eine Stufe mehr.
Mein einziger Trost war, dass ich wusste dass es manchmal gar nicht viele Presswehen braucht um ein Kind zu gebären. Leonie schlug vor von der Wanne zum Gebärhocker bzw. in den Vierfüßlerstand zu wechseln, was meinem Mann dann wieder meine ganze Last aufbürdete.
Meine Angst vor den Schmerzen und auch davor zu reißen zogen die Austreibungsphase allerdings stark in die Länge.
Ich konnte nicht richtig loslassen und mich öffnen. Mittlerweile dachte ich fast sehnsuchtsvoll an meinen Kaiserschnitt zurück ….. .
Irgendwann wurde ich wütend dass es nicht richtig voranging und das half trotz dem Gefühl gleich zu zerreißen, mitzupressen. Schließlich meinte Christiane (die mittlerweile auch eingetroffen war) der Kopf sei schon zu 1/3tel draußen und mit einer der nächsten Wehen rutsche Benja dann auch komplett heraus.
Fast drei Stunden hatten wir da gebraucht. Es war 14:32 Uhr. Mein einziger Gedanke in dem Moment war ‚Endlich – vorbei‘.
Ich nahm Benja sofort in die Arme und die Hebammen halfen mir ins Bett.
Tom kuschelte sich zu uns und wir bewunderten unsere kleine Tochter, die die ganze Zeit über mit stabilen Herztönen und Kopfbewegungen gut mitgearbeitet hatte.
Nach dem ersten Stillen und der Geburt der Plazenta ging es ans Nähen, wobei glücklicherweise nicht viel zu nähen war. Mein Damm war intakt geblieben (dank Leonies ständiger Kaffee- und Ölbehandlung), nur zwei kleine Risse im Scheidengewebe waren zu nähen – vermutlich von Benjas Händen, die sie gleich mit dem Kopf hinausgeschoben hatte.
Ich war völlig entkräftet aber auch heilfroh mein Ziel erreicht zu haben – Benja war auf natürlichem Weg auf die Welt gekommen.
Tom kochte noch im Hebammenhaus Nudeln, die Soße hatten wir mitgebracht, so dass ich was im Bauch hatte bevor wir heimgingen. Allerdings konnte ich nicht viel essen.
So um 17 Uhr brachen wir auf nach Hause, wo uns mittlerweile meine Eltern erwarteten.

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08.07.13

Kian

Kian wurde so liebevoll auf dieser Welt begrüßt wie man es sich nur wünschen kann. Diese besondere Atmosphäre und Ruhe sind etwas so besonderes und angenehmes man fühlt sich direkt wie zu Hause.

Der Entschluss unseren Sohn im sHebammenhaus zu Welt zu bringen kam zugegebenermaßen etwas kurzfristig denn es waren gerade noch 5 wochen bis zum errechneten Entbindungstermin. Dennoch wurde uns die Möglichkeit gegeben, diese wundervolle Erfahrung zu machen. Die „kennen lern Gespräche“ musste aufgrund des nahenden Termins nun in „geballter Form“ stattfinden. Denn ich sollte ja trotzdem alle Hebammen kennenlernen. Die Geburt von Kian war wunderschön( wer hätte gedacht das ich die über eine Geburt sagen kann)Im sHebammenhaus hat man diese besondere Atmosphäre und Ruhe was einem die ganze „Situation“ viel angenehmer erscheinen lässt
Die Hebammen unterstützen einen wenn es angebracht ist ansonsten darf man sich so bewegen sitzen, stehen liegen was auch immer „Frau“ es für angenehm empfindet .Mutter und Kind dürfen bestimmen was für sie der richtige Weg ist.Was meiner Meinung nach richtig toll ist.
Kian wurde so liebevoll auf dieser Welt begrüßt wie man es sich nur wünschen kann. Diese besondere Atmosphäre und Ruhe sind etwas so besonderes und angenehmes man fühlt sich direkt wie zu Hause.
Auch die Nachsorge und Hilfe bei dem ein oder anderen Problem war super. Hier ist man rundum versorgt von Anfang an oder eben erst gegen Ende…
Hätte ich gewusst wie schön eine Geburt sein kann hätte ich Meinen ersten Sohn mit Sicherheit auch hier zu Welt gebracht.
Ein ganz besonderer Dank Geht an Christina und Christiane für die wundervolle Geburt.
Christina für die Nachsorge. Heike für die Akupunktur vor ,während und nach der Geburt. Julia das sie mir die Entscheidung etwas leichter gemacht hat und natürlich auch allem anderen ihr seit ein ganz tolles Team so dass man sich sofort richtig aufgehoben fühlt.
Vielen Dank für alles Fabienne &Stefan mit Noel& Kian

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07.07.13

Ben

Es hieß, wenn die Zweithebamme kommt, ist das Kind bald da – das gab mir Hoffnung.

Was mit vermuteten Senkwehen begann, endete mit einem kleinen Wunder
Ralf kam um 24 Uhr ins Bett, was mich aufwachen lies. Er schlummerte sofort ein, wohingegen ich ein Ziehen in der Leistengegend spürte. Meine erste Vermutung waren Übungskontraktionen oder Senkwehen. Als es nach einer Stunde nicht aufhörte stand ich auf um in einem Buch die Eigenschaften von Senkwehen nachzulesen. Die Beschreibung hätte gut passen können, was der Grund war, dass ich um 01:30 Uhr mich noch einmal schlafen legte. Nach 1,5 Stunden wachte ich wieder auf mit dem selben Ziehen, das nun aber etwas stärker wurde. Ich machte mir immer noch keine Gedanken, dass es schon wehen sein könnten und lies aus diesem Grund Ralf weiter schlafen. Nachdem aber mein Rücken zu schmerzen begann, weckte ich ihn schließlich doch auf, damit er mich massieren konnte. Nach einer kurzen Weile schickte ich ihn wieder schlafen, damit er sich ausruhen konnte - ich hatte es immer noch nicht realisiert, dass es „ernst“ wurde. Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass die Wehen doch alle 10 Minuten kamen, diese waren aber immer noch liegend im Bett erträglich. Dies änderte sich dahingehend, dass ich mich am Türrahmen festhielt und die Wehen verathmen musste – ich ließ ihn immer noch schlafen. Um 05:00 Uhr weckte ich ihn letztendlich doch, um ein Bad zu nehmen. Die Wehen könnten ja immer noch aufhören. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Wehen schon alle 5 Minuten. Das änderte sich im Bad auch nicht. Gefühlt öffnete sich dort der Muttermund. Jetzt wurde es klar: die Geburt begann. Ich wollte keine Hebamme zu einer unmenschlichen Zeit wecken, da die Geburt von Erstgebährenden bekanntlich länger gehen kann. Um ca. sieben Uhr riefen wir an und es meldete sich Katja Vögele. Wir vereinbahrten, dass Sie zuerst zu uns fährt – als Sie eintraf, kamen die Wehen schon alle 3 Minuten. Der Vorschlag noch ein Bad zu nehmen, nahm ich gerne an. Jedoch aus Platzgründen nicht in der eigenen Badewanne. Wir beschlossen ins s‘Hebammenhaus zu fahren. Katja fuhr voraus um die Vorbereitungen zu treffen. Wir packten noch die restlichen Utensilien in die Tasche und fuhren langsamen mit einem Zwischenstopp beim Bäcker los.
Im s’Hebammenhaus angekommen empfand ich ein WoW-Gefühl als ich ins Zimmer eintrat: die Vorhänge waren verschlossen, Teelichter brannten, die Duftlampe und die leise Musik machten die Ankunft perfekt. Ich konnte gleich die vollgelaufene Wanne nutzen. Ralf saß vor der Badewanne und konnte mich so in den Pausen massieren und mein Becken drücken. Katja zog sich in den Hintergrund und wir hatten das Gefühl, dass es nur Ralf und mich gab. Katja sagte mit einer angenehmen Stimme, dass ich mich an einen Kraftort zurückziehen soll und ganz auf meinen Körper hören solle. Gefühlt habe ich bei der halben Geburt die Augen geschlossen gehabt. Die Presswehen begannen und die Wehen wurden heftiger. Am Rande bekam ich mit, dass Heike Kaltenbrunner durch die Tür kam. Es hieß, wenn die Zweithebamme kommt, ist das Kind bald da – das gab mir Hoffnung. Ebenfalls als ich sah, dass Katja die Handschuhe anzog. Doch der kleine Mann ließ auf sich warten: Wir probierten noch den Vierfüssler aus, bei dem mir Heike noch zwei Akkupunturnadeln setzte. Immer war Ralf an meiner Seite und redete mir gut zu. Zu keiner Minute hat er meine Seite verlassen. Ich konnte mich an ihm festhalten und durch ihn Kraft schöpfen. Katja und Heike redeten mir ebenfalls gut zu, als ich keine Kraft mehr hatte. In der Hocke war es dann so weit, nach 2,5 Stunden im s’Hebammenhaus wurde unser Sohn geboren. Er lag vor mir und ich konnte ihn als erstes auf dieser Welt in die Arme nehmen und ihn zu mir an die Brust holen. Gestützt legten wir uns gemeinsam ins Bett und begannen langsam das Glück zu realisieren, das wir in den Händen hielten. Ich konnte ihn gleich anlegen und anschließend hatten wir auch die Zeit, dass er auf Papas Brust liegen durfte. Auch war ich froh, dass Heike und Katja vor mir standen, als meine Wunden versorgt wurden, denn diese Personen sind mir durch die vorbereitenden Gespräche und Akkupunktursitzungen bekannt und vertraut geworden.
Im Nachgang war ich überglücklich, dass ich ins s’Hebammenhaus gegangen bin. Es war eine harmonische Atmosphäre, die nicht durch das Kommen und Gehen von Ärzten und Krankenschwestern gestört wurde. Es waren auch keine fremden Personen anwesend. Ich konnte mich zurückziehen um komplett auf meinen Körper hören und so unserem Sohn Ben eine natürliche und entspannte Geburt ermöglichen.

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29.06.13

Valeria

Da ich bereits wusste, dass ich als männlicher Part eh nicht viel machen konnte, als einfach bloß dabei zu sein und dann zu helfen, wenn es mich brauchen würde, beschränkten sich meine Aufgaben ausschließlich darauf, meiner Frau Trinkwasser zu reichen, wenn sie danach fragte. Ich machte es mir dann irgendwann bequem, zog eine bequemere Hose an und wartete.

Zugegeben, zu Beginn war ich mehr als skeptisch: „s’Hebammenhaus“. Was soll das?! Ist das überhaupt ein Gebäude mit Wänden und Dach oder irgendeine Höhle in den unendlichen Tiefen des Schwarzwaldes, wo ein paar alte Weiber mit großen, spitzen und pickeligen Nasen hausen, die zudem stundenlang über einem brodelnden Kochkessel gebeugt die ganze Welt verwünschen, während sie Krötenblut und Spinnenbeine in das Gefäß werfen?
Oder ist es ein einfacher Bretterverschlag in den Slums von Villingen, wo arme Mägde heimlich ihren Nachwuchs zur Welt bringen, um diesen dann schnell loszuwerden?

Und dann noch der Name. „s’Hebammenhaus“. „S“ mit Apostroph… Was soll das?!
Nun gut, da ich ja eigentlich ein aufgeschlossener Mensch bin, auch ab und zu schon mal wenn es notwendig ist freiwillig zu Globuli greife, und begriffen habe, dass die Rosenquarze in unserer Wasserkaraffe daheim nicht Gift versprühen und die darin enthaltene Flüssigkeit irgendwie „glücklicher“ machen sollen, meinte ich zu meiner Frau, als sie mit der Idee einer Geburt im s`Hebammenhaus zu mir kam, dass wir es doch mal versuchen könnten.
Zudem hatten wir einige teilweise sehr negative Erfahrungsberichte aus dem engen Bekanntenkreis erhalten, welche zur Geburt in hiesigen Krankenhäusern waren. So was wollte ich definitiv nicht.

Nach den ersten Besuchen im sHebammenhaus, welche gar nicht weh getan hatten und sogar richtig angenehm waren, entschieden wir uns zum Missfallen des Frauenarztes, die Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr bei ihm zu machen und diese durch die Hebammen durchführen zu lassen. Einzig einmal kamen bei mir Zweifel auf, als wir nach dem letzten Ultraschall beim Frauenarzt kurz darauf nochmal im sHebammenhaus waren. Die zuständige Hebamme kam durch Tasten auf etwa die gleiche Körpergröße und das gleiche Gewicht, welches der Arzt zuvor durch Technik rausgefunden hatte. Sogleich rief meine aufgeklärte Seele: „Aufs Feuer mit ihnen, brennen sollen sie! Alles Hexen!“. Meine Frau konnte mich in letzter Sekunde davon abhalten, ein Inquisitionsgericht einzuberufen.

Als Geburtsvorbereitungskurs wählten wir die Wochenend-Kurs-Variante im s`Hebammenhaus. Auch wenn wir bereits viel Vorwissen hatten, war der Kursbesuch eine gute Vorbereitung. Zudem schmeckte das Mittagessen vorzüglich. Die einzige Enttäuschung war, dass mir bewusst gemacht wurde, dass heutzutage nicht mehr so „gehechelt“ wird, wie man es aus Filmen kennt. Dabei hatte ich mich doch die ganze Schwangerschaft über darauf gefreut…

Bei der Geburt hat alles von Anfang bis Ende gepasst. Als es losging und wir uns kurz vor Anbruch der Geisterstunde dem verlassen scheinenden Haus näherten, begrüßte uns der flackernde Schein eines Teelichtes im Eingangsbereich. Wie ein Leuchtturm wies es uns den Weg in s`Hebammenhaus. Das ganze Haus war mit Teelichtern sanft beleuchtet und eine angenehme, leise CD war eingelegt. Leonie, die diensthabende Hebamme, empfing uns und bat, dass wir es uns erst mal gemütlich machen sollten. Es war ein richtiges „Ankommen“.

Da ich bereits wusste, dass ich als männlicher Part eh nicht viel machen konnte, als einfach bloß dabei zu sein und dann zu helfen, wenn es mich brauchen würde, beschränkten sich meine Aufgaben ausschließlich darauf, meiner Frau Trinkwasser zu reichen, wenn sie danach fragte. Ich machte es mir dann irgendwann bequem, zog eine bequemere Hose an und wartete.
Als es in den Endspurt ging, konnte ich dann trotzdem noch aktiv mithelfen, so dass wir nach etwa drei Stunden unsere kleine Tochter begrüßen durften.
Nachdem wir ausgiebig zu Dritt gekuschelt hatten, die Kleine und meine Frau untersucht wurden, betraten Leonie und die für die Schlussphase hinzugezogene Christina unser Zimmer. Sie hatten vier Gläschen Sekt, ein Yes-Törtchen mit einer brennenden Kerze und Geschenke dabei. Es war sehr rührend, wie wir da in den frühen Morgenstunden den Geburtstag unserer Tochter feierten.
Kurz darauf verabschiedeten wir uns und fuhren heim, wo wir uns glücklich, erschöpft und überwältigt ins Bett legten und uns etwas ausruhten.

Fazit: Sicherlich auch durch die ablehnende Reaktion des Frauenarztes beeinflusst, vor allem aber weil alles super toll lief, kann ich das s`Hebammenhaus in Villingen jederzeit wärmstens weiterempfehlen. Es ist eine sehr schöne Alternative zu Krankenhäusern. Hier findet man immer ein offenes Ohr, eine gute Atmosphäre und den Privatraum, den eine Geburt verdient.

Was ich jedoch mit dem Fläschchen mit getrocknetem Krötenblut und der Klaue eines schwarzen Gockels machen soll, welche man mir mitgegeben hat, weiß ich nach wie vor nicht… ;-)

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22.05.13

Mele

Auf dem Weg ins s´Hebammenhaus machte ich mir selbst noch Vorwürfe dass ich
vermutlich Gott und die Welt völlig um sonst schalu mache… Vor lauter Kopfkino
hatte ich auch auf der ganzen Fahrt (30 Minuten) keine einzige Wehe…

Bereits bei der Schwangerschaft unserer ersten Tochter hatten wir uns für eine Geburt im s´Hebammenhaus entschieden. Leider ging diese Wunsch nicht in
Erfüllung da mein Körper trotz aller Bemühungen der Hebammen einfach keine
Wehen produzieren wollte und so blieb uns am 14. Tag über ET nur der Gang ins
Krankenhaus übrig. Dort konnte ich zwar ambulant entbinden und die Hebammen
waren auch sehr um uns bemüht, haben unsere Wünsche so gut es ging erfüllt und
doch war es eine Enttäuschung für uns weil wir uns das ganze einfach anders
vorgestellt hatten.

Bei der Schwangerschaft unserer Tochter Mele machten mir nun die Hebammen
immerzu Mut an mich und meinen Körper zu glauben – diesmal würde es klappen
mit den Wehen – ich würde im s´Hebammenhaus entbinden… Ich war bis zum 7. Tag über ET auch wirklich sehr zuversichtlich! Am Abend des 6. Tages über ET hatte
ich leichte Wehen und ich war überglücklich denn ich dachte jetzt geht’s los.
Nach einem Telefonat mit Julia machten wir aus dass ich mich wieder melden
soll wenn die Wehen stärker und öfter kommen. Leider war der Spuk nach zwei
Stunden vorbei und ich bin enttäuscht am nächsten Tag zur Vorsorge ins
s´Hebammenhaus gefahren. Als ich dort allerdings sah dass eine andere Frau die
Glückliche war, die in dieser Nacht ihr Kind zur Welt gebracht hat, war es
vorbei mit meinen Nerven… Ich freute mich sehr für die Eltern, aber ich habe
den Mut und den Glauben an mich und meinen Körper verloren…

Wiederum zwei Tage später nachts um 1:30 Uhr bin ich aufgewacht weil ich
Wehen hatte. Diesmal war ich nicht gleich Feuer und Flamme denn ich dachte mir
„lieber mal warten vielleicht ist in zwei Stunden wieder alles vorbei“! Die
Wehen kamen alle 10 Minuten waren nicht wirklich schlimm aber so dass ich
nicht mehr schlafen konnte. Also stand ich nach einer Stunde auf und bin im
Haus herumgegeistert.

So ca um 3:15 habe ich dann meinen Mut zusammen genommen und nochmal bei der
Julia angerufen – wir vereinbarten wieder dass ich mich melden würde wenn die
Wehen stärker werden.

Aus Sorge die Wehen könnten doch aufhören beschloss ich einen Wehentee zu
trinken. Da dieser ja so fürchterlich schmeckt habe ich ihn auch zwei Stunden
später wieder erbrochen…

So verging die Nacht aber bei mir tat sich nicht mehr und nicht weniger.

Um 6:00 Uhr morgens rief ich erneut bei der Julia an – ich wollte im
s´Hebammenhaus vorbei kommen weil ich einfach wissen wollte ob die Wehen
irgendetwas bewirken, ob es los geht, oder nicht. Also verabredeten wir uns
auf 7:30 Uhr. In der Zwischenzeit kam auch die Oma zu uns um auf unsere
Tochter aufzupassen.

Auf dem Weg ins s´Hebammenhaus machte ich mir selbst noch Vorwürfe dass ich
vermutlich Gott und die Welt völlig um sonst schalu mache… Vor lauter Kopfkino
hatte ich auch auf der ganzen Fahrt (30 Minuten) keine einzige Wehe…

Im s´Hebammenhaus angekommen erzählte ich Julia von der Nacht, sie schaute
nach dem Baby, schrieb ein CTG und tastete auf meinen Wunsch hin nach dem
Muttermund. Dann die erlösende Nachricht: 3-4 cm! Da vielen mir tausend Steine
vom Herzen denn ich wusste „jawohl jetzt geht’s los!“ Auch Julia bestärkte uns
und sagte dass das Kind heute kommen wird.
Damit die Wehen stärker wurden schickte Julia mich und mein Mann erstmal eine
Runde spazieren, während sie uns das Geburtszimmer richtete.
Also wir wieder zurückkamen empfing uns Julia mit einem liebevoll
hergerichteten Geburtsraum! Ich wollte sofort in die Wanne – was ich natürlich
auch gleich durfte. Ab jetzt kamen die Wehen öfter und waren auch deutlich
stärker. Wir wurden während der ganzen Zeit wunderbar umsorgt, mein Mann bekam
Kaffee, ich Wasser. Julia war mal da, mal draußen, gab mal Tips, ließ uns aber
auch alleine ausprobieren, immer gerade so wie es passend war. Nach nun ca 2,5
Stunden Wehenarbeit kamen die Presswehen. Kurz zuvor holte Julia auch
Christiane dazu da wusste ich jetzt geht es nicht mehr lange. Ich ging in die
Hocke überkreuzte mit meinem Mann die Hände so dass ich bei den Presswehen
mich gut an ihm halten konnte und Julia legte einen Spiegel zwischen meine
Beine – so dass alle sehen konnte was passiert. Selbst ich habe zwischen den
Wehen geschaut – was ich als motivierend empfunden habe! Nach der zweiten
Presswehe spürte ich wie der Kopf in den Geburtskanal gerutscht ist. Ich
wollte dass das Kind kommt aber ich wollte diesen Schmerz nicht. Mich überkam
eine Angst weil plötzlich die Erinnerung an die Geburt unserer ersten Tochter
so präsent war… Christiane gab mir ein paar Homöopathische Kügelchen und sagte
zu mir ich sollte den Kopf ganz vorsichtig raus schieben. Und tatsächlich
konnte ich mich bei der nächsten Wehe nur auf das vorsichtige schieben
konzentrieren. Ja und dann war sie da, schaute mich schon unter Wasser mir
großen Augen an – ich war überwältigt! Julia reichte mir unsere Tochter, legte
sie mir auf die Brust und wir waren einfach nur fasziniert von diesem
Augenblick. Mele war ganz ruhig, sehr aufmerksam schaute sie sich um, gluckste
und schmatze.

Nach ein paar Minuten ging ich mit Hilfe aller ins Bett wo wir dann in aller
Ruhe die Nabelschnur durchgeschnitten haben und ich Mele anlegte.

Nach dem die Nachgeburt entbunden war brachten Julia und Christiane Sekt und
eine kleine Torte und wir „feierten“ Meles Geburtstag.

Der ganze Ablauf nach der Geburt war einfach nur entspannt! Mein Mann machte
Essen, dann zog er unsere Tochter an. Christiane kümmerte sich um mich und
nach knapp drei Stunden waren wir schon auf dem Heimweg…

Ich bin allen Hebammen so dankbar dass sie das Vertrauen in mich und meinen
Körper nicht aufgegeben haben und mir immerzu Mut machten denn es hat
geholfen. Besonderst Dankbar bin ich der Julia die mich am Schluss intensiv
begleitet hat und es uns ermöglicht hat diese Geburt als etwas so positives in
Erinnerung zu behalten. Auch im Namen unserer Tochter Mele möchte ich mich bei
ihr bedanken denn im Wochenbett habe ich jeden Tag erleben dürfen wie sich
diese sanfte Geburt auf sie ausgewirkt hat! Wenn man so ins Leben starten darf
dann ist das ein großes Glück!

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28.12.12

Linus

Das Gefühl, als Familie zu dritt im Bett zu liegen, war überwältigend.

Seitdem ich das s‘Hebammenhaus übers Internet, den Infoabend und Erzählungen von Bekannten kennen gelernt hatte, fand ich die Vorstellung, mein Kind dort auf die Welt zu bringen, sehr schön. Im Laufe der Beratungsgespräche, bei denen wir alle Bedenken und Fragen besprechen konnten, wurden mein Mann und ich uns immer sicherer, dass unser Kind dort geboren werden sollte. Wir waren sehr froh, dass im Schwangerschaftsverlauf nichts dagegen sprach, und ich fühlte mich auch in den Tagen nach dem errechneten Geburtstermin noch gut und entspannt.
Über die Weihnachtsfeiertage hatte ich dann regelmäßig Kontakt zu den jeweils diensthabenden Bereitschaftshebammen – Telefonate und Vorsorgetermine. Am Donnerstag war ich noch zur geburtsvorbereitenden Akupunktur bei Heike im s‘Hebammenhaus. Sie aktivierte auch die „Rausschmeißerpunkte“. Ich ernährte mich kohlenhydratarm, aß abends Chili und trank Yogitee… Alles Maßnahmen, die die Geburt in Gang setzen sollten. Das Wissen, dass in der Klinik ab einer Woche nach dem Termin empfohlen wird, die Geburt einzuleiten, setzte mich dann plötzlich ziemlich unter Druck.
In der Nacht auf Freitag wachte ich dann so gegen vier Uhr zum ersten Mal an einem Ziehen im Unterleib auf und hatte das Gefühl, dass das Wehen sein könnten. Diese kamen dann morgens schon relativ regelmäßig ungefähr alle Viertelstunde. In Absprache mit den Hebammen ging ich am Vormittag trotzdem noch zu einer Kontrolluntersuchung in die Klinik, wo wir beim Ultraschall und CTG noch einmal die Gewissheit bekamen, dass es unserem Kind nach wie vor gut geht und es noch gut versorgt ist. Mein Muttermund war weich, aber noch nicht geöffnet, und die regelmäßigen Wehen waren auch auf dem CTG zu erkennen. Es wurde mir dann tatsächlich empfohlen, am nächsten Tag zur Einleitung wieder zu kommen. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt jedoch sicher, abzuwarten, wie sich die Wehen weiterentwickeln würden und mit den Hebammen aus dem s‘Hebammenhaus auf eine natürliche Geburt hinzuarbeiten. Das alles hatten wir telefonisch mit Leonie abgesprochen.
Nachmittgas machten wir einen kleinen Spaziergang, auf dem die Wehen immer stärker und häufiger wurden – ich musste immer mal wieder stehen bleiben. Zu Hause versuchte ich dann, mich nochmal ein bisschen auszuruhen, was jedoch nur bedingt (in den kurzen Wehenpausen) gelang. Abends kamen die Wehen dann schon viel häufiger, teilweise im Abstand von nur fünf Minuten. So riefen wir bei Leonie an, um sie zu fragen, wie wir weiter vorgehen sollten. Sie schlug vor, ca. zwei Stunden später bei uns vorbei zu kommen. Ungefähr um acht war Leonie dann da. Ich saß auf dem Sofa und musste die Wehen schon ziemlich abatmen. Leonie wollte in einer Wehenpause meinen Muttermund untersuchen, doch da kam der legendäre Blasensprung dazwischen. Nachdem wir mich „trockengelegt“ hatten, tastete sie, dass der Muttermund 7 cm geöffnet war. Die Herztöne unseres Babys waren auch gut.
Die Ruhe, mich daheim nochmal in die Badewanne zu legen, hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, und so entschieden wir gemeinsam, zum s‘Hebammenhaus zu fahren. Mein Mann packte noch schnell ein paar Sachen zusammen und ich brauchte ziemlich lange, um vom Sofa aufzustehen und mich anzuziehen. Auch auf dem Weg zum Auto musste ich mehrmals stehen bleiben, um Wehen abzuatmen. Ich war sehr froh, dass unsere Autofahrt zum s‘Hebammenhaus nur wenige Minuten dauerte. Als wir um halb zehn ankamen, hatte Leonie schon alles vorbereitet; sie empfing uns in einer angenehmen Atmosphäre von Kerzenlicht, Düften und ruhiger Musik. Viel Zeit, dies alles wirken zu lassen, hatten wir jedoch nicht. Meine Wehen kamen sehr schnell nacheinander und waren sehr stark. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir gewünscht, zwischendurch nochmal etwas Ruhe zu haben und Kraft tanken zu können, aber ich Nachhinein war es gut, dass alles so zügig voranging. Auf Leonies Vorschlag verbrachte ich einige Wehen in der Badewanne – sie und mein Mann stützten mich dabei von außen. Ich war sehr dankbar für die Unterstützung, die Leonie uns beiden gab, und nahm ihre Vorschläge für Positionswechsel gerne an. Regelmäßig kontrollierte sie auch die Herztöne, die immer gut waren. Dies gab mir das Gefühl, dass wir ein starkes Kind haben und das mit der Geburt alle gemeinsam gut hinbekommen würden. Als Christiane dazu kam, verbrachte ich gerade zwei Wehen auf der Toilette. Mit deren Unterstützung hockte ich mich dann vors Bett – gehalten und gestützt von meinem Mann, der hinter mir saß. In diese Position kam Linus dann auch zur Welt. In der harten Phase des Pressens gaben Leonie und Christiane mir das Gefühl, meine Schmerzen nachempfinden zu können, aber sie sprachen mir auch ganz viel Mut zu und brachten mich durch ihre aufmunternden Worte dazu, durchzuhalten und die Geburt kraftvoll zu Ende zu bringen.
Das Gefühl, als Familie zu dritt im Bett zu liegen, war überwältigend. Wir durften diesen Moment in Ruhe genießen und bekamen neben den Lebkuchen, die ich in mich hineinstopfte (endlich wieder Kohlenhydrate!), einen ersten kleinen Geburtstagskuchen für unseren Linus und stießen mit Sekt auf seine Geburt an.
Nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, kümmerte sich Christiane mit meinem Mann um Linus, während Leonie nach mir schaute. Meinen Dammriss nähte sie professionell, sodass ich hiermit auch im Nachhinein keinerlei Probleme hatte. Um drei Uhr nachts fuhren wir dann nach Hause und verbrachten den Rest der Nacht damit, uns unser kleines großes Wunder anzuschauen und zu bestaunen.
So wie wir uns während der Geburt von Leonie und Christiane bestens betreut fühlten, so begleitete uns anschließend zu Hause Christina auf sehr wertschätzende Art. Wir fühlten uns zu keinem Zeitpunkt überfordert oder allein, da wir in kleinen Schritten in unserem Alltag und unserem Umfeld bei unserem neuen Leben zu dritt unterstützt wurden. So hatten wir schon nach wenigen Tagen eine gewisse Routine entwickelt, konnten aber trotzdem noch lange, lange mit allen Fragen und Sorgen zu Christina kommen und bekamen hilfreiche Tipps, und aber auch immer wieder das Gefühl, dass wir das schon richtig machen und auf einem guten Weg sind.
Danke, liebes s‘Hebammenhaus-Team, für die Rundumbetreuung vor, während und nach der Geburt! Wir haben uns bei Euch immer gut aufgehoben und verstanden gefühlt und haben diese aufregende Zeit mit Eurer Hilfe gut gemeistert…

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26.11.12

Lasse

Die Entscheidung im s`Hebammenhaus unser zweites Kind zur Welt zu bringen, ist nach dem Besuch eines Infoabends gefallen. Eigentlich wollte ich mich an diesem Abend nur über das Angebot zur Geburtsvorbereitung informieren, ging dann aber mit dem Bauchgefühl nach Hause: „Das ist der Ort und die Art, wie unser Baby geboren werden soll.“

Die Entscheidung im sHebammenhaus unser zweites Kind zur Welt zu bringen, ist nach dem Besuch eines Infoabends gefallen. Eigentlich wollte ich mich an diesem Abend nur über das Angebot zur Geburtsvorbereitung informieren, ging dann aber mit dem Bauchgefühl nach Hause: „Das ist der Ort und die Art, wie unser Baby geboren werden soll.“ Die Gespräche mit den vier „Erst-Hebammen“, die dann folgten bestärkten meinen Mann und mich in unserem Entschluss. Entscheidend dazu beigetragen, dass ich sehr entspannt und angstfrei in die Geburt gestartet bin, hat auch das Hypnose-Training bei Julia Steinmann, das ich sehr empfehlen kann. Am Tag der Geburt (5 Tage vor dem errechneten Termin) bin ich morgens ausgeschlafen und fit aufgestanden und dachte mir, wenn unser Baby heute kommen würde, wäre ich bereit dafür. Die ersten Anzeichen, dass sich tatsächlich etwas tut, kamen aber erst nach dem Mittagessen. Ich bekam ein leichtes Ziehen, vergleichbar mit Regelschmerzen und musste noch häufiger zur Toilette als bisher. Bis zum späten Nachmittag wurden aus dem gleichmäßigen Ziehen dann regelmäßige Kontraktionen, die aber immer noch nicht besonders schmerzhaft waren. Zur Sicherheit rief ich aber doch meinen Mann an, dass er etwas früher nach Hause kommen soll. So gegen 18 Uhr hatte ich bereits alle 7 Minuten Wehen, die aber immer noch gut auszuhalten waren, so dass wir erst einmal beschlossen in Ruhe zu Abend zu essen. Um 19 Uhr hatte ich dann doch das Bedürfnis im sHebammenhaus anzurufen, um mich mit der Hebamme zu besprechen. Die Schmerzen waren zwar immer noch nicht sehr stark, aber die Wehen kamen jetzt schon alle 3 Minuten, was mich doch etwas irritierte.
Am Telefon war Christina Hügel, die mir ein Wannenbad vorschlug, um zu sehen, ob die Wehen stärker werden würden. Kaum war ich in der Wanne, gings dann auch richtig los und ich hatte sehr schnell den Wunsch in sHebammenhaus zu fahren. Um 19.45 Uhr war meine Mutter da um auf unseren großen Sohn Finn aufzupassen und wir konnten los. Zum Glück wohnen wir nur fünf Minuten Autofahrt vom sHebammenhaus entfernt und die Wehen, die jetzt in sehr kurzen Abständen kamen, ließen mir im Auto eine kurze Verschnaufpause. Darüber war ich sehr froh, da ich die Wehen zu diesem Zeitpunkt im Sitzen nur schwer aushalten konnte. Christina wartete schon auf uns und ich war sehr erleichtert, als ich mich im Geburtszimmer auf das schöne große Bett legen konnte. Christina tastete in einer Wehenpause kurz meinen Bauch ab, um zu sehen wo sich der Kopf unseres Babys befand und hörte seine Herztöne ab. Das reichte ihr, um zu wissen wie weit die Geburt schon vorangeschritten war und sie rief Leonie dazu, die wir auch schon von einem der Vorgespräche her kannten. Das machte mir Mut, da ich wusste, dass die zweite Hebamme erst gerufen wird, wenn die Geburt unmittelbar bevorsteht. Bis die Fruchtblase geplatzt ist, habe ich die Wehen dann einige Zeit auf der Seite liegend veratmet. Der Druck nach unten wurde jetzt zunehmend stärker. Da war die Kreuzbein-Massage von meinem Mann, die ihm Christina vorgeschlagen hat, eine wahre Wohltat. Christina und Leonie waren die ganze Zeit in der Nähe, haben mir in den Wehenpausen Wasser mit einem Strohhalm zu trinken gegeben, mich ansonsten aber meine Geburtsarbeit, so wie ich es mir gewünscht hatte, ungestört machen lassen. Als die Fruchtblase geplatzt ist, hatte ich gleich einen sehr starken Pressdrang. Mein Mann hat sich dann aufs Bett gesetzt und ich habe mich vor ihn gekniet. So konnte ich mich während der Wehen an ihm festhalten und in den kurzen Pausen in seinem Schoß etwas verschnaufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur noch das ganz starke Bedürfnis den Kopf meines Babys hinauszuschieben. Das war sehr anstrengend und zugleich auch sehr erleichternd, da ich nun aktiv mitarbeiten konnte. Leonie leitete mich in den Pausen immer wieder an, ganz tief in den Bauch, zu meinem Baby hin zu atmen und mich zu entspannen. Das ging ganz gut und dennoch verließ mich in dieser Position schließlich die Kraft. Nach einer Wehe auf dem Gebärhocker, auf dem ich mich gar nicht wohl fühlte, legte ich mich wieder aufs Bett auf die Seite. Jetzt waren es nur noch wenige Presswehen bis der Kopf unseres Sohnes geboren wurde. Unser kleiner Schatz fing, noch nicht ganz geboren, zu meckern an und ich streichelte sanft seinen kleinen Kopf. Das war ein ganz besonderer Moment, als ich mein Baby das erste Mal anfassen konnte. Bei der nächsten Wehe, um 21.13 Uhr, kam dann der ganze Kerl auf die Welt: rosig, schreiend und mit vielen schwarzen Haaren. Überglücklich und wie berauscht habe ich auch unseren zweiten Sohn Lasse gleich zu mir genommen. Leonie half mir mein T-Shirt auszuziehen, damit ich ihn auf der nackten Haut spüren konnte. Ich war auch dieses Mal sehr erleichtert, mein Kind aus eigener Kraft geboren zu haben und mir (anders als bei meiner ersten Geburt) ein Dammschnitt erspart geblieben ist. Als dann auch noch die Plazenta problemlos geboren war und wir sie mit Christina und Leonie ausführlich inspiziert hatten, bekamen wir von Leonie endlich die Erlaubnis :-) zu Hause Bescheid geben zu dürfen, dass das kleine Brüderchen gut und gesund gelandet ist. Unsere beiden Hebammen ließen uns viel Zeit, um mit unserem Kind zu kuscheln und diese ersten besonderen Augenblicke zu genießen. Sie überraschten uns schließlich mit einem kleinen Geburtstagskuchen und Sekt und feierten so mit uns die Ankunft von Lasse. Nachdem Christina meine Geburtsverletzungen sorgfältig genäht hatte, Lasse von Leonie gemessen und gewogen und von seinem Papa angezogen war und ich meine mitgebrachte Nudel-Suppe gegessen hatte, machten wir uns so gegen 00.15 Uhr zu dritt auf den Nachhauseweg. Es war wunderschön, die erste Nacht gemeinsam im eigenen Bett verbringen zu können und unserem kleinen Schatz beim Schlafen zuzusehen. Abschließend möchten wir uns auch an dieser Stelle ganz herzlich bei Christina und Leonie für eine rundum gelungene Geburt bedanken. Wir haben uns im sHebammenhaus von Anfang an sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt und würden uns auf jeden Fall wieder für eine Geburt in dieser schönen Umgebung entscheiden.

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14.11.12

Béla

Habt Mut und verlasst euch auf euer Gefühl und eure Intuition und nicht auf die typische Vorgehensweise in unserer Gesellschaft. Wäre eine Geburt ein so großes Risiko, würde die Welt wohl kaum so gut bevölkert sein…

Béla ist unser zweites Kind. Die erste Geburt war im Krankenhaus. Bereits damals dachte ich über eine außerklinische Geburt nach. Muss aber ehrlich zugeben, dass wir nicht den Mut hatten.
Nach Bélas Geburt im Hebammenhaus muss ich sagen, dass man eher den Mut haben sollte im Krankenhaus zu entbinden als umgekehrt. Leider ist unsere Gesellschaft so gestrickt, dass sie viele natürliche und schöne Dinge automatisch mit Angst verbindet, wie auch die Geburt. Was ich damit sagen will ist: Habt Mut und verlasst euch auf euer Gefühl und eure Intuition und nicht auf die typische Vorgehensweise in unserer Gesellschaft. Wäre eine Geburt ein so großes Risiko, würde die Welt wohl kaum so gut bevölkert sein…
Bei meiner ersten Geburt ließ ich viele Dinge zu, die ich im Nachhinein nicht gemacht hätte bzw. auch schon im Voraus nicht wollte.
All dies wurde uns im s‘HH erspart. Die Zeit die wir benötigt haben wurde uns gegeben. Im KH kam ich mir sehr gehetzt vor, obwohl ich die Einzige war die an diesem Morgen entbunden hat und eigentlich alle Zeit hätte haben sollen. Unmittelbar vor der Geburt kam der Schichtwechsel noch hinzu.
Gerade bei einer Geburt ist Individualität unheimlich wichtig. Nur so kann das Geburtserlebnis wirklich wunderbar und auch Schmerzfreier von statten gehen. Naja, schmerzfreier als mit Wehentropf und in einer Position, die einem nicht gut tut.
Das Personal im KH (bei meiner 1. Geburt - Anmerkung Hebamme) war unheimlich nett, sie haben sich bemüht und gut gekümmert, aber im s‘HH war es um ein vielfaches menschlicher, individueller und intimer für uns drei. Dank Julia konnte ich meinen kleinen Engel bereits im Geburtskanal durch ein Streicheln am Kopf berühren und ihn willkommen heißen.
Liebe Julia, liebe Christiane nochmals vielen Dank für dieses wunderbar schöne Erlebnis und die Möglichkeit, natürlich zu entbinden.
Ach ja, wenn man gut beraten sein möchte rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt, Baby und die Zeit danach wird man wohl kaum einen besseren Ort finden wie das s‘HH. Bei all meinen Fragen wurde ich sehr gut beraten. Mein Frauenarzt ist zwar gut, aber kommt um Längen nicht an die Hebammen im s‘HH ran.

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15.10.12

Isabella

Eine Geburt sollte stets als etwas Einmaliges betrachtet werden, würdevoll ablaufen und man sollte den nötigen Respekt davor haben- das alles macht es zu etwas ganz wundervollem.

Isabella ist ein echtes Wunschkind und die Freude über den positiven Schwangerschaftstest im Januar 2012 war riesig. Gleichzeitig aber kamen schon dort die ersten Ängste bezüglich der Geburt auf.
Die Geburt unserer großen Tochter Sophia vor 3 Jahren war nicht einfach- es dauerte ewig, die Schmerzen waren zermürbend und mein Mann und ich hatten uns während der langen Geburt sehr alleine gefühlt. Zu allem Überfluss musste Sophia dann auch noch in die Kinderklinik verlegt werden und die Tage auf der Wochenstation waren für mich der reinste Horror- ich konnte nicht schlafen, ich fand keine Ruhe und war total überfordert. Ich hatte lange Zeit gebraucht, um das alles zu verarbeiten.
Nun war das Geschwisterchen unterwegs und wir standen wieder vor der Frage, wie das mit der Geburt laufen sollte. Mein Mann und ich waren uns diesmal einig, dass es auch eine schönere Art geben muss, ein Kind auf die Welt zu bringen.
Da ich schon in der örtlichen Krabbelgruppe vom sHebammenhaus gehört hatte, informierte ich mich im Internet und machte einfach mal einen Termin aus- da war ich gerade mal in der 10 oder 11. Schwangerschaftswoche. Leonie nahm sich damals sehr viel Zeit für mich und alle meine Fragen und so begann der Wunsch nach einer Geburt im sHebammenhaus in uns zu wachsen.
Es gab viele Gegenstimmen in meinem privaten Umfeld und auch in meinem eigenen Kopf und so hatte ich gedanklich viel zu tun während der gesamten Schwangerschaft. Da mir die Hebammen sehr sympathisch waren und ich mich im sHebammenhaus sehr wohl fühlte, machte ich ab da auch die Vorsorgeuntersuchungen dort mit Ausnahme der Ultraschalls beim Arzt.
Gegen Ende der Schwangerschaft waren wir uns dann ganz sicher, dass unser Kind dort geboren werden sollte. Also warteten wir gespannt auf die Wehen, der errechnete Geburtstermin rückte immer näher und wir hatten alles für die ambulante Geburt vorbereitet- doch es passierte erstmal gar nichts. Der Termin am 6.10. verstrich und unser Baby machte keine Anstalten zu kommen. Dafür kam ich nun jeden zweiten Tag ins sHebammenhaus, wurde dort gut umsorgt und beruhigt.
Mit jedem Tag wuchsen jedoch auch die Ängste, dass die Entscheidung vielleicht doch falsch gewesen war, das Baby deswegen nicht kommen wollte und zu allem Überfluss gab der Frauenarzt mir dann noch eine Überweisung fürs Krankenhaus zur Einleitung der Geburt für den kommenden Montag.
Es war Freitag und wir waren frustriert, fast resigniert hatten wir uns quasi schon damit abgefunden evt. Doch ins Krankenhaus zu gehen- doch dann kam Julia, die da wohl etwas dagegen hatte.
Das ganze Wochenende über war sie bei uns zu Hause und zusammen haben wir alles mögliche versucht, um die Geburt in Gang zu setzen, am Montag dann noch mal und endlich nach einem strammen Spaziergang hatte ich tatsächlich Wehen bekommen, die sich schon ganz produktiv anfühlten- wir waren also wieder voller Hoffnung als Julia uns gegen Mittag verließ. Nachdem wir beschlossen hatten unsere Große vom Opa abholen zu lassen, haben mein Mann und ich noch das Haus durchgesaugt und nass aufgewischt- schon dabei begann ich langsam die Wehen veratmen zu müssen.
Um 15Uhr dann kam Julia noch mal vorbei und die Wehen waren inzwischen ganz schön schmerzhaft geworden, so dass es mir ab und an die Tränen in die Augen trieb. Wir wollten dann so gegen 17 Uhr noch mal mit Julia telefonieren, um die Lage zu besprechen. Die nächsten Stunden verbrachte ich mit Wehen veratmen, hielt mich dabei an meinem Mann fest und freute mich, dass es endlich losging. Um 17.30Uhr kam Julia dann wieder vorbei, sie schaute dann mal nach dem Muttermund, der immerhin schon 5cm offen war- die Wehen waren inzwischen wirklich schmerzhaft und so verabredeten wir uns dann um 18.30Uhr im sHebammenhaus. Julia war kaum zur Tür raus als ich zu meinem Mann sagte, wir müssen dann auch gleich losfahren, es drückt schon so sehr nach unten.
Also packten wir schnell noch alles zusammen und fuhren los, die Autofahrt war schrecklich! Ich hatte alle 2min heftige Wehen, die ich im Sitzen kaum aushalten konnte- also schnallte ich mich ab und kniete mich auf den Beifahrersitz. Endlich kamen wir im sHebammenhaus an.
Empfangen wurden wir dann von Julia und Leonie, die uns ins Geburtszimmer führten, wo schon das Wasser in die Badewanne einlief. Es war eine beruhigende Atmosphäre, überall Kerzenlicht, ein angenehmer Duft in der Luft, gedämpftes Licht und zwei absolut relaxte Hebammen- beste Voraussetzungen also für eine schöne Geburt.
Die Zwei ließen uns kurz allein, damit wir erstmal ankommen konnten- aber dafür war irgendwie keine Zeit, denn dann ging es Schlag auf Schlag. Mit der nächsten Wehe hatte ich schon den Blasensprung, worauf die Wehen noch heftiger wurden, als ich dann endlich in die Wanne durfte und auf Entspannung und Schmerzlinderung hoffte, ging´s aber schon zügig mit den Wehen weiter und kurz darauf spürte ich schon die erste Presswehe- ich war total überrumpelt- so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Ich war fest davon ausgegangen, dass ich noch einige Stunden Zeit hatte bis zur Geburt und jetzt schon Presswehen? Die nächsten Minuten in der Badewanne vergingen schnell und langsam zugleich- mein Zeitgefühl hatte nun endgültig den Geist aufgegeben und ich wollte einfach nur noch, dass die Schmerzen aufhörten, also versuchte ich mich immer wieder auf das zu konzentrieren, was Julia, Leonie und mein Mann mir unaufhörlich vorbeteten: „Du schaffst das, du kannst das. Der Kopf ist gleich da usw.“ Und letztendlich hatte ich es dann doch geschafft und das Gefühl der Erleichterung war riesig, als ich unser Kind endlich geboren hatte und mir Julia meine Tochter aus dem warmen Wasser auf die Brust legte.
Es ist ein Wahnsinnsmoment gewesen als die kleine Isabella auf meiner Brust lag, sie hatte die Augen geöffnet und war ganz ruhig- passte auf jeden Fall zur allgemein sehr entspannten Atmosphäre in diesem Moment. Julia saugte ihr noch schnell das Fruchtwasser aus Nase und Mund, sodass sie gut atmen konnte. Wir staunten über diesen wunderschönen Anblick unserer Tochter, die vielen Haare und den perfekten Augenblick ihrer Geburt; dann halfen mir mein Mann und Julia aus der Wanne. Alle drei wurden wir dann erstmal ins Bett gepackt, wo wir die ersten Minuten im Leben der Kleinen bewundern durften.
Ich war total überwältigt und habe die ersten Minuten erstmal nur schrecklich heulen können, da kam so viel auf einmal- die ganze Erleichterung darüber, dass ich nun doch eine Geburt im Geburtshaus erleben durfte (ich hatte nämlich schon nicht mehr dran geglaubt), das ganze Geschehen, die Schmerzen- alles musste da plötzlich rausgeheult werden, darunter auch viele, viele Tränen des Glücks und der Freude über unser neues Familienmitglied.
Anschließend kamen Julia und Leonie mit einem Geburtstagskuchen und Sekt zu uns und wir feierten nochmals die Ankunft von Isabella. Sie wurde dann auch abgenabelt, mein Mann und Leonie führten die U1 durch, meine Geburtswunden wurden genäht und wir stärkten uns mit Maultaschensuppe und geschnittenem Obst!
Bereits wenige Stunden nach der Geburt konnten wir 3 das Geburtshaus gesund, glücklich und entspannt wieder verlassen und erlebten eine unvergessliche erste Nacht mit unserer Isabella. Am nächsten Tag durfte dann auch unsere große Tochter Sophia ihre kleine Schwester begrüßen.

Wir sind so dankbar für diese Momente, die wir im Geburtshaus erleben durften, für die Fürsorge und Wärme, die Geduld und Gelassenheit der Hebammen. Nur so konnten wir die Geburt als ein wahrlich glückliches, einmaliges Ereignis erleben, an das wir uns gerne zurückerinnern. Es gab nichts negatives daran, es ist toll, dass es diese Möglichkeit zur Geburt gibt und wir sind froh, dass wir den Mut und die Zuversicht hatten, unser Kind so in die Welt zu gebären- einfach entspannt und natürlich!
Daher gilt unser Dank vor allem Julia, die nicht aufgegeben hat, als wir es schon lange getan hatten und natürlich auch Leonie- vielen, vielen Dank für eure erstklassige Arbeit! Eine Geburt sollte stets als etwas Einmaliges betrachtet werden, würdevoll ablaufen und man sollte den nötigen Respekt davor haben- das alles macht es zu etwas ganz wundervollem.

Vielen Dank an das sHebammenhaus für eine tolle Zeit in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt!

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28.09.12

Sienna

Die letzten Zeilen gehen an die Engel vom s’Hebammenhaus

Da ich fest damit gerechnet hatte, dass unsere Tochter nach dem ET (13.10.2012) kommt, dachte ich mir nicht viel, als ich am 28.09.2012 um 2.30Uhr von menstruationsartigen Schmerzen erwachte. -Das müssen bestimmt Senkwehen sein- gut auszuhalten aber immerhin schon regelmäßig alle 10 Minuten, beschloss ich mich in die Badewanne zu legen. Linderung brachte es nicht, aber schlimmer wurde es auch nicht. Etwas irritiert, aber keinesfalls der Gedanke an eine bevorstehende Geburt, beschloss ich mich noch mal hinzulegen. An dieser Stelle ist vielleicht anzumerken, dass mein lieber Mann von alldem gar nichts mitbekam und seelenruhig schlief. Tja, an schlafen war leider nicht mehr zu denken, da die Wehen mich doch auf trapp hielten, also ging es runter ins Wohnzimmer bis 7 Uhr morgens. Mein Mann staunte nicht schlecht, als ich ihm erzählte, dass ich bereits seit halb 3 Uhr in der Nacht wach war, aber ihn mit ruhigen Gewissen in die Arbeit schickte. Um halb 10 Uhr rief ich meine Cousine an, die bereits mit ihrem zweiten Kind schwanger war und dementsprechend sich auch mit Wehen auskennen musste. Diese legte mir doch ans Herz die Bereitschaftsnummer zu wählen und mal nachzufragen. Zu diesem Zeitpunkt kam mir das erste Mal in den Sinn, dass es wirklich echte Geburtswehen sein könnten. Etwas aufgeregt rief ich dann Christina Hügel an, die mir versprach in der nächsten Stunde vorbei zukommen, der zweite Anruf ging dann an meinen Mann, der doch bitte nach Hause kommen sollte, weil es eventuell los geht. Als Christina mich untersuchte war doch tatsächlich mein Muttermund bereits 5 cm geöffnet! Ich konnte es nicht fassen, wenn überhaupt dachte ich an 2 cm! Da es mir aber zu diesem Zeitpunkt noch wirklich gut ging und die Wehen sehr gut zu veratmen waren, beschlossen wir erst ins Hebammenhaus zu fahren, wenn ich mich Zuhause nicht mehr wohl fühlte.
Das war so um 12 Uhr gewesen… bereits eine Stunde später schlugen meine Wehen um und ich wusste, jetzt wird es Zeit für s’Hebammenhaus. Da wir in Weigheim wohnen, kalkulierten wir eine Fahrzeit von ungefähr 20 min. Leider hatten wir an diesem Tag kein Glück und gerieten in einen Stau! Ich kam mir vor wie im Film. Mit meiner Erlaubnis drehte Thomas auf der Bundesstraße um und überfuhr gleich mehrfach rote Ampeln, da die Wehen zwischenzeitlich alle 2-3 Minuten sehr heftig kamen. Auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, war keine gute Idee gewesen, denn ich hatte das Gefühl als käme mein Kind jeden Augenblick und so versuchte ich die gewaltigen Wehen so gut wie es nur ging sitzend und auf allen vieren kniend zu veratmen. Unglaublich froh endlich angekommen zu sein, wollte ich nur noch ins Geburtszimmer. Zu diesem Zeitpunkt war mein Muttermund bereits vollständig geöffnet. Von der ersten Minute an fühlte ich mich unglaublich wohl und sicher, so konnte ich mich meinen Wehen hingeben und ohne Angst 3 Stunden später unsere wundervolle Tochter Sienna in die Arme schließen. Die Zeit nach der Geburt war einfach unbeschreiblich. Wir hatten genügend Zeit Sienna willkommen zu heißen, Christina und Christiane bemühten sich sehr, dass es uns an nichts fehlte. Und so konnten wir um 20 Uhr als kleine glückliche Familie nach Hause fahren.

Die letzten Zeilen gehen an die Engel vom s’Hebammenhaus:

Liebe Julia,
Dir möchte ich besonders danken. Durch Deinen wunderbaren Hypnosekurs habe ich gelernt auf mich und vor allem auf meine Fähigkeiten als Frau zu hören und es geschehen zu lassen. Der Adrenalinspiegel blieb bis zum Schluss ganz weit unten :-)

Liebe Christina,
Du warst mein Fels in der Brandung und hast mich auch ohne Worte verstanden. Ich habe Dir von Anfang an vertraut und konnte so unser Kind mit Deiner tatkräftigen Hilfe in einer wundervollen Atmosphäre gebären. Danke!

Liebe Christiane,
Du kamst am Ende der Geburt dazu und ich weiß noch genau wie du sagtest: „So jetzt nimm deinen ganzen Mut zusammen und press dahin wo es am meisten weh tut.“ Schon 2 Wehen später lag Sienna in meinen Armen. Ich hätte mir keine bessere 2. Hebamme vorstellen können. Danke für Deine tolle Unterstützung und natürlich für die Nudeln in unserer Suppe ;-).

Liebe Elke,
Du warst unsere Nachsorgehebamme und wir hätten uns keine Bessere gewünscht. Wir konnten zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dir rechnen. Deine Tipps waren Gold wert und mit Deiner Hilfe meistern wir den Alltag leichter und verstehen unser Kind besser :-). Vielen herzlichen Dank!

Es war zweifelsohne die beste Entscheidung unser Kind im s´Hebammenhaus auf die Welt zu bringen.
Daniela, Thomas und Sienna Gläser

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22.09.12

Jule

...ich war etwas skeptisch am Anfang. Das lag vieleicht auch daran, dass diese Schwangerschaft etwas kompliziert war, aber mit jedem Besuch wurde ich mir sicherer, dass es das ist was ich wollte. Ich wollte im Hebammenhaus unsere 2. Kind zur Welt bringen.

Lasst mich so anfangen, Jule ist mein 2. Kind (Geschlecht wussten wir bis zur Geburt nicht), und die Große kam im Krankenhaus zur Welt. Das war auch ok so für die 1. Geburt, aber absolut kein Vergleich. Wer schon mal in einem KH war, weiß was ich meine: laut, hektisch und man hat nicht seine Ruhe.
Naja, egal, denn nun weiß ich, dass es auch anders geht. Aber ich muss auch ehrlich sagen, ich war etwas skeptisch am Anfang. Das lag vieleicht auch daran, dass diese Schwangerschaft etwas kompliziert war, aber mit jedem Besuch wurde ich mir sicherer, dass es das ist was ich wollte. Ich wollte im Hebammenhaus unsere 2. Kind zur Welt bringen.
So lernte ich alle Hebammen kennen, und wir konnten es kaum erwarten, bis sie sich auf den Weg machte! Ein wenig Angst hatte ich schon immer noch, ob das alles so klappt, aber ich wollte es auf mich zukommen lassen. Nun hatte es unser Kind nicht sehr eilig, und ich dachte ganz oft jetzt geht es los, doch leider nicht. Der Bauch hatte zum Schluss beachtliche 115 cm und war einfach immer im Weg.
Nun kam endlich die Nacht des 22.09.2012, und ich merkte am 21.09.2012 schon das irgendwas anders war, ich war sehr nervös. Ich wachte auf und dachte, na ja es fühlte sich aber diesmal anders an - das ziehen in der Leistengegend. So hielt ich das bis um 5 Uhr aus, ging dann noch Duschen und weckte dann meine Mann. Inzwischen rief ich die Rufbereitschaft an - das war Christina. Die wiederum rief die 2. Hebamme an - das war meine betreuende Hebamme die Elke.
Elke kam, sah mich und sagte zu meine Mann heute nehmen wir sie mit Mein Mann brachte unsere große Tochter noch zu Oma und Opa und dann fuhren wir auch endlich los, denn die Wehen waren sehr heftig.
Im Hebammenhaus angekommen, durfte ich mich erst mal hinlegen. Mittlerweile war es schon 7 Uhr. Was ich ganz wunderbar fand, dass immer eine Hebamme bei mir war, das hat mir ein sicheres Gefühl gegeben. Ich hatte immer wieder Presswehen, aber es ging nicht voran (was ich bei der Großen schon hatte: ich hatte keine Lust zum Reden). Nach geschlagenen 2 Stunden, Schmerzen, Schreien, Verzweiflung gab mir Elke eine Brausetablette mit Kalzium. Das hat tatsächlich geholfen, es ging endlich was - dachte ich. Elke meinte, ich soll mal probieren, vor das Bett zu knien. So wie ich das probierte, gingen die Wehen weg. Also wieder zurück ins Bett, aber der Kopf wollte halt so auch nicht. Elke meinte, dann gehen wir mal auf die Toilette. Ich kam mir sehr blöd vor, aber ich hatte solche Schmerzen, dass ich fast alles getan hätte, Hauptsache das Kind kommt endlich. So war es dann auch - 2 Presswehen und der Kopf war da, doch unser Kind hatte so einen langen Rücken, dass die Schulter hing. Also raus zum Bett und das Bein hoch, was aber nur mit Hilfe ging und alle halfen mit.
Und so kam unser Kind um 10.29 Uhr auf die Welt. Ich war wie benommen und bekam gar nicht richtig mit, dass unsere Tochter nicht richtig atmete. Sie wurde abgesaugt und 2- bis 3-mal beatmet. Sie war ganz blau grau. Die Hebammen überlegten kurz, ob sie einen Kinderarzt dazu rufen sollten. Doch Gott sei Dank nach Ansprache von mir und meinem Mann hat sie richtig angefangen zu atmen, sie wurde rosig, und wir konnten auf den Arzt verzichten. So kam unsere Tochter zu mir auf die Brust und wir konnten kuscheln.
Elke blieb noch kurz bei uns und hat uns dann ankommen lassen. So haben wir unsere Tochter Jule Anne genannt und ich war unendlich froh, dass sie da war.
Nun noch die Nachgeburt, Nähen (leider musste das sein), Jule wiegen, anschauen und Mama musste noch was essen und trinken. Davor durften wir nicht Nachhause. Die Nachgeburt tat auch nochmal echt weh und die Nachwehen auch, gar nicht zu urteilen vom Nähen, aber wer ein Baby geboren hat, steht das auch noch durch. Das habe ich ja dann auch, dann kam Jule dran, wiegen, messen - alles ok.
Nach all dem bekam ich was zum Essen und einen Tee und mein Mann verpflegte mich. Die beiden Hebammen machten noch die Papiere fertig und dann langsam konnten wir dran denken Nachhause zu fahren. Als Überraschung kamen beide Hebammen mit Sekt und einem Törtchen und Geschenken, Jule bekam eine super grüne s‘Hebammenhaus Mützchen, Ronja unsere Große bekam ein Buch usw. Christina zog Jule an und Elke half mir mich anzuziehen, mein Mann holte das Auto direkt vors Haus. Mein Kreislauf naja war so lala, aber ich war einfach froh, Nachhause zu dürfen. Elke und Christina umarmten uns und Elke sagte dann noch bis später.
So machten wir uns auf den Weg, mit unserer Tochter Jule und keinem dicken Bauch mehr. Ich muss einfach sagen, dass ich diese Erfahrung im Hebammenhaus nicht missen möchte. Es war eine Erfahrung, die einmalig war. Die ganze Angst war einfach überflüssig. Ganz anders gesagt, würde ich nie wieder in ein KH gehen zum Entbinden. Ich kann es nur jedem empfehlen, auch die Nachsorge funktioniert einwandfrei. So ist meine /unsere Erfahrung.
Vielen vielen Dank an alle die dabei waren.

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12.09.12

Johanna

da ich weder sitzen noch liegen konnte bin ich auf "allen vieren" auf der Rückbank gekniet und hab mich an die Rücklehne geklammert (war bestimmt ein Bild für Götter für den Fahrer hinter uns)...

Angefangen hat alles Nachts um 1 Uhr (SSW 37) da bin ich von einem leichten Ziehen wach geworden, dachte mir das sind bestimmt Senkwehen ! Bei meinem letzten Termin beim Frauenarzt meinte er "Ich denke ihr Kind kommt nicht früher, sie ist noch nicht mal im Becken unten".... also machte ich mir gar keine großen Gedanken daß es an diesem Tag soweit sein könnte... hatte dann auch um 9 Uhr noch nen Termin beim FA und als ich von dem Ziehen erzählte das immer noch da war meinte er na ja der Muttermund ist 2 cm offen aber auf dem CTG sieht man nichts ich kann ihnen für heute noch keine Hoffnung machen...
Zuhause angekommen machte ich mit dem Haushalt weiter und merkte immer wieder dieses Ziehen das immer regelmäßiger und auch stärker wurde. So gegen 12 Uhr war es mir doch nicht mehr so wohl da ich ganz alleine im Haus war... also hab ich auf der Bereitschaftsnr. vom s`Hebammenhaus angerufen, Julia hatte Dienst ! ich erzählte ihr alles vom Morgen und sie meinte ich soll mal in die Wanne schauen was passiert und mich dann wieder melden... also gesagt getan... UIH ich war nicht lang drin ! die Wehen wurden wirklich heftig und ich bin kaum noch aus der Wanne gekommen ! Hab mir nur ein Handtuch umgewickelt und gleich wieder bei Julia angerufen um Alarm zu schlagen! sie sagte daß sie gleich vorbei kommen würde und dann schauen wir weiter... habe gleich meinen Mann angerufen daß er von der Arbeit nach Hause kommen soll "ES TUT SICH WAS" !!!
Als Julia und mein Mann kurz hintereinander eintrafen hing ich schon schnaufend über dem Sessel die Wehen hatten sich seit dem baden verstärkt und ich mußte schon richtig feste mitatmen...
Julia schaute nach meinen Muttermund und meinte "ja da könnte heute noch was gehen wir können Richtung Hebammenhaus fahren, ich fahr vor und lass dir Wasser in die Wanne" ich dachte wunderbar hoffentlich bald weil inzwischen war meine Atmung von schönem "mitatmen" in "richtiges tiefes "prusten" übergegangen !!! An liegen oder sitzen war die ganze Zeit nicht zu denken ich hatte einen unglaublichen Bewegungsdrang und bin die ganze Zeit hin und her gelaufen bei einer Wehe hab ich mich dann immer über den Sessel gehängt und mit dem Becken gewackelt ! das schlimmste an der ganzen Geburt waren die 15 Min. Autofahrt !!! da ich weder sitzen noch liegen konnte bin ich auf "allen vieren" auf der Rückbank gekniet und hab mich an die Rücklehne geklammert (war bestimmt ein Bild für Götter für den Fahrer hinter uns)... endlich im Geburtshaus angekommen hat uns Julia schon an der Tür in Empfang genommen ich bin noch kurz auf Toilette weil ich die ganze Zeit meinte "ich muß mal" und bin dann gleich in die Wanne gestiegen. Das warme Wasser tat sehr gut ! Ich erzählte Julia daß ich im Auto das Gefühl hatte daß unser Kind gleich rausfallen wird... sie lächelte mich an und meinte "ich wollte dich Zuhause nicht beunruhigen aber dein Muttermund war da schon ganz auf" !
Inzwischen ist dann noch Karin ins Zimmer gekommen und somit war es also soweit es konnte nicht mehr lange gehen denn aus den anderen Geburtsberichten die ich gelesen hatte wusste ich daß die zweite Hebamme meist erst dazu kommt wenn das Kind gleich kommt...
ICH KONNTE ES GAR NICHT FASSEN es waren grad mal gute 3,5 Std. vergangen (von dem Zeitpunkt an wo ich das Ziehen als Wehe bezeichnen würde) und dann ging alles ganz schnell ich bin die ganze Zeit in der Wanne gekniet und hab mich an ein Tuch geklammert das von der Decke hing so konnte ich die Wehen gut veratmen, mein Mann saß auf dem Wannenrand hat mir den Rücken massiert und konnte die Geburt prima miterleben und sehen da Julia eine Spiegelfliese auf den Wannenboden gelegt hatte !!! ich hatte glaub dann noch 4 oder 5 Wehen UND DANN WAR SIE DA !!! ES WAR EIN UNGLAUBLICHES GEFÜHL !!!
Als wir dann aus der Wanne raus waren und auf dem Bett lagen um uns zu beschnuppern kam Marina noch dazu ! Sie hat dann später mit meinem Mann zusammen Johanna gewogen, die U1 gemacht und sie angezogen (in dieser Zeit hat Julia meinen Damm genäht).

Ich bin so froh und glücklich daß wir uns für das s´Hebammenhaus entschieden haben die Betreuung war einfach spitzte ich hab mich super wohl und sicher gefühlt EIN DICKES LOB UND VIELEN LIEBEN DANK AN JULIA KARIN UND MARINA !!!

was ich abschließend noch sagen möchte ist daß es natürlich weh tut alles andere wäre gelogen aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl daß ich es nicht aushalten kann !! ein Tipp von einer lieben Freundin (selbst Mama von 3 Kinder) hat mir sehr geholfen ! sie sagte: "du darft dich nicht verkrampfen immer die Wehe zulassen, mitgehen und ganz wichtig: Hände und Stirn locker lassen" !!!
Also ihr lieben werdenden Mamas macht euch nicht verrückt es ist ein WUNDERSCHÖNES UND UNVERGESSLICHES ERLEBNIS EIN KIND AUF DIE WELT ZU BRINGEN !!!!!

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06.06.12

Marven

Ganz schön kuschelig in Mammas Bauch. Aber langsam wird es ganz schön eng, das Essen wird knapp und mein Hautschutz ist ebenfalls vom Fruchtwasser fast abgewaschen....

Ganz schön kuschelig in Mammas Bauch. Aber langsam wird es ganz schön eng, das Essen wird knapp und mein Hautschutz ist ebenfalls vom Fruchtwasser fast abgewaschen. Heute bin ich den ganzen Tag immer wieder gedrückt worden, weil meine Mama mit meinen Geschwistern ein paar Termine mit dem Auto erledigen musste.
Gegen 18.30h:
Zeit, etwas zu ändern: jetzt möchte ich die Welt da draußen kennenlernen!
19.00h – ca. 21.30h:
Meine Mama ahnt, dass ich auf die Welt möchte, denkt aber immer noch, sie könnte sich weiter um ganz normale Alltagsdinge kümmern…
Gegen 21.45h: Jetzt will sich meine Mama sogar noch gemütlich auf’s Sofa setzten. Das geht gar nicht! Ich stehe nun allein im Vordergrund, und da hat sie sich gefälligst nur noch um meine Geburt zu kümmern! Endlich ruft sie auch die Hebamme an.
Bis 23.30h:
Mein Papa hat sich erst um meine Geschwister gekümmert – bis auf meine größte Schwester schlafen sie inzwischen - und zwischendurch meiner Mama ein paar Wünsche erfüllt: den Pezziball gebracht, ein Kirschkernsäckchen warm gemacht sowie angefangen, die direkten Vorbereitungen anhand der Checkliste zu treffen. Leonie ist pünktlich bei uns eingetroffen. Sie verständigt noch Christina.
Bis 23.50h:
So Leute, mein Weg ist frei. Zuerst platze ich noch meine Schutzhülle. Mama, jetzt muss Du Dich noch mal ein bisschen anstrengen, um mich nach draußen zu schieben. 1, 2, 3, 4 Presswehen und
23.50h:
ich bin ganz auf der Welt!

23.50h – ca. 02.30h:
Mein Papa nimmt mich und wir gehen zum Bett. Da ich noch an meiner Nabelschnur hänge, brauchen wir ein wenig Zeit für die paar Meter. In so einem Handtuch kann es auch kuschelig sein! Mama lässt sich etwas Zeit, meine „rund-um-Versorgungseinheit“, die Plazenta, zu gebären. So nutze ich die Gelegenheit, alle meine Geschwister kennen zu lernen: Nathalie, die nimmt mich sogar schon auf den Arm, Marisa und Nico bewundern mich als ihren Bruder. Mit dabei ist noch Manuela, eine Freundin meiner Eltern. Sie hatte sich erst um Nathalie gekümmert, die zwar nicht direkt bei der Geburt dabei sein sollte, aber trotzdem nichts verpassen und wach bleiben wollte, und nach meiner Geburt um alle Geschwister. So hatten Leonie, Christina und mein Papa Zeit, sich um mich und meine Mama zu kümmern. Die Plazenta ist nun auch da. Jetzt kuscheln Mama und ich erst mal „in Ruhe“. Christina nimmt mich dann noch mal zu sich, um mich zu messen, zu wiegen und anzuschauen. Während alle möglichen Formalitäten von Leonie und Christina erledigt werden, liege ich wieder gemütlich bei meiner Mama auf dem Bauch. Meine Geschwister gehen zurück in ihre Zimmer. Langsam packen die Hebammen ihre Sachen zusammen und verabschieden sich. Ich schlafe nun auch erst mal ein. Morgen sind erstens noch Pfingstferien in Kindergarten und Schule und dazu noch ein Feiertag. Deshalb wird es gemütlich weitergehen.

07.06., ca. 23h:
Eben konnten sich meine Eltern auf meinen Namen einigen: ich werde MARVEN heißen.

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29.05.12

Raphael

Um 5:30 Uhr wachte unser Großer auf. Er war begeistert von den Hebammen im Wohnzimmer und vom Baby. Er wollte gleich kuscheln – es war toll sofort die gesamte Familie auf dem Sofa zu haben und dass der Große gleich den kleinen Bruder sehen konnte...

Abends bin ich ohne Wehen gegen 21 Uhr ins Bett - wir sahen noch fern und ich schlief wie immer ein. Die Wochen davor hatte ich jeden Abend bis zu 4 Stunden Wehen, teilweise im 3-Minuten-Abstand, die dann aber irgendwann von jetzt auf gleich aufhörten.

Gegen 23:00 Uhr kam unser Großer an unser Bett und war knallheiß – Fieber. Na super. Und damit bekam ich Wehen, wie jeden Abend – aber dieses Mal mit Fieberkind hatte ich einfach keine Lust darauf. Die Wehen wurden stärker und ich konnte nicht mehr liegen, sondern musste aufstehen. Ich wollte nicht, dass mein Sohn mitbekommt, dass ich nicht komplett für ihn da sein kann. Ich sagte meinem Mann, dass er sich um den Großen kümmern müsse, ich ginge wegen der Wehen ins Wohnzimmer und käme, wenn sie wieder weniger/weg sind.
23:30 Uhr war ich im Wohnzimmer und telefonierte mit meiner Schwester. Mit ihr veratmete ich ein paar Wehen und dann bat sie mich die Rufbereitschaft anzurufen. Meine Schwester nötigte mich eher dazu, ich fand es "normal", dass ich nun bei den Wehen aufstehen musste, mich abstützen musste und das Beckenkreisen den Schmerz fast wegnahm.
Ich wählte die Nummer der Rufbereitschaft und Leonie nahm ab. Gemeinsam versuchten wir zu erörtern, was ich für Wehen habe, wo ich stehe und ob sie vielleicht auch wieder aufhören. Wir haben recht lange telefoniert und dabei wurden dieWehen auch weniger. Ich hatte das Gefühl, ich habe sie wegen nichts und wieder nichts geweckt. Leonie schickte mich dann in die Wanne – mit der Betonung, dass ich nicht alleine gehen solle, sondern meinen Mann wecken müsse. Ich fand das komisch… ich war bisher doch immer bei den Wehen in der Wanne und immer alleine. Also bin ich hoch und sagte meinem Mann Bescheid, dass wir in die Wanne müssen. Als mein Mann ins Bad kam, hielt ich ihn innerlich für verrückt. Weshalb hat er sich angezogen??? Ich habe doch nur ein paar Wehen, die gehen schon wieder weg. Gesagt habe ich nichts. Also bin ich ins Wasser und schon nach 2 oder 3 Wehen bat ich ihn, Leonie wieder anzurufen – ich wollte sie hier haben. Da war es 0:40 Uhr. Leonie machte sich auf den Weg – ich wusste, dass sie ungefähr eine Stunde zu uns braucht. Das Wissen beruhigte mich – denn eine Stunde ist mit Wehen sehr schnell vorbei. Das Veratmen der Wehen ging gut. Mein Mann hat mich am Becken massiert und ich kniete in der Badewanne – so waren die Wehen sehr gut aushaltbar. Ich war einfach nur froh, dass er da war. Bei der Geburt des Großen durfte er mich nicht anfassen und schon gar nicht mit mir reden. Nun war das ganz anders. Er machte mir jede Wehe erträglich, massierte mich und redete mir ruhig zu, ich solle atmen, ruhig atmen, mich öffnen. Es war wundervoll ihn so bei mir zuhaben. Zwischendurch bat ich ihn dann noch mir die Duftlampe zu bringen mit dem Entbindungsduft. Dann zündete er noch eine Kerze vor der Haustür an, steckte den Schlüssel von außen an die Haustür und schrieb Leonie einen Zettel, dass wir im Bad seien. Ich kann gar nicht sagen, wann ich begriff, dass unser Kind unterwegs ist.
Zwischendurch beruhigte mein Mann noch den Großen, der fiebernd aus dem Bett kam. Mich brachte das zum Glück nicht aus den Wehen, ich konnte weiterhin gut veratmen, auch alleine war es noch erträglich. Ich merkte die Zeit nicht. Ich wunderte mich irgendwann nur, weshalb das Wasser kalt sei. Mein Mann meinte, ich sei jetzt schon eine Stunde in der Wanne – gut, dann darf es kalt werden. Zweimal ließ ich warmes Wasser nachlaufen.
Um kurz vor 2:00 Uhr kam Leonie. Sie ging erst mal mit ins Bad und schaute mir einfach zu. Es war angenehm, sie so ruhig da sitzen zu sehen, ohne Anspannung. Das gab mir nochmal Sicherheit. Schon bald wollte ich aus der Wanne raus. Die Wehen wurden arg, teilweise ohne Wehenpause – 3 Wehen hintereinander ohne den „Normalzustand“ dazwischen.
Ich wollte runter ins Wohnzimmer und mich an das Tragetuch hängen. Und ich wollte wissen, wie weit der Muttermund ist. Ich konnte gut aus der Wanne klettern, Leonie hat mich abgetupft und mir beim Anziehen geholfen. Das Runterlaufen ging sehrgut. Vor der Treppe eine Wehe, danach wieder eine...
Unten ging ich sofort zum Tragetuch und versuchte wie es mir am angenehmsten ist. Am Tragetuch hängen ging gar nicht, ich habe mich mit den Unterarmen an der Rückenlehne des Hängesessels abgestützt, der zum Glück auch noch am Haken hing.Während der nächsten Wehe platze die Fruchtblase. Ich bat Leonie nach dem Muttermund zu schauen. Da die Wehenabstände so kurz waren, brauchte sie mehrere Anläufe. Ich hatte Angst, dass sie sagt:"2cm". Aber von ihr kam ein wunderbares: "8cm". Mein Mann breitete währenddessen Folien aus, legte Laken aus und machte alles soweit fertig.
Die Wehen wurden sofort heftiger und ich hatte das Gefühl pressen zumüssen. Leonie meinte, ich solle atmen, nicht pressen. Es sei noch nicht soweit. Sie fragte mich, ob sie eine Hebammenschülerin dazu rufen dürfe. Klar, aber die schafft es doch gar nicht mehr, bis das Kind kommt! Die zweite Hebamme, Elke, wurde auch angerufen und ich presste währenddessen - immer mit den Worten von Leonie im Ohr: Atmen! Während Leonie telefonierte hielt sie meine Hand.
Ich musste pressen... und ich merkte den Kopf und wollte tasten. Leonie ging hinter mich um beim Kind zu sein, mein Mann hielt meine Hand weiter. Als der Kopf geboren war, merkte ich, wie sich das Baby wand und bewegte. Leonie bat mich nochmal zu pressen, ich schob etwas und das Kind war da. Für den obligatorischen Dammschutz-Kaffee war keine Zeit mehr.
Vom Muttermund-Befund bis zum geborenen Baby vergingen nur etwa 10 Wehen. Um 2:59 Uhr erblickte unser Baby das Wohnzimmerlicht.
Das Baby hat kurz einen Ton von sich gegeben und war aber gleich ruhig und zufrieden. Wir kuschelten uns auf das Sofa und begrüßten unseren Sohn ganz in Ruhe. Das Stillen klappte auf Anhieb ... perfekt.
Unser Sohn trank lange und schlief dann ruhig und zufrieden ein.
Um 5:30 Uhr wachte unser Großer auf. Er war begeistert von den Hebammen im Wohnzimmer und vom Baby. Er wollte gleich kuscheln – es war toll sofort die gesamte Familie auf dem Sofa zu haben und dass der Große gleich den kleinen Bruder sehen konnte.
Vielen Dank an s’Hebammenhaus und vor allem an Leonie für dieses wunderbare Erlebnis!

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04.04.12

Mara

Ich habe die ganze Geburt rückblickend als sehr entspannt und unhektisch empfunden. Vor allem war genug Raum für mich und das was mein Körper machen wollte vorhanden.

Über die Geburt selber hatte ich mir nie Gedanken gemacht, bis meine Mutter einmal zu mir meinte: „Du wirst in ein Geburtshaus gehen oder? In Villingen gibt’s eins, da war die Simone auch.“(Simone ist die Frau meines Cousins). Da für mich von Anfang an da ich mich mit dem Thema Geburt auseinandersetzte, klar war, dass ich nicht in einer Klinik entbinden möchte, informierte ich mich im Internet über das Geburtshaus und machte einen Termin aus. Ich fühlte mich in den Räumlichkeiten sofort wohl und nach einer Weile auch mit den Hebammen. Da mein Freund einer außerklinischen Geburt etwas skeptisch gegenüber stand, beschloss ich, dass ich auch einen Kreißsaal anschauen würde (...), doch für mich war das einfach nicht das Richtige.
Mein Kind ließ sich etwas Zeit, aber wirklich Angst, dass die Geburt doch noch in der Klinik enden würde hatte ich nicht. Ich dachte, dass das Kind das schon richtig machen wird alles. Ich fing an alles mögliche wehenfördernde Zeugs zu tun, und am Tag vor der Geburt arbeitete ich die ganze Zeit fröhlich um das Haus herum. Abends beim Staubsaugen bemerkte ich ein sich wiederholendes Ziehen im Bauch. Ich hatte schon öfter ein Ziehen verspürt, das war aber immer wieder weggegangen und auch nicht regelmäßig. Aber dieses Ziehen weitete sich aus und wurde immer regelmäßiger. Am nächsten Morgen hatten wir noch einen Vorsorge-Termin, aber wir gingen noch einmal nach Hause. Um viertel vor sechs wollte ich dann doch aufbrechen, da die Wehen schon recht heftig und in kurzen Abständen kamen. Um viertel vor Sieben waren wir dann im Hebammenhaus, und anderthalb Stunden später war unsere Tochter auf der Welt. Julia hat mich die ganze Zeit genau das machen lassen, was ich wollte und sich eigentlich überhaupt nicht eingemischt. Ich habe auf meinen Körper vertraut, der sich schon die ganze Schwangerschaft über so tapfer bewährt hatte. Mein Freund half mir sehr gut, worüber ich auch sehr dankbar bin. Ich habe die ganze Geburt rückblickend als sehr entspannt und unhektisch empfunden. Vor allem war genug Raum für mich und das was mein Körper machen wollte vorhanden. Ich würde auf jeden Fall wieder die Hilfe der Hebammen vom Hebammenhaus in Anspruch nehmen. Diese Geburt war einfach perfekt. Ich würde nichts daran ändern wollen! (...)Vielen, vielen Dank dafür!

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11.02.12

Anton

Es gehört etwas dazu, gegen, milder ausgedrückt neben, etablierten, institutionalisierten Einrichtungen eine Sache nur aus sich selbst heraus und für sich selbst zu tun. Dem Hebammenhaus Villingen verdanken bei uns Mutter und Kind eine - neben dem natürlichen - stressfreie Geburt. Großer Stein im Brett.

Ich hatte seit Mitternacht starke Wehen, und weil es meine erste Geburt war und ich mit 43 Jahren nicht mehr die Jüngste, rechnete ich mit noch etlichen Stunden mehr. Ich war daher unsicher, ob wir nicht voreilig aufgebrochen waren. Es war halb fünf Uhr nachts.
Natürlich wusste ich, dass wir nicht nur willkommen, sondern erwartet waren, und die Kerze im Fenster zeigte uns den Weg. Trotzdem fremdelte ich zunächst mit dem Ort, den ich ja nun unter neuen Bedingungen betrat.

Katja führte uns in den Geburtsraum, ich setzte mich aufs Bett, und Peter, mein Mann, und Jane, meine Freundin aus Jugendtagen, standen ein wenig unschlüssig umher. Sie gingen dann erst einmal rauchen, während Katja sich nochmal den bisherigen Verlauf berichten ließ und Antons Herztöne abhörte. Die waren in Ordnung. Und Katja schien auch überhaupt nicht überrascht, dass die Wehen mit der Fahrt seltener und schwächer geworden waren. Mir dagegen war das peinlich und mir war, als müsste ich mich dafür entschuldigen. Ich glaube, ich saß wie eine arme Sünderin auf dem Bett, und ich hoffte, die Wehen würden recht bald zurückkommen und mein Drängen rechtfertigen. So saßen wir, redeten und warteten, das Kerzenlicht war gedämpft und genauso unsere Stimmen.
Es ergab sich, dass ich da weitermachte, wo ich auf dem heimischen Sofa aufgehört hatte - auf dem Bett zur Seite in den Kissen ruhend während der Pausen, und aufrecht knieend, die Ellbogen auf den Sims gestützt, die Wehen veratmend. Ich bemühte mich, die Bewegungen möglichst klein und schonend zu halten. So gelagert musste ich nicht allzu lange auf die Rückkehr der Wehen warten. Recht bald waren sie wieder so häufig und stark wie vor Aufbruch.
Mir wurde warm, und ich zog Pulli und Jeans aus. Rollkragen und Strumpfhose behielt ich an und musste also nicht frieren, dennoch blieb eine innere, schüttelfrostartige Anspannung bestehen, wie eine Warnung, dass irgendetwas noch nicht stimmte.

Katja fragte, ob ich ein Bad nehmen wolle.
Ich brauchte nicht lange drüber nachzudenken. Ja, ich wollte.
Ich erwartete nur eine Weile im Wasser zu bleiben und dann wieder aus der Wanne zu steigen und auf dem Trockenen die Geburt zu vollenden. Ein Bad könnte mir die Zeit bis dahin immerhin leichter und kürzer machen, dachte ich.
An eine Wassergeburt hatte ich aber nie gedacht.
Das Wasser lief ein, und ich konnte es kaum mehr abwarten, es schien ewig zu laufen. Ich war so froh, als Katja sagte, ´Du kannst jetzt!". Flugs war ich ausgezogen und im Wasser.

Ich wusste sofort: jetzt bin ich angekommen! Jetzt stimmt alles!
Das war es: Wasser!
Schlagartig löste sich die Anspannung. Der Schüttelfrost, das innere Beben - wie weggeblasen. Ich schien mich in alle Richtungen zu dehnen, und plötzlich konnte ich mich wieder bewegen und war nicht auf die zaghafte Drehung von Po auf Knie und zurück beschränkt.
Ich wusste, ich würde nicht mehr aufstehen. In dieser Wanne würde ich lange bleiben. Aus dieser Wanne würde ich erst mit Kind wieder aussteigen. Nirgends stieß ich an, das Wasser trug mich, und mein Körper bestrafte nicht jede Berührung mit Schmerz.
Die Wehen ließ ich erst bäuchlings schwebend kommen, mal legte ich auch ein Bein auf den Beckenrand, und mal den Kopf. Und in den Pausen ruhte ich mit dem Kopf auf einem Polster, immer fest gehalten von Peter.

Es verblüfft mich noch immer, dieser krasse Wechsel von starkem Schmerz und Entspannung. Andere Schmerzen ziehen langsam ab, klingen nach und lassen immer wie eine Mahnung den Hauch einer Erinnerung zurück. Die Wehen aber kündigten sich an, so dass ich Zeit hatte, mich darauf einzustellen, und sie gingen unvermittelt, waren einfach weg und so spurlos verschwunden, als wären sie nie dagewesen. Wehen, fand ich, sind so gesehen freundliche Schmerzen.
Das Gute an diesem Schmerz ist ausserdem, dass man weiß, woher er kommt, und dass er nicht mit Verzweiflung und Angst, wie bei Krankheit oder Unfall, verbunden ist, sondern mit etwas Schönem. Dies Wissen macht den Schmerz so annehmbar. Wozu sich wehren?
In der ganzen Zeit hatte ich mich noch nicht ein einziges Mal gegen den Schmerz gestellt. Mein Körper spannte nicht mehr an, als er musste, und er tat dies ohne mein Zutun und nicht von mir daran gehindert. Ich wusste, dass ich bis zum Schluß gut würde aushalten können.
Auch die Angst, ich würde nicht atmen können im Schmerz, stellte sich als unbegründet heraus. Es ließ sich ganz problemlos atmen, tief in den Bauch und nach unten aus,;alles nach unten, unten unten - nach unten atmen, nach unten stöhnen, nach unten denken und fühlen. Und in den Pausen konnte ich den Schmerz so restlos vergessen, dass ich mich gut erholen und neue Kraft für die nächste Wehe schöpfen konnte.
Ich stellte mir vor, wie der Muttermund sich öffnete, wie ein Ring, der an seiner Naht immer weiter aufging. Ich stellte mir vor, wie sich alles weitete und das Baby sich in den Geburtskanal senkte. Vielleicht stellte ich mir alles ganz falsch vor, aber das machte nichts - die Bilder halfen mir, so anatomisch verkehrt sie gewesen sein mochten.

Die Intensität der Wehen steigerte sich von Mal zu Mal, und nur einen Moment war ich ein wenig verzagt, als ich "oh je" sagte. ´Oh je´ - was würde da noch alles kommen.
Irgendwann - mein Zeitgefühl hatte mich verlassen, aber ich sah, dass es langsam dämmerte - meinte Katja, wenn ich das Gefühl hätte, nachhelfen zu wollen, mit einer Wehe mitschieben zu wollen, dann könne ich das jetzt tun.
Ich war überrascht. Was, so weit waren wir schon?
Ich durfte pressen. Eine wilde Freude durchfuhr mich: Jetzt bringe ich mein Kind zur Welt!
Ich presste. Es tat weh, und es war wunderbar. Dieser Schmerz ließ sich gut leiden. Etwas Ekstatisches lag darin. Dies war mein Moment, meiner und Antons, und uns beiden war jede Schamlosigkeit und jede Skrupellosigkeit erlaubt. Ich brüllte wie ein Stier, mit jeder Wehe mehr. Ich brüllte mir den Schmerz nach unten und aus dem Leib und half meinem Baby auf seinem Weg. Jane und Peter saßen vor mir, reichten mir das Wasserglas, wenn ich trinken wollte, hielten meine Hand oder ich deren Schenkel, und an ihnen zog ich mich mit den Wehen hoch. In den Pausen ließ ich mich entspannt zurücksinken.
Ich spürte, wie der Schmerz sich steigerte, die Wehen immer stärker wurden, und mein Brüllen erst lauter, kräftiger, dann kehliger wurde. Ich zog mich immer höher, beugte mich bisweilen halb aus der Wanne, Katja ließ Wasser nachlaufen, und ich schob, so gut ich konnte.
Die Pausen waren verblüffend lang, und wenn ich versuchte, die nächste Wehe herbeizupressen, dann spürte ich, wie sie halbgar blieb und wirkungslos. Es ließ sich also nicht erzwingen.
Irgendwann schienen sich die Wehen auf einem Level eingependelt zu haben, auf dem sie nicht stärker und nicht schwächer wurden, und in dem sich nichts weiter bewegte. Ich konnte, wie Katja es mich hieß, hinfassen und den Kopf spüren. Da war eine unglaublich weiche, wie geleeartige Kuppel zwischen meinen Schenkeln. Das also sollte der Kopf sein? Wenn ich presste, schob er sich nach vorn, und wenn die Wehe vorbei war, zog er sich wieder zurück. Und so schien das nun ewig gehen zu wollen, vor und zurück, vor und zurück.
Ich wollte die Spannung halten, den Kopf vorn halten bis zu nächsten Wehe, und von dort aus weiterschieben. Aber es ging nicht. Mit der Pause zog sich die Kuppel wieder zurück.
Es schien mir, als würden die Wehenpausen länger; das beunruhigte mich. Und ausserdem sorgte ich mich, ob mir wohl die Kraft ausging. Ich fühlte mich nicht erschöpft, schien aber auch nicht zu einer Steigerung in der Lage, und den Presswehen fehlte offenbar ein letztes Quentchen Kraft.
Oder Mut.
War es Furcht? Der Druck war gewaltig, und im Pressen war der Schmerz so enorm, dass ich mir nicht vorstellen konnte, diesen noch zu steigern. Hielt ich deshalb zurück?
Katja brachte mir eine Calciumlösung und empfahl mir, mal die Stellung zu wechseln.
Die Fruchtblase war noch nicht geplatzt. Ich fragte Katja, ob das, was ich ´da unten´ spürte, vielleicht nicht der Kopf, sondern die Fruchtblase war; es war doch auch so weich, so glitschig, so gar nicht wie ein Schädel. Ich fragte, ob man die Fruchtblase, so es denn die wäre, nicht anpieksen könne. Wie einen Luftballon, der dann in sich zusammenschnurrte. Ich stellte mir vor, wie das Volumen, das es durch die Öffnung zu schieben galt, dadurch vielviel kleiner würde. Aber Katja erklärte mir, dass das Wasser darin zur Seite verdrängt würde, die Fruchtblase den Geburtsverlauf weder verlangsamte noch erschwerte, und sie vielmehr ein Schutz sei. Anpieksen könne man, natürlich, aber wozu? Sie bot an nachzusehen, aber ich verstand auch so. Das war also keine Lösung. Ich streckte mal ein Bein, drehte mich mal hierum und darum, und es ging vor, und zurück, und vor, und zurück.
Dann rief ich im Geiste Werner, meinen einst geliebten, aber jung gestorbenen Bruder, von dem Anton seinen Zweitnamen hat, und meine Cousine Gaby zu Hilfe. Die hatte nur wenige Tage zuvor in einem Telefonat gemeint, "ich beneide Dich. Ich hätte gerne mal eine Geburt erlebt. Erzähl mir, wie´s war, und schick mir von den Schmerzen, wenn´s Dir zuviel wird. Ich nehm Dir was ab."
Die beiden, die sich zu Werners Lebzeiten auch in herzlicher Freundschaft verbunden waren, würden mir drücken helfen; gemeinsam würden wir es dann schon schaffen.
Und so war es dann auch.
Natürlich war das nur ein dummer und billiger Trick, ein Selbstbetrug und äußerst bescheuert dazu. Das war mir im selben Moment klar. Aber in Extremsituationen war auch Bescheuertes erlaubt.
Dann lag ich mit dem Rücken zum Fenster, hinter mir Jane, die bald darauf den Platz mit Peter tauschte. Der hielt mich hoch und ich klammerte mich beim Pressen an ihm fest. Mit jeder Wehe kam ich ein bisschen höher.
Einmal umfasste ich auch Katjas Unterarm und war selbst erstaunt über diesen Impuls. Sie aber sah mich an, direkt und ruhig, und mit einem Blick, in dem nicht nur keine Überraschung, sondern vor allem Verstehen lag - ich war sicher nicht die Erste, die sich mal an ihr festgehalten hatte.
Überhaupt war Katja von wunderbarer, ruhiger, zurückhaltender, souveräner Präsenz. Sie war da und beruhigte mit ihrem unaufgedrängten Wissen, aber sie mischte sich nicht ein, wo ich alleine zurechtkam. Sie war die Meisterin im Hintergrund, ließ mich die Herrin des Geschehens sein und der Geburt ihren ihr eigenen Verlauf. Der war somit absolut stressfrei.
Es ist nicht hoch genug zu bewerten.
Elke, unsere Nachsorgehebamme, gesellte sich dazu. Sie und Katja, sowie Jane zur Seite, und Peter hinter mir - so, spürte ich, so würde es gehen.
Wie lange es noch dauerte, könnte ich nicht mehr sagen. Nicht mehr allzu lange, glaube ich.
Vorn, wo die Klitoris sitzt, brannte es fürchterlich, das ließ mich zaudern, aber es gab nun kein Zurück mehr. Ich glaube, wir drückten alle gemeinam, die An - und die Abwesenden, fester und immer fester, und bei einer der folgenden Wehen platzte die Fruchtblase. Der Kopf - so stelle ich es mir zumindest vor - schoss nach vorn, und ich spürte ein Ratschen. Ich ahnte, dass ich gerissen war, und ich wunderte mich, weil es genau so war, wie man mir häufig erzählt hatte, wie ich es mir aber nicht hatte vorstellen können: dass man das Reißen gar nicht spürte, zumindest nicht als Schmerz. Ich spürte es als mechanischen Vorgang, aber tatsächlich war alles so unter Spannung, dass das Reißen selbst nicht wehtat.
Jemand jubelte, ´er kommt, der Kopf kommt´, und ich blickte nach unten ins Wasser. Ich ahnte mehr, als dass ich es sah, die dunkle Wölbung zwischen meinen Schenkeln. Euphorie kam auf; fast war es geschafft! Es sollte noch ein paar Wehen mehr dauern, das Brennen war schier unerträglich, aber dann wagte ich es doch, zog mich an Peters Schulter hoch, holte tief Luft, brüllte noch lauter und presste noch ein bisschen mehr - und da kam der Kopf, ich spürte, wie die größte Wölbung sich durchschob, die Spannung nachließ, als es zum Hals hin wieder enger wurde, jemand rief ´der Kopf ist da´, eine Erregung erfasste alle, und Jane sagte verwundert ´die Hände sind ja auch schon draussen!´, und das spornte mich an, so dass ich nicht nachließ, weiterpresste und brüllte, als ginge die Luft niemals aus, und dann war ein großes Flutschen, das erst gar nicht aufhören wollte, Peter rief aufgeregt "er kommt", und, als das Flutschen dann doch auf einmal aussetzte, ohne Pause "er ist da, Beate, er ist da!"
Und ich blickte ins Wasser und sah ein ein kleines, graues Wesen zappeln und Katja fasste hinein, wickelte die Nabelschnur vom Hals, hielt es bäuchlings hoch, die Arme und Beine hingen nach unten, ich hörte ein kurzes, klagendes, fragendes Weinen, und Katja legte mir Anton an die Brust, tauchte ein Handtuch ins Wasser und hüllte es um den kleinen Leib.
So hielt ich, morgens um dreiviertel neun, unseren Sohn im Arm.

So schnell war das jetzt gegangen, dass ich gar nicht darauf gefasst war.
Ich freute mich, oh ja, ich freute mich sehr.
Aber ich hatte immer mit einer Freude gerechnet, die einer Art Rausch glich:
"So gut hast du dich noch nie gefühlt", "wie eine Königin", "..diese unglaubliche Power", "das Beste, was Du je erlebt hast", "ein ganz unglaubliches Glück", " Du fliegst". Die schwärmerischen Prophezeiungen ließen nur Superlative erwarten.
Was hatte ich mir vorgestellt? Ich wusste es selbst nicht. Dass alle pränatale Freude, alle Glücksgefühle, sich zusammentäten zu einem großen Gefühl, das mich wegtrüge, das die Macht hätte, mich über mich selbst emporzuheben, das mich ´high´ sein ließ?
Ich hatte auf sofortiges Erkennen gewartet; man blickt das Kind an und weiß - "ja, Du bist´s."
Stattdessen brachte ich dies winzige, zarte Geschöpf überhaupt nicht mit dem zusammen, was monatelang in mir gestrampelt, an das ich mich beim Yoga und in meinen Tagträumen gewandt hatte.
Natürlich freute ich mich, war glücklich, und die Schmerzen waren auch augenblicklich vorbei und vergessen. Nichts interessierte mehr als dieses Menschlein im Arm, das klein und glitschig wie ein Fisch an meiner Brust zitterte, und das bestimmt genauso überrascht und aufgeregt war wie ich. Und stolz war ich, stark fühlte ich mich; ohne falsche Bescheidenheit konnte ich mir bescheinigen, das gut gemacht zu haben.
Aber diese anscheinend so megaspitzensupertolle Glückseligkeit kam nicht.
In meiner Brust teilten sich Zuversicht, Erleichterung, Stolz, Freude und auch Angst den Raum. Im Arm hielt ich ein fremdes Wesen, dessen Bedürfnissen ich nichtsdestotrotz gerecht zu werden hatte.
Dieser kleine Kerl von einem anderen Stern machte mich mit sofortiger Wirkung zur Mutter. Eine Ahnung, wie grundlegend anders das Leben als solche nun wäre, wie neu die Regeln, denen es unterworfen war, flog mich an.
Natürlich war schon vor der Geburt Elke vom Hebammenhaus zu uns nachhause gekommen, hatte vorbereitende Gespräche geführt und die Ausstattung besprochen. (Aus der Zeit danach ist sie überhaupt nicht wegzudenken). Aber weil ohne Baby jedes Gespräch darüber ist wie Trockenschwimmen, war dennoch alles fremd, und ich befürchtete, nicht vorbereitet und allem nicht gewachsen zu sein.

Die ungetrübte Glückseligkeit kam zwei Tage später, nachdem das Stillen zum ersten Mal so richtig geklappt hatte, das erste Wochenbettchaos überstanden war und kurze Momente der Ruhe einkehrten.
Vielleicht - überlege ich manchmal - wenn ich´s nochmal zu tun hätte: das Wochenbett würde ich anders organisieren.
Eines aber würde ich ganz bestimmt nicht anders machen:
Die Geburt würde ich ganz genauso angehen. Und auf jeden Fall im Hebammenhaus.
Es war wunderbar.
Nur eines vielleicht: beim nächsten Mal würde ich früher zu den Hebammen gehen.

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27.01.12

Lena

4 Stunden später verließen wir das Hebammenhaus und legten uns, zu Hause angekommen und auf den Rat der Hebammen, zu dritt ins Bett und schliefen erst einmal 3 Stunden.
(Lenas jüngere Geschwister sind zuhause geboren !)

Die Entscheidung unser Baby im Hebammenhaus zu bekommen fiel, als wir bei einem der Infoabende waren und das erste Mal die Geburtszimmer sahen. In solch einer tollen Atmosphäre gebären zu dürfen, konnten wir uns einfach gut vorstellen und da ich keinerlei Beschwerden in der Schwangerschaft hatte, ist dies auch so geschehen.
Es war für mich ein ganz normaler Tag mit den üblichen Vorwehen, 11 Tage vor dem Geburtstermin. An diesem Tag hatte ich nochmals die gesamte Wohnung geputzt und bin dann noch ins Hebammenhaus zur Akupunktur gelaufen. Die Wehen waren über Mittag etwas stärker geworden, kamen aber nicht regelmäßig. Heike gab mir dann den Tipp, mir ein Lavendelbad zu gönnen und wenn die Wehen dann noch anhalten würden, könnte es irgendwann losgehen. Da ich sowieso sehr müde und kaputt war nach dem Tag stieg ich um 18:00 Uhr in die Badewanne. Da bemerkte ich, dass der Bauch doch ziemlich regelmäßig hart wurde. Mein Mann stoppte dann die Zeit und wir stellten aufgeregt fest, dass ich alle 10 bis 12 Minuten Wehen hatte. Mein Mann ist trotzdem ganz normal ins Fußballtraining gegangen und ich hatte es mir erst einmal auf der Couch bequem gemacht- irgendwie konnte ich es noch nicht fassen. Bis 21:30 Uhr stoppte ich fröhlich die Zeit und entschied mich dann, im Hebammenhaus Bescheid zu geben. Gesagt, getan – Christina gab mir gleich ein sicheres Gefühl und sagte, ich solle mich sofort melden, falls ich ins Hebammenhaus kommen wolle. Ich fühlte mich zu Hause aber sehr wohl. Die Wehen wurden ziemlich schnell stärker, kamen allerdings noch immer nur alle 10 Minuten, als ich um 0:30 Uhr dann erneut Christina anrief. Ich entschied mich trotzdem dazu noch zu Hause zu bleiben und abzuwarten. Mein Mann überredete ich, sich doch noch ein wenig hinzulegen. Um 4:30 Uhr war es dann soweit und die Wehen kamen alle 3-5 Minuten. Also rief ich Christina erneut an, weckte meinen Mann und wir verabredeten uns ins Hebammenhaus. Von da an, ging alles relativ schnell. Der Raum war gemütlich zu recht gemacht und warmes Kerzenlicht erhellte leicht den Raum. Ich fühlte mich sofort sicher und wohl, da platzte auch schon die Fruchtblase und die Presswehen fingen an. 2,5 Stunden später war unsere Tochter Lena geboren. Natürlich gab es auch einen Moment, als ich dachte - das schaffe ich nicht. Mit der nächsten Wehe, 2 Minuten später, war unsere Süße dann da. Es ist kaum in Worte zu fassen, aber die ganze Zeit über fühlten wir uns so aufgehoben und herzlich betreut, dass das Glück wirklich perfekt war. 4 Stunden später verließen wir das Hebammenhaus und legten uns, zu Hause angekommen und auf den Rat der Hebammen, zu dritt ins Bett und schliefen erst einmal 3 Stunden.
Wir würden uns jederzeit wieder für die Geburt im Hebammenhaus entscheiden. Denn das wichtigste ist wohl wirklich, dass man sich sicher, gut und wohl an dem Ort fühlt, an dem man sein Kind zur Welt bringt- das natürlichste der Welt und wohl das schönste Geschenk, dass man bekommen kann. Ein großes Dankeschön an unsere Hebammen Christina und Leonie! Ihr seid spitze!

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24.01.12

Hanna

Ich las einen Artikel über Hausgeburten und war gefesselt von diesem Gedanken. Früher kamen Kinder auch zuhause zur Welt, in gewohnter Umgebung, ohne den ganzen Klinikstress – für mich die perfekte Lösung.

Schon vor meiner Schwangerschaft habe ich mich über Entbindungsmöglichkeiten informiert, da eine Entbindung im Krankenhaus für mich nicht vorstellbar war. Ich las einen Artikel über Hausgeburten und war gefesselt von diesem Gedanken. Früher kamen Kinder auch zuhause zur Welt, in gewohnter Umgebung, ohne den ganzen Klinikstress – für mich die perfekte Lösung. Außerdem erfuhr ich vom s´Hebammenhaus, welches für mich ebenso in Frage kam wie eine Hausgeburt. Alle Hebammen, mit denen ich sprach, befürworteten eine Hausgeburt und bestärkten mich in der Umsetzung. Mein Mann stand von Anfang an hinter mir und unterstütze mich.

Die Vorsorgetermine habe ich im Wechsel im s´Hebammenhaus und beim Frauenarzt wahrgenommen und den Vorbereitungskurs im s´Hebammenhaus besucht. Bei allen Terminen hat man wertvolle Tipps und Informationen bekommen – ein tolles, kompetentes und wertvolles Team!
Am 23.01. war ich bei Julia zum „Windelfrei“-Vortrag und wir haben danach noch über meine letzten Schwangerschaftswochen gesprochen. Wir stellten fest, dass ich die Rufbereitschaftsnummer noch nicht habe und sie meinte nur „Willst du sie heute haben oder reicht es dir morgen Abend beim Vorsorgetermin?“ – „Reicht morgen, so schnell kommt unser Kind ja nun auch wieder nicht!“ –„Naja, falls doch, hast du hiermit die Erlaubnis mich auf dem Handy anzurufen!“.
Ich fuhr nach Hause und aß mit meinem Mann zu Abend. Bald darauf sind wir ins Bett gegangen und ich schlief schnell ein. Gegen drei Uhr nachts bin ich aufgewacht und zur Toilette gegangen, war dann hellwach und wollte meinen Mann nicht mit meiner Unruhe aufwecken, also bin ich auf die Couch ausgewandert. Gegen halb sechs morgens hatte ich das Gefühl unbedingt duschen zu müssen. Als mir das heiße Wasser den Rücken runterlief merkte ich plötzlich heftige Wehen und dachte „Übungswehen sind doch gar nicht so schmerzhaft oder?“ Bin dann schnell aus der Dusche, habe mich abgetrocknet und Elke (meiner Wochenbetthebamme) eine SMS geschrieben. Wir telefonierten und in dem kurzen Gespräch fragte sie nur, wie stark meine Wehen seien „sie sind schon sehr schmerzhaft!“. Elke versicherte mir, gleich loszufahren und nach mir zu sehen. Etwa zehn Minuten später kam sie, mein Mann öffnete die Tür und ich war erleichtert sie zu sehen. Sie half mir die Wehen zu veratmen, da ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, nicht mehr richtig zu atmen, weil die Wehen so schnell aufeinander kamen. Elke informierte Julia (die noch an einen Scherz dachte und sicher noch unser Gespräch vom Vorabend im Kopf hatte), welche sich dann ebenfalls auf den Weg zu uns machte.
Elke beauftragte meinen Mann, die Badewanne zu füllen. Ich freute mich auf das warme Wasser und konnte es kaum erwarten in die Wanne zu dürfen. Im warmen Wasser konnte ich die Wehen besser veratmen und mich auf das Kind konzentrieren. Dann kam Julia dazu, schaute mich an und wir mussten über die Situation und das Gespräch am Abend zuvor lachen.
Es folgte wieder eine Wehe und die beiden Hebammen beobachteten mich, schauten sich an und sprachen ohne große Worte ab, was zu tun war. Ich habe in mich gelauscht, Presswehen verspürt und fragte kleinlaut „Darf ich überhaupt schon pressen?“. Ein Nicken bestätigte mir: ich durfte. Keine der beiden Hebammen gab Anweisungen oder sagte was ich tun muss. Es durfte einfach geschehen.
Fünf Presswehen später um 08.11 Uhr erblickte unsere Tochter das Licht der Welt in der heimischen Badewanne. Nach kurzer Zeit wurden wir ins Bett gebracht, um uns ausgiebig anzuschauen und unsere Tochter auf dieser Welt zu begrüßen. Nachdem die Plazenta geboren und die Nabelschnur auspulsiert war, durfte mein Mann die Nabelschnur durchtrennen. Unsere Tochter wurde versorgt und neben uns im Bett vermessen und gewogen. Elke und Julia waren ruhig und entspannt, was sich auch auf uns auswirkte. Nach ein paar Stunden verabschiedeten sich beide und wir erholten uns weiter von dieser raschen Geburt. Elke kam noch zweimal an diesem Tag und sah nach uns beiden, nahm sich Zeit für uns und unsere Fragen.

Wir möchten uns für diese tolle Erfahrung und die super Betreuung bedanken. Beide Hebammen strahlten Ruhe aus, haben die Geburt geschehen lassen ohne unnötig einzugreifen und haben diesen Tag einmalig werden lassen! Bei einem zweiten Kind würden wir es wieder ganz genauso machen. Vielen vielen Dank!

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22.01.12

Magdalena

"Der Wind bringt's Kind" heißt es im Volksmund und so wunderte es mich nicht, dass in einer stürmischen Nacht gegen 3.30 Uhr die Fruchtblase platzte.

"Der Wind bringt's Kind" heißt es im Volksmund und so wunderte es mich nicht, dass in einer stürmischen Nacht gegen 3.30 Uhr die Fruchtblase platzte. Ausgerechnet in dieser Nacht war mein Schatz nicht daheim, da sein Fasnetsverein dessen große Geisternacht veranstaltete. Also erstmal ihn nach Hause gerufen, dann die Hebammennummer angeklingelt. Da ich aber noch keinerlei Wehen hatte riet man uns einfach noch zu ein paar Stunden Schlaf, um für die Geburt ausgeruht zu sein.
Irgendwann gegen 10 Uhr, ich hatte inzwischen leichte regelmäßige Wehen, beschlossen wir ins Hebammenhaus zu fahren, da ich mich zu Hause einfach eh nicht mehr wohlfühlte. Dort angekommen nahm uns Katja in Empfang und meinte aber ziemlich bald, es könnte wohl noch etwas dauern. Die Wehen setzten irgendwann auch fast ganz aus und so wollten wir sie mit einem Bad wieder anregen. Allerdings passierte das Gegenteil, die Wehen waren weg und mein Kreislauf verabschiedete sich auch in den Keller. Nachdem er wieder stabil war, wollte uns Katja nach Hause schicken, doch da ging es auf einmal los. Jede Wehe wurde heftiger, der Muttermund war fast offen und ich immer unruhiger. Keine Stellung wollte mir richtig behagen. Als zweite Hebamme kam jetzt Christiane dazu, gemeinsam sprachen mir die Beiden Mut zu. Bald konnte man schon das Köpfchen spüren und sehen und nun hieß es pressen. Aber einige Zeit tat sich dann einfach nichts mehr, das Köpfchen wollte einfach nicht raus. Christiane schob mir dann zweimal Globuli in den Mund und ich änderte immer noch ständig meine Position (danke Katja fürs Hinterherkrabbeln!). Irgendwann hatte ich nicht mehr das Gefühl von Wehen und so presste ich einfach nur noch auf Anfeuerung. Mit letzten Kraftanstrengungen und im Knien passierte dann das Wunder und Klein-Magdalena war auf der Welt. Nun wußten wir auch warum das Köpfchen nicht raus wollte, die kleine Maus hatte die Hand vorm Gesicht und damit gebremst... Aber alles ging gut und ohne Verletzungen von sich, das Mädel war gleich putzmunter und trank schon nach wenigen Minuten an meiner Brust.
Es war für uns ein großartiges Erlebnis und wir sind überglücklich es mit Hilfe unserer wundervollen, einfühlsamen Hebammen Katja und Christiane geschafft zu haben. Tausend Dank! Diana + Matthias

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08.01.12

Greta

Als sehr angenehm empfanden wir dabei, dass sich bei
den Terminen viel Zeit für unsere Fragen, Gefühle und Sorgen genommen
wurde. Auf das eigene Gefühl zu hören und sich nicht (allein) auf Daten
zu verlassen -- hierbei wurden wir bestens unterstützt.

Schon von Beginn der Schwangerschaft an waren wir uns einig, dass unser
Kind wenn möglich nicht in einer Klinik zur Welt kommen sollte. Gerade
nach der Geburt wollten wir unter uns sein. Die Atmosphäre im
Hebammenhaus haben wir von Beginn an als sehr angenehm, die Betreuung
als sehr kompetent und wenig dogmatisch empfunden.

Da es glücklicherweise keine Anzeichen für Komplikationen gab und die
Untersuchung mit CTG und Co. uns eher verunsichert hat, haben wir die
Schwangerschaftsvorsorge nach einiger Zeit ganz in die Hände der
Hebammen gelegt. Als sehr angenehm empfanden wir dabei, dass sich bei
den Terminen viel Zeit für unsere Fragen, Gefühle und Sorgen genommen
wurde. Auf das eigene Gefühl zu hören und sich nicht (allein) auf Daten
zu verlassen -- hierbei wurden wir bestens unterstützt.

Ab der ersten Wehe am frühen Morgen des 2.1. dauerte es knapp 30 Stunden
bis zur Geburt. In dieser Zeit wurden wir zuhause von Christina besucht,
die uns dann am Abend im vorbereiteten Geburtszimmer begrüßte. Die
zunehmende Erschöpfung durch die lange Geburtsphase fingen Christina und
Julia durch ihre ruhige Art, sowie homöopathische Unterstützung auf.
Regelmäßig überprüften die Hebammen die Herztöne. Weitere Schritte und
Ideen, die Geburt voranzutreiben, wurden im Austausch mit uns
entschieden. So zeigten in den Morgenstunden ein Spaziergang ums
Hubenloch, die Eröffnung der Fruchtblase und ein heißes Bad die erhoffte
Wirkung. In der Wanne konnte ich mich in den Wehenpausen gut entspannen.
Während der Wehen konnte mich Alex von außen stützen und mir Mut
zureden. Um das Köpfchen mit den dunklen Haaren sehen zu können, legte
mir Christina einen Spiegel auf den Wannenboden. Nachdem das Köpfchen
geboren war, ermutigten mich die Hebammen, ein Bein aufzustellen, so
dass ich das Kind selbst in Empfang nehmen könnte. Mit der nächsten Wehe
rutschte unsere Tochter schon in meine Arme.

Besonders schön war es, dass wir nach der Geburt genügend Zeit hatten,
um unsere kleine Greta in aller Ruhe kennenzulernen. Dass die Geburt am
Ende so reibungslos und ohne Geburtsverletzungen verlief, rechnen wir
auch der Ruhe und der Zeit an, die uns gegeben wurde. Bereits nach drei
Stunden konnten wir das Hebammenhaus verlassen und uns in den eigenen
vier Wänden dem kleinen Wunder zuwenden.

Andrea und Alex

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08.01.12

Mara

... und dann noch diese komischen Rückenschmerzen! Und dann viel
mir mein harter Bauch auf?! ...

So gegen nachts kurz vor 4 Uhr musste ich mal wieder raus auf die Toilette.
Irgendwie hab ich mich da ganz komisch gefühlt. Es hat überall im Bauch
gedrückt und auch gezogen…Mein erster Gedanke war: „Ach nö, schon wieder
Verstopfung!“ Bin dann wieder ins Bett und bin dann aber relativ zügig
wieder Richtung Toilette gewandert, da diese „Verstopfung“ einfach nicht
besser wurde und dann noch diese komischen Rückenschmerzen! Und dann viel
mir mein harter Bauch auf?! Hilfe…hab dann mal mein Schatz geweckt und ihn
gefragt was ich den haben könnte?Wir haben dann unsere ganzen
Schwangerschaftsratgeber nach „Wie fühlen sich Wehen an?“ durchforstet und
mein Mann hat dann mal die Abstände gemessen. Die waren um 5 Uhr schon bei
4 Minuten! Haben dann beschlossen unsere Hebamme im Geburtshaus anzurufen.
Gesagt und getan und sie hat mir dann am Telefon bestätigt, dass dies sehr
wohl Geburtswehen sein können. Am Telefon hat mich meine Hebamme Katja noch
durch die nächste Wehe begleitet und gesagt, dass wir uns in 2 Stunden
wieder melden sollen. Also bin ich mit meinen Wehen bei uns durch die
Wohnung getigert und es war echt schlimm! Die Schmerzen wurden immer
schlimmer und ich immer verzweifelter. So gegen 6 Uhr hab ich es fast
nicht mehr ausgehalten und hab meinen Mann angefleht meine Hebamme Katja
anzurufen, da ich einfach professionelle Unterstützung gebraucht habe.
Katja kam eine Stunde später um 7 Uhr bei uns zu Hause an und da lagen
meine Nerven echt blank. Ich hatte so Angst vor dem weiteren Verlauf. Ich
war felsenfest davon überzeugt, dass ich diese Schmerzen noch stundenlang
aushalten muss und dass ich das ohne PDA nicht schaffen würde. Zum Glück
war Katja total ruhig und hat mich dadurch sehr beruhigt. Wir sind dann
noch bei uns zu Hause in die Wanne und dort hab ich gemerkt, wie gut mir
das tut! Die Wehen wurden immer noch heftiger und Katja hat dann doch mal
meinen Muttermund untersucht und der war da schon 7-8 cm auf. (Das nach 4
Stunden Wehen) Also höchste Eisenbahn fürs Geburtshaus. Mein Mann hat mich
ins Auto gepackt und wir sind die 13 Km bis zum Geburtshaus gefahren und
das mit starken Wehen. Im Geburtshaus angekommen wollte ich nur in die
warme Wanne und bin auch sofort rein. Und dort ist dann auch eine Stunde
später unsere kleine Mara zur Welt gekommen. Das war meine kurze Geburt im
Geburtshaus. Ganz ohne Schmerzmittel und nur mit der Hilfe meiner Hebamme
Katja und meines Mannes. Nach einer Stunde die
Nabelschnur auspulsiert und die Plazenta wurde geboren.
Meine Mara wurde ganz sanft in diese Welt geboren und mein Mann und ich empfinden es als sehr schöne Geburt.
Ich durfte total selbstbestimmt gebären und hab mich wirklich
auf meinen Körper verlassen können. Beim nächsten Kind wollen wir auf
jeden Fall wieder ins Geburtshaus gehen. Auch das Wochenbett gleich zuhause
zu beginnen, war für uns drei die richtige Entscheidung.
Vielen Dank an Katja Vögele, die mich während der Geburt so toll begleitet
hat und auch im Wochenbett eine gute Unterstützung war. Ich hab mich immer
sehr wohl und sicher bei dir gefühlt.

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14.12.11

Marie

Besonders ansprechend am Geburtshaus ist die Tatsache, dass eine Geburt nicht nach einem vorgegebenen Schema abzulaufen hat, sondern sehr individuell gehandhabt wird. Die Wünsche und Vorstellungen der werdenden Eltern – insbesondere der Frau – werden dabei respektiert. Die Gesundheit von Frau und Baby steht an erster Stelle und wird auch ohne technische Geräte während der ganzen Geburt überwacht.

Im fünften Monat meiner Schwangerschaft stellten wir uns die Frage wo unser Kind zur Welt kommen sollte. Da es sich um unser erstes Kind handelte, wollten wir die optimalen Bedingungen für die Geburt schaffen. Zunächst haben wir eine Kreißsaalführung im Krankenhaus gemacht. Von der Krankenhausatmosphäre und den engen, fensterlosen Räumen waren wir sehr geschockt und konnten uns eine Entbindung hier nicht vorstellen. Daher haben wir nach einer Alternative gesucht. Bei unserem ersten Besuch des S’Hebammenhaus waren wir von den Räumlichkeiten und dem warmen Empfang sehr angetan. Bei weiteren Terminen im S’Hebammenhaus haben wir nach und nach alle Hebammen kennen gelernt. Wir haben uns von Anfang an sehr wohl gefühlt und konnten uns eine Geburt im S’Hebammenhaus sehr gut vorstellen.

Der errechnete Geburtstermin war der 14.12.2010. Am Morgen des Tages zuvor wachte ich durch starkes Ziehen im Rücken auf. Da es meine erste Schwangerschaft war, war ich mir nicht sicher, ob es sich nur um Übungs-/Senkungswehen handelte oder bereits um Geburtswehen. Daher wartete ich erstmal ab. Da ich während dieser Zeit immer wieder ein Ziehen verspürte, begann ich ab elf Uhr die Zeiten aufzuschreiben. Bereits vor der Geburt hatte ich mir vorgenommen einen Großteil der Wehen bereits zuhause durchzustehen. Die Häufigkeit der Wehen nahm mit jeder Stunde zu. Um ca. 18 Uhr haben wir das erste Mal das S’Hebammenhaus telefonisch kontaktiert. Wir vereinbarten noch ein bisschen zu warten und uns bei Bedarf erneut zu melden. Nach einem weiteren Telefonat mit dem S’Hebammenhaus – ca. 90 Minuten später – nahm ich ein warmes Bad. Die Wehen kamen anschließend alle drei Minuten und wir machten uns auf den Weg nach Villingen-Schwenningen.

Als wir dort um elf Uhr abends ankamen, waren die Wehen schon ziemlich heftig und ich musste mich auf die Atmung konzentrieren. Im S’Hebammenhaus war bereits alles vorbereitet und ich habe mich sofort wohl gefühlt. Die Hebamme hat uns herzlich empfangen. Der Geburtsraum war angenehm warm und überall standen Kerzen. Noch im Wasser ergab die Voruntersuchung durch die Hebamme, dass der Muttermund bereits vollständig geöffnet war. Da es somit nicht mehr lange dauern konnte, wurde die zweite Hebamme hinzu gerufen. In regelmäßigen Abständen wurde die Herztätigkeit des Babys kontrolliert. Dies habe ich als sehr beruhigend – und keinesfalls störend – empfunden. Anschließend habe ich gemäß Anweisung der Hebammen verschiedene Positionen in der Wanne eingenommen. Ich dachte schon, dass es bald soweit sein würde und war sehr motiviert. Allerdings musste ich nach einigen Wehen später feststellen, dass das Baby – meiner Meinung nach – nicht viel tiefer gerutscht war. Auf Anraten der Hebamme verlies ich die Geburtswanne. Während des Toilettengangs habe ich bemerkt, dass diese Haltung unter den Wehen besonders angenehme war. Daher haben die Hebammen die Nutzung des Geburtshockers empfohlen. Anschließend habe ich mich an meinem Mann festgehalten und einige Presswehen im Stehen durchlebt. Um den Geburtsvorgang weiter zu unterstützen, wurde ich in den Wehen von den Hebammen durch gerüttelt („Äpfelschütteln). Das war eher unangenehm, brachte jedoch den gewünschten Erfolg. Kurz nachdem ich mich in Hockstellung ins Bett begeben hatte, schnitt der Kopf des Babys durch. Um 3:47 Uhr kam unsere Tochter zur Welt. Es war eine Spontangeburt. Sie war hellwach und sah ganz zufrieden aus. Es war für mich der schönste Moment als ich sie endlich hoch nehmen und auf meine Brust legen konnte. Mein Mann konnte mich während der Geburt gut unterstützen und war mir eine große Hilfe

Nach der Geburt war ich sehr schwach. Da mein Kreislauf nicht mitspielte und ich nicht auf Toilette gehen konnte, haben mir die Hebammen eine Infusion mit Kochsalzlösung gelegt. Da ich trotz voller Blase keinen Toilettendrang verspürte, wurde ich zudem katheterisiert. Die Hebammen sprachen die Empfehlung aus, die Labien zu nähen, da diese unter der Geburt eingerissen waren. Allerdings wollte ich keine Naht. Mein Wunsch wurde – ohne argwöhnische Blicke – respektiert. Hierbei sei erwähnt, dass diese Art der Selbstbestimmung im Krankenhaus wohl eher selten möglich ist. Da ich mich auch neun Stunden nach der Geburt nicht in der Lage fühlte allein aufzustehen, entschloss sich eine der Hebammen spontan, mich nach Hause zu fahren. Zuhause angekommen, halfen mir mein Mann und die Hebamme dabei die Treppen bis in den 2. Stock hoch zu kommen. Ich fühlte mich noch immer ziemlich schwach. Jedoch habe ich mich zuhause gleich viel besser gefühlt und erholte mich in meinem eigenen Bett sehr schnell.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mich jederzeit wieder für eine Geburt im S’Hebammenhaus entscheiden würde. Besonders ansprechend am Geburtshaus ist die Tatsache, dass eine Geburt nicht nach einem vorgegebenen Schema abzulaufen hat, sondern sehr individuell gehandhabt wird. Die Wünsche und Vorstellungen der werdenden Eltern – insbesondere der Frau – werden dabei respektiert. Die Gesundheit von Frau und Baby steht an erster Stelle und wird auch ohne technische Geräte während der ganzen Geburt überwacht. Alle Hebammen vom S’Hebammenhaus sind sehr kompetent. Besonders positiv möchte ich noch hervorheben, dass die gesamte Geburt im Geburtshaus von ein und dergleichen Hebamme betreut wurde. Da es somit keinen Wechsel beim diensthabenden Personal gibt, kommt schnell eine Vertrautheit und Geborgenheit auf. Genau diese Atmosphäre ist meiner Meinung nach essenziell für einen positiven Geburtsverlauf. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei dem Team vom S’Hebammenhaus und dessen toller Arbeit bedanken.

Herzlichst
Familie Pönisch

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29.11.11

Michelle

...das Gefühl von Sicherheit war von Anfang an da und wir haben uns von Außenstehenden nicht beeinflussen lassen.

Mein Mann und ich haben uns vom ersten Gespräch an für eine Geburt im Hebammenhaus entschieden.
Es ist uns nicht schwer gefallen, obwohl es unser erstes Kind war, denn die Vertrautheit und das Gefühl von Sicherheit war von Anfang an da und wir haben uns von Außenstehenden nicht beeinflussen lassen.
Unsere kleine Tochter kam gesund im Hebammenhaus zur Welt. Es war ein schönes Erlebnis, die ruhige Atmosphäre, die aufbauenden Worte der Hebamme und die super Betreuung, es hat einfach alles gestimmt, auch wenn ich keinen Vergleich zum Krankenhaus habe, würde ich wieder ins Hebammenhaus gehen, denn hier haben wir das Gefühl von Geborgenheit bekommen!
Ein großes Lob an die Hebammen, es war ein unvergesslicher Tag!

Karina & Mike

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18.11.11

Emma

Als die zweite Hebamme dann mit dem Hebammenkoffer bei uns eintraf, war unsere Emma schon bei mir auf dem Arm.

Eigentlich wollten wir vieles zu Beginn der Schwangerschaft ganz anders, aber das Leben oder direkter gesagt Emma hatte andere Pläne mit uns ......
Als erster Entbindungsort war Schamberg vorgesehen, aber leider ( oder füür uns zum Glück...) schloss das Krankenhaus noch vor dem Entbindungstermin. So kamen wir auf s´Hebammenhaus. Dort fühlten wir uns gleich so rundherum gut versorgt und aufgehoben, dass wir auch alle Vorsorgeuntersuchungen dort gemacht haben. Diese unterschieden sich enorm von denen in der Arztpraxis. Die Hebammen hatten Zeit und Interesse an der Schwangerschaft. Fragten sehr genau nach.... wirklich prima.
Unser Wunschgeburtstermin war der 13.11.2011 und es ging auch prompt los! Alles war sehr harmonisch, zuerst die Betreuung der Hebamme zu Hause, später im s´Hebammenhaus mit schöner Stimmung immer fürsorglich ohne aufdringlich zu sein. Aber Emma wollte noch nicht kommen, d. h die Wehen hörten wieder auf und wir fuhren ohne Kind im Kindersitz wieder nach Hause. 5 Tage später ( am errechneten Geburtstermin ) ging es dann wieder los mit den Wehen. In den letzten 5 Tagen war unser Vertrauen in uns und das Team vom Hebammenhaus durch die intensive Betreuung so groß geworden, dass wir uns für eine Hausgeburt entschieden haben. Die Geburt ging sehr schnell. Zum Glück fuhr Leonie gleich nach unserm Anruf direkt zu uns nach Hause. Als die zweite Hebamme dann mit dem Hebammenkoffer bei uns eintraf, war unsere Emma schon bei mir auf dem Arm. Sie kam mit der sehr liebevollen, kompetenten und ruhigen Hilfe von Leonie in unserm Schlafzimmer zur Welt. Sehr schön war für mich auch, dass ich nach der Entbindung einfach liegen bleiben konnte. Die Versorgung der zwei Hebammen nach der Geburt war hervorragend. Sie kümmerten sich um uns und um das Umfeld( Aufräumen, Tee kochen......)
Rückblickend sagte auch mein Mann: er kann nur jeder Familie eine Hausgeburt wünschen und empfehlen, vor allem mit dem Team vom s´Hebammenhaus. Es war ein tolles Erlebnis.
Vielen Dank so auch nochmals an alle von Euch.
Daniela und Georg

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30.10.11

Geburt im Herbst 2011

Ich bin dankbar, dass es unserem Kind gut geht und dass ich zumindest den größten Teil der Geburt mit Hebammen von sHebammenhaus verbringen konnte.

Ich habe mich durch die gesamte Schwangerschaft kompetent und liebevoll vom Team des sHebammenhaus begleiten lassen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und kann es nur empfehlen. Auch fiel es mir leicht, ziemlich schnell zu sagen, wo meine Knackpunkte bezüglich Geburt liegen (Angst vorm Krankenhaus, Posttraumatische Belastungsstörung).
Und ich habe mich das Erste mal in meinem Leben nicht für mein Übergewicht geschämt. Ich hatte das Gefühl, dass das kein Thema ist, dass ich nicht verurteilt werde, sondern einfach nur so sein darf, wie ich bin.

Der Errechnete Geburtstermin (ET) rückte näher und ich wurde nervöser, denn mir war klar, dass ich nach ET + 10 nicht im sHebammenhaus gebären kann. So war ich überglücklich, als am Abend von ET+9 die Fruchtblase platze und ich zeitgleich ziemlich starke Wehen bekam. Ich habe mich so gefreut und gleich die Bereitschaftsnummer angerufen. Eine Hebamme hat dann 2 x nach mir gesehen und nach ca 11 Stunden Wehen sind wir ins sHebammenhaus gefahren. Mit Wehen im Auto ist es nicht so lustig, aber es war auszuhalten. Ich hätte schon beim Reingehen fast geweint, so froh war ich, dass ich unser Kind wohl an diesem tollen Ort gebären durfte. Es war sehr gemütlich und angenehm warm. Ich habe gebadet, war auf dem Ball, hing am Seil. Prinzipiell musste ich aber während einer Wehe immer stehen (außer im Wasser), weil ich sie so besser veratmen konnte und die Schmerzen erträglicher waren. Ich habe mich so wohl gefühlt, ich war frei, mich so zu bewegen, wie es für mich angenehm war. Die Hebamme war immer da, wenn ich sie brauchte. Ich fühlte mich absolut sicher, meine Vergangenheit war kein Thema, ich spürte immer den absoluten Respekt mir gegenüber. Wenn ich etwas nicht wollte, wurde es nicht gemacht. Ich wurde gefragt, bevor ich berührt wurde. Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle zu behalten. Probleme, die ich sonst mit „medizinischem Personal“ habe, hatte ich gar nicht, z. B. war es kein Problem, mich auszuziehen oder untersucht zu werden, denn da war immer der Respekt und das Gefühl, ich kann „Nein“ sagen und es wird entsprechend gehandelt.

Irgendwann kam dann auch die 2. Hebamme dazu. Mein Mann fuhr zwischendurch mal kurz nach Hause, um nach unseren Haustieren zu sehen (irgendwie ging das Ganze schon länger, als wir gedacht hatten). Dann wurden die Wehen schwächer und die Abstände größer, man hat dann noch manche Mittel ausprobiert aber dann wurden die kindlichen Herztöne schlechter – die 1. Hebamme hat im Krankenhaus angerufen und ist mit uns zusammen ins Krankenhaus gefahren und hat uns in den Kreißsaal gebracht. Bis da hin hatte ich schon ca 23 h Wehen. Dort wurde dann auch noch alles mögliche probiert aber dann musste leider doch ein Kaiserschnitt gemacht werden.

Ich bin dankbar, dass es unserem Kind gut geht und dass ich zumindest den größten Teil der Geburt mit Hebammen von sHebammenhaus verbringen konnte. Auch die Vorsorge und Nachsorge waren absolut super. Ich kann jeder Frau empfehlen, bei der es medizinisch möglich ist, zur Geburt in s'Hebammenhaus zu gehen.

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24.10.11

Femi

Ich muss sagen ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass ich es ohne irgendwelche Mittel schaffe, aber es hat geklappt, und auch wenn es wirklich weh tat, es war alles richtig und schön. Ein unvergessliches Erlebnis.

Meine Entscheidung in einem Geburtshaus zu entbinden, stand für mich schon lange fest, da ich nicht gerne ein Krankenhaus von innen sehe und eine Geburt für mich eines der natürlichsten Wunder der Welt ist.
Durch den Infoabend immer am ersten Montag im Monat bin ich zum s´HH gekommen. Besonders die offene Art der Hebammen ist mir sofort aufgefallen, und auch die schönen gemütlichen Räumlichkeiten haben mich gleich wohlfühlen lassen. Nachdem ich mich zur Geburt angemeldet hatte, wurde ich nach und nach mit den Hebammen (in Gesprächen über den Verlauf der Schwangerschaft) bekannt gemacht. Diese Gespräche bzw. Untersuchungen waren unglaublich interessant, aufschlussreich und sehr liebevoll. Ich kann jeder werdenden Mutter nur raten in der Schwangerschaft schon intensiv von einer Hebamme betreut zu werden. Man lernt so viel über das Baby und über sich selbst, und das hilft sehr sehr viel.
Da ich ab dem 6 Monat mit den üblichen Schwangerschaftsbeschwerden zu tun bekam, bin ich im Hebammenhaus zur Akupunktur gegangen. Ich muss ehrlich sagen, ich bin mit gemischten Gefühlen hin, ob es was hilft, da ich eher der Mensch bin: bei Schmerzen Schmerzmittel oder Zähne zusammenbeißen und durch. Naja, und in der Schwangerschaft ging das eben nicht mehr. Und ich muss sagen die Akkupunktur hat geholfen - nicht nur gegen die Schmerzen, sondern man hat einfach auch ein offenes Ohr gefunden, denn die Akupunktur findet mit mehreren Schwangeren statt, mit denen man sich auch austauschen kann und natürlich Heike, die die Nadeln so toll nadelt. Dank ihr habe ich in der Schwangerschaft alles super hinbekommen. Ab Anfang September ging ich dann in den Vorbereitungskurs, kann man auch nur jedem empfehlen, auch wenn wie bei unserem mehr geschwätzt wurde, es war einfach sehr lustig, besonders als die zwei Partnerabende waren.
Am 24.10.2011 war es dann soweit unsere kleine Femi Kathrina wollte auf die Welt. Um halb drei in der Nacht fingen die ersten Wehen an. Diese ließen sich noch gut aushalten, um 6 Uhr rief ich dann bei der Rufbereitschaft an, um zu sagen, dass ich Wehen habe und es heute losgeht, dass sie sich schon mal drauf vorbereiten können. Als meine Hebamme Katja O. um 12 Uhr bei mir vorbeikam, kamen die Wehen schon alle 1-2 Min. und stark. Also beschlossen wir ins s‘HH zu fahren, Katja begleitete uns bis dahin und übergab uns in die Hände von Christina H. und Christiane. Und ab da erlebte ich mit Hilfe dieser 2 Hebammen eine ganz wundervolle und natürliche Geburt. Um ca. 15 Uhr ist die Fruchtblase geplatzt und um 16.28 Uhr war mein größtes Glück da. Ich muss sagen ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass ich es ohne irgendwelche Mittel schaffe, aber es hat geklappt, und auch wenn es wirklich weh tat, es war alles richtig und schön. Ein unvergessliches Erlebnis.

Vielen vielen Dank an alle Hebammen die mit uns den Weg gemeinsam gegangen sind.

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12.10.11

Luis

Geburtsbericht zu meiner ersten Geburt. Nicht ganz unproblematisch, ziemlich lang und anstrengend, aber letztendlich erfolgreich :-)
Luis' Mama war schon angezogen und bereit zur Verlegung - da hat Luis es sich anders überlegt...

Da ich Krankenhäuser nicht so sehr mag und Angst vor einer PDA (und dem ganzen Zeugs) hatte, mir aber eine Hausgeburt bei unserer Wohnung nicht vorstellen konnte, kam mir die Info, dass es in Villingen ein Hebammenhaus gibt, grade recht. Nachdem wir beim Infoabend waren, haben wir uns dafür entschieden, falls möglich, dort unser Kind zur Welt zu bringen. Mein Mann war anfangs etwas skeptisch, und hatte seine bedenken, ließ sich aber zum Glück drauf ein. Wir hatten dann die Kennenlerntermine mit den Hebammen im Haus und ein paar Vorsorgetermine. Wir fanden alle kennengelernten Hebammen (bei uns waren es 5) sehr nett und fühlten uns in allen unseren Fragen kompetent und ausführlich beraten.
Da in der Schwangerschaft alles problemlos verlief, stand einer Geburt im Hebammenhaus nichts im Wege. Nach 6 Tagen über Termin fingen nachts um 3 Uhr endlich die Wehen an (allerdings erst alle 20 Min. aber an schlafen war nicht mehr zu denken), morgens wurden sie dann schon stärker aber über Nachmittag wieder schwächer. Ich informierte schon mal das Hebammenhaus, dass es wohl demnächst losgehen würde bei uns. Erst am Abend waren die Wehen abstände alle 2-4 Min. und wir meldeten uns im Hebammenhaus an, dass wir losfahren. Die Fahrt (30 Min.) war auch mit Wehen gut auszuhalten, ich saß hinten und konnte die Wehen auch im sitzen noch gut veratmen. Julia hatte Dienst und hatte schon alles schön vorbereitet, mit frischen Blumen und Kerzen usw. einfach schön!
Meine Wehen zogen sich dann noch ganz schön lange hin und erst vormittags war mein Muttermund 8 cm offen. Hätten wir das früher gewusst hätten wir auch später los fahren können, aber beim ersten Kind ist man da ja nicht so entspannt ;) und übervorsichtig, so „hingen“ wir dort rum, ich atmete tapfer die Wehen weg und wir wurden immer müder, ab und zu konnte ich zwischen den Wehen kurz eindösen. Julia gab mir immer mal wieder Tips welche Stellung ich zum Wehen-Atmen noch ausprobieren könnte und riet meinem Mann, mir immer mal wieder den Rücken zu massieren, was sehr gut tat. Ansonsten hielt Julia sich zurück uns lies mich atmen und dösen, was auch sehr angenehm war.
Ich atmete und atmete Wehen aber irgendwie ging es nicht richtig weiter mit der Geburt, bzw. meine Fruchtblase wollte einfach nicht springen. Inzwischen war es schon Mittagszeit geworden und Julia schlug dann vor, beim Fruchtblasensprung manuell nachzuhelfen, indem Sie es öffnet, da dies die Geburt vorantreiben sollte. Sie ließ uns aber die Entscheidung. Wir waren dafür, schließlich sollte es ja mal voran gehen…
Die Fruchtblase manuell zum Springen zu bringen, tat nicht weh, die Wehen wurden unmittelbar danach jedoch tatsächlich heftiger und das Kind rutschte mehr und mehr in die Startposition. Inzwischen war auch die Zweithebamme Elke eingetroffen. Leider stellten die beiden dann fest, dass das Kind mit dem Kopf im falschen Winkel im Becken lag und eine Geburt so fast nicht möglich wäre. Ich musst „Turnübungen“ machen und mit Kopf nach unten und Becken nach oben mit den Hüften wackeln damit das Kind wieder etwas zurück rutscht. Um noch effektiver mein Becken zu schütteln, kam dann noch die Hebamme Katja dazu (sie war eh grad im Haus), weil sie die Technik besonders gut kann, und schüttelte mein Becken. Dies war sehr schmerzhaft, zumal es während den Wehen sein musste, aber da es ja nötig war biss ich die Zähne zusammen - trotz der Schmerzen, Danke Katja!
Tatsächlich rutschte das Kind auch wieder etwas zurück und konnte sich erneut auf den Weg machen. Nach einem Spaziergang vor dem Hebammenhaus war es dann auch wieder ins Becken gerutscht. Der Kopf lag jetzt im richtigen Winkel, aber der Körper leider nicht. Inzwischen, nach so vielen Stunden Wehen, war mein ganzes Becken schon total verkrampft. Allerdings meinten Julia und Elke ich sollte entspannen, da sich sonst der Körper vom Baby nicht richtig drehen könnte. Da die beiden selber sahen, dass ich fast am Ende meiner Kräfte war, zogen sie sich kurz zur Beratung zurück und teilten uns dann mit, dass wir noch probieren könnten durch ein Bad mein Becken etwas zu entspannen, und wenn das zu keinem Ergebnis führt, würden sie mir raten ins Krankenhaus zu gehen. Dort würde man mir dann eine PDA legen, das würde mich entspannen, was ich bitter nötig hatte, und dann könnte man nach abklingen der PDA mit Wehenförderer das Kind dort zu Welt bringen. Man merkte, dass Sie sich echt alle Mühe gegeben hatten, alles zu probieren, und es tat Ihnen glaube ich wirklich leid, mir diese Nachricht mitzuteilen.
Sie ließen meinen Mann und mich wieder eine kurze Weile alleine, so, dass wir beide über die „Optionen“ nachdenken konnten. Da ich ja nur im äußersten Notfall ins Krankenhaus wollt, entschied ich mich, noch ein letztes Mal es in der Badewanne zu versuchen. Der Versuch war leider äußerst schmerzhaft, da die Wehen in der Badewanne noch unerträglicher wurden und ich leider gar nicht entspannen konnte und wirklich am Ende meiner Kräfte war, beschloss ich letztendlich ins Krankenhaus zu gehen.
Mein Mann packte meine Sachen, und war bereits auf dem Weg unser Auto vor die Türe zu fahren, und ich war gerade wieder angezogen – da änderten sich dann plötzlich meine Wehen und wurden zu Presswehen. Ob das Baden nun doch den letzten Dreh gegeben hatte oder mein Körper die Angst vor dem Krankenhaus gespürt hat, ich weiß es nicht, auf jeden Fall ging es dann los. Julia und Elke waren sichtlich erfreut, darauf hatten wir ja gewartet. Elke rief meinen Mann zurück, der ja schon das Auto holen war, und kaum war er da fing ich auch schon an zu pressen. Auch hier zeigten mir Julia und Elke wieder ein paar Positionen und ließen mich dann in der für mich besten Position pressen. Meinem Mann gaben Sie auch Anweisungen wie er am besten sitzen konnte um mich zu stützen. Sie kümmerten sich bestens um meinen Damm und machten mir Mut richtig zu pressen. So ging es nicht lang und unser süßer Sohn kam endlich um 15:54 Uhr zur Welt.
Sie reichten ihn mir gleich durch die Beine, so dass ich Ihn halten konnte, und ließen uns eine ganze Weile so in Ruhe sitzen. Danach halfen sie mir ins Bett und ließen uns lange Zeit unser Baby zu bewundern. Anschließend durfte mein Mann die Nabelschnur durchtrennen. Auch die U1-Untersuchung und das erste Stillen verliefen in aller Ruhe und sehr entspannt.
Im Anschluss wurde noch gefeiert, mit Törtchen, Kerze, ein Glas Sekt und Glückwunschkarte. Nach etwa 3 Stunden machten wir uns auf den Weg nach Hause. Die Heimfahrt, vor der wir doch etwas Sorgen hatten, verlief völlig problemlos.
Trotz allen Strapazen würde ich jederzeit wieder zur Geburt ins Hebammenhaus gehen. Auch mein Mann hat seine Skepsis verloren und befürwortet das Hebammenhaus. Es war so beruhigend die ganze Zeit eine (später dann sogar zwei) Hebammen bei sich zu haben, die uns mit vollem Einsatz unterstützen und beraten haben. Sie haben sich so viel Mühe gegeben, und über so viele Stunden echte Anstrengungen gehabt, wirklich bewundernswert mit wie viel Herz die Hebammen Ihre Arbeit getan haben. Mein besonderes Dankeschön an Julia und Elke für Euren herzlichen Einsatz!!!!!!

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13.07.11

Amelie

9 Tage vor dem errechneten Geburtstermin, um 4.40 Uhr startete die Geburt unserer Tochter Amelie mit einem Blasensprung. Die ersten Wehen bekam ich ca. eine halbe Stunde später, ...

9 Tage vor dem errechneten Geburtstermin, um 4.40 Uhr startete die Geburt unserer Tochter Amelie mit einem Blasensprung. Die ersten Wehen bekam ich ca. eine halbe Stunde später, diese waren allerdings noch nicht sehr stark.
Wir haben dann um 5.20 Uhr zum ersten Mal mit Julia - die an diesem Tag Dienst hatte – telefoniert, um uns zu erkundigen wie wir weiter vorgehen sollen. Sie wollte dann erst einmal bei uns zu Hause vorbeischauen und kam dann gegen 6.30 Uhr. Die Wehen kamen dann schon ca. alle 4 Minuten, waren aber immer noch gut zu veratmen.
Nachdem sie feststellte, dass die Herztöne des Babys gut waren, frühstückten wir noch gemeinsam. Julia fuhr dann ca. 1 Stunde später ins “S’Hebammenhaus“ und meinte, wir sollen kommen sobald wir uns zu Hause nicht mehr wohl fühlen.
Da ich so lange wie möglich zu Hause bleiben wollte, sind wir dann erst gegen 9.30 Uhr los gefahren, wobei die Wehen dann schon im Abstand von 2-3 Minuten kamen.
Dort angekommen nahm uns Julia in Empfang und wir fühlten uns durch die ruhige und angenehme Atmosphäre gleich wie zu Hause.
Bis Amelie geboren wurde, folgten noch 3 harte Stunden, mit sehr heftigen Wehen, die wirklich an meine Grenzen gingen. Aber durch die tolle Unterstützung von unseren zwei Hebammen Julia und Leonie konnten wir um 12.36 Uhr unsere gesunde Tochter Amelie glücklich in unsere Arme schließen. Danach hatten wir dann erst einmal sehr viel Zeit zu dritt, um das soeben erlebte Wunder zu begreifen und zu genießen, was wunderschön war.
Ca. eine Stunde später kam dann die Nachgeburt und danach wurde meine Geburtsverletzung mit sehr viel Einfühlungsvermögen versorgt.
Da mein Kreislauf noch etwas instabil war, blieben wir noch einige Zeit länger im Hebammenhaus und sind dann gegen 17.20 Uhr wieder zusammen mit unserer Amelie nach Hause gefahren.
3 Stunden später kam dann auch schon Elke, unsere Nachsorgehebamme, und schaute nach dem Rechten. Wir haben uns also in keiner Sekunde allein gelassen gefühlt und würden es genauso wieder machen.

Vielen, vielen Dank für die tolle Betreuung vor, während und nach der Geburt an das gesamte Team vom “S’Hebammenhaus“ und ganz besonders an Julia, Leonie und Elke!

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24.06.11

Emilia

Ich bin vom Hebammenhaus total begeistert und kann es allen Müttern empfehlen, die keine Einmischung in den natürlichen Vorgang einer Geburt wünschen (z.B. Schmerzmittel oder Mittel zur Beschleunigung) und die zu Hause die Unterstützung der Familie haben um im Wochenbett verwöhnt zu werden und auch wirklich ausruhen zu können und nichts machen müssen.

Unser zweiter Nachwuchs war unterwegs und durch die Erfahrungen in der ersten Schwangerschaft, haben wir uns in dieser Schwangerschaft für eine intensivere Betreuung durch das Hebammenhaus und somit auch zur überwiegenden Durchführungen der Vorsorgeuntersuchungen entschieden. (Nur die Ultraschalltermine wurden beim Frauenarzt gemacht) Die Atmosphäre ist einfach viel schöner als in einer Frauenarztpraxis und ich fühlte mich immer sehr gut aufgehoben. Man nimmt sich einfach mehr Zeit für einen und wird nicht einfach so durchgeschleust wie es in der Routine einer Arztpraxis leider meist der Fall ist. Glücklicherweise verlief auch diese Schwangerschaft ohne größere Vorkommnisse und so stand einer Entbindung im Hebammenhaus nichts mehr im Wege. Mein erstes Kind kam im Sommer 2009 ebenfalls im Hebammenhaus zur Welt und wir konnten uns eine Entbindung in einem Krankenhaus schwer vorstellen und waren daher sehr glücklich, dass wir wieder in der nun schon sehr vertrauten Umgebung unseren nächsten Nachwuchs begrüßen dürfen. Leider hatte es auch dieses Kind nicht so eilig und wir waren dann sehr froh, als es 7 Tage nach dem mutmaßlichen Entbindungstermin endlich los ging. Über die „Hotline“ des Hebammenhauses habe ich mich erkundigt ob soweit noch alles im grünen Bereich ist und bis wann ich mich denn auf den Weg machen soll. Immerhin haben wir gute 30 Min. Fahrzeit und es ist ja schon das zweite Kind. (Soll angeblich ja schneller kommen.....)
Wieder war ich über den super Service und die freundliche Hilfe sehr dankbar. Es war schon spät abends und ich habe noch mehrmals bei der Rufbereitschaft angerufen und mich jedesmal wieder sicherer gefühlt, als ich meine Anliegen/Bedenken mit jemandem vom Fach durchsprechen konnte.
Zu meiner Freude, hatte genau die gleiche Hebamme (Marina) Dienst, die mich auch in der ersten Geburt begleitet hatte. Um ca. 1 Uhr nachts haben wir uns dann im Hebammenhaus getroffen und ich habe mich wieder sehr über die liebe Begrüßung und die schöne ruhige und private Atmosphäre im Hebammenhaus gefreut. Meinem Kind hat es wohl auch sehr gefallen und es hatte dann keine große Eile mehr auf die Welt zu kommen..... Entgegen meiner Hoffnung, dass es beim zweiten Kind schneller gehen würde, hatte sich mein Kind erst am kommenden Mittag gegen 13 Uhr entschieden auf die Welt zu kommen. Die Unterstützung in der Zwischenzeit war echt super, da man Hilfe und Unterstützung bekommt wenn man sie möchte und ansonsten darf man einfach das machen, wonach einem gerade so ist. Die Herztöne des Babys werden immer regelmäßig nach stärkeren Wehen überprüft, so dass man sich rundum sicher fühlt. Durch die super Betreuung, die ruhige und entspannte Situation konnte ich nach lediglich 2,5 Std. nach der Geburt, wieder ohne Geburtsverletzungen (Dammschnitt, Riß oder sonstiges..) nach Hause gehen.
Ich bin vom Hebammenhaus total begeistert und kann es allen Müttern empfehlen, die keine Einmischung in den natürlichen Vorgang einer Geburt wünschen (z.B. Schmerzmittel oder Mittel zur Beschleunigung) und die zu Hause die Unterstützung der Familie haben um im Wochenbett verwöhnt zu werden und auch wirklich ausruhen zu können und nichts machen müssen.
Mein Ehemann hatte beim ersten Kind (s. Bericht Sebastian 28.08.09) einige Bedenken bei dem Gedanken an eine Geburt außerhalb des Krankenhauses und dann auch noch ohne Arzt, zwischenzeitlich kann er sich eine Geburt im Krankenhaus nicht mehr vorstellen......
Herzlichen Dank an die Hebammen des Hebammenhauses, besonders an „unsere“ Marina sowie Christina und Katja.

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07.06.11

Leano

Die Hebammen geben einem keine Sekunde das Gefühl "alleine" zu sein.

Also erst mal möchte ich sagen das die Entscheidung, die Geburt im s'Hebammenhaus zu machen die absolut richtige war. Es war von Anfang bis Ende weltklasse. :-)
Meine ersten Wehen bekam ich Abends um 18 Uhr aber ins Hebammenhaus sind wir erst um Mitternacht.
Ich hatte noch wunderbar Zeit die Wohnung aufzuräumen, zu baden ( um zu testen ob es auch die richtigen Wehen sind ) und den Koffer fertig zu packen. Also habt keine Angst vor der Fahrtstrecke, wir haben ca. 20 min gebraucht und
das war völlig ok mit Wehen, obwohl sie da schon alle 2 Minuten kamen.
In Villingen angekommen war unsere Hebamme Marina schon da und bereitete den Raum vor, Kerzen, gedämpftes Licht, Tee, Cafe... und sie strahlte eine Ruhe aus das war unglaublich.
Ich und mein Mann waren dadurch auch sehr entspannt und hatten keine Sorgen oder Ängste.
Die Geburt dauerte dann noch bis morgens kurz vor 10 Uhr. Obwohl es für mich natürlich sehr anstrengend war, konnte ich trotzdem die Geburt genießen. Wir fühlten uns zu jeder Zeit super betreut.
Als Leano geboren war, war es besonders schön, da uns die Hebammen Marina und Christina sehr sehr viel Zeit zu dritt gelassen haben und erst 2 Stunden nach der Geburt wurde er versorgt, also gewaschen, gewogen und so weiter. Sie haben alles so liebevoll gemacht.
Auch das Versorgen der Geburtsverletzung haben sie sehr sanft gemacht und sich viel Mühe gegeben, so das es schon eine Woche später gar nicht mehr weh tat. Ein Traum sag ich euch.
Wir sind dann 4 Stunden nach der Geburt nach Hause gefahren. Ganz ohne Probleme. Die Hebammen geben einem keine Sekunde das Gefühl "alleine" zu sein. Sie helfen einem bis alle im Auto sitzen und alles verstaut ist.
Nach 4 Stunden zuhause kam dann die Hebamme nochmal vorbei um nach dem Rechten zu schauen, also wirklich eine ganz ganz tolle Rundumbetreuung. Die nächste Geburt würde bei uns auf jeden Fall wieder im s'Hebammenhaus stattfinden.
Es ist einfach super.
Vielen Dank an das komplette Hebammenteam. Ihr seid spitze !!!

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30.05.11

Janus

Das Geburtszimmer war indirekt beleuchtet, wir hörten Meditationsklänge und rochen ein ätherisches Öl. Es war gemütlich wie jedes Mal bei unseren Treffen.

Schon bei unserem ersten Kind, Lena, wollten wir im sHebammenhaus entbinden. Daher haben wir uns die Vorsorgetermine aufgeteilt zwischen den verschiedenen Hebammen im sHebammenhaus und unserem Frauenarzt. Bei Lena hat es nicht geklappt da keine brauchbaren Wehen zustande kamen.

Die Ankunft von Janus war zum Glück problemloser. Er ließ sich fünf Tage länger Zeit und klopfte am 29. Mai 2011 an.
Nachts um 23.45 Uhr wachte ich auf und konnte nur noch meinem Mann zurufen: „Hilfe, ich laufe aus!“ Er sprang direkt aus dem Schlaf hoch und holte Handtücher. Es war Fruchtwasser und es wurde nicht weniger. Auch auf dem Weg zur Toilette und dort angekommen lief und lief es.
Eine halbe Stunde später spürte ich so etwas wie Wehen. Sie kamen schon bald in Zehn-Minuten-Abständen, waren aber nicht so schmerzhaft wie die damals bei Lena eingeleiteten Wehen. Wir riefen die Rufbereitschaftsnummer des Hebammenhauses an und erreichten Leonie bei der wir auch am nächsten Tag einen Termin hatten. Sie sagte, dass das Fruchtwasser immer nachproduziert wird und wir auf Wehen warten sollten.
Aber da die natürlichen Wehen nicht so schmerzhaft sein sollen, wollten wir lieber ins Hebammenhaus fahren.

Also weckten wir unsere jetzt fast zweijährige Tochter, riefen unsere Freundin zur Hilfe und fuhren zu dritt los. Wir blieben zwei Stunden, in denen sich nicht viel tat. Leonie legte uns ans Herz lieber nach Hause zu fahren und noch zu schlafen da der Muttermund erst 3 cm offen war.
Gegen drei Uhr fuhren wir wieder zurück und ich merkte im Auto, dass die Wehen stärker wurden. Wir legten uns alle ins Bett. Mein Mann und Lena konnten schlafen, ich veratmete die Wehen noch im Bett. Ab vier Uhr waren die Wehen so stark, dass ich herumlaufen musste und mich aufstützte.

Wir weckten Lena um sechs Uhr und riefen Leonie an. Sie sagte, dass sie zu uns kommen würde, um abzuklären ob es vorwärts ginge. Um sieben Uhr war Leonie bei uns, die Wehen kamen schon alle zwei bis fünf Minuten. Nach ihrer Untersuchung war der Muttermund 8 cm offen und wir hatten noch geradeso Zeit ins Hebammenhaus zu fahren.

Die zwanzig Minuten im Auto waren schrecklich, weil ich mich nicht bewegen konnte. Wir durften bis direkt vor die Tür fahren. Unsere Freundin stand schon vor der Tür und kümmerte sich um Lena.

Im Hebammenhaus warteten schon Leonie und Elke auf uns. Das Geburtszimmer war indirekt beleuchtet, wir hörten Meditationsklänge und rochen ein ätherisches Öl. Es war gemütlich wie jedes Mal bei unseren Treffen.

Ich musste mal wieder auf die Toilette. Leider waren die Wehen so stark und in so kurzen Abständen, dass ich es nicht mehr alleine schaffte von der Toilette runterzukommen. Mittlerweile kam auch schon der Pressdrang. Also halfen mir mein Mann und Leonie von dort weg ins Geburtszimmer. Dort war schon der Geburtshocker vorbereitet, ich war eher skeptisch, ob es bequem wäre. Aber sobald ich darauf saß, fühlte es sich richtig an. Mein Mann setzte sich hinter mich auf das Bett und stützte mich ab. Leonie saß bei uns und Elke schrieb das Protokoll, wie wir später mitbekamen.
Zur Dammschonung hatte Leonie etwas Kaffeekompressen in einer Schüssel vorbereitet. Sie waren lauwarm und fühlten sich gut an. Ich durfte bei jeder Wehe selbst entscheiden wann und wie viel ich presse.
Nach 25 Minuten Teamarbeit war Janus Rouven da, um 8.47 Uhr. Janus wog 3560 g und war 54 cm groß. Er bekam zu Anfang nicht die volle APGAR-Punktzahl weil er die Nabelschnur dreimal um den Hals und um die Schulter gewickelt hatte und daher etwas blau war. Er erholte sich aber sehr rasch und wir legten uns auf das Bett.
Unsere Freundin und Lena kamen dazu und bestaunten Janus. Lena fand Janus sehr faszinierend und guckte ihn genau an. Janus wollte schon nach einer halben Stunde trinken, was er auch zehn Minuten pro Seite tat. So als ob er es schon immer getan hätte.
die Nachwehen setzten ziemlich schnell ein. Eine Stunde später löste sich die Plazenta. Leonie versorgte eine Dammschürfung mit einem Stich. Kurz vor unserer Heimreise feierten wir mit Sekt und einer Minischokoschnitte, auf die sich Lena freudig stürzte. Wir blieben bis elf Uhr und fuhren wieder nach Hause.

Vielen Dank für die wundervolle Geburt. Danke für die Begleitung während beider Schwangerschaften, die tolle Atmosphäre, die Zeit und den Rahmen, in dem wir jede Frage stellen konnten, die uns einfiel. Wir haben uns sehr gut aufgehoben gefühlt.

Familie Wolf

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25.05.11

Hannah

Wow jetzt sind wir zu viert!
Mein Mann und ich genossen trotz den Schwierigkeiten die ersten Stunden im Leben unsere Tochter sehr.

Die Entscheidung für das s`Hebammenhaus war eine der Besten die wir getroffen haben!!

Aber nun von Anfang an:
Die Geburt unseres Sohnes im Krankenhaus (2009) empfand ich als „gefesselt“ auf dem Bett und an Schläuchen angeschlossen als sehr schmerzhaft, fremdbestimmt und fühlte mich zu keinem Zeitpunkt in meinen Bedürfnissen ernst genommen.
Nach der Geburt stand ich regelrecht unter Schock und konnte die ersten Augenblicke zu 3. nicht richtig genießen.

So wollte ich nicht noch einmal entbinden!!!

Als ich mit unserer Tochter schwanger wurde, war mir und meinem Mann sofort klar das wir uns das s`Hebammenhaus anschauen werden.
Schon am Infoabend fühlten wir uns dort richtig wohl und es bedarf keiner Diskussion mehr: Hier wollten wir unsere Tochter auf der Welt willkommen heißen!!!

Interessant fand ich den Geburtsvorbereitungskurs mit Hypnose bei Julia.
Da ich mir noch nicht sehr viel darunter vorstellen konnte ging ich voller Neugier in den Kurs.
Mit Hilfe von „Werkzeugen“ und positiven Gedanken die Julia mir mit auf den Weg gab, konnte ich mir eine natürliche, komplikationslose und schmerzarme Geburt vorstellen.
Ich habe eine andere Einstellung und mehr Vertrauen in mich, meinen Körper und mein Baby bekommen!

Am 25.05.11 um 2.45 Uhr wachte ich durch ein leichtes Ziehen und „Bauchkribbeln“ auf.
Ich wusste heute ist der Tag an dem wir zu viert sein werden!!
Um Kraft zu tanken versuchte ich nochmal einzuschlafen, als mein Sohn dann morgens um 7 Uhr aus dem Bett drängte war ich voller Energie :-)
Mittwochs ist für Moritz immer „Omatag“, so auch praktischerweise heute.
Beim Packen seiner Tasche spürte ich wieder eine leichte Kontraktion. Meine Mutter holte ihn um 8.30 Uhr ab und ich machte einen langen Spaziergang bei blauem Himmel und Sonnenschein, wobei ich schon merkte, dass unser Baby sich auf den Weg macht.
Wieder zu Hause widmete ich mich erstmal dem Haushalt, es soll ja alles hergerichtet sein wenn unsere Tochter nach Hause kommt!
Gegen 13 Uhr rief ich meinen Mann an das er sich so langsam richten und bis spätestens 15 Uhr zu Hause sein sollte. Ab 15 Uhr verarbeitete ich meine immer kräftiger werdende Kontraktionen kreisend auf dem Pezziball, mein Mann traf pünktlich ein, duschte und rasierte sich erst in aller Ruhe (er wollte ja schick sein für seine Tochter :-) ) Anschließend riefen wir die diensthabende Hebamme (Leonie) an und vereinbarten noch abzuwarten da ich mich sehr gut fühlte. Da waren die Kontraktionen ca. alle 2-3 Minuten.
Um 17 Uhr beschlossen wir los zu fahren da wir einen Anfahrtsweg von 35 Minuten hatten.
Leonie empfing uns etwas überrascht im s`Hebammenhaus um 17.45 Uhr.
Stehend, auf dem Pezziball und im Vierfüßler unterstützt von meinem Mann veratmete ich tönend eine Kontraktion nach der anderen (jede Minute).19 Uhr: Ich konnte richtig spüren wie unser Baby durch den Geburtskanal „rutschte“ und wusste „bald ist sie da“ !
Kurz darauf spürte ich den Drang zum Pressen, dem ich auf dem Hocker auch nach geben konnte.

Um 19.34 Uhr war unsere Tochter Hannah auf der Welt, ein unbeschreiblicher Augenblick!!!!

Wow jetzt sind wir zu viert!
Mein Mann und ich genossen trotz den Schwierigkeiten die ersten Stunden im Leben unsere Tochter sehr. Danke Leonie und Marina, dass ihr die Ruhe bewahrt habt und wir erst im Nachhinein richtig wahrgenommen haben das es doch etwas „brenzliger“ war.

Während der ganzen Zeit der Geburt empfand ich die Kontraktionen hauptsächlich als Kraft die mich immer weiter unserem Kind näher brachten!

Danke Julia für die natürliche, vertrauensvolle und positive Einstellung zur Geburt!

Danke Leonie und Marina für die herzliche, verständnisvolle und super Begleitung während und nach der Geburt!

Danke Christina für die weitere Betreuung bei unseren Schwierigkeiten nach der Geburt und die Möglichkeit uns zu Erholen!

Danke Elke für die Nachsorge!

Isabell, Patrick, Moritz und Hannah Andrich

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01.05.11

Annika

Man wird umsorgt, jeder Wunsch wird erfüllt, auch wenn man ihn nicht ausgesprochen hat....

Nach der Geburt unserer Zwillinge vor 2,5 Jahren im Krankenhaus, war dieses Erlebnis der Höhepunkt in unserem derzeitigen Leben. Die Geburt verläuft einfach stressfreier und ist auch persönlicher weil man sich einfach selbst einbringen kann. Man wird umsorgt, jeder Wunsch wird erfüllt, auch wenn man ihn nicht ausgesprochen hat. Leichte Musik und dazu Kerzen, wir konnten in einer sehr ruhigen Atmosphäre unsere Tochter auf die sonst so hektische Welt bringen. Die Zeit im Hebammenhaus war sehr kurzweilig und wir denken beide sehr gerne daran zurück. Es kam nie das Gefühl auf lästig zu sein. Dafür sagen wir EUCH vielen, vielen Dank. Für Sonja und mich war es die richtige Entscheidung, bei Euch unsere Tochter auf die Welt zu bringen.

Stefan und Sonja Brase

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30.04.11

Emma

Endlich zu Viert!! 27. April war errechneter ET und ich war schon darüber. - Kein Grund zur Sorge, doch meine Gedanken waren nicht mehr zu bremsen. Geht alles gut?

Endlich zu Viert!! 27. April war errechneter ET und ich war schon darüber. - Kein Grund zur Sorge, doch meine Gedan-ken waren nicht mehr zu bremsen. Geht alles gut? Muss man einleiten? Wenn ja wie? Und die schlimmste Frage und Angst war: Reicht es noch für sHebammenhaus? Ich beruhigte mich innerlich immer wieder mit einem –Stell dich nicht so an, bleib ruhig – und wie wir dann schnell bemerkten waren alle Bedenken völliger Quatsch!!!! Am 30. April um 3:40 Uhr bemerkte ich leichtes Ziehen im Bauch, das sich auch recht zügig als kräfti-ge Wehen entpuppte. Ich weckte meinen Mann, der auch sogleich mal die Rufbereitschaftsnummer des Hebammenhauses anrief. Ich winkte aber ab und meinte: „Ich will noch hier in die Badewanne. Mir geht’s gut!“ Also gut, rauf zu unseren Freunden, die mir extra die Wohnungsschlüssel dagelassen hatten, um ihre Badewanne zu benützen. Ich hatte mich so darauf gefreut, hatte ich mir dies doch extra aufgehoben, denn wir selber haben nur eine Dusche. Mein Mann rief in der Zwischenzeit meine Eltern an, die für unsere große Tochter (3 Jahre) während der Geburt da sein wollten. In der Badewanne angekommen, wurden die Wehen schon doller, aber für mich gut zu veratmen, Jan, mein Mann, rasierte sich nebenher, damit auch ja beide gut riechend ins Hebammenhaus kommen. Die Wehen wurden doch etwas heftiger und inzwischen waren meine Eltern angekommen. Meine Mutter half mir aus der Badewanne und Jan suchte all unsere Taschen und Sachen zusammen. Die Uhr zeigte 5.30, die Wehen wurden unerträglich; nun drängte ich zu gehen. Auch dass noch! Ich musste aufs Klo und zu meinem Entsetzen hatte ich die erste Presswehe. Ich dachte: „Nicht hier und nicht jetzt“ und veratmete die Wehe. Meine Mutter versuchte mich in irgendwelche Klamotten zu stecken, was sich wirklich als schwierig erwies mit Wehen alle 3 Minuten. Im Hausgang wieder eine Wehe. Aus dem Kinderzimmer von Lina war ein kleines Wimmern zu hören, weil die Türen offen standen: „Sind alle da?“ Meine Mama war so toll! In diesen Momenten kümmerte sie sich sofort um Lina. Jan und ich gingen schreiend von dannen. „Hast du den Foto dabei?“ fragte ich Jan auf dem Weg zum Auto und als er mit „Nein, ist doch egal“ antwortete, fing ich fast an zu weinen. Ich beauftragte ihn, er solle ihn noch holen, wir müssten ja schließlich unser Neugeborenes fotografieren. Er half mir ins Auto - eine Wehe - er holte den Foto - eine Wehe - und die Fahrt in einen neuen Lebensabschnitt begann. Eine Fahrt in sHebammenhaus nach STVO dauert +/- 1O bis 15 Minuten, wir brauchten 4!!!!! Die Autofahrt war angenehm, mein Becken schwang so schön hin und her und Samstagmorgens ist ja um 6:14 Uhr noch so gut wie keiner unterwegs. Ankunftszeit am Hebammenhaus 6:18 Uhr und Leonie empfing uns mit Staunen. Sie öffnete die Tür und begleitete mich nach einer Wehe im Auto ins Geburtszimmer. Drinnen war der Geburtshocker mit Tüchern ausgelegt. Leonie half mir aus den Klamotten in die mich meine Mutter vor ein paar Minuten mühevoll eingekleidet hatte. Ich verarbeitete noch eine Wehe im Vierfüßler, dann nahm ich Platz auf dem Hocker. Jan kam gerade mit all unseren Taschen herein, als Leonie ihn auf den Platz hinter mir einwies. Das Baby komme gleich, meinte Leonie. Er ließ alles fallen, hielt mich stützend von hinten und die nächste Wehe rollte an. Ich presste und der Kopf war da, die nächste und unser Baby war um 6:21 Uhr da.
Nun war er da der Moment - UNSER Moment - unsere EMMA.
Staunend, lächelnd, weinend und glücklich betrachteten wir unsere kleine Tochter, die es dann doch eilig hatte, auf die Welt zu kommen. Wir kuschelten ins Bett, schnupperten und weinten noch ein wenig. Nach einem tollen Frühstück und etwas Ruhe fuhren wir um die Mittagszeit nach Hause.
Diese Geburt war sehr schnell für uns, aber im Hebammenhaus wurden wir wunderbar aufgefangen! Liebe Grüße Jan, Janine, Lina und Emma

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18.04.11

Lorenz

Bemerkung der Oma: Mich hat meine Tochter überzeugt, denn ich war etwas
skeptisch. Schön wäre gewesen, wenn es ein Hebammenhaus schon früher gegeben
hätte.

Schon beim Besuch der Kurse im Hebammenhaus war uns klar, dass ich dort
entbinden werde. Vor allem war auch die Vorbereitung für meinen Ehemann sehr
gut. Wir haben viel gelernt und keine Frage blieb offen.

Am 17.04.11 war mein VET. Am 18.04.11 bin ich früh morgens mit Wehen
aufgewacht. Zufällig hatten wir genau an diesem Tag auch einen Termin um
09.00 Uhr im Hebammenhaus bei Christina. Ihren Vorschlag befolgend machten
wir noch einen ausgiebigen Spaziergang und sind um 14.30 Uhr in das schön
eingerichtete Geburtszimmer im Hebammenhaus. Sämtliche angebotene Positionen
(Badewanne, Tuch, Hocker), die beste Betreuung der Hebammen und die Hilfe
meines Mannes beruhigten mich so, dass die Geburt für mich nicht so
schwierig war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Um 19.10 Uhr konnten wir
unseren Sohn Lorenz dankbar in die Arme nehmen. Eine große Überraschung war,
dass die Hebammen Lorenz mit einer brennenden Kerze auf einem kleinen
Törtchen gratulierten. Alle freuten wir uns mit einem Glas Sekt. Nach einem
stärkenden Essen sind wir drei Stunden nach der Geburt überglücklich heim
gefahren. Lorenz schlief die ganze Nacht bei meinem Mann auf dem Bauch bei
uns im Bett. So konnte ich mich gut erholen. Daheim halfen mir die Hebammen
beim Stillen.

Alles verlief reibungslos und auf natürliche Art. Wir sind den Hebammen sehr
dankbar, und freuen uns, dass es diese Einrichtung gibt. Wir empfehlen es
weiter, denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Entbindung im
Hebammenhaus vollkommen richtig war.

Herzlichen Dank liebe Christina, Elke und Caroline !! Die Geburt unseres
Sohnes war ein wunderschönes Erlebnis für uns !!

Bemerkung der Oma: Mich hat meine Tochter überzeugt, denn ich war etwas
skeptisch. Schön wäre gewesen, wenn es ein Hebammenhaus schon früher gegeben
hätte.

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14.04.11

Matteo

Je länger Matteo auf sich warten ließ, desto besser konnte ich das annehmen, vor allem auch durch die intensive Hebammenbetreuung – wie war ich froh, die Kontrollen im s‘Hebammenhaus machen zu können.

Am 2.4. wäre nach Ansicht der Gynäkologin ET gewesen – rechnerisch erst der 6.4., aber nachdem Mia, mein zweites Kind, eine Woche früher gekommen war, hatte ich gehofft die Nummer 3 zum Termin zu bekommen.
Aber Matteo ließ mich warten und in der ersten Woche nach ET hangelte ich mich von Termin zu Termin im s‘Hebammenhaus, wo mich die Hebammen ermutigten doch noch Geduld zu haben und mir keine Sorgen zu machen. Ich hatte mich so sehr auf eine Geburt vor oder am Termin eingestellt, dass ich vor den Kontrollen im s‘HH oft mit den Tränen kämpfte, weil es einfach nicht losging – auch nicht mit allen „Überredungsversuchen“ die ich unternahm.
Je länger Matteo auf sich warten ließ, desto besser konnte ich das annehmen, vor allem auch durch die intensive Hebammenbetreuung – wie war ich froh, die Kontrollen im s‘Hebammenhaus machen zu können.
Am 13.4. war ich bei Christiane zur Kontrolle und an diesem Tag voller Geduld und Ruhe Matteo selbst entscheiden zu lassen wann sein Geburtstag sein soll.
Christiane meinte ich könne ihm doch mal sagen, dass alles bereit sei und wir wirklich auf ihn warten und gab mir Wehentee, Uterustonikum und Nelkenöl mit – mit der Anregung Matteo doch mal ganz behutsam zu locken.
Ich fuhr voller Vorfreude und Zuversicht nach Hause und hätte am liebsten sofort mit dem „Anschubsen“ begonnen. Da mein Mann Dirk aber erst um halb 8 daheim sein konnte, musste ich mich noch etwas gedulden.
Als die Großen um 8 im Bett waren legte ich mich mit Wehentee, Uterustonikum und Nelkenöl bei Kerzenschein in die Badewanne. Ich sagte Matteo wirklich ganz ernsthaft, es sei jetzt Zeit für ihn zu kommen, und wir würden ihn so gern sehen. Außerdem wandte ich Christianes Anweisungen an, d.h. ich rieb alle 4 Minuten eine Wehe an.
Nach der Badewanne wartete ich gespannt ob die Wehen bleiben und sie blieben !
Also rief ich um halb 11 Christina an, um sie schon mal vorzuwarnen.
Um halb 12 machten wir uns dann auf den Weg ins s‘Hebammenhaus – meine Befürchtungen die Autofahrt von 25 min. würde schrecklich werden waren unbegründet, ich hatte nur eine kleine Wehe während der Fahrt. Trotzdem waren wir sehr froh im s‘Hebammenhaus anzukommen, wo wir schon von Christina erwartet wurden.
Während der weiteren Stunden von Matteos Geburt ließ mich Christina alles machen was mir gut tat. Es war so gut ohne CTG oder irgendwelche Klinikroutinen durch die Geburt zu gehen. Christina und Dirk ermutigten mich, wenn ich Zweifel bekam und waren einfach da. Ich hatte das Gefühl von totaler Geborgenheit und doch Selbstbestimmtheit.
Matteo wollte zuerst nicht so richtig ins Becken rutschen und ich zweifelte an meinen Kräften, doch dann machte er den Weg nach draußen in wenigen Wehen und um 4.12 Uhr am 14.April war er geboren.
Ich war so dankbar im s‘Hebammenhaus geboren zu haben. Christina hatte mich kein einziges Mal untersucht – das habe ich selbst getan, wenn ich wissen wollte wie es voranging, sie hat nur so oft Matteos Herztöne kontrolliert wie es nötig war und sie hat mich genau so begleitet wie ich es gebraucht habe. DANKE!
Die ersten 2 Stunden mit Matteo vergingen wahnsinnig schnell, wir hatten Ruhe, um uns zu beschnuppern, ausgiebig zu saugen (Matteo) und das Glück über seine Geburt zu spüren (Dirk und ich).
Um halb 7 machten wir uns dann auf den Weg nach Hause, holten unterwegs noch Brötchen und kamen bei unseren Großen an, als die gerade aufgestanden waren, sie hatten unser Wegsein gar nicht bemerkt.

Es war wunderbar und gut im s´Hebammenhaus zu gebären.
Danke an euch alle, dass ihr uns diesen guten Anfang ermöglicht habt!

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08.04.11

Nikolai

Sie haben mir dann aufs Bett geholfen, und das kleine Menschenwesen durfte neben mir liegen, so dass wir uns beide von den Strapazen ein bisschen erholen konnten.

Ab dem voraussichtlichen Geburtstermin, Freitag, 1. April, begann die intensive Warte- und Überwachungszeit. An diesem Tag war ich zur Vorsorge im s‘Hebammenhaus. Am Montag beim Frauenarzt. Alles O.K., das Fruchtwasser ist noch klar und reichlich vorhanden. Am Mittwoch wieder im s‘Hebammenhaus bei Hebamme Leonie Müller. Diese hat zur Unterstützung des Wehenbeginns zwei Mischungen für einen Wehentee und Nelkenöl für Tampons mitgegeben. Nachdem am Mittwoch damit nichts passiert ist war ich am Donnerstag sehr aktiv. Am Nachmittag/Abend wieder Wehentee und Nelkenöltampons und diesmal sogar noch ein kleines Gläschen Rotwein.

Irgendwas scheint angeschlagen zu haben, denn irgendwann nach Mitternacht beginnen Wehen. Ich bin mal aufgestanden und hab mich für eine kurze Zeit in die Badewanne gelegt. Bin dann aber wieder raus, da ich dem Papa Bescheid sagen wollte, bevor ich meine hiesige Hebamme oder im s‘Hebammenhaus anrufe.

Bei der Hebamme ging nach längerem Klingeln eine ihrer Töchter dran und meinte, ihre Mutter sei nicht da. Nachts um ca. halb zwei unter der Woche??? Naja, die Wehen waren mittlerweile schon etwas heftiger und es gab ja auch noch die Rufbereitschaft im s‘Hebammenhaus. Dort ging dann Leonie ans Telefon. Sie meinte, ich solle noch eine viertel- bis halbe Stunde warten nach dem ich aus der Wanne bin, weil manchmal die Wehen dann weniger würden. Bei uns war das aber nicht der Fall, mittlerweile haben sie schon in den Rücken ausgestrahlt, so dass ich es vorne über gebeugt am besten ertragen konnte und mir schon etwas Gedanken wegen der halben Stunde Fahrt nach Villingen machte. Also noch mal Leonie angerufen und unser Kommen angekündigt. Dann bei den Schwiegereltern angerufen, die auch erst nach dem dritten Anruf das Telefon gehört haben. Der Opa ist dann gekommen und bei Tim geblieben, der auch noch aufgewacht ist bevor wir weg waren.

Die Autofahrt ging zum Glück besser als gedacht. Leonies Tipp, sich während der Wehe aufs Ausatmen zu konzentrieren, hat sich als gut erwiesen. So ca. halb drei nachts waren wir wohl im s`Hebammenhaus angekommen. Dort empfing uns Leonie mit gedämpften Licht/Kerzenlicht und Vogelgezwitscher von CD.

Zuerst waren die Wehen vornüber gebeugt auf den Wickeltisch am besten auszuhalten. Gut war auch, wenn mein Mann dabei den unteren Rücken massiert hat.

Ich hatte Leonie gleich mal gesagt, dass ich froh bin, wenn sie immer mal wieder Anregungen zum Atmen, Haltung, Stellung oder so gibt. Das hat sie auch getan und das war gut so. Irgendwie ist man (oder zumindest ich) nachher so mit Wehen veratmen und verarbeiten beschäftigt, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt irgendwas zu verändern, wenn es grad so halbwegs auszuhalten ist.

Die Wehen sind sowieso ziemlich schnell heftig geworden und ich hatte das Gefühl sie waren besonders schlecht auszuhalten, wenn ich nicht rechtzeitig „gerichtet“ war da ich zwischendurch zum Entspannen oft eine andere Position eingenommen habe.

Als nächstes bin ich in die Badewanne gewechselt. Dort ging‘s eine Weile bis wir die ideale Position gefunden haben, aber dann war ich insgesamt recht lang in der Wanne. Letztendlich war es dort während den Wehen am besten, wenn ich auf den Knien die Unterschenkel links und rechts gegen den Badewannenrand gedrückt habe und mein Becken oben zusammengedrückt wurde. Was Leonie gemacht hat, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Ich glaube, ich habe mich oben an sie gehängt und sie hat mir auf jeden Fall gut zugeredet: Wir würden das gut machen. Mein Becken wäre weit genug. Das Baby lässt sich durch die Wehen nicht beeindrucken (wenn sie mal wieder die Herztöne abgehört hat).

Irgendwann sind wir zur Erholung/Entspannung aufs Bett gewechselt. Dort bin ich seitlich gelegen und Leonie hat mir während den Wehenpausen den Rücken massiert. Sehr angenehm, fast wie eine PDA. Ich glaube, ich bin auch ein bisschen eingenickt.

Nach dem Bett haben wir dann mal einen Gebärhocker ausprobiert, da bin ich aber irgendwie drauf rumgerutscht.

Letztendlich hat sich mein Mann aufs Bett gesetzt und ich war im Vierfüßler-Stand bzw. habe mich während den Presswehen an ihn gehängt.

Auf einmal glitt etwas aus mir heraus und ich dachte schon: Jetzt hab ich es geschafft. Aber dann war es nur die Fruchtwasserblase. Das heißt die Anstrengung ging weiter. Während der ganzen Geburt hatte ich ja schon immer mal wieder nachgefragt wie denn der aktuelle Stand ist und wie lange es wohl noch gehen würde…

Doch dann hat Leonie mich den Kopf des Kindes fühlen lassen, und kurz darauf waren der Kopf und dann das ganze Kind da. HURRA!

Sie haben mir dann aufs Bett geholfen, und das kleine Menschenwesen durfte neben mir liegen, so dass wir uns beide von den Strapazen ein bisschen erholen konnten.

Erst nach ein paar Minuten hab ich dann nachgefragt, ob es denn nun ein Bub oder ein Mädchen ist. Und siehe da, der liebe Gott hat einen zweiten Sohn für uns vorgesehen.

Herzlich willkommen lieber Nikolai Marcel auf dieser Welt!
(Mittlerweile war es 06.08 Uhr, und es haben richtige Vögel gezwitschert!)

Die ersten Stunden (und auch Tage) verliefen recht gemütlich. Die Nabelschnur wurde erst abgetrennt, als sie auspulsiert und die Nachgeburt da war. Das ging bestimmt
1 - 1 1/2 Stunden. Wir durften gemütlich beieinander liegen und uns ein bisschen kennen lernen.

Die zweite Hebamme Katja Vögele hat es übrigens nicht mehr rechtzeitig vor der Geburt ins s’Hebammenhaus geschafft, da ich Leonie fast nicht hab telefonieren lassen. Aber sie war dann kurz nachher da.

Was ist sonst noch nach der Geburt im Hebammenhaus passiert?

  • erste Schlucke von Nikolai an der Brust
  • Dammriss wurde mit 3 Stichen genäht
  • Sekt, kleines Küchlein mit Kerze und Geschenke vom s’Hebammenhaus
  • U1 bei Nikolai
  • wir haben den ersten Freunden und Verwandten die Geburt bekannt gemacht
  • Mein Mann holt leckere Brötchen und wir frühstücken mit einem guten Appetit
  • der Papa und Leonie ziehen Nikolai an
  • Katja wäscht mich und hilft mir beim Anziehen.

Gegen 11 Uhr brechen wir dann Richtung zuhause auf.

Zuhause machen Nikolai und ich erst mal einen Mittagsschlaf auf dem ausgezogenen Sofa. Um halb drei kam dann meine Hebamme vorbei und hat nach uns zwei geschaut.

Dann ist Tim mit Oma und Opa heimgekommen und durfte seinen kleinen Bruder, das „Baby“, kennen lernen. Das fand ich auch schön für Tim. Dass Mama nicht im Krankenhaus „verschwindet“ und dass er sie und Nikolai nur sieht, wenn er auf Besuch kommt.

Gegen Abend kam dann noch die andere Oma vorbei. Der Besucheransturm hielt sich auch in den nächsten Tagen in Grenzen, außer den Tanten und Onkels und natürlich täglich die Hebamme kam fast niemand. Als ob sich die Leute weniger nach Hause trauen als ins Krankenhaus.

Insgesamt bin ich froh über unsere Entscheidung im Geburtshaus zu entbinden und finde Nikolai hat einen sehr schönen Start ins Leben gehabt mit der Geburt dort und den anschließenden ruhigen Tagen zuhause.

Herzlichen Dank noch mal an meinen Mann und an Leonie und das Hebammenhaus für die gute Unterstützung während der Geburt!

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13.03.11

Theresia

Jetzt genießen wir die Ruhe. Die zweite nun hinzugekommene Hebamme (Elke) versorgt liebevoll unsere kleine Tochter und hilft mir, mich später wieder herzurichten.

Drittes Kind, zwei Kinder bereits spontan in der Klinik geboren; mit einer relativ kurzen Geburtsdauer von vier ein halb Stunden und zwei ein halb Stunden.
erste regelmäßige Wehen sechs Tage vor der Geburt, ausgelöst durch einen kräftigen Magen-Darm-Infekt der unsere gesamte Familie „flachlegte“.

Geburtsbeginn:
Ab 22.30 Uhr (12.03.2011) regelmäßige, flache, kurze Wehen im zehn-Minuten-Abstand; liege bereits im Bett.
Stehe um 23.00 Uhr auf; nun sind die Wehen kurzzeitig weg.
Um 23.30 Uhr stellen sich wieder spürbare Wehen ein, jetzt im fünf-Minuten-Rhythmus, aber noch recht flach und kurz.
Wecke nun um 24.00 Uhr meinen Mann, da ich mir nun sicher sein kann, dass es „losgeht“.
Um 0.30 Uhr (13.03.2011) erstes Telefonat mit der Bereitschaftshebamme (Leonie). Wir sprechen uns ab, dass ich mich noch mal in 30 Minuten melde, um abzuklären, ob sie vorab noch bei uns zur Untersuchung vorbeikommen soll.
Um 01.10 Uhr rufen wir erneut Leonie an und verabreden uns nun direkt im s’Hebammenhaus in 30 Minuten; 10 Minuten später platzt bei mir die Fruchtblase.
Der „Babysitter“ ist da schon bereits auf dem Weg zu uns; die Wehen haben nun deutlich an Stärke und Länge zugenommen, sie kommen im vier-Minuten-Abstand.
Um 01.40 Uhr kommen wir im s’Hebammenhaus an. An der Eingangstür muss ich erst mal eine Wehe veratmen.
Ich wähle den Gymnastikball, lehne mich in der Hocke drauf und als mir die Wehen unerträglich scheinen, setze ich mich und stütze mich auf die Beine meines Mannes, der mir gegenüber sitzt.
Als ich das Bedürfnis habe, zu pressen, sitze ich gerade nicht, und so hänge ich mich stehend an meinen Mann.
Leonie hat kurz zuvor die zweite Hebamme hinzutelefoniert. Alles geht so schnell, dass sie es nicht mehr schafft die Handschuhe anzuziehen.
Ich habe starke, ziehende Schmerzen, verliere den Halt, nur mein Mann hält mich mit aller Kraft rücklings so halber aufrecht.
Der Kopf des Babies kommt zum Vorschein, nun habe ich endlich eine kurze Verschnaufpause, bevor der Druck erneut einsetzt und das Kind vollständig „herausfällt“ - direkt in Leonies Arme.
Ich sinke erschöpft zu Boden und weiß, ich habe es geschafft!
Es ist 02.50 Uhr und ich halte das kleine Wesen aus meinem Bauch in den Armen.
Zusammen ziehen mich Leonie und mein Mann aufs Bett, wo ich mich schon Minuten später wieder ganz gut fühle. Alle Strapazen vergessen, schauen wir nun auf unsere Tochter - sie entschädigt alles davor. Sie ist so klein und zierlich!
Nach kurzer Zeit hört die Nabelschnur auf zu pulsieren, mein Mann trennt sie ab.
Wenige Minuten später presse ich problemlos die Nachgeburt heraus.
Jetzt genießen wir die Ruhe. Die zweite nun hinzugekommene Hebamme (Elke) versorgt liebevoll unsere kleine Tochter und hilft mir, mich später wieder herzurichten.
Ich habe einen Dammriss an der alten Schnittwunde und Leonie näht mit zwei Stichen, alles ohne Probleme und ohne Schmerzen.
Um 06.15 Uhr fahren wir nach Hause. Die Treppe zur Dachgeschoßwohnung ist kein großes Hindernis - wie von mir zuvor befürchtet.
Die großen Geschwister und Oma begrüßen unsere kleine Theresia. Dann fallen wir erst einmal für mehrere Stunden in einen tiefen Schlaf.
Die Geburt unserer Tochter war für meinen Mann und mich eine psychisch und körperlich extreme Grenzerfahrung. Aber im Beisein meines Mannes und einer so tollen Betreuung durch das s’Hebammenhaus für mich doch erträglich und durchstehbar.

Mama M. Herzog

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29.01.11

Lara

Als ich mich zurück lehnte und der Dampf am Fenster empor stieg, hatte ich das Gefühl, im Wellness-Bereich eines Hotels zu liegen. Wären da nicht immer die Wehen zwischendrin gewesen!

Es ist schon eine Weile her, als ich meine Tocher Lara Marie (mein zweites Kind) im Hebammenhaus entbunden habe, aber manche Erlebnisse vergisst man nicht!

Morgens gegen 05:00 Uhr fingen bei mir die Wehen an und meine Vor-Ort-Hebammen schickte mich gegen 08:30 Uhr dann auch ins Hebammenhaus, da mein Muttermund doch schon einige Zentimeter auf war. Die Wehen ließen sich noch gut veratmen.

Im Hebammenhaus angekommen, haben wir erst mal kurz besprochen, wie ich entbinden möchte. Da ich bei der ersten Geburt (im Krankenhaus entbunden) viel zu spät in die Wanne gegangen bin, und dies Entspannung pur war, wollte ich mir das nun nicht entgehen lassen und habe mich auf ein schönes Bad gefreut. So ne große Badewanne hat man ja nicht alle Tage  Die Kerzen und die Steine auf dem Badewannenrand, sowie das angenehme Klima und die schöne Farbgestaltung des Raumes, haben auf mich eine entspannende Wirkung gehabt. Als ich mich zurück lehnte und der Dampf am Fenster empor stieg, hatte ich das Gefühl, im Wellness-Bereich eines Hotels zu liegen. Wären da nicht immer die Wehen zwischendrin gewesen!

Nach ca. einer gefühlten Stunde, bin ich dann auch wieder „an Land“ gegangen. Die Wehen kamen jetzt öfter und heftiger. Christina zeigte mir noch mal ein paar Stellungen, die die Wehen etwas erträglicher gestalten könnten. Schluss endlich habe ich mir für den Vierfüßler-Stand entschieden, da ich hier die Geburtsschmerzen am besten verkraften konnte.

Es ging dann zügig voran und die zweite Hebamme hinzu. Auch eine Hebammenschülerin war von Anfang an dabei, die Geburtserfahrung sammeln wollte. Mit meinem Mann zusammen, waren wir also ein kräftiges Team, um unserem Mädchen auf die Welt zu helfen. Die Übergangsphase (zu den Presswehen hin), habe ich als die schmerzhaftesten empfunden. Was jedoch ganz toll war, als ich gemerkt habe, wie sich mein Baby im Bauch gedreht hat. Und dann ging es auch flott weiter. Die Presswehen haben nicht lange auf sich warten lassen. Was hier prima war, waren die Kaffeekompressen am Damm. Das war – trotz der Schmerzen – richtig angenehm. Nach 3-4 Mal kräftig pressen – und ein paar Bemerkungen zwischen den Presswehen von mir dazu – war unsere süße Maus da.

Christina hat unsere Lara Marie sanft unter mir auf die Matte gelegt und ich durfte Sie dann gleich mit dem Handtuch etwas abtupfen und in die Arme nehmen, als die Nabelschnur noch am auspulsieren war. Das war herrlich! Mein Mann und ich waren total begeistert, wie diese Geburt ablief – ganz anderes als die erste (30 Stunden – Saugglocke – Dammschnitt).

Die Plazenta ließ dann etwas auf sich warten und kam nicht besonders gut raus. Aber auch das wurde gemeistert. Mit einem Gläschen Sekt und einem Yes-Torty mit ner Kerze drauf, wurde die Geburt gefeiert. Glücklich lag ich noch ca. zwei Stunden auf dem Bett und ruhte mich aus, bevor wir drei nach Hause.

Fazit: Eine tolle Geburt, und sollte sich an unserer Familienplanung doch noch etwas ändern, jederzeit gerne wieder.

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10.12.10

Oscar

Gerade will ich wieder einschlafen, als ich ganz leichte, unregelmäßige Wehen im Rücken spüre...

Es ist 4:00 Uhr morgens am 10.12.2010, ich bin 5 Tage über dem errechneten Termin und mein Mann stupst mich im Bett an, weil ich geschnarcht hatte.

Gerade will ich wieder einschlafen, als ich ganz leichte, unregelmäßige Wehen im Rücke spüre. Vor Aufregung finde ich nicht mehr in den Schlaf und döse bis ich um 5:30 Uhr schließlich meinen Mann wecke. Wir schauen noch eine DVD im Bett und nachdem mein Mann mich gefühlte hundert Mal gebeten hat die diensthabende Hebamme anzurufen tue ich das schließlich um 6:30 Uhr.

Leonie geht ans Telefon. Ich bin überzeugt, dass es reichen würde, wenn sie in einer Stunde mal vorbei käme um nach mir zu sehen. Fünf Minuten später korrigiert mein Mann diese Aussage und bittet sie doch lieber gleich zu kommen, doch sie ist so wie so schon unterwegs zu uns.

Wir stehen auf, ich packe die Tasche für unseren zweijährigen und muss während dessen schon starke Wehen veratmen. Beim Frühstück platzt mir die Fruchtblase, was unser Sohn ganz trocken mit „Mama Pipi“ kommentiert. Wir müssen lachen.

Leonie kommt und mein Mann bringt unseren Sohn zu Bekannten. Sie hört die Herztöne des Babys, alles ist okay. Christiane kommt und zieht mir trockene Socken an.

Ich bekomme Kreislaufprobleme während der Wehen und esse ein bisschen Apfel und Traubenzucker. Dadurch wird es schnell wieder besser.

Ich liege im Bett, als mein Mann zurückkommt. Die Wehen sind sehr schmerzhaft mit kurzen Abständen, trotzdem gut aushaltbar. Die Atmosphäre ist sehr entspannt. Ich höre die leisen Stimmen der Hebammen im Hintergrund, trotzdem bin ich ganz für mich und keiner stört.

Kurz vor den Presswehen hocke ich mich auf Anraten von Leonie vor das Bett und schiebe mit sobald ich den Drang dazu verspüre. Niemand bestimmt wann und wie ich pressen soll.

Unser zweiter Sohn Oscar wird schließlich um 8:52 Uhr geboren. Er wiegt 4000g, ist 53 cm groß und hat einen Kopfumfang von 36 cm.

Wir kuscheln uns ins Bett und ich stille ihn zum ersten Mal.

An dieser Stelle tausend Dank Leonie und Christiane für die sehr wohltuende zurückhaltende Geburtshilfe.

Und noch mal tausend Dank Katja O. für die großartige Wochenbettbetreuung.

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31.10.10

Tobias

...ich konnte sie zum ersten Mal sehen. Mama nahm mich in die Arme und krabbelte ins Bett.

Hallo, ich heiße Tobias Maximilian und mein Geburtstag ist der 31.10.2010. Ich möchte Euch von meiner Geburt erzählen.
Eigentlich wäre mein Entbindungstermin der 25.10.2010 gewesen, aber in Mama's Bauch war es so gemütlich, dass ich es mir dort noch ein bisschen gut gehen lassen wollte. Wir mussten aber jeden zweiten Tag zur Kontrolle ins s'Hebammenhaus. Montag und Mittwoch waren wir bei Leonie. Ich fand es ganz lustig, die Hebamme zu verwirren, denn sie konnte meine Lage nicht wirklich ertasten. Am Mittwoch konnte sie meiner Mama aber sicher sagen, dass ich's mir überlegt hatte und schon fest mit dem Kopf im Becken liege. Am Freitag waren wir bei Christiane, und sie beschloss dann, dass Mama Wehentree trinken sollte, was Mama Freitag und Samstag auch tat. Mama bat mich aber darum, dass ich mich doch bald auf den Weg auf die Welt machen sollte, da der Tee ganz furchtbar schmecken würde. Am Samstag Abend merkten Mama und ich dann, dass der Bauch immer wieder hart wurde. Sogar in regelmäßigen Abständen, etwa alle 10 Minuten. Mama dachte sich wohl nicht viel dabei, denn die Wehen taten ihr wohl nicht weh.
Für Sonntag, den 31.10. um 10 Uhr hatten wir dann den nächsten Termin bei Marina ausgemacht. Mama ist nach dem Aufstehen dauernd auf's Klo gerannt, ich wusste gar nicht wirklich warum. Sie hatte wohl was Rosanes auf dem Toilettenpapier gesehen. Sie rief dann so gegen 8 Uhr schon mal bei Marina an, die sie dann wohl auch etwas beruhigte. Marina meinte, dass sich vielleicht der Schleimpfropf lösen könnte. Mir war das egal, denn mir ging es gut.
Um 10 Uhr waren wir dann im s'Hebammenhaus. Marina wollte ein CTG machen, worauf ich so gar keine Lust hatte. Ich hampelte einfach ganz kräftig in Mama's Bauch rum und drehte mich immer weg, wenn sie dachte, dass sie meine Herztöne gefunden hatte. Und dann, was war denn das??? Es macht "plop" und das Fruchtwasser um mich herum verschwand. Mama sagte nur: "Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt." Ich glaube, alle waren etwas überrascht, denn es war plötzlich ganz still. Marina war wohl zuversichtlich, dass es nicht ganz so schnell gehen würde und wollte uns vielleicht sogar noch mal nach Hause schicken. Sie untersuchte Mama aber vorsichtshalber vorher nochmal. Tja, ich hatte schon gut vorgearbeitet, denn der Muttermund war schon etwa 7 cm offen. Wir fuhren nicht mehr nach Hause. Ich weiß auch nicht, was dann mit Mama los war, aber sie saß dann eine ganze Weile auf dem Bett, was mir jetzt nicht unbedingt half, auf die Welt zu kommen. Marina überredete sie dann doch dazu aufzustehen. Wir liefen dann mal in den Flur und schauten, was Papa und meine beiden Geschwister so machten. Lilly spielte und Felix war auf Papa's Arm kurz vorm Einschlafen. Und dann merkten Mama und ich, dass es jetzt los ging. Andauernd kamen Wehen und die waren ganz schön stark. Mama wollte mich im Knien vor dem Bett auf die Welt bringen. Mir war das recht, Hauptsache bald raus. Als die Presswehen anfingen, kniete sich Mama hin. Ich hörte, dass jetzt auch die zweite Hebamme, Elke, da war. Mir ging es die ganze Zeit gut, während Mama mich Stück für Stück raus schob. Dann, um 12.42 Uhr hatten Mama und ich es geschafft, ich konnte sie zum ersten Mal sehen. Mama nahm mich in die Arme und krabbelte ins Bett. Da kamen dann auch schon Papa, Lilly und Felix, die ich ja immer nur gehört hatte. Es war so toll, endlich alle sehen zu können.
Nachdem wir uns ausgiebig angeschaut und gekuschelt hatten, kam dann Marina, um mich zu messen und zu wiegen. Ich wog 4220 g, war 56 cm groß und mein Kopfumfang war 37 cm. Marina zog mich dann an und während Mama noch versorgt wurde, schaute ich mir mit Papa das s'Hebammenhaus an. Um ca. 15.45 Uhr fuhren wir dann zu fünft nach Hause.
Wir möchten uns hiermit ganz herzlich bei Marina und Elke für die tolle Betreuung während und nach der Geburt bedanken. Natürilch danken wir auch allen anderen Hebammen für die super Betreuung während der Schwangerschaft. Auch die Geburt des dritten Kindes, zweite Entbindung im s'Hebammenhaus, war eine gute Entscheidung und tolle Erfahrung.
Herzilchen Dank
Tobias mit Mama Nadja, Papa Tino, Schwesterchen Lilly und Brüderchen Felix

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30.10.10

Anna

Unter der Geburt habe ich dann eine unendliche Kraft in mir gespürt, die mich die ganze Zeit über bestärkt hat, nach innen zu hören auf mich und das Kind.

Seit einigen Wochen sind wir zu sechst. Die beiden kleinen Mädchen sind im Hebammenhaus zur Welt gekommen und es war beide Male wunderschön.

Aber von Anfang an. Die Älteste- heute 13- wurde „ganz normal“ in der Klinik geboren. Damals war ich 21 und dachte gar nicht darüber nach, dass man Kinder auch woanders bekommen kann. Ich fand ihre Geburt schrecklich. Obwohl ich vorher zuversichtlich war, dass alles gut gehen würde, hatte ich danach einen richtigen Schock. Alles war irgendwie bedrohlich: die Geräte, der Kreißsaal, die Hektik zum Schluss, der Dammschnitt. Unter der Geburt fühlte ich mich vernachlässigt mit meinen Bedürfnissen. Niemand fragte danach, was für mich bequem oder angenehm wäre. Hinterher musste ich drei Stunden auf die Verlegung warten, in denen mir das Aufstehen untersagt wurde. Nach drei Tagen auf der Wöchnerinnenstation- in denen Sarah ins Babyzimmer musste, hab ich‘s nicht mehr ausgehalten und bin „auf eigene Verantwortung“ nach Hause gegangen, nicht ohne dass mir noch ordentlich Angst gemacht wurde.

Ich habe lange nicht verstanden, warum mir nicht andere Frauen (meine Mutter oder Freundinnen) vorher gesagt haben, was auf mich zu kommt, bis mir klar wurde, jede hält dies für normal beim Gebären.

Sechs Jahre später war ich mit meinem Sohn schwanger und hatte von der ersten Sekunde an panische Angst vor der Geburt. Die Fremdsteuerung bei Sarahs Geburt hatte mir ja unerträgliche Schmerzen bereitet, an die ich mich plötzlich lebhaft erinnern konnte. Ich wollte kein zweites Mal so eine Geburt erleben. Ich fand eine Hebamme, die als Beleghebamme klinische Geburten begleitete. Das war eine deutliche Verbesserung. Ich kannte sie aus der Vorsorge und fühlte mich wohler in ihren vertrauten Händen. Ich entschied mich dafür, eine Nacht in der Klinik zu bleiben, weil ich Angst vor dem Alleinsein mit so einem kleinen Säugling hatte. Irgendwie traute ich mir das immer noch nicht zu. Ich wurde auch nicht gerade bestärkt von der Umgebung und ich kannte niemanden, der außerhalb des Krankenhauses geboren hatte und von deren Erfahrung ich profitieren konnte.

Vergangenes Jahr sollte unser drittes Kind geboren werden und mittlerweile war ich als Mutter überzeugt, dass ich mit allem fertig werde. Schließlich habe ich bisher mit den Großen alles Mögliche erlebt (Krankheiten, Unfälle, Geburtstagspartys, Schulbesuch, Streit mit den Freundinnen etc) und überstanden.

Meine größte Sorge war wieder von Anfang an die Frage, wo sie auf die Welt kommen soll. Ich wollte unbedingt eine ambulante Geburt, weil ja noch Kinder zu Hause waren. Klinik kam sowieso nicht in Frage und zu Hause wollte ich nicht (Nachbarn!). Wir wohnen mittlerweile im Landkreis Tuttlingen und via Internet fand ich das Hebammenhaus. Mein Gynäkologe war überdies von dieser Idee nicht angetan und hat auf jede erdenkliche Weise versucht, mich zur klinischen Geburt zu überreden. (Heute ist er nicht mehr mein Gynäkologe).

Ich besuchte also einen Geburtsvorbereitungskurs und Yoga im Hebammenhaus und fand endlich einen Ort, an dem Frauen stark gemacht werden und aufmerksam für ihre Bedürfnisse und sich uneingeschränkt auf ihr Baby freuen können. Ohne Angst, ohne Statistik, ohne Risikogedanken. Mein Mann hat gleich meine Erleichterung gespürt und die Geborgenheit, die die Räume ausstrahlen.

Unsere Tochter kam dann in der Nacht zum 7. August in der Wanne zur Welt und es war wie gesagt wunderbar. Ich konnte allein entscheiden, mein Mann war ganz natürlich in alles einbezogen. Die Atmosphäre, das Licht und die Ruhe haben mir viel Kraft gegeben. Am schönsten war die Zeit danach. Wir durften mit ihr im Bett liegen und kuscheln, keiner hat uns gestört, der Nabel wurde erst später versorgt.

Nach sechs Stunden war ich zu Hause und fühlte mich fit. Für die ersten Tage hatten wir die Großmutter im Haus, die das Kochen und Waschen übernahm.

Als wir nach kurzer Zeit wieder ein Kind erwarteten, wollte ich es wieder genauso schön haben. Allerdings hatte ich erstaunlicherweise wieder von Anfang an Angst vor der Geburt.

Christiane riet mir zu einem Selbsthypnosekurs, den Julia leiten würde im Hebammenhaus.

Deshalb meldete ich mich diesmal außer zum Yoga noch zu diesem Kurs an. Das Training hatte eine erstaunliche Wirkung. Als würde ich nochmal von vorn anfangen können beim Kinderkriegen. Ich konnte mich überzeugen, dass das Gebären das Natürlichste ist, was eine Frau erleben kann. Die Übungen dienen immer dazu, dich selbst zu stärken, nach innen aufmerksam zu sein. Julia machte uns auf Frauen aufmerksam, die ganz allein gebären. Das hat mich stark beeindruckt.

Unter der Geburt habe ich dann eine unendliche Kraft in mir gespürt, die mich die ganze Zeit über bestärkt hat, nach innen zu hören auf mich und das Kind. Der Kurs war eine kluge Entscheidung, denn Annas Geburt war perfekt.

Die Wehen setzten am Wunschtermin morgens nach 8 Uhr ein. Die Großeltern waren schon da. Wir hatten ein schönes Frühstück und mein Mann und ich fuhren danach (10 Uhr) zum Einkaufen (große Familien essen viel!).

Ich sagte ihm, dass ich Wehen habe. Aber ich konnte sie gut beatmen und fühlte mich wohl. Gegen 12 Uhr glaubte ich dann doch, dass unser Kind auf die Welt kommen will. Wir beendeten den Einkauf und fuhren nach Hause. Ich empfand kaum Schmerzen und hatte vorher meinen Mann gebeten, nicht mit mir zu sprechen, damit ich mich ganz in mich zurückziehen konnte.

Zu Hause legte ich mich hin, weil es sich so angefühlt hat, als sei das das Richtige. Meine Älteste rief dann im Hebammenhaus an und die diensthabende Hebamme Christiane forderte mich auf, jetzt loszufahren, weil wir 35 Minuten brauchen würden.

Auf der Fahrt war ich ganz in mir, konnte aber den sonnigen Tag genießen und hatte tolle Musik im Ohr, die Wehen empfand ich noch immer nicht sehr schmerzhaft.

Als wir 13.20 Uhr ankamen, war die Wanne schon voll und alles vorbereitet. Ich hatte Musik dabei, Raumduft und Geburtsöl. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass das wirklich „echte Wehen“ waren. Alle waren ganz still, so wie ich es brauchte. Ich war überrascht, als ich dann doch Druck nach unten spürte und ging in die Wanne. Mein Mann hatte kaum noch Zeit, auch in die Wanne zu kommen, denn drei Wehen später war unser Töchterchen schon da (13.43Uhr). Es war wundervoll und fast schmerzfrei. Wir konnten danach wieder die Zeit mit ihr genießen und kuscheln und waren kurz nach 5 Uhr am Nachmittag wieder zu Hause.

Erzählen will ich noch, dass ich hinterher im Wochenbett nach den beiden Geburten keinerlei Schwierigkeiten hatte, körperlich leistungsfähig war und bei guter Stimmung. Das Stillen klappte ohne Probleme. Für meinen Mann war auffällig, wie ruhig die beiden Mädchen waren und sind, sie wirken beide ausgeglichen und entspannt. Da ich mit diesen Kindern nur schöne Geburtserinnerungen teile, war ich Ihnen von Anfang an besonders innig verbunden.

Wir sind überzeugt, dass das an der Art liegt, wie sie auf dieser Welt angekommen sind und wir sie in Empfang nehmen konnten. So sollen alle weiteren Geschwister geboren werden und wenn ich mir was wünschen könnte, noch viele andere Kinder.

Marco Schuy und Anett Jung mit Sarah und Niklas

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25.10.10

Moritz

Noch beim Einschlafen dachte ich an die – ich spreche hier ausschließlich für mich – schönen Stunden im Hebammenhaus Villingen zurück.

Ein Schneemännchen

Die Wahrscheinlichkeit, dass es im November bei uns im Schwarzwald schneit ist relativ groß. So auch am 25. November 2010. An diesem Donnerstagabend begann es kräftig zu schneien. Und mit dem Schnee kam Moritz Nepomuk.

Einige Wochen zuvor hatte ich zum ersten Mal zusammen mit meiner Frau das Hebammen-haus in Villingen betreten. Seit der Hausgeburt unserer Tochter Chiara sind nun fast fünf Jahre vergangen. Wir waren uns auch diesmal sicher, dass unser zweites Kind bestmöglich nicht im Krankenhaus zur Welt kommen soll. Meine Frau hatte sich die vergangenen Monate intensiv mit der Suche eines für uns – und ganz besonders für sie – geeigneten Geburtshauses beschäftigt. Neben vielen inhaltlichen und emotionalen Aspekten gab es aber auch ein paar logistische Fragen. Unter anderem: „Wo fahren wir dann hin?“ Eine für uns gewiss nicht ganz einfache Fragestellung, liegt unser Wohnort doch mindestens 30-45 Minuten von den geografisch am schnellsten erreichbaren Geburtshäuser entfernt. Für den Fall, wenn es schnell gehen muss, ist dies nicht zu unterschätzen – vor allem im November.

Die Atmosphäre, der Geruch, die positive Energie und das freundliche Personal im Hebammenhaus haben mich sofort überzeugt und jegliche Zweifel weggeblasen. Dass es letztlich auch für meine Frau gefühlsmäßig die richtige Wahl war, hat mich ehrlich gesagt „sehr erleichtert“.

Die Schneeflocken legten sich in der abendlichen Dunkelheit des 25. November 2010 sanft und wie ein Mantel über Villingen. Draußen wurde es immer stiller, der „Watteeffekt“ im Schnee trat ein. Punkt 20.00 Uhr sind wir in aller Ruhe im Hebammenhaus angekommen. Nadja bekam schon bald in immer kürzeren Abständen ihre Wehen. Wir haben uns, aufgrund der Erfahrungen bei Chiaras Geburt, auf eine lange Geburt eingestellt und wurden letztlich aber eines Besseren belehrt. Bereits um 20.45 Uhr hat Moritz Nepomuk das Licht der Welt erblickt.
Auch an diesem Tag haben mich – mehr noch als die Atmosphäre, der Geruch, die erhaltene Privatsphäre – die Menschen, die Hebammen, das Team im Hebammenhaus überzeugt. Sie haben mir mit ihrer Ruhe und Gelassenheit, ihrer Empathie und Professionalität jegliche Unruhe genommen. Mir war einmal mehr klar „eine Geburt ist doch etwas ganz Natürliches“.

Als unser Zweitgeborenes dann in den Armen seiner Mutter lag und die Hebammen einen kleinen „Geburtstagskuchen“ mit einem Glas Sekt für jeden von uns zum Anstoßen servierten, war ich sichtlich gerührt. Mein ganzes bisheriges Leben habe ich gebraucht um den „Geburtstag“ richtig zu verstehen.

Nicht zu vergessen sei, dass sowohl Mutter und Kind bestens versorgt und betreut wurden. Beide waren wohlauf und sind es heute noch. Dies sehe ich als ein Zeichen des Glücks und mir ist vollkommen bewusst, dass es auch anders hätte kommen können. Zum zweiten Male erlebe ich Vaterfreuden, die gestärkt worden sind durch die natürliche Umgebung in der ich es erfahren durfte und auf dem Hintergrund der Tatsache, dass uns ein klinisches Umfeld erspart geblieben ist. Auch dies betrachte ich als Glück und sehe ich nicht als selbstverständlich an. Doch es hat sich für uns von Anfang an gelohnt hinter etwas zu stehen und sich vollumfänglich darauf einzulassen.

Wie zu Beginn erwähnt „die Wahrscheinlichkeit, dass es um den Geburtstermin von Moritz Nepomuk Schnee geben könnte“ hat die Natur eingelöst. Gegen Mitternacht haben wir, nachdem ich meiner Frau noch eine kraftspendende Brühe in der Küche des Hebammenhauses zubereitet habe, den Nachhauseweg angetreten. Alleine auf der B27 in Richtung Löffingen unterwegs, mit einer so wertvollen Fracht auf der Rückbank unseres Autos, ist bei solchen Wetterverhältnissen nicht einfach zu ignorieren. Es löst immer auch etwas bei einem aus. Noch nie war ich so froh endlich zu Hause anzukommen. Es ist somit auch logistisch (ein Unwort im Zusammenhang mit einer Geburt - pardon) gut gegangen. Was für ein Glück. Noch beim Einschlafen dachte ich an die – ich spreche hier ausschließlich für mich – schönen Stunden im Hebammenhaus Villingen zurück.

Moritz Nepomuk, du bist unser kleines „Schneemännchen“ und wir heißen dich bei uns willkommen. Meiner lieben Nadja für ihre ganz, ganz große Leistung tausend Küsse und unendlich Dank. Dem tollen, sympathischen und freundlichen Team des „s’Hebammenhaus Villingen“ herzlichen Dank.

Raimund Disch

  • Bericht eines Vaters -
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03.08.10

Hanna

Wir fühlten uns verstanden und ernst genommen. Unser Umfeld allerdings reagierte gemischt. Aber auch die Kritiker konnten uns von unserem Entschluss nicht abbringen, wir wollten eine natürliche Geburt und den bestmöglichen Start für unsere Tochter.

Nachdem mein Mann und ich beim Infoabend des Hebammenhauses waren, wussten wir, dass wir dort die Geburt unseres Kindes erleben wollten. Deshalb ließen wir uns ab etwa der Mitte der Schwangerschaft von den Hebammen dort mitbetreuen.
Wir fühlten uns verstanden und ernst genommen. Unser Umfeld allerdings reagierte gemischt. Aber auch die Kritiker konnten uns von unserem Entschluss nicht abbringen, wir wollten eine natürliche Geburt und den bestmöglichen Start für unsere Tochter.

Ab der 40.SSW betreute uns Christiane und unsere Tochter ließ auf sich warten. Zum Ankurbeln bekamen wir Nelkenextrakt und das Rezept für einen Wehentee. Ich lief spazieren und fuhr Rad, ging schwimmen und badete heiß, aber nichts tat sich.
5 Tage nach dem Entbindungstermin wurde ich zum Gynäkologen geschickt um den Stand der Dinge prüfen zu lassen.
Fruchtwasser war noch genug, Plazenta nur leicht verkalkt und CTG auch gut.
Der Geburtsbefund war unreif.
Trotz allem drängte der Arzt (der nicht mein eigener sondern eine Vertretung war) auf eine Einleitung im Klinikum und gab mir die Überweisung dafür für ET+8 mit.

Wieder Zuhause rief ich Christiane an. Sie war unbesorgt und bot mir an, morgens bei ET+8 erst einmal zu ihr zu kommen, wenn sich bis dorthin nichts würde getan haben.

Das Wochenende über passierte nichts. Am Montag morgen zeichnete ich und Christiane konnte mich ganz beruhigen, dass die Geburt nun von allein losgehen würde und wollte erst bei ET+10 versuchen mit gröberen Mitteln natürlich einzuleiten.

Dazu kam es jedoch nicht mehr.
Am frühen morgen bei ET+9 setzten die Wehen ein. Sie waren nicht regelmäßig aber bereits etwa alle 6 Minuten.
3 Std später kamen sie schon alle 1-3 Minuten. Besorgt war ich allerdings nicht, da ich fühlte, dass es noch nicht so weit war.
Nach einer Dusche riefen wir um 9.40Uhr trotz allem schon mal bei der Rufbereitschaft an, um uns anzukündigen und ein paar Tipps zu bekommen.
Marina hatte an diesem Tag Dienst. Sie empfahl uns spazieren zu gehen und zu baden und vorbei zu kommen, wenn ich mich nicht mehr wohl fühlen würde.

Also gingen wir eine Minirunde spazieren. Ich musst nämlich nach ein paar Schritten schon wieder anhalten und mit Ton veratmen. Danach setze ich mich in die Duschwanne wo die Wehen schlimmer wurden und sich der Schleimpfropf löste.
Um Viertel nach 11 rief mein Mann noch einmal an, da ich jetzt lieber ins Geburtshaus wollte.

Marina stellte fest, dass der Muttermund 1-2cm geöffnet war und es wurde eine halbe Std CTG gemacht.
Soweit war alles in Ordnung, jedoch waren die Wehen noch recht kurz und kamen weiter etwa alle 2 Minuten. Auch Christiane schaute kurz vorbei.

Marina gab mir eine Tablette und 2 Zäpfen zum entkrampfen und wir fuhren noch einmal heim.

Dort verschlimmerte ein Bad die Wehen, sodass wir bereits etwa 2 Std nach der Abfahrt wieder im Hebammenhaus waren.
Die Wehen kamen schnell und heftig und waren mittlerweile auch lang genug.
Bei der nächsten Untersuchung war der Muttermund bereits bei 8cm.
Auf dem Pezziball wartete ich, dass er sich komplett öffnete.

Um 17.10 Uhr kam Katja dazu und ich wurde nochmal untersucht. Gerade dann fingen die Presswehen an, der Muttermund war komplett offen, die Fruchtblase sprang und ich gab dem Pressdrang direkt nach.

Dann folgte ein bald 3-stündiger Marathon.
Ich schob auf dem Hocker, im Storchenschritt gings zum Bett um im Vierfüßler weiterzuarbeiten. Nach anderthalb Std war in der tiefen Hocke endlich Hannas Kopf zu sehen.
Weiter gings im Vierfüßler und in der Seitenlage. Meine Kleine tat sich schwer zum Ausgang zu kommen.

Weil die Wehenabstände größer wurden, sollte ich zwischendrin (wieder im Vierfüßler) an Eisenkraut riechen, was zur Folge hatte, dass die Wehen wieder häufiger kamen. Zum Schluss kam Leonie dazu und half meiner Kleinen endlich heraus.
In der tiefen Hocke gebar ich meine Tochter am 03.08.10 um 19.51Uhr mit der Hilfe meiner drei Hebammen. :-)

Weil die Blutung etwas stärker war bekam ich eine Tablette und später einen NaCl-Tropf.

Nachdem ich Hanna gestillt und wir drei uns ein bisschen kennen gelernt hatten, wurde sie gewogen, gemessen und Baby und ich untersucht.
Baby ging es super und ich hatte – trotzdem meine Tochter mit ihren fast 4,2kg nicht gerade zierlich war – nur eine leichte Schürfung.

Um kurz vor halb 12 in der Nacht waren wir als Familie wieder Zuhause und konnten uns zusammen in unserem eigenen Bett ausruhen.

Wir sind glücklich und dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, unser Kind bei euch zu bekommen. Nicht zuletzt auch, weil im Klinikum die Sache ganz anders ausgegangen wäre.
Sollte es irgendwann Geschwister geben, werden wir wieder ins Hebammenhaus kommen! :-)

Danke Marina, Katja, Leonie und Christiane, dass ihr an diesem Tag für uns da wart!

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20.07.10

Lily

...schöner Start ins Leben

Auf der Suche nach einer Alternative zur Geburt im Krankenhaus hatten wir von einer Freundin vom Hebammenhaus in Villingen erfahren.
Wir besuchten im Januar den Infoabend und waren uns sofort sicher, dass wir hier unserer Tochter einen schönen Start ins Leben geben können.
In den folgenden Monaten lernten wir die Hebammen in Gesprächen kennen und nutzten die Kursangebote, Vorträge und Akkupunktursprechstunden zur Geburtsvorbereitung.
Die Schwangerschaft verlief schön und komplikationslos.

Am 19. Juli begannen gegen 19 Uhr die regelmäßigen Wehen und nach einer Stunde Yogaübungen in der Badewanne meldeten wir uns telefonisch im Hebammenhaus. Christina erlaubte uns so lange zu Hause zu bleiben, wie wir uns dabei wohl fühlten. Das nutzten wir auch aus und fuhren erst los, nachdem die Presswehen gegen 0.30 Uhr eingesetzt hatten und die Fruchtblase zu Hause geplatzt war.
Um Viertel nach Eins wurden wir mit gedimmten Licht und Kerzen freundlich von Marina empfangen. Nach einer kurzen Untersuchung rief sie gleich Katja hinzu. Unter kompetenter und beruhigender Anleitung wurde Lily um 3.49 Uhr geboren. Lily war topfit und sah sich Mama und Papa gleich mal genau an. Das Schönste war, dass Marina und Katja uns viel Zeit zu Dritt ließen und Lily nicht einmal zur Untersuchung von uns trennten. Nachdem wir alle (auch Lily) gefuttert hatten und versorgt waren, fuhren wir um kurz vor Acht nach Hause. Zu Hause kuschelten wir erst mal zu Dritt ins Bett.
Am Nachmittag kam dann Leonie zur Nachsorge und kümmerte sich zwei Stunden um uns.

Vielen Dank für die tolle Unterstützung in der Schwangerschaft, bei der Entbindung und im Wochenbett. Es hätte nicht besser sein können.

Yvonne, Michael und Lily

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28.08.09

Sebastian

Keine Frage wo wir unser nächsten Nachwuchs begrüßen werden.....

Da ich mich in Krankenhäusern noch nie richtig wohl gefühlt habe, war ich richtig glücklich das Hebammenhaus gefunden zu haben.Die 30 Minuten Fahrtzeit waren kein Problem für mich. In den Räumlichkeiten und dem tollen Betriebsklima fühlte ich mich gleich wohl. Auch die Vorgespräche mit den Hebammen und die Geburtstafel im Hebammenhaus haben mich darin bestärkt, dass dies der richtige Ort für mich und meinen kleinen Sohn für unser erstes Treffen sein wird.

Mein Mann hingegen war von meinem Wunsch nicht sehr angetan, er hätte eine Krankenhausentbindung bevorzugt, seiner Begründung nach aus Sicherheitsgründen.

Meine Eltern haben sich das Hebammenhaus auch angesehen und waren davon begeistert und haben mich in meinem Wunsch bestärkt und unterstützt.

Der Wochenendkurs als Geburtsvorbereitung war mir willkommen. Lieber intensiv und kurz aber natürlich mit allen wichtigen Informationen. Das hat prima funktioniert und ich kann den Kurs nur weiterempfehlen, besonders wenn der Partner nicht immer Zeit hat und auch dabei sein möchte. (frühzeitig anmelden - ist immer schnell ausgebucht...!)

Leider hatte mein Kleiner es nicht so eilig wie ich. Der mutmaßliche Geburtstermin war seit Tagen überschritten und ich bekam langsam Panik, dass ich doch noch ins Krankenhaus zur Entbindung muss, weil mein Kleiner ggf. mehr als 14 Tage überfällig werden könnte. Nachdem ich dann mit Unterstützung der Hebammen jeden Tipp für die natürliche Beschleunigung der Geburt versucht habe, hatte mein Kleiner erbarmen. 6 Tage nach dem mutmaßlichen Termin ging es abends gegen 21 Uhr los. Da es mein erstes Kind ist und ich mir nicht ganz sicher war ob das so nun alles in Ordnung ist, habe ich gleich mal die Geburts-Hotline vom Hebammenhaus in Anspruch genommen und habe mich sehr gefreut eine vertraute Stimme zu hören und auch zu wissen, mit wessen Unterstützung ich rechnen kann. Es war auch sehr beruhigend, das am anderen Ende der Leitung keine Hektik, Aufregung oder Zeitnot zu hören war und das ich ohne Zeitdruck alles Fragen konnte was mir so durch den Kopf ging und einfach willkommen war.
Ich wollte so lange wie möglich zu Hause bleiben und durch die Sicherheit, dass die professionelle Hilfe jederzeit zur Verfügung steht und ganz für mich da ist – war das auch möglich. Es kostete etwas Überwindung nachts gegen 0:30 Uhr nochmal die Hebamme anzurufen (so spät möchte man ja auch nicht stören...) aber durch die vorherige Aufmunterung mich jederzeit melden zu können war ich froh, anrufen zu können. Nach dem Gespräch war ich mir wieder sicher, noch etwas länger zu Hause bleiben zu können und nichts falsch zu machen. Gegen 2:30 Uhr war mir dann doch zu Hause nicht mehr so geheuer, die Wehen kammen meiner Empfindung nach schon immer sehr zügig nacheinander und ich hatte keine Ahnung wie stark so was werden kann. Ich wollte dann gegen 3:15 Uhr nachts im Hebammenhaus sein und es hat mich sehr gefreut, dass ich wieder sehr freundlich am Telefon und dann ganz supertoll im Hebammenhaus empfangen wurde. Sogar mein Mann war beeindruckt. Super Atmosphäre, alles vorbereitet.

Ich fühlte mich während der gesamten Geburtszeit sehr gut aufgehoben und hatte nie das Gefühl das man mich bevormundet und immer das Gefühl unterstützt und angenommen zu sein, so wie es jetzt eben gerade ist. Ich wurde immer super motiviert, dass gab mir die Sicherheit die ich mir wünschte. Es war auch sehr beruhigend zu sehen wie immer nach dem Baby „geschaut“ wurde, ohne dass ich dafür in besondere Positionen hätte gehen müssen oder an Aparate angeschlossen werden musste.

Die Zeit nach der Geburt war auch super persönlich, total entspannt und angenehm und nach ca. 4-5 Std. nach der Geburt fuhren wir als Familie nach Hause. Ein unbeschreibliches Gefühl.....
Mein Mann, der schon eine Klinikgeburt miterlebt hat, war jedenfalls nach der Geburt total davon überzeugt, das dies die richtige Entscheidung war und mit seinen bisherigen Erfahrungen nicht zu vergleichen ist. Es sei viel relaxter und vor allem durch die Athmosphäre auch sehr beruhigend für ihn gewesen. Das Sicherheitsthema wurde durch die Kliniknähe für ihn relativiert.
Keine Frage wo wir unser nächsten Nachwuchs begrüßen werden.....

Herzlichen Dank an das Hebammenteam und unsere Geburtsengel Marina und Katja.

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07.08.09

Marie

Die Atmosphäre, das Licht und die Ruhe haben mir viel Kraft gegeben.

Seit einigen Wochen sind wir zu sechst. (Anmerkung: sh. Bericht von Anna,geb. 30.10.2010) Die beiden kleinen Mädchen sind im Hebammenhaus zur Welt gekommen und es war beide Male wunderschön.

Aber von Anfang an. Die Älteste- heute 13- wurde „ganz normal“ in der Klinik geboren. Damals war ich 21 und dachte gar nicht darüber nach, dass man Kinder auch woanders bekommen kann. Ich fand ihre Geburt schrecklich. Obwohl ich vorher zuversichtlich war, dass alles gut gehen würde, hatte ich danach einen richtigen Schock. Alles war irgendwie bedrohlich: die Geräte, der Kreißsaal, die Hektik zum Schluss, der Dammschnitt. Unter der Geburt fühlte ich mich vernachlässigt mit meinen Bedürfnissen. Niemand fragte danach, was für mich bequem oder angenehm wäre. Hinterher musste ich drei Stunden auf die Verlegung warten, in denen mir das Aufstehen untersagt wurde. Nach drei Tagen auf der Wöchnerinnenstation- in denen Sarah ins Babyzimmer musste, hab ich‘s nicht mehr ausgehalten und bin „auf eigene Verantwortung“ nach Hause gegangen, nicht ohne dass mir noch ordentlich Angst gemacht wurde.

Ich habe lange nicht verstanden, warum mir nicht andere Frauen (meine Mutter oder Freundinnen) vorher gesagt haben, was auf mich zu kommt, bis mir klar wurde, jede hält dies für normal beim Gebären.

Sechs Jahre später war ich mit meinem Sohn schwanger und hatte von der ersten Sekunde an panische Angst vor der Geburt. Die Fremdsteuerung bei Sarahs Geburt hatte mir ja unerträgliche Schmerzen bereitet, an die ich mich plötzlich lebhaft erinnern konnte. Ich wollte kein zweites Mal so eine Geburt erleben. Ich fand eine Hebamme, die als Beleghebamme klinische Geburten begleitete. Das war eine deutliche Verbesserung. Ich kannte sie aus der Vorsorge und fühlte mich wohler in ihren vertrauten Händen. Ich entschied mich dafür, eine Nacht in der Klinik zu bleiben, weil ich Angst vor dem Alleinsein mit so einem kleinen Säugling hatte. Irgendwie traute ich mir das immer noch nicht zu. Ich wurde auch nicht gerade bestärkt von der Umgebung und ich kannte niemanden, der außerhalb des Krankenhauses geboren hatte und von deren Erfahrung ich profitieren konnte.

Vergangenes Jahr sollte unser drittes Kind geboren werden und mittlerweile war ich als Mutter überzeugt, dass ich mit allem fertig werde. Schließlich habe ich bisher mit den Großen alles Mögliche erlebt (Krankheiten, Unfälle, Geburtstagspartys, Schulbesuch, Streit mit den Freundinnen etc) und überstanden.

Meine größte Sorge war wieder von Anfang an die Frage, wo sie auf die Welt kommen soll. Ich wollte unbedingt eine ambulante Geburt, weil ja noch Kinder zu Hause waren. Klinik kam sowieso nicht in Frage und zu Hause wollte ich nicht (Nachbarn!). Wir wohnen mittlerweile im Landkreis Tuttlingen und via Internet fand ich das Hebammenhaus. Mein Gynäkologe war überdies von dieser Idee nicht angetan und hat auf jede erdenkliche Weise versucht, mich zur klinischen Geburt zu überreden. (Heute ist er nicht mehr mein Gynäkologe).

Ich besuchte also einen Geburtsvorbereitungskurs und Yoga im Hebammenhaus und fand endlich einen Ort, an dem Frauen stark gemacht werden und aufmerksam für ihre Bedürfnisse und sich uneingeschränkt auf ihr Baby freuen können. Ohne Angst, ohne Statistik, ohne Risikogedanken. Mein Mann hat gleich meine Erleichterung gespürt und die Geborgenheit, die die Räume ausstrahlen.

Unsere Tochter kam dann in der Nacht zum 7. August in der Wanne zur Welt und es war wie gesagt wunderbar. Ich konnte allein entscheiden, mein Mann war ganz natürlich in alles einbezogen. Die Atmosphäre, das Licht und die Ruhe haben mir viel Kraft gegeben. Am schönsten war die Zeit danach. Wir durften mit ihr im Bett liegen und kuscheln, keiner hat uns gestört, der Nabel wurde erst später versorgt.

Nach sechs Stunden war ich zu Hause und fühlte mich fit. Für die ersten Tage hatten wir die Großmutter im Haus, die das Kochen und Waschen übernahm.

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12.07.09

Artur

Die Sonne war schon aufgegangen, durch das offene Fenster hörte man die Vögel zwitschern, Kerzen brannten. Es war die perfekte Umgebung, die perfekte Zeit, es war soweit.

Dass beim dritten Mal alles anders wird, hätte ich niemals vermutet. Und doch war es so. Es sollte wieder eine Hausgeburt werden, soviel stand fest. Alle Hebammen aus dem s`Hebammenhaus hatte ich schon kennengelernt – die meisten waren auch schon bei uns daheim. Außer Daniela und Katja. Und genau die beiden hat mein Stefan an einem Sonntagmorgen um 03:50 Uhr angerufen, damit sie den langen Weg nach Engen antreten, um mir beizustehen.
Nachts um eins bin ich aufgewacht, weil ich zur Toilette musste. Das ist ungewöhnlich für mich – deswegen werde ich sonst nie wach. Der Schleimpfropf ging ab. „Aha …“, dachte ich noch, „… jetzt geht es vielleicht bald mal los.“. Ein paar Minuten später kam schon die erste Wehe. Was für ein vertrautes Gefühl – Wehenschmerz kann man sich nicht vorstellen, den muss man erleben! Ich habe mich wieder hingelegt, hatte plötzlich keine Lust mehr auf Entbindung. Um viertel vor zwei habe ich mich dann doch ergeben. Alle fünf Minuten eine Wehe. Artur war nicht mehr aufzuhalten. Ich habe Stefan geweckt und wir haben das Bett gerichtet. Stefan hat seinen Arbeitszettel abgearbeitet, denn für die Hausgeburt müssen ein paar Kleinigkeiten vorbereitet werden.
Mittlerweile hatte ich eine gute Möglichkeit gefunden, mit den Wehen umzugehen. Ich stand oder saß, habe durch die Nase tief eingeatmet, habe den Atem direkt zum Muttermund geführt und mit einem lauten und langen Ton ausgeatmet. Instinktiv richtig habe ich das „U“ genommen. Anders als bei den beiden vorangegangenen Geburten, hatte ich diesmal Pause zwischen den Wehen. Was für ein Geschenk! In den Wehenpausen hat man keine Schmerzen und das ist einfach herrlich!
„Wann soll ich denn nun die Hebammen anrufen?“ fragte mich Stefan so um halb drei. „Lass sie schlafen bis um vier.“ habe ich geantwortet.
Kurz nach fünf waren sie da und haben mich erst einmal beobachtet. Stefan hat es nicht lange ausgehalten …, er wollte nun wissen, wie weit den nun der Muttermund schon geöffnet ist. Schwieriger Moment für alle! Sehr, sehr, sehr zu meiner Überraschung war ich schon vollständig offen und bereit. Unser Sohn konnte kommen!
Meine Nachbarin ist auch gleichzeitig meine Nachsorgehebamme und die wurde dann auch noch schnell aus dem Bett geholt. Die Sonne war schon aufgegangen, durch das offene Fenster hörte man die Vögel zwitschern, Kerzen brannten. Es war die perfekte Umgebung, die perfekte Zeit, es war soweit.
Kurz nach sechs ist dann die Fruchtblase gesprungen und um 06:20 Uhr habe ich unseren Artur „ausgeatmet“. Stefan, ich und drei Hebammen haben ihn auf dieser Welt begrüßt.
Besser kann eine Entbindung nicht sein. In vertrauter Umgebung, ohne Stress und ohne Angst. Schon zwei Tage später habe ich kess behauptet, dass ich das gleich noch einmal machen könnte. Das ist ein gelungener Beweis für eine perfekte Geburt.
Herzlichen Dank den vielen Hebammenhänden – vor allem Dir, liebe Daniela.

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10.07.09

Nora

Die Geburt aus Sicht der beiden älteren Schwestern:
... Aber plötzlich war etwas zu sehen, der Hinterkopf und dann langsam, Stück für Stück das Gesicht. Es war ein atemberaubender Augenblick…

Es ist der 9 Juli 2009. Ich - Zoe - und meine große Schwester Lisa kommen so gegen halb zwei von der Schule nach Hause. Mama hat sich ihre Decke auf das Sofa gelegt und hat einen CTG Gurt mit einer Wärmflasche auf den Rücken geschnallt.
Mama sagt, sie habe jetzt schon seit 12:36 Uhr in ca 5-10 Minuten-Abständen Wehen. Plötzlich kniet sie sich vor das Sofa und sagt, Zoe, die Wärmflasche, drück auf die Wärmflasche.
Die Abstände zwischen den Wehen werden mal kürzer und dann auch mal wieder länger. Manchmal sagt Mama, sie weiß gar nicht ob das Kind heute noch kommt…
Das geht ungefähr so weiter bis gegen 17 Uhr. Dann rufen wir Jochen an und sagen ihm, dass er doch bitte mal langsam nach Hause kommen soll, denn Mama habe Wehen und das Kind könnte heute auf die Welt kommen und er soll doch bitte davor noch einmal richtig essen.
Als Jochen dann gegen 19 Uhr nach Hause kommt, hat Mama wegen der Anstrengung Schüttelfrost bekommen. Jochen ruft die Hebamme Christina an und sagt ihr, dass Mama so zittert. Die Hebamme sagt, Mama soll doch mal in die Badewanne gehen. Und da ist dann wahrscheinlich die Fruchtblase geplatzt, denn plötzlich kommen die Wehen alle 3 Minuten und schon um einiges heftiger.
Gegen 21 Uhr kommt die Hebamme zu uns und sagt, dass das Kind wahrscheinlich noch daheim kommen wird. Doch dann hat sie Mama untersucht und der Muttermund ist erst 4 cm offen. Die Hebamme hat kurzen Prozess gemacht und uns, Lisa und mich gefragt, ob wir mit kommen ins Geburtshaus. Ich hab sofort ja gesagt, Lisa hat ein bisschen überlegt, ist dann aber doch mitgekommen.
Im Auto musste sich Mama dann das erste Mal übergeben. Gegen 21:50 Uhr sind wir im Hebammenhaus angekommen, da ist Mama dann auch gleich auf das Bett in den 4-Füßlerstand und Jochen hat sich oben auf die Bettkante gesetzt. Lange hatte Mama Wehen, aber für mich war das dann auf einmal so selbstverständlich, dass Mama schreit, ich habe das gar nicht so 100prozentig mitbekommen. Ich weiß nicht mehr wann, aber auf jeden Fall habe ich mich dann hingelegt und geschlafen. Gegen 01:15 Uhr hat Lisa mich geweckt und gesagt, dass ich aufstehen soll, denn sie glaubt das Kind kommt…
Wir saßen an Mamas Füßen und stützten sie. Plötzlich kamen sehr heftige Presswehen und die Hebamme konnte bereits das Köpfchen ertasten. Wir schauten zunächst weg und waren etwas verunsichert. Aber plötzlich war etwas zu sehen, der Hinterkopf und dann langsam, Stück für Stück das Gesicht. Es war ein atemberaubender Augenblick…
Und dann, mit der nächsten Presswehe um 1:36 Uhr kam Nora Magdalena auf die Welt. Sie war sehr rot und hat kräftig geschrieen.
Wir fanden es ein tolles Erlebnis bei der Geburt unserer kleinen Schwester dabei zu sein.

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20.04.09

Benjamin

Anfangs war ich ein wenig unsicher, ob ein Geburtshaus für uns in Frage kommen
würde. Schließlich hatte ich von anderen Eltern immer nur von der Geburt „in der Klink „gehört. Auch mußte ich zugeben, dass ich mir bis dato, darüber nie so richtig Gedanken gemacht habe, über das wie und wo.

Heute möchte ich als frischgebackener Vater, mein wundervolles Erlebnis über
die Geburt meines Sohnes erzählen.

Durch eine Bekannte, hatte meine Frau erfahren, dass es in unserer Nähe, seit 2006, ein Hebammenhaus gibt, indem meine bessere Hälfte, unseren Sohn Benjamin gebären könnte.
Anfangs war ich ein wenig unsicher, ob ein Geburtshaus für uns in Frage kommen
würde. Schließlich hatte ich von anderen Eltern immer nur von der Geburt „in der Klink „gehört. Auch mußte ich zugeben, dass ich mir bis dato, darüber nie so richtig Gedanken gemacht habe, über das wie und wo.
Am sog. Kennenlern-Termin wurden mir die ersten Zweifel genommen und mit jedem weiteren Besuch im Hebammenhaus wurde aus anfänglicher Angst und Unsicherheit, Gelassenheit und Vertrauen.
Auch zu wissen, dass man die Geburt in einer beruhigenden und angenehmen Atmosphäre, ohne Stress und Hektik erleben darf, bestärkten mich, die Entscheidung meiner Frau, für das Geburtshaus, mit zu tragen.
Als um 3.00 Uhr morgens die Wehen einsetzten, war ich über die 24stündige Rufbereitschaft sehr froh. Mit sanfter und ruhiger Stimme besprach die 1. Hebamme Christina und ich, die weitere Vorgehensweise. Nach weiteren kurzen Anrufen, verabredeten wir uns um 06.30 Uhr.
Erst jetzt wurde mir so richtig deutlich, wie schön es gewesen ist, jede Hebamme vorab persönlich kennen lernen zu dürfen und die Gewissheit zu haben, dass die uns vertraute Geburtshelferin, uns durch die gesamte Geburt, ohne Schichtwechsel, ohne Zwänge durch Krankenhausregeln und ohne unötigen medizinischen Störungen, durch die Geburt begleiten würde.
Als die Presswehen anfingen, kam noch die zweite Hebamme Daniela hinzu, die uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

  • Endlich - kam unser Sohn Benjamin um 16.30 Uhr auf die Welt. In der Umgebung, in der wir uns geborgen gefühlt und fast wie Zu Hause vorgekommen sind.
    Nach fast 3 Stunden Ruhe, entschieden wir uns, dass die Zeit des Abschieds
    gekommen war und wir unsere Heimfahrt mit unserem neuen Familienmitglied beginnen wollten.

Ich bedanke mich noch einmal recht herzlich, für die wundervolle Betreuung meiner Frau, aber auch die Fürsorge an den werdenden Vater.
Meine Frau und ich, wünschen dem Team s`Hebammenhaus alles Gute für die Zukunft.

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20.04.09

Lilith

...heute ist also der errechnete Geburtstermin! Na dann kommt unser Baby heute mit Sicherheit nicht, würde mir heut auch überhaupt nicht passen, ...

20.04 heute ist also der errechnete Geburtstermin! Na dann kommt unser Baby heute mit Sicherheit nicht, würde mir heut auch überhaupt nicht passen, so waren meine Gedanken morgens nach dem Aufstehen. Und es kam doch anders als gedacht….
Um 10 Uhr haben wir einen Termin in der Autowerkstatt und da unsere Große gern mal wieder in den Kinderpark (Betreuungsmöglichkeit für Kinder unter 3 Jahren) möcht fahren wir gegen 9 Uhr los und bringen sie dort hin. In der Werkstatt stellt sich raus, dass nichts am Auto defekt ist und wir beschließen die Zeit zu nutzen und gehen noch mal ohne Kind ein bisschen shoppen! Im Anschluss gibt’s noch einen leckeren Kaffee, bevor dann um 11.30 Uhr unsere Große wieder abgeholt wird! Nun merk ich doch immer mal wieder ein seltsames ziehen im Bauch, welches ich aber nicht deuten kann und mir deshalb auch nichts weiter dabei denke. Und da ja heut Montag ist geht’s zum Mittagessen zu den Schwiegereltern. Nun kommt dieses seltsame Gefühl im Bauch immer öfter und ich fühl mich nicht wohl…so als ob ich etwas Verdorbenes gegessen habe! Deshalb gehen wir auch schon früher nach Hause und verständigen vorsichtshalber mal unsere Hebamme. Diese kommt kurz darauf zu uns um mal zu schauen, ob das Zwicken und Zwacken nicht doch schon erste Wehen sind….
Nachdem unserer Hebamme dann während dem von mir gefühlten „Gezwicke“ meinen Bauch abgetastet hat, verkündet sie, dass dies sehr wohl Geburtswehen sind, nur ich spür nur noch die Spitze der Wehen! Auch nicht schlecht denk ich mir!
Nur nachdem sie dann den Muttermund getastet hat wirkte ihr Blick doch etwas erschrocken.
Ganz ruhig sagte sie dann zu uns : „Jetzt nicht erschrecken aber der Muttermund ist schon 7cm geöffnet!“
Huch! Und wir fahren doch noch 30 min ins Hebammenhaus, das waren so meine ersten Gedanken!
Na gut, der Babysitter für die Große war auf dem Weg, mein Mann informierte schon mal die Hebammen im Geburtshaus und ich packte noch gemütliche die restliche Dinge zusammen!
Um 13.35Uhr fuhren wir dann los! Und kaum saß ich im Auto setzten nun auch die Wehen richtig spürbar und in einem 3min Abstand ein.
Nach unendlich lagen 30 min Autofahrt kamen wir dann im Hebammenhaus an!
Dort wurde ich dann gleich in den kleinen Geburtsraum geführt (der große war schon belegt!)
Und genau 18 min später um 14.23Uhr erblickte unsere 2. Tochter nach einer wunderschönen aber sehr schnellen Geburt das Licht der Welt!
Wir durften dann in der herrlich entspannten und ruhigen Atmosphäre des Hebammenhauses noch einige Stunden mit unserer Tochter kuscheln, konnten sie beschnuppern und kennen lernen bevor wir dann gegen 18 Uhr wieder nach Hause fuhren!
Dort wartete die stolze große Schwester schon ganz ungeduldig!

Wir danken dem Hebammenhaus für dieses besonders schöne Geburtserlebnis,
besonders aber Daniela!

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25.03.09

Felix

Auch danke ich den anderen Hebammen, die mich während der Schwangerschaft bei den Vorsorgeuntersuchungen und Gesprächen immer wieder bestärkt haben, eine normale Geburt zu versuchen und mich von einem Wunschkaiserschnitt, den ich nach der Zangengeburt unserer Tochter vorhatte, abgebracht haben.

Es ist der 25. März 2009 kurz nach 19.00 Uhr. Endlich ist es soweit. Auf dem Weg zur Toilette merke ich, wie ich etwas Fruchtwasser verliere. Ist etwa schon die die Fruchtblase geplatzt? Nein, dafür ist es zu wenig Fruchtwasser. Ok, erst mal meinem Mann Bescheid sagen. Dann gleich bei der Hebamme anrufen. Julia ist am Telefon, gut. Sie sagt, dass alles ok ist und es jetzt wohl endlich los geht. In einer halben Stunde soll ich nochmal anrufen. Oh, ich glaub, da kommen schon Wehen, aber was sind das für unregelmäßige Abstände?? 2 Minuten. 6 Minuten. Endlich, die halbe Stunde ist um. Uns ist es jetzt doch lieber, in s'Hebammenhaus zu fahren. Julia meint, ich kann noch duschen und alles in Ruhe richten. Sie ist ab 20.15 Uhr da und erwartet uns. Also, noch schnell unter die Dusche. Gut, mein Mann packt schon mal alles ins Auto. Jetzt ins Auto, ich schau auf die Uhr. Oh, alle 3 Minuten Wehen, jetzt bloß nicht mitdrücken. Hoffentlich sind wir bald da.
Es ist etwa 20.30 Uhr. Wir sind da. Das Geburtszimmer ist schon gerichtet, Kerzen brennen, gedämpftes Licht. Jetzt kommt eine Wehe nach der Anderen, tut ganz schön weh. Ich setz mich aufs Bett, und Julia legt ihre Hand auf meinen Bauch. Julia richtet schon mal alles. Jetzt ist es passiert. Die Fruchtblase ist geplatzt. Ich glaub der Kleine will jetzt raus. Ach, ich bin ja noch angezogen. Julia hilft mir beim Hinknieen und Ausziehen. Ich glaub, ich muss schon mitpressen. Julia sagt, das ist ok. Gut, dann kann's ja los gehen. Katja ist als 2. Hebamme jetzt auch da. Sie hat wohl noch meinen Mann mit unserer Tochter aus dem anderen Zimmer geholt. Es ist 21.01 Uhr und unser Felix ist da.
Drei Stunden sind schon rum, ich bin schon versorgt, Felix ist gemessen und gewogen. Wir haben schon zu viert zusammen gekuschelt. Katja hilft mir beim Anziehen und Julia packt Felix ein. Jetzt dürfen wir zu viert nach Hause fahren.
Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei Julia und Katja für die fürsorgliche und tolle Betreuung bei der Geburt bedanken.
Auch danke ich den anderen Hebammen, die mich während der Schwangerschaft bei den Vorsorgeuntersuchungen und Gesprächen immer wieder bestärkt haben, eine normale Geburt zu versuchen und mich von einem Wunschkaiserschnitt, den ich nach der Zangengeburt unserer Tochter vorhatte, abgebracht haben. Die Geburt im s'Hebammenhaus war die richtige Entscheidung.
Herzlichen Dank
Nadja, Tino, Lilly und Felix

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10.01.09

Celina

Wir machten im Handumdrehen aus unserem Schlafzimmer einen gemütlichen Geburtsraum. Handtücher in Mengen wurden rangeschafft. Wir brauchen warmes Wasser und Waschlappen....

Es war am 10.01.2009…….
Die Fruchtblase platzte, etwas Wasser floss aus und alles sah um halb drei noch völlig normal aus. Die Wehen setzten ein und Beatrice rief so gegen halb fünf Christina im Hebammenhaus an. Wir könnten ganz beruhigt sein, alles ist OK. So gegen halb sieben noch duschen und die Haare stylen, es wird ja DERTag! Um sieben hatten wir telefonisch mit Christina ausgemacht, dass wir uns um acht Uhr im Hebammenhaus treffen. Beatrice meinte zu mir, ich sollte schon mal das Auto packen, sie geht schnell noch mal aufs Klo. Ich hatte den Griff der Tasche kaum in der Hand, da kam das Signal von Beatrice, dass wir es wohl nicht mehr bis nach Villingen schaffen werden. Ohje, was nun ? Das Köpfchen war schon zu sehen. Wir riefen wieder Christina an – „Bleibt, wo ihr seid, wir kommen!“
Sie sagte dann Daniela Bescheid. Nach wenigen Minuten, die einem wie Stunden vorkommen, war sie bei uns. Wir machten im Handumdrehen aus unserem Schlafzimmer einen gemütlichen Geburtsraum. Handtücher in Mengen wurden rangeschafft. Wir brauchen warmes Wasser und Waschlappen. Jetzt ging es mit den Presswehen richtig los und es dauerte nicht lange, da schaute uns ein kleiner Kopf an und begann zu schreien. Ich konnte es kaum glauben.
Sie wollte uns wohl sagen, dass der Rest von ihr auch gerne raus will. Wenige Presswehen später war es geschafft und unsere Tochter Celina Chiara war auf der Welt. Daniela versicherte uns, dass alles in Ordnung ist. Beatrice konnte sich nun völlig geschafft aufs Bett legen und bekam Celina zu sich. Da kamen Christina und Katja aus Villingen und konnten uns zur Geburt gratulieren. Jetzt kam der Mutterkuchen zur Welt und wurde aufs Genauste untersucht. Auch hier war alles in Ordnung. Nun wurden noch die Formalitäten erledigt, dass muss ja auch sein. Unsere drei Hebammen konnten nun auch mal tief durchatmen und sich auf den Heimweg machen. Mutter, Tochter und Vater genossen den restlichen Tag im Bett. Es gab ja da ein neues Menschlein zu bewundern.
Wir danken hiermit nochmals recht herzlich Daniela, Christina und Katja , die uns bei der Geburt unserer Tochter Celina Chiara so hilfreich zur Seite standen. Besonders möchte ich, Marko, mich bei Daniela bedanken, dass ich mit ihr zusammenarbeiten durfte. Ein Erlebnis, dass ich nicht vergessen werde.

Celina Chiara, Beatrice und Marko

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09.01.09

Marlo

Marlo ist das 100ste Baby im s'Hebammenhaus

Die Geburt unseres Sohnes Marlo Simon (das 100. Baby im Hebammenhaus!)
Der errechnete Geburtstermin für unseren Sohn war der 19.01. 2009, so dass ich am Abend des 12.01. noch völlig ahnungslos und recht entspannt in die Akupunktursprechstunde zu Julia ins Hebammenhaus gegangen bin. An diesem Tag hatte ich mittags eine leichte Blutung, was mir zuerst Sorgen machte. Jedoch konnte mich Marina am Bereitschaftstelefon schnell beruhigen und teilte mir mit, dass somit die Geburt nicht mehr allzu lange auf sich warten ließe, jedoch auch unter Umständen trotzdem noch ein paar Tage vergehen könnten, bis es wirklich losgeht.
In der Nacht bin ich durch einen kurzen ziehenden Schmerz wach geworden, bei dem ich mir aber ansonsten nichts weiter gedacht habe. Nach ein paar Minuten, es begann gegen 23:45 Uhr, wurden aus diesem Ziehen jedoch recht heftige Unterleibsschmerzen, die bereits in Abständen von 2 bis 3 Minuten auftraten. Da ich es jedoch immer noch nicht recht glauben konnte, dass es sich dabei um echte Geburtswehen handeln könnte (immerhin war es meine erste Schwangerschaft
und ich hatte keine genauen Vorstellungen, wie sich das anfühlt), wartete ich noch eine halbe Stunde, bis ich dann schlußendlich doch meinen Mann aufweckte. Der brauchte erst mal ein paar Minuten, um richtig wach zu werden und zu realisieren, dass es losgeht. Während er sich schnell im Bad frisch machte, notierte ich weiterhin fleißig die Zeiten und Abstände, in der die Wehen kamen, da ich es kaum glauben konnte, dass es so schnell in so rasantem Tempo vorwärtsgehen kann. Mein Mann rief dann die Rufbereitschaft an und Christiane bot nach kurzer Besprechung der Lage an, dass wir uns in einer halben Stunde im Hebammenhaus treffen. Während der Fahrt musste ich schon kräftig die Wehen veratmen, was aber zum Glück beim Geburtsvorbereitungskurs, den wir auch bei Christiane gemacht haben, bei den „Trockenübungen“ sehr gut erklärt worden ist.
Gegen 1:00 Uhr sind wir im Hebammenhaus angekommen und Christiane hat uns mit offenen Armen empfangen, was schon mal ein ganz entspannter und beruhigender Start zum beginnenden „Geburtsmarathon“ war. Zwischen den Wehen haben wir uns noch gut unterhalten und sogar ein bisschen gescherzt, was zusätzlich die Atmosphäre vertraut gemacht und die Stimmung gelockert
hat. Christiane hat mir dann ein schönes warmes Bad eingelassen. Mein Mann hat mir dabei am Wannenrand durch seine beruhigende Art sehr gut durch die Wehen hindurchgeholfen. Nach circa 2 Stunden kam noch Hebamme Katja dazu, die mir ebenfalls durch ihren steten lieben Zuspruch Kraft geschenkt hat. Durch die regelmässige Kontrolle der Herztöne des Kleinen und den Status des Muttermundes konnte ich den Verlauf immer gut mitverfolgen und mich ohne Sorge mir selbst
widmen. Die restliche Geburtsphase habe ich in verschiedenen Positionen im Bett verbracht.
Christiane und Katja haben mir dabei immer hilfreich zu Seite gestanden, um die für mich momentan beste Lage herauszufinden. In der tiefen Hocke habe ich dann schlußendlich um 4:57 Uhr nach insgesamt nur 5 Stunden unseren kleinen Sohn geboren, der sich sofort lautstark meldete und anschließend ganz friedlich und mit staunendem Blick in meinen Armen lag. Mein Mann und ich konnten in aller Ruhe und bei gedämpftem Licht die ersten Stunden unseres Kleinen auf dieser Welt genießen. Auch nach der Geburt bin ich so fürsorglich und lieb von Christiane und
Katja versorgt worden, dass uns der Abschied fast schon ein bisschen schwer gefallen ist. Es ist ein einmaliger und unvergesslich schöner Moment, wenn man nach ein paar Stunden plötzlich zu Dritt nach Hause fährt und das wunderschöne Abenteuer „Familie“ beginnt. Für uns war es die beste Entscheidung, im Hebammenhaus zu entbinden und wir sind auch beim zweiten Kind auf
jeden Fall wieder da.
An dieser Stelle auch nochmals ein herzliches Dankeschön an Christiane und Katja. Wir sind glücklich und dankbar, dass Ihr uns bei der Geburt begleitet habt!

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27.09.08

Amelie

Amelie erzählt... Und schwupp da bin ich. Puh war das anstrengend. Zwei Hebammen nehmen mich in Empfang, das ist ja nett. Ein richtiges Begrüßungskomitee. Und der da vor der Mama muss mein Papa sein. Sieht ganz lieb aus, bisschen fertig, aber lieb.

Was ist denn heute für ein Tag? Der 27.09.? Schon? Kein Wunder ist es hier drin so eng. Die neun Monate waren aber auch so schnell vorbei. Mama ich glaub ich will jetzt hier raus. Also mach dich bereit es geht los, und keine Angst, du und ich wir schaffen das schon. Hoffentlich hält Papa durch…
Ich bin ja kein Experte in Sachen Geburt, aber wenn jetzt mal jemand die Hebamme anrufen könnte wäre das schon toll. Die weiß was zu tun ist. Ach der Papa wählt ja schon. Gott sei Dank, es geht sofort jemand ran und das um kurz vor 2 in der Nacht. Ja, Wehen im Fünf-Minuten-Takt, ja es geht allen gut, bei Bedarf wieder melden. Ok, alles verstanden. Bis jetzt hält der Papa gut mit.
Die Mama und ich wollen jetzt ins s’Hebammenhaus, dort fühlen wir uns bestimmt wohler und es ist ne Hebamme da die uns unterstützt und beruhigt. Sind ja auch schon seit 21 Uhr in den Wehen.
Seht ihr, hab ich doch gleich gewusst: Kerzen brennen, es riecht gut und schöne Musik läuft auch. Man fühlt sich doch gleich viel geborgener und in guten Händen.
Oh, jetzt wird’s der Mama aber ganz schön schlecht. Ich glaub sie hat sich eben übergeben. Ist aber auch anstrengend das ganze. Gut dass zwischendurch mal nach meinem Herz gehorcht wird. Bei mir ist alles in Ordnung, anstrengend, aber mir geht’s gut. Freu mich ja auch schon so sehr darauf meine Eltern endlich zu sehen. Allerdings kann das noch ne Weile dauern.
Mama und Papa legen sich jetzt mal für ne Weile ins Bett und halten sich im Arm. Das gibt Kraft und neuen Mut. Ich glaub der Papa ist sogar ein bisschen eingenickt, aber der braucht seine Kräfte ja noch in der heißen Phase. Mama und ich gehen in die Badewanne, ich glaub da fühlt sie sich besser. Die beiden Hebammen sind echt total lieb. Sie finden immer die richtigen Worte um der Mama Mut zu machen und ihr zu helfen die Wehen zu veratmen. Nach zwei Stunden in der Wanne hat die Mama so langsam das Gefühl es würde nicht weitergehen, ich glaub sie möchte dass sich mal was tut. Meine Fruchtblase ist noch nicht geplatzt und wir sind jetzt schon seit fünf Stunden hier. Die Hebammen machen sie jetzt auf, dann geht bestimmt was.
Oh ja, ja, jetzt wird’s heftig. Das also sind Presswehen. Mama ich komme, nicht mehr lange dann bin ich da. Pressen, feste pressen, gut so, weiter so Mama, weiter. Man das ging ja jetzt doch noch ne Stunde, aber jetzt sieht die Hebamme schon mein Köpfchen. Drücken und pressen Mama, los. Jetzt kommt mein Köpfchen raus, nochmal pressen Mama dann ist er da. Na bitte, dass hätten wir schon mal geschafft. Der Rest kommt gleich, versprochen. Papa ist auch ganz schön mitgenommen, der weint schon seit zwei Stunden, obwohl doch alles so prima klappt. Na ja, Männer…
So, jetzt noch ein einziges Mal pressen, dann bin ich da. Und schwupp da bin ich. Puh war das anstrengend. Zwei Hebammen nehmen mich in Empfang, das ist ja nett. Ein richtiges Begrüßungskomitee. Und der da vor der Mama muss mein Papa sein. Sieht ganz lieb aus, bisschen fertig, aber lieb.
Jetzt erstmal ins Bett und mit Mama und Papa kuscheln. Alles andere kann warten. Die beiden netten Hebammen lassen uns mal kurz unsere Ruhe damit wir uns bestaunen können. Das war anstrengend, aber wir hatten ja professionelles Geleit.
Jetzt darf mich der Papa abnabeln und ich kann endlich bei Mama was trinken. Danach kommt auch schon die U1. Ich bin 3420 gr schwer, 51 cm groß, habe einen Kopfumfang von 35 cm und ich heiße Amelie. Gefällt mir gut.
Das war so im Großen und Ganzen die Geschichte meiner Geburt. Ich bin froh dass meine Eltern sich fürs s’Hebammenhaus entschieden haben. Zur Geburt meiner Geschwister kommen sie garantiert wieder.

Liebe Grüße
Amelie mit Sabine und Markus

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17.03.08

Johannes

Jede mögliche Position durfte ich einnehmen und somit wurden meine eigenen Möglichkeiten zu Gebären bestens unterstützt. Nur eines wurde nicht von mir verlangt: die von mir gefürchtete horizontale Lage....

Die Qual der Wahl!!
Etwa 1-2 Wochen vor der zu erwartenden Geburt unseres zweiten Kindes wurde uns empfohlen dieses per Kaiserschnitt holen zu lassen.(...)
Die Begründung war meine Dammverletzung (DR IV), die ich bei der Geburt von unserem ersten Kind erlitten hatte(...).
Irgendwie fühlte ich mich überrumpelt und der Möglichkeit beraubt mein Kind auf natürlichem Weg zu entbinden.
Dank meiner Nachsorge- Hebamme wurde ich auf das Hebammenhaus aufmerksam gemacht. Schnell war ein Beratungsgespräch mit Christiane Paul-Klingner ausgemacht.
Da sie mir zuerst die Möglichkeit gab von meiner Not zu erzählen fühlte ich mich ernst genommen. Eine gute Basis um dann verwundert zu erfahren, dass ich im Hebammenhaus mein Kind trotz Zustand nach DR IV spontan entbinden kann. Sehr einfühlsam und kompetent erlebten wir ihre Beratung, sie gab uns Einblicke in die angebotene Geburtshilfe.
Nun lag es an mir und meinem Mann abzuwägen und den besten Weg für die bevorstehende Entbindung einzuschlagen.
Es war ein bergauf und bergab der Gefühle, mit Angst verbunden. Nach 2 Tagen entschied ich mich dann für eine Spontangeburt im Hebammenhaus. Ehrlicherweise ist es mir sehr schwer gefallen herauszufinden was für mich nun ein gangbarer Weg werden könnte.
Nach der Entscheidung war ich wie befreit von dem Druck den ich davor empfand. Ich nutzte nun die wunderbare Gelegenheit meine weitere Vorsorge im Hebammenhaus wahrzunehmen.

Die Geburt war schwer, obwohl der Muttermund schon 6 cm geöffnet war, sollten es noch 6 harte Stunden der Wehenarbeit werden.
Behutsam wurde ich in den Wehen begleitet. Jede mögliche Position durfte ich einnehmen und somit wurden meine eigenen Möglichkeiten zu Gebären bestens unterstützt. Nur eines wurde nicht von mir verlangt: die von mir gefürchtete horizontale Lage.
Mit Christina Hügel und einer Hebammenschülerin begann der Tag am frühen Morgen, es sollten sich im Laufe der Stunden noch Christiane Paul-Klingner, Katja Obergfell und Julia Steinmann als weitere Kapazitäten vom Hebammenteam mit ihrer ganzen Erfahrung und Kompetenz um meine Bedürfnisse kümmern. Die Atmosphäre war ruhig, es war für mich ein geschützter Raum. Viel und frei konnten mein Mann und ich uns in dem uns schon vertrauten Geburtsraum bewegen. Hand in Hand arbeiteten sie alle zusammen, sie gaben mir Sicherheit um mir die weitere Wehenarbeit zuzutrauen. Bei stockender Wehentätigkeit wurde mir die Badewanne mit warmem Wasser gefüllt. Ich erlebte ihre Geduld um meine Geburt voranzubringen, rundherum wurden mein Mann und ich unterstützt bei allem was dazu gehört zum Gebären. Sie gaben mir Vertrauen die Geburt zu schaffen und ich hatte Vertrauen dass sie mir gut durchhelfen können.
Wir haben unseren Sohn Johannes Mathis bei einem Gewicht von 4320g dann mit einer lächerlichen Labienschürfung voller Erleichterung und glücklich empfangen.
Mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein gingen wir nach ein paar Stunden nach Hause. Nicht nur als Frischentbundene, durch das Erlebnis wurde ich auch zur Mutter geboren.

Vielen Dank für die einfühlsame Unterstützung und die Kraft und Mut den ihr in mir gestärkt habt. Die Qualität mit der ihr als Hebammen arbeitet trug zu einer max. Verbesserung dieses für mich zweiten Geburtserlebnisses bei.
Brigitte Gabele

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16.03.08

Sarah

Andererseits war es doch ungemütlich und kühl im Treppenhaus und ich hatte Angst, ausgerechnet jetzt unseren Nachbarn zu begegnen. . .

Anders als die erste war meine zweite Schwangerschaft lang ersehnt und vom Verlauf her eher durchwachsen. Die Übelkeit im ersten Drittel war stärker und anhaltender und ab der Halbzeit trübte die chronische besorgniserregende Diagnose „zu klein – Hypotrophie“ die Vorfreude. Um die 23. Schwangerschaftswoche kam dann das große Bangen und Zittern, als so genannte White Spots im Herzen des Föten entdeckt wurden, die ein erhöhtes Risiko für Trisomien bedeuten können. Seit der Entwarnung wollte sich die sprichtwörtliche gute Hoffnung einfach nicht mehr so ganz einstellen.
...
Eine gute Bekannte empfahl mir in diesem Zusammenhang das s´Hebammenhaus in Villingen. Schon den Erstkontakt per Mail mit einer Hebamme von dort fand ich äußerst angenehm und hilfreich. Bei einem persönlichen Kennenlerngespräch in der Mitte der Schwangerschaft war ich dann auch sofort angetan von der gesamten Einrichtung mit ihrer zugleich ästhetischen und praktischen Ausstattung und der eingehenden, einfühlsamen Beratung. Ich habe mich von Anfang an bestens aufgehoben und immer optimal betreut gefühlt, zumal ich sicherlich kein unkomplizierter „Fall“ war und bin. Gerne habe ich die Schwangerschaftsberatung und wenigstens ein paar Vorsorgeuntersuchungen im Geburtshaus wahr genommen.
Zum Termin hin stieg erwartungsgemäß die Nervosität und Ungeduld, zumal meine Wochenbettunterstützung nur gut gesichert war, wenn das Kleine nicht allzu spät kommen würde. Also trank ich ab dem errechneten Geburtstermin manchen Liter würzigen Tee und bewegte mich so viel wie möglich…
Zwei Tage nach dem magischen Datum machten wir zu Dritt einen langen strammen Spaziergang in Feld und Flur und ich fühlte mich zwar kurzatmig, aber sonst wohl und fit. Ich hatte noch kaum eindeutige Wehen gehabt und der Muttermund war bis paar Tage vorher auch kaum offen gewesen. Mittags gab es noch fette Torte als Dessert und Bastelei mit dem 2 -Jährigen künftigen „Großen“. Am frühen Nachmittag begann es irgendwie ungemütlich im Bauch zu ziehen, aber unregelmäßig und gut zu veratmen. Sollten das Eröffnungswehen sein? Ich spielte und räumte weiter umher, der Nestbautrieb war seit Wochen ungebrochen geblieben. Ab 15.00 notierte ich mal vorsichtshalber die Wehenabstände und kam auf mäßige Wehen alle 5-15 Minuten. Gegen 16.00 rief ich vor allem auf Rat meines schon etwas alarmierten Mannes mal die Hebammenhotline und unsere Babysitterin an. Die Hebamme im Dienst rief nach kurzer Benachrichtigung unverzüglich zurück und teilte meine Einschätzung, das sei wohl was für die Nacht. Ich könne ja noch ein paar Stunden beobachten und gegebenenfalls abends in die Wanne gehen. Noch einmal 40 Minuten später konnte ich während der Wehen nicht mehr allzu viel machen und die Intervalle verkürzten sich. Papa nahm den Großen, der vorher noch süß meinen Bauch gestreichelt hatte, lieber mal zu sich. Ich verabredete mich mit Babysitterin bei uns und der Hebamme im s´ Hebammenhaus für 17.30. Als um etwa zwanzig nach fünf unsere Babysitterin kam, wand ich mich schon fast im Minutentakt vor Schmerzen und konnte mich nicht mehr wirklich unterhalten. Mein Mann musste mir die Schuhe anziehen. Beim Aufstehen vor der Wohnungstür platschte es und eine Menge Flüssigkeit lief mir die Beine herunter. Ich war irgendwie ziemlich benommen und wusste nicht mehr recht, ob ich noch das Haus verlassen wollte, aber mein Mann schob mich die Treppe hinab gen Auto, um schnellstmöglich ins s´Hebammenhaus zu kommen. Nach dem ersten Satz Stufen hob es mich plötzlich regelrecht und unser Töchterchen flutschte in einem heraus. Zum Glück hing sie in der Unterhose und Hose. Ich hockte mich instinktiv sofort hin und packte sie aus. Käseschmierig, aber rosa, sah vollständig;-) und gesund aus und schrie verständlicherweise empört. Ich wurde gleich ganz ruhig und unendlich erleichtert, bekam einen Haufen Handtücher für uns beide und fand alles schon recht lustig.
Andererseits war es doch ungemütlich und kühl im Treppenhaus und ich hatte Angst, ausgerechnet jetzt unseren Nachbarn zu begegnen. Die Treppe sah aus wie ein Schlachtfeld - überall Pfützen aus Fruchtwasser und Blut. Mein Mann rief die Hebamme und für alle Fälle den Notarzt, die Babysitterin lenkte unsern logischerweise etwas verstörten Sohn in seinem Zimmer ab. Kaum fünf Minuten später standen einige Sanitäter/Innen und ein Notarzt um mich herum. Dass ich nicht ins Krankenhaus wollte, sondern einfach nur ins Bett, verunsicherte sie total. So warteten wir noch einige Minuten, bis meine Hebamme als rettender Engel eintraf und mich zusammen mit meinem Mann endlich ins Bett brachte. Dort kam dann auch der Mutterkuchen heraus, das Neugeborene und ich wurden liebevoll und fachgerecht versorgt und die erste Aufregung legte sich.
War ziemlich surreal, die Treppenhausaktion! Der Große kam sein Schwesterchen in Augenschein nehmen, ich stillte sie zum ersten Mal. Seither ist es nicht mehr ganz so turbulent wie in der Geburtsstunde, aber über Langeweile klagen wir natürlich nicht. Die kleine Sophie ist eine sehr Wache, die sehr viel Körperkontakt und häufiges langes Stillen braucht und ihr großer Bruder hält uns auch gut auf Trab.
Die Nachsorge durch s´Hebammenhaus war ebenso traumhaft wie alles Andere und reicht weit übers Wochenbett hinaus. Auch fast 8 Wochen nach der Geburt besteht regelmäßiger Kontakt, ich kriege nützliche Tipps und Informationen, belege demnächst einen PEKiP-Kurs und bald darauf einen Tragetuchkurs dort.
Wie aus diesem Roman;-) hervorgeht kann ich das s´Hebammenhaus mit seinem netten und kompetenten Team jeder Schwangeren und jungen Mutter für viele Lebenslagen nur wärmstens empfehlen!

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20.02.08

Flora

Während der ganzen Zeit nachdem ich entschieden hatte, dass die Entbindung im Geburtshaus das richtige ist, hatte ich keinerlei Zweifel. Ich war mir vollkommen sicher, dieser Weg ist der Richtige.

So kam es dazu …

Im Laufe der Schwangerschaft haben mein Mann und ich uns viele Gedanken darüber gemacht wo ich das Kind auf die Welt bringen könnte. Da ich noch nie krankheitsbedingt in einem Krankenhaus war und ich auch kritische Meinungen darüber gehört hatte, suchte ich nach Alternativen.

So kam ich durch Stöbern im Internet zum s´Hebammenhaus. Wir meldeten uns zunächst für den Geburtsvorbereitungskurs bei Christina Hügel an. Die Räumlichkeiten gefielen uns auf den ersten Blick und nach und nach lernten wir durch die Vorgespräche fast alle Hebammen kennen. Mir wurde klar, „hier möchte ich unser Kind auf die Welt bringen“.

So war es …

Unsere Tochter ließ sich Zeit und kam daher eine Woche später auf die Welt. Gegen 19 Uhr am Abend des 19. Februars bekam ich leichte Wehen und als sie in regelmäßigen Abständen kamen, rief ich im s´Hebammenhaus an. Es war mein erstes Kind und ich war ziemlich unsicher doch Christiane beruhigte mich und erklärte mir, dass es noch eine Weile gehe, solange ich noch während der Wehen sprechen kann.

Also wartete ich bis 21 Uhr und meldete mich dann wieder. Dieses mal hatte ich Julia Steinmann am Telefon und sie war es die uns durch diese Nacht begleiten sollte. Sie kam zwischen 10 und 11 Uhr zu uns nach Hause und schaute sich meinen Wehenverlauf an, der natürlich gerade als sie kam durcheinander und ziemlich unregelmäßig wurde (was, wie sie mir erklärte, aber ganz normal sei). Wir besprachen dass mein Mann und ich noch spazieren gehen sollten und ich noch ein warmes Bad nehmen könne. Der Spaziergang beschränkte sich auf zwei Runden um unser Haus und in die Badewanne habe ich es nicht mehr geschafft.

Denn um viertel nach zwei war ich dann soweit und sagte ich wolle ins s´Hebammenhaus. Was auf jeden Fall der richtige Zeitpunkt war, denn kaum angekommen, fingen meine Wehen richtig an und ich bekam kaum noch eine Verschnaufpause. Toll fand ich, dass ich mich frei bewegen konnte. Ich konnte die Position einnehmen die für mich am angenehmsten war und als ich es einmal nicht wusste, half Julia mir geduldig sie zu finden.

An die restlichen Stunden bis um 05:52 Uhr kann ich mich nur noch wage erinnern, denn sie vergingen im Nachhinein so schnell und plötzlich war sie da. Unsere Tochter Flora Katarina. Sie kam erst mal zu mir und wir drei „beschnupperten“ uns.. Nach einer dreiviertel Stunde schnitt mein Mann die Nabelschnur durch und danach wurde sie gewogen und gemessen.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, gingen wir um10 Uhr morgens nach Hause. Ich fand es wunderbar mich in meinem Bett ausruhen zu dürfen und mit meiner kleinen Familie zusammen zu sein.

So fühl(t)e ich …

Während der ganzen Zeit nachdem ich entschieden hatte, dass die Entbindung im Geburtshaus das richtige ist, hatte ich keinerlei Zweifel. Ich war mir vollkommen sicher, dieser Weg ist der Richtige.

Als wir mitten in der Nacht im s´Hebammenhaus ankamen, fühlte ich mich gleich wohl. Es waren Kerzen angezündet und es roch nach Duftölen. Wir konnten unsere eigene Musik hören und mein Mann bekam einen Kaffee (den er leider nur nicht trinken konnte da es recht schnell richtig losging). Als unsere Kleine dann auf der Welt war, genoss ich die Ruhe mit der wir drei uns kennen lernen durften.

Jetzt im Nachhinein, kann ich auch nur weiterhin bestätigen, es war die richtige Entscheidung. Eine schönere Geburt hätte ich mir nicht vorstellen können.

Abschließend möchte ich allen Schwangeren sagen, dass jede Frau die einen normalen Schwangerschaftsverlauf ohne Komplikationen hat, die Chance nutzen sollte eine natürliche Geburt zu erleben. Ich denke dass jede Frau die Kraft hat das zu schaffen. Man muss nur ein wenig mutig sein und Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten haben.

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10.11.07

Zoe

Wir hätten uns keine bessere Geburt vorstellen können. Dieses Gefühl muss man erlebt haben. Trotz dass die Kritik, die wir uns anhören mussten, nicht ganz ohne war, hat uns nichts davon abgehalten im s´Hebammenhaus zu entbinden.

Die wunderbare Geburt unserer Zoe
im „s'Hebammenhaus“ in Villingen

Wir wählten das Geburtshaus nicht nur für die Geburt aus, sondern auch, um eine tolle natürliche Schwangerschaft erleben zu dürfen. Zu viel Technik ist auch nicht gut, vor allem weil dabei das Persönliche verloren gehen kann und eine kalte (...) Atmosphäre herrscht, einmal bei den Vorsorgeuntersuchungen und selbstverständlich bei der Geburt. Es gab nichts schöneres, einmal im Monat zu den Vorsorgeuntersuchungen ins Geburtshaus fahren zu dürfen. Hier fühlten unser Baby und wir uns geborgen, wir wussten, hier werden wir das Wunder der Geburt erleben.

Und endlich nach 38 Wochen am 10.11.2007 war es soweit, die Freude war so groß, dass wir es kaum abwarten konnten. In der Nacht um zwei Uhr hat sich unsere kleine Maus auf den Weg gemacht. Nach mehreren leichten Wehen, haben wir unserer Hebamme angerufen. Christiane hat uns Tipps gegeben und uns etwas beruhigt. Die Wehen haben darauf hin wieder nachgelassen und wir konnten nochmals etwas schlafen. Am nächsten Morgen ging es richtig los. Nach dem Blasensprung hatten wir wieder mit Christiane telefoniert und sie hat uns zu einem Vollbad geraten um die Muskulatur zu entspannen. Nachdem wir mit unserer Hebamme jetzt immer im Kontakt waren, sind wir losgefahren ins s´Hebammenhaus. Wir wurden von Christiane und Julia mit einer himmlischen Atmosphäre empfangen, Kerzen brannten, gedämpftes Licht, eine wohlige Wärme der Räume kam uns entgegen. Ich habe mir etwas Bequemes angezogen und durfte in das bereits vorbereitete Bett liegen. Super, der Untersuchungsbefund des Muntermundes war bei 5 cm und die Herztöne waren kräftig und regelmäßig, teilte uns Christiane mit. Dann kann es ja losgehen. Und da veratmete ich auch schon wieder die nächste Wehe, welche in kurzen Abständen folgte. Während der Wehen, gab es hohen Wellengang. Das schöne war, wir waren uns oft selbst überlassen. Im richtigen Augenblick war Christiane aber immer da. Irgendwann bemerkte ich auch Julia im Zimmer, welche mich freudestrahlend anlächelte und alle gaben mir Mut weiterzumachen. Bei jeder Wehe und Atmung stellte ich mir vor, wie unser Baby immer tiefer rutschte und irgendwann geboren werden sollte. ... Irgendwann ging ich in die Wanne, welche mit warmem Wasser und Kristallsalz vorbereitet wurde. In der Wanne kamen die Wehen jetzt in kurzen regelmäßigen Abständen.
Ich lag in der Wanne, wie gut, dass das Seil an dem ich mich hielt mein Körpergewicht entlastete. Der Muttermund war nun ganz geöffnet und ich konnte schon das Köpfchen tasten. Aber jetzt schleunigst raus hier, hatte ich das Gefühl. So, ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr! War das nicht der Punkt, wo man die letzte Kraft zusammen nimmt und es nicht mehr lange dauert? Nein! Da steckte noch viel mehr Kraft in uns beiden. Okay, ein Schluck trinken. Und Homöopathische Kügelchen, damit die Wehen noch etwas heftiger werden. Was machen die Herztöne? Alles super. Vierfüßlerstand, bringt uns das weiter? Wir probierten alle Geburtsstellungen aus. Christiane holte nun Julia zur Verstärkung. Das war das Zeichen, dass es dem Ende zugehen musste.

Ich hörte andauernd beruhigende Worte: „Schön machst du das.“ Ich versuchte meinem Baby Platz zu machen und unser Baby gab uns zu verstehen, dass es geboren werden wollte. Eine Presswehe und die allerletzte Kraft nahmen wir beide zusammen, die wohl noch in uns steckte. Julia hat mir bei der letzten Presswehe noch eine Akupunkturnadel in den Damm gegeben. Im Vierfüßlerstand auf dem Bett nahmen wir unser Baby in einer geborgenen warmen Umgebung in Empfang. Das war ein Gefühl, welches sich kaum beschreiben lässt, uns wurde noch heisser. Wir als geborene Eltern küssten unseren Ankömmling. Wir bewunderten unser Baby und Christiane und Julia haben uns Zeit mit unserer Zoe gegeben damit wir ihre Ankunft in Ruhe genießen konnten. Der Papa schnitt die Nabelschnur durch, die Nachgeburt war dann mit einer Wehe geboren. Unsere kleine Tochter Zoe geb. am 10.11.2007 um 16:15 Uhr fand schnell heraus, was Eigenversorgung bedeutet und schmatzte genüsslich an der Brust. Wir kuschelten uns ins Bett und Julia bestellte noch beim Italiener nebenan unser Abendessen. Nach drei Stunden ausruhen, beschlossen wir als frisch gebackene Familie uns ins vertraute Wochenbett zu begeben.

Wir hätten uns keine bessere Geburt vorstellen können. Dieses Gefühl muss man erlebt haben. Trotz dass die Kritik, die wir uns anhören mussten, nicht ganz ohne war, hat uns nichts davon abgehalten im s´Hebammenhaus zu entbinden.
Vielen Dank für die wundervolle Unterstützung
Jörg, Ramona und Zoe

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21.07.07

Marlene

Nur wenn man sich sicher, geborgen und gut unterstützt fühlt, kann man gut gebären und so lassen sich viele Komplikationen vermeiden.

Marlene ist unser zweites Kind. Sie wurde im Juli 2007 im Hebammenhaus geboren.
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Ich bin nachts um 1 Uhr mit Bauchschmerzen erwacht. 20 Minuten später ließ sich nicht mehr leugnen, dass das wohl Wehen sind und das bereits alle 2 Minuten. Um 1 Uhr 30 rief ich daher Christiane an. Sie kam zu uns nach Hause. Kaum war sie da, platzte auch schon die Fruchtblase. Mitten im Wohnzimmer. Es war also höchste Zeit zu starten. Um 2 Uhr waren wir im Hebammenhaus. Dort suchte ich mir die Position in der ich gebären wollte und weiter ging’s. Keine aufwendigen Untersuchungen, keine anderen Gebärenden mit denen ich mir die Hebamme teilen musste, kein Geschrei aus dem Nebenzimmer, sondern viel Ruhe, eine intime Atmosphäre. Mein Mann und ich konnten uns ganz auf uns, unsere Bedürfnisse und die Geburt konzentrieren. Christiane kannten mein Mann und ich zu dem Zeitpunkt schon seit 2,5 Jahren. Wir hatten schon den Geburtsvorbereitungskurs vor Pauls Geburt bei ihr besucht und nun in der zweiten Schwangerschaft auch wieder. Zudem hatte ich viele Vorsorgetermine bei ihr wahrgenommen. Sie kannte uns daher gut und wir sie. Dadurch war ein absolut vertrauensvolle, persönliche Atmosphäre geschaffen. Christiane und die zweite Hebamme hielten sich während der Geburt zurück und ließen mich und meinen Mann machen. Sie halfen wo nötig und von uns gewünscht. Die Geburt verlief kurz und heftig. Um 2Uhr 30 war Marlene da. Auch sie, genau wie ihr Bruder mehr als 4 kg schwer, aber ohne Dammriss oder sonstige Komplikationen. Auch dieses Mal lies die Nachgeburt auf sich warten. Doch Christiane bemühte sich nach allen Regeln der Hebammenkunst. Obwohl ich bislang nicht an Homöopathie geglaubt habe: die Kügelchen haben schließlich geholfen. Also auch keine OP. Nach schönen ruhigen Minuten nach überstandener Geburt haben wir um 5 Uhr 30 das Hebammenhaus verlassen. Um 6 Uhr war ich wieder in meinem Bett, Marlene neben mir. Als Paul um 6 Uhr 30 aufwachte kam er zu uns ins Zimmer und begrüßte Marlene freudig. Er hatte nichts von der ganzen Aufregung gemerkt. Die Geburt im Hebammenhaus war klasse. Was ich aber im Voraus unterschätzt habe, war, wie wertvoll es war zum Wochenbett daheim zu sein. Uns allen Vieren hat es den Start enorm erleichtert. Ich konnte mich daheim viel besser erholen und entspannen, war weit weniger gestresst. Marlene, wie ihr Bruder auch ein Baby mit Regulationsstörungen, hatte die nötige Ruhe. Wenn sie abends und nachts stundenlang schrie, konnten mein Mann und ich uns mit der Betreuung abwechseln. Dass ihr Schreien nie ganz so schlimm war wie bei Paul führe ich auch auf diesen wesentlich ruhigeren Start zurück. Mein Mann, der zwar bei Paul auch fast den ganzen Tag bei uns in der Klinik war, musste abends nicht allein daheim hocken. Beim zweiten Kind hätte er sowieso nicht die ganze Zeit in der Klinik sein können. So konnte er also von Anfang an alles mitbekommen und eine enge Beziehung zu Marlene aufbauen. Für Paul, den großen Bruder, war das Wochenbett daheim absolut super. So hatte er nicht das Gefühl, dass das Baby ihm die Mama wegnimmt. Er war damals noch nicht mal zwei Jahre alt und hätte sicher gelitten, wenn ich mehrere Tage in der Klinik verbracht hätte. So kam er zu mir und dem Baby ins Bett kuscheln. Ich konnte Bilderbücher vorlesen... Er war nicht einen Tag eifersüchtig.
Ich bin sehr dankbar, dass es nun das Hebammenhaus gibt.
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Für mich aus heutiger Sicht völlig klar: die psychologische Seite einer Geburt darf einfach nicht unterschätzt werde. Nur wenn man sich sicher, geborgen und gut unterstützt fühlt, kann man gut gebären und so lassen sich viele Komplikationen vermeiden. Herzlichen Dank an Christiane Paul-Klingner für diese ruhige, selbstbestimmte Geburt und die angenehme Zeit des Wochenbetts daheim!

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11.07.07

Justinian

Wenn ich die Möglichkeit habe mein Kind auf natürliche Weise zur Welt zu bringen, ohne irgend welche vorhersehbaren Komplikationen, dann will ich eine schöne,ruhige Atmosphäre.

So war es...

Ich habe den Geburtsvorbereitungskurs im s´Hebammenhaus bei Katja Obergfell gemacht.
Dabei haben wir uns die Geburtsräume angesehen.
Irgendwie hatte ich mir die Räume im Krankenhaus auch so vorgstellt. Nach einer Klinikbesichtigung stand für mich fest:
Wenn ich die Möglichkeit habe mein Kind auf natürliche Weise zur Welt zu bringen, ohne irgend welche vorhersehbaren Komplikationen, dann will ich eine schöne,ruhige Atmosphäre. So kam es, dass ich recht kurz vor dem Geburtstermin mit Christiane ein Anmeldungsgespräch führte.
Schon während des Gesprächs hatte ich das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich hatte schon oft gelesen, dass ca. 80% aller Dammschnitte unnötig sind und war wirklich froh, dass Christiane genauso dachte. Und falls bei der Geburt Komplikationen auftreten sollten, das Krankenhaus ist ja gleich um die Ecke.
Außerdem waren zwei Hebammen (Christiane und Daniela) und eine angehende Hebamme (Christina) nur für uns da.
Es war meine erste Geburt und wie ich glaube, fragt sich dabei jede – wie bitte fühlt sich eine Wehe an? Was ist eine starke Wehe? Wann ins Geburts-/ Krankenhaus?
Das war ein Vorteil vom s´Hebammenhaus. Ich merkte „es regt sich was“ und das mit steigender Intensität. Irgendwann war ich doch nervös und rief bei Christiane an. Sie kam zu mir, und gab mir erst mal den Rat, ein Bad zu nehmen und zu schauen ob die Wehen (die zwar in recht kurzen Abständen kamen, aber noch schwach waren) stärker würden oder vielleicht ganz aufhörten. Sie wurden stärker und ich befolgte den Rat von Katja im Geburtsvorbereitungskurs: Fahrt ins Krankenhaus (oder Geburtshaus), wenn ihr Euch zu Hause nicht mehr wohlfühlt.“
Ich habe, so glaube ich , um 21.30h gebadet und so um 22h mit Christiane telefonisch vereinbart, dass wir uns in einer halben Stunde im Hebammenhaus treffen. Dort habe ich zum ersten Mal die Wirkung von Homöopathie kennen gelernt. Nach 2 Löffeln einer homöopathischen Lösung hörte mein Zittern auf, das schon zu Hause angefangen hatte, obwohl ich weder fror noch erschöpft war-
Ich machte ein Entspannungsbad, und kurz vor 2.00 Uhr kam unser Söhnchen zur Welt (ohne Dammschnitt).
Wir konnten unser Baby in alles Ruhe bewundern. Dann wurde Justinian untersucht und vermessen. Da es uns allen gut ging, waren wir um 4 Uhr schon wieder zu Hause. Am nächsten Morgen und ein zweites Mal am Nachmittag kam Katja, um nach uns zu sehen. Ich habe mich sowohl während der Geburt als auch bei der Nachsorge immer in guten Händen gewusst.
Wir sind wirklich froh, uns für eine Geburt im s´Hebammenhaus entschieden zu haben und beim 2. sind wir wieder da!
Dirk und Ina Schmitt

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